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Die Erfindung bezieht sich auf ein flächiges, textiles Schlitzband zur Verbindung von Planen oder anderen großflächigen Textilien mittels Knöpfen, Haken oder Riemen mit festen, unflexiblen Objekten, das aus Kettfäden und Schussfäden besteht und wenigstens eine Reihe von Öffnungen aufweist, wobei die Kettfäden als wenigstens zwei voneinander beabstandete Gruppen eingewebt sind und die Schussfäden ebenfalls als wenigstens zwei voneinander beabstandete Gruppen eingewebt sind und ein Teil der Schussfäden, die langen Schussfäden, nur teilweise mit den Kettfäden zu einem Gewebe verwebt ist und sich wenigstens ein nicht verwebter Abschnitt wenigstens eines dieser langen Schussfäden an zwei angrenzende Abschnitte anschließt, die in eine erste Gewebefläche in der ersten Gruppe der Kettfäden und eine zweite Gewebefläche in der zweiten Gruppe der Kettfäden eingewebt sind.
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Seit Jahrtausenden sind flächige Gewebe bekannt, die aus Kettfäden und Schussfäden bestehen. Um diese Gewebe mit Stangen, Holmen, Griffen, Bügeln und anderen Gegenständen löslich zu verbinden, sind Knöpfe, Haken sowie längliche flexible Riemen aus Leder oder Kunststoffen bekannt, die in eine Öffnung des Gewebes hineingreifen oder, beim Riemen, durch eine erste Öffnung hindurch geschoben werden und dann von der anderen Seite des Gewebes durch eine zweite Öffnung hindurch wieder auf die erste Seite des Gewebes gezogen werden. Die Öffnungen sind entweder direkt in die zu verbindende große Gewebefläche eingebracht oder in ein schmales Band, das mit der großen Gewebefläche dauerhaft verbunden ist.
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Eine derartige Öffnung ist z.B. in einem Oberhemd als sog. Knopfloch, das in dessen textiles Material eingeschnitten ist, Teil des aktuellen Allgemeinwissens. Ebenso bekannt ist der deutliche Nachteil, dass das Knopfloch die Festigkeit des Hemdenstoffes schwächt, ihn an der Stelle durchlässig macht und in der Regel durch Umnähungen des Randes verstärkt werden muss, um zu verhindern, dass es schon bei geringer Belastung einreißt.
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In der
WO 2016 025 280 A1 wird ein Band aus verwebten und schmelzbaren Kunststofffäden vorgestellt, das z.B. als Hosengürtel verwendet wird und dafür den Dorn der Gürtelschnalle zahlreiche Öffnungen enthält. Diese Öffnungen werden in das Gewebe hineingeschnitten, zum Beispiel durch Stanzen.
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Nachteiliger Weise werden dadurch die Kettfäden ebenso wie die Schussfäden am Rand der Öffnung durchbrochen. Das verbleibende Gewebe wird in unmittelbarer Nachbarschaft der Öffnung stark geschwächt. Kettfäden und Schussfäden werden schon bei geringer Belastung auseinander gezogen. An den Schnittkanten des Gewebes spreizen sie sich bürstenartig voneinander ab. Wenn durch die Öffnung der Dorn der Gürtelschnalle oder ein Knopf hindurch geschoben wird, lockert sich das Gewebe im Randbereich weiter und schwächt das Band kontinuierlich.
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Um dieser Schwächung entgegen zu wirken, werden die Fäden an den Schnittkanten der Öffnungen miteinander verschmolzen. Es bleibt jedoch der Nachteil bestehen, dass sowohl die Kettfäden wie auch die Schussfäden nicht durch das gesamte Band hindurch verlaufen, sondern immer wieder unterbrochen sind und nur durch Verschmelzung mit den benachbarten Fäden verbunden sind. Wenn diese Verschmelzungen durch eine Vorrichtung erstellt werden, die über mehrere Filamente hinweg arbeitet, wird sich in der Praxis keine durchgängige Verbindung, sondern nur eine Reihe von Schmelzpunkten ausbilden.
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Nachteiliger Weise schwankt die Größe und die Belastbarkeit dieser Schmelzpunkte, so dass sie nicht alle gleichermaßen belastbar sind. Infolgedessen kann es zu Rissen im Randbereich der Öffnungen kommen, die das Band schwächen und es im Extremfall auseinandergehen lassen.
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Die
EP 0 272 452 A1 präsentiert ein mechanisch hoch zu belastendes Band. Es gleicht der vorgenannten
WO 2016 025 280 A1 mit dem Unterschied, dass zwischen den Öffnungen hindurch verlaufende Kettfäden aus einem besonders zugfesten Material bestehen. Diejenigen Kettfäden, die immer wieder durch die Öffnungen durchbrochen werden, sind aus einem Kunststoff mit niedrigerer Schmelztemperatur geformt. Dadurch können diese Kettfäden inniger mit den angrenzenden Schussfäden verschweißt werden.
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Ein Nachteil dieser Struktur ist, dass die Kanten der Öffnungen durch das Anschmelzen der Fäden eine raue Oberfläche bekommen, die das Einschieben von Riemen oder Knöpfen in die Öffnungen erschwert und diese womöglich zerkratzt und dadurch schwächt.
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Der wesentliche Nachteil ist, dass das Band viele Kettfäden und etliche Schussfäden enthält, die unterbrochen sind und deshalb nur begrenzt an der Tragfähigkeit und der Reißfestigkeit des Textilbandes mitwirken können. Trotzdem müssen diese unterbrochenen Fäden eingewebt, durchgeschnitten und dann mit ihren Schnittkanten wieder an ihre Nachbarn angeschweißt werden. Dieser Aufwand erscheint entbehrlich.
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Die „durchsichtige Schattenschirmbespannung“ gemäß
DE 1 710 367 A erfordert kein nachträgliches Einschneiden von Öffnungen, denn sie wird bereits mit sehr zahlreichen Öffnungen gewebt. Dazu werden Gruppen von typisch 3 Kettfäden und Gruppen von typisch 7 Schussfäden auf dem Webstuhl „auseinandergerückt“, also mit Abständen zueinander verwebt. Das entstandene Textilgebilde ähnelt mehr einem Netz als einem flächigen Textilgewebe, denn es besteht zu mehr als der Hälfte aus rechteckigen Öffnungen, zu einem weiteren Teil aus parallelen, aber nicht miteinander verwebten, sehr dünnen Filamenten von typisch 0,6 g pro Meter Länge und nur zum geringsten Anteil aus miteinander zu einem lockeren Gewebe verbundenen Kett- und Schussfäden.
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Die Öffnungen sollen so klein sein, dass sie Insekten zurückhalten, also typisch kleiner als 1 mm. Der menschliche Blick durch die zahlreichen, gleichmäßig über die Fläche hinweg verteilten und nur durch ganz wenige Streifen und Fäden voneinander abgegrenzten, winzigen Öffnungen lässt Bildpunkte entstehen, die im Gehirn des Betrachters wieder zu einem ganzen Bild zusammengefügt werden, sodass die Bespannung „durchsichtig“ erscheint.
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Wenn es - entgegen dem beabsichtigten Verwendungszweck als durchsichtiger Schattenschirm - gelingt, mit Lupe und Pinzette winzige Knöpfe oder Haken in eine der winzigen Öffnungen zerstörungsfrei hinein zu stecken, und dann versucht wird, diese Knöpfe oder Haken mit Zugkräften aus etwas wechselnden Richtungen zu belasten, so werden die nicht verwebten Kett- und Schussfäden am Rand der Öffnungen sofort von der Auflagefläche des Knopfes oder Gewebes herunter gleiten, wenn diese Auflagefläche auch nur geringfügig schräg zur Ebene des Schattenschirms ausgerichtet ist. Der Haken oder der Knopf rutscht deshalb schon bei ganz geringer Belastung wieder aus der Öffnung heraus. Nachteiliger Weise können also keine nennenswerten Kräfte übertragen werden.
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Wenn - anders als vom Erfinder gedacht - ein Riemchen durch zwei Öffnungen so hindurch gesteckt wird, dass er einige Fäden umfasst, so werden diese bei Belastung des Riemens aus dem Verschattungsgewebe herausgezogen, da sie nur an ganz wenigen Stellen mit anderen Fäden verschlungen sind und sich deshalb ihre Last kaum auf die wenigen winzigen Gewebeflächen verteilen kann.
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Auf diesem Hintergrund hat sich die Erfindung die Aufgabe gestellt, die zuvor genannten Nachteile zu vermeiden und ein flexibles textiles Band für die belastbare Verbindung von Planen oder anderen großflächigen Textilien mit festen, unflexiblen Objekten mittels Knöpfen, Haken oder Riemen zu entwickeln, das mehrere Öffnungen enthält, die gleichzeitig mit den textilen Flächen durch das Verweben von längs durchlaufenden Kettfäden mit quer in die Kettfäden eingeschlossenen Schussfäden hergestellt werden. Dieses Gewebeband soll maschinell produzierbar sein und über Klebe- oder Schweiß-Flächen mit den Planen oder großflächigen Textilien verbindbar sein.
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Als Lösung lehrt die Erfindung, dass zwei gegenüberliegende Kettfadenkanten der Öffnungen von einem Gewebe aus Kettfäden und damit verwebten kurzen Schussfäden gebildet werden und die Schussfadenkanten der Öffnungen nur aus langen Schussfäden bestehen.
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In der einfachsten Ausführungsform der Erfindung sind die Kettfäden in zwei voneinander beabstandeten Gruppen eingewebt, so dass über die Länge des Schlitzbandes hinweg nur eine Reihe von Öffnungen gebildet wird. Diese einfache Reihe ist für das Einführen von Knöpfen, Haken, T-Stücken und anderen Elementen geeignet. Lederriemen mit Schnalle oder Klettverschluss, Kabelbinder und alle anderen, länglichen Elemente müssen durch eine erste Öffnung des Schlitzbandes hindurchgeschoben werden, ein kurzes Stück auf der Einstiegsfläche gegenüber liegenden Seite entlang und dann durch eine zweite Öffnung wieder zurück auf die Einstiegsfläche. Dort werden sie mit einem Verschluss zu einem Ring verbunden. Die Ebene dieses Rings verläuft bei einer einzigen Reihe von Öffnungen in Längsrichtung des Schlitzbandes.
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Wenn das erfinderische Schlitzband zwei Reihen von Öffnungen aufweisen soll, müssen drei Gruppen von Kettfäden gebildet werden. Dann können ringförmig zu schließende Befestigungselemente auch quer zur Längsrichtung des Schlitzbandes ausgerichtet werden.
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Schon in diesen einfachen Ausführungsformen können die parallel verlaufenden Fäden sehr gut auf Zug belastet werden, weil sie ohne jede Unterbrechung weiter in das angrenzende Gewebe hinein verlaufen und sich dort um sehr viele kreuzende Fäden herum winden, wodurch sich ihre Zugbelastung flächig verteilt. Die Gewebeflächen des erfinderischen Schlitzbandes bieten eine vergleichsweise große Fläche für eine Verklebung oder Verschweißung mit dem ersten zu verbindenden Gegenstand. In die Öffnungen können nicht nur Riemen, sondern alternativ oder zusätzlich Knöpfe, Haken oder andere Befestigungen eingeschoben werden, die dann auf der verklebten oder verschweißten Seite des erfinderischen Schlitzbandes über den Rand der Öffnung hinausragen, also von der unverklebten bzw. unverschweißten, vorderen Seite her gesehen das Schlitzband „hintergreifen“.
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In der einfachsten Ausführungsform bestehen zwei gegenüberliegende Kettfadenkanten der Öffnungen aus einem Gewebe aus Kettfäden und damit verwebten kurzen Schussfäden. Die übrigen Kanten der Öffnungen, die Schussfadenkanten, bestehen nur aus Schussfäden. Durch diese verwebten Randzonen neben den Öffnungen gewinnt das Schlitzband zusätzliche Stabilität z.B. beim Aufkleben oder Aufschweißen. Außerdem wird die verfügbare Verbindungsfläche vergrößert. Der prinzipielle Vorzug des erfindungsgemäßen Schlitzbandes sind die über größtmögliche Längen hinweg ununterbrochenen Kettfäden und Schussfäden.
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Zum maschinellen Einschiessen dieser „kurzen“ Schussfäden muss für jede Gruppe eine eigene Ebene geschaffen werden, in der nur diejenige Gruppe von Kettfäden auseinander gespreizt wird, die verwebt werden soll.
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Im Vergleich zum bekannten Stand der Technik mit nach dem Verweben aufgeschnittenen Öffnungen ist das Gewebe viel belastbarer, weil die Schussfäden am Rand der Öffnung wieder „umkehren“ anstatt abgeschnitten zu werden. Sie laufen also ebenfalls in einer sehr großen Länge durch das Gewebe, jedoch nicht in einer Graden, sondern im „Zick-Zack“.
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In einer noch weiter verfestigten Ausführung gibt es zusätzlich zu den über die gesamte Breite des erfindungsgemäßen Schlitzbandes verlaufenden relativ langen Schussfäden außerhalb des Bereiches der Öffnungen weitere, kürzere Schussfäden, die jeweils nur über eine Gruppe von Kettfäden hinweg reichen. Jede Gruppe von Kettfäden ist dadurch über ihre gesamte Länge hinweg mit Schussfäden zu einem stabilen und belastbarem Gewebestreifen verwebt. Diese Gewebestreifen sind durch die „langen“ Schussfäden, mit dem oder den benachbarten Gewebestreifen zu einem Schlitzband verbunden. Die verbindenden Schussfäden sind abwechselnd in Gewebeflächen eingewebt und dann wieder nur parallel verlaufende, aneinander anliegende Fäden.
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Für eine weitere Verfestigung des Schlitzbandes schlägt die Erfindung vor, die Kettfäden und die Schussfäden zumindest teilweise durch das Anschmelzen einer Kunststoffbeschichtung der Kettfäden und/oder der Schussfäden zusätzlich zum Verweben miteinander zu verbinden. Nur aus thermoplastischem Kunststoff bestehende Fäden können alternativ auch selbst angeschmolzen werden. Oder die Fäden werden miteinander verklebt.
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Ein erfinderisches Schlitzband ist zum maschinellen Verweben gedacht. Wesentlich ist, dass die Kettfäden in zwei Gruppen verwebt werden, wenn das erfinderische Schlitzband nur eine einzige Reihe von Öffnungen aufweisen soll. Für zwei Reihen von Öffnungen müssen die Kettfäden in drei jeweils voneinander beabstandete Gruppen aufgeteilt werden. Für jede weitere Reihe von Öffnungen muss eine weitere Gruppe von Kettfäden dazukommen.
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Bei einer Webmaschine für erfinderische Schlitzbänder ist es sinnvoll, nur in denjenigen Bereichen Zuführungen für Kettfäden einzubauen, in denen keine Öffnungen vorgesehen sind.
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Für ein erfinderisches Schlitzbandes werden auch die Bereiche der Kettfäden, die an die Öffnungen angrenzen mit Schussfäden durchwebt. Dafür muss die Webmaschine spezialisiert werden, indem sie zahlreiche, kurze Schussfäden jeweils nur in eine einzige Gruppe der Kettfäden einwebt. Diese vergleichsweise kurzen Schussfäden bilden also nur die erste, die zweite oder die dritte Gewebefläche, die nur über die erste, die zweite oder die dritte Gruppe von Kettfäden hinweg reicht. Dafür muss die Webmaschine speziell ausgerüstet werden.
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Eine mögliche Ausführung einer solchen Webmaschine zur Herstellung der ersten, zweiten, dritten und jeder folgenden Gewebeflächen weist eins, zwei, drei oder mehr voneinander beabstandete Ebenen zum Einschießen von kurzen und langen Schussfäden auf. Die Abstände der Ebenen zueinander sind senkrecht zur Ebene des Schlitzbandes ausgerichtet. Von allen Kettfäden des gesamten Schlitzbandes werden also jeweils nur die Kettfäden der bestimmten Gruppe angehoben, um den Schussfaden hindurch zu schießen. In den übrigen Baugruppen gleicht eine derartige Maschine jedoch üblichen und verbreiteten Bandwebmaschinen, weshalb sich der Mehraufwand für die Herstellung eines erfindungsgemäßen Schlitzbandes in Grenzen hält.
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Ein erfindungsgemäßes Schlitzband ist universell für die Verbindung von Planen oder anderen großflächigen Textilien mit Knöpfen, Haken oder Riemen an festen, unflexiblen Objekten geeignet. Eine interessante Anwendung ist die Verbindung von Planen mit darunter liegenden Spriegeln, Holmen, Aussteifungen, Seilen oder anderen Objekten. Sehr gut geeignet ist ein Schlitzband, um die längsverschiebbare Dachplane von Lkw oder Eisenbahnwagen mit den darunter liegenden Spriegeln durch Riemen zu verbinden. Diese Riemen verlaufen durch zwei Öffnungen des Schlitzbandes hindurch und um den Spriegel herum. Auf der Unterseite des Spriegels kommt die Schnalle zu liegen, die den Riemen zu einem Ring schließt.
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Im Folgenden sollen weitere Einzelheiten und Merkmale der Erfindung anhand eines Beispiels näher erläutert werden. Dieses soll die Erfindung jedoch nicht einschränken, sondern nur erläutern. Es zeigt in schematischer Darstellung:
- 1: Schlitzband mit durchgehend verwebten Gruppen von Kettfäden und zusätzlichen teilweise unverwebten Schussfäden zur Verbindung dieser Gruppen.
- 2: Anwendung eines Schlitzbandes zur Verbindung einer Dachplane mit einem Spriegel
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Die 2 zeigt, wie ein Schlitzband erfindungsgemäß als Verbindungselement verwendet wird, das eine flexible Oberfläche, wie zum Beispiel eine Plane (5), mit anderen Bauteilen verbindet. Diese Bauteile können wiederum Verbindungselemente sein, wie beispielsweise ein Riemen (7) oder ein Haken. Das Schlitzband wird mit der flexiblen Plane (5) vorzugsweise durch Verschweißung oder Verklebung verbunden, wofür es eine ausreichend große Fläche geben muss.
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In der Ausführungsform gemäß den 1 und 2 ist die zweite Gruppe (12) der Kettfäden (1) NICHT zur Verklebung oder zur Verschweißung vorgesehen, sondern von der Plane (5) beabstandet, sodass ein Riemen (7) oder ein anderes Verbindungselement zwischen der Plane (5) und der zweiten Gruppe (12) der Kettfäden (1) hindurchgeführt werden kann. Dieser Riemen (7) wird durch eine erste Öffnung (3) hindurch auf die Rückseite der zweiten Gruppe (12) der Kettfäden (1) geführt und von dort durch eine benachbarte, zweite Öffnung (3) wieder zurück zu seinem Anfangspunkt, wo er zum Beispiel mit einer Schnalle verschlossen wird.
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Die in der Variante gemäß 1 gewählte Dimensionierung ergibt relativ sehr große Öffnungen (3) und relativ schmale Gruppen (11, 12, 13) der Kettfäden (1). Dadurch wird das Prinzip gut verdeutlicht und die großen Öffnungen (3) bieten Platz für die zahlreichen Bezugszeichen. In der Praxis sind derartige Größenverhältnisse nur für relativ leichtgewichtige, aber voluminöse, zu befestigende Bauteile sinnvoll, die zum Beispiel aus Schaumstoff bestehen. Da solche Teile die Verbindung des erfindungsgemäßen Schlitzbandes mit der Oberfläche zum Beispiel einer Plane (5) nur mit einer vergleichsweise geringen Kraft belasten, reichen auch die Abmessungen der relativ schmalen ersten Gewebeflächen (41), der dritten Gewebeflächen (43) und der verbindenden Gewebeflächen (4) aus.
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In der Praxis hingegen werden in den meisten Fällen die Öffnungen (3) den geringsten Flächenanteil einnehmen, denn selbstverständlich sind sie - wie von Knopflöchern jedermann bekannt - nur so groß, dass die Knöpfe, Haken oder Riemen grade noch hindurch passen, um dann auf der „Rückseite“ des erfindungsgemäßen Schlitzbandes auf den Gewebeflächen (4,41,42,43) eine möglichst große Auflagefläche zu finden. Ein erfindungsgemäßes Schlitzband wird also zum größten Flächenanteil aus Gewebeflächen (4, 41, 42, 43) bestehen.
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In der 1 wird eine Ausführungsform mit einer verstärkten Klebe- oder Schweiß-Fläche dargestellt. Zu diesem Zweck sind über die gesamte Länge des Schlitzbandes hinweg zwischen alle Kettfäden (1) kurze Schussfäden (23) eingeschossen und verwebt. Dadurch steht jeweils die gesamte Länge der ersten Gruppe (11) der Kettfäden (1) sowie der dritten Gruppe (13) der Kettfäden (1) für die Verschweißung oder Verklebung zur Verfügung. Die mittlere, zweite Gruppe (12) der Kettfäden (1) wird durch die eingeschossenen, kurzen Schussfäden (23) weiter verstärkt. Zur Verbindung der drei Gruppen (11, 12, 13) der Kettfäden (1) dienen lange Schussfäden (22), die parallel zu den kurzen Schussfäden (23) mit in die Gewebeflächen (41, 42, 43) eingewebt sind. In der Ausführungsform der 2 1 und 3 2 leiten die langen Schussfäden (22) die Kräfte von der mittleren, zweiten Gruppe (12) der Kettfäden (1) zu den beiden äußeren Gruppen (11, 12) der Kettfäden (1).
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In 3 2 wird perspektivisch dargestellt, wie eine Dachplane (5) mit Hilfe eines erfindungsgemäßen Schlitzbandes und eines Riemens (7) mit einem Spriegel (6) verbunden wird. Dazu ist zeichnerisch ein Stück von der Dachplane (5) herausgeschnitten, auf welches ein erfindungsgemäßes Schlitzband mit der ersten Gruppe (11) und der dritten Gruppe (13) der Kettfäden (1) aufgeschweißt ist. Deutlich zu erkennen ist, dass die mittlere, zweite Gruppe (12) der Kettfäden (1) von der Dachplane (5) beabstandet ist.
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In 2 ist das zeichnerisch ausgeschnittene Stück der Dachplane (5) ein weiteres Mal zeichnerisch zerschnitten und zwar senkrecht zum Schlitzband. Unter dem hinteren Stück der Dachplane (5) ist ein zeichnerisch abgeschnittener Abschnitt des Spriegels (6) dargestellt, hier ein Vierkantrohr. Um den Spriegel (6) herum ist ein Riemen (7) geschlungen, der an der Oberseite des Spriegels (6) auch um die mittlere, zweite Gruppe (12) der Kettfäden (1) herum geführt ist. Dazu ist der Riemen durch eine linke Öffnung (3) hindurch auf die Rückseite der mittleren, zweiten Gruppe (12) geschoben und weiter durch eine rechte Öffnung (3) hindurch wieder auf die Vorderseite des Schlitzbandes und dort mit einer Schnalle zu einem Ring verschlossen. Die Schnalle besteht aus dem Dorn (71), dessen rechtes Ende durch eins von drei Löchern im Riemen (7) hindurchgeführt ist und mit seiner freien Spitze auf dem Bügel (72) auffliegt.
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Weil in 2 der Riemen (7) der Länge nach zeichnerisch aufgeschnitten ist, ist auch die Schnalle nur mit einer Hälfte zu sehen, so dass das linke Ende des Dorns (71) sichtbar wird, das als Gelenk um dem Bügel (72) herum gebogen ist.
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Dank ihrer großen Verbreitung bei Kleidungsstücken und Taschen sind der Dorn und der Bügel für eine Schnalle enorm kostengünstig. Anstelle der seit wenigstens zwei Jahrtausenden bekannten Schnalle sind zum Schließen des Riemens (7) auch alle denkbaren, anderen Verbindungen nutzbar.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Kettfäden, zum Teil mit Schussfäden 2 verwebt
- 11
- erste Gruppe der Kettfäden 1
- 12
- zweite Gruppe der Kettfäden 1
- 13
- dritte Gruppe der Kettfäden 1
- 2
- Schussfäden, zum Teil mit Kettfäden 1 verwebt
- 21
- nicht verwebter Abschnitt eines Schussfadens 2
- 22
- langer Schussfaden, erstreckt sich wenigstens über die Breite der ersten Gruppe 11 und der Öffnung 3 und der zweiten Gruppe 12
- 23
- kurzer Schussfaden, erstreckt sich über die Breite nur einer Gruppe 11,12,13.
- 3
- Öffnungen, von Schussfäden 2 und Gewebe 4 begrenzt.
- 31
- Kettfadenkante der Öffnung 3
- 32
- Schussfadenkante der Öffnung 3
- 4
- Gewebe
- 41
- erste Gewebefläche, Teil des Gewebes 4, Teil der ersten Gruppe 11 der Kettfäden 2
- 42
- zweite Gewebefläche, Teil des Gewebes 4, Teil der zweiten Gruppe 12 der Kettfäden 2
- 43
- dritte Gewebefläche, Teil des Gewebes 4, Teil der dritten Gruppe 13 der Kettfäden 2
- 5
- Dachplane
- 6
- Spriegel, zur Unterstützung der Dachplane 5
- 7
- Riemen, zur Verbindung des Spriegels 6 mit der zweiten Gruppe 12 der Kettfäden 1
- 71
- Dorn der Schnalle am Riemen 7
- 72
- Bügel der Schnalle am Riemen 7