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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer Rollobahn
zum Abschließen
von Öffnungen
bei Fenstern, Kühlmöbeln und
dergleichen, bei welcher die parallel zur Bewegungsrichtung liegenden
Ränder
Borsten aufweisen sowie eine Rollobahn.
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Eine
derartige Rollobahn ist zum Abdichten einer Fensteröffnung oder
auch einer Verkaufsöffnung
von Kühlmöbeln und
dergleichen bekannt. Es sollen Lichteinfall oder auch Temperaturverluste
verhindert werden (
DE
87 12 220 U1 ). Bei dieser bekannten Vorrichtung werden
Führungsleisten
mit engen Spalten angebracht, in denen die Rollobahn seitlich dichtend
geführt
ist. Anstelle der engen Spalten der Führungsleisten können auch
Bürsten-
oder Gummidichtungen an den Führungsleisten
angeordnet werden, an denen die Bahnrandbereiche reibend entlangstreichen.
Diese Ausrüstung
der Ränder,
an denen die Rollobahn anschließen
soll, ist aufwendig. Außerdem
bedingt diese Lösung
die Anordnung von Führungsstegen
zwischen den einzelnen Rollobahnen, die eine breitere Öffnung bei
Kühlmöbeln abdecken
sollen. Derartige Stege in der Kühlmöbelöffnung im
Abstand der Rollobahnbreite sind störend und bedingen eine vorgegebene
Unterteilung des Kühlmöbels.
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Es
ist deshalb schon vorgeschlagen worden (
DE 198 48 395 A1 ), die
parallel zur Bewegungsrichtung liegenden Ränder der Rollobahn mit einer
Reihe aus Borsten oder einem Folienstreifen zu besetzen. Diese Lösung hat
jedoch den Nachteil, daß die
aufgesetzten Borsten- oder Folienstreifen in einem zusätzlichen
Ar beitsgang an der Rollobahnkante befestigt werden müssen. Dies
kann durch Kleben oder Nähen
oder eine ähnliche
Befestigungstechnik erfolgen. Dabei besteht die Gefahr, daß Verwerfungen
an der Kante durch diese Befestigung auftreten. Ferner wird die
Kante durch den Borstenbesatz verstärkt und führt beim Aufrollen zu Wulstbildung.
Abgesehen davon, daß der
Aufrollraum wegen dieser Wulstbildung erheblich vergrößert werden
muss, lässt
sieh eine Rollobahn mit diesen Wulsten ohne Faltenbildung und Verzerrung
nicht aufwickeln. Diese Lösung hat
deshalb keine praktische Anwendung finden können.
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Durch
die
US 2.141.386 werden
webtechnische Maßnahmen
beschrieben, die erforderlich wären,
um eine Rollobahn mit Fransen herzustellen durch überstehende,
nicht eingebundene Schußfäden. Dabei
kann der Schußfaden
auch aus einem schwereren und somit gröberen Faden bestehen. Mit dieser
bekannten Maßnahme
sollen Kleidungsstücke,
insbesondere Halstücher
und Schals, hergestellt werden mit Fransen, die flauschig und damit
weich sein sollen, um die Schmiegsamkeit des Schals nicht zu beeinträchtigen.
Die nach dieser Webtechnik hergestellten Warenstücke sind deshalb nicht geeignet, als
Rollo verwendet zu werden, da ihnen jegliche Steifigkeit fehlt.
Insbesondere werden hier schmiegsame Fransen und keine Borsten am
Rand erzeugt. Diese bekannten webtechnischen Maßnahmen sind deshalb ungeeignet
und legen die erfindungsgemäße Lösung der
Aufgabe nicht nahe.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, die geschilderten Nachteile zu
vermeiden und eine Rollobahn zu schaffen, die einfach in der Herstellung ist
und dennoch einen dichtenden Abschluß zwischen den Rollobahnen
oder auch zum Randbereich der zu verschließenden Öffnung gewährleistet.
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Diese
Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Dadurch,
daß die
Borsten durch biegeelastische Schußfäden gebildet werden, die über die
Kettfadeneinbindung am Rande hervorstehen, erübrigt sich das Anbringen eines
Borstenbesatzes und damit auch ein zusätzlicher Arbeitsgang. Die Dicke
der Rollobahn ist über
die gesamte Breite gleich, so daß keine Wulste beim Aufrollen
entstehen. Durch Randkettfäden
wird eine Produktionskante gearbeitet, so daß die Stoffbahn in der Ausrüstung in
einfacher Weise kontinuierlich gehandhabt werden kann. Die Borsten
entstehen durch Entfernen der Produktionskante. Auch hier ist kein
besonderer Arbeitsgang oder gar ein Konfektionieren notwendig.
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Es
können
auch mehrere Rollobahnen in der Breite nebeneinander gearbeitet
werden, wobei die Borsten beim Vereinzeln der Rollobahnen und gleichzeitigem
Abtrennen des Produktionsrandes entstehen. Die Rollobahnen können gewebt
oder als Kettengewirke gearbeitet werden. Der so erzeugte Stoff kann
als Trägerstoff
benutzt und mit verschiedenen Kaschierungen belegt werden. Durch
die Wahl eines feinen Kettfadens und eines wesentlich stärkeren Schußfadens
mit weniger Filamenten wird nicht nur eine gute Steifigkeit und
Verschleißfestigkeit
der Borsten erreicht, sondern auch die Rollfähigkeit des Rollos bei gleichzeitiger
guter Planlage erheblich verbessert.
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Weitere
Einzelheiten der Erfindung werden anhand der Zeichnungen erläutert.
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Es
zeigen
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1 eine
Rollobahn mit eingearbeiteten Borsten.
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2 zeigt
eine andere Rollobahn mit verschiedenen Schußdichten.
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3 zeigt
eine Stoffbahn, in welcher mehrere Rollobahnen nebeneinander fortlaufend
gearbeitet werden.
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4 und 5 zeigen
eine Rollobahn, die als Kettengewirk hergestellt worden ist.
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In 1 ist
schematisch eine Rollobahn 1 dargestellt, die aus einer
von Kett- und Schußfäden gebildeten
Rollobahnfläche 11 besteht
und in ihrem Randbereich Borsten 12 aufweist. Die Fläche 11 kann
durch Weben oder auch Wirken hergestellt werden. Über die
von Kett- und Schußfäden gebildete Rollobahnfläche 11 stehen
an den beiden Randseiten Schußfäden hinaus,
die nicht durch Kettfäden eingebunden
und nach dem Rand zu einseitig offen sind. Sie bilden eine flexible
Borstenkante 12, die sich durch ihre Elastizität jeweils
an den Rand der Öffnung,
die die Rollobahn 1 abschließen soll, anpassen kann, so
daß ein
dichtender Abschluß zum
Rand der Öffnung
wie auch zum Nachbarrollo gegeben ist.
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In 2 ist
eine Rollobahn 2 mit Borsten 25 gezeigt. Diese
Rollobahn 2 weist von Kettfäden 24 und Schußfäden 23 gebildete
Flächen 21 und 22 auf, die
sich in der Schußfadendichte
unterscheiden. Es kann in manchen Fällen zweckmäßig sein, im oberen Teil des
Rollos 2 die Fläche 21 gegenüber dem
durch die Fläche 22 gebildeten
unteren Teil porös
zu gestalten, um eine bestimmte Luftströmung entlang der Rollobahn 2 zu
erhalten. Durch eine solche Luftströmung kann insbesondere bei
Kühlmöbeln die
Ablagerung von Kondenswasser an der Innenseite des Rollos vermieden
werden. Wie bei der Rollobahn 1 in 1 sind die
Ränder 25 der
Rollobahn 2 als Borstenkante ausgebildet.
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Gerade
bei einer solchen Ausführung
zeigt sich der große
Vorteil der vorliegenden Erfindung: Die Ränder 25 der Rollobahn 2 müssen in
keiner Weise den geschlossenen Flächen 21 und 22 angepaßt oder
mit Borsten besetzt werden, da sie in gleicher Weise wie diese entstehen.
Ein besonderer Arbeitsgang entfällt
somit. Durch Änderung
der Schußfadendichte
während
des textilen Herstellungsvorganges (Weben oder Wirken) entstehen
größere oder
kleinere Abstände
auch zwischen den Borsten, und es wird ohne weiteren Aufwand eine
größere oder
geringere Durchlässigkeit
auch am Rand erreicht.
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In
der Fläche 21 wird
durch die unterschiedliche Schußfadendichte
ein durchlässigeres
Fadennetz erzeugt, als in der Fläche 22.
Wird in der Ausrüstung
eine dünnflüssige Beschichtung
für die
Flächen 21 und 22 gewählt, so
kann damit verhindert werden, daß die eingewebten oder eingewirkten Öffnungen
in der Fläche 21 zugeschmiert
werden. Die Fläche 21 bleibt
gegenüber
der Fläche 22 porös. Die Borstenränder 25 bleiben
unbeschichtet, um ein Verkleben der Borsten zu verhindern. Somit
kann nicht nur im Randbereich 25, sondern auch im Flächenbereich 21 des
Rollos 2 eine gewünschte
Durchlässigkeit
erreicht werden, ohne daß ein
besonderer Lochvorgang vorgenommen wird. Teure Matritzen und Stanzvorgänge werden vermieden.
Die Rollobahn 2 wird fertig aus einer kontinuierlich erzeugten
und ausgerüsteten
Stoffbahn herausgelöst.
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Aus 3 ist
die Herstellung der Rollobahnen mit angearbeiteten Borsten zu entnehmen.
Es wird zunächst
auf einer Web- oder
Kettenwirkmaschine eine Stoffbahn 3 hergestellt. 3 zeigt
eine solche Stoffbahn 3, in welcher fortlaufend Rollobahnen 31 nebeneinander
und hintereinander erzeugt werden. Die Stoffbahn 3 weist
zu beiden Seiten eine Produktionskante 33, einen Bereich 32 ohne
Kettfäden 24 sowie
die eigentliche Rollobahn 31 auf, die an beiden Seiten
von einem festen Rand 34 eingesäumt ist. Zwischen den Rollobahnen 31 befindet
sich ein Streifen 36, in welchem keine Kettfäden 24 eingezogen sind.
In diesen Bereichen 32 und 36 entstehen im weiteren
Verlauf der Herstellung die Borsten 12. Dieser Streifen 36 hat
etwa die Breite der doppelten Borstenlänge. Der Bereich 32 und
der Streifen 36 kann auch dadurch von Kettfäden 24 freigehalten werden,
daß die
Kettfäden 24 aus
diesen Bereichen seitlich abgeleitet und zur Bildung des Produktionsrandes 33 und
des festen Randes 34 benutzt werden, um dort eine Verdichtung
von Kettfäden
zu erreichen.
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Die
Schußfäden 23 werden über die
gesamte Breite der Stoffbahn 3 eingetragen, die sich von
einer Randproduktionskante 33 zur anderen erstreckt. In
den Bereichen 32 und 36 sind keine Kettfäden 24 vorgesehen,
so daß sich
die Schußfäden 23 über diesen
Bereich uneingebunden erstrecken. Lediglich am Rand zwischen diesen
Bereichen 32 und 36 und der eigentlichen Rollobahn 31 wird
ein fester Rand 34 gebildet, um die Rollobahn gegen mechanische
Beanspruchung widerstandsfähiger
zu machen. In der Regel geschieht dies durch Verdichtung der Kettfäden 24.
Es kann allerdings auch ein thermoelastischer Kettfaden vorgesehen
werden, der in der Ausrüstung schmilzt
und zu einer Verklebung führt.
Hierfür
sind verschiedene Techniken bekannt, so daß diese hier nicht näher erläutert werden
müssen.
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Zwischen
den einzelnen Rollobahnen
31 sind quer zur Längsrichtung
der Stoffbahn
3 Trenngassen
35 eingearbeitet,
die ein leichtes Trennen und Herauslösen der Rollobahnen
31 aus
der Stoffbahn
3 ermöglichen.
In der Regel werden diese Trenngassen
35 dadurch erzeugt,
daß in
diesem Bereich keine Schußfäden
23 eingetragen
werden, so daß die
Kettfäden
24 ohne
Schußeinbindung
frei liegen und durch einen Schneidvorgang leicht durchtrennt werden
können.
Ferner kann eine Schlauchtasche
37 in die Rollobahn
31 eingewebt
werden zur Aufnahme eines Rollostabes oder anderer Versteifungselemente.
In diesem Zusammenhang wird auf die
EP
0942 087 verwiesen. Die dort beschriebenen Techniken können auch
bei dieser Rollobahn
31 mit Vorteil angewendet werden.
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Um
die für
die Borsten 12 erforderliche elastische Steifigkeit zu
erhalten, wird für
die Schußfäden 23 oder 52 eine
entsprechende Garnstärke,
aber auch entsprechendes Material eingesetzt. Bei dem in 5 gezeigten
Ausführungsbeispiel
wurden folgende Garne eingesetzt:
Kette Polyester dtex 167f32x1,
texturiert endlos Schuß dtex
334x5, texturiert endlos.
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Wie
aus 5 ersichtlich, ist der Schußfaden 52 sehr dick,
während
die Kette 4 vergleichsweise sehr dünn ist. Das hat bei dem fertigen
Rollo den Effekt, daß sich
das Material in Kettrichtung wegen der vergleichsweisen dünnen Fäden 4 sehr
gut wickeln läßt, was
beim Aufwickeln auf Wellen mit kleinem Durchmesser besonders wichtig
ist. Im Schuß ist
ein sehr dicker Faden 52 verwendet worden, der eine gute
Querstabilität
ermöglicht,
so daß das
Rollo eine gute Planlage hat.
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Die
Stoffbahn 3 läuft
nach ihrer Herstellung durch Weben oder Wirken durch einen Ausrüstungsbereich.
Sie wird dabei an den Produktionskanten 33 seitlich gespannt
und geführt.
Zunächst
erfolgt in einem ersten Veredelungsschritt das Waschen und Fixieren
der aus rohweißem
Garnmaterial hergestellten Stoffbahn 3. Das Fixieren erfolgt
bei ca. 180-200 Grad.
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Um
ein Verdichten der Stoffbahn zu erreichen und die Oberfläche zu glätten, kann
zusätzlich jetzt
noch ein Glättvorgang
auf einem Glättkalander erfolgen.
Der Glättkalander
hat auf der einen Seite eine Stahlwalze, die auf ca. 200 Grad erhitzt
wird, und gegen welche auf der anderen Seite eine Gummiwalze drückt. Durch
hohen Druck und durch die Temperatur wird das Material verdichtet
und die Oberfläche
auf der später
zu bedampfenden Seite der Stoffbahn 3 geglättet. Wie
aus 5 erkennbar, wird der Multifilamentschußfaden 52 durch
einen solchen Glättvorgang
plattgedrückt
und damit verbreitert, so daß die
Rollobahn 5 sichtlich verdichtet ist. Soll die Rollobahn 31 oder 5 zum
Abschließen
beispielsweise einer Verkaufsöffnung
bei Kühlmöbeln dienen,
wo es darauf ankommt, durch das Rollo eine Temperaturtrennung zwischen
der Innenluft des Kühlmöbels und
der das Kühlmöbel umgebenden Luft
herbeizuführen,
so ist es zweckmäßig, die
Stoffbahn 3 bzw. 5 auf der einen Seite im Vakuum
mit Aluminium zu bedampfen.
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Da
die Stoffbahn nach der vorangegangenen Behandlung noch in einem
relativ weichen und labilen Zustand ist, muß diese mit einer Steifausrüstung versehen
werden, damit sie der gewünschten
Rollfunktion genügt,
d.h. daß die
Rollobahn glatt, planeben und verzugsfest ist. Hierfür wird die
Stoffbahn 3 auf dem Spannrahmen weitergeführt und
in eine hochviskose Flüssigkeit
eingetaucht, abgequetscht und anschließend durch einen Trockenkanal
zur Trocknung geführt.
In dieser Flüssigkeit
sind auf wässriger
Basis PU-Anteile und andere Chemikalien gelöst, die beim Eintauchen die
Garne komplett durchnetzen. Beim Trocknen entsteht eine Versteifung
und gleichzeitig eine Versiegelung, die einen Korrosionsschutz auf
der aluminiumbedampften Seite bewirkt. Abschließend wird im Thermodruckverfahren
die Seite der Stoffbahn 3, die nicht mit Aluminium bedampft
ist, bedruckt.
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Anstelle
der Imprägnierung
der Stoffbahn 3 kann aber auch eine Beschichtung durch
Aufkleben eines Vlieses oder einer Folie erfolgen, je nach dem welchem
Verwendungszweck die Rollobahnen 31 dienen sollen. Auch
eine Rakelbeschichtung ist möglich.
Bei diesem Arbeitsgang für
das Bekleben oder Beschichten mit einem Vlies oder einer Folie ist
darauf zu achten, daß die
Bereiche 32 und 36, in denen die Borsten 12 entstehen
sollen, von der Beschichtung frei bleiben. Zweckmäßig kann
aber auch zur Versteifung der Borsten 12 eine Sonderausrüstung derselben
in diesen Bereichen 32 und 36 erfolgen.
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Nach
Fertigstellung dieser Ausrüstung
oder Beschichtung werden durch im Transportweg angeordnete Schneideinrichtungen
die Produktionskanten 33 entfernt und die beiden Rollobahnen 31 in
der Mitte des Streifens 36 voneinander getrennt. Dadurch werden
die überstehenden
und nicht eingebundenen Schußfäden 23 einseitig
als Borsten freigesetzt. Ebenso werden die Rollobahnen 31 an
der Trenngasse 35 in Längsrichtung
voneinander getrennt. Die Rollobahn 31 ist fertig, ohne
daß eine
weitere Handhabung erforderlich ist. Selbst die für Versteifungsstäbe oder
Rollostäbe
erforderlichen Taschen 37 sind bereits eingearbeitet. Diese
Herstellungsart bietet die Möglichkeit,
Rollobahnen 31 jeder gewünschten Breite und Länge vollautomatisch
und kontinuierlich herzustellen. Durch die Vermeidung manueller
Eingriffe und Konfektion werden nicht nur in hohem Maße Arbeitskosten
eingespart, sondern gleichzeitig auch eine hohe Qualität und Gleichmäßigkeit
der erzeugten Rollobahnen 31 gewährleistet.
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Die
textile Herstellung der Stoffbahn 3 kann sowohl durch Weben,
aber auch mit großem
Vorteil durch Wirken hergestellt werden. 4 zeigt
das Schema einer gewirkten Rollobahn 5 in Form einer sog.
Vollschußware.
In Kettrichtung werden die Kettfäden 41 zu
Maschenketten 4 (Kettmaschenstäbchen) verarbeitet, die durch
Eintragung von Schußfäden 52 miteinander
verbunden sind. Die Borsten 51 entstehen, wie bei der 3 beschrieben,
nach Entfernen des Produktionsrandes 33. Im Übrigen ist
die Herstellung einer solchen Rollobahn 5 auf einer Kettenwirkmaschine
die gleiche wie oben beschrieben. Der Unterschied besteht lediglich
darin, daß die
Kettfäden
nicht einfach mit Schußfäden durch
Fachbildung gekreuzt werden, sondern zu Maschenstäbchen 4 verarbeitet
werden, die die Schußfäden 52 einbinden. 5 zeigt
einen Ausschnitt aus einer solchen gewirkten Rollobahn 5.
Für den
Schußfaden 52 ist,
wie oben schon erwähnt,
ein voluminöser
Multifilamentfaden verwendet worden. Die freien Enden 51 der
Schußfäden 52 können nach
Entfernen der Produktionskante 33 sich pinselartig öffnen. Dennoch
sind diese biegeelastisch und bilden eine geschlossene Fläche, die
Hindernissen ausweichen kann und sich an die Ränder der zu verschließenden Öffnung gut
anschmiegt.
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Je
nach Einsatz des Materials für
die Schußfäden können die
Eigenschaften der Borsten variiert werden: Anstelle des beschriebenen
voluminösen Schußfadens
können
auch steife gefachte Endlosfäden
verwendet werden. Bei Verwendung eines monofilen Fadens als Schußfaden entsteht
eine relativ harte Kante, bei der die einzelnen freistehenden Schußfäden jedoch
trotzdem noch flexibel sind. Ferner können grundsätzlich alle Materialien zum
Einsatz kommen, die sich web- oder wirktechnisch verarbeiten lassen.
Dazu gehören
u.a. auch Fäden
bzw. Drähte
aus Metall oder Holz oder anderen denkbaren Materialien. Wichtig
ist in diesem Zusammenhang, daß die
gesamte Stoffbahn 3 oder auch 5 vor der Erstellung
der Zuschnitte so ausgerüstet
bzw. behandelt wird, daß der
geschilderte Borsteneffekt entsteht, ohne daß dabei partiell im Kantenbereich
Material aufgetragen werden muß.
Dadurch werden Rollwulste vermieden. Neben dem Effekt der ansatzlosen
verdickungsfreien Borstenränder
wird durch das erfindungsgemäße Verfahren
ein wesentlicher Kostenvorteil erreicht. Tatsächlich ist der Fertigungsablauf der
Stoffbahnen ohne diese Borsten der gleiche wie mit Borsten, so daß die seitlichen
Borsten im Prinzip keinerlei Mehrkosten verursachen.
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- 1
- Rollobahn
- 11
- Rollobahnfläche
- 12
- Borsten
- 2
- Rollobahn
- 21
- dichte
Rollobahnfläche
- 22
- poröse Rollobahnfläche
- 23
- Schußfäden
- 24
- Kettfäden
- 25
- Borstenrand
- 3
- Produktions-Stoffbahn
- 31
- Rollobahn
- 32
- Borstenbereich,
kettfreier Streifen
- 33
- Produktionskante
- 34
- fester
Rand
- 35
- Schnitt-
oder Trenngasse
- 36
- kettfreier
Streifen
- 37
- Schlauchtasche
- 4
- Kettmaschenstäbchen
- 41
- Kettfaden
- 5
- gewirkte
Rollobahn
- 51
- Borsten
- 52
- Schußfaden