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Die Erfindung betrifft einen Behälter, der einen zylinderförmigen Ausgießstutzen mit einem Außengewinde und einen Aufsatz mit Innengewinde zum Aufschrauben auf den Ausgießstutzen aufweist. Der Aufsatz lässt sich dabei bis zu einer Endposition schrauben, in der der Aufsatz in Drehrichtung an einem Anschlag des Ausgießstutzens anliegt. In der Endposition nimmt dabei der Aufsatz eine gewünschte Ausrichtung beispielsweise zu einer Frontseite des Behälters ein.
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Aus dem Stand der Technik ist ein Behälter in Form einer Waschmittelflasche bekannt, bei der für die Abdichtung zwischen dem Aufsatz in Form eines Schraubverschlusses und dem Ausgießstutzen eine ringförmige Dichtung vorgesehen ist. Die Dichtung ist dabei aus einem Material, das weicher ist als ein Material des Aufsatzes und als ein Material des Ausgießstutzens. Die Dichtung ist in axialer Richtung zwischen einem stirnseitigen Rand des Ausgießstutzens und eine stirnseitigen Anlagefläche des Aufsatzes angeordnet. Beim Aufschrauben des Aufsatzes auf den Ausgießstutzen wird die weiche Dichtung in axialer Richtung zusammengedrückt.
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Wird die Flasche mit dem durch den Schraubverschluss verschlossenen Ausgießstutzen auch durch den elektronischen Handel (eCommerce) vertrieben, kann nicht ausgeschlossen werden, dass die Flasche beispielsweise bei der Auslieferung durch einen Paketdienst für längere Zeit sich in beliebiger Lage befindet und beispielsweise auf dem Kopf steht. Dies stellt hohe Anforderungen an die Abdichtung zwischen Schraubverschluss und Ausgießstutzen, die die oben beschriebene axiale Dichtung nicht immer erfüllt. Verschärfte Anforderungen ergeben sich dadurch, dass die Flasche mit flüssigem Waschmittel gefüllt ist, das üblicherweise Tenside enthält. Durch die geringere Oberflächenspannung der Flüssigkeit steigt das Risiko einer Leckage. Bedingt durch Fertigungstoleranzen kann zudem nicht ausgeschlossen werden, dass beim Aufschrauben der Aufsatz zwar die gewünschte Endposition erreicht, aber dabei die axiale Dichtung nicht in dem erforderlichen Maße zusammengedrückt wird, um hinreichend gut abdichten zu können.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zu Grunde, einen Behälter mit Ausgießstutzen und Aufsatz bereit zu stellen, der hinsichtlich der Abdichtung zwischen Ausgießstutzen und Aufsatz hohe Anforderungen erfüllt.
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Die der Erfindung zu Grunde liegende Aufgabe wird mit der Merkmalskombination gemäß Anspruch 1 gelöst. Ausführungsbeispiele der Erfindung können den Unteransprüchen zu Anspruch 1 entnommen werden.
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Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass die Dichtung ein erstes Dichtelement aufweist, das bei aufgeschraubtem Aufsatz in radialer Richtung zwischen Aufsatz und Ausgießstutzen angeordnet ist und an einem Mantelflächenabschnitt des Ausgießstutzens anliegt. Das erste Dichtelement kann somit auch als radiales Dichtelement bezeichnet werden, da es in radialer Richtung zwischen den abzudichtenden Bauteilen angeordnet ist. Das erste Dichtelement kann beispielsweise als umlaufende Dichtlippe ausgeführt sein, wobei im Profil die Dichtlippe in radialer Richtung eine Dicke kleiner als 0,5 mm aufweisen kann. Beispielsweise kann die Dicke des ersten Dichtelements in radialer Richtung 0,2 bis 0,4 mm betragen.
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Der Aufsatz für den Ausgießstutzen kann beispielsweise als Verschlusskappe ausgebildet sein, um den Ausgießstutzen zu verschließen. In einem anderen Ausführungsbeispiel ist der Aufsatz als Ausgusshilfe ausgebildet Die Ausgusshilfe kann eine besondere Ausgusstülle umfassen, die das Ausgießen von Flüssigkeit aus dem Behälter durch den Ausgießstutzen erleichtern soll. Durch den Anschlag des Ausgießstutzens lässt sich dabei sicherstellen, dass die Ausgusshilfe mit der Ausgusstülle zur Frontseite und/oder zu einem Griff des Behälters richtig ausgerichtet ist.
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Vorzugsweise weist die Ausgusshilfe ein Außengewinde auf, auf das sich ein Innengewinde eines weiteren Aufsatzes schrauben lässt. Dieser weitere Aufsatz kann beispielsweise die oben beschriebene Verschlusskappe sein. Somit lässt sich die Verschlusskappe auf den Ausgießstutzen sowohl direkt als auch indirekt über die Ausgusshilfe schrauben. Im letzteren Fall ist dabei auf den Ausgießstutzen die Ausgusshilfe geschraubt, auf der wiederum die Verschlusskappe geschraubt ist. Um auch eine Endposition der Verschlusskappe bezogen auf die Ausgusshilfe zu definieren, kann auf die Ausgusshilfe einen Anschlag aufweisen, über den hinaus die Verschlusskappe nicht auf die Ausgusshilfe geschraubt werden kann.
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Der Aufsatz kann eine im Wesentlichen zylindrische Außenwand und eine im Wesentlichen zylindrische Innenwand aufweisen, die für den Ausgießstutzen einen Aufnahmeraum in Form eines Ringzylinders begrenzen. Die zylindrische Außenwand und/oder die zylindrische Innenwand können Absätze, konische Abschnitte, Gewindegänge etc. aufweisen, durch die die Außenwand bzw. die Innenwand von einer mathematisch exakten zylindrischen Mantelfläche abweichen. Entsprechend stellt der Aufnahmeraum keinen mathematisch exakten Ringzylinder dar.
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Die Dichtung kann in dem Aufnahmeraum an einem stirnseitigen Ende des Aufnahmeraums angeordnet sein. Vorzugsweise handelt es sich bei diesem stirnseitigen Ende um ein geschlossenes Ende des Aufnahmeraums. An der gegenüberliegenden Seite ist der Aufnahmeraum offen, damit beim Aufschrauben des Aufsatzes der Ausgießstutzen in den Aufnahmeraum bewegt werden kann.
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Bei aufgeschraubten Aufsatz in Endposition kann auch nur ein oberes Ende des Ausgießstutzens in den Aufnahmeraum hineinragen.
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In einem Ausführungsbeispiel sind die Dichtung und der Aufsatz fest miteinander verbunden. Bevorzugt entsteht die feste Verbindung zwischen Dichtung und Aufsatz allein bei der Herstellung von Aufsatz und Dichtung, wobei beide Bauteile durch Spritzgießen hergestellt werden können und ein Bauteil an das andere angespritzt werden kann. Dabei kann die Dichtung zuerst spritzgegossen werden, an die oder um die herum der Aufsatz gespritzt wird.
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Die Dichtung kann einen ersten Schenkel und eine Basis umfassen, wobei das erste Dichtelement an dem ersten Schenkel angeordnet ist und eine zum Aufnahmeraum gewandte Auswölbung aufweisen kann. Der erste Schenkel kann mit einer Rückseite an einem Mantelflächenabschnitt der Innenwand des Aufsatzes anliegen und mit diesem fest verbunden sein. Der erste Schenkel erstreckt sich dabei in axialer Richtung entlang des Mantelflächenabschnitts der Innenwand des Aufsatzes.
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Bei aufgesetztem Aufsatz schließt dabei das erste Dichtelement den gegebenen Spalt zwischen dem Mantelflächenflächenabschnitt der Innenwand des Aufsatzes und dem Mantelflächenabschnitt des Ausgießstutzens. Die beiden Mantelflächenabschnitte stehen sich radial gegenüber. Die im Schnitt konvexe Auswölbung liegt dabei an dem Mantelflächenabschnitt des Ausgießstutzens an. Bedingt durch die Auswölbung ergibt sich in axialer Richtung ein Hinterschnitt. Dieser Hinterschnitt kann, wie später noch näher beschrieben wird, dazu genutzt werden, bei der Herstellung des Aufsatzes die Dichtung innerhalb einer Spritzgussform für den Aufsatz in fixierter Position zu halten.
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In einem Ausführungsbeispiel weist die Dichtung an der Basis ein zweites Dichtelement auf, das bei aufgeschraubtem Aufsatz in axialer Richtung zwischen Aufsatz und Ausgießstutzen angeordnet ist und an einem stirnseitigen Rand des Ausgießstutzens anliegt. Somit sorgt die Dichtung für eine zweifache Abdichtung: zum einen durch das erste Dichtelement, welches zwischen zwei abzudichtenden Flächen in radialer Richtung angeordnet ist und zum anderen durch das zweite Dichtelement, welchen zwischen zwei abzudichtenden Flächen in axialer Richtung angeordnet ist. Die Dicke des zweiten Dichtelements in axialer Richtung ist bevorzugt größer als 0,5 mm. In einem Ausführungsbeispiel beträgt sie 0,7 bis 1,7 mm. Somit ist bevorzugt die Dicke des zweiten Dichtelements in axialer Richtung größer als die Dicke des ersten Dichtelements in radialer Richtung.
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Eine Rückseite der Basis kann an einem Radialsteg des Aufsatzes anliegen. Der vorzugsweise umlaufende Radialsteg verbindet in den oben genannten Ausführungsbeispielen, die einen ringzylindrischen Aufnahmeraum aufweisen, die Innenwand und die Außenwand des Aufsatzes miteinander.
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In einem Ausführungsbeispiel sind zum Aufnahmeraum gewandte Vorderseiten der Dichtung frei von fertigungsbedingten Oberflächenstrukturen. Solche Oberflächenstrukturen können beispielsweise Einspritzpunkte sein, die beim Spritzgießen entstehen können. Die Vorderseiten der Dichtung können somit besonders glatt sein, was die für deren dichtende Wirkung förderlich ist.
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Der vorzugsweise einstückige Aufsatz kann aus Kunststoff sein, vorzugsweise aus Polypropylen (PP). Für das Material der Dichtung wird vorzugsweise ebenfalls ein Kunststoff eingesetzt, hier haben sich thermoplastische Elastomere (TPE) als besonders günstig erwiesen. Zwar ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass das Material der Dichtung weicher ist als das Material des Aufsatzes und das Material des Ausgießstutzens, doch sollte das Material der Dichtung nicht zu weich sein. Mit Shore-A-Härten von 30 bis 90 bzw. 60 bis 80 ShA bei 23°C für das Material der Dichtung werden gute Abdichtungen erzielt.
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An der Basis der Dichtung kann eine zum Aufnahmeraum offene Nut mit Nutseitenwänden vorgesehen sein, die in Richtung eines Nutbodens auseinanderlaufen. Mit anderen Worten stellt die Nut einen (weiteren) Hinterschnitt dar, der dazu dient, bei der Herstellung des Aufsatzes die Dichtung mittels eines Haltelements sicher in Position zu halten.
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In einem Ausführungsbeispiel ist die Dichtung im Wesentlichen U-förmig und weist einen zweiten Schenkel auf, der durch die Basis mit dem ersten Schenkel verbunden ist. Auch der zweite Schenkel erstreckt sich in axialer Richtung. Eine Rückseite des zweiten Schenkels ist mit einem Wandabschnitt des Aufsatzes (beispielsweise die Außenwand) fest verbunden.
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An dem zweiten Schenkel kann ein zum Aufnahmeraum gerichteter Vorsprung vorgesehen sein, der in axialer Richtung einen (weiteren) Hinterschnitt generiert.
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Die oben beschriebenen Hinterschnitte sorgen für eine feste Verbindung zwischen der Dichtung und einer Haltevorrichtung für die Dichtung. Die Haltevorrichtung kommt bei der Herstellung der Dichtung und der vorzugsweise zeitlich nachgeschalteten Herstellung des Aufsatzes zum Einsatz. Die Haltevorrichtung dient dabei als Teil einer Spritzgussform für die Dichtung. Nach erfolgtem Spritzgießen wird die Dichtung mit Hilfe der Haltevorrichtung in die Spritzgussform des Aufsatzes gesetzt. Die diversen Hinterschnitte und die U-Form der Dichtung sorgen für einen festen Sitz der Dichtung auf der Haltevorrichtung, was die Herstellung des Aufsatzes und der Dichtung vereinfacht. Die Haltevorrichtung kann dabei zumindest teilweise die Innenkontur des Aufnahmeraums des Aufsatzes vorgeben. Die Haltevorrichtung kann mehrteilig ausgebildet sein, damit diese nach erfolgtem Spritzgießen des Aufsatzes aus dem Aufnahmeraum gezogen werden kann. Somit wird, auch losgelöst von übrigen Merkmalen der Erfindung wie beispielsweise dem Anschlag, hier eine besondere Ausgestaltung der Dichtung offenbart, welcher der festen Verbindung zwischen Dichtung und Halteelement dient, um beispielsweise die Dichtung in einem weiteren Herstellungsschritt, insbesondere bei einem Umspritzen der Dichtung mit einem anderen Material, in Position zu halten.
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Anhand der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele wird die Erfindung näher erläutert. Es zeigen:
- 1 schematisch im Schnitt einen Behälter mit einem Aufsatz;
- 2 eine Verschlusskappe im Schnitt;
- 3 eine Ausgusshilfe im Schnitt;
- 4 die Verschlusskappe und die Ausgusshilfe im Schnitt;
- 5 in einer Vergrößerung eine Dichtung in der Verschlusskappe;
- 6 in einer Vergrößerung eine Dichtung in der Ausgusshilfe; und
- 7 die Dichtung mit einem oberen Teil eines Ausgießstutzens.
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1 zeigt schematisch einen Behälter 1 mit einem Grundkörper 2, der eine abgeflachte Frontseite 2a aufweist. Der Grundkörper 2 ist fast vollständig mit einem flüssigen Waschmittel 3 gefüllt, was an einer Füllstandlinie 5 zu erkennen ist. An einem oberen Ende des Grundkörpers 2 schließt sich ein sich verjüngender Bereich 6 an, der hier konisch ausgebildet ist und in einen zylindrischen Ausgießstutzen 7 mit einer Mittelachse 4 übergeht. Der Grundkörper 2 kann auch andere Formen einnehmen, beispielsweise kann in dem Grundkörper 2 ein Handgriff eingeformt sein. Auch der zwischen Grundkörper 2 und dem Ausgießstutzen 7 sich verjüngende Bereich 6 muss nicht zwangsläufig konisch sein.
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Der Behälter 1 umfasst des Weiteren einen Aufsatz 8, der eine zylindrische Grundform in Form eines auf dem Kopf stehenden Topfes oder Bechers aufweist und auf dem Ausgießstutzen 7 sitzt. Der Aufsatz 8 weist eine zylindrische Außenwand 9 und eine zylindrische Innenwand 10 auf, die einen Aufnahmeraum 11 begrenzen. Bedingt durch die zylindrischen Wände 9, 10 nimmt der Aufnahmeraum 11 die Form eines Ringzylinders ein.
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In dem Aufnahmeraum 11 ist eine ringförmige Dichtung 12 angeordnet, die, ausgehend von der Mittelachse 4, in radialer Richtung zwischen der Innenwand 10 und einem oberen Ende des Ausgießstutzens 7 angeordnet ist. Die Dichtung 12 dichtet damit einen ringförmigen Spalt 13 zwischen der Innenwand 10 des Aufsatzes 8 und dem Ausgießstutzen 7 ab. Ein typisches Spaltmaß für den Spalt 13 (radialer Abstand zwischen Ausgießstutzen 7 und Innenwand 10 beträgt 0,2 bis 1,5 mm, vorzugsweise 0,2 bis 1 mm, weiterhin bevorzugt 0,2 bis 0,5 mm, im Bereich der Dichtung. Entsprechend ist die Dichtung 12 ebenfalls 0,2 bis 1,5 mm, vorzugsweise 0,2 bis 1 mm, weiterhin bevorzugt 0,2 bis 0,5 mm dick, wobei diese beim gezeigten Sitz zusammengedrückt oder komprimiert sein kann. Die nicht komprimierte Dichtung 12 kann in radialer Richtung eine Dicke von 0,2 bis 1,5 mm, vorzugsweise 0,2 bis 1 mm, weiterhin bevorzugt 0,2 bis 0,5 mm aufweisen.
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Der Aufnahmeraum 11 ist an einem oberen Ende durch einen umlaufenden Radialsteg oder Verbindungsring 14 begrenzt. Der Radialsteg 14 verbindet dabei die Außenwand 9 und die Innenwand 10. Durch den Radialsteg 14 ist das obere Ende des Aufnahmeraums 11 geschlossen.
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Um das flüssige Waschmittel 3 aus dem Behälter 1 zu entnehmen, wird der Aufsatz 8 vom Ausgießstutzen 7 abgesetzt. In der 1 sind keine Gewinde gezeigt, mit denen sich der Aufsatz 8 auf den Ausgießstutzen 7 schrauben lässt.
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In dem Ausführungsbeispiel der 1 ist der Aufsatz 8 als Verschlusskappe 15 ausgebildet. Die Funktion des Aufsatzes 8 in 1 besteht darin, den Ausgießstutzen so abzudichten, dass kein Waschmittel 3 unbeabsichtigt aus dem Behälter 1 tritt. Insbesondere soll die Dichtung 12 so ausgelegt sein, dass kein Waschmittel 3 aus dem Behälter tritt, wenn der Behälter 1 liegt oder auf dem Kopf steht und das flüssige Waschmittel 3 unmittelbar an der Dichtung 12 ansteht.
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In einem Ausführungsbeispiel beträgt das Volumen des Grundkörpers 0,5 bis 5 I. Ein Innendurchmesser des zylindrischen Ausgießstutzens weist bevorzugt Werte zwischen 30 bis 50 mm auf. Es sei an dieser Stelle betont, dass 1 den erfindungsgemäßen Behälter nur schematisch zeigt und die in 1 dargestellten Längenverhältnisse nicht limitierend sind. So kann beispielsweise eine axiale Länge des Ausgießstutzens kleiner sein als der Innendurchmesser (beispielsweise 10 bis 30 mm). Auch kann der konische Bereich 6 so flach ausgebildet sein, dass sich der Ausgießstutzen 7 praktisch direkt an dem Grundkörper 2 anschließt.
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Bauteile oder Merkmale, die zu den in 1 bezeichneten Bauteilen oder Merkmalen ähnlich oder identisch sind, werden in den weiteren Figuren mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
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2 zeigt im Schnitt ein Ausführungsbeispiel für den Aufsatz 8 ebenfalls in Form einer Verschlusskappe 15. Wie auch die Verschlusskappe 15 im Ausführungsbeispiel der 1 weist die Verschlusskappe 15 der 2 die Funktion eines Messbechers bzw. einer Dosierkappe auf, was anhand zweier Markierungen 16, 17 deutlich wird (50 ml und 70 ml). Um beispielsweise 50 ml abzumessen, muss die Verschlusskappe 15 ausgehend von der in 2 dargestellten Stellung um 180° gedreht werden und der durch die Innenwand 10 begrenzte Dosierraum 18 bis zur Markierung 16 gefüllt werden.
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An einer dem Aufnahmeraum 11 zugewandten Innenseite 19 der Außenwand 9 ist ein Innengewinde 20 vorgesehen, durch das sich die Verschlusskappe 15 der 2 auf einen Ausgießstutzen 7 mit entsprechendem Außengewinde schrauben ließe. Der Ausgießstutzen 7 ist mit einem Anschlag ausgestattet, der in Dreh- oder Aufschraubrichtung eine Endposition fürden Aufsatzes definiert, über die hinaus ein Aufschrauben nicht möglich ist und in der der Aufsatz gegenüber der Frontseite 2a entsprechend ausgerichtet ist. Vorzugsweise ist der Anschlag als Stoppkante ausgebildet, gegen die in der Endposition ein Anfang eines Gewindegangs des Aufsatzes stößt. Somit besteht in der Endposition in Drehrichtung ein Formschluss zwischen Aufsatz und Ausgießstutzen.
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In dem oberen Ende des Aufnahmeraums 11 sitzt die Dichtung 12, hier in einer besonderen Ausgestaltung. 5 zeigt die Dichtung 12 in einem vergrößerten Maßstab, worauf der mit V gekennzeichnete Kreis in 2 hindeuten soll. Wie insbesondere der 5 zu entnehmen ist, liegt die Dichtung 12 unmittelbar an der Innenseite des Verbindungsrings 14 an. Die umlaufende Dichtung 12 der 5 ist im Profil im Wesentlichen U-förmig und weist einen ersten Schenkel 21, einen zweiten Schenkel 22 sowie eine Basis 23 auf, die die beiden Schenkel 21, 22 verbindet. Der erste Schenkel 21 liegt mit einer Rückseite 24 an einem Mantelflächenabschnitt 25 der Innenwand 10 anliegt. Ein Durchmesser des Mantelflächenabschnitts 25 ist dabei größer, bevorzugt um 1 bis 4 mm größer als die Durchmesser übriger Abschnitte der Innenwand 10.
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An dem ersten oder radial innen liegenden Schenkel 21 ist ein erstes Dichtelement 26 angeordnet, das eine konvexe Auswölbung 27 aufweist, die in Richtung der Innenseite 19 der Außenwand 11 ausgebildet ist. In der Darstellung der 5 ergibt sich oberhalb der Auswölbung bzw. in Richtung der Basis 23 ein erster Hinterschnitt 28. Der Hinterschnitt 28 bezieht sich auf eine axiale Richtung, also zu einer Richtung parallel zur Mittelachse 4 (siehe 1).
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An der Basis 23 ist ein zweites Dichtelement 29 mit einer Nut oder Aussparung 30 vorgesehen. Die Nut 30 weist zwei in Richtung eines Nutbodens 31 auseinander laufende Nutseitenwände 32, 33 auf, sodass die Nut 30 in axialer Richtung ebenfalls hinterschnitten ist. An dem zweiten oder radial außen liegenden Schenkel 22, der kürzer als der erste Schenkel 21 ist, ist ein in Richtung des ersten Schenkels 21 gerichteter Vorsprung 34 vorgesehen, durch den auch am zweiten Schenkel 22 ein Hinterschnitt 35 in axialer Richtung gegeben ist.
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Durch die besondere Ausgestaltung der Dichtung 12 mit den sich gegenüber stehenden Schenkeln 21, 22 sowie den Hinterschnitten 28, 35 und der hinterschnittenen Nut 30 an der Basis 23 sitzt die Dichtung 12 nach erfolgtem Spritzgießen fest auf einem Teil der für das Spritzgießen der Dichtung notwendigen Spritzgussform auf. Dieser Teil wird im Folgenden auch als Halteelement bezeichnet. Beim Spritzgießen der Dichtung 12 definiert das Halteelement dabei die Innenkontur der Dichtung 12. Zur nachgeschalteten Herstellung des Aufsatzes 8 ragt die Dichtung 12 mit dem Halteelement in die Spritzgussform für den Aufsatz 8 hinein. Dabei wird das Material für den Aufsatz 8 auf die Dichtung 12 gespritzt. Durch den festen Sitz der Dichtung 12 auf dem Halteelement bleibt die Dichtung 12 beim Spritzgießen des Aufsatzes 8 in der gewünschten Position.
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3 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel fürden Aufsatz 8, nun aber in Form einer Ausgusshilfe 36. Die Ausgusshilfe 36 ähnelt hinsichtlich dem durch die Außenwand 9 und Innenwand 11 begrenzten Aufnahmeraum 11 der Verschlusskappe 15. Dies wird ersichtlich aus der Zusammenschau der 5 und 6, wobei 6 die Dichtung 12 der Ausgusshilfe 36 in einer Vergrößerung zeigt (vergleiche den mit VI gekennzeichneten Kreis in 3). Wie die Verschlusskappe 15 lässt sich auch die Ausgusshilfe 36 auf einen mit einem Außengewinde versehenen Ausgießstutzen 7 schrauben. Da sich die Verschlusskappe 15 auch direkt auf den ein Außengewinde 38 aufweisenden Ausgießstutzen 7 schrauben lässt, ist somit ein variabel einsetzbares Gebinde offenbart. Das Gebinde umfasst dabei den Grundkörper 2 mit vorzugsweise daran einstückig angeformtem Bereich 6 und Ausgießstutzen 7 sowie die abnehmbare Verschlusskappe 15 und die abnehmbare Ausgusshilfe 36. Bei Bedarf kann die Ausgusshilfe 36 auf den Ausgießstutzen 7 geschraubt werden, wobei sich die Verschlusskappe 15 weiterhin in gleicher Weise - nun jedoch mittelbar über die Ausgusshilfe 36 - an dem Ausgießstutzen 7 befestigen lässt.
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Oberhalb des Radialstegs 14 ist ein Stutzenabschnitt 37 mit dem Außengewinde 38 vorgesehen. Die Dimensionierung des Stutzenabschnitts 37 und des Außengewindes 38 ist so gewählt, dass sich auf die Ausgusshilfe 36 die Verschlusskappe 15 schrauben lässt. 4 zeigt dabei die Verschlusskappe 15 und die Ausgusshilfe 36 im zusammengeschraubten Zustand. Um auch eine gewisse Ausrichtung der Verschlusskappe 15 bezogen auf die Ausgusshilfe 36 zu erzielen, kann an dem Außengewinde 38 in ähnlicher Weise wie beim Außengewinde des Ausgießstutzen 7 eine Stoßkante vorgesehen sein.
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Ein wichtiges Merkmal der Ausgusshilfe 36 ist die mit 39 gekennzeichnete Ausgusstülle. Die Ausgusstülle 39 erstreckt sich von einem unteren Ende, das an einem Ende der Innenwand 10 angeformt, in axialer Richtung über einen oberen stirnseitigen Rand 40 des Stutzenabschnitts 37 hinaus.
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7, welche eine Vergrößerung der Dichtung 12 zeigt, die in 4 durch den mit VII gekennzeichneten Kreis umkreist ist, zeigt das Zusammenspiel der Dichtung 12 und dem Stutzenabschnitt 37 der Ausgusshilfe 36. Gedanklich könnte der Stutzenabschnitt 37 auch durch das obere Ende des Ausgießstutzens 7 des Behälters 1 ersetzt werden. Hinsichtlich dem Zusammenwirken mit der Dichtung 12 unterscheiden sich Stutzenabschnitt 37 und Ausgießstutzen 7 nicht voneinander.
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In einer Ausgestaltung der Erfindung liegt der Stutzenabschnitt 37 mit einem Mantelflächenabschnitt 41 einerseits mit einer gewissen Pressung an der Auswölbung 27 an, sodass damit eine erste Abdichtung zwischen der die Dichtung 12 tragende Verschlusskappe 15 und der Ausgusshilfe 36 gegeben ist. Die erste Abdichtung ist dabei von der Endposition der Schraubbewegung unabhängig. Das erste Dichtelement 26 entfaltet bereits dann seine (vollständige) Wirkung, wenn die Auswölbung 27 in radialer Richtung gegen den Stutzenabschnitt 37 bzw. der Ausgießstutzen 7 drückt.
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Eine zweite Abdichtung erfolgt durch das Zusammenspiel des zweiten Dichtelements 29 und dem oberen stirnseitigen Rand 40 des Stutzenabschnitts 37. Das in axialer Richtung wirkende zweite Dichtelement 29 entfaltet jedoch nur dann seine Wirkung, wenn die Verschlusskappe 15 vollständig bis zur Endposition auf die Ausgusshilfe 36 geschraubt worden ist. Bedingt durch Fertigungstoleranzen kann dabei aber das zweite Dichtelement zu wenig zusammengedrückt werden, was die abdichtende Funktion des zweiten Dichtelements 29 beeinträchtigt.
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Durch das erfindungsgemäße Ausführungsbeispiel wird somit eine zweistufige Abdichtung erzielt, wobei die durch das erste Dichtelement 26 hervorgerufene Abdichtung in radialer Richtung wirkt und die durch das zweite Dichtelement 29 hervorgerufene Abdichtung in axialer Richtung wirkt. Das Material der Dichtung ist dabei weicher als das Material des Aufsatzes 8 und weicher als das Material des Ausgießstutzens 7.
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In einer Ausgestaltung der Erfindung ist die Endposition der Schraubbewegung derart konfiguriert, dass eine vollständige abdichtende Wirkung schon vor Erreichen der Endposition durch das erste Dichtelement 26 erreicht ist. Vorzugsweise ist bei Endposition in axialer Richtung ein Spalt von größer oder gleich als 0,15 mm zwischen der auf die Ausgusshilfe 36 fest aufgeschraubten Verschlusskappe 15 und dem stirnseitigen Rand 40 des Stutzenabschnitts 37 vorhanden. Dadurch wird über eine erweiterte Maßen-Toleranz eine optimale radiale Dichtung erzeugt, die auch eine erweiterte Staufestigkeit besitzt.
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Das hier beschriebene Zusammenspiel zwischen Stutzenabschnitt 37 der Ausgusshilfe 36 und der Dichtung 12 bezieht sich auf die Verbindung Ausgusshilfe 36 / Verschlusskappe 15. Die obigen Ausführungen gelten sinngemäß auch für die mögliche Verbindung zwischen Ausgießstutzen 7 und Verschlusskappe 15 sowie für die mögliche Verbindung zwischen Ausgießstutzen 7 und der Ausgusshilfe 36.
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Für die Erfindung ist daher die Abdichtung durch das erste Dichtelement 26 wesentlich, welches in radialer Richtung wirkt. Das Vorsehen des zweiten Dichtelements 29, welche in axialer Richtung wirkt, ist somit nur ein Ausführungsbeispiel der Erfindung. Entsprechend kann die Dichtung 12 von der besonderen Ausgestaltung, wie sie in den 5 bis 7 detailliert gezeigt ist, insbesondere hinsichtlich der Basis, die das zweite Dichtelement 29 trägt, abweichen. So kann die Dichtung im Profil zwar U-förmig (zwei Schenkel erstrecken sich in axialer Richtung, die Basis erstreckt sich quer dazu) sein, doch kann auf das Vorsehen eines zweiten Dichtelements 29 oder zumindest auf dessen dichtende Funktion verzichtet werden. Insbesondere kann, wie oben bereits ausgeführt, die durch den Anschlag festgelegte Endposition des Aufsatzes 8 (beispielsweise in Form der Verschlusskappe 15 oder der Ausgusshilfe 27) auf dem Ausgießstutzen 7 bzw. die Endstellung der Verschlusskappe 15 auf der Ausgusshilfe 27 so definiert sein, dass in Endposition ein Spalt verbleibt zwischen dem oberen Rand 40 des Stutzenabschnitts 37 und der darüber angeordneten Verschlusskappe 15 bzw. zwischen einem oberen Rand der Ausgießstutzens 7 und dem darauf sitzenden Aufsatz 8.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Behälter
- 2
- Grundkörper
- 3
- Waschmittel
- 4
- Mittelachse
- 5
- Füllstandlinie
- 6
- Bereich, sich verjüngender Bereich
- 7
- Ausgießstutzen
- 8
- Aufsatz
- 9
- Außenwand
- 10
- Innenwand
- 11
- Aufnahmeraum
- 12
- Dichtung
- 13
- Spalt
- 14
- Radialsteg/Verbindungsring
- 15
- Verschlusskappe
- 16
- Markierung
- 17
- Markierung
- 18
- Dosierraum
- 19
- Innenseite
- 20
- Innengewinde
- 21
- erster Schenkel
- 22
- zweiter Schenkel
- 23
- Basis
- 24
- Rückseite
- 25
- Mantelflächenabschnitt
- 27
- Auswölbung
- 28
- erster Hinterschnitt
- 29
- zweites Dichtelement
- 30
- Nut
- 31
- Nutboden
- 32
- Nutseitenwand
- 33
- Nutseitenwand
- 34
- Vorsprung
- 35
- zweiter Hinterschnitt
- 36
- Ausgusshilfe
- 37
- Stutzenabschnitt
- 38
- Außengewinde
- 39
- Ausgusstülle
- 40
- oberer Rand
- 41
- Mantelflächenabschnitt