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Die Erfindung betrifft ein Flurförderzeug mit
- – einem Hubgerüst,
- – einer daran auf-und abwärts bewegbaren Lasttragvorrichtung, welche wenigstens ein Lastaufnahmemittel zur Aufnahme einer zu transportierenden Last und eine das Lastaufnahmemittel mit dem Hubgerüst verbindende Tragstruktur aufweist, wobei das Lastaufnahmemittel eine mit der Tragstruktur verbundene Lastträgeranordnung aufweist, und
- – einer Einrichtung zur Reduzierung von Schwingungen.
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Die Erfindung kann mit besonderen Vorzügen Anwendung finden bei Seitenstaplern und Hochregalstaplerfahrzeugen, insbesondere bei Kommissionier-Dreiseitenstaplern, bei welchen Lasttraggabelzinken für Seitenschuboperationen quer zur Geradeausfahrtrichtung des Flurförderzeugs orientiert bzw. ausrichtbar sind. Mit solchen Seitenstaplern in ihrer Bauart als Hochregalstaplerfahrzeuge lässt sich das Ein- und Ausstapeln ganzer Paletten und das Kommissionieren einzelner Artikel aus dem Hochregal mühelos verbinden. Hochregalstaplerfahrzeuge der hier betrachteten Art umfassen solche, bei denen ein Fahrerplatz an dem Hubgerüst auf-und abwärts bewegbar mittels eines Fahrerplatzträgers angeordnet ist, wobei an dem Fahrerplatz in dessen Front ein Seitenschubrahmen vorgesehen ist, der zusammen mit dem Fahrerplatz an dem Hubgerüst auf-und abwärts bewegbar ist und eine seitlich quer zur Geradeausfahrtrichtung des Flurförderzeugs hin- und her bewegbare Lasttragvorrichtung trägt. Da der Fahrerplatz mit einer sich darauf befindenden Bedienungsperson zusammen mit der Lasttragvorrichtung vertikal am Hubgerüst verfahrbar ist, bezeichnet man derartige Flurförderzeuge auch als man-up-Fahrzeuge oder man-up-Flurförderzeuge. Bei verschiedenen Bautypen von man-up-Flurförderzeugen ist das Hubgerüst teleskopisch ausfahrbar und einziehbar, wobei der Fahrerplatz an der am höchsten ausfahrbaren Teleskopstufe des Hubgerüstes höhenverstellbar befestigt ist.
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Die an dem Seitenschubrahmen bewegbar geführte Lasttragvorrichtung kann ein Zusatzhubgerüst mit daran relativ zum Fahrerstand auf-und abwärts bewegbaren Lastaufnahmemitteln umfassen, bei denen es sich üblicherweise um Lasttragzinken bzw. um eine Lasttraggabel mit solchen Lasttragzinken handelt. Das Zusatzhubgerüst ist an einem Schwenkschubgerät angeordnet und daran um eine üblicherweise vertikale Achse um ca. 180° schwenkbar, so dass die an dem Zusatzhubgerüst höhenverstellbar befestigte Lasttraggabel aus einer Stellung mit Ausrichtung seitlich quer zur Geradeausfahrtrichtung des Flurförderzeugs in eine Stellung mit entgegengesetzter seitlicher Ausrichtung verschwenkt werden kann. Das Schwenkschubgerät ist an dem Seitenschubrahmen linear geführt.
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Eine typische Aufgabe für das Flurförderzeug besteht zum Beispiel darin, eine Palette mit darauf befindlicher Last in ein Regal einzulagern, wobei sich das Flurförderzeug in einem Schmalgang zwischen Regalen eines Hochregallagers befindet und die Palette auf der Lasttraggabel aufgenommen ist. Das Einschieben der Palette in das Regal erfolgt seitlich quer zur Geradeausfahrtrichtung des Flurförderzeugs, wobei vorausgesetzt sei, dass die Lasttraggabel bereits seitlich zu dem Regal hin korrekt auf den gewünschten Lagerplatz ausgerichtet ist und sich das Schwenkschubgerät mit dem daran vorgesehenen Zusatzhubgerüst in einer seitlichen Endstellung an dem vom betreffenden Regal entfernten Ende des Seitenschubrahmens befindet. Durch lineares seitliches Verschieben des Schwenkschubgerätes entlang des Seitenschubrahmens kann dann die beladene Palette in das Regal eingeführt werden.
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Zum Antreiben der verschiedenen bewegbaren Komponenten an dem Hubgerüst sind verschiedene steuerbare Antriebsmittel vorgesehen. Sie dienen je nach Ausstattung des Flurförderzeugs zum Bewegen der Lastaufnahmemittel am Zusatzhubgerüst, zum Schwenken des Zusatzhubgerüstes um eine Hochachse, zum Bewegen der Lasttragvorrichtung bzw. des Schwenkschubgerätes an dem Seitenschubrahmen, zum Bewegen des Fahrerstandes am Hubgerüst und ggf. zum teleskopischen Ausfahren und Einziehen des Hubgerüstes sowie zum Bewegen des Seitenschubrahmens relativ zum Fahrerstand. Üblicherweise und vorzugsweise handelt es sich dabei um hydraulische Antriebsmittel, wobei jedoch andere Antriebe nicht ausgeschlossen sein sollen.
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Es ist ein bekanntes Problem, dass bei Flurförderzeugen der hier betrachteten Art Schwingungen am Hubgerüst, insbesondere Schwingungen mit seitlichen, d. h. quer zur Geradeausfahrtrichtung des Flurförderzeug gerichteten Schwingungskomponenten auftreten, insbesondere bei Fahrt auf unebenem Fahruntergrund. Solche Schwingungen sind oft umso heftiger je höher der Fahrerstand und seine Vorbaugeräte am Hubgerüst angehoben sind und je größer die mittels der Lasttragvorrichtung ggf. aufgenommene Last ist. Solche Schwingungsbewegungen können für eine im Fahrerstand befindliche Bedienungsperson unangenehm sein und machen das Einlagern und Auslagern von Paletten in- und aus Regalen schwierig oder gar zeitweise unmöglich, so dass die Bedienungsperson einen Einlagerungs- oder Auslagerungsvorgang erst dann sicher einleiten kann, wenn die Schwingungen bei stehendem Flurförderzeug abgeklungen sind. Alternativ könnte die Bedienungsperson das Flurförderzeug bei Fahrt auf unebenem Boden grundsätzlich mit reduzierter Geschwindigkeit fahren, um Schwingungsanregungen weitestgehend zu vermeiden. Beides würde jedoch die Produktivität bei der Arbeit mit dem Flurförderzeug senken.
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Aus der
EP 2 368 832 B1 ist ein als man-up-Fahrzeug ausgebildetes Flurförderzeug der eingangs genannten Art bekannt, bei dem bereits Maßnahmen zur Schwingungsreduzierung getroffen wurden. Diese Maßnahmen bestehen darin, dass eine als Lastaufnahmeabschnitt bezeichnete, am Hubgerüst auf- und ab bewegbare, den Fahrerplatz und die damit verbundene Lasttragvorrichtung zusammenhängend umfassende Baugruppe so an dem Hubgerüst angebracht ist, dass sie insgesamt quer zur Geradeausfahrtrichtung (Hauptfahrtrichtung) des Flurförderzeugs Bewegungen mit einer seitlichen, d. h. normalerweise horizontalen Bewegungskomponente relativ zu dem Hubgerüst ausführen kann, wobei hierzu ein gesonderter, nicht für den planmäßigen Betrieb des Flurförderzeugs vorgesehener Bewegungsfreiheitsgrad für die Baugruppe eingerichtet ist. Das bekannte Flurförderzeug weist Mittel zum Dämpfen oder Vermeiden von Schwingungen in der relativen Lage zwischen dem Lastaufnahmeabschnitt und dem Hubgerüst, d. h. zwischen dem Fahrerstand (Fahrerplatz) und dem Hubgerüst, auf. Dabei kann es sich um aktive, semi-aktive und/oder passive Schwingungsdämpfungsmittel handeln, die geeignet sind, eine Kraft oder einen Moment zwischen dem Hubgerüst und dem Lastaufnahmeabschnitt zu erzeugen, die bzw. das eine Komponente entlang des gesonderten, nicht für den planmäßigen Betrieb des Flurförderzeugs vorgesehenen Bewegungsfreiheitsgrades hat. In der
EP 2 368 832 B1 sind zur Schwingungsreduzierung u. a. Dämpfungselemente und Federn vorgeschlagen, die einer Auslenkung des Hubgerüstes und der als Lastaufnahmeabschnitt bezeichneten Baugruppe entlang des gesonderten Bewegungsfreiheitsgrades entgegenwirken. Nachteilig an dieser bekannten Lösung ist ein relativ großer Montageaufwand, um die komplette Baugruppe aus Fahrerstand und allen gemeinsam damit am Hubgerüst vertikal verfahrbaren Lastaufnahmekomponenten unter Einrichtung des gesonderten, nicht für den planmäßigen Betrieb des Flurförderzeugs vorgesehenen Bewegungsfreiheitsgrades an dem Hubgerüst anzubringen. Auch das Nachrüsten eines betreffenden Flurförderzeugs mit diesen bekannten schwingungsreduzierenden Maßnahmen würde sich kompliziert und aufwendig gestalten.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, ein Flurförderzeug der eingangs genannten Art bereitzustellen, welches mit montagetechnisch relativ einfach zu realisierenden schwingungsreduzierenden Maßnahmen ausgestattet ist, die einen effizient schwingungsreduzierenden Betrieb insbesondere bei weitgehend geringer Beeinflussung des Aufenthaltskomforts für eine Bedienungsperson auf einem on-board-Fahrerplatz ermöglichen.
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Erfindungsgemäß wird ein Flurförderzeug mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 vorgeschlagen, nämlich ein Flurförderzeug mit
- – einem Hubgerüst,
- – einer daran auf-und abwärts bewegbaren Lasttragvorrichtung, welche wenigstens ein Lastaufnahmemittel zur Aufnahme einer zu transportierenden Last und eine das Lastaufnahmemittel mit dem Hubgerüst verbindende Tragstruktur aufweist, wobei das Lastaufnahmemittel eine mit der Tragstruktur verbundene Lastträgeranordnung aufweist, und
- – einer Einrichtung zur Reduzierung von Schwingungen, wobei das Flurförderzeug dadurch gekennzeichnet ist, dass die Einrichtung zur Reduzierung von Schwingungen wenigstens eine die Lastträgeranordnung zumindest bereichsweise oben überdeckende Lastenunterlage aufweist, auf der eine von der Lasttragvorrichtung aufgenommenen Last abstützbar ist und die begrenzt bewegbar an der Lastenträgeranordnung vorgesehen ist, so dass sie Schwingungsreduzierungsbewegungen relativ zu der Lastenträgeranordnung ausführen kann.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung kann die Einrichtung zur Reduzierung von Schwingungen unmittelbar an der Schnittstelle zwischen dem Lastaufnahmemittel und einer auf deren Lastträgeranordnung aufgenommenen Last eine schwingungsreduzierende Ausgleichsbewegung zulassen, so dass die auf der Lastenunterlage aufstehende Last zusammen mit der Lastenunterlage schwingungsreduzierende Ausgleichsbewegungen auf der Lastträgeranordnung ausführen kann. Grundsätzlich könnte die Lastenunterlage so an der Lastträgeranordnung angeordnet sein, dass sie in verschiedenen Richtungen begrenzt bewegbar und ggf. sogar in gewissem Maße um eine oder gegebenenfalls mehrere Achsen schwenkbar gelagert ist und ihre Masse sowie die Masse einer etwaig darauf abgestützten Last von der Masse des Restfahrzeuges „entkoppelt oder weich damit gekoppelt” ist.
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Ein Grundgedanke der Erfindung besteht darin, die Lastenunterlage und jede darauf abgestützte Last, d. h. deren Massen, und das Restfahrzeug, d. h. dessen Masse, nicht starr miteinander zu koppeln, so dass die Lastenunterlage mit darauf abgestützter Last beschleunigten Bewegungen, wie sie bei Hubmastschwingungen auftreten, vorzugsweise nur indirekt, verzögert und phasenverschoben folgen können und dabei Bewegungsenergie in eine andere Energieform, insbesondere Wärme, umgewandelt wird.
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Vorzugsweise umfasst die Lastträgeranordnung wenigstens eine Lasttragzinke, besonders bevorzugt eine Lasttraggabel mit Lasttragzinken, an welcher die Lastenunterlage zur Ausführung von Schwingungsreduzierungsbewegungen relativ dazu gehalten ist. Bei einer besonders einfach zu realisierenden Ausführungsform der Erfindung ist die Lastenunterlage ausschließlich oder zumindest hauptsächlich in Haupterstreckungsrichtung (Längsrichtung) der Lasttragzinken begrenzt bewegbar.
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Gemäß einer Weiterbildung dieser Ausführungsform der Erfindung ist eine Lasttraggabel mit einem Lasttragzinkenpaar als Lastträgeranordnung vorgesehen, wobei jede der Lasttragzinken einen ihr zugeordneten Abschnitt der Lastenunterlage trägt und wobei die Abschnitte der Lastenunterlage zur begrenzten Bewegung in Längsrichtung der Lasttragzinken an diesen geführt sind, so dass die Abschnitte der Lastenunterlage Schwingungsreduzierungsbewegungen in Längsrichtung der Lasttragzinken ausführen können. Bei einer solchen Ausführungsform der Erfindung kann die Lastenunterlage somit in gesonderte Abschnitte unterteilt sein. Zur Führung der Abschnitte der Lastenunterlage kann es gemäß einer bevorzugten Variante der Erfindung vorgesehen sein, dass jede der Lasttragzinken an ihrer Oberseite und an beiden dazu benachbarten Lateralseiten von einem jeweiligen zugeordneten Abschnitt der Lastenunterlage nach außen überdeckt ist. Dabei können die so die Lasttragzinken mehrseitig umgebenden Abschnitte der Lastenunterlage an den Lasttragzinken in ihrem Bewegungsbereich vor- und zurück rutschen, dies z. B. in Bezug auf eine Vorzugsruhestellung bzw. Nulllage.
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Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung kann es vorgesehen sein, dass die Abschnitte der Lastenunterlage im Wesentlichen ausschließlich gleitend an den Lasttragzinken bewegbar geführt sind, wobei wenigstens eine der aneinander gleitenden Flächen einen Reibbelag aufweisen kann, um eine Bremswirkung bei der Bewegung der Abschnitte der Lastenunterlage relativ zu den Lasttragzinken zu erzeugen. Solche Reibbeläge können beispielsweise an wenigstens einer von einander berührend gegenüberliegenden Lateralseitenflächen eines Abschnittes der Lastenunterlage und einer Lasttragzinke vorgesehen sein. Ganz allgemein können Endanschläge vorgesehen sein, die den Bewegungsbereich der Lastenunterlage begrenzen.
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Gemäß einer anderen Ausführungsform der Erfindung sind die Abschnitte der Lastenunterlage auf Rollen abgestützt, die an den Lasttragzinken drehbar gelagert sind, so dass die Abschnitte der Lastenunterlage unter Drehung der Rollen Schwingungsreduzierungsbewegungen relativ zu den Lasttragzinken ausführen können. Auch diese Ausführungsform der Erfindung lässt Varianten zu. Eine dieser Varianten könnte darin bestehen, dass die Rollen relativ schwergängig gelagert sind, so dass sie eine Bremswirkung auf die Bewegungsdynamik der Abschnitte der Lastenunterlage haben, wobei dies auch noch in Abhängigkeit von der Masse einer aufgenommenen Last variierbar sein kann.
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Zusätzlich oder alternativ könnten die Rollen auch so ausgestaltet und gelagert sein, dass eine federnde Rückstellkraft beispielsweise einer Drehfeder, z. B. Spiralfeder, auf sie wirkt, wobei die Rückstellkraft die betreffende Rolle zu einer Vorzugsruhedrehstellung hin belastet.
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Gemäß einer weiteren Variante könnten die Rollen auch leichtgängig gelagert sein und eine schwingungsmindernde Bewegungsbeeinflussung der Lastenunterlage mittels anderer Einrichtungen vorzunehmen sein.
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So kann beispielsweise ein die Bewegung der Lastenunterlage relativ zur Lastenträgeranordnung beeinflussendes passives oder/und aktives Dämpfungssystem mit der Lastenträgeranordnung gekoppelt sein. Ein solches Dämpfungssystem kann an geeigneter Stelle der Lasttragvorrichtung, z. B. an Vertikalabschnitten von Lasttragzinken (Zinkenrücken) oder an einem Gabelträger angeordnet sein.
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Insbesondere in der Ausführungsform als passives Dämpfungssystem umfasst dieses vorzugsweise eine Reibungsdämpfungsanordnung. Reibungsdämpfungsanordnungen sind in diversen Ausführungsformen realisierbar, so z. B. als Reibungsklammer-Reibungsschiene-Paar, wobei eine der Komponenten eines solchen Paares an der Lastenträgeranordnung- und die andere Komponente an der Lastenunterlage angekoppelt sein sollte.
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Eine für die vorliegende Erfindung in Frage kommende Reibungsdämpfungsanordnung kann gemäß einer Ausführungsform wenigstens einen hydraulischen oder/und pneumatischen Reibungsdämpfungszylinder umfassen.
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Vorzugsweise umfasst das Dämpfungssystem ferner eine Federanordnung, die so eingestellt ist, dass sie die Lastenunterlage, also beispielsweise die auf Lasttragzinken aufgenommenen Abschnitte der Lastenunterlage zu einer Soll-Ruhestellung (Nulllage) hin belasten oder vorspannen.
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Auch kann es vorgesehen sein, dass eine Bewegung der Lastenunterlage relativ zur Lasttragzinke bis zum Stillstand außerhalb der Nullposition durch Reibung (oder ggf. an einem Anschlag) gebremst wird und die Reibungsbremse dann gelüftet wird, so dass dann die Lastenunterlage mittels Federkraft oder und durch einen Stellantrieb wieder in eine Nullposition gebracht wird.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung umfasst das Dämpfungssystem wenigstens eine aktive Komponente, insbesondere wenigstens einen steuerbaren hydraulischen oder/und pneumatischen Zylinder oder/und wenigstens einen steuerbaren Elektromotor, vorzugsweise einen Servomotor, wobei die aktive Komponente des Dämpfungssystems zwischen der Lastenträgeranordnung, also z. B. zwischen einer Lasttraggabel oder einer Lasttragzinke davon und der Lastenunterlage bzw. wenigstens einem der Abschnitte davon wirksam ist, um die Lastenunterlage in schwingungsreduzierende Weise zu beaufschlagen. Dabei werden die zur Schwingungsreduzierung entkoppelten bzw. weich gekoppelten Massen der Lastenunterlage mit darauf stehender Last und der Lasttragvorrichtung aktiv und dynamisch tendenziell in ihrer Nullposition zueinander gehalten.
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Eine Steuerungseinrichtung ist in einem aktiven System vorgesehen, um die aktiven Komponenten zu steuern. Ferner können Sensoren vorgesehen sein, die Schwingungsamplituden des Hubgerüstes oder daran höhenbeweglich angeordneten Komponenten erfassen, wobei die Steuerungseinrichtung Daten dieser Sensoren verarbeiten kann, um die aktiven Komponenten im Sinne einer optimierten Schwingungsreduzierung zu steuern. In diesem Sinne können auch Sensoren vorgesehen sein, die die Relativbewegung der Lastenunterlage relativ zur Lastenträgeranordnung erfassen.
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Wie oben bereits dargelegt, kann die vorliegende Erfindung insbesondere bei einem Seitenstapler, insbesondere in der Bauform als Hochregalstaplerfahrzeug, vorteilhaft eingesetzt werden, um Querschwingungen des Hubgerüstes und daran höhenbeweglich angeordneter Komponenten, d. h. Schwingungen mit Komponenten quer zur Geradeausfahrtrichtung des Flurförderzeugs, zu reduzieren. Demgemäß ist das Flurförderzeug bevorzugt als Seitenstapler, insbesondere Dreiseitenstapler, ausgebildet, welcher als Lastträgeranordnung eine Lasttraggabel mit Lasttragzinken aufweist, welche quer zur Geradeausfahrtrichtung des Flurförderzeugs orientiert bzw. ausrichtbar sind, wobei die Lastenunterlage Schwingungsreduzierungsbewegungen längs der Lasttraggabelzinken und somit quer zur Geradeausfahrtrichtung des Flurförderzeugs ausführen kann.
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Damit soll jedoch nicht unbedingt eine Ausführungsform der Erfindung ausgeschlossen sein, bei der es sich um ein Flurförderzeug mit in Geradeausfahrtrichtung orientierten Lasttraggabelzinken handelt.
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Die Einrichtung zur Reduzierung von Schwingungen kann gemäß einer Weiterbildung der Erfindung wahlweise aktivierbar und deaktivierbar sein. Hierzu kann eine steuerbare Verriegelungsvorrichtung vorgesehen sein, welche die Lastenunterlage mit der Lastträgeranordnung im deaktivierten Zustand der Einrichtung zur Reduzierung von Schwingungen im Wesentlichen starr koppelt, und welche die Lastenunterlage aus der starren Kopplung freigibt, wenn die Einrichtung zur Reduzierung von Schwingungen aktiviert wird.
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Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung ist die Einrichtung zur Reduzierung von Schwingungen in Abhängigkeit vom jeweiligen Betriebszustand des Flurförderzeugs steuerbar, insbesondere aktivierbar bzw. deaktivierbar. Die Steuerung der Einrichtung zur Reduzierung von Schwingungen kann je nach Ausgestaltung dieser Ausführungsform z. B. in Abhängigkeit von der Fahrbeschleunigung oder/und Fahrgeschwindigkeit des Flurförderzeugs, von der jeweiligen Hubhöhe der Lasttragvorrichtung, der Masse der Last, von der Ausrichtung von Lasttraggabelzinken, von Stößen, etwa bei Fahrbahnunebenheiten, usw. erfolgen, wobei Sensoren oder sonstige Erfassungsmittel zur Erfassung dieser Parameter vorgesehen sind. So kann gemäß einer Variante der Erfindung die Steuerung der Einrichtung zur Reduzierung von Schwingungen die ”Starrheit bzw. Härte” der Kopplung zwischen der Lastenunterlage und der Lastträgeranordnung in Abhängigkeit von einem oder mehreren dieser Parameter ändern. Je weniger Schwingungsreduzierungsbedarf gegeben ist, desto starrer bzw. härter kann die Kopplung zwischen Lastenunterlage und Lastträgeranordnung beispielsweise eingestellt werden.
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Soll die Einrichtung zur Reduzierung von Schwingungen beispielsweise nur zur Reduzierung von Querschwingungen wirksam werden, so kann es vorgesehen sein, dass sie in Abhängigkeit von der Ausrichtung der Lasttraggabelzinken oder/und in Abhängigkeit von der Hubhöhenstellung der Lasttraggabelzinken oder/und nur bei Aufenthalt des Flurförderzeugs im Schmalgang steuerbar ist, so dass sie beispielsweise im Schmalgang bei Querstellung der Lasttraggabelzinken relativ zur Geradeausfahrtrichtung des Flurförderzeugs wirksam ist.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachstehend unter Bezugnahme auf die Figuren erläutert.
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1 zeigt in einer Seitenansicht ein Ausführungsbeispiel eines Flurförderzeugs nach der Erfindung, welches als Dreiseiten-Hochregalstapler ausgebildet ist.
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2a zeigt einen dem Dreiseiten-Hochregalstapler aus 1 sehr ähnlichen Dreiseiten-Hochregalstapler nach der Erfindung in einer perspektivischen Darstellung.
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2b zeigt einen in 2a mit B gekennzeichneten Bereich in vergrößerter Darstellung, wobei ein Lastenauflageabschnitt mit einem Ausbruch dargestellt ist, um Rollen erkennbar zu machen.
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3a zeigt in einer Schnittseitenansicht mit der in 3b bei A-A angedeuteten Schnittebene eine Lasttragzinke mit darauf aufsitzendem Lastenauflageabschnitt.
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3b zeigt einen Schnitt durch die Anordnung aus 3a mit der in 3a bei B-B gekennzeichnet Schnittebene.
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3c zeigt die Anordnung aus 3b, nämlich ein Lasttragzinkenpaar mit darauf aufsitzenden Lastenauflageabschnitten, die eine Palette untergreifen.
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4a und 4b zeigen Seitenansichten einer Lasttragzinke mit Zinkenrücken und einem auf der Lasttragzinke aufsitzenden Lastenauflageabschnitt und mit Komponenten eines Schwingungsdämpfungssystems, die seitlich an dem Zinkenrücken angeordnet sind, wobei der Lastenauflageabschnitt in 4a in einer Nullposition- und in 4b in einer ausgelenkten Position dargestellt ist.
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1 zeigt in einer Seitenansicht ein Ausführungsbeispiel eines Flurförderzeugs nach der Erfindung, nämlich einen Hochregalstapler, der als Dreiseitenstapler ausgebildet ist.
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Das Flurförderzeug weist ein über Räder 2 am Fahruntergrund 4 abgestütztes Chassis 6 und ein an dem Chassis 6 aufrecht stehend befestigtes Hubgerüst 8 auf. Das Hubgerüst 8 ist mehrteilig teleskopisch ausfahrbar ausgebildet, wie dies in 1 anhand der mit gestrichelten Linien gezeigten Ausfahrstellung zu erkennen ist. An der am weitesten ausfahrbaren Teleskopstufe 10 des Hubgerüstes 8 ist ein Fahrerplatz 12 vermittels eines Fahrerplatzträgers 24 als Tragstruktur vertikal verfahrbar angebracht. Der Fahrerplatz 12 ist als hebbare Fahrerkabine ausgestaltet, die einen Rahmen mit Kabinenboden, Rückwand, Wangen und Fahrerschutzdach 22 aufweist. In Front des Fahrerplatzes 12 ist am Fahrerplatzträger 24 eine Seitenschubrahmenführung 26 befestigt, die im Beispielsfall aus zwei feststehenden vertikalen Holmen 28 gebildet ist, die an ihren Enden Führungsprofile 30 und darin längs verschiebbare Halteschienen 32 für den Seitenschubrahmen 34 aufweisen.
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Die Seitenschubrahmenführung 26 erlaubt ein seitlich horizontales Verschieben des Seitenschubrahmens 34 in einer Ebene quer zur Geradeausfahrtrichtung G des Flurförderzeuges (Überschubfunktion). Hierbei handelt es sich um eine spezielle Option des in 1 gezeigten Flurförderzeugs. Der Seitenschubrahmen 34 kann bei Modellen ohne Überschubfunktion unmittelbar an der Tragstruktur 24 (insbesondere vorne am Fahrerplatzträger) fixiert sein.
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An dem Seitenschubrahmen 34 ist eine an sich bekannte Lasttragvorrichtung 36 seitlich quer zur Geradeausfahrtrichtung G des Flurförderzeugs verschiebbar angeordnet. Sie umfasst ein an dem Seitenschubrahmen 34 verfahrbares Schwenkschubgerät 38 mit einem vorne daran angeordneten Zusatzhubgerüst 40, an welchem als Lastträgeranordnung eine Lasttraggabel 42 mit einer Gabelträgeranordnung vertikal verfahrbar ist. Das Zusatzhubgerüst 40 ist zusammen mit der Lasttraggabel 42 um die Hochachse 44 zwischen der in 1 gezeigten Stellung mit seitlicher Ausrichtung der Lasttraggabel 42 bzw. deren Lasttragzinken 43 (Querausrichtung nach links in Bezug auf die Geradeausfahrtrichtung G) und einer Stellung mit entgegengesetzter seitlicher Ausrichtung (Querausrichtung nach rechts) der Lasttragzinken 43 schwenkbar.
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Besonderheit des Flurförderzeugs nach der Erfindung ist eine Einrichtung zur Reduzierung von Schwingungen, welche dazu eingerichtet ist, Schwingungen mit Auslenkungskomponenten in Längsrichtung der Lasttraggabelzinken 43 zu reduzieren. Hierzu ist in dem gezeigten Ausführungsbeispiel eine in zwei Abschnitte 50a und 50b unterteilte Lastenunterlage 50 vorgesehen, die relativ zu der Lastenträgeranordnung 41 und den zugehörigen Gabelzinken 43 begrenzt bewegbar ist. Die Lastenunterlage 50 bildet eine zu Schwingungsreduzierungsbewegungen in Längsrichtung der Lasttraggabelzinken 43 fähige Schnittstelle zwischen der Lasttraggabel 42 und einer darauf aufgenommenen Last (nicht gezeigt). Jeder der Lasttraggabelzinken 43 ist ein jeweiliger Abschnitt 50a bzw. 50b der Lastenunterlage zugeordnet. Jeder Abschnitt 50a und 50b der Lastenunterlage ist ein auf der ihm zugeordneten Lasttraggabelzinke 43 aufsitzender und daran zur begrenzten Bewegung in deren Längsrichtung geführter Hülsenkörper, der die Lasttraggabelzinke 43 zumindest an deren Oberseite 52 und an den daran angrenzenden Lateralseiten 54 nach außen überdeckt.
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Das in 2a perspektivisch dargestellte Flurförderzeug ist ebenfalls ein Dreiseitenstapler mit einer Einrichtung zur Reduzierung von Schwingungen, welcher sich für die Zwecke der Erläuterung der Erfindung von dem in 1 gezeigten Flurförderzeug nur unwesentlich unterscheidet. Die in Bezug auf das Flurförderzeug in 1 gemachten Aussagen treffen in gleicher Weise auch auf das Flurförderzeug in 2 zu. Merkmale in 2a, die gegenständlich oder funktional Merkmalen in 1 entsprechen, sind mit korrespondierend gleichen Bezugszeichen wie die betreffenden Merkmale in 1 markiert.
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In 2a und insbesondere in 2b, welche das in 2a bei B angedeutete Detail vergrößert darstellt, sind einige Details der Einrichtung zur Reduzierung von Schwingungen besser zu erkennen. Die Einrichtung zur Reduzierung von Schwingungen weist auch bei dem Flurförderzeug nach 2a gleichartige Hülsenkörper 50a, 50b als Abschnitte der Lastenunterlage 50 auf, welche jeweils eine Gabelzinke 43 an der Oberseite 52 und an den Lateralseiten 54 nach außen hin überdecken. Unterseitig müssen die Abschnitte 50a, 50b der Lastenunterlage 50 nicht geschlossen sein. Diesbezüglich reicht ein unterseitiger Umgriff, der ein Abheben des jeweiligen Abschnittes 50a, 50b von der ihm zugeordneten Lasttragzinke 43 unterbindet (vergleiche hierzu auch die 3a–3c).
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An beiden Lateralseiten 54 weist jede Lasttragzinke 43 einen Satz Rollen 56 auf, die um parallel zueinander verlaufende, horizontale Drehachsen 58 drehbar an der jeweiligen Lasttragzinke 43 befestigt sind und den betreffenden Abschnitt 50a oder 50b an dessen der Oberseite 52 der Lasttragzinke 43 zugewandten Fläche 53 abstützen, so dass die Abschnitte 50a 50b der Lastenunterlage 50 unter Drehung der Rollen 56 Schwingungsreduzierungsbewegungen relativ zu den Lasttragzinken 43,43 ausführen können. In 2a und 2b ist einer der Lastenauflageabschnitte 50a mit einer ausgebrochenen Stelle dargestellt, um die Rollen 56 erkennbar zu machen.
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Das Prinzip der Rollenabstützung der Abschnitte 50a, 50b an den Gabelzinken 43 ist auch in den Schnittdarstellungen in den 3a–3c zu erkennen. Die obersten Stellen der Rollen 56 liegen etwas höher als die Oberseite 52 der Gabelzinken, so dass die Fläche 53 der Abschnitte 50a, 50b vorzugsweise ausschließlich an den Rollen abgestützt ist. Die Abschnitte 50a, 50b umgreifen mit ihren lateralseitigen Wangen 60 die Rollen 56 an deren seitlich nach außen weisenden Stirnflächen, wobei von den lateralseitigen Wangen 60 an deren unteren Enden Umgriffsabschnitte 62 abstehen, welche die Rollen 56 unter Belassung eines kleinen Abstandes untergreifen, so dass die Abschnitte 50a, 50b der Lastenunterlage 50 an der jeweiligen Lasttragzinke 43 gegen Abheben gesichert und in Längsrichtung der Lasttragzinken 43 bewegbar geführt sind.
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Die Abschnitte 50a, 50b sind durch ein die Bewegung der Lastenunterlage 50 relativ zur Lastenträgeranordnung 41 (Lasttraggabel 42) beeinflussendes Dämpfungssystem 64 mit der Lastenträgeranordnung 41 gekoppelt. Das Dämpfungssystem 64 umfasst für jeden Abschnitt 50a, 50b der Lastenunterlage 50 einen jeweiligen hydraulischen Dämpfungszylinder (gegebenenfalls auch Stellgliedzylinder) 70 und eine Schraubenfeder 72, die in dem Ausführungsbeispiel gemäß 2a–2b, 3a–3c im Wesentlichen parallel zueinander angeordnet sind und jeweils einen Vertikalabschnitt 66 (Rücken) einer betreffenden Lasttragzinke 43 mit einer rückseitigen Anschlagplatte 68 eines zugeordneten Abschnittes 50a bzw. 50b verbinden. Gemäß einer Variante der Einrichtung zur Reduzierung von Schwingungen bilden der Dämpfungszylinder 70 und die Feder 72 ein passives Dämpfungssystem. Die Feder 72 ist so ausgelegt, dass sie den jeweiligen Abschnitt 50a bzw. 50b der Lastenunterlage 50 zu einer Soll-Ruhestellung hin zu drängen sucht, sollte der Abschnitt 50a bzw. 50b etwa bei seinen Schwingungsausgleichsbewegungen aus dieser Soll-Ruhestellung heraus ausgelenkt sein. Der Dämpfungszylinder 70 ist so ausgelegt, dass er eine Bremswirkung auf Schwingungsbewegungen des mit ihm verbundenen Abschnittes 50a bzw. 50b der Lastenunterlage 50 ausübt, um Bewegungsenergie in eine andere Energieform, insbesondere Wärme, umzuwandeln, so dass eine Schwingungsdämpfung von Schwingungen des Flurförderzeugs, insbesondere des Hubgerüstes 8, mit Schwingungskomponenten in Längsrichtung der Lasttragzinken 43 stattfindet. Bei Querstellung der Lasttragzinken 43 findet somit bei einem Seitenstapler eine Reduzierung von Querschwingungen statt.
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In den 4a und 4b ist in einer Seitenansicht eine Variante eines Dämpfungssystems 64x aus einem Zylinder 70x und einem Federpaar 72x an einer Lasttragzinke mit einem zugeordnetem Abschnitt 50a der Lastenunterlage dargestellt, und zwar in einer Soll-Ruhestellung des Abschnittes 50a (4a) und in einer Auslenkungsstellung des Abschnittes 50a (4b). Der Abschnitt 50a erstreckt sich mit einem Ausleger 73 bis in den Bereich des vertikalen Abschnitts oder Rückens 66 der Lasttragzinke und steht dort gelenkig mit einem Hebelarm 75 eines seitlich an dem Rücken 66 um eine horizontale Achse drehbar gelagerten zweiarmigen Hebels 76 in Verbindung. Der zweite Arm 78 des Hebels 76 wirkt auf das Federpaar 72x, welches den Hebel 76 und damit den Abschnitt 50a der Lastenunterlage zu einer mittleren Soll-Ruhelageposition hin beaufschlagt. Hierzu ist der zweite Arm 78 des Hebels 76 an der Verbindungsstelle 80 des Federpaares mit dem Federpaar verbunden. Ferner steht der zweite Arm 78 des Hebels 76 an der Verbindungsstelle 80 mit dem Kolbenstangenende 82 des hydraulischen Dämpfungszylinders 70x in Verbindung, der andererseits an dem Lasttragzinkenrücken 66 seitlich angelenkt ist. Anstelle des Dämpfungszylinders 70x oder zusätzlich dazu könnte eine gesonderte Reibungsdämpfungsanordnung mit einem Reibungselementepaar, beispielsweise aus einer Reibungslasche oder Reibungsschiene und einer Reibungsklammer, vorgesehen sein, welche Reibbeläge aufweisen können und beispielsweise zwischen dem Hebel 76 und dem Lasttragzinkenrücken 66 reibend wirken.
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Eine Variante der Einrichtung zur Reduzierung von Schwingungen gemäß 4a und 4b könnte darin bestehen, dass der jeweilige Hydraulikzylinder 70x als Stellantrieb betreibbar ist, welcher den Abschnitt 50a der Lastenunterlage relativ zu der Lasttragzinke aktiv bewegen kann und z. B. die Soll-Ruheposition (Nulllage) wiederherstellt, wenn das Federpaar 72x alleine hierzu nicht in der Lage sein sollte. Die Soll-Ruheposition (Nulllage) des Abschnitts 50a kann mittels (nicht gezeigter) Sensoren überwacht werden, welche mit einer Steuereinrichtung in Verbindung stehen, die ihrerseits zur Steuerung des Stellantriebs dient. Auch die maximal zulässige relative Bewegung zwischen dem Abschnitt 50a der Lastenunterlage und der Lasttragzinke 43 kann mittels (nicht gezeigter) Sensoren erfasst und überwacht und durch Anschlagmittel begrenzt werden.
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Es sei darauf hingewiesen, dass gemäß Varianten der gezeigten Ausführungsbeispiele die Steifigkeit der Federanordnungen 72 bzw. 72x oder/und die Reibungswirkung der Reibungsdämpfungsanordnung bzw. Bremswirkung des Dämpfungszylinders 70 bzw. 70x von bestimmten Betriebsparametern oder Betriebsbedingungen des Flurförderzeugs abhängig steuerbar sein können, um die Schwingungsdämpfungswirkung bedarfsweise zu modulieren.
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Während der Fahrt des Flurförderzeugs in einem Schmalgang eines Hochregallagers sei die Einrichtung zur Reduzierung von Schwingungen beispielsweise aktiviert, wobei die Reibungsdämpfungsanordnung eine der aktuellen Situation angepasste Reibungswirkung bereitstellt. Kommt es bei Fahrt über Bodenunebenheiten zu einer Querbeschleunigung am Hubgerüst 8 und am Fahrerplatzträger 24 und somit an den quer zur Geradeausfahrtrichtung G ausgerichteten Lasttragzinken, so wird über die Reibungsdämpfungsanordnung und die Federanordnung 72x die Querbeschleunigung auf die Lastenunterlage und eine etwaige darauf abgestützte Last übertragen. Überschreitet die Trägheitskraft der „entkoppelt bzw. weich gekoppelten” Massen den Wert der eingestellten Reibkraft und der parallel wirkenden Federkraft, so kommt es zu einer Relativbewegung zwischen der Lastenunterlage und den Lasttragzinken. Diese relativ zur Soll-Ruhelage hin- und hergehende Relativbewegung reduziert die Gesamt-Schwingungsamplitude und es wird kinetische Energie in der Reibungsdämpfungsanordnung vorwiegend in Wärme umgewandelt.
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Es sei darauf hingewiesen, dass gemäß einer Variante der Einrichtung zur Reduzierung von Schwingungen mit wenigstens einer aktiven Komponente der in 4a und 4b gezeigte Zylinder 70x als aktiv gesteuerter und dynamisch wirkender Stellantrieb eine solche aktive Komponente bildet, um die Lastenunterlage 50 in schwingungsreduzierender Weise zu beaufschlagen.
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Auch der Zylinder 70 in den 3a–3c könnte in einer entsprechend Ausführungsform ein aktiver Stellzylinder sein.
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Eine Steuerungseinrichtung ist in einem solchen aktiven System vorgesehen, um die aktiven Komponenten zu steuern. Ferner können Sensoren vorgesehen sein, die Schwingungsamplituden des Hubgerüstes oder daran höhenbeweglich angeordneter Komponenten erfassen, wobei die Steuerungseinrichtung Daten dieser Sensoren verarbeiten kann, um die aktiven Komponenten im Sinne einer optimierten Schwingungsreduzierung zu steuern. In diesem Sinne können auch Sensoren vorgesehen sein, die die Relativbewegung der Lastenunterlage relativ zur Lastenträgeranordnung erfassen.
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Wenngleich als Ausführungsbeispiel der Erfindung ein man-up-Flurförderzeug mit vertikal verfahrbarem Fahrerplatz beschrieben wurde, so soll die Erfindung nicht darauf beschränkt sein. Sie ist gleichermaßen bei sog. man-down-Fahrzeugen mit festem bodennahem Fahrerplatz. oder „fahrerlosen” Flurförderzeugen, z. B. automatischen Regalbediengeräten, anwendbar.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 2368832 B1 [0007, 0007]