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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Lasthandhabungsmittel mit einem
Rahmen und einem an diesem relativbeweglich aufgenommenen Lastbewegungsbauteil,
wobei das Lastbewegungsbauteil an dem Rahmen mittels einer Mehrzahl
von Wälzkörpern zur
Relativbewegung längs
einer Führungsachse
geführt
ist. Da derartige Lasthandhabungsmittel besonders zur Verwendung
an Flurförderzeugen
geeignet sind, betrifft die vorliegende Anmeldung ebenfalls ein
Flurförderzeug
mit einem derartigen Lasthandhabungsmittel.
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Als
Lasthandhabungsmittel der gattungsgemäßen Art sind beispielsweise
Seitenschübe
an Flurförderzeugen
bekannt, bei welchen ein Ausleger relativbeweglich an einem fest
mit dem Flurförderzeug verbundenen
Seitenschubrahmen längs
einer Führungsachse
beweglich aufgenommen und geführt
ist. Dabei sind mehrere Wälzkörper, in
der Regel Rollen, vorgesehen, die den Ausleger am Seitenschubrahmen
beweglich lagern und entsprechende Lagerkräfte aufnehmen. Gewöhnlich ist
der Ausleger statisch überbestimmt
am Seitenschubrahmen befestigt, da die Vorteile einer derartigen
Lagerung, nämlich
die exakte spielfreie Aufnahme des Auslegers am Seitenschubrahmen,
die Nachteile der statischen Überbestimmtheit,
nämlich
die fehlende Ermittelbarkeit von Lagerkräften und damit verbunden eine
mögliche Verspannung, überkompensiert.
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Zur
Lagerung und Führung
des Auslegers am Seitenschubrahmen werden unter anderem Rollenpaare
mit parallelen Rollenachsen verwendet, um ein Verkippen des Auslegers
um eine zu den Rollenachsen parallele Kippachse relativ zum Seitenschubrahmen
zu verhindern. Nachteilig an dieser Ausgestaltung ist die durch
den Abstand der Wälzpunkte der
achsparallelen Rollen in Richtung der Führungsachse verursachte Einschränkung des
Bewegungsraums des Auslegers relativ zum Seitenschubrahmen.
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Es
ist nach dem oben Gesagten Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein
Lasthandhabungsmittel der eingangs genannten Art bereitzustellen,
welches bei gleicher Führungsgenauigkeit
und ansonsten im Wesentlichen gleichen Abmessungen von Lastbewegungsbauteil
und Rahmen einen größeren Bewegungsweg
des Lastbewegungsbauteils relativ zum Rahmen gestattet.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein
gattungsgemäßes Lasthandhabungsmittel
gelöst, bei
welchem die Mehrzahl von Wälzkörpern wenigstens
eine Anordnung von umlaufenden Wälzkörpern umfasst,
mit einem Tragabschnitt, in welchem Wälzkörper bei einer Relativbewegung
von Rahmen und Lastbewegungsbauteil längs einer mit einem Bauteil aus
Rahmen und Lastbewegungsbauteil fest verbundenen Führungsbahn
und einer mit dem jeweils anderen Bauteil aus Rahmen und Lastbewegungsbauteil
fest verbundenen Wälzbahn
abwälzen,
und mit einem Rücklaufabschnitt,
in welchem sich die Wälzkörper während der
Relativbewegung von Rahmen und Lastbewegungsbauteil von einem Austrittsendbereich
des Tragabschnitts zu dessen Eintrittsendbereich bewegen.
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Die
Anordnung von umlaufenden Wälzkörpern kann
das aus dem Stand der Technik bekannte achsparallele Rollenpaar
ersetzen. Durch die Mehrzahl von umlaufenden Wälzkörpern, welche in einem Tragabschnitt,
in dem die Wälzkörper unter
Last sowohl am Rahmen als auch am Lastbewegungsbauteil abwälzen, kann
die vom Tragabschnitt aufzunehmende Last auf eine Mehrzahl von Wälzkörpern verteilt
werden, da sich stets mehr als zwei Wälzkörper in dem Tragabschnitt befinden.
Dadurch kann bei geringer Flächenpressung
am einzelnen Wälzkörper bei
entsprechender Wahl der Größenabmessungen der
Wälzkörper der
Tragabschnitt in Richtung der Führungsachse
kürzer
ausgebildet sein als der Abstand zwischen den Wälzpunkten zweier achsparalleler
Wälzrollen
gemäß dem Stand
der Technik. Dementsprechend kann das Lastbewegungsbauteil relativ
zum Rahmen längs
der Führungsachse
ausgedehnt werden, ohne dass sich die Lager- und Führungssituation
des Lastbewegungsbauteils am Rahmen ändert.
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Durch
die Aufteilung der Führungsbelastung auf
eine Mehrzahl von Wälzkörpern ist
es sogar möglich,
das Ende der Führungsbahn
zu überfahren,
so dass ein Teil der momentan im Tragabschnitt vorhandenen Wälzkörper außer Wälzeingriff
mit der Führungsbahn
gelangt. Dadurch kann der Relativbewegungsweg zwischen Lastbewegungsbauteil
und Rahmen längs
der Führungsachse
gegenüber
dem Stand der Technik noch weiter ausgedehnt werden, ohne dass die
Führung
des Lastbewegungsbauteils am Rahmen nennenswert beeinträchtigt ist.
Für kurze
Zeiträume
kann es nämlich
ausreichend sein, dass nur ein Teil der im Tragabschnitt vorhandenen Wälzkörper in
Wälzkontakt
mit der Führungsbahn steht.
Daher kann für
kurze Zeit das Ende der Führungsbahn
zumindest so weit überfahren
werden, dass wenigstens die Hälfte
oder mehr aller im Tragabschnitt vorhandenen Wälzkörper weiterhin in Wälzkontakt
mit der Führungsbahn
bleibt.
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Weiterhin
kann durch die Aufteilung der Führungsbelastung
auf eine Mehrzahl von Wälzkörpern und
die damit einhergehende Verringerung der Flächenpressung am einzelnen Wälzkörper dieser
mit kleinerer Kontaktfläche
zur Führungsbahn
ausgebildet sein, so dass verglichen mit dem Stand der Technik eine
schmälere
Führungsbahn
verwendet werden kann.
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Mit „Austrittsendbereich" und „Eintrittsendbereich" des Tragabschnitts
sind dabei jene Bereiche bezeichnet, in welchen die Wälzkörper den
Tragabschnitt nach dessen Durchlaufen verlassen bzw. in welchen
sie nach Rückführung wieder
in den Tragabschnitt eintreten. Der Rücklaufabschnitt stellt sicher, dass
ein Wälzkörper, welcher
nach Durchlauf des Tragabschnitts außer Wälzkontakt mit der Führungsbahn
gelangt, wieder an den Anfang des Tragabschnitts zurückgeführt wird,
um erneut den Tragabschnitt zu durchlaufen. Die Richtung des Wälzkörperdurchgangs
durch den Tragabschnitt und den Rücklaufabschnitt hängt dabei
von der Relativbewegungsrichtung zwischen Lastbewegungsbauteil und
Rahmen ab.
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Ein
vorteilhaftes kompaktes Führungsbauteil,
welches die Anordnung von umlaufenden Wälzkörpern trägt, kann dadurch gebildet werden,
dass die wenigstens eine Anordnung von umlaufenden Wälzkörpern ein
Formbauteil zumindest abschnittsweise umgibt, welches die Wälzbahn aufweist,
an der zumindest ein Teil der umlaufenden Wälzkörper bei einer Relativbewegung
von Rahmen und Lastbewegungsbauteil abwälzt.
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Grundsätzlich kann
daran gedacht sein, dass die Wälzkörper nur
im Tragabschnitt zwischen Führungsbahn
und Wälzbahn
abwälzen,
während
sie im Rücklaufabschnitt
im Wesentlichen ohne definierten Kontakt mit einer Wälzkörperführung zum
Eintrittsendbereich des Tragabschnitts gefördert werden. Bevorzugt ist
es jedoch, dass die Wälzkörper auch
im Rücklaufabschnitt
zumindest abschnittsweise an der Wälzbahn abwälzen, um so eine definierte Rücklaufbewegung
der Wälzkörper zu
erreichen. Hierzu kann die Wälzbahn
als endlose in Abwälzrichtung
geschlossene Bahn ausgebildet sein.
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Je
nach Ausgestaltung der Wälzbahn
kann es insbesondere bei unterschiedlichen Krümmungsradien der Wälzbahn in
Abwälzrichtung
dazu kommen, dass Wälzkörper vorübergehend
von der Wälzbahn
abheben. Dies führt
jedoch zu unerwünschten Geräuschen und
mechanischen Belastungen. Ein ausreichender geordneter Rücklauf der
Wälzkörper kann
gewährleistet
werden, wenn wenigstens zwei Drittel der umlaufenden Wälzkörper ständig in
Wälzkontakt
mit der Wälzbahn
stehen. Aus den oben genannten Gründen ist es jedoch bevorzugt,
dass alle umlaufenden Wälzkörper in
Berührkontakt
mit der Wälzbahn
stehen.
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Da
in den meisten Fällen
die Relativbewegung zwischen Lastbewegungsbauteil und Rahmen eine
geradlinige translatorische Bewegung ist, ist es vorteilhaft, wenn
die Wälzbahn
einen dem Tragabschnitt zugeordneten geradlinigen Bahnabschnitt aufweist.
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Je
nach Lastverhältnissen
im Tragabschnitt kann es erforderlich sein, dass der Rücklaufabschnitt länger ausgebildet
ist als der Tragabschnitt, um eine möglichst große Anzahl an Wälzkörpern im
Wälzkörperumlauf
vorzusehen. Dies kann dadurch realisiert sein, dass die Wälzbahn einen
dem Rücklaufabschnitt
zugeordneten zumindest abschnittsweise, vorzugsweise jedoch vollständig krummlinigen
Bahnabschnitt aufweist. Die Krummlinigkeit des Bahnabschnitts ist
dabei eine Krummlinigkeit in Abwälzrichtung
bzw. Wälzkörperförderrichtung.
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Eine
besonders leichte Montage bei gleichzeitig definierter Anordnung
von umlaufenden Wälzkörpern kann
dadurch erhalten werden, dass die wenigstens eine Anordnung von
umlaufenden Wälzkörpern wenigstens
eine Wälzkörperkette
ist. Gerade bei Wälzkörperketten,
bei denen die Abstände
zwischen Wälzkörpern durch
Kettenglieder in der Regel im Wesentlichen feststehen, kann es durch
unterschiedliche Krümmungsradien
der Wälzbahn
am Formbauteil zu dem oben genannten vorübergehenden Abheben von Wälzkörpern von
der Wälzbahn während des
Umlaufs kommen.
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Die
Wälzkörperkette
kann besonders einfach montiert werden, wenn es sich um eine endliche
Kette handelt. Dann kann jedoch je nach Gestalt der Wälzbahn der
Spalt zwischen den offenen Enden der Wälzkörperkette während eines Wälzkörperumlaufs variieren.
Falls dies nicht gewünscht
ist, kann auch eine in Abwälzrichtung
geschlossene endlose Wälzkörperkette
verwendet werden.
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Besonders
bevorzugt wird eine Lamellenkette als die Wälzkörperkette verwendet, da diese
in Wälzkörperdrehachsenrichtung
nur unwesentlich größer bemessen
ist als die Wälzkörper selbst
und gleichzeitig eine ausreichende Festigkeit bereitstellt.
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Eine
ausreichend bewegliche Lamellenkette kann dadurch erhalten werden,
dass einem Wälzkörper zwei
Lamellen und einer Lamelle zwei Wälzkörper zugeordnet sind. Dies
gilt für
jeden Wälzkörper der
Wälzkörperkette
mit zwei in Kettenverlaufsrichtung benachbarten Wälzkörpern, d.
h. im Falle einer endlosen Wälzkörperkette
für jeden
Wälzkörper und im
Falle einer endlichen Wälzkörperkette
für jeden Wälzkörper außer den
beiden End-Wälzkörpern.
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Um
eine definierte Lagebeziehung zwischen den Wälzkörpern und dem Formbauteil,
insbesondere der Wälzbahn
am Formbauteil, sicherstellen zu können, kann vorgesehen sein,
dass die Lamellenkette Führungsmittel
aufweist, welche mit Führungsgegenmitteln
am Formbauteil zur Führung
der Lamellenkette am Formbauteil in Abwälzrichtung in Eingriff ist.
Dies kann konstruktiv besonders einfach dadurch geschehen, dass
zumindest ein Teil der Lamellen, vorzugsweise alle Lamellen, der
Lamellenkette eine zum Formbauteil hin weisende Führungsnase aufweist.
Die Führungsnase
kann weniger bevorzugt an den Lamellen nachträglich angebracht sein. Aus fertigungstechnischer
Sicht ist es bevorzugt, wenn die Führungsnase integral an Lamellen
der Lamellenkette ausgebildet ist.
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Der
häufigste
Fall einer Lamellenkette ist eine Lamellenkette mit zwei parallelen
Lamellenreihen, zwischen welchen die Wälzkörper der Lamellenkette angeordnet
sind. Diese Lamellenketten sind zumindest dann ausreichend beweglich,
wenn jedem Wälzkörper an
jedem Längsende
zwei Lamellen und jeder Lamelle zwei Wälzkörper zugeordnet sind. Dies gilt,
wie oben geschildert, wiederum für
jeden Wälzkörper mit
zwei in Kettenverlaufsrichtung benachbarten Wälzkörpern. Derartige Lamellenketten
eignen sich besonders gut zur Lagefixierung bezüglich der Wälzbahn, wenn wenigstens ein
Teil der Lamellen jeder Lamellenreihe Führungsnasen aufweist, so dass sich
wenigstens ein Abschnitt der Wälzbahn,
vorzugsweise die gesamte Wälzbahn,
des Formbauteils zwischen den Führungsnasen
von Lamellen der beiden Lamellenreihen befindet.
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Die
Führungsgegenmittel
am Formbauteil können
in sehr einfacher Weise als Anlagefläche zur Anlage von Führungsnasen
an dieser ausgebildet sein.
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Da
Lamellen einer Lamellenkette in der Regel als ebene Bauteile ausgebildet
sind, die orthogonal zu den parallelen Drehachsen der Wälzkörper der Lamellenkette
orientiert sind, ist vorzugsweise die wenigstens eine Anlage fläche zur
Wälzfläche der Wälzbahn abgewinkelt.
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Dann,
wenn die Lamellenkette mit den beiden parallelen Lamellenreihen
verwendet wird, kann das Formbauteil zwei mit Abstand voneinander
angeordnete Anlageflächen
aufweisen, wobei jeder Anlagefläche
Führungsnasen
einer Lamellenreihe zugeordnet sind. Die Anlageflächen, zwischen
welchen die Wälzbahn
verläuft,
schließen
vorzugsweise einen Winkel mit der Wälzfläche der Wälzbahn ein. Dieser Winkel kann
ein rechter Winkel sein, oder er kann geringfügig, d. h. 1° bis 10°, vorzugsweise
2° bis 5° größer als
ein rechter Winkel sein, so dass die Anbringung der Lamellenkette
am Formbauteil vereinfacht ist. Der zwischen Anlagefläche und
Wälzfläche der Wälzbahn eingeschlossene
Winkel kann daher um übliche
Formschrägenwinkel
größer als
ein rechter Winkel sein.
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Ein
besonders leichtgängige
Führung
wird dadurch erhalten, dass die wenigstens eine Anlagefläche aus
Kunststoff gebildet ist. Besonders geeignet als reibungsarme Gleitschicht
hat sich eine Anlagefläche
aus Polytetrafluorethylen erwiesen.
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Ebenso
kann wenigstens ein Teil der Wälzkörper, vorzugsweise
jedoch alle Wälzkörper, durch eine
Gleitlagerfläche
aus Kunststoff zur Drehung um ihre jeweilige Wälzkörperdrehachse gelagert sein. Wiederum
hat sich dabei Polytetrafluorethylen als besonders reibungsarmer
Kunststoff erwiesen. Durch die Kunststoff-Gleitlagerfläche der
Wälzkörper und
auch durch die Kunststoff-Anlagefläche erhält die Führung mit der Anordnung umlaufender
Wälzkörper des
erfindungsgemäßen Lasthandhabungsmittels
hervorragende Notlaufeigenschaften, die auch im Falle eines Ausfalls
einer Schmierstoffversorgung den weiteren Betrieb des Lasthandhabungsmittels
ermöglichen.
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Besonders
einfach kann der durch eine Kunststoff-Gleitlagerfläche zur
Drehung gelagerte Teil der Wälzkörper durch
Zwischenanordnung einer Gleitlagerhülse an einem in Wälzkörperdrehachsenrichtung
verlaufenden Bolzen aufgenommen sein. Der Bolzen kann, wie an sich
bekannt, gleichzeitig zur Verbindung der beiden Lamellenreihen dienen.
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Wie
eingangs bereits angedeutet wurde, ist das erfindungsgemäße Lasthandhabungsmittel
besonders als Seitenschubgerät
von Vorteil. In diesem Falle ist der oben bezeichnete Rahmen ein
Schubrahmen und ist das oben bezeichnete Lastbewegungsbauteil ein
an dem Schubrahmen relativ zu diesem beweglich aufgenommener Ausleger.
Es soll jedoch nicht ausgeschlossen sein, dass das Lasthandhabungsmittel
auch für
andere Anwendungen zum Verlagern von Gütern, insbesondere an Flurförderzeugen
geeignet ist.
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Zum
Antrieb kann in dieser bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung an einem Bauteil aus Schubrahmen und Ausleger, vorzugsweise
am Ausleger, wenigstens ein antreibbares Antriebsmittel und am jeweils
anderen Bauteil, vorzugsweise am Schubrahmen, ein fest mit diesem
verbundenes Abtriebsmittel vorgesehen sein, mit welchem das wenigstens
eine Antriebsmittel in Antriebskraft-Übertragungseingriff ist, wobei
der Antriebskraft-Übertragungseingriff
in Richtung der Führungsachse
im Längsbereich
des Tragabschnitts liegt. Hierdurch kann die Dauerhaftigkeit des
Antriebskraft-Übertragungseingriffs
sichergestellt sein. So kann die gerade genannte Anordnung des Antriebskraft-Übertragungseingriffs
im Längsbereich
des Tragabschnitts ein unerwünschtes
Eingriffsende des Antriebskraft-Übertragungseingriffs
verhindern, indem sie etwa eine räumliche Trennung von Antriebs-
und Abtriebsmittel durch Abheben oder dergleichen verhindert.
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Bevorzugt
bilden Antriebs- und Abtriebsmittel ein Getriebe aus verzahnten
Elementen, besonders bevorzugt ist das Antriebsmittel ein Zahnrad, welches
mit einer Zahnstange als Abtriebsmittel in Kämmungseingriff ist. Alternativ
kann jedoch auch daran gedacht sein, ein Reibrad als Antriebsmittel
zu verwenden, wobei der Antriebskraft-Übertragungseingriff dann ein
Reibeingriff ist.
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Da
das zuvor beschriebene Lasthandhabungsmittel einem Flurförderzeug
besonderen Wert verleiht, wird unabhängiger Schutz auch für Flurförderzeug
mit einem solchen Lasthandhabungsmittel, insbesondere ein Seitenschubgerät, nachgesucht. Auch
ein solches Flurförderzeug
löst die
eingangs genannte Aufgabe.
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Obwohl
die vorliegende Erfindung nachfolgend im Wesentlichen anhand des
Beispiels eines Seitenschubgeräts
beschrieben werden wird, ist die Erfindung nicht auf Seitenschubgeräte beschränkt, sondern
kann an beliebigen anderen Lasthandhabungsmitteln angewendet werden.
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Die
vorliegende Erfindung wird im Folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels
erläutert,
welches in den beiliegenden Zeichnungen dargestellt ist. Es stellt
dar:
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1 eine
perspektivische Darstellung eines Seitenschubgeräts als erfindungsgemäße Ausführungsform
eines Lasthandhabungsmittels gemäß der vorliegenden
Erfindung,
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2 eine
Seitenansicht des Seitenschubgeräts
von 1,
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3 eine
Schnittansicht entlang der Schnittebene III-III von 2,
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4 eine
perspektivische Ansicht eines Führungsbauteils
umfassend ein Formbauteil mit Wälzbahn
und daran abwälzender
Lamellenkette,
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5 eine
Draufsicht auf das Führungsbauteil
von 4 und
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6 eine
Schnittansicht entlang der Schnittebene VI-VI von 5.
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Zur
Erläuterung
eines Seitenschubgeräts
als erfindungsgemäßes Ausführungsbeispiel
eines Lastaufnahmemittels der vorliegenden Erfindung wird auf die 1 und 2 verwiesen.
In den 1 und 2 ist ein Seiten schubgerät allgemein
mit 10 bezeichnet. Das Seitenschubgerät 10 umfasst einen Seitenschubrahmen 12,
welcher fest an einem nicht dargestellten Flurförderzeug vorgesehen ist, sowie einen
am Seitenschubrahmen 12 relativ zu diesem längs einer
durch den Doppelpfeil F gekennzeichneten Führungsrichtung translatorisch
bewegbaren Ausleger 14. Der Ausleger 14 kann über ein
weiteres Gerüst 16 (s. 2)
mit einem Lastaufnahmemittel, wie etwa einer Gabel verbunden sein.
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Der
Ausleger 14 weist einen Antriebsmotor 18 auf,
auf dessen Antriebswelle 20 ein antriebsmotornäheres erstes
Zahnrad 22 und ein antriebsmotorferneres zweites Zahnrad 24 drehfest
vorgesehen sind, welche an entsprechend zugeordneten Zahnstangen 26 bzw. 28 des
Seitenschubrahmens 12 kämmend
abwälzen.
Durch Drehung der Zahnräder 22 und 24,
angetrieben durch den Antriebsmotor 18, kann somit der
Ausleger 14 relativ zum Seitenschubrahmen 12 längs des
Doppelpfeils F bewegt werden.
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Der
Ausleger 14 ist über
mehrere Wälzrollen am
Seitenschubrahmen 12 geführt. Eine erste Rolle 30 stützt den
Ausleger 14 an einer ersten an der Zahnstange 26 ausgebildeten
Rollenlaufbahn 32 in Schwerkraftwirkungsrichtung ab.
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Weiterhin
sind an der Antriebswelle 20 eine antriebsmotornähere zweite
Rolle 34 und eine antriebsmotorfernere dritte Rolle 36 relativ
zur Antriebswelle 20 drehbar in der Nähe der Zahnräder 22 bzw. 24 vorgesehen
und wälzen
auf zugeordneten Rollenbahnen 38 bzw. 40 ab, die
an den Zahnstangen 26 bzw. 28 ausgebildet sind.
Die zweite und die dritte Rolle 34, 36 stützen Kippmomente
um eine parallel zum Doppelpfeil F verlaufende Kippachse ab.
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Weiterhin
sind am Ausleger 14 ein antriebsmotornäheres erstes Führungsbauteil 42 und
ein antriebsmotorferneres zweites Führungsbauteil 44 vorgesehen.
Die Führungsbauteile 42 und 44 sind
baugleich, weshalb es im Folgenden ausreicht, lediglich das erste
Führungsbauteil 42 ausführlich zu
be schreiben.
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Das
erste Führungsbauteil 42 weist
eine Mehrzahl von im Wesentlichen baugleichen Rollen 46 als
Wälzkörper auf.
Die Rollen 46 sind zu einer endlosen Lamellenkette 48 zusammengefasst.
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Wie
in 1 zu erkennen ist, wälzen die Rollen 46 der
Lamellenkette 48 des ersten Führungsbauteils 42 an
einer Führungsbahn 50 ab,
welche an der Zahnstange 26 auf ihrer von der Verzahnung
weg weisenden Seite ausgebildet ist. Ebenso wälzen die Rollen des zweiten
Führungsbauteils
an einer Führungsbahn 52 der
zweiten Zahnstange 28 ab. Auch an der zweiten Zahnstange 28 sind
Verzahnung und Führungsbahn 52 an
entgegengesetzten Seiten ausgebildet.
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In 3 ist
das Führungsbauteil 42 im Schnitt
dargestellt. Die Lamellenkette 48 umgibt ein Formbauteil 54,
welches eine geschlossene umlaufende Wälzbahn 56 aufweist,
an deren Wälzfläche 58 die
Rollen 46 der Lamellenkette 48 berührend anliegen
und bei einer Relativbewegung von Ausleger 14 und Seitenschubrahmen 12 umlaufend
abwälzen.
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Der
in 3 gezeigte Querschnitt durch das Führungsbauteil 42 zeigt,
dass ein Teil der umlaufenden Rollen 46, nämlich jener
Teil, welcher in Berührkontakt
mit der Führungsbahn 50 steht,
einen Tragabschnitt T bildet. In diesem Tragabschnitt T ist in dem
in 3 gezeigten Beispiel die auf das Führungsbauteil 42 einwirkende
Last auf insgesamt sechs Rollen 46 verteilt, so dass jede
einzelne Rolle nur eine sehr geringe Flächenpressung erfährt. Gleiches
gilt für
die auf die Führungsbahn 50 einwirkende Flächenpressung.
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Zu
beachten ist, dass der Wälzpunkt
W, an welchem das Zahnrad 22 momentan an der Zahnstange 28 abwälzt, in
Führungsrichtung
F betrachtet im gleichen Längsabschnitt
liegt wie der Tragabschnitt T. Dadurch kann verhindert werden, dass
das Zahnrad 22 von der Zahnstange 28 abhebt und
außer
Kämmungseingriff
gerät.
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Durch
die Ausdehnung des Tragabschnitts in Führungsrichtung F kann mit dem
Führungsbauteil 42 verhindert
werden, dass der Ausleger 14 im Falle eines Antriebs, insbesondere
beschleunigten oder verzögerten
Antriebs, um eine zur Längsrichtung
der Antriebswelle 20 parallele Kippachse verkippt.
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Da
es kurzzeitig gestattet werden kann, dass die in Führungsrichtung
F außen
liegenden Rollen 46 des Tragabschnitts T außer Eingriff
mit der Führungsbahn 50 gelangen,
kann der Bewegungsbereich des Auslegers 14 relativ zum
Seitenschubrahmen 12 in Führungsrichtung F gegenüber dem
Stand der Technik erweitert werden.
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Das
Formbauteil 54 weist Öffnungen
auf, um eine einfache Befestigung des Führungsbauteils 42 über das
Formbauteil 54 zu ermöglichen,
und um die zu bewegende Masse des Führungsbauteils 42 zu verringern.
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Der übrige Bereich
der umlaufenden Lamellenkette 48, welcher nicht zum geradlinigen
Tragabschnitt T gehört,
bildet einen Rücklaufabschnitt
R, welcher in 3 lediglich angedeutet ist.
In diesem Rücklaufabschnitt
R werden die Wälzkörper 46,
welche den Tragabschnitt T gerade verlassen haben, diesem erneut
zugeführt.
Bewegt sich der Ausleger 14 in 3 beispielsweise
in Richtung des Doppelpfeils F nach oben, so laufen die Rollen 46 der
Lamellenkette 48 im Gegenuhrzeigersinn um das Formbauteil 54 herum
und wälzen
dabei sowohl an der Führungsbahn 50 der
Zahnstange 28 als auch an der Wälzbahn 56 des Formbauteils 54 ab.
Die Wälzkörper 46 treten
dabei beim Endbereich 60 des Tragabschnitts T aus diesem
aus und treten beim Endbereich 62 wieder in den Tragabschnitt
T ein. In diesem Falle bildet also der Endbereich 60 einen
Austrittsendbereich und der Endbereich 62 einen Eintrittsendbereich
des Tragabschnitts T. Bei einer Relativbewegung des Auslegers 14 bezogen
auf den Seitenschubrahmen 12 in entgegengesetzter Richtung sind
die Bewegungsverhältnisse
der Rollen 46 genau umgekehrt.
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Wie
in 3 zur erkennen ist, ist dem Tragabschnitt T ein
geradliniger Wälzbahnabschnitt 63 zugeordnet,
während
dem Rücklaufabschnitt
ein krummliniger Wälzbahnabschnitt 65 zugeordnet
ist. Der Wälzbahnabschnitt 65,
in welchem sich mehr Rollen befinden als im geradlinigen Bahnabschnitt 63,
weist unterschiedliche Krümmungsradien
auf. In seinen beiden den Endbereichen 60 und 62 des
Tragabschnitts T nahen Bereichen ist der krummlinige Bahnabschnitt 65 stärker gekrümmt als
in dem zwischen diesen Bereichen liegenden Abschnitt.
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In 4 ist
das Führungsbauteil 42 in
der Perspektive dargestellt. Die Lamellenkette 48 weist zwei
im Wesentlichen parallele Lamellenreihen 64 und 66 auf,
zwischen welchen die Rollen 46 der Lamellenkette 48 aufgenommen
sind. An jedem Längsende
einer Rolle 46 ist diese durch einen Bolzen 68 mit
jeweils zwei Lamellen 70 verbunden. Die Lamellen 70 der
beiden Lamellenreihen 64 und 66 sind baugleich,
was die Fertigung der Lamellenkette 48 erleichtert.
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An
ihren zum Formbauteil 54 hinweisenden Randbereichen weisen
die Lamellen 70 zum Formbauteil 54 hin vorstehende
Führungsnasen 72 auf. Dies
ist noch besser in der Draufsicht von 5 zu erkennen.
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Die
rollennäheren
Lamellen der Lamellenreihe 64 liegen mit ihren Führungsnasen 72 an
einer ersten Anlagefläche 74 des
Formbauteils 54 an. Die Anlagesituation für die parallele
Lamellenreihe 66 ist identisch, so dass die Wälzbahn 56 mit
ihrer Wälzfläche 58 zwischen
den jeweils rollennäheren
Lamellen 70 der Lamellenreihen 64 und 66 formschlüssig gehalten
ist. Die Lamellen 70 sind durch Stanzen geformt, so dass
die Führungsnasen 72 integral
an diesen ausgebildet sind. Dies ist im Detail gut in 5 zu
erkennen.
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Der
Querschnitt von 6 zeigt, dass die umlaufenden
Auflageflächen 74 des
Formbauteils 54 durch Kunststofflagen 76 aus Polytetrafluorethylen oder
aus anderen Kunststoffen mit bekannt guten Gleiteigenschaften gebildet
sind. Es ist anzumerken, dass die Anlagesituation der Lamellen 70 beider Lamellenreihen 64 und 66 identisch
ist.
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Die
Wälzfläche 58 schließt, bei
Betrachtung in einer zur Abwälzrichtung
am Abwälzort
einer Rolle 46 orthogonalen Schnittebene, mit der Auflagefläche 74 einen
Winkel α ein,
welcher ein rechter Winkel sein kann oder um übliche Formschrägenwinkel
größer als
ein rechter Winkel sein kann, beispielsweise 91° bis 100°.
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Die
Rollen 46 sind unter Zwischenanordnung einer Gleitlagerhülse 78 an
den ihnen zugeordneten Bolzen 68 zur Drehung um ihre Rollenachse
RD gelagert. Die Gleitlagerhülse 78,
welche eine radial innere Gleitlagerfläche 78a und eine radial äußere Gleitlagerfläche 78b bereitstellt,
ist vorzugsweise aus Kunststoff, besonders bevorzugt aus dem gleichen Kunststoff
wie die die Anlageflächen 74 bereitstellenden
Bauteile 76. Durch die am Führungsbauteil 42 vorgesehenen
Kunststoff-Gleitführungen
weist das Führungsbauteil 42 sehr
gute Notlaufeigenschaften auf, falls eine Schmiermittelversorgung
unterbrochen ist.
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Mit
Verweis auf 5 ist nachzutragen, dass die
Lamellen 70 zwischen ihren Führungsnasen 72 eine
konkave Kontur 80 aufweisen, welches es gestattet, mit
den Lamellen 70 trotz der Führungsanlage der Führungsnasen 72 an
den Anlageflächen 74 selbst
um kleine Krümmungsradien
nahe den Endbereichen 60 und 62 herum zu verfahren.