DE4316647C2 - Hubgerüst mit zwei relativ zueinander längsbeweglichen Bauteilen und dazwischen angeordneten Lagerstellen - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Hubgerüst mit zwei relativ zueinander längsbeweglichen Bauteilen, zwischen denen eine Mehrzahl von Lagerstellen vorgesehen ist, wobei jeweils eine Lagerstelle zwei sich parallel gegenüberliegende, an einem der Bauteile angeordnete Laufbahnen und eine am anderen Bauteil befestigte, zwischen den Laufbahnen befindliche Stützrolle umfaßt.

Bei den beiden Bauteilen des Hubgerüst kann es sich beispielsweise um einen äußeren Standmast und einen dazu längsbeweglichen inneren Hubmast handeln oder um einen Hubmast und einen darauf auf- und abbewegbaren Hubschlitten. Da beim Neigen des Hubgerüsts die Lastrichtung wechselt, sind zwei Laufbahnen vorgesehen, auf denen die Stützrolle abrollen kann. Die Stützrolle läuft dabei jeweils nur auf einer der beiden Laufbahnen ab, je nach Lastrichtung. Hierbei ist die der Last nähere, d. h. die vordere Laufbahn häufiger im Eingriff mit der Stützrolle. Für störungsfreien Lauf ist die Stützrolle mit etwas Spiel zwischen den beiden Laufbahnen angeordnet. Die Laufbahnen sind in der Regel am Mastprofil angeformt, das beispielsweise I-förmig oder U-förmig ausgebildet sein kann. Zu jedem Mastprofil ist daher eine Stützrolle mit bestimmtem Durchmesser erforderlich. Sofern meherere Baureihen von Hubgerüsten mit unterschiedlichen Mastprofilen produziert werden sollen, ist es daher erforderlich, für jede Baureihe Stützrollen entsprechender Größe bereitzustellen.

Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde ein Hubgerüst der eingangs genannten Art zur Verfügung zu stellen, das ohne großen Aufwand mit Mastprofilen verschiedener Form und/oder Größe hergestellt werden kann.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß zwischen der lastfernen Laufbahn und der Stützrolle ein Gleitelement lose eingelegt ist, das zwei Gleitflächen aufweist, wobei die erste Gleitfläche zum Eingriff mit der Laufbahn und die zweite Gleitfläche zum Eingriff mit der Umfangsfläche der Stützrolle ausgebildet ist und wobei die Gleitflächen derart bemessen sind, daß das Gleitelement seine Position zur Stützrolle bei einer Längsbewegung eines der beiden Bauteile des Hubgerüsts beibehält. Auf diese Weise kann eine Stützrolle benutzt werden, die an sich für eine Hubgerüstausführung mit geringerem Abstand zwischen den Laufbahnen vorgesehen und daher klein und preis­ günstig ist. Bei gleichbleibender Tragfähigkeit des Hubgerüsts kann das Mastprofil geändert werden, ohne daß es größerer Stütz­ rollen bedarf. Sofern die Tragzahl der Stützrolle ausreicht, ist es sogar möglich, mit nur einer Stützrollengröße Hubgerüste mit unterschiedlichen Laufbahnabständen herzustellen.

Hierzu ist es lediglich erforderlich, unterschiedlich große Gleitelemente bereitzustellen. Diese sind im Vergleich zu Stützrollen erheblich billiger in der Herstellung, vor allem dann, wenn die Herstellung durch Gießen erfolgt. Das Gleit­ element wird jeweils ohne weitere Befestigungsmittel bei der Montage der Stützrolle zwischen diese und die lastferne, also die hintere Laufbahn eingelegt, wodurch sich eine einfache Handhabung bei der Herstellung des erfindungsgemäßen Hubgerüsts ergibt. Da keine zusätzlichen Stützrollengrößen erforderlich sind, bleiben die Teilekosten gering. Die Gleitelemente sind darüber hinaus leicht austauschbar.

Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß zumindest in eine der Gleitflächen eine reibungsvermindernde Schicht eingebettet ist. Hierdurch wird der Verschleiß gering gehalten. Es ist aber auch möglich, das Gleitelement als Ganzes aus einem reibungsverminderndem Material anzufertigen.

Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden anhand eines in den Figuren schematisch dargestellten Ausführungs­ beispieles näher erläutert. Dabei zeigt:

Fig. 1 eine Lagerstelle des Standes der Technik im Querschnitt;

Fig. 2a eine erfindungsgemäße Lagerstelle im Querschnitt;

Fig. 2b einen Schnitt längs der Linie IIb-IIb in Fig. 2a.

Bei der in Fig. 1 gezeigten Lagerstelle des Standes der Technik ist eine Stützrolle 1 beispielsweise an der Außenseite eines Innenmasts 2 eines Hubgerüsts befestigt und erstreckt sich in einen Zwischenraum der Innenseite eines Außenmasts 3, dessen Mastprofil I-förmig ist. An dem Außenmast sind zwei Laufbahnen 4 und 5 gebildet. Die Laufbahn 4 sei dabei die lastferne Laufbahn. Um eine freie Drehbarkeit der Stützrolle 1 zu gewährleisten, ist diese mit einem bestimmten Spiel zwischen den Laufbahnen angeordnet. Sofern die Stützrolle 1 gegen die Laufbahn 5 anliegt, ist also Spiel zur Laufbahn 4. Je nach Lastrichtung läuft die Stützrolle 1 auf der Laufbahn 4 oder 5 ab. Hierbei ist in der Regel die Laufbahn 5 belastet. Beim Lastrichtungswechsel, beispielsweise dann, wenn das Hubgerüst nach hinten geneigt wird, ist die Laufbahn 4 belastet.

Fig. 2a und 2b zeigen eine erfindungsgemäße Lagerstelle. Hierbei weist der Außenmast 3 ein U-förmiges Mastprofil mit vergrößertem Abstand der Laufbahnen 4 und 5 auf. Zwischen der lastfernen Laufbahn 4 und der Stützrolle 1 ist ein Gleitelement 6 angeordnet, das dafür sorgt, daß auch bei Lastrichtungs­ wechsel der Innenmast 2 in dem Außenmast 1 geführt ist. Das Gleitelement 6 weist zwei Gleitflächen 7 und 8 auf, von denen die Gleitfläche 7 zur Anlage an der Laufbahn 4 ausgebildet ist und die Gleitfläche 8 zur Anlage an der Laufbahn 5. Die Gleit­ fläche 7 ist dabei Teil einer in das Gleitelement 6 einge­ betteten reibungsvermindernden Schicht 9. Das Gleitelement 6 wird bei der Montage des Hubgerüsts lose zwischen die Stütz­ rolle 1 und die Laufbahn 5 eingelegt. Die Formgestaltung, insbesondere der Gleitfläche 8, die der Umfangsfläche der Stützrolle 1 angepaßt ist und in der Seitenansicht gesehen (Fig. 2b) die Stützrolle 1 umgreift, verhindert ein Heraus­ rutschen während der Längsbewegung des Innenmasts 2 am Außen­ mast 3. Das Gleitelement 6 ist aus Gewichtsgründen wabenförmig aufgebaut, wobei dies besonders einfach gießtechnisch erreich­ bar ist. Durch die wabenförmige Struktur wird trotz geringen Gewichts eine hohe Belastbarkeit erreicht.

Claims (2)

1. Hubgerüst mit zwei relativ zueinander längsbeweglichen Bauteilen, zwischen denen eine Mehrzahl von Lagerstellen vorgesehen ist, wobei jeweils eine Lagerstelle zwei sich parallel gegenüberliegende, an einem der Bauteile angeordnete Laufbahnen und eine am anderen Bauteil befestigte, zwischen den Laufbahnen befindliche Stützrolle umfaßt, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der lastfernen Laufbahn (4) und der Stützrolle (1) ein Gleitelement (6) lose eingelegt ist, das zwei Gleitflächen (7, 8) aufweist, wobei die erste Gleitfläche (7) zum Eingriff mit der Laufbahn (4) und die zweite Gleitfläche (8) zum Eingriff mit der Umfangsfläche der Stützrolle (1) ausgebildet ist und wobei die Gleitflächen (7, 8) derart bemessen sind, daß das Gleitelement (6) seine Position zur Stützrolle (1) bei einer Längsbewegung eines der beiden Bauteile (2, 3) des Hubgerüsts beibehält.

2. Hubgerüst nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest in eine der Gleitflächen (7) eine reibungs­ vermindernde Schicht (9) eingebettet ist.