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Die Erfindung betrifft ein Randteil für eine Kiste, die einen Boden und senkrecht zum Boden angeordnete Seitenwände umfasst. Sie betrifft weiter eine Kiste mit einem solchen Randteil sowie die Verwendung eines Randteils für eine Kiste.
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Derartige Kisten sind beispielsweise aus der
EP 0 356 543 A1 bekannt und beispielsweise für den Transport von Obst oder Gemüse oder für den Transport und die Lagerung anderer Gegenstände geeignet. Meist ist es vorteilhaft, wenn die Kisten stapelbar ausgebildet sind, was bedeutet, dass eine obere Kiste im Bereich ihres Bodens an einem oberen Rand einer unteren Kiste zumindest derart fixiert wird, dass ein Verrutschen der beiden Kisten gegeneinander weitgehend ausgeschlossen ist.
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Aus der
DE 20 2004 005 638 U1 sind Aufbewahrungsboxen für Datenträger bekannt, die über einlegbare Zwischenböden in mehreren Etagen gestapelt werden können.
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Die
DE 26 43 720 A1 offenbart Endstücke zum Verschließen und zur Stabilisierung von Obstkisten.
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Die
DE 39 37 263 A1 offenbart Eckteile aus Karton, die auf eine Kiste aufgesetzt werden können, um eine stabile Stapelung von weiteren Kisten darauf zu ermöglichen.
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Es ist eine Aufgabe der Erfindung, eine derartige Kiste derart weiterzubilden, dass sie besonders vielseitig einsetzbar ist. Dazu soll ein geeignetes Randteil für eine Kiste, eine Kiste mit einem solchen Randteil sowie die Verwendung eines solchen Randteils angegeben werden.
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Diese Aufgabe wird mit den Gegenständen der Patentanspruch 1, 9 und 10 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Gemäß einem Aspekt der Erfindung wird ein Randteil für eine Kiste bereit gestellt, wobei die Kiste einen Boden und senkrecht zum Boden angeordnete Seitenwände umfasst, wobei die Seitenwände jeweils eine erste Kante an einem unteren Ende und eine zweite Kante an einem oberen Ende aufweisen und im Bereich der ersten Kante mit dem Boden verbunden sind, wobei die zweite Kante eine Oberkante der Kiste bildet. Das Randteil weist zu den Seitenwänden der Kiste korrespondierende Seitenwände, auf, die zwischen sich eine Ebene aufspannen, wobei das Randteil einen ersten Bereich zur Verbindung mit einer ersten oder zweiten Kante einer ersten Kiste und einen zweiten Bereich zur Verbindung wahlweise mit einer ersten oder zweiten Kante einer zweiten Kiste aufweist. Das Randteil ist als separates, von der Kiste trennbares Teil ausgebildet. Das Randteil ist ferner rahmenartig ausgebildet und weist vier miteinander verbundene Seitenwände auf, die einen Rahmen mit rechteckigem Querschnitt bilden.
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Unter einer Verbindungsmöglichkeit wahlweise mit einer ersten oder zweiten Kante wird hier und im Folgenden verstanden, dass das Randteil in diesem Bereich sowohl auf eine erste als auch auf eine zweite Kante der zweiten Kiste „passt”. Es kann somit ausgewählt werden, ob das Randteil mit einer ersten oder einer zweiten Kante der zweiten Kiste verbunden werden soll, wobei unter einer Verbindung hier und im Folgenden eine Fixierung zumindest gegen eine horizontale Verschiebung der Kisten gegeneinander verstanden wird. Eine zusätzliche Fixierung kann noch durch Verklemmen oder Verclipsen der Kisten erreicht werden, die ebenfalls durch das Randteil bewirkt werden kann.
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Das Randteil hat den Vorteil, dass es eine vielseitige Stapelung der Kisten ermöglicht. So ist es nicht nur möglich, die Kisten in der bekannten Weise „Boden an Oberkante” zu stapeln. Vielmehr ist auch eine Stapelung „Boden an Boden” oder „Oberkante an Oberkante” möglich: Falls das Randteil in seinem ersten Bereich mit einer ersten Kante der ersten Kiste verbunden ist und im zweiten Bereich mit einer ersten Kante der zweiten Kiste verbunden ist, wird eine Stapelung „Boden an Boden” erreicht. Ist das Randteil sowohl mit der ersten Kiste als auch mit der zweiten Kiste an einer zweiten Kante verbunden, so wird eine Stapelung „Oberkante an Oberkante” erreicht. Diese Art der Stapelung hat den speziellen Vorteil, dass sie die Verwendung der oberen Kiste als Deckel für die untere Kiste ermöglicht. Dies kann beispielsweise vorteilhaft sein beim Transport empfindlicher Güter wie beispielsweise Bananen, die über die Oberkante der unteren Kiste hinausragen und dort beim Transport geschützt werden sollen.
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Darüber hinaus ermöglicht das Randteil jedoch auch die bekannte Stapelung von Kisten „Boden an Oberkante”, nämlich bei einer Verbindung mit einer zweiten Kante der ersten Kiste und einer ersten Kante der zweiten Kiste.
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Das Randteil ist somit besonders vielseitig einsetzbar. Insbesondere ermöglicht es, Kisten zu unterschiedlichen Zeiten, beispielsweise auf dem Hin- und auf dem Rückweg eines Transports, auf unterschiedliche Art und Weise zu stapeln.
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Das Randteil ist als separates, von der Kiste trennbares Teil ausgebildet. Das hat den Vorteil, dass das Randteil als eine Art Adapter ausgebildet sein kann, der die vielseitige Stapelbarkeit von Standardkisten ermöglicht, ohne dass an die Kisten selbst bestimmte Anforderungen gestellt werden.
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Die rahmenartige Ausbildung des Randteils hat den Vorteil, dass eine besonders stabile Verbindung zwischen den Kisten möglich ist.
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Gemäß einer Ausführungsform weist das Randteil zumindest eine im Querschnitt U-förmige Führungsschiene auf, in der eine erste oder zweite Kante einer Kiste aufgenommen werden kann. Dabei hat die U-förmige Führungsschiene die Aufgabe, eine horizontale Verschiebung der Kisten gegeneinander zu verhindern.
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Gemäß einer Ausführungsform weist das Randteil zwei einander in Bezug auf eine Symmetrieebene des Randteils gegenüberliegende U-förmige Führungsschienen auf, wobei jeweils der nach innen weisende Schenkel des U verkürzt ausgebildet ist, so dass in der U-förmigen Führungsschiene wahlweise entweder eine zweite Kante einer Kiste aufgenommen werden kann oder der verkürzt ausgebildete Schenkel an einem Boden einer Kiste zur Anlage kommen kann.
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Diese Ausführungsform ermöglicht auf besonders einfache Weise die vielseitige Stapelung von zwei Kisten. Bei einer Stapelweise, bei zumindest die Oberkante einer der Kisten mit dem Randteil verbunden wird, wird diese Oberkante in der U-förmigen Führungsschiene aufgenommen. Da das Randteil zwei einander in Bezug auf eine Symmetrieebene des Randteils gegenüberliegende U-förmige Führungsschienen aufweist, werden im Falle einer Stapelung „Oberkante an Oberkante” beide Oberkanten in den U-förmigen Führungsschienen aufgenommen und die Kisten so miteinander verbunden. Bei einer Stapelung „Oberkante an Boden” oder „Boden an Boden” jedoch ist es möglich, dass diejenige Kiste, die mit ihrem Boden mit dem Randteil verbunden wird, im Bereich des Bodens keine Kante aufweist, die in die U-förmige Führungsschiene eindringen kann. Dazu ist der nach innen weisende Schenkel des U verkürzt ausgebildet, so dass er vollständig unter bzw. über dem Boden zu liegen kommt.
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So ermöglicht diese Ausführungsform auf einfache Weise eine vielseitige Stapelbarkeit von Kisten.
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Gemäß einer Ausführungsform weist das Randteil ein Element auf, das zumindest zwei Funktionsstellungen aufweist und in zumindest einer Funktionsstellung eine horizontale Bewegung von miteinander durch das Randteil verbundenen Kisten verhindert. Insbesondere kann das Element in einer ersten Funktionsstellung mit übrigen Bereichen des Randteils eine im Querschnitt U-förmige Führungsschiene ausbilden und in einer zweiten Funktionsstellung mit übrigen Bereichen des Randteils ein im Querschnitt L-förmiges Profil ausbilden. Dabei kann das Element aus der ersten in die zweite Funktionsstellung durch Verbinden des Randteils mit einer ersten Kante einer zweiten Kiste bewegbar sein.
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Diese Ausführungsformen haben den Vorteil, dass eine Arretierung der gestapelten Kisten in horizontaler Richtung durch das Element erzielt wird. Dabei kann das Element eine U-förmige Führungsschiene für eine Stapelung „Oberkante an Oberkante” ausbilden oder eine L-förmige Führungsschiene für eine Stapelung „Boden an Boden” oder „Oberkante an Boden”.
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Das Randteil kann insbesondere aus Kunststoff ausgebildet sein.
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Gemäß einem Aspekt der Erfindung wird eine Kiste mit dem beschriebenen Randteil angegeben. Sie hat den Vorteil, dass sie besonders vielseitig stapelbar und dadurch insbesondere auch als Deckel für eine andere Kiste einsetzbar ist.
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Ausführungsformen der Erfindung werden im Folgenden anhand von schematischen Figuren näher erläutert. Darin zeigen
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1 schematisch zwei Kisten, die in einer ersten Stapelweise über ein Randteil gemäß einer ersten Ausführungsform der Erfindung verbunden werden;
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2 zwei Kisten, die in einer zweiten Stapelweise durch das Randteil gemäß 1 miteinander verbunden sind;
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3 zwei Kisten, die in einer dritten Stapelweise über das Randteil gemäß 1 miteinander verbunden sind;
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4 ein Detail aus 3;
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5 eine Schnittansicht der beiden Kisten gemäß 2;
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6 ein Detail aus 5;
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7 ein Randteil gemäß einer zweiten Ausführungsform der Erfindung;
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8 zwei in einer dritten Stapelweise miteinander über das Randteil gemäß 7 verbundene Kisten;
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9 ebenfalls zwei in der dritten Stapelweise über das Randteil gemäß 7 miteinander verbundene Kisten;
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10 zwei in einer zweiten Stapelweise über das Randteil gemäß 7 miteinander verbundene Kisten und
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11 ebenfalls zwei in einer zweiten Stapelweise über das Randteil gemäß 7 miteinander verbundene Kisten.
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1 zeigt eine perspektivische Ansicht einer ersten Kiste 1, auf die eine zweite Kiste 2 gestapelt wird. Die beiden Kisten 1, 2 werden in einer ersten Stapelweise „Oberkante an Boden” aufeinander gestapelt. Bei dieser Stapelweise wird die zweite Kiste 2 von oben auf die erste Kiste 1 aufgesetzt und die ersten Kanten 6 der zweiten Kiste 2 werden mit zweiten Kanten 7 der ersten Kiste 1 verbunden.
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Die Verbindung erfolgt über ein Randteil 3. In der gezeigten Ausführungsform ist das Randteil 3 als separates Teil ausgebildet und kann von der ersten Kiste 1 abgenommen werden. Zur Verbindung der Kisten 1, 2 wird es auf eine erste Kante 6 oder eine zweite Kante 7 der ersten Kiste 1 aufgesteckt und mit einer ersten Kante 6 oder einer zweiten Kante 7 der zweiten Kiste 2 verbunden.
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In dieser Ausführungsform ist das Randteil 3 rahmenartig ausgebildet und weist vier Seitenwände 8 auf, die zu Seitenwänden 5 der Kisten 1, 2 korrespondieren. Das Randteil 3 hat wie die Kisten 1, 2 einen rechteckigen Querschnitt. In der gezeigten Ausführungsform sind die Seitenwände 8 des Randteils 3 leicht geschwungen ausgebildet und weisen in den Ecken 9 eine größere Höhe auf als in der Mitte der Seitenwände 8. Dies hat zum einen ästhetische Gründe, zum anderen bewirken die etwas höheren Ecken eine besonders gute Fixierung der Kisten 1, 2 gegen eine horizontale Verschiebung.
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2 zeigt eine perspektivische Ansicht der Kisten 1, 2, die in einer zweiten Stapelweise über das Randteil 3 miteinander verbunden sind. Bei dieser Stapelweise ist der Boden 4 der oberen zweiten Kiste 2 nicht der ersten Kiste 1 zugewandt, sondern die zweite Kiste 2 wird als Deckel verwendet und „Oberkante an Oberkante” auf die erste Kiste 1 aufgesetzt.
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3 zeigt eine perspektivische, teilgeschnittene Ansicht der Kisten 1, 2 in einer dritten Stapelweise „Boden an Boden”. Bei dieser Stapelweise sind die Böden 4 der Kisten 1, 2 einander zugewandt, d. h. die Kisten 1, 2 werden im Bereich ihrer ersten Kanten 6 über das Randteil 3 miteinander verbunden.
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Durch die Ausgestaltung des Randteils 3 wird erreicht, dass sowohl in der in 1 gezeigten ersten Stapelweise als auch in der in 2 gezeigten zweiten Stapelweise als auch in der in 3 gezeigten dritten Stapelweise die Kisten 1, 2 über das Randteil 3 miteinander verbunden werden können. Details zur Ausgestaltung des Randteils werden nun anhand der folgenden Figuren erläutert.
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4 zeigt eine Detailansicht zu der dritten Stapelweise. Darin ist erkennbar, dass das Randteil 3 zwei im Querschnitt U-förmige Führungsschienen aufweist, wobei eine der Führungsschienen nach unten offen ist und eine nach oben. Die Führungsschienen werden ausgebildet durch einen ersten Schenkel 10 und einen gegenüber dem ersten Schenkel 10 verkürzten zweiten Schenkel 11 sowie eine Verbindung 14. Wenn die Kisten 1, 2 in der in den 3 und 4 gezeigten Weise aufeinander gestapelt werden, kommen die ersten Schenkel 10 jeweils an Außenflächen der Seitenwände 5 der Kisten 1, 2 in Anlage. Ferner kommt die Oberseite 15 des zweiten Schenkels 11 sowie die in 4 nicht gezeigte, gegenüberliegende Unterseite des anderen zweiten Schenkels 11 jeweils am Boden 4 der Kisten 1, 2 in Anlage.
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Bei dieser Stapelweise „Boden an Boden” dringt demnach keine Kante der Kisten 1, 2 in die U-förmige Führungsschiene ein. Eine seitliche Fixierung der Kisten 1, 2 gegen horizontales Verschieben ist dennoch gewährleistet durch die Anlage der ersten Schenkel 10 des Randteils 3 an den Seitenwänden 5 der Kisten 1, 2.
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Die 5 und 6 zeigen die Kisten 1, 2 in der auch in 2 gezeigten zweiten Stapelweise in einer perspektivischen, teilgeschnittenen Ansicht. In dieser Ansicht ist erkennbar, dass bei der Stapelweise „Oberkante an Oberkante” die zweiten Kanten 7 der Kisten 1, 2 in den U-förmigen Führungsschienen aufgenommen werden und von beiden Schenkeln 10, 11 umfasst werden.
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7 zeigt ein Randteil 3 gemäß einer zweiten Ausführungsform. In dieser Ausführungsform weist das Randteil keine umlaufende U-förmige Führungsschiene auf. Stattdessen sind auf der Innenseite der Seitenwände 8 Stützabschnitte 12 angeordnet, auf die Kanten 6, 7 oder Böden 4 der Kisten 1, 2 aufgesetzt werden können. Zusätzlich weist das Randteil 3 ein Element 13 auf, das bei einer Stapelung „Oberkante an Oberkante” der Kisten zusammen mit der Seitenwand 8 und dem Stützabschnitt 12 lokal eine U-förmige Führung ausbildet.
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Das Element 13 ist in der Mitte der beiden langen Seiten des Randteils 3 angeordnet und derart drehbar, dass es zwei Funktionsstellungen aufweist.
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In einer ersten Funktionsstellung, die in den 10 und 11 gezeigt ist, bildet es mit der Seitenwand 8 und dem Stützabschnitt 12 des Randteils 3 eine U-förmige Führung aus. In einer zweiten Funktionsstellung, die in den 8 und 9 gezeigt ist, wird das Element 13 derart in die Waagerechte gedreht, dass es im Stützabschnitt 12 „verschwindet”. In dieser Funktionsstellung bildet es zusammen mit der Seitenwand 8 und dem Stützabschnitt 12 eine L-förmige Führung aus.
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In den 8 und 9 ist eine Stapelung von zwei Kisten 1, 2 in einer dritten Stapelweise „Boden an Boden” gezeigt. In 9 ist erkennbar, dass das Element 13 durch die Verbindung der beiden Kisten 1, 2 mittels des Randteils 3 in seine waagerechte Stellung, d. h. die zweite Funktionsstellung, gedreht wurde. In dieser liegt es an den Böden 4 der Kisten 1, 2 an.
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In den 10 und 11 ist gezeigt, wie zwei Kisten 1, 2 in einer zweiten Stapelweise „Oberkante an Oberkante” miteinander über das Randteil 3 verbunden werden. Bei dieser Stapelweise wird das Element 13 entweder manuell oder automatisch, beispielsweise durch eine Feder, in die erste Funktionsstellung gebracht, in der es eine U-förmige Führung ausbildet. Dabei hat das Element 13 die Rolle des verkürzten zweiten Schenkels 11 der U-förmigen Führungsschiene, wie sie in den 3 bis 6 gezeigt ist. Nach der Verbindung der beiden Kisten 1, 2 miteinander liegt das Element 13 an den Innenseiten der Seitenwände 5 der Kisten 1, 2 an und bildet somit eine U-förmige Führung für die zweiten Kanten 7 der Kisten 1, 2.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- erste Kiste
- 2
- zweite Kiste
- 3
- Randteil
- 4
- Boden
- 5
- Seitenwand
- 6
- erste Kante
- 7
- zweite Kante
- 8
- Seitenwand
- 9
- Ecke
- 10
- erster Schenkel
- 11
- zweiter Schenkel
- 12
- Stützabschnitt
- 13
- Element
- 14
- Verbindung
- 15
- Oberseite