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Die vorliegende Erfindung betrifft eine zur Befestigung eines Wickelwellenkastens auf einem Fenster- oder Türrahmen dienende Befestigungsanordnung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1, sowie eine mit der Befestigungsanordnung ausgestattete Gebäudeöffnungsverschattungsvorrichtung.
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Um einen montagefreundlichen Einbau bei guter Wärmedämmung zu gewährleisten wird heute häufig das Fenster und der zugeordnete Aufsatzrollladenkasten zu einer Gesamteinheit vormontiert und dann als Einheit in die dafür vorgesehene Fensteröffnung am Gebäude eingesetzt.
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Bekannte Lösungen hierfür verwenden Metallbügel, die an den stirnseitigen Seitenteilen des Rollladenkastens einerseits und dem Fensterrahmen andererseits befestigt werden, um so Fenster und Rollladenkasten zu der insgesamt in die Gebäudeöffnung einsetzbaren Gesamteinheit zu verbinden. Die beidseitig angebrachten Bügel verhindern dabei ein Abkippen oder Abrutschen des Rollladenkastens vom Fenster beim Einsetzen der Gesamteinheit.
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Die deutsche Patentanmeldung
DE 10 2005 055 384 A1 zeigt ein solches Befestigungskonzept, wobei die seitlichen Blechstreifen bzw. Metallbügel in einer ersten Stellung (Transportposition) nicht über den Rand des Kastenseitenteils hinausragen, sondern nur in einer zweiten Stellung, der Montageposition, in der das Blech dann am Fensterrahmen befestigt wird. Dabei soll das Befestigungsblech auch in der Transportstellung am Kasten fixierbar sein, wofür ein am Kasten angebrachtes Trägerelement vorgesehen ist.
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Die deutsche Patentanmeldung
DE 10 2012 100 524 A1 zeigt die seitliche Befestigung eines Rollladenkastens an einem Fenster- oder Türrahmen mittels eines Blechstreifens, welcher per Spreizdübel an der Kastenstirnseite befestigt wird.
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Der europäischen Patentschrift
EP 1775416 B1 ist ein Befestigungssystem für einen Aufsatzrollladenkasten zu entnehmen, welches wenigstens ein Kopfstück eines Aufsatzrollladenkastens und ein Seitenlaschenelement umfasst, über das das Kopfstück mit einem Blendrahmen einer Tür oder eines Fensters zu verbinden ist. Dabei können das Seitenlaschenelement und das Kopfstück miteinander rastverbunden werden. Ferner weist das Seitenlaschenelement an seinem unteren Ende Klemmvorsprünge auf, wobei das untere Ende des Seitenlaschenelements in eine Nut des Fensterrahmens einschiebbar und darin mit den Klemmvorsprüngen verklemmbar ist.
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Hiervon ausgehend ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine zur Befestigung eines Wickelwellenkastens auf einem Fenster- oder Türrahmen dienende Befestigungsanordnung und eine damit ausgestattete Gebäudeöffnungsverschattungsvorrichtung zu schaffen, die eine einfache Befestigung des Wickelwellenkastens auf dem Rahmen zu einer sicher in die Fensterlaibung einsetzbaren Gesamteinheit ermöglichen.
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Dies Aufgabe wird hinsichtlich der Befestigungsanordnung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst, hinsichtlich der Gebäudeöffnungs-verschattungsvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 10.
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Bei der ein Seitenteil des Wickelwellenkastens und einen Verbindungsbügel aufweisende Befestigungsanordnung des Oberbegriffs des Anspruchs 1 weist der Verbindungsbügel erfindungsgemäß einen oberseitig an den Körper anschließenden Gelenkabschnitt auf, welcher zusammen mit der Aufnahme ein Scharnier bildet, an dem der Verbindungsbügel in die Verbindungsstellung verschwenkbar ist.
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Der Vorteil der erfindungsgemäßen Lösung liegt in einer einfachen und zeitsparenden Montage auf der Baustelle. Durch Einschwenken der bei der erfindungsgemäßen Gebäudeöffnungsverschattungsvorrichtung beidseitig vorgesehenen Verbindungsbügel in ihre Verbindungsstellung und Anbringen derselben an der jeweils zugeordneten Vertikalstrebe lässt sich der zumeist bei liegendem Fenster- oder Türrahmen auf die oberen, horizontalen Strebe des Rahmens aufgesetzte Wickelwellenkasten damit seitlich am Fenster- bzw. Türrahmen befestigen.
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Dabei kann ein über ein fest am Seitenteil angebrachtes Scharniergelenk angelenkter Verbindungsbügel vorgesehen sein. Aus Verpackungs- und Kostengründen ist es jedoch bevorzugt, wenn der Verbindungsbügel und das zugeordnete Seitenteil als zusammensteckbare, separate Bauteile ausgebildet sind. Die beiden Verbindungsbügel können dann in der Transportverpackung des Wickelwellenkastens einfach lose beigelegt sein und ragen nicht über die Seitenteile hinaus. Wenn der Verbindungsbügel in einer zur Vertikalen geneigten Einsteckstellung mit seinem Gelenkabschnitt in die Aufnahme hinein bis in eine Scharnierstellung einsteckbar und anschließend aus seiner Scharnierstellung in seine Verbindungsstellung verschwenkbar ist ergibt sich dabei eine zeitsparende und werkzeuglose Montage des Verbindungsbügels am Seitenteil des Wickelwellenkastens durch bloßes Einstecken und anschließendes Einscharnieren in die Verbindungsstellung.
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Baulich besonders einfach und kostengünstig ist es, wenn die Aufnahme aus einer Anzahl in beispielsweise die Kastenstirnwand bildende Außenwand des Seitenteils hinein verlaufender oder diese Außenwand des Seitenteils durchdringender Einstecköffnungen besteht, welche Anzahl Einstecköffnungen sich insgesamt längs einer Scharnierachse erstreckt, um die herum der Verbindungsbügel in seine Verbindungsstellung einscharniert werden soll. Der Gelenkabschnitt kann sich dabei mit seiner Breite in Querrichtung des Verbindungsbügels erstrecken, welche in Scharnierstellung des Verbindungsbügels mit der Scharnierachsrichtung fluchtet, in der sich die Anzahl Einstecköffnungen an der Kastenstirnwand erstreckt, so dass sich für den Monteur sofort erschließt, wie er den Verbidnugnsbügel an der Kastenseitenwand ansetzen soll. Der Gelenkabschnitt des Verbindungsbügels kann als Fortsatz des Körpers am oberen Ende des Verbindungsbügels ausgebildet sein, welcher Fortsatz beispielsweise einfach in den Metallflachstreifen miteingeformt ist, aus dem auch der Körper des Verbindungsbügels besteht.
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Wenn darüber hinaus eine Einstecktiefenbegrenzungseinrichtung vorgesehen ist, welche verhindert, das der Verbindungsbügel weiter als bis in seine Scharnierstellung in die Aufnahme hinein gesteckt wird gestaltet sich dieser Vorgang besonders einfach.
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Dazu kann der Gelenkabschnitt gabelförmig mit einer Mehrzahl in Querrichtung des Verbindungsbügels fluchtend angeordneter Einsteckzinken ausgebildet sein und die Aufnahme mit einer entsprechenden Mehrzahl in Scharnierachsrichtung fluchtend angeordneter, den Einsteckzinken zugeordneten Einstecköffnungen. Das zwischen den Einstecköffnungen vorhandene Material begrenzt dann das Einschieben auf die gewünschte Tiefe und sorgt für eine gute Fluchtung der Scharniergelenkachsen am Kastenseitenteil und am Verbindungsbügel. Denkbar wäre es auch, den Körper des Verbindungsbügels alternativ oder ergänzend breiter und/oder dicker als seinen Gelenkabschnitt und die dem Gelenkabschnitt zugeordnete Anzahl von Einstecköffnungen auszubilden, um die Einstecktiefe auf das gewünschte Maß zu begrenzen. Vorteilhaft kann auch eine Mehrzahl Einstecköffnungen vorgesehen sein, die größer ist als die Mehrzahl Einsteckzinken. Dadurch wird das Einstecken des Gelenkabschnitts in zwei oder mehr seitlich zueinander versetzter Positionen erlaubt, so dass der Verbindungsbügel unterschiedlich positioniert werden kann.
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Denkbar wäre es auch, alternativ oder ergänzend den Gelenkabschnitt mit einem vom Körper des Verbindungsbügels zu seinem freien Ende hin um die Scharnierachse gekrümmten, vorzugsweise bogenförmig gekrümmten Verlauf auszuformen, wobei sich der Gelenkabschnitt in Scharnierachsrichtung fluchtend erstreckt. Diese Weiterbildung ergibt nicht nur eine gewisse Einstecktiefenbegrenzung, sondern auch eine Führung der vom Monteur auszuführenden Einscharnierbewegung.
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Um das untere Ende des Verbindungsbügels nach dem Erreichen der Verbindungsstellung mit dem Rahmen bzw. der Vertikalstrebe des Rahmens zu verbinden können am unteren Endabschnitt des Verbindungsbügels Bohrungen vorgesehen sind, an denen der Verbindungsbügel mit der Vertikalstrebe verschraubbar ist. Vorteilhaft weist die Befestigungsanordnung jedoch alternativ oder ergänzend hierzu einen am unteren Endabschnitt des Verbindungsbügels angebrachten Klipsadapter auf, welcher mit einer Anzahl Klipselementen versehen ist, mit der er mit Gegenklipselementen der Vertikalstrebe klipsverbindbar ist. Denn die Fensterhersteller fertigen Ihre Rahmen meist schon mit vorgegebenen Gegenklipselementen, die man sich für die Anbindung des Verbindungsbügels zu Nutze machen kann.
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Der besondere Vorteil dieser Weiterbildung liegt in einer insgesamt werkzeuglosen, einfachen und zeitsparenden Montage des Verbindungsbügels, nicht nur am Seitenteil des Wickelwellenkastens, sondern, nach Einschwenken in Richtung Verbindungsstellung, auch durch bloßes Aufklipsen auch an der jeweiligen Vertikalstrebe des Rahmens. Die seitliche Fixierung des Wickelwellenkastens am Fensterrahmen auf der Baustelle kann also insgesamt werkzeuglos und schnell erfolgen.
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Der Klipsadapter kann dabei beispielsweise ein auf den Verbindungsbügel aufgeschrumpftes oder anderweitig vorab fest mit dem Verbindungsbügel verbundenes Plastikteil oder -profil sein. Vorteilhaft ist es jedoch, wenn der Klipsadapter als nicht fest mit dem Verbindungsbügel verbundenes, sondern beispielsweise erst auf der Baustelle daran anbringbares, bevorzugt aufklips- oder -schiebbares Bauteil bzw. Profil, bevorzugt aus Kunststoff ausgebildet ist. Denn verschiedene Fensterhersteller fertigen Ihre Rahmen mit verschiedenen Gegenklipselementen, die bei hoher Gleichteiligkeit in der Fertigung durch Auswahl des richtigen Klipsadapters für das jeweilige Fenster auf der Baustelle kompatibel gemacht werden können.
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In diesem Sinne noch weiter geht es, wenn die Befestigungsanordnung eine Mehrzahl unterschiedlicher Klipsadapter mit sich unterscheidenden Klipselementen umfasst, so dass die Befestigungsanordnung zu Gegenklipselementen unterschiedlicher Rahmen kompatibel ist. Denn die Klipsadapter sind als Kunststoffprofile relativ günstig herstellbar. Die Auswahl des richtigen Klipsadapters bzw. im Falle eines Irrtums der Austausch des Klipsadapters genügt dann auf der Baustelle, um Kompatibilität zu den Gegenklipselementen des jeweiligen Fensters herzustellen, an dem der Wickelwellenkasten, also in der Regel der Rollladenkasten angebracht werden soll.
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Alternativ oder ergänzend könnte auch ein Klipsadapter vorgesehen sein, an dem Klipselemente für unterschiedliche Fensterrahmen vorhanden sind. Als Klipselemente kommen dabei beispielsweise zum Rahmen hin vorspringende, in Verbindungsstellung vertikal verlaufende Klipsleisten in Frage, die an ihrem freien Ende einen nasenförmigen Rastvorsprung oder dergleichen tragen, mit welchen sie in Hintergriff mit entsprechenden, entlang der Vertikalstrebe des Fensterrahmens vorgesehenen Gegenrastnasen gebracht werden können.
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Nachfolgend wird anhand der beiliegenden Zeichnungen eine vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung näher erläutert. Es zeigen:
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1 eine teilausgeschnittene Seitenansicht eines auf einen Fensterrahmen aufgesetzten, mit einer Befestigungsanordnung gemäß einer Ausführungsform der Erfindung ausgestatteten Rollladenkastens;
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2 Einzelheit II in 1;
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3 eine der 1 entsprechende Ansicht mit einer Erläuterung der Montageabfolge der Befestigungsanordnung;
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4 eine der 3 entsprechende Schnittansicht;
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5 eine der 1 entsprechende Ansicht, wobei die Befestigungsanordnung einen zusätzlichen Klipsadapter umfasst; und
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6 eine Detailansicht im Schnitt entlang Linie VI-VI in 5.
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Zunächst wird Bezug genommen auf die 1, welche einen auf einen Fensterrahmen aufgesetzten Rollladenkasten zeigt, der auf der Baustelle mit dem Fensterrahmen verbunden werden soll, um dann als Gesamteinheit aus liegender Stellung aufgerichtet und in die jeweilige Fensterlaibung eingesetzt zu werden.
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Dazu weist der Rollladenkasten eine Befestigungsanordnung an seinen beiden Stirnseiten auf, wobei in der 1 nur eine Stirnseite gezeigt ist. Die Befestigungsanordnung umfasst ein Seitenteil 1 des Rollladenkastens, sowie einen Verbindungsbügel 3 zum Verbinden des Rollladenkastens über seine Seitenteile 1 mit den beiden Vertikalstreben 2 des Fensterrahmens. Der Verbindungsbügel 3 ist dabei insgesamt aus einem Flachstahlstreifen ausgeformt und weist dementsprechend einen längserstreckten, flachen Körper auf, an dessen oberen Ende ein als Fortsatz ausgebildeter Gelenkabschnitt 4 anschließt, der insbesondere der 2 zu entnehmen ist.
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Die 1 und 2 zeigen den Verbindungsbügel in einer Montagesituation vor dem Ansetzen an das Seitenteil 1 bzw. die Kastenseitenwand 1. Die Kastenseitenwand 1 weist eine als eine Reihe von Einstecköffnungen ausgebildete Aufnahme 5 für den als eine Reihe von Gabelzinken ausgebildeten Gelenkabschnitt 4 des Verbindungsbügels 3 auf. Der Gelenkabschnitt 4 bildet also zusammen mit der Aufnahme 5 ein Scharnier, an dem der Verbindungsbügel 3 in eine Verbindungsstellung einschwenkbar ist, wie dies der 3 zu entnehmen ist.
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Wie aus der 3 hervorgeht, wird der Verbindungsbügel 3 dabei in einer zur vertikal geneigten Einsteckstellung an das Kastenseitenteil 1 angesetzt und mit seinem Gelenkabschnitt 4 in die Aufnahme 5 des Kastenseitenteils soweit eingesteckt, bis er eine Scharnierstellung erreicht, aus der er dann unter Eindrehen der Gabelzinken des Gelenkabschnitts 4 in die Einstecköffnungen der Aufnahme 5 in die vertikale Verbindungsstellung, d. h. in Anlage an der Vertikalstrebe des Fensterrahmens verschwenkt werden kann, wie durch Pfeil in 3 angedeutet.
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Wie aus der 2 hervorgeht sind die Gabelzinken des Gelenkabschnitts 4 dabei bogenförmig gekrümmt. Wie insbesondere aus 4 hervorgeht, sind die die Einstecköffnungen der Aufnahme 5 nach oben hin begrenzenden Wandabschnitte dabei entsprechend der bogenförmigen Krümmung der Gabelzinken des Gelenkabschnitts 4 halbkreisförmig abgerundet, so dass das Eindrehen des Gelenkabschnitts 4 in die Aufnahme 5 vereinfacht wird.
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Der Verbindungsbügel 3 weist dabei an seinem unteren Endabschnitt Bohrungen 6 auf, an denen er an der Vertikalstrebe 2 des Fensterrahmens angeschraubt werden kann. Die meisten Fensterhersteller fertigen ihre Rahmen jedoch bereits mit Einklipsmöglichkeiten, die sich der Erfinder für die Verbindung des Verbindungsbügels 3 mit der Vertikalstrebe 2 zunutze macht.
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Dabei weist die Befestigungsanordnung zusätzlich einen in 5 gezeigten Klipsadapter 7 auf, der auf den unteren Endabschnitt des Verbindungsbügels 3 aufgeschoben wird und als Klipselemente 8 zwei Klipsleisten 8 aufweist, die bei auf den Verbindungsbügel 3 aufgeschobenem Klipsadapter 7 zur Vertikalstrebe 2 hin vorspringen.
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Die 6 zeigt den Verbindungsbügel 3 mit aufgeschobenem Klipsadapter 7 in Verbindungsstellung an der Vertikalstrebe 2. Dabei erkennt man die mit nasenförmigen Vorsprüngen entsprechenden Gegenrastnasen an der Vertikalstrebe hintergreifenden Klipsleisten 8 des Klipsadapters 7, sowie zwei Schienenvorsprünge 9, mit denen der Klipsadapter 7 den Verbindungsbügel 3 an seinen beiden Längskanten umgreift.
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Abwandlungen und Modifikationen der gezeigten Ausführungsform sind möglich, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102005055384 A1 [0004]
- DE 102012100524 A1 [0005]
- EP 1775416 B1 [0006]