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Die Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeug, umfassend wenigstens ein linienförmiges Leuchtmittel zu direkten und/oder indirekten Beleuchtung eines Fahrzeuginnenraums, das sich zumindest Abschnittsweise horizontal entlang wenigstens eines Bauteils des Kraftfahrzeugs erstreckt, eine Geschwindigkeitserfassungseinrichtung zur Erfassung einer Eigengeschwindigkeit des Kraftfahrzeugs und eine Umfelderfassungseinrichtung zur Erfassung einer Verkehrsteilnehmerinformation, die eine Relativgeschwindigkeit und/oder einen Abstand eines im Vorfeld des Kraftfahrzeugs befindlichen Verkehrsteilnehmers beschreibt.
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Stopp-and-Go-Fahrten im nähfliesenden Verkehr, beispielsweise auf Autobahnen oder im Berufsverkehr in Städten, sind für Fahrer von Kraftfahrzeugen sehr anstrengend. Häufig liegen zwischen Bewegungsphasen des Kraftfahrzeugs längere Standphasen. Um einen zügigen Verkehrsfluss aufrecht zu erhalten, ist es vorteilhaft, dass eigene Kraftfahrzeug zeitnah nachdem sich das voranfahrende Fahrzeug in Bewegung setzt ebenfalls in Bewegung zu setzen. Um einen Fahrer in diesen Verkehrssituationen zu unterstützen, ist es bekannt, Fahrerassistenzsysteme zu nutzen, die teilautomatisiert in den Fahrbetrieb eingreifen, um ein automatisches Starten und Stoppen im nähfließenden Verkehr zu ermöglichen. Diese Systeme sind jedoch relativ aufwendig und teuer. Zudem ist die Nutzung entsprechender Systeme nicht in allen Fahrsituationen möglich beziehungsweise wird nicht durch alle Fahrer gewünscht.
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Der vorliegenden Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, ein Kraftfahrzeug anzugeben, dass eine bessere Unterstützung des Fahrers bei einer manuellen Führung des Kraftfahrzeugs im zähfließenden Verkehr ermöglicht.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Kraftfahrzeug der eingangs genannten Art gelöst, wobei das Leuchtmittel horizontal in mehrere Leuchtsegmente unterteilt ist, die jeweils ein fest vorgegebenes Abstrahlprofil aufweisen und separat durch eine Steuereinrichtung des Kraftfahrzeugs in Abhängigkeit der Eigengeschwindigkeit und der Verkehrsteilnehmerinformation zur Vorgabe einer Leuchtfarbe und/oder einer Leuchthelligkeit der Leuchtsegmente ansteuerbar sind.
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Erfindungsgemäß wird vorgeschlagen, linienförmige Leuchtmittel zur direkten oder indirekten Beleuchtung eines Fahrzeuginnenraums derart auszubilden, dass Sie separat ansteuerbare Leuchtsegmente aufweisen, wobei diese in Abhängigkeit der Eigengeschwindigkeit und der Verkehrsteilnehmerinformation ansteuerbar sind. Dies ermöglicht es, dem Fahrer die im Stopp-and-Go-Verkehr relevanten Größen, nämlich die Eigengeschwindigkeit und die Relativgeschwindigkeit und/oder den Abstand zu einem insbesondere unmittelbar voranfahrenden Verkehrsteilnehmer zu visualisieren. Beispielsweise können bestimmte Leuchtfarben und oder Leuchthelligkeiten bestimmten Fahrhinweise entsprechen, beispielweise dem Fahrhinweis, dass sich der Vordermann in Bewegung gesetzt hat und das eigene noch stehende Fahrzeug ebenfalls in Bewegung gesetzt werden sollte.
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Die Umfelderfassungseinrichtung kann ein Sensor sein oder einen oder mehrere Sensoren umfassen. Als Umfelderfassungseinrichtung beziehungsweise Sensor kann ein Radarsensor, ein Ultraschallsensor, ein Laserscanner und/oder eine Kamera nutzbar sein. Der Abstand und/oder die Relativgeschwindigkeit können direkt sensorisch erfasst oder aus sensorisch erfassten Messwerten bestimmt werden, beispielsweise durch eine Bilddatenverarbeitung. Als Kamera kann eine Videokamera, eine Infrarotkamera oder eine 3D-Kamera, beispielsweise eine Time-of-Flight-Kamera, genutzt werden. Die Relativgeschwindigkeit und/oder der Abstand können auch aus komplexen Umfelddaten gewonnen werden, die durch eine Verarbeitung von Sensordaten mehrerer Sensoren generiert werden. Beispielsweise können ein dreidimensionales Umfeldmodell und/oder ein aus Kameradaten mehrerer Kameras zusammengesetztes Top-view-Bild, dass eine Ansicht des Fahrzeugumfelds aus der Vogelperspektive zeigt, als Datenquelle zur Bestimmung des Abstands und/oder der Relativgeschwindigkeit genutzt werden.
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Linienförmige Leuchtmittel, die sich zumindest Abschnittsweise horizontal entlang wenigstens eines Bauteils des Kraftfahrzeugs erstrecken, werden in herkömmlichen Kraftfahrzeugen dazu genutzt, eine sogenannte Ambiente-Beleuchtung bereitzustellen, bei der ein Kraftfahrzeug gleichmäßig, insbesondere mit einer vorgebbaren Leuchtfarbe, ausgeleuchtet wird. Erfindungsgemäß können derartige Leuchtmittel derart weitergebildet werden, dass mehrere separat ansteuerbare Leuchtsegmente vorgesehen werden. Die linienförmigen Leuchtmittel erstrecken sich vorzugsweise im Wesentlichen horizontal. Beispielsweise können wenigstens 70% oder wenigstens 90% der Linienlänge horizontal verlaufen. Der Verlauf des Leuchtmittels kann durch eine geringfügige Krümmung, deren Radius insbesondere größer ist als die Fahrzeugbreite, von der horizontalen abweichen, beispielsweise um einer Kontur eines Bauteils zu folgen.
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Die einzelnen Leuchtsegmente können jeweils ein Leuchtelement aufweisen oder aus einer Gruppe von gemeinsam gesteuerten Leuchtelementen bestehen. Als Leuchtelement kann beispielsweise eine RGB-LED genutzt werden, für die, insbesondere durch eine Pulsweitenmodulation, die Leuchtfarbe und/oder die Leuchthelligkeit vorgegeben werden kann. Die Steuerung der Leuchthelligkeit und/oder der Leuchtfarbe kann durch eine Steuereinrichtung erfolgen, die dem Leuchtmittel zugeordnet ist, jedoch auch durch eine zentrale Steuereinrichtung, die mehrere der Leuchtmittel steuert. Beispielsweise kann die Vorgabe der einzelnen Pulsweiten oder die Vorgabe eines Steuersignals zur Pulsweitenmodulation über einen Fahrzeugbus erfolgen.
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Es ist möglich, dass nur Teile der Leuchtsegmente in Abhängigkeit der Eigengeschwindigkeit und der Verkehrsteilnehmerinformation angesteuert werden. In diesem Fall können die weiteren Leuchtsegmente zur Abgabe einer Ambiente-Beleuchtung, insbesondere mit einer einstellbaren Leuchtfarbe und/oder Leuchthelligkeit, dienen oder andere Informationsfunktionen bereitstellen.
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Die Eigengeschwindigkeit des Kraftfahrzeugs kann durch ein Tachometer des Kraftfahrzeugs erfasst werden. In dem oder an dem Kraftfahrzeug kann wenigstens ein Helligkeitssensor zu Erfassung einer Umgebungshelligkeit vorgesehen sein. Die Helligkeit der Leuchtsegmente kann zusätzlich in Abhängigkeit der Umgebungshelligkeit steuerbar sein.
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Um einen Fahrer in Stopp-and-Go-Verkehr möglichst klare Informationen durch die Leuchtsegmente bereitzustellen, ist es vorteilhaft, wenn die Ansteuerung der Leuchtsegmente in Abhängigkeit der Eigengeschwindigkeit und der Verkehrsteilnehmerinformation zwischen den mehreren klar unterscheidbaren Ansteuerungszuständen wechselt. Insbesondere soll eine klare Darstellung für den Fahrer erreicht werden, wann eine Weiterfahrt möglich ist. Die Steuereinrichtung kann daher eingerichtet sein, in einen ersten Betriebsmodus zu wechseln, in dem eine vorgebebe Untergruppe der Leuchtelemente gemäß eines ersten vorgegebenen Musters angesteuert wird, wenn die Eigengeschwindigkeit einen vorgegebenen Eigengeschwindigkeitsgrenzwert und/oder die Relativgeschwindigkeit einen vorgegebenen Relativgeschwindigkeitsgrenzwert und/oder der Abstand eines vorgegebenen Abstandsgrenzwert unterschreitet, und ausgehend von dem ersten Betriebsmodus in einen zweiten Betriebsmodus zu wechseln, in dem die Untergruppe gemäß eines vorgegebenen zweiten Musters angesteuert wird, wenn der Abstand den oder einen weiteren Abstandsgrenzwert und/oder eine Zeitableitung des Abstands einen Gradientengrenzwert und/oder die Relativgeschwindigkeit den oder einen weiteren Relativgeschwindigkeitsgrenzwert überschreitet.
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Die Untergruppe kann alle Leuchtsegmente umfassen, vorzugsweise umfasst sie aber nur Teile der Leuchtsegmente, insbesondere ausschließlich Leuchtsegmente im vorderen Kraftfahrzeugbereich, beispielsweise am Armaturenbrett und/oder an den Türen. Die Untergruppe kann Leuchtsegmente eines oder mehrere der Leuchtmittel umfassen. Während ein entsprechender Hinweis, dass eine Weiterfahrt möglich ist, bei einer manuellen Führung des Kraftfahrzeugs besonders vorteilhaft ist, ist es selbstverständlich auch möglich, eine entsprechende Steuerung der Leuchtsegmente im Rahmen eines teilautomatisierten oder vollautomatisierten Fahrbetriebs durchzuführen, um dem Fahrer die Parameter der automatischen Führung zu verdeutlichen.
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Die Untergruppe kann durch die Steuereinrichtung derart ansteuerbar sein, dass im ersten Betriebsmodus für jedes der Leuchtsegmente der Untergruppe eine zeitlich konstante erste Leuchtfarbe und/oder eine zeitlich konstante erste Leuchthelligkeit und im zweiten Betriebsmodus eine zeitlich veränderliche und/oder von der ersten Leuchtfarbe unterschiedliche zweite Leuchtfarbe und/oder eine zeitlich veränderliche und/oder von der ersten Leuchthelligkeit unterschiedliche Leuchthelligkeit vorgegeben werden. Beispielweise können die Leuchtsegmente im ersten Betriebsmodus deaktiviert sein, das heißt Ihre Leuchthelligkeit kann Null sein, oder Sie können derart angesteuert werden, dass Sie mit der gleichen Leuchtfarbe und/oder Leuchthelligkeit leuchten, wie Leuchtsegmente außerhalb der Untergruppe, die der Ambiente-Beleuchtung dienen. Im zweiten Betriebsmodus können die Leuchtfarben und/oder die Leuchthelligkeit vorzugsweise zwischen zwei oder mehr diskreten Farb- beziehungsweise Helligkeitsstufen wechseln. Der Wechsel kann vorzugsweise in diskreten Stufen erfolgen, sodass die Leuchtsegmente der Untergruppe im zweiten Betriebsmodus blinken.
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Leuchtsegmenten einer weiteren Untergruppe der Leuchtsegmente kann jeweils ein Umfeldsegment des Fahrzeugumfeldes zugeordnet sein, wobei durch die oder wenigstens eine weitere Umfelderfassungseinrichtung für jedes der Umfeldsegmente eine das jeweilige Umfeldsegment betreffende Umfeldsegmentinformation erfassbar ist, wobei die Leuchtsegmente der weiteren Untergruppe separat durch die Steuereinrichtung in Abhängigkeit der das jeweils zugeordnete Umfeldsegment betreffenden Umfeldsegmentinformation zur Vorgabe einer Leuchthelligkeit und/oder einer Leuchtfarbe der Leuchtsegmente ansteuerbar sind. Die Zuordnung der Umfeldsegemente zu den Leuchtsegmenten kann derart erfolgen, dass das einem der Leuchtsegmente zugeordnete Umfeldsegment eine Verlängerung der Verbindungslinie zwischen einer Fahrerposition eines Fahrers und dem Leuchtsegment einschließt. Die Leuchtsegmente der weiteren Untergruppe sind somit nutzbar, um dem Fahrer das Fahrzeugumfeld zu visualisieren beziehungsweise ihm leicht erfassbare Informationen über das Fahrzeugumfeld zur Verfügung zu stellen. Dies ist insbesondere für Bereiche des Umfelds relevant, die in einem sogenannten toten Winkel liegen, das heißt nicht über Spiegel des Kraftfahrzeugs erkennbar sind. Eine Erfassung des Fahrzeugumfelds kann im zähfließenden Verkehr beziehungsweise im Stopp-and-Go-Verkehr besonders relevant sein, da für den Fahrer somit beispielsweise stets leicht erkennbar ist, ob ein Spurwechsel möglich ist oder ob ein solcher wegen eines parallel fahrenden Fahrzeugs unmöglich ist.
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Die Umfeldsegmentinformation kann eine Objektinformation sein, die beschreibt, ob sich ein relevantes Objekt in dem jeweiligen Umfeldsegment befindet. Hierzu können durch die oder durch weitere Umfelderfassungseinrichtungen erfassten Objekten Objektklassen zugeordnet werden, die jeweils beschrieben, ob die Objekte der Objektklasse relevant oder nicht relevant sind. Beispielsweise kann klassifiziert werden, ob es sich um bewegte oder unbewegte Objekte und/oder um überfahrbare oder nichtüberfahrbare Objekte handelt. Überfahrbare Objekte sind beispielsweise die Straße selbst, bodenseitige Objekte, wie beispielweise Kanaldeckel, und sehr leichte Objekte, beispielsweise Plastiktüten. Durch die Objektklassifikation können auch unterschiedliche bewegte Objekte unterschieden werden. Beispielsweise kann klassifiziert werden, ob es sich bei dem Objekt um einen Verkehrsteilnehmer, beispielsweise einen Fußgänger, ein Kraftfahrzeug und/oder ein Fahrrad oder ein Zweirad handelt. Bei einer Fahrt im zähfließenden Verkehr auf Autobahnen können beispielsweise ausschließlich weitere Kraftfahrzeuge als relevant klassifiziert werden, während im zähfließenden Verkehr in Städten zusätzlich Fahrräder und Fußgänger als relevant klassifiziert werden können. Bei der Bestimmung, ob es sich bei einem erfassten Objekt um ein relevantes Objekt handelt, kann auch der Abstand zum Objekt und/oder eine Bewegungssichtung und/oder eine Bewegungsgeschwindigkeit des Objekts berücksichtigt werden.
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Das Bauteil kann ein Armaturenbrett und/oder eine Tür und/oder eine Karosseriesäule und/oder eine Mittelkonsole des Kraftfahrzeugs sein. Die horizontale Ausdehnung der Leuchtsegmente kann jeweils zwischen 2 mm und 100 mm sein. Die horizontale Ausdehnung kann insbesondere größer als 5 mm oder 10 mm und/oder kleiner als 50 mm oder 30 mm sein. Vorzugsweise ist die horizontale Ausdehnung 16 mm. Die Breite der Leuchtsegmente, das heißt die Ausdehnung in Vertikalrichtung in den horizontalen Abschnitt, kann weniger als 2 mm oder weniger als 1 mm sein. Insbesondere 0,8 mm.
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Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus dem folgenden Ausführungsbeispiel sowie den zugehörigen Zeichnungen. Dabei zeigen schematisch:
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1 eine perspektivische Ansicht des Innenraums eines erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugs, und
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2 die Nutzung des in 1 gezeigten Kraftfahrzeugs in einer Verkehrssituation.
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1 und 2 zeigen unterschiedliche Ansichten eines Kraftfahrzeugs 1, wobei 1 schematisch eine perspektivische Darstellung des Innenraums des Kraftfahrzeugs 1 zeigt und 2 die Nutzung des Kraftfahrzeugs 1 in einer Verkehrssituation. Das Kraftfahrzeug 1 weist mehrere linienförmige Leuchtmittel 2–10 auf die zur direkten Beleuchtung des Fahrzeuginnenraums des Kraftfahrzeugs 1 dienen. In einem alternativen Ausführungsbeispiel wäre es möglich, ergänzend oder alternativ zu den Leuchtmitteln 2–10 zur direkten Beleuchtung linienförmige Leuchtmittel vorzusehen, die den Fahrzeuginnenraum indirekt beleuchten, indem sie weitere Kraftfahrzeugkomponenten, beispielsweise einen Stoffbezug einer Tür, anstrahlen. Die folgenden Ausführungen bezüglich der linienförmigen Leuchtmittel 2–10 zur direkten Beleuchtung lassen sich auch auf solche indirekt beleuchteten Leuchtmittel übertragen.
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Die Leuchtmittel 2–10 erstrecken sich jeweils zumindest abschnittsweise horizontal entlang verschiedener Bauteile des Kraftfahrzeugs 1. Die Leuchtmittel 2 und 3 erstrecken sich entlang des Armaturenbretts 11 und die Leuchtmittel 4 und 5 entlang einer Kontur der vorderen Türen 12 des Kraftfahrzeugs 1. Die Leuchtmittel 6 und 7 erstrecken sich horizontal in Verlängerung der Leuchtmittel 4 und 5 entlang der nichtgezeigten B-Säulen des Kraftfahrzeugs 1 und die Leuchtmittel 8, 9 setzten diese durch die Leuchtmittel 4 und 6 beziehungsweise 5 und 7 gebildeten Linien entlang der nichtgezeigten Hintertüren des Kraftfahrzeugs 1 fort. Die Leuchtmittel 2–9 bilden somit eine abgesehen von einigen Unterbrechungen im Wesentlichen den seitlichen und vorderen Umfang des Kraftfahrzeugs 1 umlaufende Leuchtlinie, um den Innenraum des Kraftfahrzeugs 1 zu beleuchten. Um die Konturen des Kraftfahrzeugs 1 weiter hervorzuheben, ist zusätzlich das linienförmige Leuchtmittel 10 vorgesehen, dass sich entlang der Kontur der Mittelkonsole 13 des Kraftfahrzeugs 1 erstreckt.
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Der Aufbau der einzelnen Leuchtmittel ist schematisch in 2 dargestellt. Die Leuchtmittel 2–9 sowie das in 2 aus Übersichtlichkeitsgründen nicht gezeigte Leuchtmittel 10 sind jeweils horizontal in mehrere Leuchtsegmente 15 unterteilt. Aus Übersichtlichkeitsgründen sind die einzelnen Leuchtsegmente in 2 relativ groß dargestellt und die Unterteilung der einzelnen Leuchtmittel in Horizontalrichtung ist relativ grob, sodass beispielsweise das Leuchtmittel 3 in nur zwei Leuchtsegmente 15 unterteilt ist. Bei einer realen Umsetzung ist die horizontale Ausdehnung der einzelnen Leuchtsegmente zwischen 2 mm und 100 mm, vorzugsweise zwischen 5 mm und 30 mm, sodass eine wesentlich feinere horizontale Aufteilung der Leuchtmittel 2–10 erreicht wird. Die breite der Leuchtmittel in Vertikalrichtung beträgt vorzugsweise weniger als 1 mm.
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Die einzelnen Leuchtsegmente 15 weisen ein fest vorgegebenes Abstrahlprofil auf, das heißt das abgestrahlte Licht ist zwar in seiner Leuchthelligkeit und Leuchtfarbe veränderbar, jedoch nicht in seiner räumlichen Verteilung. Die einzelnen Leuchtsegmente 15 weisen jeweils ein nicht gezeigtes Leuchtelement auf, dass beispielsweise eine RGB-LED sein kann, dessen Leuchthelligkeit und/oder Leuchtfarbe durch die Steuereinrichtung 14 steuerbar ist. Zwischen den einzelnen Leuchtelementen und dem Fahrzeuginnenraum ist ein nichtgezeigter Diffusor angeordnet, der das Licht der einzelnen Leuchtelemente derart streut, dass bei einem Betrieb der Leuchtelemente benachbarte Leuchtsegmente 15 mit gleicher vorgegebener Leuchthelligkeit und Leuchtfarbe eine im Wesentlichen homogene Lichtabstrahlung in horizontaler Richtung erreicht wird.
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In 2 ist eine Fahrsituation im Stopp-and-Go-Verkehr gezeigt, in der ein unmittelbar vorausfahrender Verkehrsteilnehmer 18, nämlich ein Kraftfahrzeug, wiederholt aufgrund der Verkehrssituation stoppt und wieder anfährt. Dem Fahrer soll durch eine Untergruppe 17 der Leuchtsegmente 15, die die Leuchtsegmente 15 der Leuchtmittel 2, 3 umfasst, ein eindeutiger Hinweis gegeben werden, wenn der Verkehrsteilnehmer 18 nach einer Standphase seine Fahrt fortsetzt und somit auch das Kraftfahrzeug 1 weiterbewegt werden kann. Um dies zu ermöglichen ist im Kraftfahrzeug eine Umfelderfassungseinrichtung 16, beispielsweise eine Radarsensor, der das Vorfeld des Kraftfahrzeugs erfasst, vorgesehen, um einen Abstand 19 zum vorausfahrenden Verkehrsteilnehmer 18 zu erfassen. Zudem wird eine Eigengeschwindigkeit des Kraftfahrzeugs 1 durch eine Geschwindigkeitserfassungseinrichtung 24 erfasst. Bei einem normalen Fahrbetrieb des Kraftfahrzeugs, insbesondere bei Fahrt mit einer Eigengeschwindigkeit, die einen vorgegebenen Geschwindigkeitsgrenzwert übersteigt, werden alle Leuchtsegmente 15 des Kraftfahrzeugs 1, soweit sie nicht, wie später noch erläutert, zum Hinweis auf relevante Objekte im Fahrzeugumfeld genutzt werden, zur Ausgabe einer Ambiente-Beleuchtung genutzt, das heißt, durch die Steuereinrichtung 14 zur Ausgabe einer vorgegebenen Leuchthelligkeit und Leuchtfarbe angesteuert.
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Unterschreitet die Eigengeschwindigkeit den vorgegebenen Eigengeschwindigkeitsgrenzwert und ist zugleich der Abstand 19 kleiner als ein Abstandsgrenzwert, so wechselt die Steuereinrichtung in einen ersten Betriebsmodus, in dem die Leuchtelemente 15 in der Untergruppe 17 gemäß eines vorgegebenen Musters angesteuert werden. Die Ansteuerung kann derart erfolgen, dass die Leuchtsegmente 15 der Untergruppe 17 mit jeweils gleicher Leuchtfarbe und Leuchthelligkeit zeitlich konstant angesteuert werden, wobei die Leuchthelligkeit und Leuchtfarbe der Leuchthelligkeit und Leuchtfarbe der Ambiente-Beleuchtung entsprechen können. Es ist somit möglich das der Wechseln in den ersten Betriebsmodus dem Fahrer 25 nicht visualisiert wird. Überschreitet jedoch während eines Betriebs im ersten Betriebsmodus der Abstand 19 einen Abstandsgrenzwert und/oder eine Zeitableitung des Abstands 19 einen Gradientengrenzwert, so wechselt die Steuereinrichtung 14 in einen zweiten Betriebsmodus, in dem die Leuchtsegmente 15 der Untergruppe 17 mit einem zweiten Muster angesteuert werden. Hierbei ist die vorgegebene zweite Leuchtfarbe und/oder zweite Leuchthelligkeit von der im ersten Betriebsmodus vorgegebenen ersten Leuchtfarbe und/oder Leuchthelligkeit unterschiedlich. In einem alternativen Ausführungsbeispiel wäre es möglich, das im zweiten Betriebsmodus eine zeitlich veränderliche zweite Leuchtfarbe und/oder eine zeitlich veränderliche zweite Leuchthelligkeit vorgegeben wird, wobei die zweite Leuchtfarbe und/oder die zweite Leuchthelligkeit, insbesondere in diskreten Schritten, zwischen wenigstens zwei unterschiedlichen Werten springen und die Leuchtsegmente 15 der Untergruppe 17 somit im zweiten Betriebsmodus blinken.
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Die Leuchtsegmente 15 einer weiteren Untergruppe der Leuchtsegmente, nämlich alle Leuchtsegmente die nicht der Untergruppe 17 angehören, werden jeweils einem Umfeldsegment des Fahrzeugumfeldes zugeordnet, um relevante Objekte in diesem Umfeldsegment zu visualisieren. Die Zuordnung eines Leuchtsegments 15 zu einem Umfeldsegment 20 ist in 2 beispielhaft für eines der Leuchtsegmente 15 des Leuchtmittels 5 dargestellt. Bei dem Umfeldsegement 20 handelt es sich um ein Raumwinkelsegment des Fahrzeugumfelds bezüglich einer Fahrerposition des Fahrers 25. Die Fahrerposition kann fest vorgegeben sein, beispielsweise für einen vorgegebenen Standardfahrer, sie kann jedoch auch durch Sensoren im Sitz und/oder durch andere Sensoren des Kraftfahrzeugs, beispielsweise eine Innenraumkamera, erfasst werden, wonach die Zuordnung der Umfeldsegemente 20 zu den Leuchtsegmenten 15 in Abhängigkeit der ermittelten Fahrerposition erfolgen kann. Das einem der Leuchtsegmente 15 zugeordnete Umfeldsegment 20 umfasst jeweils eine Verlängerung 21 der Verbindungslinie 26 zwischen einer Fahrerposition des Fahrers 25 und dem Leuchtsegment 15. Hierdurch ist eine besonders intuitive Zuordnung der Leuchtsegmente 15 zu den Umfeldsegmenten 20 gegeben.
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Die Ansteuerung der Leuchtsegmente 15 der weiteren Untergruppe erfolgt derart, dass sie dann, wenn kein relevantes Objekt im zugeordneten Umfeldsegment 20 erfasst wird, mit einer vorgegebenen Leuchtfarbe und Leuchthelligkeit angesteuert werden, die insbesondere die Leuchtfarbe und Leuchthelligkeit der Ambiente-Beleuchtung sein kann. Befindet sich jedoch ein relevantes Objekt, beispielsweise das Objekt 22, ein weiteres Fahrzeug, im jeweiligen Umfeldsegment 20, so wechselt die Leuchtfarbe und/oder die Leuchthelligkeit zu einer vorgegebenen Warnleuchtfarbe und/oder Warnleuchthelligkeit. Alternativ wäre es möglich, in diesem Fall zeitlich veränderliche Muster, beispielsweise ein Blinken, darzustellen. In der in 2 gezeigten Verkehrssituation werden somit die Leuchtsegmente 15 im Bereich 23 der Leuchtmittel 4, 6 derart angesteuert, dass sie mit der Warnfarbe und der Warnhelligkeit leuchten, da in den zugeordneten Umfeldsegmenten 20 das Kraftfahrzeug, ein relevantes Objekt 22, erfasst wird. Die weiteren Leuchtsegmente 15 der weiteren Untergruppe werden derart angesteuert, dass sie mit der Leuchthelligkeit und Leuchtfarbe der Ambiente-Beleuchtung leuchten.