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Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Ausbringen eines Mittels zum Abdichten eines aufblasbaren Gegenstandes, insbesondere eines Reifens, aus einem Behälter, dem ein Ventil zugeordnet wird, welches in einer Position eine Auslassöffnung für Dichtmittel aus dem Behälter mit dem Mittel darin verschließt und in einer zweiten Position eine Leitung zu dem aufblasbaren Gegenstand öffnet.
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Stand der Technik
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Derartige Vorrichtungen und Verfahren können als sogenanntes Pannenset verwendet werden, beispielsweise als Ersatz für ein Reserverad in einem Kraftfahrzeug.
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Pannensets können entweder nur zum Aufpumpen eines Reifens oder zum Abdichten und anschließenden Aufpumpen eines Reifens verwendet werden. Je nachdem, ob der Reifen nur aufgepumpt oder sowohl abgedichtet als auch aufgepumpt werden soll, wird von einem Benutzer entweder ein Behälter mittels eines Schlauchs mit beispielsweise einem Kompressor verbunden. Auch kann der Behälter weggelassen werden und lediglich ein Schlauch mit dem Kompressor verbunden werden.
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Je nach Anschlusskonfiguration findet somit entweder ein direkter Luftdurchfluss von dem Kompressor in den Schlauch statt, ohne dass eine Umleitung durch den Behälter geschieht oder es findet eine Luftzufuhr in den Behälter statt, die eine Beimischung von Abdichtmittel aus dem Behälter in den Schlauch nach sich zieht.
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Bei einem direkten Luftdurchfluss tritt Druckluft ohne Abdichtmittel aus dem Auslassende des Schlauchs aus, sodass die Vorrichtung in der entsprechenden Anschlusskonfiguration zum reinen Aufpumpen eines an sich intakten Reifens genutzt werden kann.
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Bei einer Umleitung des von dem Kompressor gelieferten Luftstroms durch den Behälter wird Abdichtmittel aus dem Behälter in den Schlauch gedrückt. Daher kann die Vorrichtung in dieser Anschlusskonfiguration zum Abdichten und anschließenden Aufpumpen eines defekten Reifens eingesetzt werden.
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So beschrieben wird ein derartiges Verfahren bzw. eine Vorrichtungen in der
DE 10 2011 018 927 A1 . Hier wird eine Vorrichtung zum Einbringen von Luft und/oder Abdichtmittel in einen Reifen genannt, welche einen Behälter für das Abdichtmittel mit einem Einlass und einem Auslass aufweist und ein Druckerzeugungsmittel wie beispielsweise eine Pumpe oder einen Kompressor, wobei der Einlass des Behälters mit dem Druckerzeugungsmittel und der Auslass des Behälters mit dem Einlassende eines Schlauchs verbunden ist und hier wieder dessen Auslassende mit dem zu befüllenden Reifen verbunden werden kann.
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Eine weitere Vorrichtung beschreibt die
DE 10 2014 100 815 A1 , wobei sich hier Druckquelle und Behälter in einem Gehäuse befinden und der Behälter in dem Gehäuse austauschbar mit der Druckquelle verbunden ist. Ein weiteres Merkmal dieser Erfindung ist, dass die Druckluft immer über den Behälter geleitet wird und per Knopfdruck Dichtmittel beigemischt werden kann oder auch nicht. Dies macht das Pannenset noch kompakter und die Handhabung leichter.
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Aufgabe
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist nun, ein noch vereinfachteres Verfahren bzw. eine noch bedienerfreundlichere und sicherere Nutzung einer erfindungsgemässen Vorrichtung zu ermöglichen.
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Lösung der Aufgabe
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Zur Lösung dieser Aufgabe führt, dass in dem Ventil ein Schieber vorgesehen ist, durch den das Ventil in der ersten Position verschlossen und in der zweiten Position geöffnet wird.
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Dem Behälter mit dem Dichtmittel ist dieses Ventil, welches einen Schieber in sich trägt, bevorzugt aufgeschraubt. Steht der Schieber in der ersten Position wird nur Druckluft gefördert, und erst in der zweiten Position wird durch den Schieber eine Öffnung zu dem Behälter geöffnet und das Dichtmittel kann frei zu dem aufblasbaren Gegenstand hin fliessen.
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Aus Sicherheitsgründen und der Bedienerfreundlichkeit wegen wird bevorzugt die zweite Position aber erst erreicht, wenn der Behälter samt Ventil und darin befindlichem Schieber, auf einen Sitz in dem Gehäuse aufgeschoben wird. Erst durch diesen Vorgang wird der Schieber in seine zweite Position geschoben, in der er das Dichtmittel aus dem Behälter freigibt.
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Diese Eigenschaft, macht die Bedienung des Pannensets noch einfacher und sicherer, da kein Dichtmittel einfach ausfliessen kann. Denn in der ersten Position des Schiebers wird, wie gesagt, nur Druckluft gefördert.
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Ein weiterer Vorteil der vorliegenden Erfindung wird bevorzugt dadurch erreicht, dass der Behälter auf dem Kopf stehend mit dem Ventil in einen Einschub des Gehäuses eingesetzt wird. Dadurch wird gewährleistet, dass das darin befindliche Dichtmittel zum Behälterausgang läuft, alles verwendet werden kann und kein Rest übrig bleibt. Dadurch wird Dichtmittel und Geld gespart.
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Die Position des Schiebers wird bevorzugt optional über einen Positionsanzeiger angezeigt. Damit kann der Benutzer sichergehen, dass sich der Schieber auch wirklich in der gewünschten Position befindet.
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Das Ventil, das auf den Behälter geschraubt wird und in dem sich der Schieber befindet, wird über einen Schlauch mit einem bevorzugt im Gehäuse befindlichen Kompressor verbunden, bevor es auf das Gehäuse geschoben wird. Ebenso wird das Ventil über einen weiteren Schlauch mit dem Ventil des defekten Reifens verbunden. Das Gehäuse, welches im vorliegenden Fall bevorzugt benutzt wird, ist so ausgestaltet, dass es sowohl den Kompressor als auch den Behälter, das Ventil und die beiden Schläuche aufnimmt. Hierdurch entsteht eine kompakte Einheit.
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Der Schieber hat weiterhin eine Verdrehsicherung, damit er durch die Kraft der Druckluft oder des Abdichtmittels nicht einfach in seiner Lage verändert werden kann und damit immer die richtige Zuordnung der Öffnungen des Schiebers zu der Einlassöffnung für Druckluft in den Behälter und der Auslassöffnung von Dichtmittel aus dem Behälter gewährleistet ist. Ein weiterer vorteilhafter Sicherheitsaspekt.
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Figurenbeschreibung
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele sowie anhand der Zeichnung; diese zeigt in
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1 eine perspektivische Ansicht der erfindungsgemässen Vorrichtung zum Ausbringen eines Mittels zum Abdichten eines aufblasbaren Gegenstandes;
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2 zeigt eine weitere perspektivische Ansicht der erfindungsgemässen Vorrichtung mit von einem Gehäuse getrennten Behälter;
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3 zeigt eine perspektivische Ansicht eines Ventils der erfindungsgemässen Vorrichtung;
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4 zeigt einen horizontalen Querschnitt des Ventils nach 3 und des eingesetzten Schiebers;
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5 zeigt einen vertikalen Querschnitt des Ventils nach 3 und des eingesetzten Schiebers;
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6 zeigt eine perspektivische Seitenansicht des Schiebers;
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7 zeigt eine weitere perspektivische Seitenansicht des Schiebers;
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8 zeigt einen perspektivischen, horizontalen Querschnitt des Schiebers;
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9 zeigt einen perspektivischen, horizontalen Querschnitt des Ventils ohne eingesetztem Schieber;
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Gemäss
1 weist eine in Gebrauchslage angeordnete, erfindungsgemässe Vorrichtung
1 zum Ausbringen eines Mittels zum Abdichten eines aufblasbaren Gegenstandes, ein Gehäuse
2, einen Behälter
3 und ein Ventil
4 auf. Das Gehäuse
2 ist mit einer nicht erkennbaren und nicht weiter erklärten Kompressoreinheit ausgestattet und weist ein Manometer auf, welches ebenfalls nicht weiter beschrieben wird. Hierzu wird auf die
DE 10 2014 100815 A1 verwiesen.
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Der Behälter 3 ist flaschenartig ausgebildet und steht kopfüber in dem Ventil 4. Sie sind beide lösbar miteinander verbunden. Dem Ventil 4 sind ein Einlassnippel 5.1, ein Auslassnippel 5.2 und einen Positionsanzeiger 6 zugeordnet. Weiterhin ist das Ventil 4 in diesem bevorzugten Ausführungsbeispiel kreisförmig ausgebildet.
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Gemäss 2 bilden Behälter 3 und Ventil 4 eine Einheit und können lösbar mit dem Gehäuse 2 verbunden werden, wofür das Gehäuse 2 einen Einschub 7 aufweist. Der Einschub 7 bildet wiederum einen Vorsprung 10 aus, durch den das Ventil 4 samt Behälter 3 gehalten wird. 3 zeigt, dass an dem Ventil 4 untere Einschublaschen 8.1 und 8.2 und obere Einschublaschen 9.1 und 9.2 angeordnet sind. Diese sorgen dafür, dass das Ventil 4 in den Einschub 7 des Gehäuses 2 fest sitzend eingeschoben werden kann. Für den Halt sorgt, dass die unteren Einschublaschen 8.1 und 8.2 unterhalb und die oberen Einschublaschen 9.1 und 9.2 oberhalb des Vorsprungs 10 des Einschubs 7 des Gehäuses 2 sitzen. Die oberen Einschublaschen 9.1 und 9.2 sitzen auf der Oberfläche des Einschubs 7 und somit auch auf der Oberfläche des Gehäuses 2 auf.
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Weiterhin weist das Ventil 4 gemäss 3 eine kreisförmige Öffnung 11 auf, in der ein Schieber 12 angeordnet ist. An dem Schieber 12 ist eine Verdrehsicherung 13 vorgesehen, die eine Drehung des Schiebers 12 in der Öffnung 11 verhindern soll.
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Das Ventil 4 besitzt zum Aufsetzen auf den Behälter 3 ein Gewinde 14, über das der Behälter 3 mit dem Ventil 4 verbunden werden kann.
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In 4 werden Kanäle 21.1 und 21.2 in den Nippeln 5.1 und 5.2 und der Schieber 12 gezeigt, wie er in der Öffnung 11 des Ventils 4 sitzt. Durch den horizontalen Querschnitt ist ersichtlich, dass der Schieber 12 drei Durchlassöffnungen 15.1, 15.2 und 15.3 aufweist, wobei die Durchlassöffnungen 15.2 und 15.3 eine Verbindung nach oben zum aufgeschraubten Behälter 3 und dem Ein- und Auslassnippel 5.1 und 5.2 haben und die Durchlassöffnung 15.1 in einer ersten Gebrauchslage lediglich die Ein- und Auslassnippel 5.1 und 5.2 miteinander verbindet.
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Ein vertikaler Querschnitt gemäss 5 zeigt deutlich das Gewinde 14, den Schieber 12 und die Durchlassöffnung 15.2. Weiterhin ist eine Einlassöffnung 16.1 ersichtlich. Diese ist bei einer bestimmten Stellung des Schiebers 12 mit der Durchlassöffnung 15.2 verbunden.
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Des Weiteren ist die Verdrehsicherung 13 ersichtlich, die die Drehung des Schiebers 12 verhindern soll. Ebenfalls dient sie als Führungsschiene für den Schieber 12. Die Verdrehsicherung 13 ist fest mit dem Ventil 4 verbunden.
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Ebenfalls wird in dieser 5 deutlich, dass der Schieber 12 in einem Raum 18 sitzt, in dem er auf der Verdrehsicherung 13 hin und her bewegt werden kann. Weiterhin ist ersichtlich, dass der Schieber 12 eine Zunge 19 ausbildet.
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Die 6 und 7 zeigen beide den Schieber 12 mit seinen Durchlassöffnungen 15.1, 15.2 und 15.3 und den Positionsanzeiger 6. Weiterhin ist ein Loch 17 ersichtlich, durch das die Verdrehsicherung 13 geschoben wird, um den Schieber 12 vor Verdrehung zu bewahren.
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Des Weiteren weist der Schieber 12 in diesen beiden 6 und 7 mindestens eine Ringnut, im hier gezeigten bevorzugten Ausführungsbeispiel sogar 3 Ringnuten 20.1, 20.2 und 20.3 auf. In diese werden nicht weiter gezeigte Dichtringe eingesetzt, um die einzelnen Durchlassöffnungen 15.1, 15.2 und 15.3 im Raum 18 voneinander zu trennen.
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In 8 wird noch einmal deutlich die Durchlassöffnung 15.1 gezeigt, die zu dem Ein- und Auslassnippel 5.1 und 5.2 des Ventils gemäss 9 passen und diese in einer ersten, nicht gezeigten Gebrauchslage miteinander verbinden. Des Weiteren zeigt 8 die Durchlassöffnungen 15.2 und 15.3 und deren Verbindung bzw. Öffnung nach oben auf, die mit der Einlassöffnungen 16.1 und einer Auslassöffnung 16.2 des Ventils 4 gemäss 9 korrespondieren.
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Die Funktionsweise der vorliegenden Erfindung ist folgende:
In dem Gehäuse 2 befinden sich beispielsweise ein Kompressor, der Behälter 3 und das Ventil 4. Das Gehäuse 2 kann ebenfalls beispielsweise in den Kofferraum eines Fahrzeugs eingelegt werden.
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Wird infolge einer Reifenpanne das Dichtmittel aus dem Behälter 3 gebraucht, so wird der Behälter 3 aus dem Gehäuse 2 entnommen, ein gegebenenfalls vorhandener Verschluss von dem Behälter 3 abgenommen und durch das Ventil 4 ersetzt. Im gezeigten Ausführungsbeispiel wird das Ventil 4 auf den Behälterhals aufgeschraubt.
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In dieser Gebrauchslage befindet sich der Schieber 12 nicht in der in 4 gezeigten Gebrauchslage, sondern in einer nach rechts verschobenen Ausgangslage, in der durch die pfeilförmige Durchlassöffnung 15.1 eine Verbindung zwischen den Kanälen 21.1 und 21.2 hergestellt ist. An den Anschlussnippel 5.1 wird beispielsweise der Kompressor angeschlossen, auf den Anschlussnippel 5.2 wird ein Schlauch aufgesteckt, der zu dem Ventil des defekten Reifens führt. Sollte der Kompressor versehentlich schon in Gang gesetzt sein, gelangt die Luft über den Kanal 21.1 und die Durchlassöffnung 15.1 in den Auslasskanal 21.2.
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Das Ventil 4 mit dem Behälter 3 wird jetzt in den Einschub 7 eingesetzt, wobei beim Einsetzen der Schieber 12 in die in 4 gezeigte Gebrauchslage verschoben wird. In dieser Gebrauchslage werden die Durchlassöffnungen 15.2 und 15.3 in Übereinstimmung mit den Öffnungen 16.1 und 16.2 gebracht, die zum Behälterinneren hin offen sind.
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Nunmehr wird der Kompressor in Gang gesetzt und Druckluft über den Kanal
21.1 durch die Durchlassöffnung
15.2 und die Einlassöffnung
16.2 eingebracht, sodass ein Druck auf das Dichtmittel im Inneren des Behälters
3 ausgeübt wird. Dieser Druck bewirkt, dass das Dichtmittel durch die Auslassöffnung
16.1 und die Durchlassöffnung
15.3 in den Kanal
21.2 und von dort zum Reifenventil hin gedrückt wird. Gelangt das Dichtmittel in den Reifen, wird beispielsweise ein vorhandenes Loch abgedichtet. Bezugszeichenliste
1 | |
2 | Gehäuse |
3 | Behälter |
4 | Ventil |
5 | Nippel |
6 | Positionsanzeiger |
7 | Einschub |
8 | Unt. Einschublasche |
9 | Ob. Einschublasche |
10 | Vorsprung |
11 | Öffnung |
12 | Schieber |
13 | Verdrehsicherung |
14 | Gewinde |
15 | Durchlassöffnung |
16 | Einlassöffnung |
17 | Loch |
18 | Raum |
19 | Zunge |
20 | Ringnut |
21 | Kanal |
P | Vorrichtung |
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102011018927 A1 [0007]
- DE 102014100815 A1 [0008, 0028]