-
Die Erfindung bezieht sich auf einen Steckverbinder mit U- oder kastenförmigem Querschnitt, der als Gerad-, Winkel-, Eck- oder Kreuzungsverbinder ausgebildet ist, für Abstandhalterhohlprofile für Isolierglasscheiben mit einem Körper für jede Einsteckrichtung.
-
Es sind verschiedenste Steckverbinder dieser Gattung bekannt, die sich bei Stahl, Alu und Kunststoff-Abstandhalterprofilen, aber auch bei Abstandhalterprofilen aus anderen geeigneten Materialien einsetzen lassen.
-
Mit diesen Steckverbindern werden die Abstandhalterprofile miteinander verbunden, so daß diese geschlossene Rahmen bilden, die zwischen zwei Glasscheiben angeordnet werden um eine Zweischeiben-Isolierglasscheibe zu bilden.
-
Gerade bei neuartigen Abstandhalterprofilen, die aus Kunststoff oder Composit-Material gefertigt sind, ist es nur schwer möglich, diese zu einem Rahmen zu biegen. Aus diesem Grund werden Eckverbinder eingesetzt.
-
Dabei wurden bislang die Enden der Abstandhalterprofile gerade abgeschnitten und diese dann mittels eines Winkel-Steckverbinders verbunden. Dies führte dazu, daß der Steckverbinder entweder entsprechende Anschlagsflächen aufweisen musste, um die Abstandhalterhohlprofilenden zu verschließen oder aber, daß die Eckbereiche nicht verschlossen wurden.
-
Steckverbinder mit Anschlagsflächen erfordern einen großen Materialbedarf. Bei nicht verschlossenen Abstandhalterhohlprofilen besteht die Gefahr von Trocknungsmittelaustritt.
-
Beides ist nicht erwünscht.
-
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Verbinder vorzuschlagen, der die vorstehenden Nachteile nicht aufweist.
-
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Körper auf seiner einen Seite ein oder mehrere Rückhalteelemente und auf seiner anderen, der einen Seite gegenüberliegend, ein oder mehrere Ausgleichselemente aufweist.
-
Damit kann ein innenliegender Verbinder geschaffen werden, der trotzdem einen guten Toleranzausgleich bietet. Die Abstandhalterhohlprofilenden können auf Gehrung geschnitten werden, damit diese direkt aneinander stoßen.
-
Sehr vorteilhaft ist es erfindungsgemäß dabei, wenn Rückhalteelemente als Auflaufschrägen ausgebildet sind, deren hinteres Ende, welches entgegen der Einsteckrichtung angeordnet ist, wenigstens annähernd senkrecht zum Verbinderkörper abfällt.
-
Hierdurch wird ein sehr guter Halt des Verbinders im Abstandhalterhohlprofil erzielt.
-
Äußerst vorteilhaft ist es erfindungsgemäß auch, wenn Rückhaltelemente als Lamellen ausgebildet sind, die elastisch verformbar ausgebildet sein können und/oder die geneigt oder gebogen ausgeführt sein können, wobei die Neigung oder Biegung in Einsteckrichtung nach hinten ausgebildet sein kann.
-
Auch hierdurch wird ein sehr guter Halt des Steckverbinders im Abstandhalterhohlprofil sichergestellt.
-
Weiterhin hat es sich erfindungsgemäß als sehr vorteilhaft erwiesen, wenn Rückhaltelemente als Rippen ausgebildet sind, welche quer oder schräg zur Körperlängsachse verlaufen.
-
Derartige Rippen verkrallen sich auch an kleinsten Unebenheiten der Innenseite des Abstandhalterhohlprofils. Wenn die Rippen auf Übermaß konstruiert sind, werden diese sehr gut an die Innenwand angepresst.
-
Eine weitere sehr vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung liegt auch darin, daß Ausgleichselemente als Federnasen, elastische Lamellen oder dergleichen ausgebildet sind.
-
Durch eine elastische Ausgestaltung der Ausgleichselemente wird ein wenigstens annähernd konstanter Anpressdruck der Rückhaltelemente gewährleistet.
-
Äußerst vorteilhaft ist es gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung, wenn Ausgleichselemente als Federelemente ausgebildet sind.
-
Dabei ist es sehr vorteilhaft, wenn die Federelemente als Federbögen ausgeführt sind.
-
Federelemente weisen über einen großen Federbereich ein wenigstens annähernd lineares Federverhalten auf. Insbesondere Federbögen haben sich als sehr stabil erwiesen.
-
Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist es sehr vorteilhaft, wenn Federelemente, Ausgleichselemente und/oder Rückhalteelemente über wenigstens annähernd die volle Verbinderbreite angeordnet sind.
-
Hierdurch wird eine optimale Verteilung der Anpresskraft über den ganzen Verbinder erzielt.
-
Gemäß einer weiteren Fortbildung der Erfindung ist es auch äußerst vorteilhaft, wenn Federelemente, Ausgleichselemente und/oder Rückhalteelemente über einen Teil der Verbinderbreite angeordnet sind.
-
Hiermit kann der Materialaufwand bei trotzdem sehr guter Federwirkung und Anpresskraftverteilung deutlich reduziert werden. Zudem kann der Herstellungsaufwand verringert werden.
-
Eine weitere sehr vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung liegt vor, wenn die freien Enden des Steckverbinders abgeschrägt ausgebildet sind.
-
Hierdurch lässt sich der Steckverbinder besonders leicht in das Abstandhalterhohlprofil stecken. Gerade bei maschinellem Stecken der Verbinder verringert dies die Fehleranfälligkeit des Steckens signifikant. Das bedeutet, daß die Fehlerquote auf wenigstens annähernd Null sinkt.
-
Eine weitere sehr vorteilhafte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Steckverbinders liegt vor, wenn bei einem abgewinkelten Steckverbinder der Winkelbereich abgeflacht ausgebildet ist.
-
Damit wird auch bei aufwendigeren Abstandhalterhohlprofilquerschnitten ein komplettes Einstecken des Verbinders in das Hohlprofil möglich ist.
-
Äußerst vorteilhaft ist es erfindungsgemäß auch, wenn der Winkelbereich und/oder der Mittenbereich eine oder mehrere Anschlagflächen aufweist.
-
Dadurch lassen sich einerseits Einschubanschläge bilden, die ein zu tiefes Einschieben des Steckverbinders in das jeweilige Abstandhalterhohlprofil-Ende verhindern. Andererseits kann auch eine Abdichtung der Stoßstellen hergestellt werden. In Abwandlung können die Anschlagflächen auch derart ausgeführt sein, daß die Enden der Abstandhalterhohlprofile darauf stoßen und sich ein herkömmlicher Winkelverbinder ergibt.
-
Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weist der Steckverbinder an zwei gegenüberliegenden Seiten jeweils nach außen ragende, in Einsteckrichtung nach hinten geneigte oder gebogene Lamellen auf.
-
Hierdurch wird wenigstens weitgehend ein Wackeln des Verbinders im Abstandhalterhohlprofil verhindert.
-
Äußerst vorteilhaft ist es erfindungsgemäß auch, wenn der Steckverbinder im Spritzgußverfahren hergestellt ist, wobei die Ausgleichs- und/oder Rückhalteelemente in einer oder beiden Formhälften angeordnet sein können.
-
Die Herstellung solcher Steckverbinder im Spritzgußverfahren ist sehr rationell. Werden die Ausgleichs- und/oder Rückhalteelemente derart angeordnet, können die Verbinder besonders rationell entformt werden.
-
Im Folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels veranschaulicht.
-
Dabei zeigen:
-
1 ein Schaubild eines erfindungsgemäßen Winkelverbinders,
-
2 eine Seitenansicht desselben Winkelverbinders, und
-
3 eine Ansicht der Außenseite des Winkelverbinders.
-
Mit 1 ist in 1 ein winkelförmiger Steckverbinder mit zwei Schenkeln 2 und 3 bezeichnet. Die Schenkel 2 und 3 sind in einem Verbindungsbereich 4 miteinander verbunden, so daß diese in diesem Ausführungsbeispiel rechtwinklig zueinander stehen. Andere Winkel zwischen den Schenkeln 2 und 3 sind denkbar. Es ist ebenso denkbar, daß die Schenkel 2 und 3 einen Geradverbinder bilden.
-
Die Ober- oder Außenseite der Schenkel 2 und 3 ist mit sägezahnartigen Auflaufschrägen 5 versehen, die an ihrem in Einsteckrichtung hinten liegenden Ende senkrecht zum Schenkel 2 bzw. 3 hin abfallen. Diese Auflaufschrägen 5 sorgen dafür, daß der Schenkel 2 bzw. 3 sich im Abstandhalterhohlprofil verkrallt und nur mit erhöhtem Kraftaufwand aus dem Abstandhalterhohlprofil gezogen werden kann. Abwandlungen der Auflaufschrägen sind denkbar.
-
Auf der gegenüberliegenden Seite der Schenkel 2 und 3, also auf der Unter- bzw. Innenseite sind dagegen Federbogen 6 angeordnet, welche sich beim Einstecken des jeweiligen Schenkels 2 bzw. 3 in das Abstandhalterhohlprofil elastisch verformen und so einerseits einen Toleranzausgleich herstellen und andererseits dafür sorgen, daß die Auflaufschrägen 5 gegen die Innenseite des Abstandhalterhohlprofils gedrückt werden.
-
Die Federbogen 6 sind dabei asymmetrisch in den Schenkeln 2 und 3 angeordnet. Dies kann für eine leichtere Entformbarkeit des in diesem Ausführungsbeispiel im Spritzgußverfahren aus Kunststoff hergestellten Steckverbinders 1 führen. Durch die asymmetrische Anordnung wird sichergestellt, daß die Federbogen 6 nur in einer Formhälfte des Spritzgußwerkzeuges angeordnet sind. Weitere Effekte dieser Anordnung sind geringere Werkzeugkosten und auch eine höhere Taktzahl. Die Herstellungskosten werden so gesenkt, ohne die Funktion negativ zu beeinflussen.
-
Trotzdem ist es auch eine symmetrische Anordnung denkbar, wobei der Federbogen 6 nicht nur einen Teil der Verbinderbreite einnehmen kann.
-
Eine ebensolche Ausgestaltung und Anordnung ist auch für die Auflaufschrägen denkbar.
-
Die Enden des Hinterschnittes der Federbogen 6 können abgerundet ausgebildet sein, um beispielsweise eine leichtere Entformbarkeit, aber auch eine bessere Krafteinleitung sicherzustellen.
-
Die freien Enden der Schenkel 2 und 3 sind in diesem Ausführungsbeispiel allseitig abgeschrägt ausgebildet. Durch die Anordnung einer Abschrägung 7 wird eine noch leichtere Steckbarkeit des Steckverbinders 1 ermöglicht. Besonders beim maschinellen Stecken wird so sichergestellt, daß die Fehlerrate beim Stecken des Verbinders gegen Null geht.
-
Abwandlungen von dieser allseitigen Abschrägung 7 sind denkbar. So ist es denkbar, daß die Abschrägungen für die Seiten unterschiedlich stark sind oder einzelne Seiten gar nicht abgeschrägt ausgebildet sind.
-
Der Verbindungsbereich 4 ist derart flach ausgebildet, daß dieser nicht über die restliche Verbinderkontur hinausragt.
-
Aus diesem Grund ist es möglich, die Abstandhalterhohlprofilenden auf Gehrung zu schneiden und derart über den Verbinder zu schieben, daß diese Gehrungen direkt aneinander liegen. Die Verbindung der Abstandhalterhohlprofilenden ist damit dicht. Die Enden können dann beispielsweise miteinander verklebt werden.
-
Es ist aber auch denkbar, daß Anschlagflächen vorgesehen sind, die ein zu weites Einstecken des Steckverbinders 1 in die Abstandhalterhohlprofile verhindern. Dabei ist es denkbar, daß die Anschlagflächen elastisch oder plastisch verformbar ausgebildet sind, so daß diese beim vollständigen Einschieben des Steckberbinders zurückgedrückt werden. Die Enden liegen dann wieder direkt aneinander an.
-
Gerade bei Geradverbindern dienen diese Anschlagflächen dann zur Mittefindung.
-
Die Enden können aber auch an den Anschlagflächen anliegen und so eine Abdichtung erzeugen. Einer Verklebung steht dies nicht im Wege.
-
Der in diesem Ausführungsbeispiel vorgesehene Steckverbinder 1 ist schmaler ausgebildet als die vorgesehenen Abstandhalterhohlprofile.
-
Einerseits ist dies ausreichend um die Abstandhalterhohlprofile in Position zu halten, bis diese mit den Scheiben verklebt werden. Andererseits können die Verbinder 1 damit für unterschiedlich breite Abstandhalterhohlprofile eingesetzt werden.
-
Trotzdem ist es denkbar, daß die Schenkel 2 und 3 des Steckverbinders 1 an ihren Seiten noch mit zusätzlichen Ausgleichselementen versehen sind.
-
Dabei ist es denkbar, daß nach außen ragende, in Einsteckrichtung nach hinten weisende Lamellen angeordnet sind. Die Lamellen können dabei elastisch verformbar sein und vermögen sich damit an das jeweilige Hohlprofil anzupassen. Die Lamellen verkeilen sich zusätzlich an den Innenseiten des jeweiligen Hohlprofiles und verhindern so, daß der Steckverbinder aus dem Hohlprofil versehentlich herausgezogen wird. Zudem wird ein Wackeln oder Verkanten der Abstandhalterhohlprofile gegeneinander vermieden.
-
Zusätzlich zu der in diesem Ausführungsbeispiel dargelegten Herstellung im Spritzgußverfahren ist es auch denkbar, daß der erfindungsgemäße Steckverbinder mit anderen Verfahren hergestellt wird. Zudem ist es auch denkbar, daß anstatt von Kunststoff oder faserverstärktem Kunststoff in Kombination oder auch andere Materialien eingesetzt werden. Es ist so zum Beispiel auch denkbar, daß der Steckverbinder als Metallteil beispielsweise aus Aluminium oder Stahl ausgebildet ist, welches beispielsweise im Biege-, Sinter- oder einem anderen Verfahren hergestellt sein kann. Die vorbeschriebenen Ausgestaltungen des Steckverbinders werden dann weitestgehend nachgebildet.
-
Zusätzlich ist zu den bereits beschriebenen Winkel- und Geradverbindern auch die Ausgestaltung als Kreuzverbinder denkbar. Eine solche Ausgestaltung ist explizit von der Erfindung erfasst.