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Die Erfindung betrifft eine Textilmaschine mit einer Vielzahl an Arbeitsstellen, denen jeweils ein Absaugkanal mit wenigstens einer Absaugkanalöffnung zugeordnet ist, die im Bereich der Arbeitsstelle zum Absaugen von faserhaltiger Luft angeordnet ist. Der Absaugkanal ist mit Unterdruck zum Absaugen der Luft beaufschlagbar, wobei die abgesaugte Luft über ein Filterelement, das zum Filtern der Luft eingerichtet ist, zu einem Abluftkanal, welcher mit Überdruck zum Ausleiten der gefilterten Luft über wenigstens eine Abluftkanalöffnung beaufschlagbar ist, leitbar ist.
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Bei diesen vorbekannten Ringspinnmaschinen wird faserhaltige Luft mittels Absaugröhrchen, die im Bereich einer Streckwerksanordnung der Ringspinnmaschine angeordnet sind, abgesaugt. Dazu ist eine Unterdruckquelle vorgesehen, die auf einer den Absaugröhrchen abgewandten Luftwegseite eines Filterelementes zum Filtern der über die Absaugröhrchen abgesaugten Luft angeordnet ist. Die Unterdruckquelle ist in einem Abluftkanal unter Zwischenlage des Filterelementes angeordnet. Auf der die Unterdruckquelle aufweisenden Seite ist der Abluftkanal offen ausgebildet, wodurch die gefilterte Luft in den die Ringspinnmaschine umgebenden Spinnsaal direkt oder mittelbar über eine Klimaanlage ausgeleitet werden kann.
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Ein ähnliches Absaug- bzw. Filterungsprinzip von faserhaltiger Luft wird mit der Druckschrift
DE 10 2008 058 518 A1 offenbart. Die aus diesem Dokument vorbekannte Ringspinnmaschine weist eine Vielzahl an Absaugstutzen auf, die unterhalb von Ausgangsunterwalzen eines Streckwerkes angeordnet sind. Die Absaugstutzen sind an eine Sammelleitung angeschlossen, über welche Unterdruck in die Absaugstutzen eingebracht wird. Die Sammelleitung ist dazu in Luftströmungsrichtung unter Zwischenlage eines Filterelementes mit einer Unterdruckquelle gekoppelt. Die von der Unterdruckquelle angesaugte und von der Filtereinrichtung gefilterte Luft wird in den Spinnsaal ausgeleitet.
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Diesen vorbekannten Textilmaschinen ist gemein, dass faserhaltige Luft an vorbestimmten Stellen der Arbeitsstelle absaugbar ist. Jedoch kann dadurch nicht ausgeschlossen werden, dass Faserstaub oder sonstige in der Luft enthaltende Schmutzpartikel ein Fadenbehandlungselement einer Arbeitsstelle oder eine Funktionseinheit einer oder mehreren Arbeitsstellen belegen und deren Funktion nachteilig beeinträchtigen können, bei welcher keine Absaugung vorgesehen ist.
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Daher ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Textilmaschine und ein Verfahren vorzuschlagen, mittels welchen die Nachteile des Standes der Technik vermieden werden können.
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Diese Aufgabe wird nach einem vorrichtungsmäßigen Aspekt der vorliegenden Erfindung durch eine Textilmaschine nach Anspruch 1 gelöst.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Textilmaschine sind Gegenstand der abhängigen Vorrichtungsansprüche.
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Bei der Textilmaschine kann es sich beispielsweise um eine Spinnmaschine mit einer Vielzahl an Spinnstellen handeln, die jeweils eine Arbeitsstelle ausmachen. Im Bereich jeder Arbeitsstelle ist wenigstens eine Absaugkanalöffnung eines Absaugkanals zum Absaugen von faserhaltiger Luft angeordnet. Jeder Arbeitsstelle kann ein eigener Absaugkanal zugeordnet sein, der die abgesaugte Luft getrennt von anderen Absaugkanälen an ein Filterelement leitet. Alternativ kann ein Absaugkanal mehr als einer Arbeitsstelle zugeordnet sein, wobei der Absaugkanal im Bereich jeder Arbeitsstelle wenigstens eine Absaugkanalöffnung zum Absaugen von faserhaltiger Luft aufweist. Der Absaugkanal bildet hierbei einen gemeinsamen Absaugkanal aus.
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Der Absaugkanal ist eingerichtet, mit Unterdruck zum Absaugen der faserhaltigen Luft beaufschlagbar zu sein. Der Absaugkanal ist unter Zwischenlage eines Filterelementes mit einem Abluftkanal gekoppelt. Der Abluftkanal ist eingerichtet, mit Überdruck zum Ausleiten von Luft beaufschlagbar zu sein. Mittels des Filterelements kann die von dem Absaugkanal zugeführte abgesaugte Luft gefiltert werden, wobei die gefilterte Luft in den Abluftkanal zum Ausleiten der gefilterten Luft über wenigstens eine Abluftkanalöffnung leitbar ist.
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Die vorgeschlagene Textilmaschine zeichnet sich dadurch aus, dass die wenigstens eine Abluftkanalöffnung in einem mit der gefilterten Luft zum Druckluftbeaufschlagen eines Fadenbehandlungselementes einer der Arbeitsstellen vorgesehenen Abstandsbereich zu dem Fadenbehandlungselement angeordnet ist oder in einen gekapselten Hohlraum einer einzelnen Arbeitsstelle oder mehreren Arbeitsstellen zugeordneten Funktionseinheit führt.
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Die Anordnung einer Abluftkanalöffnung in dem Abstandsbereich korrespondiert dabei in Abhängigkeit des erzeugbaren Überdrucks zu einem solchen durch mehrere Abstände definierten Abstandsbereich zwischen der Abluftkanalöffnung und dem zugeordneten Fadenbehandlungselement, in dem das zugeordnete Fadenbehandlungselement gezielt über die Abluftkanalöffnung mit einem definierten Luftdruck bzw. einer definierten Luftströmungsgeschwindigkeit, also mit Druckluft, derart beaufschlagbar ist, dass das Fadenbehandlungselement wenigstens frei von Faserstaub gehalten oder mittels der zugeführten Druckluft eine Fadenbehandlungsfunktion ausgeübt werden kann. Zusätzlich kann eine Klimatisierung des Fadenbehandlungselements ermöglicht werden. Das Fadenbehandlungselement zeichnet sich dabei durch eine vorbestimmbare Einflussnahme auf das mit der Arbeitsstelle zu produzierende Material aus. Beispielsweise kann es sich dabei um ein Element eines Spinn- oder Spulmoduls, wie beispielsweise eine Spinnvorrichtung, eine Paraffiniereinrichtung, eine Fadenchangierungseinrichtung oder eine Spulenantriebseinrichtung handeln. In bevorzugter Weise kann es sich bei dem Fadenbehandlungselement um einen Spinnring, einen Ringläufer, ein Element des Streckwerks oder einer Schneidvorrichtung handeln.
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Bei der Funktionseinheit kann es sich beispielhaft um eine elektronische Einheit, wie ein Steuergerät der Arbeitsstelle handeln. Des Weiteren beispielhaft wird als Funktionseinheit einer einzelnen Arbeitsstelle ein Riemenkanal aufgeführt. Bei der mehreren Arbeitsstellen zugeordneten Funktionseinheit kann es sich beispielsweise um eine Hubführung einer Spindel- oder Ringbank oder um eine Antriebseinrichtung zum gleichzeitigen Antreiben mehrerer Spindeln handeln. Der gekapselte Hohlraum kann dabei jeweils ein von einem Gehäuse umgebender Innenraum sein. So kann in dem gekapselten Hohlraum ein definierter statischer Überdruck erzeugt werden, mittels welchem ein Eindringen von Faserstaub oder Fremdkörperpartikeln durch weitere in den gekapselten Hohlraum führende Öffnungen oder Schlitze weitestgehend vermieden werden kann.
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Vorzugsweise ist die Abluftkanalöffnung durch eine Düse ausgebildet. Weiter bevorzugt ist die Düse auswechselbar an dem Abluftkanal angeordnet. Dadurch kann das Druckluftbeaufschlagen ohne die Notwendigkeit einer Einflussnahme auf die in dem Abluftkanal vorherrschende Luftströmung verstärkt und/oder bedarfsgerecht angepasst werden.
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Weiterhin bevorzugt kann zumindest eine Absaugkanalöffnung und/oder Abluftkanalöffnung mittels einer Verbindungsleitung mit dem Absaugkanal bzw. dem Abluftkanal kommunizierend verbunden sein. Dadurch können die jeweiligen Einlässe bzw. Auslässe bzw. Öffnungen bedarfsgerecht an definierten Orten der Spinnstelle angeordnet werden.
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In bevorzugter Weise ist eine Temperaturregeleinrichtung mit einem die Luftströmung beeinflussenden Temperaturregelelement vorgesehen, das in die Luftströmung hineinragt oder diese begrenzt. Mittels einer solchen Regeleinrichtung lässt sich eine Klimatisierung des Fadenbehandlungselementes bzw. der Funktionseinheit erreichen. Weiter bevorzugt ist im Bereich oder an dem Fadenbehandlungselement bzw. der Funktionseinheit ein Temperatursensor zum Detektieren einer Temperatur des Fadenbehandlungselementes bzw. der Funktionseinheit oder einer diese umgebenden Lufttemperatur angeordnet, der mit der Regeleinrichtung gekoppelt ist. Die Regeleinrichtung kann beispielsweise durch eine Arbeitsstellen eigene Steuereinheit oder eine Zentralsteuereinheit der Textilmaschine ausgebildet sein.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist die wenigstens eine Absaugkanalöffnung nahe eines Fadenlaufweges der Arbeitsstelle angeordnet. Dadurch kann zuverlässig die Absaugung von Fasermaterial im Bereich des Fadenlaufweges sichergestellt werden. Die nahe Anordnung korrespondiert dabei zu einem solchen Abstand zwischen der Absaugkanalöffnung und dem Fadenlaufweg, dass loses Fasermaterial in diesem Bereich von dem Saugstrom aus der Absaugkanalöffnung erfassbar und in die Absaugkanalöffnung einsaugbar ist. Insbesondere ist wenigstens eine Absaugkanalöffnung in einem Bereich der Arbeitsstelle angeordnet, in dem ein Fadenbruch als wahrscheinlich angesehen ist.
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Ein jeweilig gewählter Abstand hängt dabei von den anliegenden Luftdrücken in dem entsprechenden Absaug- und Abluftkanal ab. So kann die Absaugkanalöffnung als auch die Abluftkanalöffnung hinsichtlich des Abstands in Abhängigkeit des entsprechenden regelbaren Unter- bzw. Überdrucks variabel einstellbar ausgelegt sein. In bevorzugter Weise können die jeweiligen Öffnungen verschieblich ausgestaltet sein.
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Weiterhin bevorzugt weist die Textilmaschine einen Luftleitkörper auf, der eine mit dem Absaugkanal kommunizierende Einlassöffnung, eine mit dem Abluftkanal kommunizierende Auslassöffnung und einen zwischenliegenden Luftleitkanal zum Luft leitenden Verbinden der Einlassöffnung mit der Auslassöffnung aufweist. Der Luftleitkörper bildet dadurch einen Übergang für den aus dem Absaugkanal kommenden Luftstrom in den Abluftkanal aus.
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Vorzugsweise ist der Luftleitkörper auswechselbar vorgesehen. So kann durch eine vorbestimmte Ausgestaltung des Luftleitkörpers und/oder wenigstens einer seiner Öffnungen zumindest die in dem Abluftkanal eingeleitete Luftströmung bedarfsgerecht beeinflusst werden.
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In bevorzugter Weise sind die Einlass- und Auslassöffnung zueinander derart versetzt an dem Luftleitkanal ausgebildet, dass in einer Projektionsebene deren Mittelsenkrechten die Mittelachse des Luftleitkanals an unterschiedlichen Positionen kreuzt. Dadurch können für den Luftleitkanal jeweils definierte Bereiche für den Einlass und Auslass der Luft geschaffen werden. Eine Anzahl an Einlass- bzw. Auslassöffnungen kann in dem jeweiligen Bereich bedarfsgerecht vorgesehen werden.
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Weiter bevorzugt ist der Luftleitkörper aus einem ersten und zweiten Hohlkörperteil ausgebildet, wobei das erste Hohlkörperteil die Einlassöffnung und das zweite Hohlkörperteil die Auslassöffnung umfasst. Das erste und zweite Hohlkörperteil sind weiter bevorzugt lösbar miteinander verbindbar oder verbunden. Diese Ausgestaltung begünstigt insbesondere die Möglichkeit der Einflussnahme auf die Luftströmung.
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In bevorzugter Weise ist das Filterelement in dem Luftleitkanal angeordnet. Dabei können der Luftleitkörper und das Filterelement eine bauliche Einheit bilden, die gemeinsam auswechselbar vorgesehen ist. Alternativ oder zusätzlich kann das Filterelement in dem Luftleitkanal einzeln auswechselbar vorgesehen sein.
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Weiter bevorzugt weist der Luftleitkörper eine Anschlussöffnung zum Anschluss eines Fasermaterialsammelbehälters zum Sammeln und Entsorgen des von dem Filterelement gefangenen Fasermaterials auf. Die Anschlussöffnung ist derart vorzusehen, dass der Fasermaterialsammelbehälter das sich von dem Filterelement lösende Fasermaterial sammeln bzw. auffangen kann. Beispielsweise kann das Filterelement von der Anschlussöffnung in einer Projektionsebene vollständig eingefasst sein, die parallel zu einer die Anschlussöffnung aufweisenden Ebene liegt.
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Die vielfachen Gestaltungsmöglichkeiten des Luftleitkörpers in Verbindung mit dem Filterelement ermöglichen neben einer platzsparenden Anordnung des Filterelements zudem eine einfache bedarfsgerechte Einflussnahme auf die in dem Absaugkanal und dem Abluftkanal erzeugbare Luftströmung.
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Nach einer weiter bevorzugten Ausführungsform weist die Textilmaschine einen Unterdruckerzeuger mit einem Laufrad auf, das in einem von der Einlassöffnung zu der Auslassöffnung reichenden Abschnitt angeordnet ist. Bei dem Unterdruckerzeuger kann es sich beispielsweise um einen bei Absaugvorrichtungen üblichen Ventilator handeln. Das Laufrad ist ausgebildet, im Betrieb ein zwischen beiden Seiten des Laufrades unterschiedliches Druckverhältnis zu erzeugen, wobei die eine Seite des Laufrades eine Ansaugseite, auf welcher ein Unterdruck erzeugt wird, und die andere Seite des Laufrades eine Druckseite definiert, auf welcher ein Überdruck erzeugt wird. Das Laufrad ist weiter bevorzugt derart ausgebildet, dass eine Änderung der Rotationsrichtung des Laufrades gleichzeitig eine Änderung bzw. ein Vertauschen der Ansaug- mit der Druckseite bewirkt. Die mit dem Laufrad erzeugbare Luftströmung ist somit von der Ansaug- zu der Druckseite gerichtet. Vorteilhaft kann vorzugsweise durch impulsartige oder längerfristige Änderung der Rotationsrichtung des Laufrades beispielsweise in einem Wartungsmodus der Arbeitsstelle eine Reinigung des Filterelements ermöglicht werden, ohne diesen demontieren zu müssen. In Verbindung mit der Änderung der Rotationsrichtung kann eine impulsartige oder länger anhaltende Änderung der Rotationsgeschwindigkeit gleichfalls vorteilhaft für die Reinigung des Filterelements sein.
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Der Unterdruckerzeuger kann bekanntermaßen mit einer Steuereinheit gekoppelt sein, um die Rotationsrichtung und/oder Rotationsgeschwindigkeit des Laufrades zu regeln und zu steuern. Damit kann eine Stärke der Luftströmung und somit der auf der Ansaugseite, beispielsweise in dem Absaugkanal, vorherrschende Unterdruck und der auf der Druckseite, beispielsweise in dem Abluftkanal, vorherrschende Überdruck gesteuert und geregelt werden. Vorzugsweise ist der Unterdruckerzeuger mit einem der Arbeitsstelle zugeordneten Antrieb wie einen Spindelantrieb gekoppelt und von diesem angetrieben. Der Antrieb von unterschiedlichen anzutreibenden Komponenten der Arbeitsstelle durch einen gemeinsamen Antrieb erlaubt eine effiziente Nutzung der an der Arbeitsstelle erforderlichen Antriebe. Beispielsweise kann der Luftleitkörper an dem Spindelantrieb angeordnet sein, um den Antrieb des Unterdruckerzeugers mit Betrieb des Spindelantriebes zu ermöglichen.
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Nach einer bevorzugten Ausführungsform weist die Textilmaschine einen Verteiler auf, der in Luftströmungsrichtung zum bedarfsgerechten Zuführen von Luft wenigstens zwei zugeordneten Abluftkanalöffnungen vorgeschaltet ist. Der Verteiler ist derart konzipiert, dass die zugeordneten bzw. angeschlossenen Abluftkanalöffnungen wenigstens mit einer gewissen Luftstrommenge und/oder Luftstromgeschwindigkeit beaufschlagbar sind, welche weiter bevorzugt mittels des Verteiler veränderlich sind. Dazu kann der Verteiler im Luftzuführweg zu den jeweiligen Abluftkanalöffnungen weiter bevorzugt Klappen oder Ventile oder ähnliche Mittel aufweisen, mittels denen der zuführbare Luftstrom entsprechend steuer- und/oder regelbar ist.
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Gemäß einem verfahrensmäßigen Aspekt der vorliegenden Erfindung wird die eingangs beschriebene Aufgabe durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 8 gelöst.
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Das Verfahren ist insbesondere mit einer Textilmaschine nach einer der vorstehend beschriebenen bevorzugten Ausführungsformen durchführbar. Das Verfahren weist einen ersten Schritt des Absaugens von Luft an einer Arbeitsstelle der Textilmaschine und einen zweiten Schritt des Durchleitens der abgesaugten Luft durch ein Filterelement auf. Das Verfahren zeichnet sich dadurch aus, dass es einen dritten Schritt des Zuführens der gefilterten Luft mit Überdruck an ein Fadenbehandlungselement einer der Arbeitsstellen oder in einen gekapselten Hohlraum einer einzelnen Arbeitsstelle oder mehreren Arbeitsstellen zugeordneten Funktionseinheit umfasst.
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Das vorgeschlagene Verfahren sowie die vorgeschlagene Textilmaschine ermöglichen jeweils eine effiziente Nutzung der bisher zumeist in einen Spinnsaal ungenutzt ausgeblasenen Luft, die im Vorwege an einer Arbeitsstelle der Textilmaschine abgesaugt und anschließend gefiltert worden ist. So kann im Besonderen ein eine Garnqualität beeinflussendes Fadenbehandlungselement bzw. Funktionseinheit von störenden Schmutzpartikeln wie Faserstaub und sonstiges zuverlässig freigehalten werden.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von bevorzugten Ausführungsbeispielen der Erfindung, anhand der Figuren und Zeichnungen, die erfindungswesentliche Einzelheiten zeigen, und aus den Patentansprüchen. Die einzelnen Merkmale können je einzeln für sich oder zu mehreren in beliebiger Kombination bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung verwirklicht sein.
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Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert.
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Es zeigen:
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1 eine schematische Darstellung einer Textilmaschine nach einem Ausführungsbeispiel;
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2 eine schematische Darstellung eines Nutzprinzips von Absaugluft an Arbeitsstellen einer Textilmaschine nach einem Ausführungsbeispiel; und
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3 ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens zum Nutzen von Absaugluft an Arbeitsstellen einer in 1 gezeigten Textilmaschine.
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In der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung werden für die in den verschiedenen Figuren dargestellten und ähnlich wirkenden Elemente gleiche oder ähnliche Bezugszeichen verwendet, wobei auf eine wiederholte Beschreibung dieser Elemente verzichtet wird.
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1 zeigt eine schematische Darstellung einer Textilmaschine 1 nach einem Ausführungsbeispiel. Bei der Textilmaschine 1 handelt es sich um eine Ringspinnmaschine mit einer Vielzahl an Spinnstellen 4, die jeweils eine Arbeitsstelle definieren. Die Spinnstellen 4 sind einander gegenüberliegend an den Längsseiten der Ringspinnmaschine 1 angeordnet und in vier Sektionen 2 unterteilt, die eine gleiche Anzahl an Spinnstellen 4 aufweisen. Wenigstens zwei der Sektionen 2 können nach einem alternativ bevorzugten Ausführungsbeispiel zueinander eine unterschiedliche Anzahl an Spinnstellen 4 aufweisen. Jeder der Spinnstellen 4 ist ein Streckwerk zugeordnet, welches in 1 schematisch durch eine Ausgangsoberwalze 5 und eine Ausgangsunterwalze 6 dargestellt ist, wobei die Ausgangsunterwalzen 6 einer Sektion 2 über eine gemeinsame Welle 7 antreibbar sind. Unterhalb der jeweiligen Ausgangswalze 6 ist eine Absaugkanalöffnung 12 angeordnet. Die Absaugkanalöffnungen 12 sind sektionsweise an einen gemeinsamen mit Unterdruck beaufschlagbaren Absaugkanal 10 angeschlossen. Der Absaugkanal 10 mündet in einem Luftleitkörper 20, der ein Filterelement 8 beherbergt. Der Luftleitkörper 20 ist auf einer dem Absaugkanal 10 abgewandten Seite des Filterelements 8 an einen mit Überdruck beaufschlagbaren Abluftkanal 14 angeschlossen. Der Abluftkanal 14 führt in den Bereich der jeweiligen Spinnstellen 4 zurück und weist im Bereich einer jeden Spinnstelle 4 eine Abluftkanalöffnung 16 zum Ausleiten von Luft auf. Die jeweilige Abluftkanalöffnung 16 ist düsenartig ausgebildet, um den ausleitbaren Luftstrom zu beschleunigen.
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Eine Wirkweise des in 1 gezeigten Aufbaus wird in Verbindung mit 2 näher erläutert.
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2 zeigt eine schematische Darstellung eines Nutzprinzips von Absaugluft an Arbeitsstellen einer Textilmaschine 1 nach einem Ausführungsbeispiel. In 2 ist schematisch ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel eines Luftleitkörpers 20 dargestellt, der im Unterschied zu 1 mit einem zweiten Absaugkanal 10 gekoppelt ist, wobei die Absaugkanäle 10 jeweils in eine Einlassöffnung 23 eines ersten Hohlkörperteils 22 des Luftleitkörpers 20 münden. Bei einem der beiden gezeigten Absaugkanäle 10 kann es sich beispielsweise um den in 1 gezeigten gemeinsamen Absaugkanal 10 handeln. Der andere Absaugkanal 10 kann zu einer weiteren Absaugkanalöffnung 12 führen, die in einem anderen Bereich als ein Streckwerksbereich einer Spinnstelle 4 angeordnet sein kann. Eine Anzahl der anschließbaren Absaugkanäle 10 als auch der Abluftkanäle 14 an den Luftleitkörper 20 ist nicht zwingend auf die mit den 1 und 2 gezeigten und beschriebenen Möglichkeiten beschränkt. Im Bereich einer oder mehreren Spinnstellen 4 können weitere Absaugkanalöffnungen 12 zum Absaugen faserhaltiger Luft vorgesehen sein, die über einen einzelnen oder gemeinsamen Absaugkanal 10 an wenigstens einen Luftleitkörper 20 angeschlossen sein können. Dies gilt in entsprechender Weise für eine Anzahl an Abluftkanälen mit zugehörigen Abluftkanalöffnungen.
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Der mit 2 beispielhaft dargestellte Luftleitkörper 20 weist ein zweites Hohlkörperteil 24 auf, welches mit dem ersten Hohlkörperteil 22 lösbar verbunden ist und eine Auslassöffnung 25 umfasst, an die der Abluftkanal 14 angeschlossen ist. Der Abluftkanal 14 weist vier Abluftkanalöffnungen 16 auf, die jeweils mittels einer Verbindungsleitung 18 in unterschiedlichen Abschnitten einer oder mehreren Spinnstellen 4 zur Anordnung gelangen. Beispielweise kann eine der Abluftkanalöffnungen 16 in einem Bereich eines Riemenkanals, eine weitere der Abluftkanalöffnungen 16 in einem Bereich einer Hubführung, eine weitere der Abluftkanalöffnungen 16 in einem Bereich eines Streckwerks und die letzte der Abluftkanalöffnungen 16 in einem Bereich eines Spinnrings angeordnet sein. Die Anordnung ist derart, dass eine gezielte Beblasung der jeweiligen Fadenbehandlungselemente bzw. Funktionseinheiten erfolgt, um diese von störenden Schmutzpartikeln bzw. Fasermaterial frei zu halten. Nach einem nicht dargestellten bevorzugten Ausführungsbeispiel ist zwischen den Verbindungsleitungen 18 und dem Abluftkanal 14 ein Luftverteiler zwischengeschaltet, der über Klappen oder Ventile verfügt, mittels derer die der jeweiligen Verbindungsleitung 18 zugeführte Luft mit Blick auf Luftstrommenge und/oder Luftstromgeschwindigkeit veränderlich regel- und steuerbar ist. Dadurch können die jeweiligen Fadenbehandlungselemente bzw. Funktionseinheiten bedarfsgerecht mit Druckluft beaufschlagt werden. Beispielsweise kann die eine oder andere Verbindungsleitung 18 mittels des Verteilers von der Luftzufuhrversorgung durch Sperren der entsprechenden Verbindungsleitung 18 ausgeschlossen werden. Auch kann die zum Druckluftbeaufschlagen in die jeweilige Verbindungsleitung 18 zugeführte Luftstrommenge den in dem Abluftkanal 14 vorherrschenden Überdruckverhältnissen angepasst werden.
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In dem Luftleitkörper 20 ist in einem Abschnitt A, der von den Einlassöffnungen 23 zu der Auslassöffnung 25 reicht, ein Filterelement 8 befestigt, welches sich kegelförmig, den Bereich der Einlassöffnungen 23 kreuzend, durch eine Anschlussöffnung 28 erstreckt, die auf einer dem zweiten Hohlkörperteil 24 abgewandten Seite des ersten Hohlkörperteils 22 ausgebildet ist. Die Anschlussöffnung 28 weist in einer zu der Öffnungsebene der Anschlussöffnung 28 parallele Projektionsebene eine das kegelförmige Filterelement 8 überdeckende Öffnungsbreite auf. Über die Anschlussöffnung 28 ist der Luftleitkörper 20 mit einem Fasermaterialsammelbehälter 30 gekoppelt, in dem das Filterelement 8 mündet. Der Fasermaterialsammelbehälter 30 schließt den Luftleitkörper 20 auf der Seite der Anschlussöffnung 28 luftdicht ab. Ein Innenraum des Luftleitkörpers 20 und des Fasermaterialbehälters 30 bilden somit einen die Einlassöffnungen 23 und die Auslassöffnung 25 verbindenden Luftleitkanal 26 aus.
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Der Luftleitkörper 20 beherbergt ferner ein Laufrad 42 eines als Unterdruckerzeuger ausgebildeten Ventilators 40. Das Laufrad 42 ist einem Filterboden des Filterelements 8 gegenüberliegend in dem Abschnitt A angeordnet. Das Laufrad 42 ist über eine Antriebswelle 44 rotierend antreibbar. Die Antriebswelle 44 formt die Drehachse des Laufrades 42 aus und erstreckt sich von dem Laufrad 42 durch ein der Anschlussöffnung 28 gegenüberliegendes Ende des Luftleitkörpers 20. Die Antriebswelle 44 ist nach einem bevorzugten Ausführungsbeispiel mit einem Spindelantrieb der Spinnstelle 4 gekoppelt. Nach einem alternativ bevorzugten Ausführungsbeispiel kann der Ventilator 40 über einen eigenen Antrieb verfügen. Zur Reduzierung von Kosten und Bauraum ist es jedoch bevorzugt, den Unterdruckerzeuger 40 antriebstechnisch an einen an der Spinnstelle 4 jedenfalls vorzusehenden Antrieb anzukoppeln.
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Eine Inbetriebnahme des Unterdruckerzeugers 40 bzw. eine Rotation des Laufrades 42 erzeugt in den Kanälen einen gerichteten Luftstrom, der auf einer Ansaugseite des Laufrades 42 einen Unterdruck und auf einer Druckseite des Laufrades 42 einen Überdruck bewirkt. Der Unterdruckerzeuger 40 ist derart ausgelegt und antreibbar, dass der Absaugkanal 10 mit Unterdruck und der Abluftkanal 14 mit Überdruck beaufschlagbar sind. Vorzugsweise ist der Unterdruckerzeuger 40 ausgelegt und antreibbar, die Ansaug- und Druckseite pulsartig oder längerfristig umzukehren. Beispielsweise kann so das Filterelement in einem Wartungsbetrieb der Spinnstelle 4 von anhaftendem Fasermaterial bzw. Schmutzpartikeln befreit werden, welches von dem Fasermaterialsammelbehälter aufgefangen und gesammelt wird. Dadurch kann eine einfache und schnelle Reinigung des Filterelements 8 ermöglicht werden.
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Durch Beaufschlagung des Absaugkanals 10 mit Unterdruck wird in vorbekannter Weise Luft aus einem die Absaugkanalöffnungen 12 umgebenden Außenbereich eingesaugt und über den Absaugkanal 10 in den Luftleitkörper 20 geleitet. Dadurch kann der Bereich einer der Absaugkanalöffnung 12 zugeordneten Komponente von losem Fasermaterial frei gehalten werden.
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Die über den Absaugkanal 10 in den Luftleitkörper 20 zugeführte faserhaltige Luft wird durch das Filterelement 8 geleitet. Die kegelförmige Ausbildung des Filterelements 8 in Verbindung mit der die Einlassöffnungen 23 in Richtung des Fasermaterialsammelbehälters 30 sich aufweitenden, überdeckenden Anordnung des Filterelementes 8 ermöglicht eine großflächige Durchleitung der faserhaltigen Luft durch das Filterelement 8. Des Weiteren kann das mittels des Filterelements 8 gefilterte Fasermaterial von dem Fasermaterialsammelbehälter 30 aufgefangen werden.
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Die das Filterelement 8 durchquerende gefilterte Luft wird über das Laufrad 42 durch die Auslassöffnung 25 in den Abluftkanal 14 mit Überdruck eingeleitet und durch die Abluftkanalöffnungen 16 ausgeblasen. Dadurch können die den Abluftkanalöffnungen 16 zugeordneten Fadenbehandlungselemente bzw. Funktionseinheiten mit Druckluft beaufschlagt werden. Mittels der Druckluftbeaufschlagung wird vorzugsweise eine Reinigung bzw. ein Freihalten der zugeordneten Fadenbehandlungselemente bzw. Funktionseinheiten von Fasermaterial bzw. Schmutzpartikeln bewirkt. Des Weiteren kann eine Klimatisierung der zugeordneten Fadenbehandlungselemente bzw. Funktionseinheiten ermöglicht werden. Dazu ist nach einem bevorzugten Ausführungsbeispiel eine Temperaturregeleinrichtung mit einem den Luftweg beeinflussbaren Temperaturregelelement zum bedarfsgerechten Regeln einer Temperatur der durchgeleiteten Luft vorgesehen. Alternativ oder zusätzlich kann nach einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel wenigstens eine Abluftkanalöffnung in einem von einem Gehäuse umgebenden Innenraum einer Funktionseinheit einer Spinnstelle 4 münden, um in dem Gehäuse einen statischen Überdruck zu erzeugen. Dadurch kann ein definierter statischer Überdruck zum Verhindern des Eindringens von Schmutzpartikeln bzw. Fasermaterial in das Gehäuse zuverlässig erzeugt werden. Des Weiteren kann Innenraum gekühlt werden, welches sich im Besonderen vorteilhaft bei Gehäusen wie das eines Steuergerätes auswirkt, in dem üblicherweise wärmeerzeugende elektronische Bauteile beherbergt sind.
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Das wie vorstehend beschriebene Nutzprinzip von Absaugluft an Spinnstellen 4 der in 1 gezeigten Textilmaschine 1 wird mit Hilfe des mit 3 gezeigten Ablaufdiagramms eines Verfahrens 100 zum Nutzen von Absaugluft dargestellt. Das Verfahren 100 weist einen ersten Schritt des Absaugens 110 von Luft an wenigstens einer Spinnstelle 4 sowie einen zweiten Schritt des Durchleitens 120 der abgesaugten Luft durch das Filterelement 8 auf. Des Weiteren umfasst das Verfahren 100 einen dritten Schritt des Zuführens 130 der gefilterten Luft mit Überdruck an ein Fadenbehandlungselement einer der Arbeitsstellen 4 oder in einen gekapselten Hohlraum einer einzelnen Arbeitsstelle 4 oder mehreren Arbeitsstellen 4 zugeordneten Funktionseinheit.
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Die beschriebenen und in den Figuren gezeigten Ausführungsbeispiele sind nur beispielhaft gewählt. Unterschiedliche Ausführungsbeispiele können vollständig oder in Bezug auf einzelne Merkmale miteinander kombiniert werden. Auch kann ein Ausführungsbeispiel durch Merkmale eines weiteren Ausführungsbeispiels ergänzt werden.
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Umfasst ein Ausführungsbeispiel eine „und/oder”-Verknüpfung zwischen einem ersten Merkmal und einem zweiten Merkmal, so kann dies so gelesen werden, dass das Ausführungsbeispiel gemäß einer Ausführungsform sowohl das erste Merkmal als auch das zweite Merkmal und gemäß einer weiteren Ausführungsform entweder nur das erste Merkmal oder nur das zweite Merkmal aufweist.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Textilmaschine
- 2
- Sektion
- 4
- Arbeitsstelle
- 5
- Ausgangsoberwalze
- 6
- Ausgangsunterwalze
- 7
- Welle
- 8
- Filterelement
- 10
- Absaugkanal
- 12
- Absaugkanalöffnung
- 14
- Abluftkanal
- 16
- Abluftkanalöffnung
- 18
- Verbindungsleitung
- 20
- Luftleitkörper
- 22
- erstes Hohlkörperteil
- 23
- Einlassöffnung
- 24
- zweites Hohlkörperteil
- 25
- Auslassöffnung
- 26
- Luftleitkanal
- 28
- Anschlussöffnung
- 30
- Fasermaterialsammelbehälter
- 40
- Unterdruckerzeuger
- 42
- Laufrad
- 44
- Antriebswelle
- A
- Abschnitt
- 100
- Verfahren zum Nutzen von Absaugluft
- 110
- Schritt des Absaugens von Luft
- 120
- Schritt des Durchleitens von Luft
- 130
- Schritt des Zuführens von Luft
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102009036409 A1 [0002]
- DE 102005051502 A1 [0002]
- DE 102008058518 A1 [0004]