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Die Erfindung betrifft ein Saugkanalendteil zum Abführen von Faserflug im Bereich eines Streckwerkes mittels Unterdruckbeaufschlagung.
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Ein solches Saugkanalendteil ist beispielsweise aus den Druckschriften
EP 1 601 825 A1 und
EP 3 026 152 A1 bekannt. Das aus der Druckschrift
EP 1 601 825 A1 bekannte Saugkanalendteil weist jeweils einem Walzenpaar sowie einer Spinndüse zugeordnete Saugmündungen auf, wodurch ein mit nur einer Unterdruckquelle zu koppelndes Saugkanalendteil bereitstellbar ist, mittels welchem zugleich eine Reinigung der Walzen bzw. des gesamten Streckwerkes als auch eine Abfuhr der Spinnluft aus der Spinndüse erreichbar ist.
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Mit der Druckschrift
EP 3 026 152 A1 wird ein Saugkanalendteil vorgeschlagen, mittels welchem effizient Faserreste im Bereich des Streckwerkes unabhängig von der Faserart des von dem Streckwerk zu verziehenden Faserbandes abführbar sind. Das Saugkanalendteil weist eine einzige größer ausgestaltete Saugmündung auf, welche in Anordnungsrichtung der Walzenpaare und in Abhängigkeit des durch die Faserart bedingten zu verändernden Abstandes zweier benachbarter Walzenpaare definiert verstellbar ist, um dem Abstand der benachbarten Walzenpaare und damit der Faserart geeignet Rechnung tragen zu können.
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Mit der vorliegenden Erfindung soll ermöglicht werden, Faserflug im Bereich eines Streckwerkes mittels Unterdruckbeaufschlagung kostengünstig und auf unterschiedliche Faserarten anpassbar abzuführen.
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Dazu wird mit der vorliegenden Erfindung nach einem ersten Aspekt ein Saugkanalendteil zum Abführen von Faserflug im Bereich eines Streckwerkes mittels Unterdruckbeaufschlagung vorgeschlagen, wobei das Saugkanalendteil ein unterdruckbeaufschlagbares erstes Bauteil mit einem Einlass und einem mit dem Einlass kommunizierenden Auslass umfasst. Der Einlass ist vorgesehen, den im Bereich des Streckwerkes während des Betriebes vorherrschenden Faserflug mittels der durch Unterdruckbeaufschlagung erzeugten Saugströmung in das Saugkanalendteil einzuleiten bzw. einzulassen. Über den Auslass wird der Faserflug bei anliegendem Unterdruck abgeführt bzw. ausgelassen.
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Das erfindungsgemäße Saugkanalendteil ist gegenüber den vorbekannten definiert mehrteilig ausgestaltet. Das Saugkanalendteil weist im Einzelnen neben dem ersten Bauteil noch ein zweites Bauteil auf, welches als Deckelelement ausgebildet und ebenfalls mit Unterdruck beaufschlagbar ausgebildet ist. Das zweite Bauteil ist auswechselbar mit dem ersten Bauteil verbindbar. Auswechselbar im Sinne der vorliegenden Erfindung korrespondiert zu einem zerstörungsfreien bzw. schädigungsfreien Trennen und Zusammensetzen des ersten und zweiten Bauteils. Das erste und zweite Bauteil können dabei mittels unterschiedlicher Befestigungsmöglichkeiten voneinander wiederholt trennbar und zusammensetzbar sein. Beispielsweise können formschlüssige, reibschlüssige oder kraftschlüssige Verbindungsmittel ausgewählt werden. Besonders bevorzugt sind formschlüssige Verbindungsmittel wie Rastverbindungsmittel, da sich diese auf einfache Weise durch Einwirken eines vorbestimmbaren Kraftbetrags lösen und schließen lassen. Ferner haben sich solche Rastverbindungsmittel im Besonderen für kunststoffhaltige Materialien bewährt, aus welchem das erste und/oder zweite Bauteil hergestellt sein können.
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Das zweite Bauteil umfasst eine Öffnung, welche im zusammengesetzten Zustand des Saugkanalendteils eine mit dem Einlass kommunizierende Saugmündung ausbildet, über welche der Faserflug bei Anliegen eines Unterdrucks in das Saugkanalendteil abführbar sind.
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Die Trennung der Saugmündung von dem Einlass mittels Vorsehen unterschiedlicher Bauteile hat sich dahingehend als vorteilhaft erwiesen, dass unterschiedlichen Faserarten lediglich durch einen Austausch des als Deckelelementes ausgebildeten zweiten Bauteils Rechnung getragen werden kann. So kann von einem aufwendigen Austausch eines kompletten Saugkanalendteils oder einer Verstellung desselbigen durch Vorsehen eines entsprechend konstruktiv aufwendigen Verstellmechanismus Abstand genommen werden.
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Des Weiteren ermöglicht die erfindungsgemäße Ausgestaltung eine Anpassung der Absaugung an unterschiedliche Positionen des Streckwerkes mittels Variation der Saugmündungsanzahl und/oder -dimensionen. So kann das zweite Bauteil in bevorzugter Weise mehr als eine Öffnung aufweisen, wobei die Öffnungen im zusammengesetzten Zustand des Saugkanalendteils jeweils mit dem Einlass oder mit einem zugeordneten Einlass aus einer Mehrzahl an mit dem ersten Bauteil ausgebildeten Einlässe kommunizierende Saugmündungen ausbilden. Die Öffnungen können dementsprechend in der Dimensionierung der jeweiligen Position der Absaugung angepasst ausgebildet sein und sich somit untereinander durchaus unterscheiden. Auch kann das erste Bauteil mehr als einen Einlass oder einen ausreichend groß dimensionierten Einlass zur Kommunikation mit den jeweiligen Öffnungen aufweisen.
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Die Variation in der Ausgestaltung des Saugkanalendteils ist im Zuge der erfindungsgemäßen Lösung zahlreich. So kann in alternativer Weise das Saugkanalendteil vorzugsweise mehr als ein zweites Bauteil mit jeweils wenigstens einer Öffnung aufweisen, wobei die jeweilige Öffnung im zusammengesetzten Zustand des Saugkanalendteils eine mit dem Einlass oder mit einem zugeordneten Einlass aus einer Mehrzahl an mit dem ersten Bauteil ausgebildeten Einlässe kommunizierende Saugmündung ausbildet. So kann im Bedarfsfall nur das zweite Bauteil ausgewechselt werden, dessen Öffnung an einer Position angeordnet ist, an welcher bei Änderung der zu verarbeitenden Faserart ein anderer Öffnungsquerschnitt zum geeigneten Abführen des Faserflugs benötigt wird.
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Das Saugkanalendteil kann folglich bedarfsgerecht und positionsgenau den Anforderungen im Bereich des Streckwerkes entsprechend ausgestaltet und angeordnet werden. Beispielweise kann das Saugkanalendteil eine zur Saugluftbeaufschlagung von wenigstens zwei Walzenpaaren des Streckwerkes geeignete Dimensionierung aufweisen, wobei jeweils wenigstens einer Walze eines Walzenpaares wenigstens eine Saugmündung zugeordnet ist. Vorzugsweise ist die Saugmündung einer Unterwalze des Walzenpaares zugeordnet. Alternativ oder zusätzlich dazu kann die Saugmündung einer Oberwalze des Walzenpaares durch geeignete Positionierung des Saugkanalendteils im Bereich des Streckwerkes zugeordnet sein.
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Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist das Saugkanalendteil im Bereich des Streckwerkes stationär auswechselbar befestigbar. Dazu kann das Saugkanalendteil ein Befestigungsmittel aufweisen. Als Befestigungsmittel im Sinne der vorliegenden Erfindung wird ein Mittel verstanden, welches zur Befestigung des Saugkanalendteils im Bereich des Streckwerkes beiträgt. So kann das Saugkanalendteil vorzugsweise ein Rastverbindungsmittel wie einen Rasthaken oder eine Rasthakenaufnahme umfassen, welches mit einem zugeordneten weiteren Rastverbindungsmittel, das im Bereich des Streckwerkes vorgesehen ist, zur Befestigung des Saugkanalendteils zusammenwirkt. Alternativ oder zusätzlich dazu kann das Saugkanalendteil in bevorzugter Weise als Befestigungsmittel einen solche äußere Form aufweisen, welche von einer flexiblen Klammer wenigstens teilweise zum Klemmen und stationären Halten des Saugkanalendteils umgreifbar ist.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform umfasst das Saugkanalendteil einen Trichter, der in Richtung der Öffnung zusammenlaufend ausgebildet ist. Ein solcher Trichter ermöglicht in vorteilhafter Weise eine verbesserte Beaufschlagung von definierten Streckwerkbereichen mit Saugluft zum Abführen des Faserflugs. Der Trichter kann weiter bevorzugt als Einsatz ausgebildet sein, der auswechselbar in oder an der Öffnung befestigbar ist. So kann in weiterhin verbesserter Weise die Abfuhr von Faserflug für unterschiedliche Faserarten an definierten Positionen im Bereich des Streckwerkes sichergestellt werden. Sollte ein Trichter beispielsweise einen Defekt aufweisen, so braucht lediglich der entsprechende Trichter ausgewechselt werden.
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Die Befestigung des Trichters an oder in der zugeordneten Öffnung kann ebenfalls auf unterschiedlichste Art und Weise erfolgen. So kann gleichfalls eine Rastverbindung vorgesehen sein. Alternativ dazu kann der Trichter insbesondere mittels eines Presssitzes in der Öffnung platziert werden.
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Nach einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung kann ein solches Saugkanalendteil durch ein Verfahren hergestellt sein, bei welchem ein 3D-Druckverfahren, ein Lasersinterverfahren oder ein Kunststoffspritzverfahren zur Herstellung wenigstens einer der Komponenten des Saugkanalendteils wie insbesondere das erste oder zweite Bauteil oder der Trichter angewandt worden ist. Die Herstellung des Saugkanalendteils kann dadurch kostengünstig und mit geringen Toleranzen erfolgen.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Streckwerk vorgeschlagen, welches wenigstens zwei Walzenpaare zum definierten Verziehen eines zugeführten Faserbandes umfasst, wobei im Bereich des Streckwerkes ein wie vorstehend beschriebenes Saugkanalendteil angeordnet ist. Der im Bereich des Streckwerkes während des Betriebes vorherrschende Faserflug kann so der Faserart angepasst effizient abgeführt werden, wodurch Störungen durch Festsetzen von Faserflug an den Walzenpaaren reduzierbar sind.
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Vorzugsweise ist das Saugkanalendteil in einer Seitenansicht des Streckwerkes wenigstens mit einer Öffnung zentriert zu einer Walze eines zugeordneten Walzenpaares angeordnet. Unter einer solch zentrierten Anordnung ist eine Positionierung derart zu verstehen, dass in der Seitenansicht der Drehpunkt der Walze mit den sich einander gegenüberliegenden Randpunkten der Öffnung ein gleichschenkliges Dreieck aufspannt, wobei die Symmetrieachse des Dreiecks durch den Mittelpunkt der Öffnung verläuft. Die zentrierte Anordnung der Saugmündung ermöglicht ein effizientes Abführen von Faserflug im Bereich der zugeordneten Walze. Vorzugsweise weist das Saugkanalendteil mehrere Öffnungen auf, die jeweils einer Walze eines Walzenpaares zugeordnet sind, wobei jede Öffnung zentriert zu der jeweiligen Walze angeordnet ist. Dies ermöglicht eine über sämtliche Walzenpaare des Streckwerkes hinweg effiziente Abführung des Faserflugs.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele der Erfindung, anhand der Figuren und Zeichnungen, die erfindungswesentliche Einzelheiten zeigen, und aus den Patentansprüchen. Die einzelnen Merkmale können je einzeln für sich oder zu mehreren in beliebiger Kombination bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung verwirklicht sein.
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Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigen:
- 1 eine perspektivische Seitenansicht in schematischer Darstellung eines Saugkanalendteils nach einem Ausführungsbeispiel,
- 2 eine perspektivische Seitenansicht in schematischer Darstellung eines ersten Bauteils des in 1 gezeigten Saugkanalendteils,
- 3 eine perspektivische Seitenansicht in schematischer Darstellung eines Deckelelements des in 1 gezeigten Saugkanalendteils,
- 4 eine perspektivische Seitenansicht in schematischer Darstellung eines Einsatzes des in 1 gezeigten Saugkanalendteils,
- 5 eine schematische Seitenansicht einer Anordnung des in 1 gezeigten Saugkanalendteils im Bereich eines Streckwerkes nach einem Ausführungsbeispiel.
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1 zeigt in schematischer Darstellung eine perspektivische Ansicht eines aus mehreren Komponenten zusammengesetzten Saugkanalendteils 1 nach einem Ausführungsbeispiel. Das Saugkanalendteil 1 umfasst ein als Basisteil ausgebildetes erstes Bauteil 2 und ein mit dem ersten Bauteil 2 auswechselbar verbundenes, als Deckelelement ausgebildetes zweites Bauteil 3.
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2 zeigt in schematischer Darstellung eine perspektivische Ansicht des ersten Bauteils 2. Das erste Bauteil 2 ist rohrartig mit einer entlang der axialen Rohrachse längeren Erstreckung als entlang seiner radialen Erstreckung. Das erste Bauteil 2 weist nach diesem Ausführungsbeispiel eine solche Längserstreckung auf, dass zugeordnete Walzen, entweder Unterwalzen oder Oberwalzen, sämtlicher Walzenpaare eines Streckwerks, welche zum Verziehen eines Faserbandes vorgesehen sind, mit Saugluft beaufschlagbar sind.
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Das erste Bauteil 2 umfasst einen Einlass 21 und einen damit kommunizierenden Auslass 22. Der Einlass 21 ist als ein sich parallel zu der axialen Rohrachse erstreckendes Langloch ausgestaltet. Der Einlass 21 ist auf seinen Längsseiten von federartigen Führungselementen 23 eingefasst, welche mit komplementär ausgebildeten Nutführungselementen des zweiten Bauteils 3 zum Zusammensetzen des ersten 2 und zweiten Bauteils 3 miteinander in Eingriff verbringbar sind. Die federartigen Führungselemente 23 weisen nahe des Auslasses 22 eine Unterbrechung 24 auf, unterhalb welcher eine erste Rastklinke 25 zum Verrasten mit einem das Saugkanalendteil 1 im Bereich eines Streckwerks haltenden ersten Befestigungsmittels 4 angeordnet ist. Dadurch kann zuverlässig eine radiale Fixierung erreicht werden. Zur axialen Fixierung des Saugkanalendteils 1 im Bereich des Streckwerks ist ferner eine Rastnase 27 an dem dem Auslass 22 gegenüberliegenden Ende des Saugkanalendteils 1 vorgesehen, welche sich in Längserstreckungsrichtung des Saugkanalendteils 1 zum Verrasten mit einem komplementär ausgestalteten zweiten Befestigungsmittel 5 fortsetzt (vgl. 5).
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Das dem Auslass 22 nahe Ende der federartigen Führungselemente 23 weist eine Rastaufnahme 26 zum Verrasten mit einer mit dem zweiten Bauteil 3 ausgebildeten zweiten Rastklinke 32 auf, über welche das erste 2 und zweite Bauteil 3 im zusammengesetzten Zustand stationär zueinander gehalten sind.
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Die in 2 gezeigte Ausgestaltung des ersten Bauteils 2 ist eine bevorzugte Variante, von welcher ein Fachmann den Anforderungen entsprechend innerhalb seines fachmännischen Könnens durchaus abweichen kann, ohne die mit der Erfindung zugrundeliegende Idee zu verlassen. Die gezeigten Ausgestaltungen und Anordnungen der Unterbrechungen 24, der ersten Rastklinken 25, der Rastaufnahmen 26 und/oder der Rastnase 27 können den Anforderungen entsprechend an anderer Stelle und/oder in anderer Ausgestaltung an dem ersten Bauteil 2 positioniert sein. So könnte durchaus auf die Unterbrechungen 25 verzichtet werden oder diese an einer anderen Position entlang der federartigen Führungselemente 23 vorgesehen sein. In Verbindung mit dem ersten Befestigungsmittel 4 hat sich die Unterbrechung zur einfachen Montage und Demontage des Saugkanalendteils 1 an bzw. von dem ersten Befestigungsmittel 4 bewährt. Auch könnten die ersten Rastklinken 25 und die Rastaufnahmen 26 an anderer Stelle des ersten Bauteils 2 angeordnet sein, sofern das zweite Bauteil 3 entsprechend ausgestaltet ist. Des Weiteren könnte die erste Rastklinke 25 eine Rastaufnahme oder Rastnase aufweisen, welche in Wirkverbindung mit einem komplementär ausgebildeten Rastmittel an dem Befestigungsmittel 4 ausgebildet ist, um die radiale und axiale Fixierung des Saugkanalendteils 1 in kombinierter Weise durch eine einzige Befestigungseinrichtung zu erreichen. Gleiches gilt für die an dem längsseitigen Ende ausgebildete Rastnase 27.
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3 zeigt in schematischer Darstellung eine perspektivische Ansicht des zweiten Bauteils 3. Das zweite Bauteil 3 weist eine plattenförmige Ausgestaltung mit längsseitig angeordneten nutartigen Führungselementen 31 zur Aufnahme und Führung der federartigen Führungselemente 23 auf. An einem Ende der nutartigen Führungselemente 31 sind die zweiten Rastklinken 32 zum Verrasten in den zugeordneten Rastaufnahmen 26 angeordnet. Entlang der Oberseite weist das zweite Bauteil 3 entlang seiner Längserstreckungsrichtung insgesamt drei Öffnungen 33 auf, welche jeweils von einem, zu der Oberseite abragenden Rand 34 begrenzt sind. Der Rand 34 umfasst innenseitig in Durchlassrichtung der Öffnungen 33 Führungsnuten 35 auf, über welche ein in die Öffnung 33 einsetzbarer Einsatz 36 aufnehmbar ist, der in 4 in schematischer Darstellung perspektivisch gezeigt ist. Der Einsatz 36 ist trichterförmig mit einem Eingang 38 und einen Ausgang 39 ausgebildet. Die Öffnungsweite des Eingangs 38 ist größer als die des Ausgangs 39 ausgeformt. Der Ausgang 39 ist komplementär zu dem Rand 34 ausgebildet und weist außenseitig Führungsstege 37 auf, welche zum Eingriff in die innenseitigen Führungsnuten 35 vorgesehen sind. In einer alternativen, nicht dargestellten Weise können die Führungsstege innenseitig an dem Rand 34 und die Führungsnuten außenseitig an dem Einsatz 36 vorgesehen sein. Denkbar ist eine nicht dargestellte weitere Alternative, bei welcher der Rand 34 und der Ausgang 39 dergestalt sind, dass der Rand 34 in den Ausgang 39 einsetzbar ist. Der Ausgang 39 und der Rand 34 sind nach diesen Ausführungsbeispielen ausgelegt, den Einsatz 36 über eine Klemmkraft bzw. einen Presssitz auswechselbar zu halten. Alternativ dazu können andere Befestigungsmöglichkeiten wie Klemmung über eine Klemmschraube, Bajonettverschluss oder ähnliches vorgesehen werden.
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Das Saugkanalendteil 1 nach diesem Ausführungsbeispiel wird durch Verbringen der federartigen Führungselemente 23 mit den nutartigen Führungselementen 31 in Eingriff und einer nachfolgenden Relativbewegung entlang der Längserstreckungsrichtung des Saugkanalendteils 1 bis zum Einrasten der zweiten Rastklinke 32 in die Rastaufnahme 26 zusammengesetzt. Eine Demontage erfolgt dementsprechend in umgekehrter Reihenfolge. Mit dem ersten Bauteil 2 können folglich zueinander unterschiedliche zweite Bauteile 3 kombiniert werden, um das Saugkanalendteil 1 an unterschiedliche Ausgestaltungen eines Streckwerkes oder mit dem selben Streckwerk verarbeitete unterschiedliche Faserarten adäquat auf einfache Weise anpassen zu passen. Mit einem zweiten Bauteil 3 können ebenso zueinander unterschiedlich ausgestaltete erste Bauteile 2 kombiniert werden. Das Saugkanalendteil 1 stellt eine hohe Variabilität und Flexibilität bereit. Ferner können im Defektfall ohne Weiteres einzelne Komponenten ausgewechselt werden.
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Das Saugkanalendteil 1 oder wenigstens eine seiner Komponenten wie das erste Bauteil 2, das zweite Bauteil 3 und/oder der Einsatz 36 können mittels eines 3D-Druckverfahrens, eines Lasersinterverfahrens oder eines Kunststoffspritzverfahrens den Anforderungen entsprechend unter jeweiliger Berücksichtigung der diesen Verfahren inhärenten Vorteilen hergestellt sein. Dadurch kann ein weiterer Freiheitsgrad in der Ausgestaltung des Saugkanalendteils 1 bereitgestellt werden.
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5 zeigt eine schematische Seitenansicht einer möglichen Anordnung des Saugkanalendteils 1 im Bereich eines Streckwerkes. Das mit 5 rein schematisch durch Walzenpaare 6, 7 und 8 dargestellte Streckwerk umfasst ein Eingangswalzenpaar 6, über welches ein Faserband in den Verzugsbereich eingeführt wird. Das Eingangswalzenpaar 6 weist eine Eingangsunterwalze 61 und eine Eingangsoberwalze 62 auf. Dem Eingangswalzenpaar 6 folgt in Faserbandtransportrichtung R ein Mittenwalzenpaar 7 umfassend eine Mittenunterwalze 71 und eine Mittenoberwalze 72, wobei diesem in Faserbandtransportrichtung ein Ausgangswalzenpaar 8 mit einer Ausgangswalze 81 und einer Ausgangswalze 82 nachgeschaltet ist. Zwischen den einzelnen Walzenpaaren 6, 7, 8 sind Verzugsbereiche zum unterschiedlichen Verzug des durchlaufenden Faserbandes in bekannter Weise ausgebildet, indem einander nachgeschaltete Walzenpaare mit zueinander unterschiedlicher Drehgeschwindigkeit im Streckwerksbetrieb rotieren.
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Unterhalb der Walzenpaare 6, 7, 8 ist das Saugkanalendteil 1 mit einer Anzahl an Öffnungen, die der Anzahl der Walzenpaare 6, 7, 8 entspricht, angeordnet. Die jeweiligen Öffnungen 33 weisen entlang der Faserbandtransportrichtung R einen gleichen Abstand wie die jeweiligen Drehpunkte der zugeordneten Unterwalzen 61, 71, 81 auf. Die Anordnung ist nach diesem Ausführungsbeispiel zentriert dargestellt. Die zentrierte Anordnung zeigt sich dadurch, dass in der gezeigten Seitenansicht insbesondere der Drehpunkt der Unterwalze 81 mit den sich einander gegenüberliegenden Randpunkten des Einsatzes 36 oder der Öffnung 33 ein gleichschenkliges Dreieck D aufspannt, dessen Symmetrieachse S durch den Mittelpunkt des Einsatzes 36 bzw. der Öffnung 33 verläuft. Diese zentrierte Anordnung ist nach diesem Ausführungsbeispiel in gleicher Weise für die Anordnung der Öffnungen 33, welche der Mittenunterwalze 71 und der Eingangsunterwalze 61 gegenüberliegen, vorgesehen.
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Das Saugkanalendteil 1 ist nach diesem Ausführungsbeispiel im Bereich des Streckwerkes über zwei Befestigungsmittel 4, 5 stationär gehalten. Das erste Befestigungsmittel 4 ist als Klammer ausgestaltet, welche den Außenumfang des Saugkanalendteils 1 umgreift und in die an dem Saugkanalendteil 1 vorgesehenen ersten Rastklinke 25 eingreift. Das erste Befestigungsmittel 4 weist ein als Rastklinke ausgebildetes Fixierelement 41 auf, welches im Bereich des Streckwerks an einem Träger der Walzenpaare, des Streckwerks oder einem Rahmenabschnitt der Arbeitsstelle der Textilmaschine über ein Komplementärelement fixierbar ist. Das zweite Befestigungsmittel 5 ist im Bereich des Streckwerks dem Ausgangswalzenpaar 8 in Faserbandtransportrichtung nachgeschaltet angeordnet und weist eine nicht dargestellte Rastaufnahme auf, in welche die Rastnase 27 im montierten Zustand eingreift.
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Die Anordnung des Saugkanalendteils 1 erlaubt im Streckwerksbetrieb eine zuverlässige und effiziente Abführung von im Bereich der Walzenpaare 6, 7, 8 auftretenden Faserflugs. Der Faserflug wird mittels einer Saugströmung bedingt durch eine in dem Saugkanalendteil 1 vorherrschenden Unterdruck über die trichterförmige Öffnung des Einsatzes 36 in die Öffnung 33 des zweiten Bauteils 3 eingesaugt und über den Einlass 21 des ersten Bauteils 2 durch den Auslass 22 abgeführt. Der Auslass 22 des ersten Bauteils 2 ist nach diesem Ausführungsbeispiel als Schlauchanschlusselement zum Anschluss eines Unterdruckschlauches ausgebildet, über welchen eine Unterdruckströmung durch Anlage eines Unterdrucks oder im Bedarfsfall eine Überdruckströmung durch Anlage eines Überdruckes in das Saugkanalendteil 1 einbringbar ist. Eine einbringbare Überdruckströmung ist dahingehend vorteilhaft, dass das Saugkanalendteil 1 und/oder die zugeordneten Walzen im Bedarfsfall freigeblasen bzw. von Faserflug befreit werden können.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Saugkanalendteil
- 2
- erstes Bauteil
- 3
- zweites Bauteil
- 4
- erstes Befestigungsmittel
- 5
- zweites Befestigungsmittel
- 6
- Eingangswalzenpaar
- 7
- Mittenwalzenpaar
- 8
- Ausgangswalzenpaar
- 21
- Einlass
- 22
- Auslass
- 23
- federartiges Führungselement
- 24
- Unterbrechung
- 25
- erste Rastklinke
- 26
- Rastaufnahme
- 27
- Rastnase
- 31
- nutartiges Führungselement
- 32
- zweite Rastklinke
- 33
- Öffnung
- 34
- Rand
- 35
- Führungsnut
- 36
- Einsatz
- 37
- Führungssteg
- 38
- Eingang
- 39
- Ausgang
- 41
- Fixierelement
- 61
- Eingangsunterwalze
- 62
- Eingangsoberwalze
- 71
- Mittenunterwalze
- 72
- Mittenoberwalze
- 81
- Ausgangsunterwalze
- 82
- Ausgangsoberwalze
- D
- gleichschenkliges Dreieck
- R
- Faserbandtransportrichtung
- S
- Symmetrieachse
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 1601825 A1 [0002]
- EP 3026152 A1 [0002, 0003]