-
Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Schmelzspinnen und Abkühlen
mehrerer synthetischer Fäden gemäß dem
Oberbegriff des Anspruchs 1.
-
Bei
der Herstellung von synthetischen Fäden ist es allgemein
bekannt, dass die Fäden nach dem Extrudieren durch eine
Spinndüse in einer nachgeordneten Kühlzone abgekühlt
werden, damit das thermoplastische Material der Filamente sich verfestigt
und somit die Filamentstränge zu einem multifilen Faden
zusammengeführt werden können. Zur Abkühlung
der frisch extrudierten Filamente wird ein Kühlluftstrom
erzeugt und auf die Filamentstränge geleitet. Um hierbei
eine intensive Abkühlung der einzelnen Filamentstränge
innerhalb des Filamentbündels zu erhalten, haben sich Systeme
bewährt, bei welcher der Kühlluftstrom über
einen Kühlzylinder den Filamenten zugeführt wird.
Eine derartig Vorrichtung ist beispielsweise aus der
DE 34 24 253 A1 bekannt.
-
Bei
der bekannten Vorrichtung ist unterhalb von einem Spinnbalken, der
mehrere Spinndüsen in einer reihenförmigen Anordnung
hält, ein Blaskasten angeordnet. Der Blaskasten wird an
der Unterseite des Spinnbalkens gehalten, wobei jeder Spinndüse ein
Kühlzylinder innerhalb des Blaskastens zugeordnet ist.
Die Kühlzylinder weisen eine gasdurchlässige Zylinderwand
auf, so dass ein in dem Blaskasten eingeblasene Kühlluft
durch die Kühlzylinder gleichmäßig von
allen Seiten auf die aus den Spinndüsen austretenden Filamente
gerichtet ist.
-
Der
Blaskasten ist unterhalb des Spinnbalkens höhenverstellbar
gehalten, um bei Wartungen den Blaskasten in eine untere Wartungsstellung
mit Abstand zu der Unterseite des Spinnbalkens zu führen.
In dieser Stellung lassen sich somit das regelmäßig
durchzuführende Schaben der Unterseiten der Spinndüsen
ausführen. Das Schaben der Spinndüsen wird ohne
Unterbrechung des Schmelzestromes ausgeführt, um ein Zusetzen
der Kapillarbohrungen an den Spinndüsenunterseiten zu verhindern.
In dieser Situation ist es jedoch erforderlich, dass die Filamente
der benachbarten Spinndüsen kontinuierlich von einer Absaugeinrichtung
aufgenommen und abgeführt werden können. Derartige
Absaugeinrichtungen müssen jedoch einen Mindestabstand
zur Spinndüse aufweisen, damit eine Vorkühlung
und damit eine Verfestigung der Filamente eintreten kann. Um das
Absaugen und Abziehen der Filamente zu ermöglichen, muß bei
der bekanten Vorrichtung der Blaskasten in eine untere Wartungsstellung
geführt werden, die einen ausreichenden großen
Abstand zur Absaugung der Filamente freigibt.
-
Es
ist nun Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung der gattungsgemäßen
Art derart weiterzubilden, dass trotz einer kompakten Bauart ein
sicheres Absaugen der Fäden während einer Wartung
der Vorrichtung möglich ist.
-
Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst,
dass der Blaskasten an einer äußeren Längsseite,
die sich parallel zu den Spinndüsen erstreckt, eine Fadenführungsleiste
aufweist, an welcher die Filamentstränge während
einer Wartung außerhalb des Blaskastens führbar
sind.
-
Vorteilhafte
Weiterbildungen der Erfindung sind durch die Merkmale und Merkmalskombinationen
der Unteransprüche definiert.
-
Die
Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass die während der
Wartung extrudierten Filamentstränge sicher und ohne Gefahr
von Verklebungen noch nicht verfestigter Filamente abführbar
sind. Ein weiterer Vorteil der Erfindung liegt darin, dass die in der
Wartungsstellung gehaltene Blaskasten zu den Spinndüsen
hin abdeckbar ist, damit die beim Schaben der Spinndüsen
sich lösenden Schmezepartikel und Anhaftungen nicht zur
Verschmutzung des Blaskastens führen.
-
Die
Weiterbildung der Erfindung, bei welcher die Fadenführungsleiste
durch eine gebogene Blechkante gebildet ist, die mit einem Schenkel
fest mit dem Blechkasten verbunden ist und die mit einem zweiten
Schenkel eine Fadenleitkante bildet, ist besonders vorteilhaft,
um direkt an einem aus Blechen gebildeten Blaskasten hergestellt
zu werden. Somit lassen sich zusätzliche Führungs-
und Befestigungsmittel einsparen.
-
Hierzu
ist die Weiterbildung bevorzugt verwendet, bei welcher der Blaskasten
aus einem Oberkasten und einem Unterkasten gebildet ist, die in
einer Trennfuge zusammengefügt sind und bei welcher die
Blechkante an der Trennfuge ausgebildet ist.
-
So
lässt sich die Blechkante vorteilhaft an einem freien Ende
einer Seitenwand des Oberkastens oder an einem freien Ende einer
Seitenwand des Unterkastens formen.
-
Um
eine sichere Führung der Filamente der gebogenen Blechkante
zu erhalten, ist der freie Schenkel der Blechkante bevorzugt vertikal
in Fadenlaufrichtung gebogen. Somit lassen sich auf der Fadenzulaufseite
der Blechkante Verrundungen bilden.
-
Die
Erfindung ist unabhängig von der Ausbildung des Blaskastens
in welcher Art und Weise die Kühlluft den Filamentsträngen
zugeführt wird. Um jedoch möglichst kompakte kurze
Anblasstrecken zu erhalten, hat sich die Ausbildung der Erfindung
bewährt, bei welcher der Blaskasten mehrere im Abstand
zueinander angeordnete Kühlzylinder aufweist, die eine
gasdurchlässige Zylinderwand besitzen und die jeweils einer
der Spinndüsen zugeordnet sind, wobei der Blaskasten an
einer Oberseite und einer Unterseite mehrere mit dem Kühlzylinder
korrespondierende Öffnungen aufweist. Damit lässt
sich eine kompakte Bauart des Blaskastens realisieren, so dass die
Wege zwischen der Betriebsstellung und der Wartungsstellung entsprechend
klein gehalten werden können.
-
Die
Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels
der erfindungsgemäßen Vorrichtung unter Bezug
auf die beigefügten Figuren näher erläutert.
-
Es
stellen dar
-
1 schematisch mehrere Ansichten eines ersten
Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Vorrichtung
in einer Betriebsstellung
-
2 schematisch mehrere Ansichten des Ausführungsbeispiels
nach 1 in einer Wartungsstellung
-
3 schematisch
eine Ansicht eines Ausführungsbeispiels eines Blaskasten
-
In 1 ist schematisch ein erstes Ausführungsbeispiel
der erfindungsgemäßen Vorrichtung in mehreren
Ansichten dargestellt. In 1.1 ist
das Ausführungsbeispiel in einer Vorderansicht und in 1.2 in einer Seitenansicht gezeigt. Insoweit kein ausdrücklicher
Bezug zu einer der Figuren gemacht ist, gilt die nachfolgende Beschreibung
für beide Figuren.
-
Das
Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen
Vorrichtung weist eine Spinnbalken 1 auf, der an seiner
Unterseite 19 mehrere Spinndüsen 2 in
einer reihenförmigen Anordnung nebeneinander hält. Die
Spinndüsen 2 sind innerhalb des Spinnbalkens 1 durch
mehrere Schmelzeleitungen 6 mit einer Spinnpumpe 3 verbunden.
Die Spinnpumpe 3 ist über einen Pumpenantrieb 4 angetrieben,
wobei die Spinnpumpe 3 zu jeder Spinndüse 2 ein
separates Fördermittel aufweist. Die Spinnpumpe 3 ist über
einen Schmelzezulauf 5 mit einer hier nicht dargestellten Schmelzequelle
verbunden. Der Spinnbalken 1 ist beheizt ausgeführt,
so dass die Spinndüsen 2, die Schmelzeleitungen 6 und
die Spinnpumpe 3 beheizt werden.
-
An
der Unterseite 19 des Spinnbalkens 1 schließt
sich unmittelbar ein Blaskasten 8 an. Der Blaskasten 8 ist
in diesem Ausführungsbeispiel durch einen Oberkasten 9 und
einen Unterkasten 10 gebildet, die über eine Trennfuge 11 miteinander
verbunden sind. In der Trennfuge 11 ist eine Lochplatte 17 angeordnet,
die den Oberkasten 9 und den Unterkasten 10 trennen.
-
Der
Blaskasten 8 weist unterhalb der Spinndüsen 2 durchgehende Öffnungen 20 auf,
die in dem Oberkasten 9 durch eingesetzte Kühlzylinder 14 und in
dem Un terkasten 10 durch eingesetzte Rohrstutzen 16 gebildet
sind. Die Kühlzylinder 14 weisen eine gasdurchlässige
Zylinderwand auf. Die Rohrstutzen 16 sind dagegen mit geschlossenen
Wänden ausgebildet. Der Unterkasten 10 ist an
einer Längsseite mit einem Luftzufuhrkanal 15 verbunden,
durch welchen eine Kühlluft in den Unterkasten 10 eingeleitet
wird.
-
Der
Blaskasten 8 ist durch zwei an den Blaskasten 8 angreifende
Hubzylinder 18.1 und 18.2 höhenverstellbar
ausgebildet. Im Betrieb wird der Blaskasten 8 durch die
Hubzylinder 18.1 und 18.2 gegen die Unterseite 19 des
Spinnbalkens 1 gedrückt. In dieser in 1.1 und 1.2 gezeigten
Betriebsstellung des Blaskastens 8 werden die durch die
Spinndüsen 3 extrudierten Filamente 7 durch
einen Kühlluftstrom innerhalb des Blaskastens 8 abgekühlt.
Dabei wird der Kühlluftstrom über den Luftzuführkanal 15 den
Unterkasten 10 zugeführt. Aus dem Unterkasten 10 wird
die Kühlluft gleichmäßig über
die Lochplatte 17 in den Oberkasten 9 geführt.
Aus dem Oberkasten 9 wird die Kühlluft über
die Kühlzylinder 14 den Filamenten 7 zugeführt.
-
Im
Betrieb bilden sich nach längerer Betriebszeit an den Unterseiten
der Spinndüsen 2 anhaftende Ablagerungen, die
dazu führen, dass in regelmäßigen Zeitabständen
die Unterseiten der Spinndüsen 2 gereinigt werden
müssen. Zu diesem Zweck ist es erforderlich, dass der Blaskasten 8 aus der
Betriebsstellung in eine untere Wartungsstellung geführt
wird, damit die Unterseiten der Spinndüsen 2 zugänglich
sind. Das Schaben der Spinndüsen 2 erfolgt ohne
Unterbrechung des Schmelzestroms, so dass aus den Spinndüsen 2 kontinuierlich
Filamente 7 austreten. Die Filamente 7 der Spinndüsen 2 müssen
somit während der Wartungsarbeiten kontinuierlich abgeführt
werden. Zu diesem Zweck werden die Filamente 7 außerhalb
des Blaskastens 8 an einer Fadenführungsleiste 12 geführt.
-
Wie
aus der 1.2 hervorgeht, weist der Blaskasten 8 an äußeren
Längsseite 13 eine Fadenführungsleiste 12 auf,
die sich im wesentlichen parallel zu den Spinndüsen 2 erstreckt.
-
Zur
weiteren Erläuterung wird nun auf die in 2 gezeigten
Darstellungen Bezug genommen. Die 2.1 zeigt
das Ausführungsbeispiel aus 1 schematisch
in einer Vorderansicht und 2.2 in
einer Seitenansicht. Insoweit kein ausdrücklicher Bezug
zu einer der Figuren gemacht ist, gilt die nachfolgende Beschreibung
für beide Figuren.
-
Die
Fadenführungsleiste 12 ist in diesem Ausführungsbeispiel
an dem Oberkasten 9 ausgebildet. Die Fadenführungsleiste 12 erstreckt
sich parallel zu den an den Spinnbalken 1 gehaltenen Spinndüsen 2.
Der Blaskasten 8 ist durch die Hubzylinder 18.1 und 18.2 mit
Abstand zu dem Spinnbalken 1 in einer unteren Wartungsstellung
gehalten. In dieser Stellung lässt sich nun ein Schaben
der Spinndüsen 2 ausführen.
-
Zum
Schaben der Spinndüsen 2 werden die Fäden
durchtrennt und außerhalb des Blaskastens 8 entlanggeführt.
Hierbei erfolgt die Führung der Filamente 7 durch
die Fadenführungsleiste 12. Die Filamente werden
unterhalb des Blaskastens 8 durch eine hier nicht näher
dargestellte Absaugeinrichtung aufgenommen und während
der Wartung kontinuierlich zu einem Abfallbehälter geführt.
Während des Schabens der Spinndüsen 2 wird
die Oberseite des Blaskastens 8 vorteilhaft abgedeckt,
damit keine Verunreinigungen der Kühlzylinder 14 sowie
der oberen Dichtflächen des Blaskastens 8 stattfinden
kann.
-
Bei
dem in 1 und 2 dargestellten
Ausführungsbeispiel ist die Fadenführungsleiste 12 an
der äußeren Längsseite 13 des
Blaskastens 8 durch zusätzliche Mittel gebildet,
die an dem Blaskasten 8 befestigt sind. Grundsätzlich
besteht jedoch auch die Möglichkeit, die Fadenführungsleiste 12 unmittelbar an
einer Blechkonstruktion des Blaskastens 8 zu integrieren.
Ein derartiges Ausführungsbeispiel ist schematisch in 3 dargestellt. 3 zeigt
hierbei den Blaskasten 8 in einer Teilschnittansicht, wie
er beispielsweise in dem Ausführungsbeispiel nach 1 und 2 einsetzbar
wäre.
-
Der
Blaskasten 8 ist durch den Oberkasten 9 und den
Unterkasten 10 gebildet. Der Oberkasten 9 ist
durch die Blechform 21 und der Unterkasten 10 durch
die Blechform 22 gebildet, die in der Trennfuge 11 durch
eine Flanschverbindung 23 miteinander verbunden sind. An
einem freien Ende der äußeren Seitenwand 26 des
Oberkastens 9 ist eine Blechkante 24 angeformt.
Die Blechkante 24 weist einen freien in Fadenlaufrichtung
gebogenen Schenkel 25.1 und einen die Flanschverbindung 23 bildenden
Schenkel 25.2 auf. Die Verrundung der Blechkante 24 ist
somit auf einer Zulaufseite der Filamente 7 ausgebildet, und
ermöglicht eine sichere Führung der Filamente mit
Abstand zu der Seitenwand 26 des Oberkastens. Hierbei bildet
der freie Schenkel 25.1 der Blechkante 24 eine
Fadenleitkante 27, an welcher die Filamente außerhalb
des Blaskastens 8 mit Kontakt geführt sind.
-
Die
in 3 dargestellte Ausbildung der Fadenführungsleiste 12 bietet
somit den Vorteil, dass keine zusätzlichen Führungs-
und Befestigungsmittel erforderlich sind. Die Blechkante 24 läßt
sich durch einfache Umformung unmittelbar an der Blechform 21 integrieren.
Alternativ besteht auch die Möglichkeit, dass die Blechkante 24 an
der Blechform 22 des Unterkastens 10 geformt ist.
-
- 1
- Spinnbalken
- 2
- Spinndüse
- 3
- Spinnpumpe
- 4
- Pumpenantrieb
- 5
- Schmelzezulauf
- 6
- Schmelzeleitung
- 7
- Filamente
- 8
- Blaskasten
- 9
- Oberkasten
- 10
- Unterkasten
- 11
- Trennfuge
- 12
- Fadenführungsleiste
- 13
- Längsseite
- 14
- Kühlzylinder
- 15
- Luftzufuhrkanal
- 16
- Rohrstutzen
- 17
- Lochplatte
- 18.1,
18.2
- Hubzylinder
- 19
- Unterseite
- 20
- Öffnungen
- 21
- Blechform
- 22
- Blechform
- 23
- Flanschverbindung
- 24
- Blechkante
- 25.1,
25.2
- Schenkel
- 26
- Seitenwand
- 27
- Fadenleitkante
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste
der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert
erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information
des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-