DE102015009130A1

DE102015009130A1 - Vorrichtung zum Fördern von viskosem Material

Info

Publication number: DE102015009130A1
Application number: DE102015009130.1A
Authority: DE
Inventors: Patrick Scholl; Sven Wirth
Original assignee: SCA Schucker GmbH
Current assignee: Atlas Copco IAS GmbH
Priority date: 2015-07-20
Filing date: 2015-07-20
Publication date: 2017-01-26
Also published as: CN107921466A; US20180193871A1; KR102440654B1; CN107921466B; EP3325174A1; EP3325174B1; WO2017012729A1; KR20180030527A

Abstract

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung (10, 110, 210) zum Fördern von viskosem Material (26) aus einem fassartigen, einen Behälterboden (14) und einen sich vom Behälterboden (14) nach oben erstreckenden Behältermantel (16) aufweisenden Behälter (12), mit einer Folgeplatte (18) zum Verschließen des Behälters (12), die an der dem Behälterinneren (24) zugewandten Innenfläche (20) des Behältermantels (16) anliegend in Richtung zum Behälterboden (14) und vom Behälterboden (14) weg beweglich ist und die eine Materialaustrittsöffnung und eine Belüftungsöffnung (48) aufweist, mit einer Pumpe zum Fördern des viskosen Materials (26) durch die Materialaustrittsöffnung und einer Belüftungseinrichtung (50) zum Einleiten von Druckluft durch die Belüftungsöffnung (48) und mit einer Absenkeinrichtung (30) zum Absenken der Folgeplatte (18) im Behälter (12), die mindestens einen doppeltwirkenden Zylinder (34) mit zwei durch einen Kolben (36) druckdicht gegeneinander abgegrenzten Druckräumen (38, 40) sowie eine die Folgeplatte (18) tragende Trageinrichtung (32) aufweist, wobei der Kolben (36) mittels einer durch einen ersten der Druckräume (38) verlaufenden, aus dem Zylinder (34) axial herausgeführten Kolbenstange (42) so mit der Trageinrichtung (32) verbunden ist, dass beim Anheben der Folgeplatte (18) in Richtung vom Behälterboden (14) weg der erste Druckraum (38) verkleinert wird. Erfindungsgemäß ist ein Ableitventil (58) vorgesehen, das in einer ersten Schaltstellung eine aus dem ersten Druckraum (38) führende Leitung (60) sperrt und die Leitung (60) in einer zweiten Schaltstellung zum Ableiten von Druckmedium aus dem ersten Druckraum (38) öffnet.

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Fördern von viskosem Material aus einem fassartigen, einen Behälterboden und einen sich vom Behälterboden nach oben erstreckenden Behältermantel aufweisenden Behälter, mit einer Folgeplatte zum Verschließen des Behälters, die an der dem Behälterinneren zugewandten Innenfläche des Behältermantels anliegend in Richtung zum Behälterboden und von Behälterboden weg beweglich ist und die eine Materialaustrittsöffnung und eine Belüftungsöffnung aufweist, mit einer Pumpe zum Fördern des viskosen Materials durch die Materialaustrittsöffnung und einer Belüftungseinrichtung zum Einleiten von Druckluft durch die Belüftungsöffnung und mit einer Absenkeinrichtung zum Absenken der Folgeplatte im Behälter, die mindestens einen doppeltwirkenden Zylinder mit zwei durch einen Kolben druckdicht gegeneinander abgegrenzten Druckräumen sowie eine die Folgeplatte tragende Trageinrichtung aufweist, wobei der Kolben mittels einer durch einen ersten der Druckräume verlaufenden, aus dem Zylinder axial herausgeführten Kolbenstange so mit der Trageinrichtung verbunden ist, dass beim Anheben der Folgeplatte in Richtung vom Behälterboden weg der erste Druckraum verkleinert wird.
Solche Vorrichtungen werden beispielsweise zum Auftragen von Klebstoffen oder Dichtstoffen bei der Produktion von Kraftfahrzeugen eingesetzt. Das viskose Material wird dabei mittels der Pumpe aus dem fassartigen Behälter gefördert, wobei die Folgeplatte mittels der Absenkeinrichtung stets in Anlage an einer Oberfläche des Materials im Behälter gehalten wird. Gegenüber dem Behältermantel ist die Folgeplatte abgedichtet, sodass einerseits kein Material aus dem Behälter ausdringen und andererseits keine Luft aus der Umgebung in den Behälter eindringen kann. Ist der Behälter entleert, so wird er gegen einen neuen, vollen Behälter ausgetauscht. Zu diesem Zweck muss die Folgeplatte aus dem Behälter nach oben herausbewegt werden. Um die Folgeplatte im Behälter nach oben bewegen zu können, muss das Innere des Behälters belüftet werden, da sonst im Behälter ein Vakuum entsteht, das ein Herausbewegen der Folgeplatte verhindert. Zu diesem Zweck wird durch die Belüftungsöffnung in der Folgeplatte mittels der Belüftungseinrichtung Luft, insbesondere Druckluft in den Behälter eingeleitet. Da die Folgeplatte im Vergleich zu den Flächen des Kolbens eine große Fläche aufweist, ist das Einleiten von Druckluft in den Behälter ein effektives Mittel, die Folgeplatte nach oben zu drängen. Wird die Folgeplatte nach oben bewegt, so bewegt sich der über die Trageinrichtung und die Kolbenstange starr mit ihr verbundene Kolben ebenfalls nach oben, so dass im ersten Druckraum ein Überdruck und im zweiten Druckraum ein Unterdruck entsteht. Die mit dem Behälterwechsel betraute Bedienperson muss daher durch Ablassen von Druckmedium aus dem ersten Druckraum bzw. Einleiten von Druckmedium in den zweiten Druckraum für einen Druckausgleich sorgen. Dies erfordert einige Aufmerksamkeit. Dabei kann es passieren, dass bei Unaufmerksamkeit der Bedienperson das Druckmedium im ersten Druckraum so stark komprimiert wird, dass beim Austreten der Folgeplatte aus dem Behälter, wenn der durch die Belüftungseinrichtung erzeugte Überdruck im Behälter entweicht, das Druckmedium im ersten Druckraum wie eine vorgespannte Feder wirkt und die Folgeplatte wieder mit großer Kraft in oder auf den Behälter drückt. Dabei kann der Behälter beschädigt oder sogar die Bedienperson verletzt werden.
Es ist daher Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art derart weiterzubilden, dass sie sicherer zu handhaben ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1, alternativ durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 10 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
Der Erfindung liegt der Gedanke zugrunde, es nicht der Aufmerksamkeit der Bedienperson zu überlassen, dass der Druck im ersten Druckraum bei einer Bewegung des Kolbens nach oben, bedingt durch ein Anheben der Folgeplatte, in ausreichendem Maß reduziert wird. Zu diesem Zweck ist ein Ableitventil vorgesehen, welches in einer Schaltstellung eine aus dem ersten Druckraum führende Leitung sperrt und die Leitung in einer anderen Schaltstellung zum Ableiten von Druckmedium aus dem ersten Druckraum öffnet. Vorteilhaft schaltet eine Steuereinheit das Ableitventil automatisch vor dem Einleiten von Druckluft durch die Belüftungsöffnung oder während des Einleitens. Das Ableitventil ist dabei vorzugsweise ein Drosselventil oder ihm ist ein Drosselventil vorgeschaltet, so dass das Druckmedium aus dem ersten Druckraum nicht schlagartig entweichen kann.
Das Schalten des Ableitventils kann automatisch schon vor dem Einleiten von Druckluft in den Behälter erfolgen, beispielsweise dann, wenn die Vorrichtung von der Bedienperson vom Pumpbetrieb auf einen Behälterwechselbetrieb umgestellt wird. Dabei wird automatisch ein entsprechendes Signal an die Steuereinheit übermittelt, welche dann das Ableitventil schaltet. Es ist jedoch auch möglich, dass die Einleitung der Druckluft in den Behälter durch das Schalten eines Ventils in einer Druckluftzuleitung erfolgt und dass das Schalten des Ventils in der Druckluftzuleitung ein Signal an die Steuereinheit erzeugt und diese bei Empfang des Signals das Ableitventil schaltet. Die Leitung kann aus dem ersten Druckraum über das Ableitventil zu einem zur Umgebung offenen Ende führen.
Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung führt die Leitung aus dem ersten Druckraum vom Ableitventil in den zweiten Druckraum, sodass beide Druckräume bei in seiner zweiten Schaltstellung befindlichen Ableitventil kurzgeschlossen sind. Ein Ableiten von Druckmedium aus dem ersten Druckraum bedingt dann ein Zuleiten von Druckmedium in den zweiten Druckraum. Es müssen dann keine zusätzlichen Maßnahmen getroffen werden, um das Entstehen eines Unterdrucks im zweiten Druckraum zu verhindern. Zweckmäßig ist in der Leitung zwischen dem Ableitventil und dem zweiten Druckraum ein Rückschlagventil angeordnet, dass in einer Schaltstellung eine Strömung des Druckmediums in den zweiten Druckraum freigibt und eine Strömung des Druckmediums aus dem zweiten Druckraum sperrt.
Alternativ wird die der Erfindung zu Grunde liegende Aufgabe durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 10 gelöst. Gemäß Anspruch 10 ist mindestens ein Druckmesselement zur Detektion des Drucks im ersten und/oder im zweiten Druckraum und eine Regeleinrichtung zur Regelung der Druckluftzufuhr durch die Belüftungsöffnung in Abhängigkeit vom Druck im ersten Druckraum und/oder in Abhängigkeit vom Druck im zweiten Druckraum vorgesehen. Jedes der Druckmesselemente kann insbesondere ein Drucksensor zur Messung des Drucks im betreffenden Druckraum sein. Mittels der Regeleinrichtung kann der Druck im ersten und/oder im zweiten Druckraum durch Ableiten bzw. Einleiten von Druckmedium angepasst werden. Dabei weist die Regeleinrichtung vorteilhaft ein Regelventil auf, dass in Abhängigkeit vom Druck im ersten Druckraum und/oder vom Druck im zweiten Druckraum zum Ableiten von Druckmedium aus dem ersten Druckraum und/oder zum Zuleiten von Druckmedium in den zweiten Druckraum schaltbar ist. Insbesondere ist es möglich, dass die Regeleinrichtung die Einleitung von Druckluft unterbricht, wenn der Druck im ersten Druckraum über einen ersten Schwellwert steigt und dann die Ausleitung von Druckmedium aus dem ersten Druckraum freigibt. Alternativ oder ergänzend hierzu kann die Regeleinrichtung die Einleitung von Druckluft unterbrechen, wenn der Druck im zweiten Druckraum unter einen zweiten Schwellwert sinkt. In jedem Fall kann die Regeleinrichtung des weiteren die Einleitung von Druckmedium in den zweiten Druckraum freigeben.
Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung gibt die Regeleinrichtung die Einleitung von Druckluft in den Behälter wieder frei, wenn der Druck im ersten Druckraum unter einen dritten Schwellwert sinkt und sperrt dann auch die Ausleitung von Druckmedium aus dem ersten Druckraum. Alternativ oder ergänzend hierzu kann die Regeleinrichtung die Einleitung von Druckluft wieder freigeben, wenn der Druck im zweiten Druckraum über einen vierten Schwellwert steigt und die Regeleinrichtung kann dann die Einleitung von Druckmedium in den zweiten Druckraum sperren.
Im folgenden wird die Erfindung anhand dreier schematisch dargestellter Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es zeigen
1 bis 3 jeweils eine Vorrichtung zum Fördern von viskosem Material in schematischer Darstellung gemäß einem ersten, einem zweiten und einem dritten Ausführungsbeispiel.
In 1, 2, 3 ist jeweils schematisch eine Vorrichtung 10, 110, 210 zum Fördern von viskosem Material aus einem zylindrischen Behälter 12 dargestellt, welcher einen Behälterboden 14 und einen sich vom Behälterboden 14 nach oben erstreckenden Behältermantel 16 aufweist. Die Fördervorrichtung 10, 110, 210 (gleiche Merkmale sind in allen Ausführungsbeispielen jeweils mit den gleichen Bezugszeichen versehen) weist eine Folgeplatte 18 auf, die an einer Innenfläche 20 des Behältermantels 16 abgedichtet anliegend auf einer Oberfläche 22 des im Behälterinneren 24 aufgenommenen viskosen Materials 26 aufliegt. Die Folgeplatte 18 weist eine nicht näher dargestellte Materialaustrittsöffnung auf, an die eine Pumpe angeschlossen ist, die das viskose Material, meist ein Kleb- oder Dichtstoff, zu einer Auftragsvorrichtung fördert. Im Verlauf des Förderns nimmt die Menge des viskosen Materials im Behälter 12 ab, so dass die Folgeplatte 18 nach und nach nach unten bewegt wird, um in Anlage an die Oberfläche 22 des viskosen Materials 26 gehalten zu werden.
Zu diesem Zweck ist eine Absenkeinrichtung 30 vorgesehen, die eine starr mit der Folgeplatte 18 verbundene Trageinrichtung 32 aufweist. Zudem weist sie zwei baugleiche doppeltwirkende Zylinder 34 auf, die beidseitig der Folgeplatte 18 angeordnet sind, so dass ihre Mittelachsen auf einer Linie mit der Mittelachse der Folgeplatte 18 liegen. Die Zylinder 34 weisen jeweils einen Kolben 36 auf, der einen ersten, oberen Druckraum 38 und einen zweiten, unteren Druckraum 40 druckdicht gegeneinander abgrenzt. Durch den ersten Druckraum 38 verläuft jeweils eine Kolbenstange 42, welche axial aus dem Zylinder 34 abgedichtet herausgeführt ist, wobei beide Kolbenstangen 42 starr mit der Trageinrichtung 32 verbunden sind. Durch Einleiten von Druckmedium wie Druckluft oder Hydraulikflüssigkeit in die Druckräume 38, 40 lassen sich die Kolben 36 und mit ihnen die Folgeplatte 18 nach oben und unten bewegen, insbesondere um dem abnehmenden Materialspiegel im Behälter 12 zu folgen. Die ersten Druckräume 38 kommunizieren ebenso miteinander wie die zweiten Druckräume 40.
Die dem ersten Druckraum 38 jeweils zugewandte erste wirksame Fläche 44 des Kolbens 36 ist kleiner als die dem zweiten Druckraum 40 zugewandte zweite wirksame Fläche 46. Bei gleichem Druck in beiden Druckräumen 38, 40 ergibt sich eine resultierende Kraft nach oben, die ungefähr, mit einer Toleranz von weniger als 10%, vorzugsweise von weniger als 5%, das Gewicht der Folgeplatte 18, der Trageinrichtung 32, der Kolbenstangen 42 und der Kolben 36 ausgleicht.
Die Folgeplatte 18 weist eine Belüftungsöffnung 48 auf, über die Luft und insbesondere Druckluft in das Behälterinnere 24 eingeleitet werden kann. Zu diesem Zweck ist eine Belüftungseinrichtung 50 vorgesehen, die eine zur Belüftungsöffnung 48 verlaufende Druckluftleitung 52 aufweist, die an ein Druckluftsystem 54 angeschlossen ist und mittels eines Druckluftventils 56 absperrbar ist. Ist der Behälter 12 entleert, so muss für einen Behältertausch die Folgeplatte 18 aus ihm entfernt werden. Da diese dicht an der Innenfläche 20 anliegt, muss über die Belüftungsöffnung 48 Luft in das Behälterinnere eingeleitet werden, da sonst ein Anheben der Folgeplatte mittels der Absenkeinrichtung 30 zu einem Anheben des Behälters 12 führen würde. Das Einleiten von Druckluft in das Behälterinnere 24 wird zudem dazu genutzt, die Folgeplatte 18 anzuheben, da deren dem Behälterinneren 24 zugewandte Fläche groß ist im Vergleich zu den wirksamen Flächen 44, 46 der Kolben 36 und somit bereits mit geringem Druck eine große Kraft erzielbar ist. Um eine Kompression des Druckmediums im ersten Druckraum 38 zu vermeiden, sind gemäß den drei Ausführungsbeispielen die im folgenden beschriebenen Maßnahmen vorgesehen.
Beim ersten Ausführungsbeispiel (1) ist ein Ableitventil 58 in einer zu den ersten Druckräumen 38 führenden Leitung 60 vorgesehen, das die Leitung 60 in einer ersten Schaltstellung sperrt und in einer zweiten Schaltstellung zur Umgebung öffnet, wie in 1 dargestellt. Beim Behälterwechsel wird vor oder mit dem Belüften des Behälterinneren 24 das Ableitventil 58 in die zweite Schaltstellung gebracht, so dass Druckmedium aus den ersten Druckräumen 38 in die Umgebung entweichen kann, wenn die Folgeplatte 18 nach oben bewegt wird. Das Schalten des Ableitventils 58 in die zweite Schaltstellung kann beispielsweise manuell erfolgen, wobei eine Steuer- oder Regeleinrichtung das Belüften des Behälterinnenraums 24 blockiert, so lange sich das Ableitventil 58 in seiner ersten Schaltstellung befindet. Das Schalten des Ableitventils 58 in die zweite Schaltstellung kann aber auch durch eine Steuereinheit automatisch erfolgen, wenn die Fördervorrichtung 10 von einem Fördermodus, in dem sie bereit ist, Material 26 aus dem Behälter 12 zu fördern, in einen Behälterwechselmodus geschaltet wird, in dem die Materialförderung unterbunden ist und eine Aufwärtsbewegung der Folgeplatte 18 freigegeben ist. Vor dem Ableitventil 58 befindet sich noch ein Drosselventil 62 in der Leitung 60.
Beim zweiten Ausführungsbeispiel (2) verläuft die Leitung 60, in der das Ableitventil 58 angeordnet ist, zwischen den beiden Druckräumen 38, 40. Zum Behälterwechsel wird das Ableitventil 58 in seine zweite Schaltstellung gebracht, wie im Zusammenhang mit dem ersten Ausführungsbeispiel beschrieben, so dass ein Bypass zwischen den Druckräumen 38, 40 hergestellt wird. Wird die Folgeplatte 18 nach oben bewegt, so wird Druckmedium aus den ersten Druckräumen 38 in die zweiten Druckräume 40 verdrängt. Um ein Zurückströmen von Druckmedium zu unterbinden, ist zwischen dem Ableitventil 58 und jedem der zweiten Druckräume 40 ein Rückschlagventil 64 angeordnet.
Beim dritten Ausführungsbeispiel (3) sind ein erster Drucksensor 70 zur Messung des Drucks in den ersten Druckräumen 38 sowie ein zweiter Drucksensor 72 zur Messung des Drucks in den zweiten Druckräumen 40 vorgesehen, deren Messwerte an eine nicht näher dargestellte Regeleinrichtung übermittelt werden. Zum Anheben der Folgeplatte 18 wird mittels der Belüftungseinrichtung 50 Druckluft in den Behälter 12 eingebracht. Bei der resultierenden Bewegung der Folgeplatte 18 und der Kolben 36 nach oben steigt der Druck im ersten Druckraum 38, während der Druck im zweiten Druckraum 40 sinkt. Sobald der vom ersten Drucksensor 70 gemessene Druck über einen vorgegebenen ersten Schwellwert steigt oder der vom zweiten Drucksensor 72 gemessene Druck unter einen vorgegebenen zweiten Schwellwert sinkt, unterbindet die Regeleinrichtung die Druckluftzufuhr in das Behälterinnere 24 und schaltet ein Regelventil 74 in seine in 3 gezeigte Schaltstellung, in der Druckmedium aus dem ersten Druckraum 38 abgeleitet und Druckmedium in den zweiten Druckraum 40 eingeleitet wird. Sinkt der vom ersten Drucksensor 70 gemessene Druck unter einen vorgegebenen dritten Schwellwert oder steigt der vom zweiten Drucksensor 72 gemessene Druck über einen vorgegebenen vierten Schwellwert, so schaltet die Regeleinrichtung das Regelventil 74 wieder in seine die Ein- und Ableitung von Druckmedium in die bzw. aus den Druckräumen sperrende Sperrstellung und gibt die Druckluftzufuhr in das Behälterinnere 24 wieder frei. Dieser Prozess wird so lange wiederholt, bis die Folgeplatte 18 aus dem Behälter 12 entfernt ist.
Die Bezugszeichen 70, 72 in 3 können alternativ zur obigen Beschreibung auch Druckschalter bezeichnen, die, ohne dass eine gesonderte Regeleinrichtung erforderlich ist, beim Erreichen der genannten Schwellwerte das Regelventil 74 wie beschrieben schalten. Die Druckschalter 70, 72 vereinen damit jeweils die Funktionen eines Druckmesselements und einer Regeleinrichtung miteinander.
Zusammenfassend ist folgendes festzuhalten: Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung 10, 110, 210 zum Fördern von viskosem Material 26 aus einem fassartigen, einen Behälterboden 14 und einen sich vom Behälterboden 14 nach oben erstreckenden Behältermantel 16 aufweisenden Behälter 12, mit einer Folgeplatte 18 zum Verschließen des Behälters 12, die an der dem Behälterinneren 24 zugewandten Innenfläche 20 des Behältermantels 16 anliegend in Richtung zum Behälterboden 14 und vom Behälterboden 14 weg beweglich ist und die eine Materialaustrittsöffnung und eine Belüftungsöffnung 48 aufweist, mit einer Pumpe zum Fördern des viskosen Materials 26 durch die Materialaustrittsöffnung und einer Belüftungseinrichtung 50 zum Einleiten von Druckluft durch die Belüftungsöffnung 48 und mit einer Absenkeinrichtung 30 zum Absenken der Folgeplatte 18 im Behälter 12, die mindestens einen doppeltwirkenden Zylinder 34 mit zwei durch einen Kolben 36 druckdicht gegeneinander abgegrenzten Druckräumen 38, 40 sowie eine die Folgeplatte 18 tragende Trageinrichtung 32 aufweist, wobei der Kolben 36 mittels einer durch einen ersten der Druckräume 38 verlaufenden, aus dem Zylinder 34 axial herausgeführten Kolbenstange 42 so mit der Trageinrichtung 32 verbunden ist, dass beim Anheben der Folgeplatte 18 in Richtung vom Behälterboden 14 weg der erste Druckraum 38 verkleinert wird. Erfindungsgemäß ist ein Ableitventil 58 vorgesehen, das in einer ersten Schaltstellung eine aus dem ersten Druckraum 38 führende Leitung 60 sperrt und die Leitung 60 in einer zweiten Schaltstellung zum Ableiten von Druckmedium aus dem ersten Druckraum 38 öffnet.

Claims

Vorrichtung zum Fördern von viskosem Material (26) aus einem fassartigen, einen Behälterboden (14) und einen sich vom Behälterboden (14) nach oben erstreckenden Behältermantel (16) aufweisenden Behälter (12), mit einer Folgeplatte (18) zum Verschließen des Behälters (12), die an der dem Behälterinneren (24) zugewandten Innenfläche (20) des Behältermantels (16) anliegend in Richtung zum Behälterboden (14) und vom Behälterboden (14) weg beweglich ist und die eine Materialaustrittsöffnung und eine Belüftungsöffnung (48) aufweist, mit einer Pumpe zum Fördern des viskosen Materials (26) durch die Materialaustrittsöffnung und einer Belüftungseinrichtung (50) zum Einleiten von Druckluft durch die Belüftungsöffnung (48) und mit einer Absenkeinrichtung (30) zum Absenken der Folgeplatte (18) im Behälter (12), die mindestens einen doppeltwirkenden Zylinder (34) mit zwei durch einen Kolben (36) druckdicht gegeneinander abgegrenzten Druckräumen (38, 40) sowie eine die Folgeplatte (18) tragende Trageinrichtung (32) aufweist, wobei der Kolben (36) mittels einer durch einen ersten der Druckräume (38) verlaufenden, aus dem Zylinder (34) axial herausgeführten Kolbenstange (42) so mit der Trageinrichtung (32) verbunden ist, dass beim Anheben der Folgeplatte (18) in Richtung vom Behälterboden (14) weg der erste Druckraum (38) verkleinert wird, gekennzeichnet durch ein Ableitventil (58), das in einer ersten Schaltstellung eine aus dem ersten Druckraum (38) führende Leitung (60) sperrt und die Leitung (60) in einer zweiten Schaltstellung zum Ableiten von Druckmedium aus dem ersten Druckraum (38) öffnet.
Vorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine Steuereinheit zum automatischen Schalten des Ableitventils (58) in die zweite Schaltstellung vor dem oder während des Einleitens von Druckluft durch die Belüftungsöffnung (48).
Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Ableitventil (58) ein Drosselventil ist oder dass ihm ein Drosselventil (62) vorgeschaltet ist.
Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Leitung (60) vom Ableitventil (58) zu einem zur Umgebung offenen Ende führt.
Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Leitung (60) vom Ableitventil (58) in den zweiten Druckraum (40) führt.
Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass in der Leitung (60) zwischen dem Ableitventil (58) und dem zweiten Druckraum (40) ein Rückschlagventil (64) angeordnet ist, das in einer Schaltstellung eine Strömung des Druckmediums in den zweiten Druckraum (40) freigibt und eine Strömung des Druckmediums aus dem zweiten Druckraum (40) sperrt.
Verfahren zum Entfernen der Folgeplatte (18) einer Vorrichtung (10, 110) nach einem der vorangehenden Ansprüche aus einem fassartigen, einen Behälterboden (14) und einen sich vom Behälterboden (14) nach oben erstreckenden Behältermantel (16) aufweisenden Behälter (12), wobei mittels der Belüftungseinrichtung (50) Druckluft über die Belüftungsöffnung (48) in den Behälter (12) eingeleitet wird und wobei die Folgeplatte (18) durch den Luftdruck im Behälter (12) vom Behälterboden (14) weg nach oben bewegt wird, dadurch gekennzeichnet, dass vor oder mit dem Einleiten von Druckluft in den Behälter (12) das Ableitventil (58) geschaltet und in die zweite Schaltstellung gebracht wird.
Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Ableitventil (58) automatisch durch eine Steuereinheit geschaltet wird.
Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Einleitung der Druckluft in den Behälter (12) durch Schalten eines Ventils (56) in einer Druckluftzuleitung (52) erfolgt und dass das Schalten des Ventils (56) in der Druckluftzuleitung (52) ein Signal an die Steuereinheit erzeugt und diese bei Empfang des Signals das Ableitventil (58) schaltet.
Vorrichtung zum Fördern von viskosem Material (26) aus einem fassartigen, einen Behälterboden (14) und einen sich vom Behälterboden (14) nach oben erstreckenden Behältermantel (16) aufweisenden Behälter (12), mit einer Folgeplatte (18) zum Verschließen des Behälters (12), die an der dem Behälterinneren (24) zugewandten Innenfläche (20) des Behältermantels (16) anliegend in Richtung zum Behälterboden (14) und vom Behälterboden (14) weg beweglich ist und die eine Materialaustrittsöffnung und eine Belüftungsöffnung (48) aufweist, mit einer Pumpe zum Fördern des viskosen Materials (26) durch die Materialaustrittsöffnung und einer Belüftungseinrichtung (50) zum Einleiten von Druckluft durch die Belüftungsöffnung (48) und mit einer Absenkeinrichtung (30) zum Absenken der Folgeplatte (18) im Behälter (12), die mindestens einen doppeltwirkenden Zylinder (34) mit zwei durch einen Kolben (36) druckdicht gegeneinander abgegrenzten Druckräumen (38, 40) sowie eine die Folgeplatte (18) tragende Trageinrichtung (32) aufweist, wobei der Kolben (36) mittels einer durch einen ersten der Druckräume (38) verlaufenden, aus dem Zylinder (34) axial herausgeführten Kolbenstange (42) so mit der Trageinrichtung (32) verbunden ist, dass beim Anheben der Folgeplatte (18) in Richtung vom Behälterboden (14) weg der erste Druckraum (38) verkleinert wird, gekennzeichnet durch mindestens ein Druckmesselement (70, 72) zur Detektion des Drucks im ersten und/oder im zweiten Druckraum (38, 40) und eine Regeleinrichtung zur Regelung der Druckluftzufuhr durch die Belüftungsöffnung (48) in Abhängigkeit vom Druck im ersten Druckraum (38) und/oder in Abhängigkeit vom Druck im zweiten Druckraum (40).
Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Regeleinrichtung ein Regelventil (74) aufweist, das in Abhängigkeit vom Druck im ersten Druckraum (38) und/oder vom Druck im zweiten Druckraum (40) zum Ableiten von Druckmedium aus dem ersten Druckraum (38) und/oder zum Zuleiten von Druckmedium in den zweiten Druckraum (40) schaltbar ist.
Verfahren zum Entfernen der Folgeplatte (18) einer Vorrichtung (210) nach einem der Ansprüche 10 oder 11 aus einem fassartigen, einen Behälterboden (14) und einen sich vom Behälterboden (14) nach oben erstreckenden Behältermantel (16) aufweisenden Behälter (12), wobei mittels der Belüftungseinrichtung (50) Druckluft über die Belüftungsöffnung (48) in den Behälter (12) eingeleitet wird und wobei die Folgeplatte (18) durch den Luftdruck im Behälter (12) vom Behälterboden (14) weg nach oben bewegt wird, dadurch gekennzeichnet, dass die Regeleinrichtung die Einleitung von Druckluft unterbricht, wenn der Druck im ersten Druckraum (38) über einen vorgegebenen ersten Schwellwert steigt und/oder wenn der Druck im zweiten Druckraum (40) unter einen vorgegebenen zweiten Schwellwert sinkt sowie die Ausleitung von Druckmedium aus dem ersten Druckraum (38) und/oder die Einleitung von Druckmedium in den zweiten Druckraum (40) freigibt.
Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Regeleinrichtung die Einleitung von Druckluft wieder freigibt, wenn der Druck im ersten Druckraum (38) unter einen vorgegebenen dritten Schwellwert sinkt und/oder wenn der Druck im zweiten Druckraum (40) über einen vorgegebenen vierten Schwellwert steigt sowie die Ausleitung von Druckmedium aus dem ersten Druckraum (38) und/oder die Einleitung von Druckmedium in den zweiten Druckraum (40) sperrt.