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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Befestigungsvorrichtung und ein System zum Verbinden, insbesondere zum schwenkbaren Befestigen, eines Stabilisators an einem Kraftfahrzeugaufbau.
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Es ist bekannt, Befestigungsvorrichtungen zum schwenkbaren Befestigen eines Stabilisators an einem Kraftfahrzeugaufbau einzusetzen. Der Stabilisator ist dabei ein Element bei einem Kraftfahrzeug, das zum Abfedern von Bewegungen gegenüberliegender Räder und somit zur Verbesserung der Straßenlage dient. Er verbindet die gegenüberliegenden Räder durch zwei kurze Hebel und ein dazwischen liegendes Mittelstück, meistens in Form einer Drehstabfeder. Die Federwirkung des Stabilisators entfaltet sich durch die Verdrehung (Torsion) des Mittelstückes, das meistens aus einem stabilen Material ausgebildet ist, um die Drehbewegung der Räder sicher aufeinander zu übertragen. Die Drehstabfeder ist dabei derart drehbar unterhalb der Karosserie (dem Fahrzeugaufbau) des Kraftfahrzeuges angebracht, dass die Torsionskräfte vom Stabilisator auf die Karosserie abgeleitet werden können. Die abgewinkelten Enden, die als Hebel wirken, sind fest mit den Rädern bzw. den Radaufhängungen verbunden, so dass die Hebel die Bewegung der Räder auf das Mittelstück übertragen können. Beim Anheben eines Rades wird über die Verdrehung des Stabilisators das gegenüberliegende Rad ebenfalls angehoben, beim Absenken ebenso gesenkt. Dadurch wird bei Straßenunebenheiten und/oder bei Kurvenfahrten dem Wanken der Karosserie entgegengewirkt. Bei bekannten Stabilisatoren wird das Mittelstück, mittels Befestigungsvorrichtungen an den Hilfsrahmen drehbar befestigt. Die herkömmlichen Befestigungsvorrichtungen weisen hierzu zwei Schellenelemente auf, die an beiden Radseiten mit Hilfe von jeweils zwei Schrauben am Hilfsrahmen angeschraubt werden. Der Hilfsrahmen wird wiederum mit Hilfe von weiteren Schrauben an der Karosserie des Kraftfahrzeuges angeschraubt.
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Nachteilig bei den bekannten Befestigungsvorrichtungen ist es zum einen, dass sie viele Bauelemente benötigen, um den Stabilisator an einem Kraftfahrzeugaufbau zu befestigen. Zum anderen ist es nachteilig, dass die Montage derartiger Befestigungsvorrichtungen aufwendig ist und mehrere Montageschritte erfordert. Des Weiteren ist es von Nachteil, dass die Befestigungsvorrichtungen viel Bauraum erfordern.
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Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, mindestens einen der voranstehend beschriebenen Nachteile zumindest zum Teil zu überwinden. Insbesondere ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Befestigungsvorrichtung sowie ein System zum Anbringen eines Stabilisators an einem Kraftfahrzeugaufbau bereitzustellen, die unkompliziert aufgebaut ist, wenig Bauelemente benötigt, wenige Montageschritte erfordert und einfach zu montieren ist.
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Voranstehende Aufgabe wird durch eine Befestigungsvorrichtung zum Anbringen, insbesondere zum schwenkbaren Befestigen, eines Stabilisators an einem Kraftfahrzeugaufbau gelöst, die mit einem den Stabilisator umschließbaren Stabilisatorlager zum Ableiten von Torsionskräften vom Stabilisator auf den Fahrzeugaufbau, einem Befestigungskörper zum Aufnehmen des Stabilisatorlagers, und einem Befestigungsmittel zum Befestigen des Befestigungskörpers an einem Hilfsrahmen ausgestaltet ist, wobei der Befestigungskörper und das Befestigungsmittel derart ausgestaltet sind, dass das Befestigungsmittel zur Befestigung des Hilfsrahmens am Kraftfahrzeugaufbau dient. Dabei kann das Stabilisatorlager als ein beliebiges Drehlager ausgewählt werden, das eine Torsion des Stabilisators erlaubt.
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Erfindungsgemäß wird eine Befestigungsvorrichtung bereitgestellt, die derart ausgestaltet ist, dass mit Hilfe nur eines Befestigungsmittels, insbesondere einer Befestigungsschraube, der Stabilisator am Hilfsrahmen und der Hilfsrahmen am Fahrzeugaufbau befestigt werden. Das erfindungsgemäße Befestigungsmittel als ein einziges Bauelement dient dabei gleichzeitig als Befestigungsmittel für den Stabilisator am Hilfsrahmen und als Befestigungsmittel für den Hilfsrahmen am Fahrzeugaufbau. Das Befestigungsmittel erfüllt dabei also eine Doppelfunktion. Hierzu ist der erfindungsgemäße Befestigungskörper derart ausgeformt, um zum einen das Stabilisatorlager aufzunehmen und zum anderen das Befestigungsmittel für die doppelte Befestigung zu führen. Der erfindungsgemäße Befestigungskörper ist mit anderen Worten derart ausgeformt, um diese Doppelfunktion des Befestigungsmittels zu ermöglichen. Mithin können mehrere Vorteile erreicht werden, wie Reduktion der benötigten Bauelemente, Vereinfachung der Befestigungsvorrichtung, Verminderung der erforderlichen Montageschritte sowie optimale Ausnutzung des verfügbaren Bauraums.
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Es kann vorteilhaft sein, wenn der Befestigungskörper in Form einer Schelle mit einer, insbesondere kreisförmigen, Öffnung zum Aufnehmen des Stabilisatorlagers ausgebildet sein kann. Der erfindungsgemäße Befestigungskörper kann dabei das Stabilisatorlager und den darin schwenkbar aufgenommenen Stabilisator umschließen und insbesondere umspannen. Durch ein anschließendes Befestigen des Befestigungskörpers am Hilfsrahmen kann folglich eine schwenkbare Lagerung des Stabilisators am Hilfsrahmen gewährleistet werden. Je nach Form des Stabilisators, insbesondere des Mittelstücks des Stabilisators, sei es in Form einer Stange mit einem runden oder einem abgeflachten Querschnitt, kann der Befestigungskörper eine entsprechende Öffnung aufweisen, die der Form des Stabilisators angepasst sein kann, mit beispielsweise einer kreis-, einer ovalförmigen Öffnung oder dergleichen.
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Ein weiterer Vorteil ist erzielbar, wenn der Befestigungskörper zweiteilig ausgebildet sein kann. Dann kann der Befestigungskörper einfacher geöffnet und geschlossen werden, um das Stabilisatorlager aufzunehmen, zwecks Wartung herauszunehmen oder umzutauschen. Insbesondere in Verbindung mit einer Schellenform kann der zweiteilige Befestigungskörper eine vereinfachte Handhabung der Befestigungsvorrichtung bereitstellen.
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Erfindungsgemäß kann vorgesehen sein, dass der Befestigungskörper zwei, insbesondere gleiche, beispielsweise bogenförmige, Hälften aufweisen kann. Folglich kann der Befestigungskörper nicht nur eine einfache Handhabung und Montage des Stabilisators ermöglichen, sondern er kann auch einfach herzustellen sein.
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Vorteilhaft kann weiter sein, wenn der Befestigungskörper an einem dem Stabilisatorlager zugewandten Ende geschlossen sein kann, insbesondere dass die Hälften an einem dem Stabilisatorlager zugewandten Ende materialeinheitlich und/oder stoffschlüssig miteinander verbunden sein können, und dass der Befestigungskörper an einem dem Befestigungsmittel zugewandten Ende offen sein kann. Die zwei Hälften können dabei an einem dem Stabilisatorlager zugewandten Ende miteinander verklebt sein, oder einen schmalen Steg zwischen einander aufweisen, so dass die Hälften zur Aufnahme des Stabilisatorlagers auseinander gedrückt und nach dem Einfügen des Stabilisatorlagers wieder zusammengefügt werden können. Denkbar ist dabei, dass die Hälften in Richtung zueinander vorgespannt sein können, um das Stabilisatorlager form- und/oder kraftschlüssig umzuschließen. Zudem ist es denkbar, dass der Durchmesser und/oder der Umfang der Öffnung des Befestigungskörpers kleiner oder gleich sein können als der Durchmesser und/oder der Umfang des Stabilisatorlagers im Querschnitt. Zum Einfügen des Stabilisatorlagers können dann die Hälften auseinander gedrückt werden, so dass das Stabilisatorlager durch das offene Ende in die Öffnung eingeführt, insbesondere eingedrückt, werden kann. Mithin kann vorteilhafterweise eine lösbare Verbindung zwischen dem Befestigungskörper und dem Stabilisatorlager geschaffen werden. Wobei alternativ ebenfalls denkbar ist, dass das Stabilisatorlager unlösbar am Befestigungskörper angebracht, insbesondere angeformt, angeklebt oder angeschweißt sein kann.
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Gemäß der Erfindung kann das Befestigungsmittel in Form einer Schraube ausgebildet sein. Hierzu kann der Befestigungskörper, insbesondere die Hälften, an einem dem Befestigungsmittel zugewandten Ende eine Führung, insbesondere eine Gewindeführung, zum Aufnehmen des Befestigungsmittels aufweisen. Erfindungsgemäß kann das Befestigungsmittel, insbesondere die Befestigungsschraube durch den Befestigungskörper geführt werden und den Befestigungskörper bzw. die Hälften zueinander verspannen, ähnlich wie eine Stellschraube.
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Zusätzlich kann gemäß der Erfindung vorgesehen sein, dass der Befestigungskörper, insbesondere die Hälften, durch Drehen des Befestigungsmittels, insbesondere der Befestigungsschraube, verspannbar sein können, und zwar derart, dass der Innendurchmesser der Öffnung verringert werden kann. Dabei kann das Stabilisatorlager im Befestigungskörper, insbesondere in der Öffnung des Befestigungskörpers, eingepresst werden, so dass eine axiale Bewegung des Stabilisators begrenzt, insbesondere verhindert, ist, und so dass der Stabilisator nur noch innerhalb des Stabilisatorlagers verdreht werden kann, jedoch nicht axial bewegt werden kann. Folglich kann ermöglicht werden, dass der Stabilisator schwenkbar am Fahrzeugaufbau, insbesondere am Hilfsrahmen, angelenkt sein kann.
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Ein weiterer Vorteil der Erfindung kann erreicht werden, wenn der Befestigungskörper aus einem Kunststoff, insbesondere aus Gummi, ausgebildet sein kann. Somit kann ermöglicht werden, dass der Befestigungskörper ein geringes Gewicht aufweisen kann und einfach sowie günstig, beispielsweise mittels Spritzgießen, hergestellt werden kann.
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Vorteilhafterweise kann des Weiteren vorgesehen sein, dass der Befestigungskörper form- und/oder kraft- und/oder stoffschlüssig mit dem Stabilisatorlager verbunden sein kann. Denkbar ist dabei, dass das Stabilisatorlager direkt am Befestigungskörper angeformt bzw. mit diesem verbunden sein kann oder jedoch durch reines kraftschlüssiges Einpressen gehalten werden kann.
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Dabei kann das Stabilisatorlager mehrteilig, insbesondere zweiteilig, bevorzugt vierteilig, ausgebildet sein. Vorteilhafterweise können die Teile des Stabilisatorlagers innenseitig am Befestigungskörper, insbesondere in der Öffnung des Befestigungskörpers befestigt sein. Dann kann durch Aufnehmen des Stabilisators im Befestigungskörper gleichzeitig ein Aufnehmen im Stabilisatorlager geschehen. Denkbar ist dabei, dass die Teile des Stabilisatorlagers als Segmente ausgebildet sein können, die insbesondere beabstandet zueinander, innenseitig am Befestigungskörper angebracht sein können. Mithin kann erreicht werden, dass nach dem Schließen des Befestigungskörpers, und insbesondere nach Verringerung des Durchmessers der Öffnung, die Teile des Stabilisatorlagers aneinander angeschlossen werden, um den Stabilisator vollumfänglich umzuschließen.
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Weiterhin kann es vorteilhaft sein, wenn das Stabilisatorlager mehrlagig, insbesondere zweilagig, bevorzugt vierlagig, ausgebildet sein kann. Somit kann gewährleistet werden, dass unterschiedliche Lagen des Stabilisatorlagers unterschiedliche Funktionen erfüllen können. So können einige Lagen des Stabilisatorlagers zur besseren und stabileren Lagerung des Stabilisators dienen, andere zur Reduktion der Geräusche führen, wenn der Stabilisator im Einsatz ist, und weitere Vorteile nach sich ziehen. Denkbar sind dabei solche Vorteile wie Gewichtreduktion, Stabilität der Drehbewegung des Stabilisators sowie bessere Ableitung der Torsionskräfte auf den Fahrzeugaufbau.
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Weiterhin kann vorgesehen sein, dass das Stabilisatorlager mindestens eine, insbesondere zwei Gummilagen aufweisen kann, und dass insbesondere mindestens eine Gummilage zwischen zwei Metalllagen angeordnet sein kann. Die Gummilage kann dabei dafür sorgen, dass der Stabilisator durch dehnen der Gummilage verschwenken bzw. verdrehen kann, wobei die Metallschichten gleichzeitig dafür beitragen können, dass besserer Halt für den Stabilisator geschaffen werden kann. Mithin kann eine verbesserte Funktion des Stabilisators beim Verschwenken realisiert werden, Quietschgeräusche können vermieden werden und eine bessere Haftung des Stabilisators am Stabilisatorlager kann gewährleistet werden.
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Erfindungsgemäß kann vorgesehen sein, dass das Stabilisatorlager form- und/oder kraftschlüssig mit dem Stabilisator verbunden sein kann. Gemäß der Erfindung kann der Stabilisator durch Einpressen im Stabilisatorlager gehalten werden, so dass ein Verrutschen entlang der Achse des Stabilisators zuverlässig verhindert werden kann. Zudem kann vorgesehen sein, dass der Stabilisator durch zusätzliche Mittel, beispielsweise durch einen Kleber mit dem Stabilisatorlager, insbesondere mit einer inneren Lage des Stabilisatorlagers, verbunden sein kann.
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Ebenfalls Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein System zum Anbringen eines Stabilisators an einem Kraftfahrzeugaufbau mit mindestens einer Befestigungsvorrichtung, insbesondere wie oben beschrieben, einem Stabilisator zum Abfedern von Bewegungen gegenüberliegender Räder, einem den Stabilisator umschließbaren Stabilisatorlager zum Ableiten von Torsionskräften vom Stabilisator auf den Fahrzeugaufbau, einem Befestigungskörper zum Aufnehmen des Stabilisatorlagers, einem Hilfsrahmen zum Abstützen des Kraftfahrzeugaufbaus, und einem Befestigungsmittel zum Befestigen des Befestigungskörpers an dem Hilfsrahmen, wobei der Befestigungskörper und das Befestigungsmittel derart ausgestaltet sind, dass das Befestigungsmittel zur Befestigung des Hilfsrahmens am Kraftfahrzeugaufbau dienen kann.
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Vorteilhaft ist dabei, dass das erfindungsgemäße System wenig Bauelemente benötigt, um den Stabilisator schwenkbar am Hilfsrahmen abzustützen, dass das System einfach konstruiert sein kann, dass mit einem Minimum an Montageschritten das System aufgebaut werden kann, und dass das System den verfügbaren Bauraum optimal ausnutzen kann.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, in der unter Bezugnahme auf die Zeichnungen ein Ausführungsbeispiel der Erfindung im Einzelnen beschrieben ist. Dabei können die in den Ansprüchen und in der Beschreibung erwähnten Merkmale jeweils einzeln für sich oder in beliebiger Kombination erfindungswesentlich sein. Es zeigt schematisch:
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1 eine perspektivische Ansicht einer herkömmlichen Befestigungsvorrichtung,
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2 eine seitliche Ansicht der herkömmlichen Befestigungsvorrichtung,
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3 eine seitliche Ansicht auf ein erfindungsgemäßes System mit einer erfindungsgemäße Befestigungsvorrichtung, und
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4 eine vergrößerte Darstellung der erfindungsgemäßen Befestigungsvorrichtung.
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In den 1 und 2 ist dargestellt, wie eine herkömmliche Befestigungsvorrichtung 10‘ zum schwenkbaren Befestigen eines Stabilisators 101 an einem Kraftfahrzeugaufbau 100 normalerweise ausgebildet ist. Die 1 dient einer perspektivischen Darstellung der Befestigungsvorrichtung 10‘, wobei die 2 die Befestigungsvorrichtung 10‘ von der Seite zeigt. Die Befestigungsvorrichtung 10‘ ist dabei mit einem den Stabilisator 101 umschließbaren Stabilisatorlager 11 zum Ableiten von Torsionskräften vom Stabilisator 101 auf den Fahrzeugaufbau 100, einem Befestigungskörper 12 zum Aufnehmen des Stabilisatorlagers 11 und mehreren Befestigungsschrauben 13.1, 13.2, 13.3 ausgestaltet. Wie in der 1 verdeutlicht ist, dienen zwei Befestigungsschrauben 13.1, 13.2 zum Befestigen des Befestigungskörpers 12 an einem Hilfsrahmen 102, und wie es in der 2 dargestellt ist, dient eine dritte Befestigungsschraube 13.3 zur Befestigung des Hilfsrahmens 102 am Kraftfahrzeugaufbau 100. Die gezeigte herkömmliche Befestigungsvorrichtung 10‘ weist jedoch einige Nachteile auf, wie zu viele Bauelemente (drei Befestigungsschrauben 13.1, 13.2, 13.3), um den Stabilisator 101 am Kraftfahrzeugaufbau 100 zu befestigen, komplizierte Montage, die mehrere Montageschritte erfordert, hier mindestens drei, und nicht optimale Ausnutzung des verfügbaren Bauraums.
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Im Gegensatz dazu, insbesondere im Gegensatz zur herkömmlichen Befestigungsvorrichtung 10‘, die in den 1 und 2 gezeigt ist, bietet die erfindungsgemäße Befestigungsvorrichtung 10, wie sie in den 3 und 4 dargestellt ist, eine verbesserte Konstruktion auf, die einfacher ausgestaltet ist, als die herkömmliche Befestigungsvorrichtung 10‘, die einfacher zu montieren ist und nur wenige, insbesondere nur einen Montageschritt erfordert.
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Die 3 zeigt dabei eine seitliche Ansicht auf die erfindungsgemäße Befestigungsvorrichtung 10 und das erfindungsgemäße System zum schwenkbaren Befestigen eines Stabilisators 101 an einem Kraftfahrzeugaufbau 100. Die 4 zeigt die erfindungsgemäße Befestigungsvorrichtung 10 in einer vergrößerten Darstellung für ein besseres Verständnis.
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Gemäß der Erfindung und wie es in den 3 und 4 veranschaulicht ist, ist die erfindungsgemäße Befestigungsvorrichtung 10 mit einem den Stabilisator 101 umschließbaren Stabilisatorlager 11 zum Ableiten von Torsionskräften vom Stabilisator 101 auf den Fahrzeugaufbau 101, einem Befestigungskörper 12 zum Aufnehmen des Stabilisatorlagers 11 und nur einem Befestigungsmittel 13 zum Befestigen des Befestigungskörpers 12 an einem Hilfsrahmen 102 ausgestaltet. Gleichzeitig dient das einzige Befestigungsmittel 13 zur Befestigung des Hilfsrahmens 102 am Kraftfahrzeugaufbau 100. Das Stabilisatorlager 11 dient dabei einer schwenkbaren Aufnahme des Stabilisators 101, wobei grundsätzlich jegliche schwenkbare Lagerung für die Zwecke der Erfindung geeignet sein kann, die bevorzugte Lagerung jedoch in den 3 und 4 dargestellt ist und im Folgenden im Detail beschrieben wird.
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Der Erfindungsgedanke liegt dabei darin, dass ausschließlich ein einziges gemeinsames Befestigungsmittel 13, das im dargestellten Ausführungsbeispiel als eine Befestigungsschraube 13 ausgebildet ist, sowohl zur Befestigung des Stabilisators 101 am Hilfsrahmen 102 als auch zur Befestigung des Hilfsrahmens 102 am Fahrzeugaufbau 100 bereitgestellt ist. Das Befestigungsmittel 13 erfüllt dabei eine Doppelfunktion. Um dies zu ermöglichen, sind der erfindungsgemäße Befestigungskörper 12 und das Befestigungsmittel 13 derart ausgeformt, um diese Doppelfunktion des Befestigungsmittels 13 zu ermöglichen, wie es nachfolgend mit Hilfe der 3 und 4 beschrieben wird. Die Erfindung zeigt dabei mehrere Vorteile gegenüber dem Stand der Technik, der in den 1 und 2 gezeigt ist. Die Vorteile bestehen insbesondere darin, dass die Anzahl der Bauelemente, insbesondere der Befestigungsmittel auf nur eines reduziert ist, wodurch der Aufbau der Befestigungsvorrichtung vereinfacht wird, dass die erforderlichen Montageschritte bis auf einen minimiert sind, und dass der verfügbare Bauraum optimal ausgenutzt ist.
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Der erfindungsgemäße Befestigungskörper 12 ist dabei in Form einer Schelle 12 mit einer kreisförmigen Öffnung 14 zum Aufnehmen des Stabilisatorlagers 11 und somit des Stabilisators 101 ausgebildet. Unter der Öffnung 14 wird ebenfalls die Öffnung im Stabilisatorlager 11 für den Stabilisator 101 verstanden. Der in den 1 bis 3 gezeigte Stabilisator 101 weist einen kreisförmigen Querschnitt auf. Deswegen ist die Öffnung 14 ebenfalls mit einem korrespondierenden kreisförmigen Querschnitt ausgebildet. Sollte der Stabilisator 101, insbesondere ein Mittelstück des Stabilisators 101, jedoch einen anderen Querschnitt, beispielsweise einen abgeflachten ovalförmigen Querschnitt aufweisen, so kann der erfindungsgemäße Befestigungskörper 12 ebenfalls eine entsprechende ovale Öffnung 14 aufweisen. Die Achse 16 der dargestellten kreisrunden Öffnung 14 stimmt dabei mit der Erstreckungsachse des Stabilisators 101 überein.
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Der Befestigungskörper 12 ist gemäß der Erfindung zweiteilig ausgebildet, mit einer ersten Hälfte 12a und einer zweiten Hälfte 12b, die an einem Ende Eb, das in Richtung zum Befestigungsmittel 13 zeigt, geöffnet werden können, um das Stabilisatorlager 11 einzuführen und/oder zwecks Wartung herauszunehmen. Die Hälften 12a, 12b des Befestigungskörpers 12 bilden zusammen eine Art Schelle, um das Stabilisatorlager 11 umzuschließen. Die Hälften 12a, 12b sind spiegelsymmetrisch und gleich zueinander ausgebildet. An einem Ende Es, in welchen der Stabilisator 101 aufgenommen wird, weisen die Hälften 12a, 12b eine bogenförmige Form auf, die die Öffnung 14 für das Stabilisatorlager 11 bestimmt. An den Enden Eb, die dem Befestigungsmittel 13 zugewandt sind, weisen die Hälften 12a, 12b eine längliche Form auf, wobei die beiden Hälften 12a, 12b nach dem Schließen des Befestigungskörpers 12 an den Enden Eb sich flächig berühren und ein gemeinsames Ende Eb bilden. An diesem Ende Eb ist eine durchgehende Gewindeöffnung 15 vorgesehen, die sich durch die erste 12a und die zweite Hälfte 12b erstreckt. Die Gewindeöffnung 15 dient dabei zur Aufnahme des Befestigungsmittels 13. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel der Erfindung ist das Befestigungsmittel 13 eine Schraube, die in die Gewindeöffnung 15 eingeschraubt werden kann, um den Befestigungskörper 12 am Ende Eb zu verschließen. Die Befestigungsschraube 13 kann dabei als eine Stellschraube agieren.
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Wie es in der 4 gezeigt ist, ist der Befestigungskörper 12 an einem dem Stabilisatorlager 11 zugewandten Ende Es geschlossen. Dabei sind die Hälften 12a, 12b durch einen schmalen Steg miteinander verbunden. Denkbar ist dabei, dass dieser Steg von Anfang an am Befestigungskörper 12, durch Einschneiden eines Schlitzes innenseitig der Öffnung 14 oder alternativ durch stoffschlüssige Verbindung der Hälften 12a, 12b ausgebildet sein kann. Am anderen Ende Eb, das dem Befestigungsmittel 13 zugewandt ist, ist der Befestigungskörper 12 grundsätzlich offen und durch das Einführen des Befestigungsmittels 13 verschließbar. Um die Hälften 12a, 12b zur Aufnahme des Stabilisatorlagers 11 besser auseinander drücken zu können, weist der Befestigungskörper 12 außenseitig am Ende Es Einschnitte 17 auf. Sie können beim Öffnen des Befestigungskörpers 12 sich schließen und nach dem Schließen des Befestigungskörpers 12 sich wieder verbreiten, um eine bessere Stabilität und Flexibilität des Befestigungskörpers 12 zu gewährleisten.
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Außerdem kann es gemäß der Erfindung vorgesehen sein, dass die Hälften 12a, 12b in Richtung zueinander vorgespannt sein können, um beim Öffnen des Befestigungskörpers 12 auseinander gedrückt zu werden und beim Schließen des Befestigungskörpers 12 eigenständig in die geschlossene Stellung zu wechseln, insbesondere zuzuschnappen. Mithin kann ermöglicht werden, dass das Stabilisatorlager 11 form- und/oder kraftschlüssig innerhalb der Öffnung 14 eingespannt werden kann, sodass der Stabilisator 101 nicht nach links und nach rechts entlang der Achse 16 verrutschen kann. Erfindungsgemäß kann zudem vorgesehen sein, dass der Durchmesser Ds der Öffnung 14 etwas kleiner sein kann als der Durchmesser des Stabilisators 11, um den Stabilisator 101 in der Öffnung 14 einzudrücken. Somit kann der Stabilisator 101 vorteilhafterweise allein durch Einklemmen innerhalb der Öffnung 14 zuversichtlich gehalten und axial gesichert werden.
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Zudem kann gemäß der Erfindung vorgesehen sein, dass der Befestigungskörper 12, insbesondere die Hälften 12a, 12b, durch Drehen der Befestigungsschraube 13 verspannt werden können, so dass der Innendurchmesser Ds der Öffnung 14 verringert werden kann. Dabei kann das Stabilisatorlager 11 im Befestigungskörper 12 eingepresst werden, so dass der Stabilisator 101 axial gesichert ist und entlang der Öffnung 14 nicht verrutschen kann, und so dass der Stabilisator 101 nur noch innerhalb des Stabilisatorlagers 11 verdreht werden kann.
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Hierbei kann vorgesehen sein, dass der Befestigungskörper 12 aus einem Kunststoff, insbesondere aus Gummi, ausgebildet sein kann. Dadurch kann erreicht werden, dass der Befestigungskörper 12 ein geringes Gewicht aufweisen kann und einfach sowie günstig, beispielsweise mittels Spritzgießen, hergestellt werden kann.
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Zwischen dem Befestigungskörper 12 und dem Stabilisatorlager 11 kann dabei ebenfalls eine lösbare Verbindung vorgesehen sein, die ebenfalls mittels Eindrücken geschehen kann. Alternativ ist jedoch ebenfalls denkbar, dass das Stabilisatorlager 11 direkt am Befestigungskörper 12 angeformt, angeklebt oder angeschweißt sein kann, so dass das Stabilisatorlager 11 und der Befestigungskörper 12 ein gemeinsames, monolithisches Bauteil bilden können.
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Gemäß der Erfindung kann das Stabilisatorlager 11 mehrteilig ausgebildet sein. Im in der 4 dargestellten Ausführungsbeispiel der Erfindung ist das Stabilisatorlager 11 vierteilig 11a, 11b, 11c, 11d ausgebildet. Dabei sind die Teile 11a, 11b, 11c, 11d in Form von Segmenten gleichmäßig beabstandet zueinander innerhalb der Öffnung 14 angeordnet. Dies hilft zu ermöglichen, dass beim Schließen des Befestigungskörpers 12 die Abstände zwischen den Segmenten bzw. zwischen den Teilen 11a, 11b, 11c, 11d sich verringern können, so dass der Durchmesser Ds der Öffnung 14 kleiner werden kann, und so dass der Stabilisator 101 im Stabilisatorlager 11 eingeklemmt werden kann. Erfindungsgemäß kann vorgesehen sein, dass das Stabilisatorlager 11, insbesondere die innere Lage 11.4 form- und/oder kraftschlüssig mit dem Stabilisator 11 interagieren kann. Alternativ oder zusätzlich kann jedoch vorgesehen sein, dass der Stabilisator 101 zusätzlich durch Verkleben mit dem Stabilisatorlager 11, insbesondere mit der inneren Lage 11.4 des Stabilisatorlagers 11 verbunden werden kann.
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Weiterhin können die Teile 11a, 11b, 11c, 11d in nur einer Lage 11.3 des Stabilisatorlagers 11 ausgebildet sein, die beispielsweise aus einem härteren Material ausgebildet sein kann als die anderen Lagen 11.2, 11.4 des Stabilisatorlagers 11 und/oder härter sein als das Material des Befestigungskörpers 12. Die Teile 11a, 11b, 11c, 11d können dabei beispielsweise aus Metall ausgebildet sein und zwischen zwei Gummischichten 11.2 und 11.4 eingebettet bzw. eingegossen sein. Zudem kann außenseitig, anliegend an den Befestigungskörper 12 eine weitere härtere Lage 11.1 des Stabilisatorlagers 11, z. B. ebenfalls aus Metall, vorgesehen sein. Die Lagen 11.1, 11.2, 11.3, 11.4 können dabei integral, insbesondere in einem Spritzgussprozess innenseitig am Befestigungskörper 12 angeformt sein und somit das Stabilisatorlager 11 bilden.
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Der Vorteil von mehreren Lagen 11.1, 11.2, 11.3, 11.4 liegt zum einen darin, dass die weicheren Lagen 11.2, 11.4 dazu dienen können, durch Eindrücken dieser weicheren Lagen 11.2, 11.4 den Stabilisator 101 zuversichtlich form- und kraftschlüssig innerhalb des Stabilisatorlagers 11 aufzunehmen. Zum anderen ist der Vorteil von mehreren Lagen 11.1, 11.2, 11.3, 11.4, dass die härteren Lagen 11.1, 11.3 optimales, formerhaltendes Zusammendrücken der weicheren Lagen 11.2, 11.4 gewährleisten. Zudem können die weicheren Lagen 11.2, 11.4 durch elastisches Verformen, Dehnen und/oder Verdrehen eine Rotation des Stabilisators 101 bezüglich der Achse 16 ermöglichen, wobei gleichzeitig die innenseitige Oberfläche der äußeren Lage 11.4 zuversichtlich und verrutschfest am Stabilisator 101 anliegen kann. Mithin kann erfindungsgemäß eine Schwenkbare Lagerung des Stabilisators 101 im Stabilisatorlager 11 geschaffen werden. Weiterhin sind die Vorteile von mehreren Lagen 11.1, 11.2, 11.3, 11.4 niedriges Gewicht, einfache Herstellung neben dem zuverlässigen Halt für den Stabilisator 101, der durch die elastischen Eigenschaften mindestens einer der weicheren lagen 11.2, 11.4 funktionsgemäß verdreht werden kann, ohne störende Geräusche zu verursachen. Alternativ können gemäß der Erfindung auch andere Varianten der schwenkbaren Lagerung vorgesehen sein, wie beispielsweise eine Kugellagerung oder dergleichen.
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Die voranstehende Erläuterung der Ausführungsform beschreibt die vorliegende Erfindung ausschließlich im Rahmen von Beispielen. Selbstverständlich können einzelne Merkmale der Ausführungsform, sofern technisch sinnvoll, weiter entwickelt werden, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.