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Die Erfindung bezieht sich auf eine Hantel, wie sie für Körperertüchtigung eingesetzt wird. Derartige Hanteln sind im Kraftsport bekannt und werden von unterschiedlichen Produzenten angeboten. Sie gibt es als Kurzhanteln und als Langhanteln. Die Erfindung bezieht sich auf solche Hanteln, die ein mittleres Griffstück und beidseitig davon eine Gewindestange aufweisen. Zwischen Griffstück und Gewindestange gibt es einen Anschlag. Gegen diesen Anschlag können Gewichte, die als Scheiben vorliegen, positioniert werden. Diese Gewichte werden ihrerseits beidseitig jeweils durch eine Mutter gesichert und gegen den Anschlag gedrückt. Eine solche Hantel ist aus
DE 75 544 A bekannt.
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Üblicherweise sind auf beiden Seiten der Hantel gleiche Gewichte angeordnet, also Gewichte mit gleichem Volumen und gleichem Gewichtswert. Auf einer Gewindestange können mehrere Gewichte nebeneinander angeordnet werden.
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Wenn man die Gewichte wechseln will, müssen zunächst die Muttern gelöst werden. Dies erfordert eine gewisse Zeit und einen gewissen Aufwand, denn die Muttern müssen vollständig von der jeweiligen Gewindestange abgeschraubt und gelöst werden. Wenn nur ein Gewicht aufgeschoben ist, ist der Schraubweg recht lang. Erst nach Entfernen der Mutter kann ein Wechsel der Gewichte vorgenommen werden. Die neuen Gewichte werden dann auf die Gewindestange aufgeschoben und durch die Mutter gesichert. Auch hier ist ein Schraubvorgang notwendig. Dabei ist es bei der Montage erforderlich, dass die Mutter jeweils genau auf das Ende der Gewindestange so aufgesetzt und richtig angesetzt wird, damit sie auch aufgeschraubt werden kann. Anschließend erfolgt das Drehen der Mutter, bis die Gewichte festgelegt sind.
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Die Erfindung hat es sich zur Aufgabe gemacht, das Wechseln der Gewichte einer Hantel einfacher zu gestalten. Sie möchte den aufwendigen Schraubvorgang und auch das Problem, beim Aufsetzen der gelösten Schraube auf die Gewindestange vereinfachen. Sie möchte beibehalten, dass die Gewichte sicher an der Hantel gehalten sind. Sie möchte auch die Möglichkeit offenhalten, dass mit möglichst wenigen Schraubumdrehungen die Gewichte in axialer Richtung spielfrei festgelegt werden können.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Hantel mit den Merkmalen des Anspruchs 1.
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Bei dieser Hantel ist die Mutter als Klammermutter ausgebildet. Sie hat zwei Arme. Die Arme sind durch ein Gelenk miteinander verbunden, das durch die Schwenkachse gebildet wird. Die Arme können einander überkreuzen, wie dies bei einer Schere der Fall ist, sie können aber auch nebeneinander sein, wie dies bei einer handelsüblichen Holzwäscheklammern mit zwei Armen und einer Schließfeder, siehe
DE 324 658 A , bekannt ist. Durch die Schwenkachse sind die beiden Arme miteinander verbunden.
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Die beiden Schalenbereiche umschließen die Gewindestange mehr oder weniger vollständig, typischerweise umgreift ein Schalenbereich die Gewindestange um einen Winkel kleiner als 180°, beispielsweise zwischen 120 und 170°. Die Innenflächen der Schalenbereiche sind mit einem Innengewindebereich, also einem-Muttergewinde ausgestattet, das dem Gewinde der Gewindestange angepasst ist. Es müssen nicht beide Schalenbereiche mit dem Innengewindebereich ausgerüstet sein, es genügt, dass ein Schalenbereich damit ausgerüstet ist. Eine höhere Festigkeit wird erreicht, wenn beide Schalenbereiche entsprechend ausgerüstet sind und diese die Gewindestange über gemeinsam einen Winkel möglichst nahe 360° umgreifen.
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Man kann sich die Erfindung so vorstellen, dass die aus dem Stand der Technik bekannte Mutter der Hantel in Axialrichtung zersägt wird und die so gewonnenen zwei Teilstücke in eine Klammer eingebracht werden, wie sie beispielsweise als Haarklammer oder Klammer an Überbrückungskabeln für den Automobilbereich, wenn eine Autobatterie erschöpft ist und das Starten des Fahrzeugs nicht mehr ermöglicht, vorgesehen sind.
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Die Erfindung bietet den Vorteil, dass die Klammer in einer Öffnungsstellung axial gegenüber der Gewindestange verschoben werden kann, es muss für eine axiale Verstellung nicht – wie im Stand der Technik – die Mutter gedreht werden. Dadurch werden Montage und Demontage deutlich vereinfacht. Die Klammer kann vorzugsweise so weit geöffnet werden, dass in der Öffnungsstellung die freien Enden der beiden Schalenbereiche der Arme einen Abstand voneinander haben, der größer ist als der Durchmesser der Gewindestange. Dadurch kann die Klammer in ihrer Öffnungsstellung an beliebiger Position auf die Gewindestange seitlich, also radial, aufgeschoben werden. Sobald die Klammer in ihrer normalen Schließposition ist, sind ihre Innengewindebereiche im Eingriff mit dem Gewinde der Gewindestange, so dass die Funktion einer Mutter hergestellt ist. Es ist möglich, die Klammer wie eine Mutter um die Gewindestange zu drehen, um auf diese Weise ein Gewicht spielfrei zu fixieren.
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Als besonders vorteilhaft hat es sich herausgestellt, der Mutter zudem eine Führungshülse zuzuordnen. Sie ist axial neben der Klammer angeordnet und hat einen Innendurchmesser, der etwas größer ist als der Außendurchmesser der Gewindestange. Dadurch kann die Hülse auf der Gewindestange axial frei verschoben werden. Die Führungshülse hat eine Innenfläche, die glatt ist. Durch die Führungshülse wird ein axiales Verschieben der Klammer erleichtert, wenn diese in ihrer Öffnungsstellung ist. Ohne die Führungshülse kann es bei einem axialen Verschieben auftreten, dass sich ein Teil des Innengewindebereichs am Gewinde der Gewindestange anschlägt und das weitere axiale Verschieben behindert. Aufgrund der Führungshülse ist gewährleistet, dass in der Öffnungsstellung die Innengewindebereiche frei sind vom Gewinde der Gewindestange, so dass ein axiales Verschieben einfach vonstattengeht. Dabei ist es besonders vorteilhaft, wenn zwischen der Führungshülse und jedem Arm der Klammer eine Feder angeordnet ist, die die Führungshülse stets in einer Position hält, die der Winkelhalbierenden zwischen den Armen entspricht. Auch eine mechanische Hebelanordnung, die die Führungshülse stets in der Mittelposition hält, ist vorteilhaft. Vorteilhafterweise ist eine Feder vorgesehen, die zwischen den beiden Armen angeordnet ist und diese in die Schließposition der Klammer vorbelastet.
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Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den übrigen Ansprüchen sowie der nun folgenden Beschreibung von drei nicht einschränkend zu verstehenden Ausführungsbeispielen der Erfindung, die im Folgenden unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert werden. In dieser Zeichnung zeigen:
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1: eine Seitenansicht eines Teilstücks einer Hantel,
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2: eine Ansicht in axialer Richtung auf die Anordnung gemäß 1,
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3: ein Schnittbild entlang der Schnittlinie III-III in 2,
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4: eine perspektivische Darstellung eines zweiten Ausführungsbeispiels, neben der Klammer ist nun eine Führungshülse angeordnet,
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5: eine Seitenansicht mit Blickrichtung wie in 1 auf eine Mutter mit als Klammerhülse ausgebildete Führungshülse nach einem dritten Ausführungsbeispiel und
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6: eine Ansicht in Axialrichtung auf die Mutter gemäß 5.
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Im Folgenden wird zunächst das erste Ausführungsbeispiel nach den 1 bis 3 beschrieben. Die beiden weiteren Ausführungsbeispiele, nämlich das zweite Ausführungsbeispiel nach 4 und das dritte Ausführungsbeispiel nach den 5 und 6, werden später nur insoweit beschrieben, als sie sich vom ersten Ausführungsbeispiel unterscheiden.
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1 zeigt eine Seitenansicht einer Hantel, von der nur ein Teilstück dargestellt ist. Die Hantel hat eine Gewindestange 20, die eine Achslinie 22 aufweist. Die Hantel hat weiterhin einen Hauptbereich 24, der an die Gewindestange 20 axial anschließt. Im Anschlußbereich ist ein Anschlag 26 dadurch ausgebildet, dass der Hauptbereich 24 einen größeren Außendurchmesser hat als die Gewindestange 20. Am Anschlag 26 liegt ein Gewicht 28 an, ein zweites Gewicht 29 befindet sich unmittelbar daneben. Eine Mutter 30 ist im Eingriff mit der Gewindestange 20 und in Anlage am zweiten Gewicht 29. Durch sie werden die beiden Gewichte 28, 29 zwischen Anschlag 26 und Mutter 30 spielfrei gehalten.
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Die Mutter 30 ist als Klammer ausgebildet, siehe insbesondere 2. Sie hat eine Schwenkachse 32, auch als Schwenkstift bezeichnet. Diese verläuft parallel zur Achslinie 22 und in einem Abstand D von dieser. Der Abstand D liegt vorzugsweise zwischen 5% und 15% des Außendurchmessers der Gewindestange.
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Die Klammer hat weiterhin zwei Arme 34, 36. Jeder Arm 34, 36 hat einen Schalenbereich 38, der die Form eines Rohrsegments hat. Jeder Schalenbereich 38 weist an einer Innenfläche einen Innengewindebereich 40 auf. Es muss nur ein Arm mit einem Innengewindebereich 40 ausgestattet sein, vorzugsweise sind es beide. Die Innengewindebereiche 40 erstrecken sich über einen möglichst großen Winkel, so dass sie möglichst bis zu 360° der Gewindestange 20 umgreifen. Der Innengewindebereich 40 ist dem Gewinde der Gewindestange 20 angepasst. Die axiale Länge entspricht zumindest der Länge einer Mutter nach dem Stand der Technik. Vorzugsweise ist die Länge 2 bis drei-mal so groß wie die Länger einer normalen Mutter. Vorzugsweise ist das Gewinde mit steilen Gewindeflanken versehen. Die Flanken verlaufen möglichst nahe an 90° zur Achslinie 22. Dadurch ist die Gefahr klein, das axial auf die Mutter 30 wirkende Kräfte die Arme 34, 36 öffnen. Vorzugsweise sind die beiden Arme 34, 36 baugleich.
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Die Arme 34, 36 sind durch eine Feder 42 so miteinander verbunden und belastet, dass sie in eine Schließposition, wie sie 2 zeigt, gedrückt werden.
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Die Arme 34, 36 haben weiterhin einen mittleren Achsbereich 44. Er dient der Aufnahme der als Stift ausgebildeten Schwenkachse 32. Schließlich haben die Arme 34, 36 einen Griffbereich 46. Die beiden Griffbereiche 46 stehen in der Öffnungsstellung V-förmig nach außen weg. Drückt man auf die Griffbereiche 46 mit einer Hand, kann man die Arme 34, 36 gegen die Wirkung der Feder 42 öffnen, siehe Pfeile 47, und in eine Öffnungsstellung bringen. In dieser sind die Innengewindebereiche 40 nicht im Eingriff mit dem Gewinde der Gewindestange 20. Dadurch kann die Mutter 30 axial verschoben werden. Ist in der Öffnungsstellung der lichte Abstand zwischen freien Enden 48 der Schalenbereiche 38 größer als der Außendurchmesser der Gewindestange 20, kann die Mutter auch radial von der Gewindestange weggezogen werden.
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Wie die Mutter 30 nach dem Stand der Technik bildet auch die Mutter 30 nach den Ausführungsbeispielen eine Anschlagfläche aus, mit der sie an einem Gewicht 28 anliegt, wie dies in 1 gezeigt ist.
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Die Innengewindebereiche 40 können einstückig mit dem Schalenbereich 38 ausgebildet sein. Vorzugsweise sind die Arme 34, 36 einstückig hergestellt. Es ist möglich, eine normale Standardmutter aus Metall in Achsrichtung aufzusägen und die beiden so gewonnenen Teile jeweils mit einem Schalenbereich 38 zu verbinden. Durch Druck auf die beiden Griffbereiche 46 im Sinne der Pfeile 66 (siehe 6) kann die Klammer geöffnet werden.
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Im Folgenden wird das zweite Ausführungsbeispiel nach 4 beschrieben. Neben der bereits beschriebenen Klammer weist dieses Ausführungsbeispiel zusätzlich eine Führungshülse 50 auf, die im Wesentlichen als Rohrstück ausgebildet ist. Sie dient dazu, die erfindungsgemäße Mutter 30 einfacher in Axialrichtung auf der Gewindestange 20 verschieben zu können, wenn die Klammer in Öffnungsstellung ist. Die Führungshülse 50 ist axial neben der Klammer angeordnet.
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Es können auf beiden Seiten der Klammer Führungshülsen vorgesehen sein. Die Führungshülse 50 ist über die Schwenkachse 32 mit der Klammer verbunden.
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Die Führungshülse 50 hat einen Hülsenbereich 50, der durch ein Rohrstück realisiert ist, und einen Achshalter 54, der wie der mittlere Achsbereich einen Achsstift lagert. In dem Achshalter 54 ist die Schwenkachse 32 untergebracht. Die Schwenkachse 32 befindet sich sowohl in oder an der Klammer als auch im Achshalter 54. Vorzugsweise ist eine Mittellagenfeder (nicht dargestellt) vorgesehen, die in der Öffnungsstellung der Klammer die Führungshülse 50 stets in einer Mittelposition zwischen den beiden Armen 34, 36 hält.
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Im dritten Ausführungsbeispiel nach den 5 und 6 ist die Führungshülse 50 zusätzlich als Klammerhülse ausgebildet, also zumindest zweiteilig. Sie hat zwei Hülsenarme 56, die jeweils den Hülsenbereich 52, eine Achsaufnahme 60 und eine Handhabe 62 aufweisen. Die Konstruktion ist ähnlich wie bei der Klammer. Durch Druck im Sinne der Pfeile 64 auf die beiden Handhaben 62 kann die Klammerhülse geöffnet werden. Unabhängig davon kann durch Druck auf die beiden Griffbereiche 46 im Sinne der Pfeile 66 die Klammer geöffnet werden. Da beide nebeneinander liegen, wie 5 zeigt, kann man die beiden Handhaben 62 und zugleich die beiden Griffbereiche 46 betätigen und somit beide Öffnungsstellungen gleichzeitig erreichen. Bevorzugt ist die Öffnung jeweils so weit, dass die Mutter 30 radial auf die Gewindestange aufgeschoben werden kann.
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Bezugszeichenliste
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- 20
- Gewindestange
- 22
- Achslinie
- 24
- Hauptbereich
- 26
- Anschlag
- 28
- 1. Gewicht
- 29
- 2. Gewicht
- 30
- Mutter
- 32
- Schwenkachse, Achsstift
- 34
- 1. Arm
- 36
- 2. Arm
- 38
- Schalenbereich
- 40
- Innengewindebereich
- 42
- Feder
- 44
- mittlerer Achsbereich
- 46
- Griffbereich
- 47
- Pfeil
- 48
- freies Ende
- 50
- Führungshülse
- 52
- Hülsenbereich
- 54
- Achshalter
- 56
- Hülsenarm
- 60
- Achsaufnahme
- 62
- Handhabe
- 64
- Pfeil
- 66
- Pfeil
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 75544 A [0001]
- DE 324658 A [0006]