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Die Erfindung betrifft ein Aufprallschutzelement mit den im Oberbegriff des Anspruchs 1 angegebenen Merkmalen.
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Ein derartiges Element ist aus der
GB 2 334 736 A bekannt, wo fenderartige Airbag-Elemente beschrieben sind, mit welchen ein Baumstamm, Mast, Pfosten oder ähnliches umgeben wird, um den Aufprall beispielsweise eines Motorradfahrers gegen ein solches Hindernis abzumildern. Dazu wird der Baumstamm in mehrere solche Fender rundum eingepackt, die über seitliche Ösen miteinander verschnürt werden. Mithilfe von Berührungssensoren wird wie bei einem KfZ-Airbag das Aufblasen dieser Elemente ausgelöst, sodass der angestrebte Schutz umgehend erreicht wird. Bringt man nur ein solches Aufprallelement für eine bevorzugte Aufprallrichtung an, so besteht die Gefahr, dass der Aufprallschutz nicht ausreichend ist, wenn etwa das Fahrzeug nicht in der vorgegebenen Richtung aufprallt: Der Aufprallschutz ist also richtungsabhängig. Will man einen größeren Winkelbereich abdecken, so benötigt man hierzu eine Mehrzahl einzelner Elemente. Hierbei besteht jedoch der Nachteil, dass bei einem Aufprall zwischen den einzelnen Elementen keine ausreichende Schutzwirkung gegeben ist, wobei möglicherweise gar kein Sensor anspricht und die Airbags nicht aufgeblasen werden.
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Ausgehend von diesem Stand der Technik besteht die Aufgabe der Erfindung in der Schaffung eines Aufprallschutzelementes für einen Stamm, Mast, Pfosten oder dergleichen, welches diesen lückenlos umgibt und einen rundum wirksamen Aufprallschutz unabhängig davon gewährleistet, von welcher Seite der Aufprall erfolgt.
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Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst.
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Spezielle Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
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Während bei dem angegebenen Stand der Technik an den Verbindungsstellen der einzelnen aufblasbaren Segmente kein den Aufprall dämpfendes Schutzvolumen vorhanden ist, umgibt bei der Erfindung das Luft- oder Gasvolumen den Stamm vollumfänglich und lückenlos, sodass unabhängig von der Aufprallrichtung und dem Aufprallwinkel stets ein wirksamer Aufprallschutz sichergestellt ist. Das erfindungsgemäße Element kann wie eine Manschette um den Baum herumgelegt und an den freien Enden mit einem derart ausgebildeten Verschlusselement verschlossen werden, dass beim Aufblasen ein Rundumschutz sichergestellt ist.
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Zweckmäßigerweise sind bei der Erfindung am Außenumfang des Airbags verteilt angeordnete Sensoren vorgesehen, die auf dessen Außenhaut befestigt sein können und von denen praktisch bei jedem Aufprallwinkel mindestens einer auslöst. Dadurch wird das Aufprallschutzelement aufgeblasen und fällt anschließend wieder zusammen, wobei die Aufprallenergie im Wesentlichen vollständig absorbiert wird.
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Das Schutzelement kann unter Druck oder auch drucklos um das Objekt herumgelegt werden; vorzugsweise besitzt es eine gewisse Eigenstabilität in Längsrichtung. Auch kann an der Außenseite eine zusätzliche Struktur vorgesehen werden, die dem Element im passiven Zustand Stabilität verleiht.
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Eine spezielle Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, durch Abstandshalter einen Abstand zwischen dem Stamm und dem Aufprallschutzelement vorzusehen, damit im Falle eines Baumes dessen Rinde nicht von der Luft abgeschnitten ist und Fäulnisprozesse vermieden werden. Um unterschiedlichen Stammdurchmessern Rechnung zu tragen, können die Abstandshalter vorteilhafterweise verstellbar ausgebildet werden, sodass sich der Abstand zwischen Stamm und Airbag auf eine gewünschte Größe einstellen lässt und ein und dasselbe System sich für unterschiedliche Baumdurchmesser verwenden lässt.. Zur Verbesserung eines Luftaustausches in dem zwischen Stamm und Airbag befindlichen Luftraum können in weiterer Ausgestaltung der Erfindung Tragfüße solcher Höhe vorgesehen werden, dass zwischen dem unteren Ende des Airbags und dem Boden ein Luftspalt verbleibt, über den der besagte Luftraum auch unten mit der Umgebung in Verbindung steht.
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Eine weitere zweckmäßige Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, die Abstandshalter durch das Airbag-System hindurchgreifen zu lassen und gleichzeitig als Tragelemente für die Sensoren auszubilden, bei deren Auslösung der Airbag in bekannter Weise explosionsartig aufgeblasen wird.
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Eine Weiterbildung der Erfindung besteht ferner darin, den einzigen Airbag nicht ringsum mit gleichem Radius auszubilden, sondern an ausgewählten Stellen, an welchen mit großer Wahrscheinlichkeit ein Aufprall stattfinden kann, vorzugsweise dreieckige Vorsprünge vorzusehen, welche ein aufprallendes Fahrzeug zusätzlich ablenken, sodass es seitlich am Stamm, Pfosten oder dergleichen vorbei gelenkt wird. Dadurch lassen sich die Unfallfolgen noch weiter vermindern.
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Vorbeugend kann das erfindungsgemäße Aufprallelement an der Außenseite ferner mit Warnreflektoren, etwa mit rot-weißen Markierungen, versehen werden.
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Die Erfindung sei im Folgenden anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigen:
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1 einen von dem erfindungsgemäßen Aufprallelement umgebenen Baumstamm in perspektivischer Ansicht,
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2 einen Querschnitt durch das in 1 dargestellte Ausführungsbeispiel am Rande einer Straße,
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3 einen Querschnitt durch eine alternative Ausführungsform des erfindungsgemäßen Aufprallelementes mit dreieckig vorstehenden Bereichen, und
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4 eine schematische Veranschaulichung von Aufprallszenarien mit einem an einem Straßenrand stehenden ungeschützten Baum.
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In 1 ist ein Baum 2 veranschaulicht, um dessen unteren Bereich ein einteiliges Aufprallschutzelement 4 gemäß der Erfindung herumgelegt ist. Seine beiden Enden sind über ein Verschlusselement 6 miteinander verbunden, welches jedoch die Dicke des Prallvolumens 8 an dieser Stelle nicht verringert, wie es beim oben genannten Stand der Technik an den Verbindungsstellen zwischen zwei der dortigen Fender der Fall ist. Die äußere Oberfläche 10 des Elements 4 kann gewünschtenfalls aus optischen Gründen nach Art einer Rindenstruktur ausgebildet werden. An besonders gefährdeten Stellen empfiehlt sich jedoch eine Aufmerksamkeit erregende Oberfläche, etwa in Form rot-weißer Streifen, wie sie auch bei Verkehrszeichen verwendet werden, was hier allerdings nicht eigens veranschaulicht ist.
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Bei dem in 2 veranschaulichten Querschnitt erkennt man zwischen der Oberfläche des Baumes 2 und der Innenseite des Aufprallschutzelementes 4 einen ringförmigen Luftraum 12, durch den ein Luftabschluss der Baumrinde verhindert wird. Dieser Abstand wird durch hier nur zum Teil veranschaulichte Abstandshalter 14 zwischen Baum und Aufprallschutzelement erreicht. Sie können gleichzeitig als Halterung für Sensoren 16 ausgebildet sein, die rings um den Außenumfang des Elementes angeordnet werden. In 1 erkennt man an der Unterseite des Aufprallschutzelementes 4 Tragfüße 18, mit Hilfe deren sich das Element 4 unter Bildung eines umlaufenden Luftspaltes am Boden abstützt, sodass über diesen Luftspalt ein Luftaustausch mit dem Luftraum 12 stattfinden kann.
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In 2 ist eine Straße 20 angedeutet, an deren Rand der Baum 2 steht und ein Richtungspfeil 22 die Fahrtrichtung eines Fahrzeugs andeutet. Bei einer Kollision mit dem Baum sprechen die an der Kollisionsseite befindlichen Sensoren 16 an und sorgen für ein plötzliches Aufblasen des Aufprallschutzelementes 4, wie bei einem Autoairbag.
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In 3 ist eine Variante des Aufprallschutzelementes 4 veranschaulicht, welches hier mit zwei winkel- oder dreiecksförmig vorspringenden Bereichen 24a, 24b ausgebildet ist. Kommt ein auf der Straße 20 in Pfeilrichtung 22a fahrendes Fahrzeug von der Straße 20 ab und stößt in Pfeilrichtung 26 gegen den vorspringenden Bereich 24a, so wird es durch diesen zusätzlich zu dem Schutz durch die Luftkammer 8 entweder nach rechts oder links vom Baumstamm weg abgelenkt, wie die Pfeile 26b bzw. 26c andeuten. Kommt ein in Gegenrichtung 22b auf der Straße 20 fahrendes Fahrzeug nach links von der Straße ab und stößt gegen den vorspringenden Bereich 24b, so tritt hier der gleiche Effekt der zusätzlichen Ablenkung auf.
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In 4 sind mehrere Aufprallmöglichkeiten veranschaulicht, nämlich zwei Frontalaufprallrichtungen 28a, 28b aus senkrecht zueinander stehenden Richtungen, sowie zwei seitliche Aufprallrichtungen 30a bzw. 30b aus unterschiedlichen Richtungen, die sich um 45° von einem Frontalunfall 30c unterscheiden. In sämtlichen Fällen würde durch das hier nicht veranschaulichte erfindungsgemäße Aufprallschutzelement verhindert, dass das aufprallende Fahrzeug oder ein bei einem Unfall durch die Luft geschleuderter Mensch auf einen ungeschützten Teil des Baumes, Mastes, Pfostens oder dergleichen auftrifft und dadurch schwere Verletzungen erleidet.
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Bezugszeichenliste
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- 2
- Baum
- 4
- Aufprallschutzelement
- 6
- Verschlusselement
- 8
- Prallvolumen
- 10
- Oberfläche
- 12
- Luftraum
- 14
- Abstandshalter
- 16
- Sensoren
- 18
- Tragfüße
- 20
- Straße
- 22a, b
- Richtungspfeile
- 24a, b
- Vorspringende Bereiche
- 26b, c
- Pfeile
- 28a, b
- Frontalaufprallrichtungen
- 30a, b
- Seitliche Aufprallrichtungen
- 30c
- Frontalaufprallrichtung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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