DE19901059C1 - Erdbebensichere Schlafstätte - Google Patents
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Abstract
Die erdbebensichere Schlafstätte weist ein Grundgestell (13) mit bogenförmigen Führungsrohren (15) auf. Aus jedem Führungsrohr ist teleskopisch ein bogenförmiger Stützholm (16) ausfahrbar. Die Stützholme (16) sind durch einen Längsholm (17) verbunden und bilden mit dem Längsholm einen Schutzrahmen (18). Zwei Schutzrahmen (18, 18a) sind aus den Führungsrohren (15) nach entgegengesetzten Seiten ausfahrbar, um sich über dem Bett (10) zu schließen. Die Schutzvorrichtung erfordert wenig Platz, weil das Grundgestell (13) im wesentlichen unter dem Bett (10) angeordnet ist. Außerdem bietet sie eine hohe Festigkeit und Tragsicherheit. Ein Erdbebensensor (21) bewirkt das Auslösen der Schutzvorrichtung, wobei die Schutzrahmen (18, 18a) hochfahren.
Description
Die Erfindung betrifft eine erdbebensichere Schlafstätte, mit
einem Bett, einem Grundgestell und mindestens einem relativ zu
dem Grundgestell hochfahrbaren Schutzrahmen.
In erdbebengefährdeten Gebieten besteht die Gefahr, daß
Personen nachts im Schlaf von einem Erdbeben überrascht und
durch einstürzende Gebäudeteile getötet oder verletzt werden.
Um diese Gefahr zu verringern, sind verschiedene Schlafstätten
entwickelt worden, die einen Schutzrahmen aufweisen, der, von
einem Erdbebensensor ausgelöst, sich über das Bett erhebt und
dieses zumindest gegen größere einstürzende Gebäudemassen
schützt. Eine solche Schlafstätte ist beschrieben in JP-08 266
374 A. Der Schutzrahmen besteht aus federgespannten Teilen, die
im Auslösefalle hochgefahren und verriegelt werden. Er umgibt
das Bett auf dem gesamten Umfang und stellt damit eine
erhebliche Belästigung dar, die die Benutzung des Bettes und
auch das Bettenmachen wesentlich erschwert.
In JP-08 266 373 A ist eine erdbebensichere Schlafstätte
beschrieben, bei der das Bett normalerweise angehoben auf einem
Gestell befestigt ist und im Auslösefall abgesenkt wird, wobei
das Gestell das Bett in der Höhe überragt. Auch hierbei wird
nur ein Schutz gegen größere Schuttmassen, wie z. B.
Betondecken, erreicht.
JP-08 322 956 A beschreibt einen Schutzrahmen, der das Bett
nach Art eines Baldachins überspannt und in Teleskoprohren
geführt ist. Dabei wird der Baldachin von Airbags, die in den
Teleskoprohren angeordnet sind, getragen.
Die bekannten Schutzvorrichtungen für Schlafstätten haben den
Nachteil, daß sie die Bettstelle so stark verändern, daß sie
erhebliche Einschränkungen des Komforts bewirken. Hinzu kommt,
daß in vielen Fällen der Schutzrahmen nur seitlich von dem Bett
aufragt, so daß mittelgroße Schuttbrocken auf das Bett und die
schlafende Person fallen können.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine erdbebensichere
Schlafstätte zu schaffen, die eine geringe Beeinträchtigung des
Bettes bewirkt und imstande ist, das Bett bzw. einen darauf
schlafenden Menschen wirksam gegen herabfallende Teile zu
schützen.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß mit den im
Patentanspruch 1 angegebenen Merkmalen.
Bei der erfindungsgemäßen erdbebensicheren Schlafstätte ist das
Grundgestell unter dem Bett angeordnet. Dies bedeutet, daß der
überwiegende Teil des Grundgestells sich im Bereich der
vertikalen Projektion des Bettes, also direkt unter dem Bett,
befindet. Das Grundgestell weist eine Führungsbahn für einen
bogenförmigen Stützholm des Schutzrahmens auf. Dieser Stützholm
befindet sich im eingefahrenen Zustand des Schutzrahmens im
Bereich des Grundgestells unterhalb des Bettes. Im
ausgefahrenen Zustand wird er entlang der Führungsbahn
hochgefahren, wobei er einen Teil der Breite des Bettes
überdeckt. Auf diese Weise wird nicht nur ein Käfig mit
Seitenwänden geschaffen, sondern gewissermaßen eine
Schutztrommel mit Dachbereich.
Vorzugsweise besteht die Führungsbahn aus dem Außenrohr und der
Stützholm aus dem Innenrohr eines Rohrteleskops. Hierdurch wird
eine besonders gute Führung des Stützholms erreicht und eine
hohe Stabilität. Dabei kann zugleich das Rohrteleskop als
Kolben-Zylinder-Einheit für das pneumatische Herausfahren des
Innenrohres aus dem Außenrohr benutzt werden.
Der Schutzrahmen kann an dem oberen Ende des mindestens einen
Stützholms einen längs zum Bett verlaufenden Längsholm
aufweisen. Dieser Längsholm erhöht ebenfalls die Stabilität. Im
Falle mehrerer Stützholme verbindet er diese untereinander zu
einem starren Stützrahmen. Der Längsholm bewirkt auch eine
Verkleinerung der Maschenweite des Schutzrahmens.
Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ergibt sich
dadurch, daß an dem Grundgestell zwei Schutzrahmen vorgesehen
sind, die im ausgefahrenen Zustand eine das Bett überspannende
Schutzvorrichtung bilden. Diese Schutzvorrichtung ist
vorzugsweise kreisförmig, wobei das den festen Teil der
Schutzvorrichtung bildende Grundgestell sich über einen Winkel
von etwas mehr als 120° erstreckt und jeder Stützholm ebenfalls
etwa 120° einnimmt. Hierbei ergänzen sich die Stützholme im
herausgefahrenen Zustand mit dem Grundgestell zu einem
Vollkreis. Es ist aber nicht erforderlich, daß die beiden
Schutzrahmen im ausgefahrenen Zustand zusammenkommen oder
gegeneinanderliegen. Vielmehr können sie einen Abstand
einhalten.
Eine wesentliche Erhöhung der Sicherheit kann dadurch erreicht
werden, daß an mindestens einem Schutzrahmen ein Airbag
vorgesehen ist, der im inflatierten Zustand einen Teil des
Bettes überdeckt. Dieser Airbag wird im Erdbebenfall durch
einen Erdbebensensor ausgelöst. Dadurch, daß er einen Teil des
Bettes überdeckt, schützt er die auf dem Bett liegende Person
vor herabfallenden Teilen.
Im folgenden werden unter Bezugnahme auf die Zeichnungen
Ausführungsbeispiele der Erfindung näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische perspektivische Ansicht der
erdbebensicheren Schlafstätte im normalen
Gebrauchszustand,
Fig. 2 die Schlafstätte nach Fig. 1 im Auslösezustand, in
welchem die Schutzrahmen das Bett seitlich
überdecken,
Fig. 3 das gleiche Ausführungsbeispiel mit zusätzlichen
Airbags und
Fig. 4 ein Ausführungsbeispiel mit feuerschützender
Abdeckplane.
Die Schlafstätte weist ein Bett 10 auf, das auf Beinen 11
steht, so daß sich unter dem Bett 10 ein Hohlraum befindet. Die
Liegefläche des Bettes ist mit 12 bezeichnet.
In dem Hohlraum unter dem Bett 10 befindet sich ein
Grundgestell 13. Dieses weist eine Basisplatte 14 auf, an der
drei bogenförmige Führungsrohre 15 befestigt sind. Jedes
Führungsrohr 15 ist in einer vertikalen Ebene gekrümmt und
kreisförmig gebogen, wobei es sich über einen Winkelbereich von
etwas mehr als 120° erstreckt.
An jeder Seite des Bettes befinden sich kreisbogenförmige
Stützholme 16, von denen jeder in ein Führungsrohr 15 passend
hineinragt. Die Stützholme 16 sind an ihren oberen Enden durch
einen Längsholm 17 verbunden. Sie bilden zusammen mit dem
Längsholm einen Schutzrahmen 18. Bei dem vorliegenden
Ausführungsbeispiel ist ein Schutzrahmen 18 an einer Seite des
Bettes und ein weiterer Schutzrahmen 18a auf der
gegenüberliegenden Seite des Bettes vorgesehen. Die Stützholme
des Schutzrahmens 18a ragen in die entgegengesetzten Enden der
Führungsrohre 15 hinein. Die Führungsrohre 15 haben
rechteckigen Innenquerschnitt, ebenso wie die Stützholme 16
einen rechteckigen Außenquerschnitt haben. Die Führungsrohre 15
bilden jeweils das Außenrohr und die Stützholme 16 das
Innenrohr eines Rohrteleskops.
Vorzugsweise erstreckt sich jeder bogenförmige Stützholm 16
über einen Winkelbereich von etwa 120°. In diesem Fall müssen
sich die Stützholme 16 in einem Führungsrohr 15 überlappen,
wobei sie in unterschiedlichen Bahnen geführt sind.
An jedem Führungsrohr ist eine pneumatische Antriebsvorrichtung
20 vorgesehen, die imstande ist, in dem Führungsrohr 15 einen
Druck zu erzeugen und dadurch den Stützholm 16 aus dem
Führungsrohr herauszudrücken. Diese Antriebsvorrichtung kann
aus einem Ventil bestehen, das an eine (nicht dargestellte)
Druckquelle angeschlossen ist, oder auch aus einem
Druckgasgenerator, der im Auslösefall auf pyrotechnische Weise
ein Druckgas erzeugt. Alternativ kann die Antriebsvorrichtung
20 auch hydraulisch oder elektrisch betrieben sein.
Die Antriebsvorrichtungen 20 werden von einem Erdbebensensor 21
betätigt. Hierbei handelt es sich um einen
Beschleunigungssensor, der im Falle eines abrupten Stoßes
anspricht. Der Erdbebensensor 21 ist hier auf der Basisplatte
14 befestigt, so daß die gesamte Vorrichtung eine Einheit
bildet, die sämtliche Schutzteile und Antriebsteile enthält und
einfach auf dem Boden aufgestellt wird. Das Bett 10 ist hiervon
separat. Es wird nach dem Aufstellen der Vorrichtung über diese
gestellt.
Fig. 2 zeigt die Schutzrahmen 18, 18a im ausgefahrenen Zustand.
Hierbei bilden die Schutzrahmen eine das Bett überspannende
Schutzvorrichtung 22, wobei ihre Längsholme 17 zusammenstoßen
oder nahe nebeneinander verlaufen. Die Schutzvorrichtung 22
besteht bei dem vorliegenden Ausführungsbeispiel aus drei
Ringen, die durch die Längsholme 17 verbunden sind.
Fig. 3 zeigt zusätzlich die Anbringung von Airbags 23 an einem
oder beiden Stützrahmen 18, 18a. Diese Airbags sind vorzugsweise
unter dem Längsholm 17 befestigt und sie werden von dem
Erdbebensensor 21 ausgelöst, jedoch erst, nachdem der
betreffende Schutzrahmen 18, 18a ausgefahren wurde. Daher
sprechen die Aufblasvorrichtungen der Airbags 23 gegenüber den
Antriebsvorrichtungen 20 verzögert an. Die Airbags 23 sind in
Längsrichtung des Bettes hintereinander angeordnet und bedecken
jeweils einen Abschnitt des Bettes bzw. der auf dem Bett
liegenden Person.
In Fig. 4 ist ein Ausführungsbeispiel dargestellt, bei dem die
Schutzrahmen 18 und 18a jeweils mit einer Abdeckplane 24 bzw.
24a versehen sind, die sich beim Ausfahren der Stützrahmen
entfaltet und Schutz gegen herabfallende Kleinteile bildet. Die
Abdeckplanen 24,24a bestehen aus nicht-brennbarem Material, so
daß sie die auf dem Bett liegende Person auch vor Kleinbränden
und Funkenflug schützen. Die Abdeckplanen sind beispielsweise
an den Längsholmen 17 befestigt und sie entfalten sich beim
Hochfahren der Schutzrahmen 18, 18a selbsttätig nach unten.
Claims (8)
1. Erdbebensichere Schlafstätte, mit einem Bett (10), einem
Grundgestell (13) und mindestens einem relativ zu dem
Grundgestell (13) hochfahrbaren Schutzrahmen (18, 18a),
dadurch gekennzeichnet,
daß das Grundgestell (13) mindestens eine unter dem Bett
(10) angeordnete Führungsbahn (15) zum Führen eines
bogenförmigen Stützholms (16) des Schutzrahmens (18, 18a)
aufweist, wobei der Stützholm (16) im hochgefahrenen Zustand
einen Teil der Breite des Bettes (10) überdeckt.
2. Schlafstätte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Führungsbahn (15) aus dem Außenrohr und der Stützholm
(16) aus dem Innenrohr eines Rohrteleskops besteht.
3. Schlafstätte nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Schutzrahmen (18, 18a) eine pneumatische
Antriebsvorrichtung (20) aufweist.
4. Schlafstätte nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch
gekennzeichnet, daß der Schutzrahmen (18, 18a) an dem oberen
Ende des mindestens einen Stützholms (16) einen längs zum
Bett (10) verlaufenden Längsholm (17) aufweist.
5. Schlafstätte nach einem der Ansprüche 1-4, dadurch
gekennzeichnet, daß an dem Grundgestell (13) zwei
Schutzrahmen (18, 18a) vorgesehen sind, die im ausgefahrenen
Zustand eine das Bett (10) überspannende Schutzvorrichtung
(22) bilden.
6. Schlafstätte nach einem der Ansprüche 1-5, dadurch
gekennzeichnet, daß an mindestens einem Schutzrahmen
(18, 18a) ein Airbag (23) vorgesehen ist, der im inflatierten
Zustand einen Teil des Bettes (10) überdeckt.
7. Schlafstätte nach einem der Ansprüche 1-6, dadurch
gekennzeichnet, daß der Antrieb des Schutzrahmens (18, 18a)
von einem Erdbebensensor (21) auslösbar ist.
8. Schlafstätte nach einem der Ansprüche 1-7, dadurch
gekennzeichnet, daß der Schutzrahmen (18, 18a) mit mindestens
einer feuerschützenden Abdeckplane (24, 24a) versehen ist.
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8100 | Publication of the examined application without publication of unexamined application | ||
D1 | Grant (no unexamined application published) patent law 81 | ||
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