DE10314021A1 - Stoßfänger mit Einrollsicke - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft einen Stoßfänger 2 für ein Kraftfahrzeug mit einem Stoßfängeraußenteil 3 sowie einem Stoßfängerinnenteil 4. Das Stoßfängerinnnenteil 4 weist ein Basisteil 5 und mindestens einen dazu winklig angeordneten Seitensteg 6 auf. Mit dem erfindungsgemäßen Stoßfänger 2 sollen die Reparaturkosten, insbesondere bei Kollisionen mit niedrigen Geschwindigkeiten, reduziert werden. Dazu ist der Bereich des Übergangs vom Basisteil 5 zum Seitensteg 6 so gestaltet, dass bei Aufbringen einer Kraft auf den Stoßfänger die Deformation des Stoßfängerinnenteils 4 in eine vorbestimmte Richtung erfolgt.
Description
- Die vorliegende Erfindung betrifft einen Stoßfänger für ein Kraftfahrzeug gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
- Aus dem Stand der Technik, beispielsweise aus der
DE 29 19 046 A1 ist eine Stoßfängeranordnung mit einem Stoßfängeraußenteil und einem Stoßfängerinnenteil bekannt. Das Stoßfängerinnenteil weist ein Basisteil sowie zwei dazu winklig angeordnete Seitenstege auf. Das Basisteil des bekannten Stoßfängerinnenteils ist zur Versteifung mit drei längs verlaufenden Sicken versehen. Die bekannten Sicken tragen dazu bei, die Tragfähigkeit der Stoßfängeranordnung zu optimieren. - Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Stoßfänger zu schaffen, durch den, insbesondere bei Kollisionen mit niedrigen Geschwindigkeiten, die Reparaturkosten verringert werden.
- Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen Stoßfänger für ein Kraftfahrzeug mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.
- Demnach zeichnet sich der erfindungsgemäße Stoßfänger – der ein Stoßfängerinnenteil mit einem Basisteil und einem dazu winklig angeordneten Seitensteg aufweist – dadurch aus, dass das Stoßfängerinnenteil konstruktiv derart gestaltet ist, dass im Falle einer Kollision die Deformation des Stoßfänge rinnenteils in eine vorbestimmte Richtung erfolgt. Mit anderen Worten ist das Stoßfängerinnenteil so konstruiert, dass die Deformationsrichtung für den Fall des Aufbringens einer Kraft auf den Stoßfänger gezielt beeinflusst ist. Bevorzugt wird die Deformationsrichtung so gewählt, dass unmittelbar in der Nähe des Stoßfängers angeordnete Bauteile bei einer Deformation des Stoßfängers nicht von diesem berührt werden. Das bringt den Vorteil mit sich, dass bei einer Kollision, beispielsweise bei einer Kollision mit einer geringen Geschwindigkeit, bei der die Aufprallkraft lediglich in den Stoßfänger eingeleitet wird, der Stoßfänger sich so verformt, dass in unmittelbarer Nähe angeordnete Bauteile nicht berührt und somit nicht beschädigt werden. Dadurch beschränken sich Reparaturarbeiten lediglich auf den Stoßfänger selber und nicht auf die darum herum angeordneten Bauteile, wodurch die Reparaturkosten erheblich gesenkt werden können.
- Wenn im Bereich des Übergangs vom Basisteil zum Seitensteg eine nach innen – d.h. in Richtung Kraftfahrzeug – gerichtete Sicke vorgesehen ist, wird die Deformationsrichtung des Stoßfängers derart beeinflusst, dass ein Hochwölben bzw. ein Ausbrechen des Stoßfängerinnenteils vermindert wird. Vielmehr prägt eine derart gestaltete Sicke dem Stoßfängerinnenteil eine nach innen gerichtete Bewegung, beispielsweise eine Einrollbewegung, auf. Die Sicke initiiert eine Einrollbewegung des Stossfängerinnenteils. Somit wird ein Aufwölben des Stoßfängers und dadurch eine Beschädigung von in unmittelbarer Nähe des Stoßfängers angeordneten Bauteilen, wie beispielsweise einer Heckklappe, verhindert. Je nach Ausrichtung der Sicke, ist es möglich, die Deformationsrichtung zu beeinflussen. Es ist denkbar, dass die Sicke in die beabsichtigte Deformationsrichtung weist. Die Sicke kann im Querschnitt verschiedenste Formen annehmen. Es ist denkbar, die Sicke im Schnitt dreiecksförmig auszubilden. Es ist aber auch denkbar, dass die Sicke einen elliptischen oder einen parallelogrammförmigen Querschnitt aufweist. Die Eckbereiche der Sicke können bei allen Querschnittsformen gerundet ausgeführt sein.
- Das Stoßfängerinnenteil kann zwei Seitenstege aufweisen, die zudem parallel zueinander ausgerichtet sind, so dass das Stoßfängerinnenteil im Schnitt u-förmig ist. Basisteil und Seitenstege können einteilig oder auch mehrteilig ausgeführt sein. Die beste Wirkung entfaltet das Stoßfängerinnenteil, wenn die Seitenstege in Einbaulage im Wesentlichen horizontal ausgerichtet sind und das Basisteil weg vom Fahrzeug, also in Richtung eines möglichen Aufpralls, weißt.
- Der Übergang vom Basisteil zu den Seitenstegen kann über einen Radius erfolgen. Damit ist gemeint, dass kein rechtwinkliger Übergang vorliegt. Ein solcher Radius ermöglicht eine fließende Verformung des Stoßfängerinnenteils und verhindert eine Verblockung desselben beim Einleiten einer Aufprallkraft.
- Wenn die erfindungsgemäße Sicke im Bereich des Radius angeordnet ist, kann die Deformationsrichtung des Stoßfängerinnenteils beim Einleiten einer Aufprallkraft besonders gut vorher bestimmt werden.
- Die Sicke kann sich über die gesamte Breite des Stoßfängerinnenteils erstrecken, also im Wesentlichen horizontal entlang des Radius zwischen Basisteil und Seitensteg verlaufen. Das bringt den Vorteil mit sich, dass die im Zusammenhang mit der Erfindung beschriebene Wirkung unabhängig von dem Ort der Krafteinleitung erfolgt. Das bedeutet, dass egal an welcher Stelle eine Kollision auftritt, ein Hochwölben des Stoßfängers verhindert wird und das Innenteil eine nach innen gerichtete Bewegung ausführt. Es ist aber auch denkbar, die Si cke nur in Bereichen einzubringen, in denen benachbarte Bauteile vorliegen, die man vor einer Beschädigung bei einem Unfall schützen möchte. Denkbar ist, die Sicke nur dort vorzusehen, wo beispielsweise eine Heckklappe an einen Stoßfänger angrenzt. Selbstverständlich kann die Sicke auch im Angrenzungsbereich von allen anderen denkbaren Bauteilen vorgesehen sein.
- Weitere wichtige Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den weiteren Unteransprüchen, aus den Zeichnungen und aus den zugehörigen Figurenbeschreibungen anhand der Zeichnung.
- Im Folgenden wird die Erfindung anhand des in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen:
-
1 eine perspektivische Darstellung eines Heckbereichs eines Kraftfahrzeugs mit einer Heckklappe und einem Stoßfänger; -
2 eine perspektivische Darstellung des Heckbereichs gemäß1 mit einem Stoßfängerinnenteil und einer Heckklappe; -
3 einen Schnitt durch einen undeformierten Heckbereich eines Kraftfahrzeugs mit einem Stoßfänger sowie -
4 einen Schnitt durch einen deformierten Heckbereich eines Kraftfahrzeugs mit einem Stoßfänger. - In
1 ist der Heckbereich eines Kraftfahrzeugs dargestellt. Er weist eine Heckklappe1 sowie einen Stoßfänger2 auf. Vom Stoßfänger2 ist das Stoßfängeraußenteil3 zu erkennen, welches nach Art einer Verkleidung darunter liegende Strukturen verdeckt und für ein nach außen optisch ansprechendes Erscheinungsbild sorgt. Bei dem dargestellten Fahr zeug ist die Heckklappe1 soweit heruntergezogen, dass sie unmittelbar oberhalb des Stoßfängers2 endet. - In
2 ist das Heck des Kraftfahrzeugs ohne das Stoßfängeraußenteil3 dargestellt, so dass darunter liegende Strukturen, insbesondere das Stoßfängerinnenteil4 , sichtbar sind. Das Stoßfängerinnenteil4 ist im dargestellten Ausführungsbeispiel ein Kunststoffteil und erstreckt sich ebenso wie das Stoßfängeraunenteil3 über die gesamte Fahrzeugbreite. Es weist ein Basisteil5 auf, welches flächig ausgeführt und im Wesentlichen vertikal ausgerichtet ist. Das Basisteil5 ist mit einem im Wesentlichen horizontal ausgerichteten Seitensteg6 verbunden. Der Seitensteg6 weist in Richtung Fahrzeug und ist über einen Radius mit dem Basisteil5 verbunden. Radius bedeutet in diesem Zusammenhang, dass der Übergang von Basisteil5 und Seitensteg6 nicht rechtwinklig, sondern über einen gerundeten Verlauf erfolgt. Oberhalb des Seitenstegs6 schließt sich die Heckklappe1 an. In den Seitensteg6 sind Ausnehmungen eingebracht. Über diese Ausnehmungen wird das Stoßfängeraunenteil3 mit dem Stoßfängerinnenteil4 verbunden. Der Seitensteg6 ist so steif ausgeführt, dass er eine bestimmte Last tragen kann und somit als Verlängerung der Ladefläche des Kraftfahrzeugs verwendet werden kann. Das Basisteil5 und der Seitensteg6 dienen dabei als Abstützung des Stoßfängeraußenteils3 . - Im Bereich des Übergangs von Basisteil
5 und Seitensteg6 ist eine Sicke7 in das Stoßfängerinnenteil4 eingebracht. Wie aus3 hervorgeht, weist die Sicke7 nach innen, d.h. in Richtung Fahrzeug. Ihre aus dem gerundeten Übergang zwischen Basisteil5 und Seitensteg6 hervorgehenden Flanken laufen spitz zu. Der Querschnitt der Sicke7 ist somit etwa dreieckförmig. Die Sicke7 erstreckt sich über einen wesentlilchen Teil der Fahrzeugbreite, und zwar den Teil, an den die Heck klappe1 angrenzt. Es ist selbstverständlich auch denkbar, dass die Sicke7 sich über die gesamte Fahrzeugbreite erstreckt oder nur in den Bereichen des Stoßfängerinnenteils4 vorgesehen ist, die an zu schützende Bauteile angrenzen. Aus3 geht ebenfalls hervor, dass das Stoßfängerinnenteil4 einen weiteren Seitensteg8 aufweist, der mit dem nach unten weisenden Ende des Basisteils5 verbunden ist. Er ist ebenso wie der obere Seitensteg6 im wesentlichen horizontal ausgerichtet. - In
4 ist das Fahrzeugheck nach einem Aufprall dargestellt. Der Aufprall ist bei geringer Geschwindigkeit erfolgt, so dass die Aufprallkraft im Wesentlichen in den Stoßfänger2 und einen nicht dargestellten Biegeträger und nicht in andere Bauteile des Kraftfahrzeugs eingeleitet wurde. Durch die Krafteinleitung haben sich sowohl das Stoßfängeraußenteil3 als auch das Stoßfängerinnenteil4 verformt. Durch die Sicke7 hat sich das Stoßfängerinnenteil4 nach innen, d.h. in Richtung Fahrzeug verformt. Der runde Übergang zwischen Basisteil5 und Seitensteg6 hat sich in Richtung der spitz zulaufenden Flanken der Sicke7 gerollt. Das Stoßfängerinnenteil4 hat das Stoßfängeraußenteil3 mitgenommen. Dadurch, dass die Sicke7 im Wesentlichen nach innen unten weist, ist der Stoßfänger bei der Deformation nicht nach oben ausgebrochen sondern hat sich nach innen, unten verformt. Somit sind über dem Stoßfänger liegende Bauteile, wie die Heckklappe1 , während der Deformation nicht berührt und nicht beschädigt worden. Eine Reparatur kann sich nur auf den Stoßfänger beschränken. Andere Bauteile sind bei dem Aufprall nicht beaufschlagt worden.
Claims (10)
- Stoßfänger für ein Kraftfahrzeug mit einem Stoßfängeraußenteil sowie einem Stoßfängerinnenteil, wobei das Stoßfängerinnenteil ein Basisteil und mindestes einen dazu winklig angeordneten Seitensteg aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass der Bereich des Übergangs vom Basisteil (
5 ) zum Seitensteg (6 ) so gestaltet ist, dass bei Aufbringen einer Kraft auf den Stoßfänger (2 ) die Deformation des Stoßfängerinnenteils in eine vorbestimmte Richtung erfolgt. - Stoßfänger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Bereich des Übergangs vom Basisteil (
5 ) zum Seitensteg (6 ) eine Sicke (7 ) aufweist. - Stoßfänger nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Sicke (
7 ) in die gewünschte Deformationsrichtung weist. - Stoßfänger nach einem der Ansprüche 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Sicke (
7 ) eine dreieckförmigen Querschnitt aufweist. - Stoßfänger nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Stoßfängerinnenteil (
4 ) zwei Seitenstege (6 ,8 ) aufweist. - Stoßfänger nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Seitenstege (
6 ,8 ) parallel zueinander ausgerichtet sind. - Stoßfänger nach einem der Ansprüche 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Seitenstege (
6 ,8 ) in Einbaulage im Wesentlichen horizontal ausgerichtet sind. - Stoßfänger nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Übergang vom Basisteil (
5 ) zu mindestens einem Seitensteg (6 ,8 ) über einen Radius erfolgt. - Stoßfänger nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Sicke (
7 ) im Bereich des Radius angeordnet ist. - Stoßfänger nach einem der Ansprüche 2 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Sicke (
7 ) über einen wesentlichen Teil der Breite des Stoßfängerinnenteils (4 ) erstreckt.
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