DE19532858A1 - Sicherheitsstoßstange für Personenkraftwagen - Google Patents
Sicherheitsstoßstange für PersonenkraftwagenInfo
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- B60R—VEHICLES, VEHICLE FITTINGS, OR VEHICLE PARTS, NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- B60R19/00—Wheel guards; Radiator guards, e.g. grilles; Obstruction removers; Fittings damping bouncing force in collisions
- B60R19/02—Bumpers, i.e. impact receiving or absorbing members for protecting vehicles or fending off blows from other vehicles or objects
Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Sicherheitsstoßstange für
Personenkraftwagen gemäß dem Oberbegriff des Hauptan
spruches.
Abgerundete Stoßstangen sind seit langem bei Kraftfahrzeugen
im Einsatz, z. B. bei dem sogenannten "Käfer", wobei die halb
rund ausgebildete Stoßstange im Abstand vom Fahrzeug verlief
und über einfache Streben mit der Rahmenkonstruktion des
Fahrzeuges verbunden war. Diese Stoßstange war nicht in der
Lage, im Falle eines Anpralls gegen ein beliebiges Hindernis
einen wirksamen Schutz zu schaffen, da sie sich zu schnell ver
bog und ein Eindringen von Fahrzeugen ineinander nicht ver
hindern konnte.
In der US-PS 30 68 090 ist eine nachgiebige schwenkbare
Stoßstange für Fahrzeuge beschrieben, die die Aufgabe hat, bei
Frontkollision von Fahrzeugen miteinander die Kollisions
energie zu absorbieren, um somit einen Schutz der Fahrzeug
insassen zu schaffen. Diese bekannte Einrichtung ist ebenfalls
nicht in der Lage, die erheblichen auftretenden Kräfte zu absor
bieren, sondern trotz Einsatz von nachgiebigen Front-Stoß
elementen kam es immer noch zu großen Verletzungen der
Fahrzeuginsassen.
Bei einer teilüberdeckten Frontalkollision verhaken sich die
Fahrzeuge an den stoßzugewandten Rädern miteinander. Dies
führt zum einen zu einer Rückverlagerung der Räder und Achs
körper und zu einer Intrusion dieser Bauteile in den Fahrerfuß
raum und zum anderen verhindert das Verhaken ein aneinander
Abgleiten der Fahrzeuge. Die hohe kinetische Energie der Fahr
zeuge vor der Kollision wirkt somit zwangsweise zur Defor
mation und Intrusion von Fahrzeugteilen ineinander.
Da derartige teilüberdeckte Unfälle sehr häufig sind, d. h.
wesentlich häufiger als Frontalkollisionen mit voller Ober
deckung, liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Hilfs
mittel zu schaffen, um diese Art der Kollisionen zu vermeiden
und damit das Leben und die Gesundheit der Fahrzeuginsassen
sicherer zu gestalten.
Diese der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird durch die
Lehre des Hauptanspruches gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen er
läutert.
Mit anderen Worten ausgedrückt wird vorgeschlagen, daß eine
Sicherheitsstoßstange zur Anwendung kommt, die zumindest in
ihren Seitenbereichen einen Abgleiteffekt der Fahrzeuge anein
ander vorbei bewirkt. Der mittlere Bereich der Sicherheitsstoß
stange ist derart struktursteif ausgelegt, daß in die Stoßstange
eingeleitete Kräfte im Falle einer Frontalkollision mit großer
Oberdeckung oder Anprallen an ein beliebiges Hindernis durch
diese in beide Fahrzeuglängsträger überführt werden und dort
eine Wandlung von kinetischer Energie in Deformationsarbeit
erfolgt.
Erfolgt ein Anstoß einseitig mit geringer Überdeckung, so wird
der stoßzugewandte Längsträger stärker gestaucht als der
stoßabgewandte und somit entsteht aufgrund der in sich struk
tursteifen Auslegung der Sicherheitsstoßstange eine Ab
gleitebene normal zur Fahrbahnoberfläche. Das Fahrzeug
nimmt nur den Betrag an kinetischer Energie auf, den die De
formationselemente der Knautschzone in Verformungsarbeit
umwandeln können. Die überschüssige kinetische Energie wird,
nachdem das Fahrzeug am Kollisionsgegner abgeglitten ist, im
Rahmen des Auslaufweges gewandelt. Dieser Auslaufweg läßt
sich dann mit Hilfe von ABS-gestützten Vollverzögerungen bzw.
elektronischen Stabilisierungsprogrammen gezielt gestalten.
Darüber hinaus erfolgt nunmehr auch eine niedrige Zellenver
zögerung des Fahrzeuges, da die Fahrzeuge aneinander vor
beigleiten, so daß dadurch die Gesundheit und das Leben der
Insassen besser geschützt wird. Diese Art der Sicherheitsstoß
stangenausbildung ist ein Element zur Hebung der passiven Si
cherheit von Straßenfahrzeugen.
Die Sicherheitsstoßstange zeigt eine Kompatibilität zu allen be
kannten Pkw-Frontstrukturen. Sie baut auf dem bisherigen
passiven Sicherheitssystem von Personenkraftwagen, das sind
Deformationszonen an Front und Heck in Verbindung mit einer
steifen Fahrgastzelle, auf.
Wesentlich bei der Ausbildung der Sicherheitsstoßstangen ist,
daß die Fahrzeuge alle gleich hohe Sicherheitsstoßstangen
aufweisen, so daß trotz des Nickeffektes beim Bremsen nicht ein
Unterfahren des einen Fahrzeuges unter das andere Fahrzeug
erfolgen kann.
Vorzugsweise ist die Sicherheitsstoßstange an der Frontseite
der Längsträger des Fahrzeugrahmens angeordnet, und das
gleiche gilt auch für die hintere Sicherheitsstoßstange.
Vorzugsweise wird die gesamte Bugschürze des Fahrzeuges als
Sicherheitsstoßstange ausgebildet und kann dabei struktursteif
ausgebildet sein und beispielsweise aus Leichtmetall bestehen,
so daß trotz Einsatz und Ausbildung einer solchen relativ
großen Sicherheitsstoßstange das Gewicht des Fahrzeuges
nicht erhöht wird.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand
der Zeichnungen erläutert. Die Zeichnungen zeigen dabei in
Fig. 1 die Darstellung einer Kollision bei der bisher be
kannten Fahrzeugkonstruktion, in
Fig. 2 den Effekt der erfindungsgemäßen Sicherheits
stoßstange bei zwei kollidierenden Fahrzeugen, in
Fig. 3 in Draufsicht und schematisch die Ausbildung der
Sicherheitsstoßstange am Fahrzeug, in den
Fig. 4 und 5 die Anordnung und Höhe der Sicherheitsstoß
stange, wobei auch die Nickbewegung des Fahr
zeuges beim Bremsen einkalkuliert wird und
schließlich in
Fig. 6 ebenfalls schematisch die Anordnung der Sicher
heitsstoßstange im Bereich der Frontseite eines
Fahrzeuges.
In Fig. 1 sind mit 1 und 2 zwei miteinander kollidierende Fahr
zeuge bezeichnet, und es ist erkennbar, daß durch das Ver
haken der Vorderräder aneinander, eine Intruision der Fahr
zeuge ineinander erzwungen wird. Hierdurch kommt es zu
einem abrupten Abbremsen der Fahrzeugbewegung und damit
zu einer erheblichen Gefährdung der Fahrzeuginsassen in der
Fahrzeugzelle.
Die Darstellung in Fig. 2 zeigt schematisch, daß durch den Ein
satz der Sicherheitsstoßstange ein Gleiteffekt erzielt wird, durch
den die Fahrzeuge aneinander vorbeigleiten, so daß der Ab
bremseffekt nicht so hoch ist wie im Stand der Technik und
damit durch Reduktion der Zellenverzögerung und verhinderte
Intrusion die Sicherheit der im Fahrzeug befindlichen Personen
verbessert wird.
Fig. 3 zeigt die Ausbildung der beiden Sicherheitsstoßstangen 8
und 9 an der Front- und Heckseite eines Fahrzeuges 3, wobei
eine Deformationszone vorgesehen sein kann. Sind die Stoß
stangen 8 und 9 struktursteif ausgebildet, wird dadurch erreicht,
daß bei einem Anprall an einen Gegenstand geringer Breite,
z. B. einem Baum, einem Pfahl od. dgl., die auftretende Stoß
kraft vom Kontaktpunkt auf der Stoßstangenoberfläche in beide
wie bisher vorhandene Längsträger weitergeleitet wird, so daß
eine Intrusion in die Struktur des Fahrzeuges vermieden wird.
Die Enden der Sicherheitsstoßstangen 8 und 9 liegen außerhalb
der Längsprojektion X-X der Räderaußenseiten der Räder 4
und 5 bzw. 6 und 7, so daß der Freiraum zwischen dem Rad
und dem Längsträger der Fahrzeugkarosserie durch die Sicher
heitsstoßstangen 8 und 9 abgedeckt wird.
Zusammenfassend ist also festzustellen, daß gemäß der Erfin
dung eine Sicherheitsstoßstange für Personenkraftwagen vor
geschlagen wird, die an den Längsträgern des Fahrzeuges an
der Fahrzeugfrontseite bzw. der Fahrzeugheckseite angeordnet
ist.
Sie ist im Übergang zur Fahrzeugseite abgerundet gestaltet und
reicht im lateralen Bereich von der Front bzw. dem Heck bis zur
Vorder- bzw. Hinterkante des Vorder- bzw. Hinterrades.
Die Breite der Stoßstange zwischen den seitlichen Flanken
schließt die Spurbreite ein, so daß diese Flanken im Kollisions
fall die Räder seitlich abdecken.
Die Höhe der Stoßstangen deckt nach unten hin die Achse der
Räder und nach oben etwa 80% der Höhe der Frontmaske des
Fahrzeuges ab.
Die Sicherheitsstoßstange ist schließlich ein struktursteifes
Bauteil, das in sich nicht deformierbar ist, sondern auftreffende
Kräfte in den Deformationsbereich des Fahrzeuges weiterleitet
bei gleichzeitig glatter Oberfläche, die einen Abgleiteffekt
unterstützt.
Die Fig. 4 und 5 zeigen schließlich, daß die Sicherheitsstoß
stangen 8, 9 so hoch ausgebildet sein müssen, daß trotz der
beim Bremsen des einen Fahrzeuges auftretenden Nickbewe
gung die Sicherheitsstoßstangen 8 und 9 immer noch voll wirk
sam wird und damit ein Unterfahren des anderen Fahrzeuges
verhindert wird. Vorzugsweise reicht die Unterkante der Sicher
heitsstoßstange bis in den Bereich zwischen der Achse 12 und
14 der Fahrzeugvorderräder 6 und 7 bzw. der Fahrzeughinter
räder 4, 5 und der Unterkante der Felge der Fahrzeugräder.
Das gleiche gilt selbstverständlich auch für die am Heck des
Fahrzeuges angeordnete Sicherheitsstoßstange 9.
Aus der Zeichnung nicht zu erkennen, aber im Rahmen der Er
findung liegend ist die Ausbildung der Sicherheitsstoßstangen 8
und 9 aus struktursteifem Werkstoff, so daß die erforderliche
Festigkeit einmal durch den Werkstoff, zum andern auch durch
die Struktur der Stoßstange erreicht wird.
Bei der Darstellung in Fig. 6 ist die vordere Sicherheitsstoß
stange 8 erkennbar, die an der Frontseite der beiden Längs
träger 15 und 16 des Fahrzeugrahmens angeordnet ist. Mit 18
ist die Fahrzeugzelle bezeichnet und mit 17 der zwischen den
beiden Längsträgern 15 und 16 angeordnete Motor. Dieser Be
reich zwischen den beiden Längsträgern 15 und 16 stellt wie
bisher einschließlich der Längsträger 15,16 die Deformations
zone dar.
Claims (6)
1. Sicherheitsstoßstange (8, 9) für Personenkraftwagen, die
jeweils an der Front- und Heckpartie des Fahrzeuges (3)
vor bzw. hinter den Rädern (4, 5; 6, 7) angeordnet und
zumindest im Übergang zum Seitenbereich abgerundet
ausgebildet ist, dadurch gekennzeichnet, daß im mittleren
Bereich der Sicherheitsstoßstangen (8, 9) eine Defor
mationszone (10, 11) vorgesehen ist und im Seitenbe
reich die Außenkanten der Sicherheitsstoßstangen (8, 9)
außerhalb der Längsprojektion X-X der Außenfläche
der Fahrzeugräder (4, 5; 6, 7), die Vorderkante der
Vorderräder bzw. Rückkante der Hinterräder zumindest
im Kollisionsfall übergreifend enden und die Sicherheits
stoßstangen (8, 9) eine Höhe aufweisen, die nach unten
hin bis unter die Höhe der Achse (12, 14) der Vorderräder
(6, 7 bzw. Hinterräder 4, 5) reichen und von dort nach
oben hin etwa 80% der Frontkontur des Fahrzeuges ab
decken.
2. Sicherheitsstoßstange nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Stoßstange ein in sich struktur
steifes Bauteil darstellt, welches im Falle einer teilüber
deckten Kollision mit einem Fahrzeug oder einem
Hindernis unter Ausnutzung des Energieaufnahme
potentials der - wie bisher vorhanden - fahrzeugeigenen
Knautschzone eine schräge Ebene normal zur Fahr
bahnoberfläche bildet und dadurch ein Abgleiten am
Kollisionsgegner ermöglicht.
3. Sicherheitsstoßstange nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Stoßstange in ihrer Innenbreite
die Spurbreite des Fahrzeuges überdeckt und in Fahr
zeuglängsrichtung von der Front bis zur Vorderkante des
Vorderrades bzw. dem Heck bis zur Hinterkante des
Hinterrades verläuft, so daß im Falle einer Kollision das
zum Unfallgegner gewandte Rad aufgrund der Schräg
stellung von dem jeweiligen Schenkel der Stoßstange
überdeckt wird und ein Verhaken des Rades mit Struk
turen des Unfallgegners vermieden werden.
4. Sicherheitsstoßstange nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Stoßstange
aufgrund ihrer Struktursteifigkeit bei einem Anprall an
einem Gegenstand geringerer Breite die auftretende
Stoßkraft vom Kontaktpunkt in beide wie bisher vorhan
denen Längsträger weiterleitet, wobei eine Intrusion in die
Struktur des Fahrzeuges vermieden wird.
5. Sicherheitsstoßstange nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet daß die vordere
Sicherheitsstoßstange (8) an der Frontseite der Längs
träger (15, 16) des Fahrzeugrahmens angeordnet ist.
6. Sicherheitsstoßstange nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die gesamte
Bugschürze als Sicherheitsstoßstange (8) ausgebildet ist.
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