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Die Erfindung betrifft ein Kabelanschlussbauteil zum elektrischen Anschließen eines mehradrigen Kabels, mit einer ein Innengewinde aufweisenden Überwurfmutter und mit einem mehrere Einschnitte aufweisenden Spleißteil aus isolierendem Material zur Vereinzelung der Adern des Kabels, wobei die Aderisolation der in das Spleißteil eingeführten Aderenden beim Aufschrauben der Überwurfmutter auf einen mit einem zum Innengewinde korrespondierenden Außengewinde versehenen Anschlusskörper von im Anschlusskörper angeordneten und in die Einschnitte im Spleißteil eintauchenden Schneidklemmen durchtrennt und die Leiter der Adern kontaktiert werden, wobei das Spleißteil zweiteilig ausgebildet ist, derart, dass es ein Kabelaufnahmeteil und ein Adernführungsteil aufweist, wobei das Adernführungsteil mindestens zwei Aderaufnahmen aufweist, und jede Aderaufnahme mindestens zwei einen Klemmspalt bildende Klemmelemente aufweist.
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Aus der
DE 199 51 455 C1 und der
DE 10 2011 108 123 A1 ist jeweils ein Kabelanschlussbauteil als Teil einer Kabelanschlusseinrichtung bekannt, mit dem die Adern eines mehradrigen Kabels auf einfache Art und Weise mit den Anschlusselementen eines Geräteanschlussbauteils oder eines Kabelverbindungsbauteils verbunden werden können, ohne dass vorher die Aderisolation der einzelnen Adern entfernt werden muss. Bei dem beispielsweise in der
6 der
DE 199 51 455 C1 und
1 der
DE 10 2011 108 123 A1 dargestellten Kabelanschlussbauteil werden die einzelnen Adern des Kabels zunächst in das Spleißteil, das dort als Adernaufnahme und -führungsteil bezeichnet ist, eingeführt. Dann werden die Aderenden umgebogen und in Ausnehmungen im Spleißteil eingeführt, die als Rückhaltesperren für die Adern beim radialen Umlenken dienen. Anschließend werden die durch die Ausnehmungen herausragenden Aderenden abgeschnitten, so dass dann die Überwurfmutter auf das korrespondierende Außengewinde eines Anschlusskörpers aufgeschraubt werden kann. Beim Aufschrauben der Überwurfmutter auf den Anschlusskörper wird das Spleißteil in den Anschlusskörper hineingedrückt, wobei die im Anschlusskörper angeordneten Schneidklemmen in die im Spleißteil vorgesehenen Einschnitte eindringen und dabei die Aderisolation der einzelnen Adern, die die Einschnitte kreuzen, durchdringen und die einzelnen Leiter kontaktieren.
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Ein ganz ähnliches Kabelanschlussbauteil ist auch aus der
DE 10 2010 008 845 A1 bekannt. Das aus dieser Druckschrift bekannte Kabelanschlussbauteil dient insbesondere zum Anschluss eines geschirmten Flachkabels, wozu ein metallisches Schirmungselement vorgesehen ist, das mit der Schirmung des Kabels und mit mindestens einem isolierten Leiterstück verbunden ist. Das isolierte Leiterstück wird dabei ebenso wie die Aderenden des anzuschließenden Kabels in das Spleißteil eingeführt, so dass auch die Ader des isolierten Leiterstücks beim Aufschrauben der Überwurfmutter auf einen Anschlusskörper von einer Schneidklemme, die die Isolation durchtrennt, kontaktiert wird.
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Die
DE 10 2011 056 715 A1 offenbart ein eingangs beschriebenes Kabelanschlussbauteil als Teil einer Kabelverbindungsvorrichtung, wobei zum Verbinden zweier Kabel zwei Kabelanschlussbauteile mit ihren Überwurfmuttern auf jeweils eine Seite eines elektrisch leitenden Verbindergehäuses, in dem eine Mehrzahl von Schneidelementen angeordnet sind, aufgeschraubt werden. Die Spleißteile der Kabelanschlusbauteile weisen jeweils ein Kabelaufnahmeteil und ein Adrenführungsteil auf, so dass die Spleißteile zweiteilig ausgebildet sind. An einer Schwenkachse am Spleißteil ist jeweils eine gebogene Bügelfeder als Schirmungselement so gelagert, dass der erste Federschenkel des Schirmungselements im montierten Zustand an einer Führungsnocke im Verbindergehäuse und der zweite Federschenkel an der Schirmung des Kabels anliegt, dass in das Spleißteil eingeführt ist.
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Derartig aufgebaute Kabelanschluss oder -verbindungseinrichtungen, welche grundsätzlich bereits aus
DE 198 36 622 C2 bekannt sind, haben sich in der Praxis seit über fünfzehn Jahren außerordentlich bewährt und werden insbesondere von der Anmelderin unter der Produktbezeichnung QUICKON
® in verschiedenen Ausführungsformen umfangreich vertrieben (vgl. Prospekt ”PLUSCOLA 2011” Seiten 92 und 93, der Phoenix Contact GmbH & Co. KG).
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Die insbesondere für die Verwendung von Einrichtungen der industriellen Prozess- und Messtechnik erforderliche Übertragung von Informationen und Daten wird häufig mittels mehradriger Kabel realisiert. Dabei ist das eine Ende des Kabels oftmals über einen Steckverbinder bzw. eine Kabelanschlusseinrichtung mit einem elektrischen Gerät, beispielsweise einer Sensor-Aktor-Box, und das andere Ende mit dem Versorgungsanschluss, beispielsweise über eine Reihenklemme, verbunden. Bei der Erstellung der Verbindung der Andern eines Kabels mit einer Kabelanschlusseinrichtung bzw. einem Steckverbinder ist eine einfache Handhabbarkeit neben einer einfachen und damit kostengünstigen Herstellbarkeit von besonderer Bedeutung. Insbesondere bei Kabeln mit einer Mehrzahl an Adern mit einem geringen Querschnitt muss eine exakte und zuverlässige Positionierung der Adern sichergestellt werden, damit die Leiter der Adern ohne Beschädigung mit den Schneidklemmen kontaktiert werden können.
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Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein Kabelanschlussbauteil zur Verfügung zu stellen, das eine unkomplizierte und sichere Kontaktierung auch von mehradrigen Kabeln gewährleistet, wobei gleichzeitig eine einfache Herstellbarkeit des Kabelanschlussbauteils möglich sein soll.
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Die vorgenannte Aufgabe ist bei dem eingangs beschriebenen Kabelanschlussbauteil mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.
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Das Spleißteil ist zweiteilig ausgebildet, wobei das Kabelaufnahmeteil im Wesentlichen der Halterung und Führung des Kabels selbst und das Adernführungsteil im Wesentlichen der Anordnung und ortsfesten Positionierung der einzelnen Adern, nämlich der Aderenden, dient. Vorzugsweise sind das Kabelaufnahmeteil und das Adernführungsteil derart ausgebildet, dass sie sich – zumindest teilweise – formschlüssig ineinander stecken lassen.
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Am Adernführungsteil sind mindestens zwei Aderaufnahmen vorgesehen, die der Positionierung und Fixierung der Adern vor und während der elektrischen Kontaktierung mittels der Schneidklemmen dienen. Vorzugsweise ist eine der Anzahl der Adern des anzuschließenden Kabels entsprechende Anzahl an Aderaufaufnahmen am Adernführungsteil vorgesehen, beispielsweise drei, vier, fünf oder acht Aderaufnahmen. Jede Aderaufnahme weist mindestens zwei Rückhalteelemente und mindestens zwei einen Klemmspalt bildende Klemmelemente auf. Die Klemmelemente sind derart aufeinander ausgerichtet, dass eine isolierte Ader im Klemmspalt einklemmbar ist.
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Zwischen den Rückhaltelementen ist ein Führungsspalt vorgesehen, durch den die Ader in Richtung der Klemmelemente eingeführt wird. Die Rückhalteelemente haben die Funktion, dass eine Ader in Richtung der Klemmelemente einführbar ist, sich aber nicht ohne Weiteres wieder zurückführen lässt bzw. von alleine zurückschwenkt. Dazu weisen die Rückhalteelemente vorzugsweise jeweils eine in Richtung des Führungsspalts geneigte Einführschräge auf. Besonders bevorzugt weisen die Rückhalteelemente an ihrer in Richtung der Klemmelemente ausgerichteten Seite einen vorstehenden Hakenbereich auf, der eine Rückführung der Ader, insbesondere ein unbeabsichtigtes Herausführen, verhindert oder zumindest erschwert.
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Bei den Aderaufnahmen sind in Adereinführrichtung zunächst die Rückhalteelemente und nachfolgend die Klemmelemente angeordnet. Die Adereinführrichtung verläuft dabei parallel zur Längsachse des Adernführungsteils und ist die Richtung, in die die Adern eines Kabels zur Befestigung in der Aderaufnahme in diese eingeführt werden. Sämtliche Adern werden dazu zunächst – entgegengesetzt zur Adereinführrichtung – durch eine zentrale Öffnung im Adernführungsteil hindurchgeführt und jeweils um etwa 90° in Richtung der jeweiligen Aderaufnahme umgebogen und anschließend in die Aderaufnahme, also zunächst zwischen den Rückhalteelementen hindurch und dann in den Klemmspalt zwischen den Klemmelementen, eingeführt.
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Zwischen den Aderaufnahmen sind vorzugsweise Stege angeordnet, die sich in Längsrichtung des Adernführungsteils erstrecken, und an denen die Klemmelemente und die Rückhalteelemente einer Aderaufnahme befestigt bzw. ausgebildet sind. Zwischen den Stegen sind folglich auch die für die Schneidmesser vorgesehen Einschnitte angeordnet.
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Konstruktiv sind die Abstände der Innenflächen und der Außenflächen der Klemmelemente und der Rückhaltelemente zur Längsachse des Adernführungsteils so gewählt, dass in Adereinführrichtung keine Überdeckung der Rückhalteelemente und der Klemmelemente vorliegt, so dass die Klemmelemente und die Rückhaltelemente in Adereinführrichtung überdeckungsfrei angeordnet sind. Mit ”Innenflächen” sind dabei stets die Flächen bezeichnet, die zur Längsachse des Adernführungsteils, also nach ”Innen” orientiert sind, währen die ”Außenflächen” die Flächen bezeichnen, die von der Längsachse weg, also nach ”Außen” orientiert sind.
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Die Innenflächen und die Außenflächen der Rückhalteelemente und der Klemmelemente sind in ihrer Erstreckung vorzugsweise parallel zur Längsachse des Adernführungsteils angeordnet, also nicht in Richtung der Längsachse – in Längsrichtung – geneigt. Der Abstand zur Längsachse ist bei einer ebenen Fläche der Abstand der Ebenennormale dieser Fläche zur Längsachse. Bei einer gewölbten Fläche, die auf einem Radius um die Längsachse des Adernführungsteils angeordnet ist, entspricht der Abstand dem Radius. Vorzugsweise sind die aufeinander ausgerichteten Innenflächen und Außenflächen dabei parallel zueinander – in Längsrichtung versetzt – angeordnet.
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Das Merkmal ”überdeckungsfrei” bedeutet in diesem Zusammenhang, dass bei einer Betrachtung des Adernführungsteils in Längsrichtung – in Adereinführrichtung – keine Überdeckung der Rückhalteelemente und der Klemmelemente vorliegt. Die Form und Anordnung der Rückhalteelemente und der Klemmelemente sind dazu derart gewählt, dass in Längsrichtung des Adernführungsteils eine Überdeckungsfreiheit gewährleistet ist. Die Rückhalteelemente und die Klemmelemente sind folglich mit einem Versatz zueinander angeordnet.
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Die versetzte Anordnung der Klemmelemente und der Rückhalteelemente hat den Vorteil, dass ein unbeabsichtigtes Herauslösen der Adern nach dem Einbringen in die Aderaufnahmen noch zuverlässiger verhindert werden kann, als bei aus dem Stand der Technik bekannten Anordnungen. Das wird insbesondere dadurch gewährleistet, dass die Strecke in radialer Richtung, über die eine Ader von den Rückhalteelementen oder von den Klemmelementen zumindest teilweise umgeben ist, verlängert ist. Die Länge der Strecke entspricht dann nämlich mindestens der Dicke der Rückhalteelemente zuzüglich mindestens der Dicke der Klemmelemente. Das Risiko des ”Herauskippens” einer Ader nach dem Einbringen in eine Aderaufnahme wird dadurch reduziert.
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Hinzu kommt, dass durch eine derartige Anordnung der Klemmelemente und der Rückhalteelemente eine besonders einfache Fertigung des Adernführungsteils möglich ist. Durch die überdeckungsfreie Anordnung der Klemmelemente und der Rückhalteelemente kann eine Herstellung des Adernführungsteils auf einfache Weise mit zwei in Längsrichtung des Adernführungsteils beweglichen Formstempeln erfolgen, aus denen eine Entformung des Adernführungsteils ebenfalls in Längsrichtung erfolgt. Durch die Verwendung von in Längsrichtung beweglichen Formstempeln ist die einfache Herstellung von Kabelanschlussbauteilen mit einer Vielzahl von Aderaufnahmen möglich, wobei die Position der Aderaufnahmen und damit auch der Schneidkontakte auf dem Adernführungsteil beliebig gewählt werden kann. Die Positionierung der Aderaufnahmen kann dadurch insbesondere hinsichtlich der Hochfrequenzeigenschaften des Kabelanschlussbauteils optimiert werden.
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Gemäß einer ersten vorteilhaften Ausgestaltung des Kabelanschlussbauteils ist vorgesehen, dass der Abstand der Außenflächen der Klemmelemente zur Längsachse des Adernführungsteils kleiner oder gleich dem Abstand der Innenflächen der Rückhalteelemente zur Längsachse ist. Auch bei einer Ausgestaltung, bei der der Abstand der Außenflächen der Klemmelemente gleich dem Abstand der Innenflächen der Rückhaltelemente ist, überschneiden sich die Klemmelemente und die Rückhalteelemente nicht, sondern schließen bei Betrachtung in Adereinführrichtung exakt bündig miteinander ab. Dabei ist jedem Rückhalteelement in Adereinführrichtung ein Klemmelement zugeordnet, so dass die Außenfläche eines Klemmelements parallel zur Innenfläche des zugeordneten Rückhalteelements verläuft. Vorzugsweise sind die Innenflächen und die Außenflächen ebene Flächen.
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Bei einer Wahl der Abstände der Innenflächen und der Außenflächen zur Längsachse des Adernführungsteils gemäß dieser Ausgestaltung sind die Rückhalteelemente und die Klemmelemente folglich in Adereinführrichtung stufenartig angeordnet, wobei die Rückhalteelemente eine äußere Stufe und die Klemmelemente eine innere Stufe bilden. Die Klemmelemente sind folglich in Bezug auf die Rückhalteelemente in Richtung der Längsachse des Adernführungsteils nach Innen versetzt.
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Eine weitere bevorzugte Ausgestaltung des Kabelanschlussbauteils sieht vor, dass die Aderaufnahmen in Adereinführrichtung auf die Klemmelemente folgend jeweils einen Anlagebereich aufweisen, und dass der Abstand der Außenflächen der Anlagebereiche zur Längsachse kleiner oder gleich dem Abstand der Innenflächen der Klemmelemente zur Längsachse ist. Der Anlagebereich ist folglich in Adereinführrichtung hinter den Klemmelementen am Adernführungsteil angeordnet. Vorzugsweise umfasst der Anlagebereich zwei Flächenelemente, wobei jeweils ein Flächenelement einem Klemmelement zugeordnet ist. Insbesondere sind die Außenflächen des Anlagebereichs, nämlich die jeweiligen Flächenelemente, parallel und versetzt zu der in Adereinführrichtung vorangehenden Innenfläche des Klemmelements angeordnet.
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Insgesamt ergibt sich mit dem Anlagebereich eine stufige Anordnung, bei der die Innenflächen der Rückhalteelemente bei Betrachtung in Adereinführrichtung deckungsgleich mit den Außenflächen der Klemmelemente und die Innenflächen der Klemmelemente deckungsgleich mit den Außenflächen des Anlagebereichs angeordnet sind.
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Eine zuverlässige Aderführung ist gemäß einer weiteren Ausgestaltung insbesondere dadurch sichergestellt, dass die Rückhalteelemente und die Klemmelemente und/oder die Klemmelemente und der Anlagebereich in Längsrichtung des Adernführungsteils voneinander beabstandet sind. Zwischen den Rückhalteelementen und den Klemmelementen bzw. zwischen den Klemmelementen und dem Anlagebereich ist dazu vorzugsweise ein Spalt vorgesehen. Vorteilhaft hat der Spalt eine Länge zwischen etwa 0,5 mm und 5 mm. Durch die beabstandete Anordnung stehen die Klemmelemente vollständig frei.
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Als besonders vorteilhaft hat sich gemäß einer weiteren Ausgestaltung herausgestellt, wenn zudem vorgesehen ist, dass die Innenflächen von zwei Klemmelementen von zwei benachbarten Aderaufnahmen in einer gemeinsamen Ebene liegen und diese Ebene parallel zur Längsachse des Adernführungsteils angeordnet ist. Die Innenflächen der zwei – unmittelbar benachbarten – Klemmelemente von zwei benachbarten Aderaufnahmen liegen dabei in einer Ebene, die tangential an einem gedachten Kreis um die Längsachse des Adernführungsteils angeordnet ist. Eine derartige Anordnung der Klemmelemente ermöglicht eine einfache Anordnung der Aderaufnahmen. Die beiden Klemmelemente einer Aderaufnahme stehen sich dann in einem Winkel gegenüber, der dem Winkel zwischen den beiden tangential an dem gedachten Kreis angeordneten Ebenen entspricht.
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Bei dieser Ausführungsform ist besonders bevorzugt, wenn auch die Außenflächen von zwei Klemmelementen und die Innenflächen von zwei Rückhalteelementen von zwei benachbarten Aderaufnahmen in einer gemeinsamen Ebene angeordnet sind. Durch die Anordnung der Außenflächen und der Innenflächen in einer gemeinsamen Ebene ist gewährleistet, dass in Adereinführrichtung eine überschneidungsfreie Anordnung der Klemmelemente und der Rückhalteelemente vorliegt.
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Die Anordnung der Aderaufnahmen an dem Adernführungsteil lässt sich gemäß einer weiteren Ausgestaltung auch dadurch vereinfachen, dass die Innenflächen der Rückhalteelemente auf einem gemeinsamen ersten Radius angeordnet sind. Die Innenflächen sämtlicher Rückhalteelemente sind folglich gewölbt und weisen alle einem gleichen radialen Abstand zur Längsachse des Adernführungsteils auf. Dieser Abstand entspricht einem ersten Radius. Zusätzlich oder alternativ ist vorgesehen, dass die Innenflächen der Klemmelemente ebenfalls auf einem gemeinsamen zweiten Radius um die Längsachse des Adernführungsteils angeordnet sind. Auch die Innenflächen der Klemmelemente weisen dazu eine zumindest in Richtung der Längsachse des Adernführungsteils ausgerichtete gewölbte Form auf. Besonders bevorzugt sind auch die Außenflächen der Rückhalteelemente gewölbt und auf einem gemeinsamen Radius um die Längsachse angeordnet.
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Bei der vorgenannten Ausgestaltung hat es sich als vorteilhaft herausgestellt, wenn vorgesehen ist, dass die Innenflächen der Rückhalteelemente und die Außenflächen der Klemmelemente auf einem gemeinsamen ersten Radius angeordnet sind. Dadurch wird gewährleistet, dass in Adereinführrichtung eine überschneidungsfreie Anordnung der Rückhalteelemente und der Klemmelemente realisiert ist. Durch die Anordnung der Innenflächen der Rückhalteelemente und der Außenflächen der Klemmelemente auf einem gemeinsamen ersten Radius entsteht eine stufenförmige, versetzte Anordnung der Klemmelemente und der Rückhalteelemente.
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Zur Optimierung der Hochfrequenzeigenschaften eines Steckverbinders unter Verwendung eines erfindungsgemäßen Kabelanschlussbauteils ist es vorteilhaft, wenn die Aderaufnahmen asymmetrisch an dem Adernführungsteil angeordnet sind, insbesondere asymmetrisch auf dem Umfang des Adernführungsteil verteilt angeordnet sind. Eine asymmetrische Anordnung der Aderaufnahmen an dem Adernführungsteil ermöglicht eine Gruppierung der Adern eines Kabels, so dass beispielsweise die Aderaufnahmen für Adern, die sich beeinflussende Signale führen sollen, weiter voneinander beabstandet angeordnet sind. Bei einem fünfadrigen Kabel ist dazu beispielsweise eine Gruppierung der Aderaufnahmen zu einer ersten Gruppe mit zwei Aderaufnahmen und einer zweiten Gruppe mit drei Aderaufnahmen vorgesehen, wobei zwischen den Aderaufnahmen der beiden Gruppen größere Abstände vorgesehen sind, als zwischen den Aderaufnahmen einer Gruppe. Bei einem Adernführungsteil mit einer im Wesentlichen kreisrunden Grundform bietet es sich an, wenn die Aderaufnahmen stirnseitig an dem Adernführungsteil und asymmetrisch auf dem Umfang des Aderführungsteils angeordnet sind.
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Die Montage des Kabelanschlussbauteils lässt sich gemäß einer letzten hier erwähnten Ausgestaltung dadurch vereinfachen, dass das Kabelaufnahmeteil auf der dem Adernführungsteil zugewandten Seite mehrere Rastarme und das Adernführungsteils auf der dem Kabelaufnahmeteil zugewandten Seite mehrere zu den Rastarmen korrespondierende, nach innen ragende Rasthaken oder Rastausnehmungen aufweist, so dass das Adernführungsteil mit dem Kabelaufnahmeteil verrastbar ist. Das Spleißteil des Kabelanschlussbauteils lässt sich somit auf einfache Weise herstellen, indem die beiden Bauteile – Adernführungsteil und Kabelaufnahmeteil – miteinander verrastet werden.
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Im Einzelnen gibt es nun eine Vielzahl von Möglichkeiten, das erfindungsgemäße Kabelanschlussbauteil auszugestalten und weiterzubilden. Dazu wird verwiesen sowohl auf die dem Patentanspruch 1 nachgeordneten Patentansprüche als auch auf die nachfolgende Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels in Verbindung mit der Zeichnung. In der Zeichnung zeigen
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1 eine perspektivische Explosionsdarstellung eines Kabelanschlussbauteils,
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2 ein Kabelanschlussbauteil mit einem angeschlossenen Kabel, teilweise geschnitten,
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3 einen Längsschnitt durch eine Kabelanschlusseinrichtung mit einem Kabelanschlussbauteil mit angeschlossenem Kabel,
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4 eine perspektivische Darstellung eines separaten Adernführungsteils,
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5 eine zweite perspektivische Darstellung des Adernführungsteils gemäß 4,
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6 eine Darstellung eines Teils eines Adernführungsteils, und
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7 eine Darstellung eines Teils eines Adernführungsteils in geschnittener Ansicht.
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Die 1 zeigt ein erfindungsgemäßes Kabelanschlussbauteil 1 zum Anschluss eines in den 2 und 3 dargestellten mehradrigen Kabels 2. Zu dem Kabelanschlussbauteil 1 gehören insbesondere eine ein Innengewinde 3 aufweisende Überwurfmutter 4 und ein mehrere Einschnitte 5 aufweisendes Spleißteil 6 aus isolierendem Material. Die Anzahl der Einschnitte 5 entspricht dabei mindestens der Anzahl der Adern 7 des Kabels 2. Wird die Überwurfmutter 4 mit ihrem Innengewinde 3 auf einen ein korrespondierendes Außengewinde 8 aufweisenden Anschlusskörper 9 aufgeschraubt, so wird das Spleißteil 6 in den zylinderförmigen Anschlusskörper 9 hineingedrückt, wobei die im Anschlusskörper 9 angeordneten Schneidklemmen 10 in die Einschnitte 5 im Spleißteil 6 eintauchen und die Aderisolation der einzelnen Adern 7, die im montierten Zustand die Einschnitte 5 kreuzen, durchdringen und die einzelnen Adern 7 kontaktieren.
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Wie aus der Explosionsdarstellung gemäß 1 erkennbar ist, umfasst das Spleißteil 6 ein Kabelaufnahmeteil 11 und ein mit dem Kabelaufnahmeteil 11 verrastbares hülsenförmiges Adernführungsteil 12. Dabei weist das Kabelaufnahmeteil 11 mehrere federnde Rastarme 13 und das Adernführungsteil 12 zu den Rastarmen 13 korrespondierende, nach innen, d. h. in Richtung der Längsachse des Adernführungsteils 12 weisende Rasthaken 14 auf. Zur Montage des Spleißteils 6 wird das Adernführungsteil 12 mit seinem hülsenförmigen Bereich auf das Kabelaufnahmeteil 11 aufgesteckt, wobei die Rasthaken 14 mit den Rastarmen 13 verrasten (vgl. 2).
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Wie aus 1 weiter ersichtlich ist, weist das Kabelanschlussbauteil 1 eine ringförmige Dichtung 15 auf, die zusammen mit einer Mehrzahl von ringförmig am Kabelaufnahmeteil 12 ausgebildeten Lamellen 16 einen Zugentlastungs- und Dichtungsbereich bildet. Die Lamellen 16 wirken dabei beim Aufschrauben der Überwurfmutter 4 mit einer innenseitig an der Überwurfmutter 4 vorgesehenen Abschrägung nach Art einer PG-Verschraubung zusammen, so dass beim Aufschrauben der Überwurfmutter 4 auf den Anschlusskörper 9 die Lamellen 16 gegen die Dichtung 15 gedrückt werden, wodurch sich eine Abdichtung und gleichzeitig auch eine Zugentlastung eines eingeführten Kabels 2 ergibt. Zudem ist zwischen dem Kabelaufnahmeteil 11 und dem Adernführungsteil 12 eine O-Ring Dichtung 17 vorgesehen, die bei der Montage in eine dafür vorgesehene Nut am Kabelaufnahmeteil 11 eingebracht wird.
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Eine in 3 dargestellte Kabelanschlusseinrichtung 18 umfasst ein Kabelanschlussbauteil 1 und ein Geräteanschlussbauteil 19. Das Geräteanschlussbauteil 19 weist einen Anschlusskörper 9 mit einem Außengewinde 8 sowie eine der Anzahl der anzuschließenden Adern 7 entsprechende Anzahl an Schneidklemmen 10 und mit den Schneidklemmen 10 elektrisch leitend verbundene Anschlusselemente 20 auf. Vorliegend sind die Anschlusselemente 20 als Stiftkontakte ausgebildet, die mit den Schneidklemmen 10 jeweils verlötet oder verschweißt sind. Bei dem in 3 dargestellten Ausführungsbeispiel der Kabelanschlusseinrichtung 18 ist das Geräteanschlussbauteil 19 als Steckverbinder ausgebildet. Der Anschlusskörper 9 weist auf der dem Kabelanschlussbauteil 1 abgewandten Seite ein zweites Außengewinde 21 auf, das drehbar ist und somit in eine korrespondierende Anschlussdose an einem Gerät eingeschraubt werden kann.
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Zum elektrisch leitenden Anschließen eines mehradrigen Kabels 2 wird zunächst das Kabel 2 in das Kabelanschlussbauteil 1 eingeführt, indem das Ende des Kabels 2 durch die rückwärtige Öffnung in der Überwurfmutter 4 soweit in das Spleißteil 6 eingeschoben wird, dass die einzelnen Aderenden auf der der Überwurfmutter 4 abgewandten Stirnseite aus dem Spleißteil 6 bzw. dem Adernführungsteil 12 herausragen. Anschließend werden die einzelnen Aderenden um etwa 90° nach außen umgelegt und in die im Adernführungsteil 12 ausgebildeten Aderaufnahmen 22 eingebracht (vgl. 2).
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Der Aufbau der Aderaufnahmen 22 ist insbesondere den 4 bis 6 zu entnehmen. Jede Aderaufnahme 22 umfasst zwei Rückhalteelemente 23 und zwei einen Klemmspalt 24 bildende Klemmelemente 25. Die Aderenden werden derart in die Aderaufnahmen 22 eingebracht, indem die Aderenden zunächst zwischen den Rückhaltelementen 23 hindurch und nachfolgend in den Klemmespalt 24 eingebracht werden. Die Rückhalteelemente 23 verhindern dabei, dass die Aderenden wieder aus dem Klemmspalt 24 und dann auch aus der Aderaufnahme 22 heraustreten können (vgl. 2 und 4).
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Den 2 und 3 ist ferner zu entnehmen, dass beim Aufschrauben der Überwurfmutter 4 auf das Außengewinde 8 des Anschlusskörpers 9 das Spleißteil 6 in den Anschlusskörper 9 eingeschoben wird, wobei die im Anschlusskörper 9 angeordneten Schneidklemmen 10 in die im Adernführungsteil 12 ausgebildeten, stirnseitig offenen Einschnitte 5 eintauchen. Dadurch ist eine zuverlässige Kontaktierung der die Einschnitte 5 kreuzenden, nach außen umgelegten Aderenden durch die Schneidklemmen 10 gewährleistet.
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Die 4 und 5 zeigen ein Ausführungsbeispiel eines Adernführungsteils 12 in zwei verschiedenen perspektivischen Ansichten. Das Adernführungsteil 12 umfasst bei diesem Ausführungsbeispiel acht Aderaufnahmen 22, wobei jede Aderaufnahme 22 zwei Rückhalteelemente 23 und zwei einen Klemmspalt 24 bildende Klemmelemente 25 aufweist.
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Wie insbesondere aus 5 deutlich zu erkennen ist, sind in Adereinführrichtung zunächst die Rückhalteelemente 23 und nachfolgend die Klemmelemente 25 angeordnet. Die Außenflächen 26 der Klemmelemente 25 weisen dabei den gleichen Abstand zur Längsachse des Adernführungsteils 12 auf wie die Innenflächen 27 der Rückhalteelemente 23. In Adereinführrichtung auf die Klemmelemente 25 folgend ist ein Anlagebereich 28 angeordnet, dessen Außenflächen 29 einen Abstand zur Längsachse des Adernführungsteils 12 aufweisen, der gleich dem Abstand der Innenflächen 30 der Klemmelemente 25 ist. Da vorliegend alle Flächen ebene Flächen sind, handelt es sich bei dem jeweiligen Abstand um den Abstand der jeweiligen Ebenennormale zur Längsachse des Adernführungsteils 12. Aus 4 ist dabei die stufenförmige Anordnung der Rückhalteelemente 23, der Klemmelemente 25 und des Anlagebereichs 28 zu entnehmen.
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6 zeigt einen Ausschnitt des Adernführungsteils 12, nämlich eine Adernaufnahme 22 in vergrößerter Ansicht. Die Rückhalteelemente 23, die Klemmelemente 25 sowie der Anlagebereich 28 sind versetzt zueinander, nämlich stufenartig angeordnet. Die bei der Darstellung gemäß 6 nicht sichtbaren Innenflächen 27 der Rückhalteelemente 23 weisen den gleichen Abstand zur Längsachse des Adernführungsteils 12 auf, wie die Außenflächen 26 der Klemmelemente 25. Die Innenflächen 27 der Rückhaltelemente 23 liegen somit in einer Ebene mit den Außenflächen 26 der in Adereinführrichtung jeweils auf ein Rückhalteelement 23 folgenden Außenfläche 26 eines Klemmelements 25. Die Innenflächen 30 der Klemmelemente 25 weisen außerdem den gleichen Abstand zur Längsachse auf, wie die Außenflächen 29 des Anlagebereichs 28. Die Rückhalteelemente 23 und die Klemmelemente 25 sowie die Klemmelemente 25 und der Anlagebereich 28 sind beabstandet zueinander angeordnet, so dass in Längsrichtung jeweils ein Spalt zwischen den Rückhalteelementen 23 und den Klemmelementen 25 sowie zwischen den Klemmelementen 25 und dem Anlagebereich 28 ausgebildet ist. Um die Adereinführung zu erleichtern, haben die Rückhaltelemente 23 in Richtung des Klemmspaltes 24 geneigte Einführschrägen 31.
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7 zeigt einen Ausschnitt des Adernführungsteils 12 während der Herstellung in einem Spritzgußprozess, nämlich zwischen einem ersten Formteil 32 und einem zweiten Formteil 33. Der dargestellte Schnitt verläuft außermittig durch eine Aderaufnahme 22 und schneidet ein Rückhalteelement 23, ein Klemmelement 25 sowie den Anlagebereich 28 mit dahinter – gemäß 7 links – angeordnetem Einschnitt 5 für eine Schneidklemme 10. Deutlich zu erkennen ist, dass die Innenfläche 27 des Rückhalteelements 23 den gleichen Abstand zur Längsachse des Adernaufnahmeteils 12 aufweist wie die Außenfläche 26 des Klemmelements 25. Entsprechend weist die Innenfläche 30 des Klemmelements 25 den gleichen Abstand zur Längsachse des Adernaufnahmeteils 12 auf, wie die Außenfläche 29 des Anlagebereich 28. Durch diese stufenartige Anordnung der Rückhaltelemente 23, der Klemmelemente 25 und des Anlagebereichs 28 lässt sich das Adernführungsteil 12 auf einfache Weise in seiner Längsrichtung aus dem ersten Formteil 32 und dem zweiten Formteil 33 entformen, nämlich indem das erste Formteil 32 gemäß 7 nach unten und das zweite Formteil 33 gemäß 7 nach oben bewegt wird.