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Die Erfindung betrifft ein Kabelanschlussbauteil zum elektrisch leitenden Anschließen eines Kabels, mit einer ein Innengewinde aufweisenden Überwurfmutter und mit einem mehrere Einschnitte aufweisenden Adernaufnahme- und -führungsteil, wobei das Kabel mindestens eine Ader aufweist und die Aderisolation der in das Adernaufnahme- und -führungsteil eingeführten Aderenden beim Aufschrauben der Überwurfmutter auf einen mit einem zum Innengewinde korrespondierenden Außengewinde versehenen Anschlusskörper von im Anschlusskörper angeordneten und in die Einschnitte im Adernaufnahme- und -führungsteil eintauchenden Schneidklemmen durchtrennt und die Leiter der Adern kontaktiert werden. Außerdem betrifft die Erfindung noch eine Kabelanschlusseinrichtung sowie eine Kabelverbindungseinrichtung mit einem erfindungsgemäßen Kabelanschlussbauteil und einem Geräteanschlussbauteil bzw. einem Kabelverbindungsbauteil.
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Aus der
DE 199 51 455 C1 ist ein Kabelanschlussbauteil als Teil einer Kabelanschlusseinrichtung bekannt, mit dem die Adern eines mehradrigen Kabels auf einfache Art und Weise mit den Anschlusselementen eines Geräteanschlussbauteils oder eines Kabelverbindungsbauteils verbunden werden können, ohne dass vorher die Aderisolation der einzelnen Adern entfernt werden muss. Bei dem beispielsweise in der
6 der
DE 199 51 455 C1 dargestellten Kabelanschlussbauteil werden die einzelnen Adern des Kabels zunächst in das Adernaufnahme- und -führungsteil, das häufig auch als Spleißteil oder Spleißring bezeichnet wird, eingeführt. Dann werden die Aderenden umgebogen und in Ausnehmungen in dem Adernaufnahme- und -führungsteil eingeführt, die als Rückhaltesperren für die Adern beim radialen Umlenken dienen. Anschließend werden die durch die Ausnehmungen herausragenden Aderenden abgeschnitten, so dass dann die Überwurfmutter auf das korrespondierende Außengewinde des Anschlusskörpers aufgeschraubt werden kann. Beim Aufschrauben der Überwurfmutter auf den Anschlusskörper dringen die im Anschlusskörper angeordneten Schneidklemmen in die im Adernaufnahme- und -führungsteil vorgesehenen Einschnitte ein, wobei die Schneidklemmen die Aderisolation der einzelnen Adern, die die Einschnitte kreuzen, durchdringen und die einzelnen Leiter kontaktieren.
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Derartig aufgebaute Kabelanschluss- oder -verbindungseinrichtungen, welche grundsätzlich bereits aus der
DE 295 12 585 U1 und der
DE 198 36 662 C2 bekannt sind, haben sich in der Praxis seit über zehn Jahren außerordentlich bewährt und werden insbesondere von der Anmelderin unter der Produktbezeichnung QUICKON
® in verschiedenen Ausführungsformen umfangreich vertrieben (vgl. Prospekt
"PLUSCON 2011" Seiten 8 und 9 sowie Seiten 92 und 92, der Phoenix Contact GmbH & Co. KG, Blomberg).
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Bei der aus der
DE 295 12 585 U1 bekannten Kabelanschlusseinrichtung sind die Überwurfmutter und das Adernaufnahme- und -führungsteil zwei Einzelteile, die miteinander nicht verbunden sind. Eine starre Verbindung ist auch nicht zulässig, weil sich das Adernaufnahme- und -führungsteil beim Aufschrauben der Überwurfmutter auf den Anschlusskörper nicht drehen darf bzw. nicht drehen kann. Die nicht verwirklichte Verbindung von Überwurfmutter und Adernaufnahme- und -führungsteil führt dazu, dass beim Lösen des Anschlusses nach dem Abschrauben der Überwurfmutter von dem Anschlusskörper das Kabel zunächst noch angeschlossen bzw. verbunden bleibt, weil die Schneidklemmen des Anschlusskörpers die geklemmten Leitern noch ”festhalten”. Es bedarf daher zum Lösen des Anschlusses nach dem Abschrauben der Überwurfmutter von dem Anschlußkörper noch eines zusätzlichen Lösens der von den Schneidklemmen gehaltenen Leiter, was mit einem nicht unerheblichen Kraftaufwand verbunden ist.
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Bei der Kabelanschlusseinrichtung gemäß der
DE 199 51 455 C1 ist dieses Problem dadurch gelöst, dass das Adernaufnahme- und -führungsteil über einen geschlitzten, federnden Sicherungsring in der Überwurfmutter axial fixiert ist, wobei das Adernaufnahme- und -führungsteil in der axial fixierten Stellung relativ zur Überwurfmutter drehbar ist. Das hat den Vorteil, dass die mit dem Abschrauben der Überwurfmutter von dem Anschlusskörper einhergehende axiale Relativbewegung zwischen der Überwurfmutter und dem Anschlusskörper gleichzeitig eine entsprechende axiale Relativbewegung zwischen dem Spleißteil und dem Anschlusskörper bewirkt, die dazu führt, dass die Leiter aus den Schneidklemmen herausgezogen werden.
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Eine derartige Fixierung des Adernaufnahme- und -führungsteils in der Überwurfmutter hat neben dem zuvor beschriebenen Vorteil jedoch auch gewisse Nachteile, insbesondere beim Wiederlösen und Herausziehen eines elektrischen Kabels aus dem Kabelanschlussbauteil. Insbesondere dann, wenn das Adernaufnahme- und -führungsteil – wie in der Praxis üblich – neben dem eigentlichen Adernführungsbereich auch einen Zugentlastungs- und Dichtungsbereich aufweist, besteht die Gefahr, dass aufgrund der Ausbildung des Zugentlastungs- und Dichtungsbereichs und dessen gewolltem Zusammenwirken mit der Überwurfmutter ein Herausziehen des elektrischen Kabels aus dem Kabelanschlussbauteil durch die Fixierung des Adernaufnahme- und -führungstei1s in der Überwurfmutter erschwert wird.
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Die
DE 103 29 772 B4 offenbart eine Kabelanschlusseinrichtung, bei der daher auf eine Fixierung des Adernaufnahme- und -führungsteils in der Überwurfmutter bewusst verzichtet worden ist. Der sich daraus ergebenden ”Nachteil”, dass beim Lösen des Anschlusses nach dem Abschrauben der Überwurfmutter vom Anschlusskörper das Kabel zunächst noch angeschlossen bleibt, weil die Kontaktelemente der Klemm- und Anschlusseinheit die geklemmten Leiter noch ”festhalten”, wird dabei dadurch kompensiert, das am Anschlusskörper ein sich in axialer Richtung und mit radialem Abstand zum Außengewinde des Anschlusskörpers erstreckendes Stütz- und Rückhalteelement ausgebildet ist, dass als Widerlager für ein Werkzeug dient, mit dem das Spleißteil aus dem Anschlusskörper herausgehebelt werden kann. Um eine Beschädigung an dem Adernaufnahme- und -führungsteil zu vermeiden ist außen am Adernaufnahme- und -führungsteil eine Nut als Angriffsabschnitt für ein Werkzeug ausgebildet.
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Bei der aus
DE 103 29 772 B4 bekannten Kabelanschlusseinrichtung ist zunächst nachteilig, dass die Ausbildung des Stütz- und Rückhalteelements am Anschlusskörper mit zusätzlichem Herstellungsaufwand verbunden ist. Darüber hinaus kann es bei beengten Einbauverhältnissen zu einem Verhaken benachbarter Bauteile oder eines Kabels an dem abstehenden Stütz- und Rückhalteelements kommen. Schließlich ist zum Heraushebeln des Spleißteils aus dem Anschlusskörper ein zusätzliches Werkzeug erforderlich, was die Handhabung erschwert.
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Das eingangs beschriebene Kabelanschlussbauteil, bei dem das zuvor aufgezeigte Problem gelöst ist, nämlich ein einmal angeschlossenes Kabel mit geringem Aufwand wieder gelöst werden kann, ist dadurch gekennzeichnet, dass die Überwurfmutter ein zweites Innengewinde aufweist, wobei die Gewindesteigung g1 des ersten Innengewindes größer ist als die Gewindesteigung g2 des zweiten Innengewindes und dass das Adernaufnahme- und -führungsteil einen radial verlaufenden Bund aufweist, der in seiner Form an das Profil des Gewindeganges des zweiten Innengewindes angepasst ist und mit diesem zusammenwirkt.
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Bei dem erfindungsgemäßen Kabelanschlussbauteil weist die Überwurfmutter somit zwei Innengewinde mit unterschiedlichen Steigungen auf, wobei das gröbere Gewinde mit dem Außengewinde des Anschlusskörpers und das feinere Gewinde mit dem Bund des Adernaufnahme- und -führungsteils zusammen wirkt. Dadurch entsteht beim Lösen der Überwurfmutter vom Außengewinde des Anschlusskörpers eine axiale Relativbewegung zwischen dem Anschlusskörper und dem Adernaufnahme- und -führungsteil, so dass das Adernaufnahme- und -führungsteil beim Lösen der Überwurfmutter gleichzeitig aus dem Anschlusskörper herausgezogen wird. Mit dem Herausziehen des Adernaufnahme- und -führungsteils werden auch die Adern aus den Schneidklemmen herausgezogen. Die Wegstrecke, die das Adernaufnahme- und -führungsteil dabei pro Umdrehung der Überwurfmutter zurücklegt, entspricht der Steigungsdifferenz zwischen dem ersten Innengewinde und dem zweiten Innengewinde.
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Grundsätzlich könnte der radial am Adernaufnahme- und -führungsteil überstehende Bund sich um mehr als 360° erstrecken, so dass der Bund selber ein zum zweiten Innengewinde korrespondierendes Außengewinde bildet. Da der Bund am Adernaufnahme- und -führungsteil – anders als das Außengewinde am Anschlusskörper – nicht zur festen Fixierung der Überwurfmutter auf dem Aderaufnahme- und -führungsteil, sondern nur zur Mitnahme des Adernaufnahme- und -führungsteils beim Abschrauben der Überwurfmutter dient, ist es ausreichend, wenn der Bund sich um weniger als 360° erstreckt oder aus mindestens zwei mit radialem Abstand zueinander angeordneten Abschnitten besteht.
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Zuvor ist ausgeführt worden, dass die Überwurfmutter zwei Innengewinde mit unterschiedlichen Gewindesteigungen aufweist. Grundsätzlich ist es dabei möglich, dass die Überwurfmutter ein zweigängiges Gewinde aufweist, sich die beiden Innengewinde somit über ihre gesamte Länge oder jedenfalls einen Großteil ihrer Länge überlappen. Bei der Montage wird dabei zunächst das Adernaufnahme- und -führungsteil ein Stück in die Überwurfmutter eingeschraubt, wobei der Bund im zweiten, feineren Innengewinde geführt wird. Beim anschließenden Aufschrauben der Überwurfmutter auf das Außengewinde des Anschlusskörpers wird dann das erste, gröbere Innengewinde auf das Außengewinde aufgeschraubt und gleichzeitig das Adernaufnahme- und -führungsteil mit dem Bund weiter in das zweite Innengewinde eingeschraubt.
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Da die zuvor beschriebene Ausbildung eines zweigängigen Gewindes in der Überwurfmutter jedenfalls bei kleineren Durchmessern der Überwurfmutter nur relativ aufwendig herstellbar ist, ist gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung das zweite Innengewinde in Aufschraubrichtung zumindest teilweise hinter dem zum Außengewinde des Anschlusskörpers korrespondierenden ersten Innengewinde angeordnet. Dies bedeutet, dass zumindest in dem in Aufschraubrichtung hinteren Bereich der Überwurfmutter nur noch das zweite, feinere Innengewinde ausgebildet ist. Vorzugsweise wird bei kleineren Durchmessern der Überwurfmutter, beispielsweise bei M8 oder M12 Rundsteckverbindern, auf ein zweigängiges Gewinde verzichtet, so dass das zweite Innengewinde in Aufschraubrichtung vollständig hinter dem ersten Innengewinde angeordnet ist.
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Die Form des Bundes am Adernaufnahme- und -führungsteil muss dabei so ausgebildet sein, dass sie zum einen an das Profil des Gewindeganges des zweiten Innengewindes angepasst ist, zum anderen auch ein Einschrauben des Adernaufnahme- und -führungsteils in das erste Innengewinde ermöglicht. Beim Zusammenfügen von Adernaufnahme- und -führungsteil und Überwurfmutter muss der Bund zunächst durch das erste Innengewinde der Überwurfmutter bis zu dessen Ende gedreht werden. Hierbei nimmt der Bund und damit auch das Adernaufnahme- und -führungsteil eine axiale Schiefstellung entsprechend der Gewindesteigung des ersten Innengewindes ein, die das Einschrauben des Adernaufnahme- und -führungsteils jedoch nicht ernsthaft behindert. Wenn der Bund in das zweite Innengewinde der Überwurfmutter eingreift, wird das Adernaufnahme- und -führungsteil automatisch wieder axial ausgerichtet.
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Das Zusammenfügen von Adernaufnahme- und -führungsteil und Überwurfmutter kann gemäß einer weiteren Ausgestaltung dadurch weiter vereinfacht werden, dass das erste Innengewinde einen größeren Durchmesser als das zweite Innengewinde aufweist, so dass der Nenndurchmesser des erste Innengewindes größer als der Außendurchmesser des Bundes ist, Dadurch ergibt sich der Vorteil, dass bei der Montage des Adernaufnahme- und -führungsteils in die Überwurfmutter, der Bund nicht durch das erste, gröbere Innengewinde geschraubt werden muss.
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Zuvor ist ausgeführt worden, dass durch die Ausbildung der beiden Innengewinde beim Abschrauben der Überwurfmutter vom Außengewinde des Anschlusskörpers eine axiale Relativbewegung des Adernaufnahme- und -führungsteils zum Anschlusskörper erfolgt, so dass das Adernaufnahme- und -führungsteil aus dem Anschlusskörper herausgezogen wird. Die Ausbildung der beiden Innengewinde mit den unterschiedlichen Steigungen hat jedoch nicht nur den zuvor beschriebenen Vorteil beim Abschrauben der Überwurfmutter, sondern darüber hinaus auch einen Vorteil bei Aufschrauben der Überwurfmutter, d. h. beim Beschalten. Durch die beiden Innengewinde wird nämlich beim Aufschrauben der Überwurfmutter eine Untersetzung der Axialbewegung des Adernaufnahme- und -führungsteils erreicht, so dass das Aufschrauben der Überwurfmutter und das damit verbundenen Eindrücken der Adern in die Schneidklemmen mit einem geringem Kraftaufwand erfolgen kann. So können auch Kabel mit vier oder mehr Adern von Hand angeschlossen werden, was bisher kaum möglich war.
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Bei dem erfindungsgemäßen Kabelanschlussbauteil sind vorzugsweise das erste Innengewinde, das zweite Innengewinde und der Bund am Adernaufnahme- und -führungsteil so angeordnet und ausgebildet, dass dann, wenn das erste Innengewinde vollständig vom Außengewinde des Anschlusskörper abgeschraubt ist, der Bund noch mit dem zweiten Innengewinde in Eingriff steht. Eine derartige Ausgestaltung führt dazu, dass nach dem Losschrauben der Überwurfmutter vom Anschlusskörper beim Abziehen der Überwurfmutter das bereits teilweise herausgezogene Adernaufnahme- und -führungsteil automatisch vollständig aus dem Anschlusskörper herausgezogen wird. Ein zusätzliches, separates Herausziehen des Adernaufnahme- und -führungsteils aus dem Anschlusskörper nach dem Abschrauben vorn Außengewinde des Anschlusskörpers ist somit nicht erforderlich.
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Die zuvor genannte Dimensionierung von erstem Innengewinde und zweitem Innengewinde kann beispielsweise dadurch erreicht werden, dass die Länge l1 des ersten Innengewindes größer als die Länge l2 des zweiten Innengewindes ist, und dass die Länge l2 des zweiten Innengewindes größer als die Differenz zwischen der Länge l1 des ersten Innengewindes und der Länge l2 des zweiten Innengewindes ist. Vorzugsweise weisen dabei das erste Innengewinde und das zweite Innengewinde eine gleiche Anzahl an Gewindespitzen auf. Durch die zuvor angegebene Bemessungsregel kann somit auf einfache Art und Weise erreicht werden, dass dann, wenn das erste Innengewinde bereits vollständig vom Außengewinde des Anschlusskörpers abgeschraubt ist, der Bund am Adernaufnahme- und -führungsteil noch mit dem zweiten Innengewinde in Eingriff steht, so dass mit dem Abziehen der Überwurfmutter gleichzeitig auch das Adernaufnahme- und -führungsteil aus dem Anschlusskörper herausgezogen wird.
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Neben dem zuvor beschriebenen Kabelanschlussbauteil betrifft die Erfindung auch noch eine Kabelanschlusseinrichtung zum elektrisch leitenden Anschließen eines Kabels an ein elektrisches Gerät. Hier ist elektrisches Gerät ganz allgemein zu verstehen; insbesondere sollen unter dem Begriff elektrisches Gerät auch elektrische Bauteile, Einrichtungen und Vorrichtungen fallen. Bei dem elektrischen Gerät kann es sich beispielsweise um eine Lampe bzw. eine Lampenwanne, einen Ventilator, einen Heizstrahler oder auch um eine Sensor-/Aktor-Box handeln.
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Eine derartige Kabelanschlusseinrichtung weist neben einem zuvor beschriebenen Kabelanschlussbauteil noch ein Geräteanschlussbauteil auf, das einen Anschlusskörper mit einem zum ersten Innengewinde korrespondierenden Außengewinde aufweist. In dem Anschlusskörper ist eine Klemm- und Anschlusseinheit angeordnet, die Schneidklemmen und Anschlusselemente aufweist. Die Schneidklemmen sind dabei auf der dem Kabelanschlussbauteil zugewandten Seite und die Anschlusselemente auf der dem Kabelanschlussbauteil abgewandten Seite angeordnet. In der Regel handelt es sich dabei um einstückig ausgebildete Metallteile, die auf einer Seite als Schneidklemmen und auf der anderen Seite als Anschlusselemente ausgebildet sind. Die Anschlusselemente wiederum können vorzugsweise als Stift- oder Buchskontakte ausgebildet sein.
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Schließlich betrifft die vorliegende Erfindung auch noch eine Kabelverbindungseinrichtung zum elektrisch leitenden Verbinden von zwei Kabeln. Eine derartige Kabelverbindungseinrichtung, die häufig auch als Leitungsverbinder bezeichnet wird, weist neben einem erfindungsgemäßen Kabelanschlussbauteil noch ein Kabelverbindungsbauteil auf. Das Kabelverbindungsbauteil weist einen Anschlusskörper mit einem zum ersten Innengewinde der Überwurfmutter korrespondierenden Außengewinde und eine Klemm- und Anschlusseinheit mit Schneidklemmen und mit Anschlusselementen auf. Ebenso wie bei der Klemm- und Anschlusseinheit des Geräteanschlussbauteils sind auch bei der Klemm- und Anschlusseinheit des Kabelverbindungsbauteils die Schneidklemmen auf der dem Kabelanschlussbauteil zugewandten und die Anschlusselemente auf der gegenüberliegenden Seite angeordnet.
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Für die Anschlusselemente, die zum Anschließen der Adern des zweiten Kabels dienen, können grundsätzlich die aus dem Stand der Technik bekannten Anschlusstechniken, beispielsweise Schraubanschluss oder Federkraftklemmanschluss, verwendet werden. Vorzugsweise sind jedoch auch die Anschlusselemente als Schneidklemmen ausgebildet, so dass in der Klemm- und Anschlusseinheit des Kabelverbindungsbauteils mehrere Metallteile ausgebildet sind, die auf beiden Seiten als Schneidklemmen ausgestaltet sind. In diesem Fall weist der Anschlusskörper dann ein zweites Außengewinde auf, so dass auch auf der zweiten Seite des Anschlusskörpers die Überwurfmutter eines zweiten Kabelanschlussbauteils aufgeschraubt und damit ein Adernaufnahme- und -führungsteil in den Anschlusskörper eingeschoben werden kann.
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Im Einzelnen gibt es eine Vielzahl von Möglichkeiten, das erfindungsgemäße Kabelanschlussbauteil sowie die Kabelanschlusseinrichtung und die Kabelverbindungseinrichtung auszugestalten und weiterzubilden. Dazu wird verwiesen sowohl auf die einzelnen Patentansprüche als auch auf die Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels in Verbindung mit der Zeichnung. In der Zeichnung zeigen
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1 ein Kabelanschlussbauteil mit einem Adernaufnahme- und -führungsteil und einer separaten, in Längsschnitt dargestellten Überwurfmutter,
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2 einen Längsschnitt durch eine Kabelanschlusseinrichtung, einmal mit vollständig aufgeschraubter Überwurfmutter und einmal mit gelöster Überwurfmutter,
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3 eine Kabelanschlusseinrichtung mit einem Kabelanschlussbauteil und einem Geräteanschlussbauteil, im noch nicht montierten Zustand, und
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4 eine Kabelanschlusseinrichtung gemäß 3, im miteinander verschraubten Zustand.
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In 1 ist ein erfindungsgemäßes Kabelanschlussbauteil 1 dargestellt, das aus einer Überwurfmutter 3 mit einem ersten Innengewinde 2 und einem mehrere Einschnitte 4 aufweisenden Adernaufnahme- und -führungsteil 5 besteht. Während in 1 die im Längsschnitt dargestellte Überwurfmutter 3 und das Adernaufnahme- und -führungsteil 5 im nicht miteinander verbundenen Zustand dargestellt sind, zeigt 3 das zusammengesetzte Kabelanschlussbauteil 1 zusammen mit einem ein Außengewinde 6 aufweisenden Anschlusskörper 7, wobei das Außengewinde 6 korrespondierend zum ersten Innengewinde 2 der Überwurfmutter 3 ausgebildet ist, so dass die Überwurfmutter 3 mit dem ersten Innengewinde 2 auf das Außengewinde 6 des Anschlusskörpers 7 aufgeschraubt werden kann.
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Zum elektrisch leitenden Anschließen eines mehradrigen – hier nicht dargestellten – Kabels an den Anschlusskörper 7 wird zunächst das Kabel in das Kabelanschlussbauteil 1 eingeführt, indem das Ende des Kabels durch die rückwärtige Öffnung 8 in der Überwurfmutter 3 in das Adernaufnahme- und -führungsteil 5 soweit eingeschoben wird, dass die einzelnen Aderenden auf der der Überwurfmutter 3 abgewandten Stirnseite aus dem Adernaufnahme- und -führungsteil 5 herausragen. Anschließend werden die einzelnen Aderenden nach außen umgelegt und dabei in die Ausnehmungen 9 eingedrückt, die als Rückhaltesperren für die Aderenden dienen. Da dadurch die Aderenden die Einschnitte 4 kreuzen, kommt es beim Aufschrauben der Überwurfmutter 3 auf den Anschlusskörper 7 zum Einschneiden der Aderenden und anschließenden Kontaktieren der Leiter der einzelnen Adern durch die im Anschlusskörper 7 angeordneten Schneidklemmen 10. Die Schneidklemmen 14 gleiten dabei in die im Adernaufnahme- und -führungsteil 5 ausgebildeten, stirnseitig offenen Einschnitte 4, wodurch eine zuverlässige Kontaktierung der die Einschnitte kreuzenden, nach außen umgelegten Aderenden durch die Schneidklemmen 10 gewährleistet ist.
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Wie insbesondere aus der 1 anhand der dort geschnitten dargestellten Überwurfmutter 3 erkennbar ist, weist die Überwurfmutter 3 neben dem ersten Innengewinde 2 ein zweites Innengewinde 11 auf, dass in Aufschraubrichtung A hinter dem zum Außengewinde 6 des Anschlusskörpers 7 korrespondierenden ersten Innengewinde 2 angeordnet ist. Das erste Innengewinde 2 und das zweite Innengewinde 11 weisen unterschiedliche Gewindesteigungen auf, wobei die Gewindesteigung g1 des ersten Innengewindes 2 größer als die Gewindesteigung g2 des zweiten Innengewindes 11 ist. Im dargestellten, bevorzugten Ausführungsbeispiel ist die Gewindesteigung g1 des ersten Innengewindes 2 dabei mehr als doppelt so groß wie die Gewindesteigung g2 des zweiten Innengewindes 11.
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Wie insbesondere aus den beiden Darstellungen gemäß 2 ersichtlich ist, wirkt das zweite Innengewinde 11 mit einem am Adernaufnahme- und -führungsteil 5 ausgebildeten, radial verlaufenden Bund 12 zusammen, der in seiner Querschnittsform an das Profil des Gewindeganges des zweiten Innengewindes 11 angepasst ist. Während beim Ab- und Aufschrauben der Überwurfmutter 3 auf den Anschlusskörper 7 das erste Innengewinde 2 mit dem Außengewinde 6 zusammenwirkt, wirkt das zweite Innengewinde 11 mit dem Bund 12 zusammen. Beim Abschrauben der Überwurfmutter 3 von dem Anschlusskörper 7 kommt es dadurch zu einer axialen Relativbewegung nicht nur zwischen der Überwurfmutter 3 und dem Anschlusskörper 7 sondern auch zwischen dem Adernaufnahme- und -führungsteil 5 und dem Anschlusskörper 7, wie dies aus einem Vergleich der 2a und 2b ersichtlich ist. Beim Abschrauben der Überwurfmutter 3 wird somit das Adernaufnahme- und -führungsteil 5 automatisch aus dem Anschlusskörper 7 herausgezogen, wodurch auch die Aderenden aus den Schneidklemmen 10 herausgezogen werden.
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Ist die Überwurfmutter 3 mit ihrem ersten Innengewinde 2 vollständig von dem Außengewinde 6 des Anschlusskörpers 7 losgeschraubt, wie dies in 2b dargestellt ist, so kann durch Abziehen der Überwurfmutter 3 gleichzeitig das Adernaufnahme- und -führungsteil 5 aus dem Anschlusskörper 7 herausgezogen werden. Dies wird dadurch erreicht, dass die Länge l1 des ersten Innengewindes 2, die Länge l2 des zweiten Innengewindes 11 und die Lage des Bundes 12 am Adernaufnahme- und -führungsteil 5 so gewählt sind, dass auch dann, wenn das erste Innengewinde 2 vollständig vom Außengewinde 6 abgeschraubt ist (2b), der Bund 12 noch mit dem zweiten Innengewinde 11 in Eingriff steht.
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Bei dem in 2 dargestellten Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Kabelanschlussbauteils 1, bei dem das erste Innengewinde 2 und das zweite Innengewinde 11 eine gleiche Anzahl an Gewindespitzen aufweist, so dass die Länge l1 des ersten Innengewinde 2 mehr als doppelt so groß ist wie die Länge l2 des zweiten Innengewindes 11, ist der Bund 12 so an dem Adernaufnahme- und -führungsteil 5 angeordnet, dass die Differenz zwischen der Länge l1 des ersten Innengewindes 2 und der Länge l2 des zweiten Innengewindes 11 kleiner als die Länge l2 des zweiten Innengewindes 11 ist.
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Die Ausbildung eines zweiten Innengewindes 11 in der Überwurfmutter 3 hat nicht nur beim Losschrauben der Überwurfmutter 3 den zuvor beschriebenen Vorteil, dass automatisch auch das Adernaufnahme- und -führungsteil 5 aus dem Anschlusskörper 7 herausgezogen wird, sondern auch den Vorteil, dass das Anschließen eines Kabels an den Anschlusskörper 7 mit geringerem Kraftaufwand erfolgen kann. Beim Aufschrauben der Überwurfmutter 3 auf das Außengewinde 6 des Anschlusskörpers 7 wird nämlich durch das zweite, feinere Innengewinde 11 eine Untersetzung der Axialbewegung des Adernaufnahme- und -führungsteils 5 in den Anschlusskörper 7 realisiert. Dadurch, dass das zweite Innengewinde 11 eine geringere Gewindesteigung g2 als das erste Innengewinde 2 aufweist, ist die Axialbewegung des Adernaufnahme- und -führungsteils 5 in den Anschlusskörper 7 pro Umdrehung der Überwurfmutter 3 kleiner als die Gewindesteigung g1 des ersten Innengewindes 2. Mit jeder Umdrehung der Überwurfmutter 3 werden die in dem Adernaufnahme- und -führungsteil 5 angeordneten Aderenden somit nur ein kleines Stück in die Schneidklemmen 10 im Anschlusskörper 7 eingedrückt, so dass der Kraftaufwand beim Beschalten so gering ist, dass auch ein Kabel mit vier oder mehr Adern noch von Hand angeschlossen werden kann.
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Aus den 1 und 2 ist erkennbar, dass das Adernaufnahme- und -führungsteil 5 auf der den Ausnehmungen 9 gegenüberliegenden Seite einen Zugentlastungs- und Dichtungsbereich 13 aufweist, der aus einer Mehrzahl ringförmig angeordneter Lamellen 14 und einer im Inneren der Lamellen 14 angeordneten Dichtung 15 besteht. Die Lamellen 14 wirken dabei beim Aufschrauben der Überwurfmutter 3 mit einer innenseitig an der Überwurfmutter 3 vorgesehenen Abschrägung 16 nach Art einer sogenannten PG-Verschraubung zusammen, so dass beim Aufschrauben der Überwurfmutter 3 auf den Anschlusskörper 7 die Lamellen 14 gegen die Dichtung 15 gedrückt werden, wodurch sich eine Abdichtung und gleichzeitig auch eine Zugentlastung eines eingeführten Kabels ergibt.
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Die in den 2 bis 4 dargestellte Kabelanschlusseinrichtung 17 besteht aus einem Kabelanschlussbauteil 1 und einem Geräteanschlussbauteil 18. Das Kabelanschlussbauteil 1 weist dabei eine Überwurfmutter 3 und ein Adernaufnahme- und -führungsteil 5 auf. Das Geräteanschlussbauteil 18 besteht aus dem Anschlusskörper 7 und der in dem Anschlusskörper 7 angeordneten Klemm- und Anschlusseinheit 19, die eine der Anzahl der anzuschließenden Adern entsprechende Anzahl an Metallteilen 20 aufweist. Die einzelnen Metallteile 20 sind dabei auf der dem Kabelanschlussbauteil 1 zugewandten Seite als Schneidklemmen 10 und auf der gegenüberliegenden Seite als Anschlusselemente 21 ausgebildet, an die elektrische Leitungen beispielsweise durch Löten angeschlossen werden können.
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Bei dem in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiel der Kabelanschlusseinrichtung 17 ist das Geräteanschlussbauteil 18 als Wanddurchführung ausgebildet, so dass der Anschlusskörper 7 auf der dem Kabelanschlussbauteil 1 abgewandten Seite noch ein zweites Außengewinde 22 aufweist. Das Geräteanschlussbauteil 18 kann dann einfach mit dem Außengewinde 22 in ein entsprechendes Gewinde in einer Gehäusewand eingeschraubt und mit einer Mutter gesichert werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 19951455 C1 [0002, 0002, 0005]
- DE 29512585 U1 [0003, 0004]
- DE 19836662 C2 [0003]
- DE 10329772 B4 [0007, 0008]
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- ”PLUSCON 2011” Seiten 8 und 9 sowie Seiten 92 und 92, der Phoenix Contact GmbH & Co. KG, Blomberg [0003]