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GEBIET DER ERFINDUNG
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Die vorliegende Erfindung befasst sich mit dem Halten von beweglichen Komponenten an Bord eines Luftfahrzeugs und betrifft insbesondere ein Haltesystem für eine bewegliche Komponente an Bord eines Luftfahrzeugs, ein Modul für eine Kabine eines Luftfahrzeugs, ein Luftfahrzeug, ein Verfahren zum Arretieren und Lösen einer beweglichen Komponente an Bord eines Luftfahrzeugs und eine Verwendung eines Haltesystems in einem Luftfahrzeug.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Bewegliche Komponenten werden an Bord von Luftfahrzeugen verwendet, um beispielsweise einen Raum zu verschließen bzw. zugänglich zu machen. Bewegliche Komponenten sind beispielsweise Türen von Toilettenräumen. Die beweglichen Komponenten sind dabei zum einen beweglich an Haltestrukturen befestigt und können zur Fixierung verriegelt werden. Beispielsweise lässt sich eine Tür eines Toilettenraums in der geschlossenen Position verriegeln, um ein nicht gewünschtes Öffnen der Tür, beispielsweise bei Benutzung des WCs, zu verhindern. In der
DE 10 2011 011 704 ist beispielsweise eine Toilettenanordnung für ein Verkehrsmittel beschrieben. Es hat sich jedoch gezeigt, dass manuell betätigbare Riegel zum Abschließen einer WC-Tür oftmals nicht in der Lage sind, zusätzliche Kräfte, d.h. höhere Kräfte, zu übertragen.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht daher darin, ein Haltesystem für eine bewegliche Komponente an Bord eines Luftfahrzeugs zur Verfügung zu stellen, das in der Lage ist, auch höhere Kräfte übertragen zu können.
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Diese Aufgabe wird durch ein Haltesystem für eine bewegliche Komponente an Bord eines Luftfahrzeugs, durch ein Modul für eine Kabine eines Luftfahrzeugs, durch ein Luftfahrzeug, durch ein Verfahren zum Arretieren und Lösen einer beweglichen Komponente an Bord eines Luftfahrzeugs und durch eine Verwendung eines Systems in einem Luftfahrzeug nach einem der unabhängigen Ansprüche erreicht. Beispielhafte Ausführungsformen sind in den abhängigen Ansprüchen dargestellt.
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Gemäß der Erfindung ist ein Haltesystem für eine bewegliche Komponente zur Abtrennung eines Raumsegments an Bord eines Luftfahrzeugs vorgesehen. Das Haltesystem weist eine Tragstruktur mit einem ersten Haltebereich und einem zweiten Haltebereich auf. Außerdem weist das Haltesystem eine bewegliche Komponente, eine Haltevorrichtung und eine Verriegelungsvorrichtung auf. Die bewegliche Komponente ist mit der Haltevorrichtung beweglich an dem ersten Haltebereich befestigt und kann mit der Verriegelungsvorrichtung an dem zweiten Haltebereich verriegelt werden. Die Verriegelungsvorrichtung weist wenigstens ein bewegliches Riegelelement und wenigstens eine Riegelaufnahme auf. Das wenigstens eine bewegliche Riegelelement ist zwischen einer Offenstellung und einer Verriegelungsstellung bewegbar. Das wenigstens eine bewegliche Riegelelement steht in der Verriegelungsstellung mit der Riegelaufnahme im Eingriff, so dass die bewegliche Komponente temporär unbeweglich gehalten ist, und in der Offenstellung ist eine Bewegung der beweglichen Komponente gestattet. Das wenigstens eine bewegliche Riegelelement ist an dem zweiten Haltebereich angeordnet und die wenigstens eine Riegelaufnahme ist an der beweglichen Komponente angeordnet.
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Das Anordnen der beweglichen Riegelelemente an dem zweiten Haltebereich, d.h. an der Tragstruktur, und nicht an der beweglichen Komponente selbst, hat den Vorteil, dass auch verstärkte Riegelelemente vorgesehen werden können, die jedoch beim Öffnen bzw. Bewegen der beweglichen Komponente nicht mitbewegt werden müssen. Dadurch wird eine höhere Kraftübertragung ermöglicht und das Bewegen der beweglichen Komponente möglichst erleichtert. An der beweglichen Komponente selbst ist die Riegelaufnahme vorgesehen, die jedoch in der Regel weniger Gewicht und Bauraum bedeutet, da sie feststehend ausgebildet werden kann, und nicht eines zusätzlichen Bewegungsmechanismus bedarf, wie dieser z.B. bei dem wenigstens einen beweglichen Riegelelement notwendig ist. Durch die Integration der Riegelelemente in den feststehenden seitlichen Teil, wie z.B. einen Türrahmen, führt dazu, dass die bewegliche Komponente, wie zum Beispiel ein Türblatt, nicht geschwächt wird. Außerdem ist aufgrund der Anordnung der beweglichen Riegelelemente in dem seitlichen feststehenden Teil an der beweglichen Komponente kein entsprechender Bauraum mehr vorzuhalten oder einzuplanen.
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Die bewegliche Komponente ist eine raumtrennende oder raumbildende Komponente, d.h. eine Komponente, die in der Lage ist einen Raum oder Raumbereich zumindest optisch abzutrennen. Die Riegelaufnahmen können auch als feststehende Riegelaufnahmen bezeichnet werden.
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In einem Beispiel sind mehrere bewegliche Riegelelemente vorgesehen, z.B. zwei, drei, vier, fünf oder mehr, beispielsweise sechs, sieben, acht, neun oder zehn bewegliche Riegelelemente, oder mehr. Dazu ist eine passende Anzahl an Riegelaufnahmen vorgesehen.
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Gemäß einem Beispiel ist die bewegliche Komponente ein Türelement und die wenigstens eine Riegelaufnahme ist an dem Türelement vorgesehen.
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Das Türelement kann beispielsweise ein Türblatt sein. In einem anderen Beispiel ist als bewegliche Komponente eine bewegliche Funktionseinrichtung vorgesehen, die mit einem Türblatt oder einem Türblattsegment kombiniert ist. Die Funktionseinrichtung kann beispielsweise eine Aufbewahrungseinrichtung (z.B. ein Staufach oder Stauschrank), eine Halteeinrichtung (z.B. ein Garderobenhaken) oder eine Anzeigeeinrichtung (z.B. ein Monitor) sein, oder auch eine Sitzeinrichtung.
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Dadurch wird beispielsweise eine Toilettentür ermöglicht, bei der in geschlossener Stellung erhöhte Kräfte übertragen werden können, und bei der gleichzeitig das Türelement selbst leichter ausgebildet werden kann, da der Bewegungsmechanismus für die Riegelelemente in dem feststehenden Teil, z.B. dem Türrahmen, angeordnet ist.
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In einem Beispiel bildet die Tragstruktur einen Rahmen und der erste Haltebereich ist auf einer Rahmenseite vorgesehen und der zweite Haltebereich ist auf einer gegenüberliegenden Rahmenseite angeordnet. Die bewegliche Komponente ist beispielsweise eine schwenkbare Tür und die beweglichen Riegelelemente sind in radialer Richtung beweglich. In einem anderen Beispiel ist die bewegliche Komponente eine verschiebbare Tür und die beweglichen Riegelelemente sind in einer Richtung beweglich, die beispielsweise senkrecht zur Schieberichtung verläuft, oder auch in einer Schwenkbewegung, die senkrecht zur Schiebebewegung angeordnet ist. In einem anderen Beispiel ist eine Schwenkbewegung in einer Ebene vorgesehen, in der auch die Schieberichtung angeordnet ist.
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Gemäß einem Beispiel ist die bewegliche Komponente ein bewegliches Paneel-Element.
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Dadurch wird beispielsweise eine temporäre Abtrennung eines Raumsegments wie beispielsweise eines Flur- oder Korridorbereichs in einem Luftfahrzeug ermöglicht.
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Gemäß einem Beispiel weist die Tragstruktur einen dritten Haltebereich auf, wobei wenigstens ein weiteres bewegliches Riegelelement vorgesehen ist. Die die bewegliche Komponente ist an dem zweiten Haltebereich in einer primären Halteposition und an dem dritten Haltebereich in einer sekundären Halteposition verriegelbar. Die Verriegelung in der primären Halteposition erfolgt mit dem beweglichen Riegelelement und die Arretierung in der sekundären Halteposition erfolgt beispielsweise mit dem wenigstens einen weiteren beweglichen Riegelelement.
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In einem Beispiel ist eine Vielzahl beweglicher Riegelelemente und Riegelaufnahmen vorgesehen sowie auch eine Vielzahl der weiteren beweglichen Riegelelemente. In einem weiteren Beispiel ist vorgesehen, dass zwar eine Vielzahl beweglicher Riegelelemente vorgesehen ist, jedoch nur ein weiteres bewegliches Riegelelement.
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Gemäß einem Beispiel ist eine erste Vielzahl beweglicher Riegelelemente vorgesehen und eine dazu passende zweite Vielzahl der Riegelaufnahmen.
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Die Vielzahl der beweglichen Riegelelemente ist beispielsweise als Schwenkriegel ausgebildet, wobei sich die beweglichen Riegelelemente jeweils um einen Drehpunkt zwischen der Offenstellung und der Verriegelungsstellung schwenken lassen.
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In einem Beispiel ist die Vielzahl der beweglichen Riegelelemente mit einem gemeinsamen Stellglied bewegbar, beispielsweise mit einem gemeinsamen Gestängesegment bzw. auch über einen gemeinsamen Seilzug.
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In einem Beispiel hintergreifen die beweglichen Riegelelemente in der Verriegelungsstellung ein Schließblech. Der Begriff „hintergreifen“ bezieht sich beispielsweise auf die Bewegungsrichtung der beweglichen Komponente und unterbindet jedenfalls das Bewegen der beweglichen Komponente in Relation zu der Tragstruktur.
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Die Schwenkriegel sind in einem Beispiel im Türrahmen vorgesehen und das Schließblech am Türblatt.
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Gemäß einem Beispiel ist an der beweglichen Komponente ein temporär benutzbarer Sitz angebracht.
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Bei dem Sitz handelt es sich beispielsweise um einen Sitz für Flugbegleiter, der nur während bestimmter Phasen des Flugbetriebs benutzt wird, z.B. während der Landung und dem Starten bzw. auch bei Turbulenzen während des Reiseflugs.
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In einem Beispiel weist der Sitz eine Sitzfläche auf, die von einer Nutzstellung in eine Verstaustellung bewegbar ist. Die Sitzfläche ist in der Nutzstellung im Wesentlichen horizontal angeordnet und in der Verstaustellung im Wesentlichen vertikal.
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Gemäß der Erfindung ist auch ein Modul für eine Kabine eines Luftfahrzeugs vorgesehen. Das Modul weist einen Modulinnenraum und eine Wandstruktur auf. Die Wandstruktur umschließt den Modulinnenraum wenigstens teilweise, und ist mit wenigstens einem Haltesystem mit einer beweglichen Komponente nach einem der vorhergehenden Beispiele ausgebildet.
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Gemäß der Erfindung ist auch ein Luftfahrzeug vorgesehen, das eine Rumpfstruktur und einen in der Rumpfstruktur angeordneten Kabinenbereich aufweist. Der Kabinenbereich weist wenigstens ein Modul aus der Gruppe von Toilettenraum (auch als Lavatory bezeichnet), Waschraum, Stauraum, Kleiderschrank, Ruheraum, Monument, Bordküche und Treppenhaus auf. Das wenigstens eine Modul ist als Modul nach dem vorhergehenden Beispiel ausgebildet.
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Das Luftfahrzeug ist beispielsweise ein Flugzeug, insbesondere ein Passagierflugzeug. Das Luftfahrzeug ist beispielsweise ein Hubschrauber oder ein Luftschiff.
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Gemäß der Erfindung ist auch ein Verfahren zum Arretieren und Lösen einer beweglichen Komponente an Bord eines Luftfahrzeugs vorgesehen. Das Verfahren weist folgende Schritte auf:
- – In einem ersten Schritt wird eine Tragstruktur mit einem ersten Haltebereich und einem zweiten Haltebereich vorgesehen.
- – In einem zweiten Schritt wird eine bewegliche Komponente vorgesehen, die mit einer Haltevorrichtung beweglich an dem ersten Haltebereich befestigt ist und mit einer Verriegelungsvorrichtung an dem zweiten Haltebereich verriegelt werden kann, wobei die Verriegelungsvorrichtung wenigstens ein bewegliches Riegelelement und wenigstens eine Riegelaufnahme aufweist.
- – In einem dritten Schritt ist vorgesehen, dass das wenigstens eine bewegliche Riegelelement zwischen einer Offenstellung und einer Verriegelungsstellung bewegt wird, um die bewegliche Komponente temporär zu arretieren oder zu lösen. Das wenigstens eine bewegliche Riegelelement ist in der Verriegelungsstellung mit der Riegelaufnahme im Eingriff stehend, so dass die bewegliche Komponente temporär unbeweglich gehalten ist, und in der Offenstellung eine Bewegung der beweglichen Komponente gestattet. Das wenigstens eine bewegliche Riegelelement ist an dem zweiten Haltebereich angeordnet und die wenigstens eine Riegelaufnahme ist an einer beweglichen Komponente angeordnet.
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In einem Beispiel ist vorgesehen, dass die bewegliche Komponente zunächst mit einer Sekundärverriegelung fixiert wird, und dann die oben beschriebene Verriegelung als Primärverriegelung erfolgt. Die Sekundärverriegelung ist beispielsweise eine einschnappende Türfalle.
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Gemäß der Erfindung ist auch eine Verwendung eines Systems nach einem der vorhergehenden Beispiele in einem Luftfahrzeug vorgesehen.
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Gemäß einem Aspekt der Erfindung ist vorgesehen, dass an einem beweglichen Element, beispielsweise einem Türelement, die beweglichen Verriegelungselemente an dem feststehenden Rahmenteil angeordnet sind, und das Türelement selbst nur Aufnahmen bzw. andere feststehende geeignete Gegenstücke zu den Verriegelungselementen aufweist. Der Bewegungsmechanismus für die Ver- und Entriegelung wird damit in die Rahmenkonstruktion eingefügt. Damit lassen sich beispielsweise eine größere Zahl und auch stärker ausgebildete Riegelelemente vorsehen, ohne das Gewicht der beweglichen Komponente, insbesondere einer Tür, zu erhöhen.
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Es sei darauf hingewiesen, dass die Merkmale der Ausführungsbeispiele der Vorrichtungen auch für Ausführungsformen des Verfahrens sowie Verwendung der Vorrichtung gelten und umgekehrt. Außerdem können auch diejenigen Merkmale frei miteinander kombiniert werden, bei denen dies nicht explizit erwähnt ist.
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KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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Nachfolgend wird anhand der beigefügten Zeichnungen näher auf Ausführungsbeispiele der Erfindung eingegangen. Es zeigen:
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1 einen schematischen Horizontalschnitt durch ein Beispiel eines Haltesystems mit einer beweglichen Komponente;
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2 einen Horizontalschnitt durch ein weiteres Beispiel eines Haltesystems;
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3 eine Ansicht in 3A eines weiteren Beispiels für ein Haltesystem mit einem als Option dargestellten Flugbegleitersitz, der in ein Türelement integriert ist, wobei die Ansicht mit einer vertikalen Schnittdarstellung im Bereich der Verriegelung kombiniert gezeigt ist, und eine Detaildarstellung eines ersten Beispiels für ein Riegelelement in 3B und eines zweiten Beispiels in 3C;
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4 einen leicht vergrößerten Ausschnitt des Beispiels aus 3A;
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5 einen Horizontalschnitt durch Beispiel aus 3A und 4;
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6 ein Beispiel für ein Modul für eine Kabine eines Luftfahrzeugs;
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7 einen schematischen Horizontalschnitt durch ein Beispiel eines Luftfahrzeugs; und
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8 ein Beispiel für ein Verfahren zum Arretieren und Lösen einer beweglichen Komponente an Bord eines Luftfahrzeugs.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG VON AUSFÜHRUNGSFORMEN
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1 zeigt ein erstes Beispiel eines Haltesystems 10 für eine bewegliche Komponente zur Abtrennung eines Raumsegments an Bord eines Luftfahrzeugs. Das Haltesystem 10 weist eine Tragstruktur 12 auf mit einem ersten Haltebereich 14 und einem zweiten Haltebereich 16. Außerdem ist eine bewegliche Komponente 18 vorgesehen sowie eine Haltevorrichtung 20 und eine Verriegelungsvorrichtung 22. Die bewegliche Komponente 18 ist mit der Haltevorrichtung 20 beweglich an dem ersten Haltebereich 14 befestigt. Die bewegliche Komponente 18 kann mit der Verriegelungsvorrichtung 22 an dem zweiten Haltebereich 16 (z.B. ein Türpfosten oder ein Wandelement) verriegelt werden. Die Verriegelungsvorrichtung weist dazu wenigstens ein bewegliches Riegelelement 24 und wenigstens eine Riegelaufnahme 26 auf. Das wenigstens eine bewegliche Riegelelement 24 ist zwischen einer Verriegelungsstellung SVER und einer Offenstellung SOFF bewegbar. In 1 ist das bewegliche Riegelelement 24 in der Verriegelungsstellung SVER gezeigt. Die Anordnung in der Offenstellung SOFF ist mit einer gestrichelten Linie 28 angedeutet. Ein Doppelpfeil 30 weist auf die Bewegbarkeit des wenigstens einen beweglichen Riegelelements 24 hin. Das wenigstens eine bewegliche Riegelelement 24 steht mit der Riegelaufnahme 26 in der Verriegelungsstellung SVER im Eingriff, so dass die bewegliche Komponente 18 temporär unbeweglich gehalten ist. In der Offenstellung SOFF ist eine Bewegung der beweglichen Komponente 18 gestattet, was mit einem gestrichelten Pfeil 32 angedeutet ist. Das wenigstens eine bewegliche Riegelelement 24 ist an dem zweiten Haltebereich 16 angeordnet und die wenigstens eine Riegelaufnahme 26 ist an der beweglichen Komponente 18 angeordnet.
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In der Offenstellung SOFF können die Riegelelemente vollständig eingefahren sein, d.h. in einer Haltekonstruktion komplett verschwinden und nicht mehr hervorstehen. Beispielsweise können die Riegelelemente in einem Türpfosten verschwinden.
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Der Begriff „Riegelelemente“ bezieht sich primär auf die Funktion des Verriegelns und nicht unbedingt auf die geometrische Ausbildung als Riegel. Die Riegelelemente können als Schwenkriegel oder Schieberiegel ausgebildet sein. Als Riegelelemente können aber auch andere Elemente wie beispielsweise Haken oder Bolzen verwendet werden.
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Beispielsweise handelt es sich bei der beweglichen Komponente 18 um ein Türelement 34, wie dies in 1 angedeutet ist. Die wenigstens eine Riegelaufnahme 26 ist an dem Türelement 34 vorgesehen, beispielsweise im Bereich einer Stirnseite. Die Haltevorrichtung 20 ist beispielsweise eine (oder mehrere) Scharniervorrichtung(en), z.B. mehrere Türscharniere oder eine in der Art eines Klavierbands durchgehend ausgebildete Scharniervorrichtung.
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In einem weiteren Beispiel ist die bewegliche Komponente 18 ein bewegliches Paneel-Element 36, wie dies beispielsweise in 2 angedeutet ist. Das bewegliche Paneel-Element 36 kann beispielsweise aus einer Wandfläche 38 herausgeschwenkt werden, wie dies mit einem gestrichelten Doppelpfeil 40 angedeutet ist. Mit einer gestrichelten Rahmenlinie 42 ist die Anordnung des beweglichen Paneel-Elements 36 in der Wandfläche 38 angedeutet.
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Das bewegliche Paneel-Element 36 kann beispielsweise Raumbereiche abtrennen oder Raumbereiche unterteilen, z.B. zur Unterteilung eines Flur- oder Korridorbereichs 43, der auch als Gangbereich bezeichnet wird, wie des in 2 angedeutet ist. Das bewegliche Paneel-Element 36 kann auch als Abtrennung eines Bordküchenbereichs verwendet werden.
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Die Tragstruktur 12 weist dabei beispielsweise einen dritten Haltebereich 44 auf, wobei wenigstens ein weiteres bewegliches Riegelelement 46 vorgesehen ist. Die Beweglichkeit des weiteren Riegelelements 46 ist mit einem Doppelpfeil 48 angedeutet. Das bewegliche Paneel-Element 36 kann an dem zweiten Haltebereich 16 in einer primären Halteposition HPOS1 verriegelt werden, d.h. in einer Stellung, die mit der gestrichelten Rahmenlinie 42 angedeutet ist. Die Beweglichkeit des beweglichen Riegelelements 24 ist mit einem weiteren Doppelpfeil 50 angedeutet. Das bewegliche Paneel-Element 36 kann an dem dritten Haltebereich 44 in einer sekundären Halteposition HPOS2 wie dargestellt verriegelt werden.
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Das bewegliche Paneel-Element 36 kann auch vor einer bestehenden Wandstruktur angeordnet sein, so dass in der sekundären Halteposition HPOS2 weiterhin eine durchgehende Wandfläche ausgebildet ist.
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Als Einsatz ist beispielsweise vorgesehen, dass das bewegliche Paneel-Element 36 in einem Korridorbereich angeordnet werden kann, um diesen zu unterteilen.
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Statt eines Wandpaneels kann auch eine Tür vorgesehen sein, bei der ein dritter Haltebereich vorgesehen ist, um die Tür in einer primären und einer sekundären Halteposition zu halten.
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Als weitere Option kann auch ein weiterer Haltebereich vorgesehen sein, um ein Wandpaneel oder eine Tür in einer weiteren Halteposition fixieren zu können.
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In 3A ist in einer Ansichtsdarstellung ein weiteres Beispiel gezeigt, bei dem die bewegliche Komponente 18 als ein Türelement 34 eines dahinter liegenden Toilettenraums ausgebildet ist. In 3A ist angedeutet, dass neben der als Toilettentür ausgebildeten beweglichen Komponente 18 noch ein weiteres Türelement 52 vorgesehen ist. Es sei jedoch darauf hingewiesen, dass diese weitere Toilettentür 52 lediglich eine Option darstellt. Die weitere Toilettentür 52 kann beispielsweise als normale Toilettentür ausgebildet sein, oder auch mit einem Haltesystem gemäß der vorliegenden Erfindung.
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Das Türelement 34 ist in 3A mit einem integrierten Sitz 54 ausgebildet, der als temporär benutzbarer Sitz vorgesehen ist. Beispielsweise ist eine Sitzfläche 56 vorgesehen, die von einer Nutzstellung in eine Verstaustellung bewegt werden kann. Die Sitzfläche ist in der Nutzstellung im Wesentlichen horizontal angeordnet und in der Verstaustellung im Wesentlichen vertikal. In 3A ist die Sitzfläche in der Nutzstellung dargestellt, und die Verstaustellung ist mit einer gestrichelten Rahmenlinie 58 angedeutet. In einem oberen Bereich kann beispielsweise noch ein Kopfanlehnbereich 60 vorgesehen sein. Zusätzlich sind beispielsweise noch Gurte vorgesehen, die jedoch nicht näher gezeigt sind, mit denen ein Nutzer sich noch zusätzlich sichern kann. Bei dem Sitz handelt es sich beispielsweise um einen Flugbegleitersitz, der nur während bestimmter Betriebsphasen verwendet wird, zum Beispiel während Flug- und/oder Bodenbetriebsphasen. Beispielsweise wird der Flugbegleitersitz während der Bewegung am Boden auf dem Rollfeld oder dem Flugvorgfeld (taxi) Start- und Landephasen (take off, landing), beides zusammengefasst als TTL-Phasen bezeichnet, und auch während Flugphasen mit Turbulenzen verwendet. In diesen Zeiträumen bzw. Flugphasen ist dann eine Benutzung des dahinter liegenden Toilettenraums nicht vorgesehen.
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Um beispielsweise die zusätzlichen Lasten aufgrund der Benutzung des Sitzes von dem Türelement 34 in eine nicht näher gezeigte Tragstruktur ableiten zu können, sind eine Vielzahl von seitlichen Scharnieren 62 vorgesehen. Die Scharnierelemente 62 bilden die Haltevorrichtung 20.
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Gemäß einem Beispiel, das in 3A als Option gezeigt ist, bildet die Tragstruktur 12 einen Rahmen 64 und der erste Haltebereich 14 ist auf einer Rahmenseite vorgesehen und der zweite Haltebereich 16 auf einer gegenüberliegenden Rahmenseite. In 3A ist der erste Haltebereich 14 beispielsweise links vorgesehen und der zweite Haltebereich 16 rechts des Türelements 34 bzw. in der Mitte der Figurendarstellung. Der Rahmen kann sich auch noch weiter erstrecken und zur Aufnahme eines weiteren Türelements, z.B. des weiteren Türelements 52, ausgebildet sein.
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In einem weiteren Beispiel ist vorgesehen, dass die bewegliche Komponente 18 eine schwenkbare Tür ist, wie dies beispielsweise in 1 und 3 angedeutet ist. Die beweglichen Riegelelemente können in radialer Richtung beweglich ausgebildet werden, was insbesondere noch im Zusammenhang mit 4 näher erläutert wird.
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In einem weiteren, nicht gezeigten Beispiel ist vorgesehen, dass die bewegliche Komponente 18 als Schiebetür ausgebildet ist und die beweglichen Riegelelemente derart bewegt werden können, dass ein Aufschieben der Tür in der verriegelten Stellung verhindert ist.
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Gemäß einem Beispiel, das in 3A als Option gezeigt ist, ist eine erste Vielzahl 68 beweglicher Riegelelemente vorgesehen, die beispielsweise als mehrere Schwenkriegel 70 ausgebildet sind. Außerdem ist eine dazu passende zweite Vielzahl 72 von feststehenden Riegelaufnahmen, beispielsweise mehrere Ausnehmungen 74 in einem durchgehenden Schließblech, vorgesehen.
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Die Schwenkriegel 70 sind jeweils um einen Drehpunkt zwischen der Offenstellung und der Verriegelungsstellung schwenkbar und sind beispielsweise mit einem gemeinsamen Stellglied 76 bewegbar. In der Verriegelungsstellung hintergreifen die beweglichen Riegelelemente beispielsweise ein Schließblech in Bezug auf die Bewegungsrichtung der beweglichen Komponente. Mit anderen Worten, die Schwenkriegel greifen derart in die Ausnehmungen 74 (des Schließblechs) ein, dass ein Aufschwenken der Tür in der verriegelten Position verhindert ist. Zusätzlich kann vorgesehen sein, dass die Schwenkriegel auch ein weiteres Element wie beispielsweise einen in der Aufnahme vorgesehen Bolzen hintergreifen, um auch Kräfte in der Ebene des Türelements selber von der Tür auf den Rahmen übertragen zu können, beispielsweise Zug- und Druckkräfte. Bei Belastungsrichtung senkrecht zur Türfläche, z.B. bei Anordnung der Tür in verschlossenem Zustand quer zur Flugrichtung, die auch als x-Richtung bezeichnet wird, kann die bewegliche Komponente, d.h. das Türelement oder Türblatt, nicht aus der Haltevorrichtung / Halteposition herausrutschen.
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Die Schwenkriegel 70 sind beispielsweise im Türrahmen vorgesehen und das Schließblech am Türblatt. Die Bewegung der Schwenkriegel 70 ist beispielsweise mittels eines Aktuators 78 möglich, der über das gemeinsame Stellglied 76 die Bewegung der Schwenkriegel 70 bewirkt. Als Option ist eine Statusanzeige der Verriegelung in Form eines Indikators 81 gezeigt. Dieser zeigt an, ob sich das Haltesystem im verriegelten Zustand SVER oder im unverriegelten Zustand SOFF befindet.
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3B zeigt einen Detailausschnitt eines ersten Beispiels für den Schwenkriegel 70. Zur besseren Verriegelung, die auch im Zusammenhang mit 4 näher erläutert wird, ist vorgesehen, dass die Schwenkriegel 70 hakenförmig ausgebildet sind und einen Bolzen 71 teilweise umgreifen. Über eine Bewegung des gemeinsamen Stellglieds 76 erfolgt eine Schwenkbewegung des Schwenkriegels 70 um einen Drehpunkt 73 derart, dass der Schwenkriegel 70 den Bolzen zum Verriegeln hintergreift. Die Bewegung des Stellglieds erfolgt beispielsweise in vertikaler Richtung, wie mit einem Doppelpfeil 75 angedeutet. In 3B und 3C ist angedeutet, dass zwischen der beweglichen Komponente 18 und einem als die Haltevorrichtung vorgesehenen Rahmen 77 ein Bewegungspalt vorgesehen sein kann.
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3C zeigt einen Detailausschnitt eines zweiten Beispiels für den Schwenkriegel 70. Der hakenförmige Schwenkriegel 70 hintergreift statt des Bolzens einen Verriegelungsbereich 79 eines Schließblechs.
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In 4 ist als Option eine zusätzliche Türverriegelung 80 angedeutet, die mit einem Türgriff 66 aktiviert bzw. betätigt werden kann. Die Tür kann damit beispielsweise in üblicher Weise für die Nutzung als Toilettentür betätigt werden. Die erfindungsgemäß vorgesehene Verriegelungsvorrichtung 22 mit den als Beispiel gezeigten Schwenkriegeln wird nur dann aktiviert, wenn der Flugbegleitersitz benutzt werden soll und eine erhöhte Kraftübertragung erforderlich ist.
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In einem Beispiel ist ein zeitversetztes und Verriegeln vorgesehen. Mit einem Standard-Türschloss wird zunächst die Tür in der geschlossenen Stellung fixiert. Zusätzlich kann dann die zusätzliche Verriegelung über die Riegelelemente erfolgen, beispielsweise für TTL-Phasen oder bei Turbulenzen, wenn der Sitz benutzt wird.
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In 3A ist ebenfalls angedeutet, dass das Türelement 34 die Griffvorrichtung 66 aufweisen kann, um die Tür öffnen zu können.
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In einem anderen Beispiel ist jedoch vorgesehen, dass die Türverriegelung 80 nicht vorgesehen ist und stattdessen die Betätigung des Türgriffs 66 auch auf den Aktuator 78 übertragen wird, so dass auch für das normale Benutzen der Tür, d.h. das Verriegeln der Toilettentür bei Benutzung der Toilette, die Verriegelungsvorrichtung 22 mit den Schwenkriegeln 70 zum Einsatz kommt.
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In einem weiteren Beispiel ist anstelle der Schwenkriegel vorgesehen, dass mehrere in der Ebene der Tür verfahrbare Riegel vorgesehen sind, die in Ausnahmen, ähnlich wie den gezeigten Ausnahmen 74, eingreifen.
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In einem Beispiel ist vorgesehen, dass zusätzlich zu der Verriegelung der beweglichen Komponente eine sekundäre Verriegelung vorgesehen ist. Die sekundäre Verriegelung kann beispielsweise als Standardtürverriegelung ausgebildet sein. Die Aktivierung dieser sekundären Verriegelung kann separat erfolgen oder gekoppelt mit der (primären) Verriegelung der beweglichen Komponente. Zum Beispiel ist die normale Verriegelung einer Toilettentür für den normalen Gebrauch als Toilettenraum vorgesehen. Für die Benutzung einer Sitzkonstruktion kann die primäre Verriegelung erfolgen. Dies kann über den Aktuator erfolgen, der beispielsweise als manueller Bedienhebel ausgebildet ist, der um eine horizontale Schwenkachse 83 bewegt werden kann (angedeutet mit Doppelpfeil 85). Der Aktuator kann auch ein elektromechanischer oder elektromagnetischer oder pneumatischer, bzw. hydraulischer Aktuator sein der z.B. über ein Steuersignal aktiviert und deaktiviert wird. Die Stellkräfte können von dem Aktuator an die Riegelelemente mit Übertragungselementen wie z.B. Seilzüge, Gestänge, Getriebe, hydraulische Leitungen etc. erfolgen.
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Die Aktivierung der primären Verriegelung kann auch über die sekundäre Verriegelung erfolgten. Beispielsweise kann eine Standardtürverriegelung in einem Schließblech eingreifen bzw. einschnappen. Mit dieser Standardtürverriegelung, die im Rahmen der vorliegenden Anmeldung auch als Sekundärverrieglung bezeichnet werden kann, können dann z.B. über einen Hebel (bei geschlossener Tür) die Schwenkriegel der primären Verriegelung bewegt werden. Über eine Feder kann dann beim Öffnen der Standardtürverriegelung (als sekundäre Verriegelung) die primäre Verriegelung wieder zurückgestellt werden.
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5 zeigt einen Horizontalschnitt durch ein weiteres Beispiel und zeigt eine Verstärkung 82, an der die Türscharniere 62 vorgesehen sind. Die Verstärkung kann auf die Wandkonstruktion (wie gezeigt) aufgelegt sein oder auch in der Wandkonstruktion integriert sein (nicht gezeigt). Das Türelement 34 ist mit einer Ausnehmung 84 ausgebildet, in der der Sitz 54 angeordnet ist, so dass der Sitz 54 nicht aus der Türfläche heraussteht. Die Tür 34 weist einen verstärkten U-förmigen Kasten 86 auf und ein sich daran anschließendes verstärktes Türblattstück 88. Die beweglichen Riegelelemente 24 greifen in die Riegelaufnahmen 26 ein, die in dem verstärkten Türblattsegment 88 angeordnet sind. In 5 sind auch noch zwei sich anschließende Wandsegmente 90 angedeutet.
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In 5 ist als Option gezeigt, dass die Tür in geschlossenem Zustand auf der Scharnierseite zusätzlich mit einer Seitenbandarretierung 89 gehalten wird, bei der mehrere bolzenartige Vorsprünge in Vertiefungen an dem Türelement eingreifen.
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An den Wandsegmenten 90 kann am vorderen Rand eine vertikal verlaufende Verstärkung 91 vorgesehen sein, beispielsweise ein U-Profil, das z.B. ein Wegdrehen des Türpfostens vermeidet.
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In Bereichen der Verriegelungselemente kann eine Abdeckung 93 vorgesehen sein, die auch der Befestigung und Sicherung der Riegelelemente dient.
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Bei der Kombination der Tür mit einer Sitzvorrichtung, beispielsweise eines Flugbegleiter-Sitzes (flight attendant seat, FAS), kann es erforderlich sein, die Türkonstruktion für extreme Lastfälle auszulegen, beispielsweise für den Lastfall mit einer Beschleunigung von 16 g dynamisch, d.h. der 16-fachen g-Kraft in dynamischer Betrachtungsweise. Die auf dem Sitz befindliche Person wirkt zusammen mit der Sitzvorrichtung und Gurten etc. mit einer Kraft F. Die gezeigte Anordnung führ zu einer Resultierenden F‘, die schräg zu F verläuft. Um ein Herausrutschen der Riegelelemente 24 zu verhindern, können diese Bolzen o.ä. hintergreifen. Zusätzlich kann das Türelement 34 mit einem Strukturbauteil ausgebildet sein, bei dem eine Abschrägung 95 vorgesehen ist, die bei Belastung dazu führt, dass die Riegelelemente 24 eher in die Verriegelung hineingedrückt werden, was einem Herausziehen entgegen wirkt.
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In 5 ist die Abschrägung 95 als Option gezeigt. Neben dieser geometrischen Maßnahme, um dem Herausrutschen der Verriegelung entgegenzuwirken, können auch andere Maßnahmen vorgesehen sein, wie z.B. (unterschiedliche) Materialien, die eine gezielte Verformung zulassen, die dem Herausrutschen entgegenwirkt. Als weiter Möglichkeit ist vorgesehen, dass im Material Strukturen vorgesehen sind, die eine gezielte Verformung zulassen, die dem Herausrutschen entgegenwirkt.
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Die hohen Beschleunigungskräfte treten auf, da der Flugbegleitersitz in Flugrichtung oder entgegengesetzt dazu angeordnet sein muss. Parallel zur Flugrichtung könnte die Person auch mit Gurten nicht ausreichend gehalten werden. Die Flugrichtung ist mit einer x-Achse angedeutet, die horizontale Querrichtung mit einer y-Achse. Mit einer z-Achse, die bezogen auf die Blattdarstellung senkrecht dazu verläuft, ist die vertikale Querrichtung angedeutet, also die Richtung unten-oben bezogen auf die normale Anordnung eines Flugzeugs.
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Im Bereich neben dem Sitz kann eine Türblattverkleidung 94 vor einem sich dahinter befindlichen Strukturbauteil 99 vorgesehen sein. Das Strukturbauteil 99 ist Bestandteil einer kraftableitenden Struktur, die sich über die gesamte Türbreite erstreckt, also auch im Bereich des Sitzes, da das gesamte Türelement die Kräfte aufnimmt. Das Strukturbauteil 99 wirkt zusammen mit dem U-förmigen Kasten 86 als Haltestruktur für den Sitz. Das Strukturbauteil 99 und der U-förmige Kasten 86 sind in einem Beispiel als integriertes Bauteil ausgebildet.
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In einem weiteren Beispiel erstreckt sich der U-förmige Kasten zur Aufnahme des Sitzes auch seitlich über den Sitz hinaus bis in den Bereich der Türverriegelung.
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Das Material für das Strukturbauteil zur Aufnahme der Haltekräfte des Sitzes kann Verformungen in einem definierten Bereich zulassen.
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In 6 ist ein Beispiel für ein Modul 100 für eine Kabine eines Luftfahrzeugs gezeigt. Das Modul 100 weist einen Modulinnenraum 102 und eine Wandstruktur 104 auf. Die Wandstruktur 104 umschließt den Modulinnenraum 102 wenigstens teilweise. Die Wandstruktur 104 ist mit dem Haltesystem 10 nach einem der vorhergehenden Beispiele ausgebildet. Beispielsweise ist der Modulinnenraum ein Toilettenraum mit einem nicht näher dargestellten Waschbecken und einer ebenfalls nicht näher nicht dargestellten Toiletteneinrichtung. Das Haltesystem 10 weist als bewegliche Komponente 18 das Türelement 34 auf, das mit den Scharnieren 62 an der einen Seite beweglich gehalten ist und an der anderen Seite mit der Verriegelungsvorrichtung 22 verriegelt werden kann. Das Türelement 34 weist beispielsweise den Sitz 54 auf, der in 6 nicht näher dargestellt ist.
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In 7 ist ein Luftfahrzeug 200 gezeigt, das eine Rumpfstruktur 202 und einen in der Rumpfstruktur angeordneten Kabinenbereich 204 aufweist. Der Kabinenbereich 204 weist wenigstens ein Modul 206 aus der Gruppe von Toilettenraum, Waschraum, Stauraum, Kleiderschrank, Ruheraum, Monument, Bordküche und Treppenhaus auf. Das wenigstens eine Modul 206 ist als das Modul 100 nach dem vorhergehenden Beispiel ausgebildet und weist das Haltesystem 10 nach einem der vorhergehend beschriebenen Beispiele auf. Das Luftfahrzeug ist beispielsweise ein Flugzeug, insbesondere ein Passagierflugzeug. Das Luftfahrzeug kann auch als Hubschrauber oder Luftschiff vorgesehen sein. Beispielsweise weist das Modul 206 die Komponente 18 als bewegliche Tür auf, die mit einem Flugbegleitersitz ausgestattet ist, der in geschlossener Stellung der Tür, und damit in Ausrichtung der Flugzeuglängsachse benutzt werden kann.
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In 8 ist ein Verfahren 300 zum Arretieren und Lösen einer beweglichen Komponente an Bord eines Luftfahrzeugs gezeigt. Das Verfahren weist folgende Schritte auf:
- – In einem ersten Schritt 302 wird eine Tragstruktur mit einem ersten Haltebereich und einem zweiten Haltebereich vorgesehen. Der erste Schritt 302 kann auch als Schritt a) bezeichnet werden.
- – In einem zweiten Schritt 304 wird eine bewegliche Komponente vorgesehen, die mit einer Haltevorrichtung beweglich an dem ersten Haltebereich befestigt ist und mit einer Verriegelungsvorrichtung an dem zweiten Haltebereich verriegelbar ist. Die Verriegelungsvorrichtung weist wenigstens ein bewegliches Riegelelement und wenigstens eine Riegelaufnahme auf. Der zweite Schritt 304 kann auch als Schritt b) bezeichnet werden.
- – In einem dritten Schritt 306 wird das wenigstens eine bewegliche Riegelelement zwischen einer Offenstellung und einer Verriegelungsstellung oder umgekehrt bewegt, um die bewegliche Komponente temporär zu arretieren oder zu lösen. Das wenigstens eine bewegliche Riegelelement steht in der Verriegelungsstellung mit der Riegelaufnahme im Eingriff, so dass die bewegliche Komponente temporär unbeweglich gehalten ist. In der Offenstellung ist eine Bewegung der beweglichen Komponente gestattet. Das wenigstens eine bewegliche Riegelelement ist an dem zweiten Haltebereich angeordnet und die wenigstens eine Riegelaufnahme ist an der beweglichen Komponente angeordnet. Der dritte Schritt 306 kann auch als Schritt c) bezeichnet werden.
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In einem weiteren Beispiel ist die bewegliche Komponente eine Tür, die mit einem Sitz ausgebildet, der temporär nutzbar ist. Die Tür ist beispielsweise eine Zugangstür für ein Monument, beispielsweise eine Toilettentür; der Sitz ist beispielsweise ein Flugbegleitersitz. Für den Gebrauch als Flugbegleitersitz wird zunächst die Verrieglungsvorrichtung in die Verriegelungsstellung bewegt, um die Tür zu arretieren. Anschließend wird der Flugbegleitersitz verwendet. Dazu kann beispielsweise ein Sitzelement als Klappsitz ausgebildet sein, der von einer Verstaustellung in eine Nutzstellung heruntergeklappt wird. Wenn die eine Person dann auf dem Sitz Platz genommen hat, kann sich die Person anschnallen.
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Nach Benutzung des Flugbegleitersitzes kann dieser wieder verstaut werden, z.B. nach oben eingeklappt werden. Die Verrieglungsvorrichtung kann dann wieder entriegelt werden, um die bewegliche Komponente bewegen zu können.
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In einer Variante ist vorgesehen, dass die Toilettentür neben der Verrieglungsvorrichtung noch einen weiteren Türhaltemechanismus aufweist, z.B. eine übliche Türschlossanordnung. Für den „normalen Gebrauch“ als Toilettentür, d.h. für den Zugang z.B. zu dem Monument, wird der weitere Türhaltemechanismus verwendet. Die Verrieglungsvorrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung wird dann für die Benutzung des Sitzes verwendet, um die erforderlichen 16g-Crashlasten des Flugbegleitersitzes abfangen zu können, d.h. für den Lastfall einer 16-fachen g-Kraft.
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In einem Beispiel ist vorgesehen, dass das Herunterklappen des Flugbegleitersitzes nur möglich ist, wenn die Verrieglungsvorrichtung in die Verriegelungsstellung gebracht worden ist, z.B. wenn eine Vielzahl beweglicher Riegelelemente mit entsprechenden Riegelaufnahmen in Eingriff steht.
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In einem Beispiel ist vorgesehen, dass bei Herunterklappen des Flugbegleitersitzes automatisch die Verrieglungsvorrichtung in die Verriegelungsstellung gebracht wird.
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Die oberhalb beschriebenen Ausführungsbeispiele können in unterschiedlicher Art und Weise kombiniert werden. Insbesondere können auch Aspekte des Verfahrens für Ausführungsformen der Vorrichtungen sowie Verwendung der Vorrichtungen verwendet werden und umgekehrt.
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Ergänzend ist darauf hinzuweisen, dass „umfassend“ keine anderen Elemente oder Schritte ausschließt und „eine“ oder „ein“ keine Vielzahl ausschließt. Ferner sei darauf hingewiesen, dass Merkmale oder Schritte, die mit Verweis auf eines der obigen Ausführungsbeispiele beschrieben worden sind, auch in Kombination mit anderen Merkmalen oder Schritten anderer oben beschriebener Ausführungsbeispiele verwendet werden können. Bezugszeichen in den Ansprüchen sind nicht als Einschränkung anzusehen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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