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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Sanitärmodul mit Faltnische für ein Flugzeug und einen Flugzeugtürbereich mit einem solchen Sanitärmodul.
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In bestimmten Situationen ist es notwendig, dass das Bordpersonal eines Flugzeugs den Passagieren an der Flugzeugtür bereitsteht, um diesen beim Aus- oder Einstieg behilflich sein zu können. Neben dem planmäßigen Ein- und Ausstieg kann dies beispielsweise in Notfällen aufgrund von Sicherheitsvorschriften gefordert sein. Das Bordpersonal kann in diesem Fall die Evakuierung des Flugzeugs beaufsichtigen und den Passagieren bei eventuellen Ausstiegsproblemen zur Hand gehen. Das Bordpersonal steht hierzu üblicherweise im Innern des Flugzeugs unmittelbar im Bereich der Flugzeugtür. Vielfach ist speziell zu diesem Zweck ein besonderer Bereich im Innenraum des Flugzeugs vorgesehen, welcher auch als „Assist Space” oder „Assistance Space” bezeichnet wird.
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Ein solcher Assist-Space kann in verschiedener Weise realisiert werden. Häufig befinden sich seitlich des Eingangsbereichs eines Flugzeugs verschiedene Einbauten, die zur Benutzung durch die Besatzung oder die Passagiere des Flugzeugs vorgesehen sind. Derartige Einbauten werden mitunter als Monumente bezeichnet und umfassen insbesondere Sanitärmodule (z. B. Toiletten) und Bordküchen. Eine Lösung kann demnach darin bestehen, einen Assist-Space in oder an einem solchen Monument vorzusehen. So beschreiben beispielsweise die Druckschriften
DE 10 2011 109 390 A1 ,
DE 10 2011 116 523 A1 und
DE 10 2011 013 049 A1 unterschiedliche Möglichkeiten im Bereich einer Eingangstür einen Assist-Space unterzubringen. In diesen Fällen wird entweder ein Rücksprung in einem der Monumente vorgesehen oder ein bestimmter Bereich in der Anordnung der Monumente ausgenommen und für das Bordpersonal zur Verfügung gestellt.
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Vor diesem Hintergrund liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, Lösungen zur Schaffung von zusätzlichem Raum im Bereich einer Flugzeugtür zu finden, welche sich flexibel und kurzfristig entsprechend der jeweiligen Flugsituation konfigurieren lassen.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe gelöst durch ein Sanitärmodul mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1, durch einen Flugzeugtürbereich mit den Merkmalen des Patentanspruchs 10 und durch ein Flugzeug mit den Merkmalen des Patentanspruchs 12.
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Demgemäß ist ein Sanitärmodul mit Faltnische für ein Flugzeug vorgesehen. Das Sanitärmodul umfasst eine Seitenwand, welche einen feststehenden vertikalen Abschnitt einer Außenwand des Sanitärmoduls bildet. Ferner umfasst das Sanitärmodul eine Nischenwand, welche einen beweglichen vertikalen Abschnitt der Außenwand des Sanitärmoduls bildet und in einen Innenraum des Sanitärmoduls hineinbewegbar ist. Ferner umfasst das Sanitärmodul zwei Faltverbindungen, welche jeweils eine vertikale Längskante der Nischenwand mit einer vertikalen Längskante der Seitenwand verbinden und zusammen mit der Nischenwand die Faltnische bilden. Die Faltverbindungen sind in den Innenraum des Sanitärraums hinein ausfaltbar, so dass die Nischenwand zur Schaffung eines ausgefalteten Zustands der Faltnische in den Innenraum des Sanitärmoduls derart hineinbewegbar ist, dass von der Nischenwand und den Faltverbindungen eine Nische in der Außenwand des Sanitärmoduls gebildet wird. Die Faltverbindungen sind zur Schaffung eines eingefalteten Zustands der Faltnische derart einfaltbar, dass die Nischenwand an der Seitenwand anliegt
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Darüber hinaus ist ein Flugzeugtürbereich vorgesehen. Der Flugzeugtürbereich umfasst eine Flugzeugtür, einen Eingangsbereich, welcher an die Flugzeugtür angrenzt, und ein erfindungsgemäßes Sanitärmodul, welches mit der Außenwand an den Eingangsbereich angrenzt. Die Faltnische des Sanitärmoduls ist in einem dem Eingangsbereich zugewandten Abschnitt der Außenwand des Sanitärmoduls ausgebildet.
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Darüber hinaus ist ein Flugzeug mit einem erfindungsgemäßen Flugzeugtürbereich vorgesehen.
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Die der vorliegenden Erfindung zugrunde liegende Idee besteht darin ein Mittel zu schaffen, mit Hilfe dessen ein Assist-Space in bestimmten Flugsituation schnell und unkompliziert geschaffen werden kann, ohne dass der entsprechende Raum für andere Zwecke außerhalb dieser bestimmten Flugphasen verloren geht. Der erfindungsgemäßen Lösung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass sich die Sanitärmodule in typischen Passagierflugzeugen direkt neben dem Eingangsbereich der Flugzeugtür befinden, wobei gegebenenfalls eine Außenwand des Sanitärmoduls an den Eingangsbereich angrenzen könnte und eine Eingangstür des Sanitärmoduls im Wesentlichen senkrecht zu dem Eingangsbereich auf einen Längsgang des Flugzeugs führt. Idealer Weise wird eine solche oder ähnliche Konfiguration gewählt, damit das Sanitärmodul während des Fluges von den Passagieren über den Längsgang benutzt werden kann, ohne dass diese den Eingangsbereich und einen häufig daran anschließenden Bereich des Bordpersonals gegebenenfalls mit Ruhezone und/oder mit Bordküchen etc. betreten müssen. Der Eingangsbereich bzw. Bordpersonalbereich wird vielmehr häufig während des Fluges mit einem Vorhang oder einer Trennwand von der Passagierkabine abgetrennt. Nun wird der Assist-Space jedoch normalerweise nur in Flugsituationen benötigt, in welchen die Sanitärmodule nicht benutzt werden können und/oder dürfen. Diese Tatsache zusammen mit der oben beschriebenen geometrischen Anordnung des Flugzeugseingangsbereichs macht sich die vorliegende Lösung zunutze.
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Demnach kann im vorliegenden Fall ein Assist-Space geschaffen werden, indem ein Abschnitt der an den Eingangsbereich angrenzenden Außenwand des Sanitärmoduls einfach in den Innenraum des Sanitärmoduls bewegt wird. Mittels Ein- bzw. Ausfalten der erfindungsgemäßen Faltnische ist jederzeit ein Assist-Space in schneller und unkomplizierter Weise bereitstellbar. Dies hat folglich den erheblichen Vorteil, dass dieser Raum ansonsten voll zur Verfügung steht, nämlich als Innenraum des Sanitärmoduls. Gleichzeitig kann aber in speziellen Flugsituationen ein zusätzlicher Raum geschaffen werden, in welchen das Bordpersonal hineintreten kann, um beispielsweise den Passagieren im Bereich der Flugzeugtür zur Hand zu gehen.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen ergeben sich aus den weiteren Unteransprüchen sowie aus der Beschreibung unter Bezugnahme auf die Figuren.
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Gemäß einer Weiterbildung können die Faltverbindungen jeweils eine oder mehrere Faltwände umfassen. Die Faltwände können miteinander und/oder mit der Seitenwand und/oder mit der Nischenwand verbunden sein. Eine Faltverbindung kann in dieser Weiterbildung in gewisser Ähnlichkeit zu einer Falttür gestaltet sein. Die Faltverbindung kann aus einer Mehrzahl von hintereinander befestigten Faltwänden bestehen, wobei eine endseitige Faltwand mit einer vertikalen Längskante der Seitenwand verbunden ist und einen entsprechende endseitige Faltwand mit einer Längskante der Nischenwand. Dem Fachmann werden sich hieraus unmittelbar eine Reihe ähnlicher oder alternativer Lösungen zur Gestaltung der Faltverbindung erschließen. Beispielsweise kann die Faltverbindung ähnlich zu dem Balg eines Akkordeons mit einer Vielzahl von gefalteten Flächen oder Wänden ausgebildet sein.
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Gemäß einer Weiterbildung können die Faltwände mittels vertikaler Drehgelenke verbunden sein. Alternativ können hier auch Scharnier(gelenke) oder anderen dem Fachmann aus anderen technischen Gebieten bekannte Lösungen verwendet werden. Prinzipiell sind auch Lösungen ohne Gelenkverbindungen denkbar, beispielsweise indem die Faltverbindung aus einer einzelnen, mehrfach gefalteten Wand oder Schicht besteht.
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Gemäß einer Weiterbildung können die Faltwände flexibel ausgebildet sein. Demnach können diese beispielsweise aus einem dünnen, glatten und flexiblen Kunststoff oder dergleichen beststehen. Prinzipiell können diese jedoch beispielsweise auch aus einem stoffähnlichen Material aufgebaut sein.
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Gemäß einer Weiterbildung kann die Nischenwand in dem eingefalteten Zustand der Faltnische bündig mit der Seitenwand abschließen. In dieser Weiterbildung fügt sich die Nischenwand unauffällig und praktisch „unsichtbar” in optisch ansprechender Weise in die Außenwand des Sanitärmoduls ein.
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Gemäß einer Weiterbildung kann die Faltnische so dimensioniert sein, dass die Nische eine stehende Person ganz oder zumindest zu einem großen Teil in dem ausgefalteten Zustand der Faltnische aufnehmen kann. Der mittels der Faltnische gebildete Assist-Space schafft demnach genügend Raum, damit ein Flugbegleiter ohne irgendwelche Umstände genügend Platz findet, um den Passagieren beim Ein- oder Ausstieg zu helfen. Beispielsweise kann die geschaffene Nische eine Breite im Bereich von 40 cm bis 60 cm aufweisen, z. B. 50 cm (was wiederum der Breite der Nischenwand entsprechen kann), und eine Tiefe im Bereich von beispielsweise 10 cm bis 40 cm aufweisen, z. B. 15 cm oder 30 cm.
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Gemäß einer Weiterbildung kann das Sanitärmodul weiterhin eine Verriegelung umfassen. Die Verrieglung kann dazu ausgebildet sein, die Faltnische in dem ausgefalteten Zustand und/oder dem eingefalteten Zustand zu fixieren. Diese Weiterbildung hat den Vorteil, dass die Faltnische nur im Bedarfsfall ein- bzw. ausgeklappt wird und daraufhin so festgestellt wird, dass sie sich nur mittels erneuter Betätigung der Verriegelung wieder bewegen lässt. In dieser Weiterbildung kann beispielsweise verhindert werden, dass Passagiere die Faltnische ohne Befugnis betätigen. Eine solche Verriegelung kann beispielsweise mittels eines oder mehrerer Riegel umgesetzt werden, die sich mechanisch oder elektronisch betätigen lassen.
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Gemäß einer Weiterbildung kann die Verriegelung von außerhalb des Sanitärmoduls bedienbar sein. Prinzipiell wäre es zum Beispiel denkbar, dass die Verriegelung über das Kabinenmanagementsystem betätigt werden kann. Alternativ kann beispielsweise ein Riegel, Hebel oder dergleichen im Bereich der Nischenwand außerhalb des Sanitärmoduls im Bereich der Flugzeugtür vorgesehen sein.
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Gemäß einer Weiterbildung kann die Nischenwand als Sandwich-Paneele ausgebildet sein und/oder aus Sandwich-Paneelen aufgebaut sein. Beispielsweise kann es sich bei der Nischenwand um eine dünne Verkleidungswand oder Verkleidungspaneele oder dergleichen handeln.
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Gemäß einer Weiterbildung kann die Faltnische direkt an die Flugzeugtür angrenzen. Dies hat den Vorteil, dass der entsprechende Flugbegleiter eine ideale Position einnehmen kann, um einem Passagier im Bereich der Eingangstür zur Hilfe zu kommen.
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Die obigen Ausgestaltungen und Weiterbildungen lassen sich, sofern sinnvoll, beliebig miteinander kombinieren. Weitere mögliche Ausgestaltungen, Weiterbildungen und Implementierungen der Erfindung umfassen auch nicht explizit genannte Kombinationen von zuvor oder im Folgenden bezüglich der Ausführungsbeispiele beschriebenen Merkmale der Erfindung. Insbesondere wird dabei der Fachmann auch Einzelaspekte als Verbesserungen oder Ergänzungen zu der jeweiligen Grundform der vorliegenden Erfindung hinzufügen.
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Die vorliegende Erfindung wird nachfolgend anhand der in den schematischen Figuren angegebenen Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es zeigen dabei:
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1a, 1b schematische Draufsichten auf einen Flugzeugtürbereich mit einer Flugzeugtür und mit einem Sanitärmodul mit einer Faltnische gemäß einer Ausführungsform der Erfindung, wobei sich die Faltnische in 1a in einem eingefalteten Zustand und in 1b in einem ausgefalteten Zustand befindet;
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2 schematische Draufsichten auf die Faltnische aus 1a und 1b in verschiedenen Faltzuständen; und
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3 eine schematische Seitenansicht eines Flugzeugs mit der Flugzeugtür aus 1a und 1b.
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Die beiliegenden Figuren sollen ein weiteres Verständnis der Ausführungsformen der Erfindung vermitteln. Sie veranschaulichen Ausführungsformen und dienen im Zusammenhang mit der Beschreibung der Erklärung von Prinzipien und Konzepten der Erfindung. Andere Ausführungsformen und viele der genannten Vorteile ergeben sich im Hinblick auf die Zeichnungen. Die Elemente der Zeichnungen sind nicht notwendigerweise maßstabsgetreu zueinander gezeigt.
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In den Figuren der Zeichnung sind gleiche, funktionsgleiche und gleich wirkende Elemente, Merkmale und Komponenten – sofern nichts anderes ausgeführt ist – jeweils mit denselben Bezugszeichen versehen.
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1a und 1b zeigen schematische Draufsichten auf einen Flugzeugtürbereich mit einer Flugzeugtür und mit einem Sanitärmodul mit einer Faltnische gemäß einer Ausführungsform der Erfindung. Die Faltnische befindet sich in 1a in einem eingefalteten Zustand und in 1b in einem ausgefalteten Zustand. 1b zeigt hierbei einen vergrößerten Ausschnitt von 1a.
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In 1a bezeichnet das Bezugszeichen 100 ein Flugzeug, beispielsweise ein Passagierflugzeug. Das Flugzeug 100 umfasst einen Flugzeugtürbereich 9 mit einer Flugzeugtür 12, an welche im Innern des Flugzeugs 100 ein Eingangsbereich 13 angrenzt. Beispielhaft zeigt 3 eine schematische Seitenansicht eines solchen Flugzeugs 100 mit der Flugzeugtür 12 aus 1a und 1b. Direkt angrenzend an den Eingangsbereich 13 und die Flugzeugtür 12 befindet sich ein Sanitärmodul 1, wobei eine Außenwand 11 des Sanitärmoduls 1 eine Seitenwand des Eingangsbereichs 13 bildet. Links vom Eingangsbereich 13 schließt sich ein Bordpersonalbereich an (ohne Bezugszeichen) an und rechts von dem Eingangsbereich 13 führt ein Mittelgang (ebenfalls ohne Bezugszeichen) von dem Eingangsbereich 13 in etwa einem rechten Winkel zu den Passagiersitzen (ohne Bezugszeichen). Das Sanitärmodul 1 umfasst einen Innenraum 4, welcher beispielsweise mit einer Toilette, einer Dusche, einem Waschtisch etc. ausgestattet sein kann.
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Die Außenwand 11 des Sanitärmoduls 1 ist in eine Seitenwand 2 und eine Nischenwand 3 unterteilt. Die Seitenwand 2 bildet hierbei einen feststehenden vertikalen Abschnitt der Außenwand 11, wohingegen die Nischenwand 3 einen beweglichen vertikalen Abschnitt der Außenwand 11 bildet. Insbesondere ist die Nischenwand 3 derart beweglich ausgebildet, dass diese in den Innenraum 4 des Sanitärmoduls 1 hineinbewegbar ist. Beispielsweise kann die Nischenwand 3 derart ausgebildet sein, dass sie durch simples händisches Drücken oder Pressen von einer in dem Eingangsbereich 13 stehenden Person in den Innenraum 4 bewegt werden kann. Alternativ oder zusätzlich sind auch andere mechanische und/oder elektronische Lösungen vorgesehen. So kann beispielsweise ein Hebel vorgesehen sein oder eine elektronische Schalteinrichtung, mit Hilfe derer einen Bewegung der Nischenwand 3 in den Innenraum 4 ausgelöst werden kann.
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Grundsätzlich bildet die Nischenwand 3 einen Teil einer Faltnische 10, welche untenstehend in Bezug auf 2 ausführlich erläutert wird. Die Nischenwand 3 kann zur Schaffung eines ausgefalteten Zustands der Faltnische 10 in den Innenraum 4 des Sanitärmoduls 1 hineinbewegt werden, so dass eine Nische 8 in der Außenwand 11 des Sanitärmoduls 1 geschaffen wird. 1a zeigt einen eingefalteten Zustand der Faltnische 10, in welchem die Nischenwand 3 an der Seitenwand 2 anliegt und im Wesentlichen bündig mit der Seitenwand 2 abschließt. 1b zeigt einen ausgefalteten Zustand der Faltnische 10, in welchem die Nischenwand 3 in den Innenraum 4 des Sanitärmoduls 1 hineinbewegt wurde. Die Außenwand 11 des Sanitärmoduls 1 weist in diesem Fall einen Nische 8 auf. Diese Nische 8 kann beispielsweise als Assist-Space oder dergleichen dienen, um dem Flugpersonal in bestimmten Flugsituationen (z. B. Ein- bzw. Ausstieg oder Notfallevakuierungen) zu ermöglichen, Passagiere beim Einsteigen oder Aussteigen durch die Flugzeugtür zu unterstützen. Zu diesem Zweck können die Flugbegleiter die Faltnische 10 in den Innenraum 4 des Sanitärmoduls 1 hineinfalten und in die Nische 8 treten. Gegebenenfalls kann es vorgesehen sein, dass die Flugbegleiter vorher den Innenraum 4 des Sanitärmoduls 1 überprüfen und/oder für die Benutzung sperren. Dies kann beispielsweise direkt durch die Flugbegleiter per Augenschein vollzogen werden. Prinzipiell sind aber auch halb- oder vollautomatische Lösungen vorgesehen, in denen ein Kabinenmanagementsystem oder dergleichen anzeigt, ob das Sanitärmodul 1 belegt ist oder nicht, und die Faltnische 10 darauf aufbauend gesperrt oder freigegeben wird, beispielswiese kann hierzu eine mechanische oder elektronische Verriegelung 15 für die Faltnische 10 vorgesehen sein. In besonders einfach gestalteten Lösungen kann die Faltnische 10 zur einfachen händischen Bedienung ausgebildet sein. Alternativ oder zusätzlich sind jedoch auch Lösungen vorgesehen, in welchen die Faltnische 10 elektronisch auslösbar ist, beispielsweise über das Kabinenmanagementsystem. In allen anderen Flugsituationen, in welchen der Assist-Space nicht benötigt wird, kann die Faltnische 10 eingefaltet werden, so dass das Sanitärmodul 1 ohne Einschränkung benutzbar ist, d. h. insbesondere der Innenraum 4 voll und ganz für das Sanitärmodul 1 zur Verfügung steht.
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Dem Fachmann werden sich verschiedene Lösungen erschließen, wie die Faltnische 10 zum Boden bzw. Decke des Flugzeugs 100 bzw. der Passagierkabine bzw. des Sanitärmoduls 1 geschlossen wird. So kann beispielsweise vorgesehen sein, dass die Verriegelung 15 dazu ausgebildet ist, die Faltnische 10, d. h. die Nischenwand 3 und/oder die Faltverbindungen 5, in dem ausgefalteten Zustand und/oder dem eingefalteten Zustand in einem Boden des Flugzeugs 100 oder des Sanitärmoduls 1 festzustellen. Beispielsweise können Führungsschienen oder Nuten oder dergleichen vorgesehen sein, in welchen sich die Komponenten der Faltnische 10 oben an der Decke und unten an dem Boden des Flugzeugs 100 (bzw. der Passagierkabine oder des Sanitärmoduls 1) entlangbewegen und/oder in welche diese einrastbar sind.
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2 zeigt schematische Draufsichten auf die Faltnische 10 aus 1a und 1b in verschiedenen Faltzuständen.
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Wie oben erläutert ist die Außenwand 11 des Sanitärmoduls 1 in eine feststehende Seitenwand 2 und eine bewegliche Nischenwand 3 eingeteilt. Die Nischenwand 3 bildet zusammen mit zwei Faltverbindungen 5 eine Faltnische 10. Die Faltverbindungen 5 verbinden jeweils eine vertikale Längskante der Nischenwand 3 mit einer vertikalen Längskante der Seitenwand 2. Die Faltverbindungen 5 sind in den Innenraum 4 des Sanitärmoduls 1 hinein ausfaltbar. Hierzu weist jede Faltverbindung 5 zwei Faltwände 14 auf, welche jeweils miteinander verbunden sind. Eine der Faltwände 14 ist darüber hinaus jeweils mit der Seitenwand 2 verbunden, während die andere Faltwand 14 jeweils mit der Nischenwand 3 gekoppelt ist. Die Faltwände 14 sind untereinander über vertikale Drehgelenke 16 oder dergleichen verbunden. Somit kann die Nischenwand 3 zur Schaffung eines ausgefalteten Zustands 6 der Faltnische 10 in den Innenraum 4 des Sanitärmoduls 1 hineinbewegt werden, wobei die Faltverbindungen 5 in den Innenraum 4 hinein ausgefaltet werden und im Ergebnis eine Nische 8 in der Außenwand 11 des Sanitärmoduls 1 geschaffen wird. Der Ablauf eines Ausfaltvorgangs ist von links nach rechts in 2 durch Pfeile angedeutet. Von einem eingefalteten Zustand 7 der Faltnische 10 ausgehend, in welchem die Nischenwand 3 an der Seitenwand 2 anliegt und die Faltverbindungen 5 eingefaltet sind, kann die Nischenwand 3 in den Innenraum 4 des Sanitärmoduls 1 hineinbewegt werden, bis ein vollständiger ausgefalteter Zustand 6 der Faltnische 10 geschaffen wird, in welchem die Faltverbindungen 5 maximal ausgefaltet sind und die Nischenwand 3 maximal in den Innenraum 4 hineinversetzt ist. Die abgebildete Ausführung der Faltnische 10 und insbesondere die Ausgestaltung der Faltverbindungen 5 ist lediglich beispielhafter Natur und dem Fachmann werden sich entsprechend gleichwirkende Lösungen in naheliegender Weise erschließen. Beispielsweise können die Faltverbindungen 5 aus einer größeren oder kleineren Anzahl von Faltwänden 14 bestehen. Alternativ kann überdies ein unterschiedlicher Mechanismus zur Schaffung einer Faltverbindung 5 gewählt werden, welcher ein entsprechendes Einfalten der Faltnische 10 in den Innenraum 4 ermöglicht.
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In der vorangegangenen detaillierten Beschreibung sind verschiedene Merkmale zur Verbesserung der Stringenz der Darstellung in einem oder mehreren Beispielen zusammengefasst worden. Es sollte dabei jedoch klar sein, dass die obige Beschreibung lediglich illustrativer, keinesfalls jedoch beschränkender Natur ist. Sie dient der Abdeckung aller Alternativen, Modifikationen und Äquivalente der verschiedenen Merkmale und Ausführungsbeispiele. Viele andere Beispiele werden dem Fachmann aufgrund seiner fachlichen Kenntnisse in Anbetracht der obigen Beschreibung sofort und unmittelbar klar sein.
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Die Ausführungsbeispiele wurden ausgewählt und beschrieben, um die der Erfindung zugrundeliegenden Prinzipien und ihre Anwendungsmöglichkeiten in der Praxis bestmöglich darstellen zu können. Dadurch können Fachleute die Erfindung und ihre verschiedenen Ausführungsbeispiele in Bezug auf den beabsichtigten Einsatzzweck optimal modifizieren und nutzen. In den Ansprüchen sowie der Beschreibung werden die Begriffe „beinhaltend” und „aufweisend” als neutralsprachliche Begrifflichkeiten für die entsprechenden Begriffe „umfassend” verwendet. Weiterhin soll eine Verwendung der Begriffe „ein”, „einer” und „eine” eine Mehrzahl derartig beschriebener Merkmale und Komponenten nicht grundsätzlich ausschließen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Sanitärmodul
- 2
- Seitenwand
- 3
- Nischenwand
- 4
- Innenraum
- 5
- Faltverbindung
- 6
- ausgefalteter Zustand
- 7
- eingefalteter Zustand
- 8
- Nische
- 9
- Flugzeugtürbereich
- 10
- Faltnische
- 11
- Außenwand
- 12
- Flugzeugtür
- 13
- Eingangsbereich
- 14
- Faltwand
- 15
- Verriegelung
- 16
- Drehgelenk
- 100
- Flugzeug
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102011109390 A1 [0003]
- DE 102011116523 A1 [0003]
- DE 102011013049 A1 [0003]