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Die Erfindung betrifft einen drehbaren Flugbegleitersitz sowie eine Flugzeugmonumentbaugruppe, die einen derartigen drehbaren Flugbegleitersitz umfasst.
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In der Passagierkabine eines modernen Verkehrsflugzeugs vorgesehene Flugbegleitersitze werden vom Kabinenpersonal insbesondere während des Starts und während der Landung des Flugzeugs benutzt. Ein derzeit gängiger Flugbegleitersitz, wie er beispielsweise in der
DE 10 2008 009 938 A1 beschrieben ist, umfasst ein in ein Sockelelement und ein Rückenlehnenelement unterteiltes Trägerelement sowie ein an dem Trägerelement befestigtes und als Klappsitzelement ausgebildetes Sitzelement. Wenn der Flugbegleitersitz nicht benutzt wird, befindet sich das Sitzelement platzsparend in einer hochgeklappten Position, d. h. eine Sitzfläche des Sitzelements ist einer Vorderseite des Rückenlehnenelements des Trägerelements zugewandt. Der Flugbegleitersitz ist über das Sockelelement des Trägerelements am Flugzeugkabinenboden angebunden.
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Darüber hinaus ist aus der
DE 3 790 556 C1 ein drehbarer Flugbegleitersitz bekannt, der nicht nur ein relativ zu einem Trägerelement klappbares Sitzelement, sondern auch ein drehbares Rückenlehnenelement umfasst. Wenn diese Sitze nicht in Benutzung sind, befindet sich das Rückenlehnenelement in einer derartigen Position, dass ein Sitzelement und eine Vorderseite des Rückenlehnenelements vom Innenraum der Passagierkabine abgewandt sind. In einer Betriebsposition des Flugbegleitersitzes sind das Sitzelement und die Vorderseite des Rückenlehnenelements dagegen vom Innenraum der Passagierkabine aus zugänglich, so dass ein Flugbegleiter auf dem Sitzelement Platz nehmen kann.
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Die Erfindung ist auf die Aufgabe gerichtet, einen drehbaren Flugbegleitersitz anzugeben, der auch bei Layoutänderungen der Flugzeugkabine einfach und unkompliziert zu montieren ist. Ferner ist die Erfindung auf die Aufgabe gerichtet, eine einen derartigen drehbaren Flugbegleitersitz umfassende Flugzeugmonumentbaugruppe bereitzustellen.
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Diese Aufgabe wird durch einen drehbaren Flugbegleitersitz mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und eine Flugzeugmonumentbaugruppe mit den Merkmalen des Anspruchs 14 gelöst.
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Ein Flugbegleitersitz umfasst ein Rückenlehnenelement und ein an dem Rückenlehnenelement befestigtes Sitzelement. Das Sitzelement kann als Klappsitzelement ausgeführt sein. Im hochgeklappten Zustand des Sitzelements liegt dann eine Sitzfläche des Sitzelements an einer Vorderseite des Rückenlehnenelements an. Im heruntergeklappten Zustand des Sitzelements erstreckt sich das Sitzelement bzw. die Sitzfläche des Sitzelements dagegen im Wesentlichen senkrecht zur Vorderseite des Rückenlehnenelements. Wenn sich das Sitzelement in seinem heruntergeklappten Zustand befindet, kann ein Flugbegleiter, beispielsweise während des Starts und während der Landung des Flugzeugs auf dem Flugbegleitersitz Platz nehmen.
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Der Flugbegleitersitz ist als drehbarer Flugbegleitersitz ausgebildet, d. h. das Rückenlehnenelement ist, gemeinsam mit dem Sitzelement, um eine Drehachse drehbar, die sich im in einer Flugzeugkabine montierten Zustand des Flugbegleitersitzes in vertikaler Richtung erstreckt. Durch Drehen des Rückenlehnenelements um die Drehachse kann der Flugbegleitersitz zwischen einer Ruheposition und einer Betriebsposition bewegt werden. Wenn sich der Flugbegleitersitz in seiner Ruheposition befindet, ist die Vorderseite des Rückenlehnenelements vom Innenraum der Flugzeugkabine abgewandt. Eine Rückseite des Rückenlehnenelements ist dagegen dem Innenraum der Flugzeugkabine zugewandt. Wenn sich der Flugbegleitersitz in seiner Betriebsposition befindet, ist die Vorderseite des Rückenlehnenelements dagegegen vom Innenraum der Flugzeugkabine aus zugänglich, so dass das Sitzelement heruntergeklappt und der Flugbegleitersitz benützt werden kann. In einer bevorzugten Ausführungsform des Flugbegleitersitzes ist das Rückenlehnenelement um einen Winkel von ca. 90° um die Drehachse drehbar.
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Schließlich umfasst der Flugbegleitersitz eine Befestigungsvorrichtung zur Befestigung des Flugbegleitersitzes an einer Seitenwand des Flugzeugmonuments. Bei dem Flugzeugmonument kann es sich um eine Galley, ein Toilettenmodul, eine Trennwand oder ein anderes in der Flugzeugkabine installiertes Flugzeugmonument handeln. Die Befestigungsvorrichtung ist so gestaltet und dimensioniert, dass sie dazu in der Lage ist, eine vorgegebene Maximalkraft, die im Betrieb des Flugbegleitersitzes in den Flugbegleitersitz eingeleitet werden kann, über die Seitenwand des Flugzeugmonuments abzuleiten. Die Maximalkraft, die die Befestigungsvorrichtung über die Seitenwand des Flugzeugmonuments ableiten muss, wird durch entsprechende Zulassungsbestimmungen vorgegeben. Insbesondere handelt es sich bei der Maximalkraft um eine errechnete Maximalkraft, die in einem Notfall auf den Flugbegleitersitz wirkt. Beispielsweise kann als vorgegebene Maximalkraft eine Kraft angenommen werden, die auf den Flugbegleitersitz wirkt, wenn der Flugbegleitersitz einer Beschleunigung von 9 G bzw. 16 G ausgesetzt ist.
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Durch die Ausgestaltung des Flugbegleitersitzes mit einer Befestigungsvorrichtung, die die Ableitung aller im Betrieb des Flugbegleitersitzes auf den Flugbegleitersitz wirkenden Kräfte über die Seitenwand des Flugzeugmonuments erlaubt, kann auf eine kraftübertragende Fixierung des Flugbegleitersitzes am Flugzeugkabinenboden verzichtet werden. Bei einer Änderung des Kabinenlayouts, die mit einer Veränderung der Position des Flugzeugmonuments verbunden ist, kann dann in vorteilhafter Weise auf eine entsprechende Anpassung der strukturellen Anbindung des Flugbegleitersitzes am Flugzeugkabinenboden verzichtet werden. Kabinenlayoutänderungen werden dadurch vereinfacht. Darüber hinaus ist es sogar denkbar, das Flugzeugmonument bzw. zumindest die Seitenwand des Flugzeugmonuments und den Flugbegleitersitz bereits außerhalb des Flugzeugs zu einer eigenständig handhabbaren Baugruppe vorzumontieren. Dadurch können Montagearbeiten, die in der Flugzeugkabine durchgeführt werden, reduziert werden.
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Die Befestigungsvorrichtung kann einen Rahmen umfassen. Vorzugsweise weist der Rahmen ein erstes, ein zweites, ein drittes und ein viertes Rahmenelement auf. Unabhängig davon, ob sich der Flugbegleitersitz in seiner Betriebsposition oder in seiner Ruheposition befindet, ist das erste Rahmenelement vorzugsweise im Wesentlichen parallel zu einer Oberseite einer Kopfstütze des Flugbegleitersitzes ausgerichtet. Vorzugsweise erstreckt sich das erste Rahmenelement über einen Teilabschnitt der Oberseite der Kopfstütze. Das zweite Rahmenelement ist dagegen vorzugsweise im Wesentlichen parallel zu einer Rückseite des Rückenlehnenelements des Flugbegleitersitzes ausgerichtet, wenn sich der Flugbegleitersitz in seiner Betriebsposition befindet. Eine Drehung des Rückenlehnenelements um die Drehachse um ca. 90° in die Ruheposition des Flugbegleitersitzes bewirkt dagegen, dass das zweite Rahmenelement im Wesentlichen parallel zu einer ersten Seitenfläche des Rückenlehnenelements ausgerichtet ist.
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Das dritte Rahmenelement erstreckt sich vorzugsweise im Wesentlichen parallel zu dem ersten Rahmenelement und ist, wenn sich der Flugbegleitersitz in seiner Betriebsposition befindet, vorzugsweise im Wesentlichen parallel zu einer Unterseite des Sitzelements des Flugbegleitersitzes ausgerichtet. Das vierte Rahmenelement ist in der Betriebsposition des Flugbegleitersitzes vorzugsweise im Wesentlichen parallel zu der ersten Seitenfläche des Rückenlehnenelements des Flugbegleitersitzes ausgerichtet. Wenn sich der Flugbegleitersitz in seiner Ruheposition befindet, erstreckt sich das vierte Rahmenelement vorzugsweise im Wesentlichen parallel zur Vorderseite des Rückenlehnenelements.
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Das dritte Rahmenelement wird vorzugsweise von einem Abschnitt einer oberen Begrenzungswand eines Staufachs gebildet, das im in einer Flugzeugkabine montierten Zustand des Flugbegleitersitzes unterhalb des Flugbegleitersitzes angeordnet ist. Das Staufach kann beispielsweise dazu dienen, Notfallausrüstungsgegenstände aufzunehmen. Das Staufach ist vorzugsweise so dimensioniert, dass es im Wesentlichen bündig mit der Rückseite des Rückenlehnenelements des Flugbegleitersitzes abschließt, wenn sich der Flugbegleitersitz in seiner Ruheposition befindet.
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Ein erster Abschnitt des vierten Rahmenelements ist vorzugsweise einstückig mit dem ersten Rahmenelement ausgebildet. Ein nicht einstückig mit dem ersten Rahmenelement ausgebildeter zweiter Abschnitt des vierten Rahmenelements ist vorzugsweise in einer Nut aufgenommen, die von einer dem vierten Rahmenelement zugewandten Oberfläche des ersten Rahmenelements sowie einem Teilbereich des einstückig mit dem ersten Rahmenelement ausgebildeten ersten Abschnitts des vierten Rahmenelement begrenzt wird. Eine derartige Konfiguration ermöglicht eine optimierte Krafteinleitung in die Seitenwand des Flugzeugmonuments.
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In dem vierten Rahmenelement ist vorzugsweise mindestens eine Bohrung zur Aufnahme eines Befestigungsmittels zur Befestigung des Rahmens an der Seitenwand des Flugzeugmonuments ausgebildet. Als Befestigungsmittel kann eine Schraube, ein Niet oder dergleichen verwendet werden. Vorzugsweise weist das vierte Rahmenelement eine Mehrzahl von Bohrungen auf, wobei die Anzahl der Bohrungen bzw. die Anzahl der in den Bohrungen aufzunehmenden Befestigungsmittel an die Maximalkraft angepasst sein kann, die die Befestigungsvorrichtung über die Seitenwand des Flugzeugmonuments ableiten soll.
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Das Rückenlehnenelement kann eine mit einem Innengewinde versehene Aufnahmevorrichtung umfassen. In der Aufnahmevorrichtung kann ein mit einem Außengewinde versehener Abschnitt der Drehachse verschraubt sein, um die Drehachse mit dem Rückenlehnenelement zu verbinden. Die Aufnahmevorrichtung kann beispielsweise in einem Rahmen des Rückenlehnenelements vorgesehen sein. Falls gewünscht, kann die Aufnahmevorrichtung eine Senkung umfassen, die der Aufnahme einer Kontermutter dient. Durch die Kontermutter kann die Drehachse verdrehsicher mit dem Rückenlehnenelement verbunden werden.
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Die Befestigungsvorrichtung kann eine erste Verbindungseinrichtung zur drehbaren Verbindung der Drehachse mit dem Rahmen und/oder eine zweite Verbindungseinrichtung zur drehbaren Verbindung der Drehachse mit dem Rahmen umfassen. Die erste Verbindungseinrichtung kann dazu dienen, die Drehachse drehbar mit dem ersten Rahmenelement zu verbinden. Die zweite Verbindungseinrichtung kann dagegen dazu vorgesehen sein, die Drehachse drehbar mit dem dritten Rahmenelement zu verbinden. Bei einer derartigen Konfiguration der Befestigungsvorrichtung werden auf den Flugbegleitersitz wirkende Kräfte über die Drehachse und die erste bzw. die zweite Verbindungseinrichtung in den Rahmen eingeleitet. Eine Befestigungsvorrichtung mit einer ersten und einer zweiten Verbindungseinrichtung ist auch zum Zusammenwirken mit einer zweiteilig ausgeführten Drehachse geeignet.
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Die erste Verbindungsvorrichtung kann eine insbesondere in dem ersten Rahmenelement ausgebildete Bohrung zur Aufnahme der Drehachse umfassen. In ähnlicher Weise kann die zweite Verbindungseinrichtung eine insbesondere in dem dritten Rahmenelement ausgebildete Bohrung zur Aufnahme der Drehachse umfassen. Diese Bohrung(en) kann/können mit einem radialen nach innen ragenden Flansch versehen sein.
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Eine erste Oberfläche des Flanschs kann dann eine Anlagefläche für einen Kopf einer in Form eines Bolzens ausgebildeten Drehachse bilden. Durch das Zusammenwirken der ersten Flanschoberfläche mit dem Kopf der in Form eines Bolzens ausgebildeten Drehachse wird die Position der in Form eines Bolzens ausgebildeten Drehachse relativ zu dem Rahmen festgelegt. Eine der ersten Oberfläche gegenüberliegende zweite Oberfläche des Flanschs kann dagegen eine Anlagefläche für ein zumindest teilweise in der Bohrung aufgenommenes Lager bilden. Das Lager kann beispielsweise in Form eines Kugellagers ausgeführt sein.
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Zur Befestigung des Lagers in seiner Position in der Bohrung kann ein Federring verwendet werden. Der Federring kann insbesondere in einer Nut gelagert sein, die in einer Wand der Bohrung ausgebildet ist. Eine derartige Baugruppe ist einfach montierbar, ermöglicht eine gute Kraftübertragung und sorgt somit für eine sichere Halterung des Flugbegleitersitzes.
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Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform des Flugbegleitersitzes ist die Drehachse, die, wie bereits erwähnt, einteilig oder zweiteilig ausgeführt sein kann, in einem Abstand von der ersten Seitenfläche des Rückenlehnenelements im Bereich einer Vorderseite des Rückenlehnenelements mit dem Rückenlehnenelement verbunden. Eine derartige Konfiguration ermöglicht eine besonders platzsparende Anordnung des Flugbegleitersitzes, da es dadurch nicht länger erforderlich ist, an der Seitenwand des Flugzeugmonuments, an der der Flugbegleitersitz befestigt ist, eine der ersten Seitenfläche des Rückenlehnelements entsprechend Fläche freizuhalten, um eine ungehinderte Drehung des Flugbegleitersitzes aus seiner Ruheposition in seine Betriebsposition zu ermöglichen.
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Das Merkmal des Flugbegleitersitzes, dass die Drehachse in einem Abstand von der ersten Seitenfläche des Rückenlehnenelements im Bereich einer Vorderseite des Rückenlehnelements mit dem Rückenlehnenelement verbunden ist, kann auch unabhängig von dem Merkmal des Flugbegleitersitzes, dass eine Befestigungsvorrichtung so gestaltet und dimensioniert ist, dass sie dazu in der Lage ist, eine vorgegebene Maximalkraft, die im Betrieb des Flugbegleitersitzes in den Flugbegleitersitz eingeleitet wird, über die Seitenwand des Flugzeugmonuments abzuleiten, beansprucht werden. Im Übrigen ist eine beliebige Kombination der vorstehend und nachfolgend beschriebenen Merkmale des Flugbegleitersitzes möglich.
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Eine von der ersten Seitenfläche und einer Rückseite des Rückenlehnenelements gebildete Kante des Flugbegleitersitzes ist vorzugsweise abgerundet ausgebildet. Dadurch wird insbesondere in Kombination mit dem oben beschriebenen Rahmen ein ungehindertes Verdrehen des Rückenlehnenelements um die Drehachse ermöglicht, d. h. die abgerundete Kante verhindert, dass das Rückenlehnenelement bei einer Drehung um die Drehachse an dem Rahmen, insbesondere dem zweiten Rahmenelement anstößt.
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Der Flugbegleitersitz kann ferner eine Verblendung umfassen, die dazu eingerichtet ist, die abgerundete Kante des Rückenlehnenelements abzudecken, wenn sich der Flugbegleitersitz in seiner Ruheposition befindet. Die Verblendung kann beispielsweise in Form einer Klappe ausgeführt sein, die schwenkbar an dem Rahmen, insbesondere dem zweiten Rahmenelement angelenkt Ist. Die Verblendung ist vorzugsweise mittels einer geeigneten Vorspannvorrichtung, beispielsweise einer Feder, in eine Position vorgespannt, in der sie die abgerundete Kante des Rückenlehnenelements abdeckt. Die Vorspanneinrichtung ist jedoch vorzugsweise so dimensioniert, dass sie die Drehung des Rückenlehnenelements um die Drehachse nicht behindert, d. h. die Verblendung wird bei einer Drehung des Rückenlehnenelements, die das Rückenlehnenelement ausführt, um den Flugbegleitersitz in seine Betriebsposition zu bringen, mitgenommen. Bei einer Rückbewegung des Rückenlehnenelements, die das Rückenlehnenelement ausführt, um den Flugbegleitersitz wieder in seine Ruheposition zu bringen, drängt die Vorspanneinrichtung die Verblendung dagegen wieder in ihre Position, in der sie die abgerundete Kante des Rückenlehnenelements abdeckt.
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Eine Flugzeugmonumentbaugruppe umfasst ein Flugzeugmonument sowie einen oben beschriebenen Flugbegleitersitz, der an einer Seitenwand des Flugzeugmonuments befestigt ist. Bei dem Flugzeugmonument kann es sich um eine Galley, ein Toilettenmodul, eine Trennwand oder dergleichen handelt.
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Die Flugzeugmonumentbaugruppe umfasst vorzugsweise ferner ein Staufach, das benachbart zu dem Flugbegleitersitz angeordnet ist. Insbesondere grenzt das Staufach unmittelbar an das zweite Rahmenelement an. Eine derartigen Anordnung des Staufachs ist möglich, da die Drehachse in einem Abstand von der ersten Seitenfläche des Rückenlehnenelements im Bereich einer Vorderseite des Rückenlehnenelements mit dem Rückenlehnenelement verbunden ist und dadurch darauf verzichtet werden kann, einen der Breite der ersten Seitenwand entsprechenden Abstand von dem Rückenlehnenelement zu halten, um eine ungehinderte Drehung des Rückenlehnenelements um die Drehachse zu ermöglichen.
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Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung wird nun anhand der beigefügten schematischen Zeichnungen näher erläutert, von denen
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1 eine dreidimensionale Darstellung einer Flugzeugmonumentbaugruppe zeigt, die einen drehbaren Flugbegleitersitz umfasst, wobei sich der drehbare Flugbegleitersitz in seiner Ruheposition befindet,
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2 eine dreidimensionale Darstellung eines drehbaren Flugbegleitersitzes zeigt, wobei sich der drehbare Flugbegleitersitz in seiner Betriebsposition befindet,
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3 eine Frontansicht der Flugzeugmonumentbaugruppe zeigt, wobei sich der drehbare Flugbegleitersitz in seiner Betriebsposition befindet,
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4 eine Detaildarstellung eines Rahmens einer Befestigungsvorrichtung zur Befestigung des Flugbegleitersitzes an einer Seitenwand eines Flugzeugmonuments zeigt,
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5 eine Detaildarstellung der Verbindung eines ersten Rahmenelements und eines vierten Rahmenelements des Rahmens gemäß 4 zeigt,
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6 eine Detaildarstellung einer Verbindungseinrichtung zur drehbaren Verbindung einer Drehachse, um die ein Rückenlehnenelement des Flugbegleitersitzes drehbar ist, mit dem Rahmen gemäß 4 zeigt,
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7 eine Explosionsdarstellung der Verbindungseinrichtung gemäß 6 zeigt und
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8a und 8b Querschnittsansichten des Rückenlehnenelements und des Rahmens zeigen, wobei sich der Flugbegleitersitz in 8a in seiner Ruheposition und in 8b in seiner Betriebsposition befindet.
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1 zeigt eine Flugzeugmonumentbaugruppe 10 mit einem in Form einer Galley ausgebildeten Flugzeugmonument 12. Ferner umfasst die Flugzeugmonumentbaugruppe 10 einen Flugbegleitersitz 14, der an einer Seitenwand 16 des Flugzeugmonuments 12 befestigt ist. Zur Befestigung des Flugbegleitersitzes 14 an der Flugzeugmonumentseitenwand 16 dient eine Befestigungsvorrichtung 18. Die Befestigungsvorrichtung 18 ist so gestaltet und dimensioniert, dass sie dazu in der Lage ist, eine vorgegebene Maximalkraft die im Betrieb des Flugbegleitersitzes 14 in den Flugbegleitersitz 14 eingeleitet werden kann, über die Seitenwand 16 des Flugzeugmonuments 12 abzuleiten. Die vorgegebene Maximalkraft ist hier eine Kraft, die auf den Flugbegleitersitz 14 wirkt, wenn der Flugbegleitersitz 14 einer Beschleunigung von 9 G bzw. 16 G ausgesetzt ist.
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Wie am Besten in 2 zu erkennen ist, umfasst der Flugbegleitersitz 14 ein Rückenlehnenelement 20 sowie ein an dem Rückenlehnenelement 20 befestigtes und als Klappsitzelement ausgeführtes Sitzelement 22. Im hochgeklappten Zustand (siehe 1) liegt das Sitzelement 22 bzw. eine Sitzfläche des Sitzelements 22 an einer Vorderseite des Rückenlehnenelenents 20 an. In seinem heruntergeklappten Zustand (siehe 2) erstreckt sich das Sitzelement 22, d. h. eine Sitzfläche des Sitzelements 22, dagegen im Wesentlichen senkrecht zu der Vorderseite des Rückenlehnenelements 20.
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Das Rückenlehnenelement 20 ist um eine Drehachse 24a, 24b (siehe 4) drehbar. Durch Drehen des Rückenlehnenelements 20 um die Drehachse 24a, 24b kann der Flugbegleitersitz 14 zwischen einer in 1 gezeigten Ruheposition und einer in 2 veranschaulichten Betriebsposition bewegt werden. Wenn sich der Flugbegleitersitz 14 in seiner Ruheposition befindet, ist die Vorderseite des Rückenelements 20 von einem Innenraum einer Flugzeugkabine, in der die Flugzeugmonumentbaugruppe 10 installiert ist, abgewandt, d. h. die Vorderseite des Rückenlehnenelements 20 ist der Seitenwand 16 des Flugzeugmonuments 12 zugewandt. Um den Flugbegleitersitz 14 in seine Betriebsposition zu bewegen, wird das Rückenlehnenelement 20 um ca. 90° um die Drehachse 24a, 24b relativ zu dem Flugzeugmonument 12 gedreht. Wenn sich der Flugbegleitersitz 14 in seiner Betriebsposition befindet, erstreckt sich die Vorderseite des Rückenlehnenelements 20 im Wesentlichen senkrecht zu der Seitenwand des Flugzeugmonuments 12, so dass das Sitzelement 22 heruntergeklappt werden und ein Flugbegleiter auf dem Flugbegleitersitz 14 Platz nehmen kann.
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Im Folgenden wird die Befestigungsvorrichtung 18 zur Befestigung des Flugbegleitersitzes 14 an der Seitenwand 16 des Flugzeugmonuments 12 näher erläutert. Die Befestigungsvorrichtung 18 umfasst einen Rahmen 26 mit einem ersten, einem zweiten, einem dritten und einem vierten Rahmenelement 26a bis d, siehe 3 und 4. Das erste Rahmenelement 26a erstreckt sich im Wesentlichen parallel zu einer Oberseite einer Kopfstütze 28 des Flugbegleitersitzes 14. Wie in 2 dargestellt ist, ist in der Kopfstütze 28 ein Staufach 30 vorgesehen, in dem Notfallausrüstungsgegenstände, aber auch andere an Bord des Flugzeugs benötigte Gegenstände untergebracht werden können. Beispielsweise kann das Staufach 30 zur Unterbringung eines Bordphones genutzt werden. Das Staufach 30 ist durch ein in 2 der besseren Übersichtlichkeit halber nicht dargestelltes Kopfpolster abgedeckt. Das Kopfpolster kann nach oben oder unten klappbar sein, um das Staufach 30 zugänglich zu machen. Ein Hörer eines in das Staufach 30 integrierten Bordphones kann so angeordnet sein, dass er von einer sich im Wesentlichen parallel zur Vorderseite des Rückenlehnenelements 20 erstreckenden Fläche 27 oder von einer Seitenfläche 29 der Kopfstütze 28 abgezogen werden kann. Eine Positionierung des Hörers im Bereich der Seitenfläche 29 der Kopfstütze 28 hat den Vorteil, dass das Bordphone auch benutzt werden kann, wenn sich der Flugbegleitersitz 14 in seiner Ruheposition befindet.
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Wenn sich der Flugbegleitersitz 14 in seiner Betriebsposition befindet, ist das zweite Rahmenelement 26b im Wesentlichen parallel zu einer Rückseite des Rückenlehnenelements 20 ausgerichtet. In der Ruheposition des Flugbegleitersitzes 14 erstreckt sich das zweite Rahmenelement 26b dagegen im Wesentlichen parallel zu einer ersten Seitenfläche 32 des Rückenlehnenelements 20 und schließt im Wesentlichen bündig mit der ersten Seitenfläche 32 des Rückenlehnenelements 20 ab. Das dritte Rahmenelement 26c erstreckt sich im Wesentlichen parallel zu einer Unterseite des Sitzelements 22, wenn sich der Flugbegleitersitz 14 in seiner Betriebsposition befindet und das Sitzelement 22 heruntergeklappt ist. Das dritte Rahmenelement 26c wird von einem Abschnitt einer oberen Begrenzungswand eines Staufachs 34 gebildet, das unterhalb des Flugbegleitersitzes 14 angeordnet ist. Eine Klappe, durch die das Staufach 34 zugänglich gemacht wird, befindet sich im Bereich einer Fläche 35.
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Das Staufach 34 ist so dimensioniert, dass es bündig mit einer Rückseite des Rückenlehnenelements 20 des Flugbegleitersitzes 14 abschließt, wenn sich der Flugbegleitersitz 14 in seiner Ruheposition befindet, siehe 1. Eine in 3 schematisch angedeutete Verriegelung 25 dient dazu das Sitzelement 22 in seiner heruntergeklappten Position mit dem Staufach 34 zu verriegeln, wenn sich der Flugbegleitersitz 14 in seiner Betriebsposition befindet. Ferner können das Rückenlehnenelement 20 und das Sitzelement 22 vor dem Einklappen des Flugbegleitersitzes 14 gesichert werden. Im Crashfall werden die Kräfte, die durch das Einklappen im Bereich der Drehachse 24a, 24b und im Bereich der Fläche 35 entstehen können, an den Rahmen 26, insbesondere das Rahmenelement 26d übertragen.
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Wenn sich der Flugbegleitersitz 14 in seiner Betriebsposition befindet, ist das vierte Rahmenelement 26d im Wesentlichen parallel zu der ersten Seitenfläche 32 des Rückenlehnenelements 20 ausgerichtet. Wenn sich der Flugbegleitersitz 14 in seiner Ruheposition befindet, erstreckt sich das vierte Rahmenelement 26d im Wesentlichen parallel zur Vorderseite des Rückenlehnenelements 20. Das vierte Rahmenelement 26d dient der Befestigung des Rahmens 26 an der Seitenwand 16 des Flugzeugmonuments 12. Hierzu ist das vierte Rahmenelement 26d mit einer Mehrzahl von Bohrungen 36 versehen. Die Bohrungen 36 dienen jeweils der Aufnahme eines Befestigungsmittels, beispielsweise einer Schraube oder eines Niets zur Befestigung des Rahmens an der Seitenwand 16 des Flugzeugmonuments 12.
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Wie aus 5 ersichtlich wird, ist ein erster Abschnitt 38 des vierten Rahmenelements 26d einstückig mit dem ersten Rahmenelement 26a ausgebildet. Ein zweiter Abschnitt 40 des vierten Rahmenelements 26d ist dagegen als separates Bauteil ausgeführt. Zur Verbindung des nicht einstückig mit dem ersten Rahmenelement 26a ausgebildeten zweiten Abschnitts 40 des Rahmenelements 26b ist eine Nut 42 vorgesehen, die von einer dem vierten Rahmenelement 26d zugewandten Oberfläche des ersten Rahmenelements 26a sowie einem Teilbereich des einstückig mit dem Rahmenelement 26a ausgebildeten ersten Abschnitts 38 des vierten Rahmenelements 26d begrenzt wird. Mit anderen Worten, ein an dem zweiten Abschnitt 40 des vierten Rahmenelements 26d ausgebildeter Vorsprung 44 greift in die Nut 42 ein und wird von einem dem Vorsprung 44 übergreifenden Abschnitt des ersten Rahmenelements 26a sowie des einstückig mit dem ersten Rahmenelement 26a ausgebildeten zweiten Abschnitts 40 des vierten Rahmenelements 26d in der Nut 42 gehalten. Eine derartige Ausgestaltung des Rahmens 26 ermöglicht eine optimierte Kraftübertragung von dem Rahmen 26 auf die Seitenwand 16 des Flugzeugmonuments 12.
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Wie aus den 4, 6 und 7 ersichtlich wird, umfasst das Rückenlehnenelement 20 des Flugbegleitersitzes 14 zwei mit einem Innengewinde versehene Aufnahmevorrichtungen 46a, 46b. Die Aufnahmevorrichtung 46a dient der Aufnahme eines ersten Abschnitts 24a der Drehachse 24a, 24b, während die Aufnahmevorrichtung 46b der Aufnahme eines zweiten Abschnitts 24b der Drehachse 24a, 24b dient. Die Aufnahmevorrichtungen 46a, 46b sind jeweils in einen Rahmen 48 des Rückenlehnenelements 20 ausgebildet und dienen dazu, mit einem mit einem Außengewinde versehenen Abschnitt der Drehachsenabschnitte 24a, 24b verschraubt zu werden. Die Aufnahmevorrichtungen 46a, 46b weisen ferner jeweils eine Senkung 50 auf. In jeder Senkung 50 ist eine Kontermutter 52 angeordnet, die auf den mit einem Außengewinde versehenen Abschnitt eines Drehachsenabschnitts 24a, 24b aufgeschraubt ist, um den Drehachsenabschnitt 24a, 24b drehfest mit dem Rückenlehnenelement 20 zu verbinden.
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Die Befestigungsvorrichtung 18 umfasst ferner eine erste Verbindungseinrichtung 54a zur drehbaren Verbindung des Drehachsenabschnitts 24a mit dem Rahmen 26, d. h. dem ersten Rahmenelement 26a, sowie eine zweite Verbindungseinrichtung 54b zur drehbaren Verbindung des Drehachsenabschnitts 24b mit dem Rahmen 26, d. h. dem dritten Rahmenelement 26c. Jede Verbindungseinrichtung 54a, 54b umfasst eine mit einem radialen nach innen ragenden Flansch 56 versehene Bohrung 58 zur Aufnahme eines Drehachsenabschnitts 24a, 24b. Eine erste Oberfläche des Flanschs 56 bildet eine Anlagefläche für einen Kopf 60, der jeweils in Form eines Bolzens ausgebildeten Drehachsenabschnitte 24a, 24b. Eine der ersten Oberfläche gegenüberliegende zweite Oberfläche des Flanschs 56 bildet dagegen eine Anlagefläche für ein in der Bohrung 58 aufgenommenes Lager 62. In dem in den Figuren gezeigten Ausführungsbeispiel ist das Lager 62 als Pendelkugellager ausgebildet und wird durch einen Federring 64 in seiner Position in der Bohrung 58 gehalten. Der Federring 64 ist in einer Nut 66 gelagert, die in einer Wand der Bohrung 58 ausgebildet ist.
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Durch die Ausbildung des Lagers 62 als Pendelkugellager wird sichergestellt, dass im Crashfall eine vollständige Zerstörung des Lagers 62 verhindert wird. Dadurch wird vermieden, dass sich die Lagerkomponenten verkeilen und damit ggf. ein Verdrehen des Flugbegleitersitzes 14 in seine Ruheposition blockieren. Die Ausbildung des Lagers 62 als Pendelkugellager gewährleistet somit, dass auch im Crashfall ein Verdrehen des Flugbegleitersitzes 14 in seine Ruheposition möglich ist, so dass Flucht- und Rettungswege durch den Flugbegleitersitz 14 nicht beeinträchtigt werden.
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Wie aus 6, insbesondere aber aus den 8a und 8b deutlich wird, sind die Drehachsenabschnitte 24a, 24b jeweils in einem Abstand von der ersten Seitenfläche 32 des Rückenlehnenelements 20 im Bereich der Vorderseite des Rückenlehnenelements 20 mit dem Rückenlehnenelement 20 verbunden. Dadurch muss in der Ruheposition des Flugbegleitersitzes 14 kein Abstand zwischen der ersten Seitenfläche 32 des Rückenlehnenelements 20 und dem zweiten Abschnitt 26b des Rahmenelements 26 freigehalten werden, um eine ungehinderte Drehung des Rückenlehnenelements 20 um die Drehachse 24a, 24b zu ermöglichen. Folglich ist eine besonders einbauraumsparende Anordnung des Flugbegleitersitzes 14 innerhalb der Flugzeugbaugruppe 10 möglich. Um zu verhindern, dass das Rückenlehnenelement 20 bei seiner Drehung um die Drehachse 24a, 24b mit dem Rahmen 26, insbesondere dem zweiten Rahmenelement 26b kollidiert, ist jedoch eine von der ersten Seitenfläche 32 und der Rückseite des Rückenlehnenelements 20 gebildete Kante 68 abgerundet ausgebildet.
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Um Beeinträchtigungen des visuellen Eindrucks des Flugbegleitersitzes 14 durch diese abgerundete Kante 68 zu vermeiden, ist eine Verblendung 70 vorgesehen, die sich entlang des zweiten Rahmenelements 26b erstreckt und die abgerundete Kante 68 abdeckt, wenn sich der Flugbegleitersitz 14 in seiner Ruheposition befindet. Die Verblendung 70 ist in Form einer schwenkbaren Klappe ausgeführt und wird durch eine beispielsweis in Form einer Feder ausgeführten Vorspanneinrichtung in ihre in 8a veranschaulichte Position vorgespannt, in der sie die abgerundete Kante 68 verdeckt. Wenn das Rückenlehnenelement 20 um die Drehachse 24a, 24b gedreht wird, wird die Verblendung 70 dagegen mitgenommen, d. h. die Vorspannkraft der Vorspanneinrichtung ist so gewählt, dass sie die Drehung des Rückenlehnenelements 20 um die Drehachse 24a, 24 nicht behindert.
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Die Anordnung der Drehachse 24, 24b in einem Abstand von der ersten Seitenfläche 32 des Rückenlehnenelements 20 ermöglicht es, auf einen Freiraum in einem zu dem Flugbegleitersitz 14 benachbarten Bereich der Flugzeugmonumentseitenwand 16 zu verzichten. Vielmehr kann, wie in den 1 und 3 veranschaulicht, unmittelbar angrenzend an das zweite Rahmenelement 26b ein Staufach 72 angeordnet werden. Das Staufach 72 kann der Aufnahme von Notfallausrüstungsgegenständen, aber auch anderen Gegenständen dienen. Schließlich ist der Flugbegleitersitz 14 mit einem Sicherheitsgurt ausgestattet.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102008009938 A1 [0002]
- DE 3790556 C1 [0003]