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TECHNISCHES GEBIET
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Die Erfindung betrifft eine Anordnung zum bedarfsweisen Arretieren eines Servierwagens in einer Kabine eines Transportmittels, insbesondere einer Kabine eines Verkehrsflugzeugs. Die Erfindung betrifft ferner ein Transportmittel mit einer darin ausgebildeten Kabine sowie einer Anordnung zum bedarfsweisen Arretieren eines Servierwagens in der Kabine.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Bei der Konzeption von Passagierkabinen in Verkehrsmitteln und insbesondere in Verkehrsflugzeugen liegt eine Herausforderung darin, bei gleichbleibendem Raumvolumen und gleichbleibendem oder verbessertem Komfort die Anzahl an unterbringbaren Passagiersitzen in der Kabine zu maximieren. Sitze für Fahrzeugbegleiter sowie Küchen und Toiletten, welche der Allgemeinheit zur Verfügung stehen, beschränken das Raumangebot für Passagiersitze. Es sind Konzepte und Gestaltungsvarianten bekannt, bei denen diese allgemeinen Einbauten möglichst kompaktiert werden. Hierfür liegt ein Ansatz darin, multifunktionale Einrichtungen einzusetzen, die mehrere Aufgaben erfüllen. Beispielsweise ist bekannt, Servierwagen nicht innerhalb von vorgesehenen Stellplätzen in einer Küche zu be- und entladen oder zu lagern, sondern auch an anderen zeitweise ungenutzten Bereichen. Insbesondere in Verkehrsflugzeugen ist hierfür sinnvoll, eine Arretierung eines Servierwagens durchführen zu können, so dass bei unvorhergesehenen Bewegungen des Flugzeugs ein Servierwagen sich nicht selbstständig in der Kabine bewegt.
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Aus
WO 2015/014850 A1 ist bekannt, eine Trennwand in einer Kabine eines Flugzeugs vorzusehen, die ein flächiges, herausklappbares Element aufweist, unter das ein Servierwagen festklemmbar ist.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Es ist eine Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung oder eine Anordnung mit einer Vorrichtung zum selektiven Arretieren eines Servierwagens vorzuschlagen, die möglichst einfach aufgebaut ist, ein geringes Gewicht aufweist und an unterschiedlichsten Stellen innerhalb einer Kabine eines Verkehrsmittels angeordnet werden kann.
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Diese Aufgabe wird durch eine Anordnung zum bedarfsweisen Arretieren eines Servierwagens in einer Kabine eines Transportmittels gelöst, die die Merkmale des unabhängigen Anspruchs 1 aufweist. Vorteilhafte Ausführungsformen und Weiterbildungen sind den Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung zu entnehmen.
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Es wird eine Anordnung zum bedarfsweisen Arretieren eines Servierwagens in einer Kabine eines Transportmittels vorgeschlagen, die Anordnung aufweisend eine aufrecht zu einem Kabinenfußboden verlaufende Wandung, die eine Höhe aufweist, welche mindestens einer Höhe eines Servierwagens entspricht; eine an einem oberen Befestigungsabschnitt der Wandung positionierte obere Arretiereinheit und eine an einem von dem oberen Befestigungsabschnitt beabstandeten unteren Befestigungsabschnitt der Wandung positionierte untere Arretiereinheit. Die obere Arretiereinheit weist ein erstes Eingriffselement und ein zweites Eingriffselement auf, wobei mindestens eines des ersten Eingriffselements und des zweiten Eingriffselements relativ zu dem jeweils anderen Eingriffselement bewegbar ist. Die obere Arretiereinheit ist dazu ausgebildet, mit dem ersten und zweiten Eingriffselement lösbar in zwei voneinander beabstandete Ausnehmungen und an einem oberen Ende des Servierwagens einzugreifen. Die untere Arretiereinheit weist mindestens ein drittes Eingriffselement auf und ist dazu ausgebildet, in eine bodenseitige Komponente des Servierwagens einzugreifen.
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Die erfindungsgemäße Anordnung kann folglich selektiv und bedarfsweise einen Servierwagen in einer Kabine eines Transportmittels an einer zu einem Kabinenfußboden aufrecht verlaufenden Wandung arretieren. In diesem Zusammenhang ist der Ausdruck „bedarfsweise“ derart zu verstehen, dass ein Servierwagen lediglich bei Bedarf arretiert wird und, selbstverständlich, bei Bedarf leicht wieder aus der Arretierung lösbar ist.
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Die aufrecht zu dem Kabinenfußboden verlaufende Wandung kann eine separate Trennwand sein, die beispielsweise einen Passagiersitzbereich von einem Türbereich und/oder einem Küchenbereich innerhalb der Kabine trennt. Derartige Trennwände dienen insbesondere zur optischen Unterteilung der Kabine und verbessern den Komfort von Passagieren, die sich an direkt zu dem abgetrennten Kabinenbereich gerichteten Plätzen befinden. Gleichermaßen kann die Wandung auch Teil eines Kabinenmonuments sein, das insbesondere in einem Flugzeug ein Küchenmonument, ein Toilettenmonument, ein Monument mit Staufächern oder eine Kombination zweier oder mehrerer derartiger Monumente sein kann.
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Weist das Transportmittel eine Kabinenwandung auf, die zumindest in einem sich an den Fußboden anschließenden Bereich flach bzw. plan ist oder sich hieran eine flache oder plane zusätzliche Wandung anschließen lässt, kann auch ein solcher Bereich zur Aufnahme einer oberen und einer unteren Arretiereinheit genutzt werden.
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Im Sinne der Erfindung ist ein Servierwagen als ein oftmals kastenförmiges Behältnis zu verstehen, das auf Rollen innerhalb der Kabine bewegbar ist und der Aufnahme und Lagerung von Speisen, Getränken, Abfällen und anderen Gegenständen dient. Solche Servierwagen sind zumindest für die Verwendung in Verkehrsflugzeugen weitgehend standardisiert, so dass ein problemloser Austausch von Servierwagen zwischen verschiedenen Flugzeugfabrikaten möglich ist und folglich eine Bestückung von Servierwagen auch außerhalb der Kabine möglich ist. Ein Servierwagen besitzt üblicherweise Fächer zur Aufnahme von Tabletts, Einschüben oder ähnlichen Komponenten. Ein sogenannter „Half-Size Trolley“ weist eine Länge von ungefähr 40 cm auf, während ein sogenannter „Full-Size Trolley“ eine Länge von etwa 75 cm besitzt. Die Breite derartiger Servierwagen beträgt üblicherweise ungefähr 30 cm, während die Höhe ungefähr 1 m beträgt.
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Solche Servierwagen besitzen ein Gehäuse, welches zumindest teilweise aus Aluminium besteht und an einer Oberseite eine von Handgriffen eingeschlossene Vertiefung zum Abstellen von Gegenständen besitzt. Die Handgriffe erstrecken sich üblicherweise im Wesentlichen über die gesamte Breite eines Servierwagens und werden durch eine Querstrebe mit darunter befindlichen Ausnehmungen zum Durchführen einer Hand eines Benutzers ausgeführt.
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Ein Servierwagen weist ferner einen Boden auf, der teilweise lenkbare Rollen hält, mit denen der Servierwagen auf dem Kabinenfußboden steht. Zum Arretieren der Rollen sind üblicherweise Arretiereinrichtungen mit oftmals farblich markierten Pedalen eingesetzt.
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Die obere Arretiereinheit besitzt zwei Eingriffselemente, welche mit zwei voneinander beabstandeten Ausnehmungen des Servierwagens in Eingriff gebracht werden können. Die obere Arretiereinheit ist dafür vorgesehen, an einem oberen Ende des Servierwagens in Ausnehmungen einzugreifen, beispielsweise die oben genannten Ausnehmungen der Handgriffe an zwei entgegengesetzten Enden in Längsrichtung des Servierwagens. Die Eingriffselemente können jegliche Formen annehmen, die es erlauben, diesen Eingriff vorzunehmen.
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Beispielsweise sind längliche Eingriffselemente vorstellbar, welche sich im Wesentlichen in einer Ebene parallel zu dem Kabinenfußboden erstrecken. Die Eingriffselemente können an zwei einander gegenüberliegend angeordneten Enden der oberen Arretiereinheit angeordnet sein und sind etwa dazu ausgebildet, einen durch einander gegenüberliegende Ausnehmungen gebildeten seitlichen Abschnitt des Servierwagens an dem oberen Ende zangenartig zu umgreifen. Um das Einführen des oberen Endes des Servierwagens in die obere Arretiereinheit zu ermöglichen, ist es demzufolge sinnvoll, dass zumindest eines der beiden Eingriffselemente relativ zu dem anderen Eingriffselement bewegbar ist. Hierdurch wird der lichte Abstand zwischen den Eingriffselementen zumindest bereichsweise vergrößert, um nach oder bei dem Positionieren des Servierwagens zu der Wandung hin diesen Abstand wieder zu verkleinern und damit ein vollständiges Eingreifen beider Eingriffselemente durchzuführen.
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Es ist besonders vorteilhaft, zur Arretierung eine Seitenfläche des Servierwagens an der Wandung zu positionieren, so dass sich der Servierwagen um eine geringstmögliche Strecke von der Wandung nach außen hin erstreckt und zusätzlich das durch Massen- bzw. Trägheitskräfte notwendige Haltemoment an den Eingriffselementen aufgrund des in dieser Stellung geringstmöglichen Abstandes des Schwerpunkts des Servierwagens zu der Wandung verringert wird.
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Durch die Bewegbarkeit der beiden Eingriffselemente zueinander könnte, falls gewünscht, zudem auch ermöglicht werden, Servierwagen mit unterschiedlichen Längen, also wahlweise Half-Size Trolleys oder Full-Size-Trolleys, durch die Anordnung zu arretieren. Wie vorangehend dargestellt, sind Servierwagen mit unterschiedlichen Typen bekannt, deren unterschiedliche Längen durch eine entsprechende Bewegung eines der beiden Eingriffselemente zueinander kompensiert werden können.
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Die untere Arretiereinheit weist mindestens ein drittes Eingriffselement auf und kann zusätzlich an einem unteren Abschnitt des Servierwagens eine Halterung erreichen. Damit wird eine bodenseitige Komponente umschlossen oder gehalten, was in Kombination mit der Halterung durch die obere Arretiereinheit die zusätzliche Fixierung der Unterseite des Servierwagens relativ zu der Wandung verbessert.
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In diesem Zusammenhang kann eine bodenseitige Komponente des Servierwagens relativ beliebig geartet sein. Da Servierwagen jedoch üblicherweise einem bestimmten Standard entsprechen, bietet es sich insbesondere an, das dritte Eingriffselement derart zu dimensionieren, dass damit eine der bodenseitig angeordneten Rollen zwischen der Wandung und dem dritten Eingriffselement eingeschlossen wird. Da bereits durch die Fixierung des Servierwagens mit dem ersten und dem zweiten Eingriffselement die Bewegbarkeit des Servierwagens entlang der Wandung nahezu vollständig verhindert wird, kann die einseitige Fixierung einer bodenseitigen Komponente ausreichen, um eine. Ein Moment um eine Achse zwischen dem ersten und dem zweiten Eingriffselement kann damit kompensiert werden. Für die Konzeption des dritten Eingriffselements ist vorzusehen, das dritte Eingriffselement bewegbar zu lagern, so dass es in eine Eingriffs- und eine Freigabeposition bringbar ist.
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Zusammenfassend wird durch die Anordnung folglich eine gewichts- und platzsparende Möglichkeit geschaffen, bedarfsweise Servierwagen in einer Kabine eines Transportmittels zu arretieren. Die zweiteilige Ausführung erlaubt eine sehr leichte, auch nachträgliche Installation und einen geringen Herstellaufwand. Eine Fixierung des Servierwagens wird in sämtlichen Raumrichtungen verhindert. Eine translatorische Bewegung des Servierwagens an der Wandung entlang oder in einer Richtung quer hierzu wird ebenso verhindert, wie eine Drehung um eine vertikale Achse oder um horizontale Achsen.
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In einer vorteilhaften Ausführungsform weist die obere Arretiereinheit ein senkrecht zu der Wandung und parallel zu dem Kabinenfußboden hin verlaufendes längliches Anschlagbauteil auf, das eine zu dem Kabinenfußboden hin gerichtete Unterseite aufweist, dessen Höhe mit der Höhe des Servierwagens korrespondiert. Das erste Eingriffselement und das zweite Eingriffselement sind an zwei einander gegenüberliegenden Enden des länglichen Anschlagbauteils angeordnet. Das Anschlagbauteil kann in einem einfachsten Fall ein abgewinkeltes Profilbauteil sein, welches mit der Wandung verbindbar ist und einen Bereich aufweist, der sich von der Wandung parallel zu dem Fußboden erstreckt. Neben der Bereitstellung des ersten und des zweiten Eingriffselements dient das Anschlagbauteil im Wesentlichen dazu, eine Fixierung des Servierwagens in einer zu dem Kabinenfußboden senkrechten Richtung zu erreichen. Insbesondere bei der Integration in ein Verkehrsflugzeug kann bei unvorhergesehenen Turbulenzen nicht ausgeschlossen werden, dass das Flugzeug kurzzeitig Flughöhenschwankungen unterliegt und der Servierwagen bedingt durch seine Trägheit zumindest impulsartig in eine nach oben gerichtete, d.h. vom Kabinenfußboden abgewandte, Relativbewegung drängt. Diese kann durch das Anschlagbauteil verhindert werden. Der Servierwagen wird folglich zwischen dem Kabinenfußboden und dem Anschlagbauteil in vertikaler Richtung noch robuster fixiert.
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Bevorzugt sind das erste Eingriffselement und das zweite Eingriffselement jeweils als eine dornartige Komponente ausgeführt, die sich im Wesentlichen parallel zu dem Kabinenfußboden erstrecken. Der Begriff „dornartig“ steht für eine sich zumindest bereichsweise verjüngende Form, die in einer im Wesentlichen länglichen, zumindest annähernd und zumindest bereichsweise spitz zulaufenden Ausformung endet. Der Vorteil der Verwendung einer solchen Form liegt darin, dass die Eingriffselemente leicht in die vorgesehenen Ausnehmungen des Servierwagens einführbar sind und bei Erreichen einer vorgesehenen Endposition zwischen Ausnehmung und Eingriffselement ein bündiges Anschmiegen des Servierwagens an die Wandung verbessert wird. Die konkrete Ausgestaltung der Eingriffselemente ist von der Position und Form der Ausnehmungen abhängig und sollte von einem Fachmann hieran angepasst sein. Die Eingriffselemente zeigen aufgrund ihrer Ausrichtung parallel zu dem Kabinenfußboden bevorzugt zueinander.
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In einer bevorzugten Ausführungsform ist mindestens eines des ersten Eingriffselements und des zweiten Eingriffselements in einer zu dem Kabinenfußboden parallel angeordneten Ebene bewegbar. Hierdurch kann bedarfsweise eine Erweiterung des Abstandes dieser beiden Eingriffselemente zueinander erreicht werden, was das Einführen des Servierwagens in die Anordnung begünstigen oder überhaupt ermöglichen kann. Die Bewegbarkeit kann durch das Eingriffselement selbst bereitgestellt werden, alternativ dazu auch durch seine Lagerung an der oberen Arretiereinheit. Die Bewegung kann sowohl eine Linearbewegung als auch eine rotatorische Bewegung oder eine Kombination hiervon sein.
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Die obere Arretiereinheit selbst kann eine variable Länge aufweisen, etwa durch Verwendung zweier sich überlappender Teilabschnitte eines länglichen Bauteils, die zueinander verschieb- und arretierbar sind.
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Bei Verwendung des länglichen Anschlagbauteils kann eines des ersten Eingriffselements und des zweiten Eingriffselements in einer Längsrichtung des Anschlagbauteils verschiebbar an dem Anschlagbauteil gelagert sein. Dies kann durch entsprechende, direkte Lagerung an dem Anschlagbauteil realisiert sein oder mittelbar durch ein an dem Anschlagbauteil verschiebbar gelagertes Halteelement, das eines des ersten und des zweiten Eingriffselements trägt. Damit kann die obere Arretiereinheit an Servierwagen unterschiedlicher Länge angepasst werden. Je nach Ausführung des ersten oder zweiten Eingriffselements könnte dies auch das Einführen eines Servierwagens in die obere Arretiereinheit erlauben, etwa bei starrer Aufnahme der Eingriffselemente, wonach beispielsweise durch einen entsprechenden Feder- oder Auslösemechanismus eine Verriegelung der Eingriffselemente in den Ausnehmungen durchgeführt wird, bei der die Länge des Anschlagbauteils bzw. der Abstand zwischen den Eingriffselementen wieder an die Länge des Servierwagens angepasst wird.
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Es ist vorteilhaft, wenn das erste Eingriffselement starr an der oberen Arretiereinrichtung gelagert ist und das zweite Eingriffselement in eine Einführstellung und eine Verriegelungsstellung bringbar ist, wobei das zweite Eingriffselement dazu ausgebildet ist, beim Einführen des oberen Endes des Servierwagens in die Anordnung selbsttätig in die Verriegelungsstellung zu gelangen. Bei einer derartigen Ausführungsform ist vorstellbar, dass bei Einführstellung des zweiten Eingriffselements ein Abstand zwischen beiden Eingriffselementen eingestellt ist, der die Länge des Servierwagens übersteigt. Eine Ausnehmung des Servierwagens könnte sodann in das erste Eingriffselement eingehakt werden, so dass bei eingehakter Ausnehmung der Servierwagen folglich um das erste Eingriffselement als Fixpunkt herum zu der Wandung hin verschwenkt wird, um danach das zweite Eingriffselement in die damit korrespondierende Ausnehmung einzuführen oder dies hierein einschnappen zu lassen. Insbesondere bei rotierbar gelagertem zweiten Eingriffselement kann durch Verschwenkung des Servierwagens ein Flächenkontakt zwischen dem Servierwagen und einem Führungsabschnitt des zweiten Eingriffselements hervorgerufen werden, der das zweite Eingriffselement in die Verriegelungsstellung drängt. Ein mit dem zweiten Eingriffselement gekoppelter Rastmechanismus kann anschließend das zweite Eingriffselement lösbar in der Verriegelungsstellung halten.
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In einer weiteren Ausführungsform kann das zweite Eingriffselement alternativ oder zusätzlich in einer Ebene bewegbar sein, die parallel zu der Wandung verläuft. Das Einhaken des zweiten Eingriffselements könnte folglich auch eine vertikale Bewegung des zweiten Eingriffselements als eine Bewegungskomponente umfassen, mit der sich das zweite Eingriffselement bedarfsweise weiter von dem Kabinenfußboden entfernen kann.
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In einer ebenso vorteilhaften Ausführungsform weist die obere Arretiereinheit ein Mittel zum Verschieben der oberen Arretiereinheit in einer zum Fußboden senkrechten Richtung auf. Damit kann bedarfsweise die obere Arretiereinheit an unterschiedliche Modelle von Servierwagen insbesondere mit verschiedenen Höhen angepasst werden und/oder die Arretierung eines Servierwagens durchführen.
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Die untere Arretiereinheit weist bevorzugt ein zu der Wandung klappbar gelagertes drittes Eingriffselement auf. Aufgrund der Fähigkeit des dritten Eingriffselements, in eine bodenseitige Komponente einzugreifen, könnte das dritte Eingriffselement knapp über dem Kabinenfußboden relativ weit von der Kabinenwandung abstehen, wenn es sich in einer Gebrauchsposition befindet. Um potenzielle Verletzungsrisiken auszuschließen ist besonders günstig, das dritte Eingriffselement bedarfsweise in eine Verstauposition an die Wandung zu klappen, mit der es bevorzugt im Wesentlichen bündig mit der Wandung abschließt. Abhängig von der Detailgestaltung des dritten Eingriffselements kann sich anbieten, ein Bandscharnier einzusetzen, das eine besonders flache Bauform aufweist.
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In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform erstrecken sich das erste Eingriffselement und das dritte Eingriffselement in dieselbe Richtung. Jedes dieser Eingriffselemente weist eine Haupterstreckungsrichtung auf, durch die die Funktion des betreffenden Eingriffselements bestimmt wird. Bei einer identischen Ausrichtung der Haupterstreckungsrichtungen beider Eingriffselemente könnte der Servierwagen bei Arretierung in der erfindungsgemäßen Anordnung zunächst im Wesentlichen schräg zu der Wandung an die Anordnung geführt werden, so dass die bodenseitige Komponente und eine mit dem ersten Eingriffselement korrespondierende Ausnehmung des Servierwagens mit dem jeweiligen Eingriffselement einen Eingriff bilden. Hiernach wird der Servierwagen bündig an die Wandung herangeschwenkt, um anschließend mit dem zweiten Eingriffselement einzugreifen. Die Haupterstreckungsrichtungen können insbesondere in parallel zueinander angeordneten Ebenen liegen, welche zudem parallel zu dem Kabinenfußboden verlaufen könnten.
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Vorteilhaft ist, wenn das dritte Eingriffselement eine flache, hakenförmige Gestalt aufweist. Durch die flache Bauart kann das dritte Eingriffselement bündig an die Wandung geklappt werden, wenn es nicht benötigt wird. Eine Hakenform begünstigt das Eingreifen mit einer bodenseitigen Komponente, beispielsweise einer Rolle oder einem Rollenpaar. Dadurch wird zudem das Heranschwenken des Servierwagens an die Wandung begünstigt. Eine hakenförmige Gestalt kann sich auch in einem dornartigen Fortsatz äußern, der in einem Eingriffszustand so weit von der Wandung beabstandet ist wie eine vorgesehene Eingriffsfläche der betreffenden bodenseitigen Komponente.
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Das dritte Eingriffselement kann, wenn es klappbar gelagert ist, eine Verriegelungseinrichtung aufweisen, durch die der abgeklappte Zustand gehalten wird. Beim Heranführen des Servierwagens kann bei unpräziser Ausrichtung des Servierwagens folglich verhindert werden, dass eine Kante oder Fläche des Servierwagens das dritte Eingriffselement wieder zur Wandung klappt. Der Verriegelungsmechanismus sollte insbesondere bei der Verwendung in einem Verkehrsmittel möglichst zuverlässig und eindeutig bedienbar sein und beispielsweise mit einem Pedal zur Fußbetätigung ausgestattet sein.
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Das bewegbare erste oder zweite Eingriffselement kann ebenfalls mit einem Verriegelungsmechanismus ausgestattet sein, der eine eingestellte Relativposition der beiden Eingriffselemente zueinander arretieren kann. Damit wird die Arretierung des Servierwagens sichergestellt und kann auch bei größten Massen- oder Trägheitskräften nicht gelöst werden. Der Verriegelungsmechanismus an der oberen Arretiereinheit muss nicht mit einem Fußpedal ausgestattet sein, da aufgrund der Anpassung der Höhe an die Höhe eines Servierwagens eine ergonomische Arbeitsposition besteht, so dass ein handbetätigbares Verriegelungselement denkbar ist. Neben einer einfachen Ausführung mit einem Haltestift, der beispielsweise durch einen Rastmechanismus gesichert wird, sind auch komplexere Raste-/Klinke-Mechanismen denkbar.
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Die Erfindung betrifft ferner ein Flugzeug mit einer darin ausgebildeten Passagierkabine sowie mindestens einer vorstehend erläuterten Anordnung zur bedarfsweisen Arretierung von Servierwagen.
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Die Wandung kann bevorzugt zu einem Kabinenmonument gehören.
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Insbesondere kann die Wandung zumindest teilweise in einen Türbereich eines Flugzeugs gerichtet sein.
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KURZE BESCHREIBUNG DER FIGUREN
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Weitere Merkmale, Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung der Ausführungsbeispiele und den Figuren. Dabei bilden alle beschriebenen und/oder bildlich dargestellten Merkmale für sich und in beliebiger Kombination den Gegenstand der Erfindung auch unabhängig von ihrer Zusammensetzung in den einzelnen Ansprüchen oder deren Rückbezügen. In den Figuren stehen weiterhin gleiche Bezugszeichen für gleiche oder ähnliche Objekte.
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1 zeigt eine Anordnung mit Servierwagen in einer dreidimensionalen Darstellung.
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2 zeigt die Anordnung aus 1 ohne Servierwagen.
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3 stellt eine untere Arretiereinheit im Eingriff mit einem Rollenpaar eines Servierwagens von unterhalb des Servierwagens dar.
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4a bis 4c zeigen ein Detail eines zweiten Eingriffselements in unterschiedlichen Stellungen.
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5a bis 5c zeigen eine Abfolge von Schritten zum Arretieren eines Servierwagens.
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6 zeigt ein Flugzeug mit einer Passagierkabine und einer darin befindlichen Anordnung zum Arretieren eines Servierwagens.
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DETAILLIERTE DARSTELLUNG EXEMPLARISCHER AUSFÜHRUNGSFORMEN
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1 zeigt eine Anordnung 2 zum bedarfsweisen Arretieren eines Servierwagens 4 in einer dreidimensionalen, vereinfachten Darstellung. Hier wird eine horizontale, waagerechte Bodenfläche 6 als Teil eines Kabinenfußbodens dargestellt, auf der der Servierwagen 4 mit seinen Rollen 8 steht. Beispielhaft wird hier zudem eine zu der Bodenfläche 6 aufrecht verlaufende Wandung 10 gezeigt, an die sich der Servierwagen 4 im Wesentlichen anschmiegt. An der Wandung 10 sind eine obere Arretiereinheit 12 und eine untere Arretiereinheit 14 angeordnet, die, wie nachfolgend detaillierter dargestellt, eine Arretierung des Servierwagens 4 durchführen.
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Der hier dargestellte Servierwagen 4 könnte etwa dem „Atlas“ Standard-Trolley entsprechen und weist etwa eine Länge von 0,75 m, eine Breite von 30 cm und eine Höhe von 1 m auf. Dieser Servierwagen 4 ist auch als „Full-Size“-Servierwagen bekannt und besitzt ein festes, kastenförmiges Gehäuse, welches auf vier Rollenpaaren 8 ruht, die bedarfsweise über eine mit Pedalen 16 versehene Arretiermechanik blockierbar sind. Die Rollenpaare 8 und Pedale 16 sind an einem bodenseitigen Ende 18 des Servierwagens 4 angeordnet.
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An einer Oberseite bzw. einem oberen Ende 20 wiederum besitzt der Servierwagen 2 eine Ablagefläche 22, die etwas vertieft ist und an ihren Längsseiten 24 und 26 mit Handgriffen 28 und 30 ausgestattet ist. Die Handgriffe 28 und 30 weisen jeweils eine Ausnehmung 32 bzw. 34 auf, durch die Finger einer Hand führbar sind. Hiermit kann der Servierwagen 4 sehr bequem gehalten, geschoben oder gezogen werden. Der weitere, variable und insbesondere innere Aufbau ist für die erfindungsgemäße Anordnung 2 nicht relevant und wird daher nicht weiter berücksichtigt.
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2 stellt die Anordnung 2 ohne den Servierwagen 4 zur weiteren Erläuterung dar. Die obere Arretiereinheit 12 ist an einem oberen Befestigungsabschnitt 36 der Wandung 10 angeordnet und weist ein längliches Anschlagbauteil 38 auf, das sich im Wesentlichen senkrecht zu der Wandung 10 und im Wesentlichen parallel zu der Bodenfläche 6 erstreckt. An einem ersten Ende 40 des Anschlagbauteils 38 ist ein erstes Eingriffselement 42 angeordnet, an einem gegenüberliegenden zweiten Ende 44 ist ein zweites Eingriffselement 46 befestigt. Die beiden Eingriffselemente 42 und 46 sind als dornartige Körper ausgeführt, die jeweils zu dem anderen Eingriffselement 42 bzw. 46 zeigen. Eine Verbindungslinie zwischen den Eingriffselementen 42 und 46 verläuft damit parallel zu dem länglichen Anschlagbauteil 38.
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Durch vertikale Führungsschienen 48 und 50 ist die obere Arretiereinrichtung 12 exemplarisch in einer Richtung senkrecht zu der Bodenfläche 6 bewegbar, um eine Anpassung an Servierwagen 4 mit unterschiedlichen Ausgestaltungen zu gewährleisten. Ziel ist, die Eingriffselemente 42 und 46 in die Ausnehmungen 32 und 34 des Servierwagens 4 eingreifen zu lassen, um eine Fixierung des Servierwagens in einer Richtung zu erreichen, die in einer Ebene parallel zu der Bodenfläche 6 liegt. Wird der Servierwagen 4 an die Wandung 10 herangefahren, können die Eingriffselemente 42 und 46 in die Ausnehmungen 32 und 34 eingreifen, so dass sich das obere Ende des Servierwagens 4 folglich nicht mehr von der Wandung 10 entfernen lässt.
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Um ein Eingreifen der Eingriffselemente 42 und 46 in die Ausnehmungen 32 und 34 zu erlauben oder zu begünstigen, kann der Abstand zwischen den Eingriffselementen 42 und 46 bedarfsweise vergrößert werden. Dies kann dadurch erreicht werden, dass beispielsweise das zweite Eingriffselement 46 zumindest abschnittsweise in einer Richtung parallel zu einer Haupterstreckungsachse des länglichen Anschlagbauteils 38 bewegbar und in einer gewünschten Einführstellung arretierbar ist. Bevorzugt erfolgt eine Arretierung über einen Federmechanismus, etwa unterstützt durch einen Raste-Klinke-Mechanismus, bei dem automatisch eine Verrastung des zweiten Eingriffselements 46 in einer Einführstellung oder einer Raststellung erlaubt wird. Dies kann durch ein hier nicht dargestelltes Bedienelement lösbar sein.
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An einem unteren Befestigungsabschnitt 52 ist die untere Arretiereinheit 14 angeordnet und weist ein drittes Eingriffselement 54 auf. Dieses ist als ein flaches, um eine parallel zu der Wandung 10 und der Bodenfläche 6 angeordnete Achse 56 schwenkbar gelagert und wird in 2 in einer ausgeklappten Betriebs- bzw. Eingriffsstellung gezeigt. Das dritte Eingriffselement 54 weist exemplarisch einen prägnanten, länglichen Fortsatz 58 auf, der einen deutlichen Abstand von der Wandung 10 besitzt. Dieser ist derart dimensioniert, dass der längliche Fortsatz 58 zusammen mit der Wandung 10 ein zu der Wandung 10 hin gewandtes Rollenpaar 8 umschließen kann. Mit anderen Worten ist die untere Arretiereinheit 14 dazu ausgebildet, mit dem dritten Eingriffselement 54 in eine bodenseitige Komponente in Form des Rollenpaars 8 oder eines anderen Bauteils einzugreifen.
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3 zeigt das dritte Eingriffselement 54 in einer Betriebsstellung mit einem zu der Wandung 10 gewandten Rollenpaar 8, welches zwischen dem länglichen Fortsatz 58 und der Wandung 10 umschlossen ist. In 3 wird die Anordnung 2 von einer Unterseite dargestellt. Hier wird ersichtlich, dass bei einem gezeigten Servierwagen 4 ein Abstand zwischen den Pedalen 16 und dem Rollenpaar 8 in einer seitlichen Richtung besteht, durch den der längliche Fortsatz 58 führbar ist.
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Insgesamt bietet folglich die Anordnung 2 eine Arretierung eines Servierwagens 4 in allen Raumrichtungen bzw. zur Aufnahme von Kräften und Momenten in bzw. um alle sechs Achsen.
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4a bis 4c zeigen eine Detaildarstellung des zweiten Eingriffselements 46. In 4a wird eine Einführstellung gezeigt, bei der ein Führungsabschnitt 60 des zweiten Eingriffselements 46 in etwa parallel zur Wandung 10 ausgerichtet sich parallel zu dem länglichen Anschlagbauteil 38 zu dessen ersten Ende 40 erstreckt. Ein Verriegelungsabschnitt 62 des zweiten Eingriffselements 42 ist lateral außen positioniert und weist damit einen größtmöglichen Abstand zu dem gegenüber angeordneten ersten Eingriffselement 42 auf. Ein Bedienelement 64 liegt auf dem länglichen Anschlagbauteil 38 auf und lässt das zweite Eingriffselement 46 frei rotieren. Diese Einführstellung erlaubt das Einführen eines Servierwagens 4 in die Anordnung 2.
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4b zeigt einen Übergang von der Einführstellung in 4a zu einer Verriegelungsstellung in 4c. Der Führungsabschnitt 60 wird etwa durch eine Kante der Seitenwand des Servierwagens 4 zu der Wandung 10 hin gedrückt, so dass der zunächst im Wesentlichen etwa senkrecht zu der Wandung 10 verlaufende Verriegelungsabschnitt 62 durch Rotation um eine vertikale Achse 66 lateral in Richtung des ersten Endes 40 gezogen wird, bis er die in 4c gezeigte Endstellung erreicht.
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Das Bedienelement 64 weist etwa einen über eine Feder 68 federnd gelagerten Stift 70 auf, der in eine Öffnung des zweiten Eingriffselements 46 eingreifen kann, um dieses in der Verriegelungsstellung automatisch zu verriegeln. Die Einführstellung kann mit einer Vertiefung in dem zweiten Eingriffselement 46 korrespondieren, die derart ausgeführt ist, dass das zweite Eingriffselement 46 in der Einführstellung locker festgehalten wird, durch Druck auf den Führungsabschnitt 60 diese jedoch verlässt, den Stift 70 anhebt und diesen dann in der (nicht dargestellten) Öffnung einschnappen lässt, um das zweite Eingriffselement 46 zu verriegeln.
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5a zeigt den Servierwagen 4 schräg vor der Wandung 10, wobei die Ausnehmung 32 kurz vor Eingriff in das erste Eingriffselement 42 positioniert ist. Ein Eingriff in das erste Eingriffselement 42 wird in 5b gezeigt, während die Ausnehmung 34 von der Wandung 10 und dem zweiten Eingriffselement 46 beabstandet ist. Zum Einrasten in dieses wird der Servierwagen 4 um das erste Eingriffselement 42 herum geschwenkt, so dass die Ausnehmung wie in 4a bis 4c gezeigt mit dem zweiten Eingriffselement 46 verrastet. Beispielhaft wird die Anordnung 10 in einem Türbereich 72 einer Kabine 74 eines Flugzeugs dargestellt, der an eine Kabinentür 76 angrenzt.
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Schließlich zeigt 6 ein Flugzeug 78 mit einer darin installierten Passagierkabine 74 sowie einer darin positionierten Anordnung 2 gemäß obiger Beschreibung.
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Ergänzend sei darauf hingewiesen, dass „aufweisend“ keine anderen Elemente oder Schritte ausschließt, und „ein“ oder „eine“ keine Vielzahl ausschließt. Ferner sei darauf hingewiesen, dass Merkmale, die mit Verweis auf eines der obigen Ausführungsbeispiele beschrieben worden sind, auch in Kombination mit anderen Merkmalen anderer oben beschriebener Ausführungsbeispiele verwendet werden können. Bezugszeichen in den Ansprüchen sind nicht als Einschränkung anzusehen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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