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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Badezimmer mit einer Nasszelle zum Duschen oder mit einer Nasszelle zum Baden gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1 und ein Vorwandelement hierfür gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 8.
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Bei der Renovierung eines Bades in einem Hotelzimmer oder einer Privatwohnung werden häufig die alten Armaturen gegen neue, moderne Armaturen getauscht. Auch werden in Hotels häufig vorhandene Badewannen mit einer Kopfbrause nachgerüstet, so dass der Hotelgast in der Badewanne auch Duschen kann. In den meisten Fällen aber, wird entsprechend dem Nutzerverhalten eine bestehende Badewanne durch eine großzügige Dusche ersetzt, wobei die Armaturen dementsprechend geändert werden müssen, das heißt in der Regel viel höher angeordnet werden müssen.
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In all diesen Fällen werden an die vorhandenen, in der Wand befindlichen Versorgungsanschlüsse für Kaltwasser und, soweit vorhanden für Warmwasser, neue Wasseranschlüsse und/oder Armaturen angeschlossen, wobei an der Versorgungswand vorhandene Fliesen oder andere wasserabweisende Wandbeläge, wie zum Beispiel Marmor, Granit, ein wasserabweisender Wandanstrich oder dergleichen, im Bereich der Versorgungsanschlüsse häufig beschädigt werden. Es kommt auch vor, dass einzelne Versorgungsanschlüsse nicht mehr benötigt werden und verschlossen werden müssen. Weil aber die originalen Fliesen (oder die anderen Wandbeläge) längst nicht mehr erhältlich sind, und weil die betreffenden Stellen nicht mit fremden Fliesen geschlossen werden sollen, wird häufig die gesamte Versorgungswand oder gar das gesamte Badezimmer neu gefliest, bzw. gestaltet, was einen erheblichen Kostenaufwand zur Folge hat.
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Bei Neubauten ist es erforderlich, die Versorgungsleitungen exakt an dem Ort aus der Versorgungswand heraustreten zu lassen, an dem später die Armatur angebracht werden soll. Dies ist zwar technisch möglich, jedoch mit einem gewissen Aufwand verbunden.
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Davon ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zu Grunde, ein Badezimmer und ein Vorwandelement hierfür der eingangs genannten Art zu schaffen, mit dem die Herstellungskosten und vor allem die Sanierungskosten des Badezimmers deutlich gesenkt werden können.
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Als technische Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß ein Badezimmer der eingangs genannten Art mit den Merkmalen des Anspruches 1 und ein Vorwandelement hierfür mit den Merkmalen des Anspruches 8 vorgeschlagen. Vorteilhafte Weiterbildungen des Badezimmers und des Vorwandelementes sind den jeweiligen Unteransprüchen zu entnehmen.
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Ein nach dieser technischen Lehre ausgebildetes Badezimmer und ein nach dieser technischen Lehre ausgebildetes Vorwandelement haben den Vorteil, dass sich das Vorwandelement ästhetisch ansprechend an die Versorgungswand und den Bereich der Decke oberhalb der Duschtasse anschmiegt und somit sehr ansprechend wirkt. Dabei ist die am Deckenelement gehaltene Kopfbrause vergleichsweise weit vom Benutzer entfernt, so dass der Effekt einer Regenschauerdusche sich besonders gut ausprägen kann. Dieser Effekt wird besonders stark, wenn die Mitte der Kopfbrause über dem Mittelpunkt der Duschtasse angebracht ist, bzw. wenn die Kopfbrause mittig über der Badewanne angeordnet ist.
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Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass die neue Kopf- oder Handbrause und die erforderlichen Bedienelemente ohne Rücksicht auf die Position der Versorgungsanschlüsse in der Versorgungswand in beliebiger Weise am Vorwandelement angebracht werden können, so dass der Gestalter der Nasszelle uneingeschränkte Gestaltungsfreiheit hat.
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Noch ein weiterer Vorteil besteht darin, dass das Vorwandelement nachträglich in bestehende Nasszellen eingebaut werden kann und dabei derart auf die vorhandene Versorgungswand aufgesetzt wird, dass das vergleichsweise große Vorwandelement in der Versorgungswand vorhandene Versorgungsanschlüsse abdeckt und somit optisch verschwinden lässt. Hierdurch können die vorhandenen Fliesen oder andere wasserabweisende Gestaltungselemente weiter genutzt werden, so dass eine Komplettsanierung der Nasszelle entbehrlich wird.
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Bei Neubauten hat das erfindungsgemäße Vorwandelement den Vorteil, dass der Bereich hinter der Versorgungswand nicht gefliest oder mit einem anderen Wandbelag versehen werden braucht, was zu einer direkten Kosteneinsparung führt. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass die Anschlusspunkte der Versorgungsanschlüsse nicht aufwendig in dem Fugenraster des Wandbelages angelegt werden brauchen.
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Bei der Erneuerung von Armaturen in bestehenden Bädern hat das erfindungsgemäße Vorwandelement den großen Vorteil, dass das Vorwandelement auf die vorhandenen Fliesen, auf die Marmor- oder Granitplatten, bzw. auf einen wasserabweisenden Anstrich aufgesetzt werden kann, ohne dass im Rahmen der Umbauarbeiten beschädigte Teile der Versorgungswand aufwendig rekonstruiert werden müssen, denn die im Rahmen der Umbauarbeiten beschädigten Teile verschwinden hinter dem Vorwandelement. Somit ist ein Nachrüsten vorhandener Badezimmer in Privatwohnungen oder Hotels sehr kostengünstig darstellbar.
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Dabei hat es sich als vorteilhaft erwiesen, das Vorwandelement so groß zu gestalten, dass sämtliche Versorgungsanschlüsse abgedeckt werden, um den ästhetischen Gesamteindruck nach den Umbauten nicht zu verfälschen.
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In einer anderen, bevorzugten Ausführungsform ist im Bereich des Deckenelementes in der Decke des Badezimmers eine Revisionsöffnung vorgesehen. Insbesondere in gewerblichen Objekten wie Hotels oder dergleichen werden durch eine abgehängte Decke häufig Versorgungsleitungen kaschiert, zu denen die Revisionsöffnungen einen Zugang gewährleisten. Dabei ist es insbesondere bei Neubauten vorteilhaft, die Revisionsöffnung im Deckenelement anzuordnen, weil hierdurch eine einheitliche Deckengestaltung möglich ist, und weil hierdurch eine teure Revisionsklappe überflüssig wird.
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In einer bevorzugten Ausführungsform ist das Vorwandelement vorzugsweise L-förmig gewinkelt ausgeführt, wobei der schmale Steg des „L” als Deckenelement unmittelbar unter der Decke des Badezimmers angeordnet ist, während der lange Steg des „L” als Wandelement an der Versorgungswand zur Anlage kommt. Hierdurch ist es möglich, dass L-förmige Vorwandelement in die Ecke oberhalb der Duschtasse (oder der Badewanne) zu platzieren und dabei das Vorwandelement an der Versorgungswand des Badezimmers anzubringen.
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In einer bevorzugten Ausführungsform ist der Rahmen aus Profilen, vorzugsweise aus nicht-rostenden Profilen zusammengebaut. Diese Profile können aus Edelstahl, Aluminium, einem beschichteten Metall oder Hartkunststoff gefertigt sein. Dies hat den Vorteil, dass dieser Rahmen in einfacher Weise mit seinem vertikalen Bereich an der Versorgungswand befestigt werden kann und dabei den horizontalen Bereich des Deckenelements selbst trägt, so dass eine Befestigung des Deckelements an der Decke des Badezimmers entbehrlich ist. Zwischen den einzelnen Profilen des Rahmens ist dann genügend Platz zur Anbringung von technischen Bauteilen zur Versorgung der Hand- und/oder Kopfbrause mit Wasser. Auch ist es möglich in diesem Rahmen andere Bauteile wie zum Beispiel einen Lautsprecher, einen Durchlauferhitzer, eine Lichtanlage, einen Dampferzeuger oder dergleichen unterzubringen.
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In einer anderen, bevorzugten Ausführungsform ist im Bereich des Wandelementes am Rahmen eine Abdeckplatte angebracht. Diese Abdeckplatte ist vorzugweise so dimensioniert, dass sie rechts, links und unten 2 cm bis 25 cm, vorzugsweise 10 cm über den Rahmen übersteht. Hierdurch wird ein vorteilhafter ästhetischer Effekt erreicht. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass hinter dieser Abdeckplatte Beleuchtungsmittel angebracht werden können, um in der Dusche eine ansprechende Beleuchtungssituation zu schaffen.
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In einer bevorzugten Weiterbildung ist die Abdeckplatte drehbeweglich am Rahmen gehalten, so dass die Abdeckplatte, ähnlich wie eine Tür, geöffnet werden kann. Dabei sind an der Abdeckplatte verschiedene Bedienelemente, ggf. eine Handbrause oder andere Bauteile angebracht. Nach dem Öffnen der Abdeckplatte sind die Versorgungswand und alle technischen Apparate und Geräte leicht zugänglich, so dass eine Montage und ggf. eine Reparatur in einfacher Weise möglich ist.
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In einer weiteren Ausführungsform ist die Abdeckplatte im Bereich des Wandelementes abnehmbar gehalten, so dass die Abdeckplatte bei Arbeiten an der Versorgungswand und/oder den Installationen vollständig entfernt werden kann.
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In noch einer Ausführungsform ist die Abdeckplatte, zum Beispiel über am Rahmen angebrachte Scharniere oder Klappmechanismen, klappbar am Wandelement gehalten, so dass die Abdeckplatte bei Arbeiten an der Versorgungswand und/oder den Installationen weggeklappt werden kann.
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In einer bevorzugten Weiterbildung ist am Deckenelement eine Deckplatte gehalten, die abnehmbar ist. Dies hat den Vorteil, dass nach Entfernung der Deckplatte die ursprüngliche Decke des Badezimmers in einfacher Weise zugänglich ist, insbesondere wenn an dieser Stelle eine Revisionsöffnung vorgesehen ist. Dabei hat es sich als vorteilhaft erwiesen, die Abdeckplatte mittels einer Bajonettverbindung am horizontalen Abschluss des Rahmens zu halten, denn eine solche Bajonettverbindung ist vergleichsweise einfach zu lösen.
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In einer bevorzugten Weiterbildung ist in der Deckplatte die Kopfbrause, insbesondere eine Regenschauerbrause integriert, so dass der Benutzer ein sehr angenehmes Duscherlebnis erfährt. In einer weiteren, vorteilhaften Weiterbildung sind in der Deckplatte neben der Kopfbrause verschiedene Leuchtmittel vorgesehen, mit denen die Dusche (oder die Badewanne) in gewünschter Weise ausgeleuchtet werden kann.
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Weitere Vorteile des erfindungsgemäßen Badezimmers und des erfindungsgemäßen Vorwandelementes ergeben sich aus den beigefügten Zeichnungen und den nachstehend beschriebenen Ausführungsformen. Ebenso können die vorstehend genannten und die noch weiter ausgeführten Merkmale erfindungsgemäß jeweils einzeln oder in beliebigen Kombinationen miteinander verwendet werden. Die erwähnten Ausführungsformen sind nicht als abschließende Aufzählung zu verstehen, sondern haben vielmehr beispielhaften Charakter. Es zeigen:
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1 eine perspektivische Darstellung eines erfindungsgemäßen Badezimmers mit einem erfindungsgemäßen V
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2 das Badezimmer und das Vorwandelement gemäß 1 mit geöffneter Abdeckplatte;
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3 das Badezimmer und das Vorwandelement gemäß 1 mit geöffneter Deckplatte;
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4 in perspektivischer Darstellung einen Rahmen des Vorwandelementes gemäß 1.
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Die in den 1 bis 3 dargestellte Nasszelle 10 eines Badezimmers umfasst eine Duschtasse 12 und eine Versorgungswand 14, deren Oberfläche zum Beispiel mittels Keramikfliesen, Marmor- bzw. Granitplatten 16, Kunststoffplatten oder einem wasserabweisenden Anstrich ausgestaltet ist. An dieser Versorgungswand 14 ist ein Vorwandelement 18 montiert, welches im Wesentlichen L-förmig ausgestaltet ist. Dabei ist das Vorwandelement mit seinem Wandelement 20 an der Versorgungswand 14 befestigt, während das rechtwinklig in den Raum hineinragende Deckenelement 22 des Vorwandelementes 18 an einer Decke 24 des Badezimmers zur Anlage kommt und vorzugsweise mittig über der Duschtasse 12 angeordnet ist.
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Im Deckenelement 22 ist eine Kopfbrause 26 und eine Reihe von Leuchtmitteln 28 montiert. Dabei ist das Deckenelement 22 derart ausgelegt, dass der Mittelpunkt der Kopfbrause 26 über dem Mittelpunkt der Duschtasse 12 ausgerichtet ist. Hierdurch wird ein besonders angenehmes Duscherlebnis erzeugt, insbesondere wenn die Kopfbrause 26 als Regenschauerbrause ausgelegt ist.
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Am Wandelement 20 ist eine Handbrause 30 gehalten, die über einen Schlauch 32 mit einem Wandanschlussbogen 34 verbunden ist, wobei der Wandanschlussbogen 34 mit einer im Inneren des Vorwandelementes 18 angebrachten Mischbatterie 56 verbunden ist. Im Wandelement 20 sind darüber hinaus Bedienelemente 36 zur Bedienung der Handbrause 30 und Bedienelemente 38 zur Bedienung der Kopfbrause 26 vorgesehen. Diese Bedienelemente 36, 38 sind in der hier dargestellten Ausführungsform als Drucktasten ausgeführt, über die entsprechende Ventile zur Freigabe der gewünschten Wassermenge und Wassertemperatur bedient werden können.
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In 4 ist ein Rahmen 40 dargestellt, der das Grundgerüst des Vorwandelementes 18 bildet. Dieser Rahmen 40 ist aus einer Anzahl von Profilen 42 zusammengebaut und ist genauso wie das Vorwandelement 18 L-förmig ausgebildet. An diesem Rahmen 40 ist eine Abdeckplatte 46, zum Beispiel aus Marmor oder Granit, über Scharniere 44 gehalten, wobei die Abdeckplatte 46 in der hier dargestellten Ausführungsform rechts, links und unten circa 10 cm über den Rahmen 40 übersteht, so dass der Rahmen 40 für den Benutzer der Dusche nicht sichtbar ist. An dieser Abdeckplatte 46 sind dann die Handbrause 30 und deren Bedienelemente 36 sowie die Bedienelemente 38 der Kopfbrause 26 integriert.
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In einer anderen, hier nicht dargestellten Ausführungsform sind in der Abdeckplatte Nischen eingelassen, so dass hier eine Abstellfläche für den Benutzer der Dusche entsteht.
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Am Deckenelement 22 ist mittels einer Bajonettverbindung 48 eine Deckplatte 50 gehalten, in der die Kopfbrause 26 und die Leuchtmittel 28 integriert sind. Diese Deckplatte 50 kann durch Lösen der Bajonettverbindung 48 vom Rahmen 40 entfernt werden, so dass der Bereich hinter der Deckplatte 50 zugänglich wird. Dabei ist die Deckplatte 50 über Fangseile 52 gegen ein unbeabsichtigtes Herunterfallen gesichert.
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Wie unter anderem aus den 1 bis 3 ersichtlich ist, wird das Vorwandelement 18 mittels seinem Rahmen 40 an der Versorgungswand 14 der Nasszelle 10 befestigt. Dabei ist der Rahmen 40 etwa 9 cm tief, so dass zwischen der Abdeckplatte 46 und der Versorgungswand 14 ein Zwischenraum 54 entsteht. Wie insbesondere in 2 zu erkennen ist, ist in diesem Zwischenraum 54 eine Mischbatterie 56 vorgesehen, die über Verbindungsleitungen 58 mit einem Kaltwasserversorgungsanschluss 60 und einem Warmwasserversorgungsanschluss 62 verbunden ist. Weitere Verbindungsleitungen 64 verbinden die Mischbatterie 56 mit der Kopfbrause 26 und der Handbrause 30.
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In anderen, hier nicht dargestellten Ausführungsformen können in dem Zwischenraum 54 auch weitere technische Geräte, wie zum Beispiel eine Beleuchtungsanlage, eine Musikanlage, ein Durchlauferhitzer, ein Dampferzeuger oder dergleichen untergebracht sein.
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In einer weiteren, hier nicht dargestellten Ausführungsform ist im Bereich des Deckenelementes 22 in der Decke 24 des Badezimmers eine Revisionsöffnung vorgesehen, damit die jenseits der Decke 24 liegenden Bauteile zugänglich werden.
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In einer weiteren, hier nicht dargestellten Ausführungsform kann das Vorwandelement 18 auch statt in Verbindung mit einer Duschtasse in Verbindung mit einer Badewanne eingesetzt werden. Dabei erfolgt die Anordnung, insbesondere die Anbringung des Vorwandelementes 18, unmittelbar unter der Decke des Badezimmers in analoger Weise.
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In dieser Ausführungsform ist am Wandelement ein Wannenauslauf angebracht, mit dem das Wasser in die Badewanne gelenkt wird. Dieser Wannenauslauf ist im unteren Bereich des Wandelementes vorgesehen, so dass der Wannenauslauf knapp über dem Rand der Badewanne angesiedelt ist.