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Die Erfindung betrifft ein Brausesystem
für den
Sanitärbereich,
wie Bad oder Duschkabine, mit einer Handbrause, einem Brauseschlauch,
einem einfach verstellbaren Brausehalter für den Handbrausengriff und
einem Zuwasseranschluss zu insbesondere eine Mischbatterie, wobei
der Brauseschlauch der Handbrause in eine etwa bündig zur raumseitigen Wandoberfläche verblendete
und in der Wand oder einer Vorwand verankerte Brauseinstallationseinheit geführt ist
und bedarfsweise aus dieser herausgezogen oder hineingelassen wird.
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Die Handbrausen üblicher Brausesysteme sind
in Aufwandinstallation errichtet. Dies hat zum Nachteil, dass der
Brauseschlauch, der Handbrausehalter und die Wandgleitstange für die Handbrause ständig gepflegt
werden müssen.
Ansonsten werden insbesondere bei kalkhaltigem Wasser die üblicherweise
verchromten Armaturen schnell unansehnlich. Aber auch anderweitig
können
diese Armaturen störend
wirken, beispielsweise hindert der Brauseschlauch in der Wanne beim
Baden oder Säubern
der Wanne.
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Es ist bekannt, Mischbatterien "unter Putz" in die Wand oder
hinter eine Vorwand einzubauen. Ebenso ist es bekannt, Brausen entweder
direkt oder in Verlängerung
eines fest installierten Brausearms an eine Wand oder auf eine Vorwand
eines Brauseraumes fest zu installieren. Für ein allseitiges Brausen sind
hierfür
allerdings mehrere Brausen anzuordnen, üblicherweise eine Kopfbrause,
eine Rückenbrause,
eine Mittelbrause, mehrere Seiten- und Fußbrausen. Es ist dabei zu bedenken,
dass Brauseanlagen auch behindertengerecht sein müssen, also z.B.
ein Behinderter im Sitzen sowohl die Regelarmaturen bedienen als
auch von dem Brausestrahl ganzkörperlich
erfasst werden muss. Hierbei ist eine Handbrause als Mehr zweckbrause
eindeutig von Vorteil. Auch werden beim Anschluss nur einer Brause
nicht mehr als nötig
Fliesen o.ä.
auf den Installationswänden
durchbohrt, das heißt
zerstört,
was sich nicht wieder rückgängig machen
lässt.
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DE 197 02 356 A1 behandelt die Befestigung einer
Abdeckrosette für
eine zum Teil in der Wand montierte Sanitärarmatur. Die Rosette erfüllt rein
optische Anforderungen. Sie wird mittels eines Klettverschlusses
auf der Wand dauerhaft befestigt.
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DE 41 03 851 A1 zeigt eine Einrichtung zur Montage
einer Wannenbatterie in „Wannenrandmontage". Die Handbrause
lässt sich
so weit herausziehen, dass der Brauseschlauch vom Panzerschlauch gelöst und damit
ohne Öffnen
der Einbaunische ausgewechselt werden kann. Das Brausesystem besitzt keinen
verschwenkbaren und verschiebbaren Brausehalter.
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DE 40 25 798 A1 betrifft eine in Vorwandmontage
montierbare modulartig aufgebaute Brauseeinheit. Das Basismodul
enthält
eine Kopfbrause.
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DE 38 12 399 A1 beschreibt eine Vorrichtung zum
Aufwickeln von Brauseschläuchen.
Der Brauseschlauch lässt
sich vom Wickel abziehen und wickelt sich wieder auf eine Trommel
auf. Der Brauseschlauch ragt ungeführt durch einen kleinen Schlitz, der
den Zweck hat, ein gleichmäßiges Auftrommeln durch
entsprechende Führung
des Schlauches von Hand zu fördern.
Ein Brausehaltersystem und eine Höhenverstellung sind nicht offenbart.
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DE 37 21 152 A1 bezieht sich auf eine Wasserauslaufarmatur
für Waschtische/Spülen mit
einem aus einer Führung
gegen Fe derkraft herausziehbaren Schlauch. Ein verschwenk- und verschiebbarer Brausehalter
fehlt.
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DE 28 50 647 A1 beansprucht eine Schlauchbrausearmatur
mit einem Unterputzkasten. Die Brause liegt in einer Griffmulde
des Unterputzkastens und lässt
sich unter Abspulen des Brauseschlauchs der Griffmulde entnehmen.
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DE 87 15 230 U1 offenbart einen mittels eines
Faltenbalges zu einem Waschbecken hin abgedichteten Brauseschlauch,
der durch das Waschbecken geführt
ist. Ein Faltenbalg ermöglicht
jedoch nicht, einen Brausehalter vertikal zu verschieben.
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CH
393 206 weist einen Durchsetzungsstutzen für einen
Brauseschlauch auf, der in einem festen Winkel von etwa 60° die Plattenverkleidung durchsetzt
und in einen Brausenhalter im selben Winkel mündet. Der Mündungsrand des Brausenhalters weist
zwei 90° versetzte
Rasten auf, die es ermöglichen,
die Brause entweder in die Nichtgebrauchsstellung oder in die Gebrauchsstellung
einzurasten. Außerdem
lässt sich
die Brause unter Ausziehen des Brauseschlauches als Handbrause verwenden.
Der Brausehalter erfüllt
keine Dichtfunktion. Ebenso fehlt eine Schlauchrückholung.
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FR
1 163 343 ermöglicht
das Verschwenken einer Handbrause, wenn diese mit dem Griffende
in ein kalottenartiges Gelenk eingesteckt ist. Der Brausehalter
lässt sich
nicht vertikal verschieben, was für Kinder oder im Sitzen Duschende
ein großer Nachteil
ist.
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US
38 06 963 betrifft eine in einem vertikalen Schlitz fest
montierten Brauseauslauf. Der Brausekopf lässt sich vertikal einstellen,
indem er längs
eines Vertikalschlitzes verschoben wird. Außerdem lässt sich der Brausekopf seitlich
verdrehen, weil sein Anschlussende gekrümmt ist. Die gewünschte Einstellung
wird (einmalig) mit einem Maulschlüssel vorgenommen, jedenfalls
aber nicht während
des Duschens. Die Brause lässt
sich nicht als Handbrause benutzen, da sie fest im Gehäusekasten
installiert ist. Die Wurfweite des Brausestahls lässt sich
nicht einstellen, da eine vertikale Schwenkbewegung nicht möglich ist.
Der Schlitz wird von einem Rollband abgedeckt.
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Schließlich sind noch Spültischarmaturen
mit herausziehbarer Geschirrbrause bekannt. Die Geschirrbrause sitzt
anstelle eines Auslaufs im Ventil und kann dank eines Anschlussschlauches
aus diesem ein kurzes Stück
gezogen werden. Allerdings eignet sich eine solche Armatur aufgrund
des kurzen Aktionsradius nicht für
Bäder oder
Duschkabinen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die
Vorteile einer Handbrause um die Vorteile einer fest installierten
Brausenanlage anzureichern, ohne deren Nachteile zu übernehmen.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die
im Anspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst. Vorteilhafte Weiterentwicklungen
geben die Unteransprüche
an.
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Durch die erfindungsgemäßen Merkmale verschwindet
der Brauseschlauch einer Handbrause in einer Brauseinstallationseinheit,
die in einer Wand oder im Trockenbau hinter einer Vorwand angeordnet ist.
Der Brauseschlauch muss damit nicht mehr eingehender Pflege unterworfen
werden und stört
auch nicht mehr beim Hantieren im Brausenraum. Außerdem entfallen
Fliesenbohrarbeiten für
das Montieren einer Wandgleitstange für die Handbrause und der Wandanschlussstutzen
für das
Zuwasser zum Brauseschlauch.
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Die Erfindung soll anhand eines Ausführungsbeispiels
näher erläutert werden.
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In der zugehörigen Zeichnung zeigen:
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1 einen
Grundkörper
in einer teilweise geschnittenen Ansicht von unten, eingebaut in
eine Wand,
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2 eine
teilweise geschnittene Seitenansicht der Schiebe- und Drehmechanik
im Grundkörper,
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3 eine
Seitenansicht des unteren Teils des Grundkörpers,
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4 eine
Vorderansicht auf den unteren Teil des teilweise geschnittenen Grundkörpers und
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5 eine
Vorderansicht auf den unteren Teil der Verblendung des Grundkörpers, eingebaut
in eine Wand.
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Nach 1 sitzt
in einem Schlitz der Fliesenwand 1 und im dahinterliegenden
Mauerwerk eines Brausenraumes ein länglicher Grundkörper 2,
das Herzstück
der erfindungsgemäßen Brauseinstallationseinheit,
nachfolgend als "Duschbox" bezeichnet. Der
Grundkörper 2 ist
im Mauerwerk mittels mehrere Maueranker 3 befestigt. Nach
vorn, zum Brausenraum hin, ist er durch eine Blende 4 aus
Chromstahl verblendet. Die Blende 4 und der Grundkörper 2 gehen über die
gesamte Länge
des Mauerschlitzes. Die Blende 4 hat mittig einen länglichen
Ausschnitt, der seinerseits durch flexible, sich ca. 1 cm überlappende magnetische
Dichtstreifen 5 selbsttätig
geschlossen wird. Der Dichtstreifen 5 ist flexibel, um
das Hindurchführen
des Handgriffs 6 einer Handbrause 7 und des Brauseschlauches 8 zu
ermöglichen.
Die Blende 4 ist mittels Klettbänder 9 an der Frontseite
des Grundkörpers 2 befestigt.
Ein umlaufender Dichtring 10 sperrt Feuchte. Federspangen 11,
die beidseitig innen an der Blende 4 befestigt sind, greifen
hinter Vorsprünge 12 am
Grundkörper
und geben der Blende 4 zusätzlichen Halt.
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Das Konusstück 13, an dem einerseits
der Brauseschlauch 8 angeschlagen ist und das andererseits
auf das Griffende der Handbrause 7 geschraubt ist, steckt
in einem Brausehalter 14, einer Rundhülse, die mit einer flexiblen
Schutzhülse 15 ausgekleidet ist.
Beiderseits des Brausehalters 14 sind Schieber 16 positioniert,
die mit dem Brausehalter 14 über Achsstifte 17 drehbeweglich
verbunden sind. Dadurch kann der Brausehalter 14 und mit
ihm die eingesteckte Handbrause 7 um die Achsstifte 17 geschwenkt
werden und auf diese Weise die vertikale Richtung des Brausestrahls
verändert
werden. Die horizontale Richtung des Brausestrahls lässt sich durch
Verdrehen der Handbrause 7 und damit des Konusstückes 13 der
Handbrause 7 im Brausehalter 14 beeinflussen.
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Zur Höhenverstellung der Handbrause 7 werden über die
in den Brausehalter 14 eingesteckte Handbrause 7,
genauer gesagt, über
das eingesteckte Konusstück 13 der
Handbrause 7, und die Achsstifte 17 die Schieber 16 in
Führungsrippen 18 im Grundkörper 2 verschoben.
Um ein ungewolltes Absenken der Handbrause 7 zu verhindern,
besitzen die Schieber 16 und die Führungsrippen 18 eine
einseitige Rastenzahnung 19 (siehe auch 2, Bezugszeichen 19). Gegen
den Druck von federgelagerten Kugeln 20 können die
Schieber 16 rastenweise höhenverstellt werden. Je nachdem,
in welcher Höhe
sich die Handbrause 7 befindet, gibt der magnetische Dichtstreifen
eine kleine Öffnung
für den
Handgriff 6 der Handbrause 7 frei. Die Gleitführung 18 ersetzt mithin
eine übliche
auf Fliesen montierte Wandgleitstange.
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Der Brauseschlauch 8 bleibt
versteckt, solange nicht die Handbrause 7 dem Brausehalter 14 entnommen
wird. Geschieht dieses, so zieht sich Brauseschlauch 8 aus
der "Duschbox" nach, wobei ein
nicht näher
dargestellter Anschlag dafür
sorgt, dass der Brauseschlauch 8 nicht durch zu heftiges Ziehen
vom Wasseranschluss abgerissen wird. Zwischen dem Brauseschlauch 8 und
dem Wasseranschluss kann ein Flecksschlauch (4, Bezugszeichen 21) eingebunden
werden, der sich bei Zugspannung elastisch längt oder bei nachlassendem
Zug sich wieder zusammenzieht. Der Brauseschlauch 8 verschwindet
dann wieder hinter der Verblendung.
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Aus 2 gehen
Einzelheiten des Verstellmechanismus der Duschbox hervor. Gleiche
Teile sind, wie auch in den folgenden Figuren, wieder mit den gleichen
Bezugszahlen gekennzeichnet. Der Handbrausengriff 6 ist über das
Konusstück 13 mit dem
Brauseschlauch 8 verbunden, wie dies in 1 näher
zu sehen ist. Das Konusstück 13 der
Handbrause ist in den Brausehalter 14 gesteckt, geschützt durch
die elastische Schutzhülse 15. Über Achsstifte 17 ist
eine drehbewegliche Verbindung zu den Schiebern 16 hergestellt.
Die Schieber 16 werden von Führungsrippen 18 im
Grundgehäuse 2 geführt, wobei eine
Zahnung 19 und federbelastete Kugeln 20 auf der
Gegenseite ein ungewolltes Herunterrutschen der Schieber 16 verhindern.
Die Handbrause kann aus dem Brausehalter 14 herausgezogen
werden, wobei Brauseschlauch 8 nachgezogen wird. Die Handbrause 7 kann
aber auch im Brausehalter 14 eingesteckt bleiben und auf
eine gewünschte
Höhe über die
Schieber 16 gestellt und in eine gewünschte Richtung über die
Achsstifte 17 gedreht werden. Alle Möglichkeiten sind durch Pfeile
dargestellt und entsprechen der üblichen
Handhabung einer aufputzmontierten Handbrause.
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3 zeigt
eine Seitenansicht des unteren Teils des Grundkörpers 2 der Duschbox.
Für den Wasserzulauf,
für gewöhnlich von
einer Mischbatterie kommend, ist ein Anschlussstutzen 22 zu
sehen. Der Boden 23 ist trichterförmig ausgebildet und hat einen
Tropfwasseranschlussstutzen 24, um Feuchte und "Duschwasser" abzuleiten.
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Aus 4 ist
ersichtlich, dass für
einen universellen Einsatz der Duschbox es zweckmäßig ist, beiderseits
einen Anschlussstutzen 22 vorzusehen. Außen können die
Anschlussstutzen 22 Außengewinde
tragen oder für
eine Pressverbindung ausgelegt sein, innen wird der Brauseschlauch 8 bzw.
der Flecksschlauch 21 mit einem üblichen Überwurf 25 angeschraubt,
wobei eine Kontermutter 26 eine Selbstlösung der Verbindung verhindert.
Mit 27 sind Riegel bezeichnet, die Schieber 16 des
Brausehalters 14 auf eine bestimmte Höhe festlegen können.
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In 5 ist
letztlich eine Vorderansicht des unteren Teiles der eingebauten
Duschbox zu sehen. Eine rechteckige Blende 4 aus Chromstahl überdeckt den
Wandspalt und den dahinter eingebauten Grundkörper 2. Die Ecken
der Blende 4 können
selbstverständlich
geeignet abgerundet sein. Die Blende 4 ist außenrandseitig
leicht abgekantet und weist einen schlitzförmigen Ausschnitt 28 zum
Hindurchführen des
Brausegriffs 6 der Handbrause 7 über eine
gewisse Länge
auf. Von der Handbrause 7 ist nur der Brausekopf sichtbar.
Die Länge
des Ausschnittes 28 ist in Anlehnung an die Länge einer
Wandgleitstange dimensioniert, sie beträgt also beispielsweise 900 mm.
Auch die Anordnung der Blende und der "Duschbox" ist auf übliche Höhen einer Wandgleitstange abgestimmt,
beispielsweise ab 1000 mm aufwärts.
Die Ausschnittbreite beträgt
etwa 40 mm. Der Ausschnitt 28 ist durch zwei sich überlappende
Dichtstreifen 5 abgedichtet. Die Dichtstreifen 5 sind
flexibel und vorzugsweise magnetisch. Dadurch sind die sich ca.
1 cm überlappenden
Enden stets selbsttätig geschlossen
mit Ausnahme an der Stelle, wo der Handgriff 6 bzw. Brauseschlauch 8 hindurchgeführt ist.
Weitere Einzelheiten der Blendenabdichtung und Blendenbefestigung
sind bereits in Zusammenhang mit den Erläuterungen zu 1 beschrieben worden. In 5 ist der Brausehalter zum Ende des Ausschnittes 28 hin
verschoben. Er kann natürlich über die
gesamte Länge
des Ausschnittes 28 verschoben und festgestellt werden.
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Die Erfindung ist nicht auf das beschriebene Ausführungsbeispiel
beschränkt.
Sie kann im Rahmen ihrer Offenbarung vielfach abgewandelt sein.
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- 1
- Fliesenwand
- 2
- Grundkörper
- 3
- Maueranker
- 4
- Blende
- 5
- Dichtstreifen
- 6
- Handgriff
- 7
- Handbrause
- 8
- Brauseschlauch
- 9
- Klettband
- 10
- Dichtring
- 11
- Federspange
- 12
- Vorsprünge
- 13
- Konusstück
- 14
- Brausehalter
- 15
- Schutzhülse
- 16
- Schieber
- 17
- Achsstifte
- 18
- Führungsrippen
- 19
- Rasterzahnung
- 20
- federgelagerte
Kugel
- 21
- Flecksschlauch
- 22
- Anschlussstutzen
- 23
- Trichterboden
- 24
- Tropfwasseranschlussstutzen
- 25
- Überwurf
- 26
- Kontermutter
- 27
- Riegel
- 28
- Ausschnitt