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Die Erfindung betrifft eine Sitzstruktur, einen Sitz und ein Verfahren zum Herstellen eines Sitzes.
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Ein Sitz in einem Kraftfahrzeug umfasst üblicherweise eine Polsterung aus elastisch verformbarem Material, das mit einem Bezug aus Textil- und/oder Ledermaterial bezogen ist. Allerdings besteht beim Einsatz von Leder nach längerer regelmäßiger Nutzung des Sitzes die Gefahr, dass dieses hart oder brüchig wird.
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Ein Fahrzeugsichtbezug ist aus der Druckschrift
DE 10 2010 035 845 A1 bekannt. Dieser umfasst eine Unterlage, einen Bezug und eine Polsterung, die zwischen dem Bezug und der Unterlage angeordnet ist. Dabei sind die Unterlage, der Bezug sowie die Polsterung durch mindestens eine Längsnaht und mindestens eine Quernaht miteinander verbunden. Außerdem weist die Längsnaht Ein- und/oder Ausbuchtungen auf.
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Ein Besatzelement für einen Fahrzeugsitz ist aus der Druckschrift
DE 10 2005 012 987 A1 bekannt. Dabei umfasst das Besatzelement einen luftdurchlässigen Verkleidungsüberzug, eine Markierung sowie dreidimensionales Material, das sich beiderseits der Markierung erstreckt. Dabei ist das dreidimensionale Material zwischen einer In-Situ-Polsterungsschicht und dem Verkleidungsüberzug angeordnet. Ferner ist die In-Situ-Polsterungsschicht dazu ausgelegt, eine Befestigung mittels einer Überformung eines Besatzelements bezüglich eines Polsterungskörpers während eines Formungsverfahrens eines Polsterungskörpers zu erlauben.
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Vor diesem Hintergrund werden eine Sitzstruktur, ein Sitz und ein Verfahren mit den Merkmalen der unabhängigen Patentansprüche vorgestellt.
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Ausführungsformen der Sitzstruktur, des Sitzes und des Verfahrens gehen aus den abhängigen Patentansprüchen hervor.
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Die erfindungsgemäße Sitzstruktur weist eine Polsteranordnung für einen Sitz und einen Sichtbezug mit einer Zwischenlage auf, wobei die Polsteranordnung einen Polsterkörper und einen Funktionsbezug aufweist. Der Polsterkörper weist mindestens zwei benachbarte Polstermodule auf, zwischen denen eine Grenze angeordnet ist, die die beiden benachbarten Polstermodule voneinander trennt. Der Funktionsbezug ist auf dem Polsterkörper angeordnet und entlang mindestens einer Grenze zwischen zwei benachbarten Polstermodulen mit dem Polsterkörper verbunden, wobei der Funktionsbezug entlang der mindestens einen Grenze an dem Polsterkörper befestigt ist. Die Zwischenlage des Sichtbezugs ist auf der Polsteranordnung angeordnet und durch mindestens eine Naht, die durch einen Abschnitt bzw. Bereich des Funktionsbezugs geführt ist, der auf mindestens einem Polstermodul angeordnet ist, auf der Polsteranordnung befestigt, üblicherweise vernäht bzw. unternäht.
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Somit verläuft die mindestens eine Naht als sog. Leiternaht unabhängig von der mindestens einen Grenze, entlang der der Funktionsbezug befestigt ist. Bei einem Nähen der mindestens einen Naht ist ein Verlauf der mindestens einen Grenze nicht zwangsläufig zu berücksichtigen.
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Üblicherweise ist der Sichtbezug als Sitzbezug ausgebildet und/oder als ein solcher zu bezeichnen. Entsprechend ist die auf dem Funktionsbezug angeordnete Zwischenlage als Sitzbezugskörper ausgebildet und/oder zu bezeichnen. Alternativ oder ergänzend ist die Zwischenlage als Sichtbezugskörper ausgebildet und/oder zu bezeichnen. Der Funktionsbezug, der auf dem Polsterkörper angeordnet und mit diesem befestigt ist, ist in Ausgestaltung als Polsterbezug ausgebildet und/oder zu bezeichnen. Die Zwischenlage umfasst mindestens eine Schicht.
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Ein Faden, mit dem die mindestens eine Naht beim Nähen bereitzustellen ist, ist durch den auf dem mindestens einen Polstermodul angeordneten Funktionsbezug geführt bzw. genäht. Dabei ist auch möglich, dass die Naht und somit der Faden durch das mindestens eine jeweilige Polstermodul geführt ist.
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In der Regel umfasst der Polsterkörper mehrere Polstermodule, wobei zwischen jeweils zwei benachbarten Polstermodulen jeweils eine bspw. als Nut ausgebildete Grenze angeordnet ist, die die beiden Polstermodule voneinander trennt. In diesem Fall ist es möglich, dass der Funktionsbezug entlang jeder Grenze zwischen zwei benachbarten Polstermodulen des Polsterkörpers mit dem Polsterkörper verbunden ist.
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Der Sichtbezug umfasst eine flächige Außenhaut sowie die flächige Zwischenlage, die miteinander verbunden sind, wobei die Zwischenlage auf dem Funktionsbezug angeordnet ist. Dabei ist die mindestens eine Naht durch die Außenhaut, die Zwischenlage und den Funktionsbezug sowie ggf. durch das mindestens eine Polstermodul geführt.
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Außerdem ist der Faden, mit dem die mindestens eine Naht bereitzustellen und/oder bereitgestellt ist, durch die Außenhaut und die Zwischenlage des Sichtbezugs geführt.
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Die Zwischenlage umfasst mindestens eine Schicht aus elastisch verformbarem, komfortablem Material, das in Ausgestaltung steif ist. In weiterer Ausgestaltung weist die Zwischenlage mindestens ein Modul einer Sitzheizung und/oder Sitzklimatisierung auf.
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Die mindestens eine Grenze zwischen zwei benachbarten Polstermodulen, durch die die beiden Polstermodule voneinander getrennt sind, weist einen Polsterboden als Komponente des Polsterkörpers auf, an dem der Funktionsbezug mit dem Polsterkörper verbunden ist. Die beiden benachbarten Polstermodule sind in der Regel elastisch verformbar. Eine Breite der Grenze ist je nach Ausgestaltung der Sitzstruktur zu wählen. Üblicherweise weist die Grenze zwischen zwei benachbarten Polstermodulen eine Breite von einigen wenigen oder mehreren Millimetern auf. In diesem Fall ist die Grenze als Nut einer entsprechenden Breite ausgebildet und/oder kann als eine Nut bezeichnet werden. Demnach ist der Polsterboden, der die beiden Polstermodule entlang der Grenze bzw. Nut verbindet, als Nutboden mit entsprechender Breite ausgebildet.
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Es ist möglich, dass sich zwei benachbarte Polstermodule im Bereich der zwischen ihnen angeordneten Grenze berühren. Dennoch kann ein Befestigungsmittel für den Funktionsbezug aufgrund der elastischen Verformbarkeit der Polstermodule entlang der Grenze angeordnet werden. Diesbezüglich ist die Grenze zwischen den Polstermodulen ebenfalls als Nut, deren Breite einen minimalen Wert null aufweist, definierbar. Die beiden Polstermodule sind in diesem Fall ebenfalls nur durch den Polsterboden, der als Nutboden zu bezeichnen ist und dessen Breite einen minimalen Wert null aufweist, miteinander verbunden.
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Weiterhin ist auch der Funktionsbezug zumindest teilweise entlang und/oder in der Grenze anzuordnen. Dabei ist in Ausgestaltung vorgesehen, dass der Funktionsbezug mindestens ein Funktionsbezugsmodul aufweist. Falls mehrere Funktionsbezugsmodule vorgesehen sind, ist in der Regel jeweils ein Funktionsbezugsmodul einem Polstermodul zugeordnet.
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Entlang der mindestens einen Grenze zwischen zwei benachbarten Polstermodulen ist der Funktionsbezug über mindestens ein Anheftmodul als Befestigungselement an dem Polsterkörper angeheftet.
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Die Polstermodule und der Polsterboden als Komponenten des Polsterkörpers sind aus elastischem Polstermaterial gebildet, wobei zwei benachbarte Polstermodule über den Polsterboden miteinander verbunden sind.
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Die Sitzstruktur ist für einen Sitz eines Fahrzeugs, bspw. eines Kraftfahrzeugs, zu verwenden.
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Der erfindungsgemäße Sitz weist eine Polsteranordnung und einen Sichtbezug, der eine Zwischenlage umfasst, auf, die eine Sitzstruktur des Sitzes bilden. Dabei umfasst die Polsteranordnung einen Polsterkörper und einen Funktionsbezug, wobei der Polsterkörper mindestens zwei benachbarte Polstermodule aufweist, zwischen denen eine Grenze angeordnet ist. Dabei ist der Funktionsbezug auf dem Polsterkörper angeordnet und entlang mindestens einer Grenze zwischen zwei benachbarten Polstermodulen mit dem Polsterkörper verbunden, wobei die beiden Polstermodule durch die gemeinsame Grenze voneinander getrennt sind. Der Sichtbezug, der eine Außenhaut und die Zwischenlage aufweist, ist auf der Polsteranordnung angeordnet und durch mindestens eine Naht, die durch einen Abschnitt bzw. Bereich des Funktionsbezugs geführt ist, der auf mindestens einem Polstermodul angeordnet ist, auf der Polsteranordnung befestigt, üblicherweise vernäht bzw. unternäht.
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Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zum Herstellen einer Sitzstruktur für einen Sitz werden eine Polsteranordnung für den Sitz und ein Sichtbezug mit einer Zwischenlage bereitgestellt. Dabei weist die Polsteranordnung einen Polsterkörper und einen Funktionsbezug auf, wobei der Polsterkörper mindestens zwei benachbarte Polstermodule aufweist, zwischen denen eine Grenze angeordnet ist. Der Funktionsbezug wird auf dem Polsterkörper angeordnet und entlang mindestens einer Grenze zwischen zwei benachbarten Polstermodulen mit dem Polsterkörper verbunden. Der Sichtbezug, der eine Außenhaut und eine Zwischenlage aufweist, wird auf der Polsteranordnung angeordnet und durch mindestens eine Naht, die durch einen Abschnitt des Funktionsbezugs geführt wird, der auf mindestens einem Polstermodul angeordnet ist, auf der Polsteranordnung befestigt, üblicherweise vernäht bzw. unternäht.
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Hierbei wird eine Position der mindestens einen Naht an eine Form des herzustellenden Sitzes angepasst.
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Die flächige Außenhaut sowie die flächige Zwischenlage des Sichtbezugs sind miteinander verbunden. Außerdem wird die Zwischenlage auf dem Funktionsbezug angeordnet. Ein Faden, mit dem die mindestens eine Naht bereitgestellt wird, wird durch die Außenhaut und die Zwischenlage des Sichtbezugs sowie durch den auf dem mindestens einen Polstermodul angeordneten Abschnitt des Funktionsbezugs geführt.
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Üblicherweise besteht die Außenhaut des Sichtbezugs aus textilem Material oder Leder. Durch Aufnähen des Sichtbezugs auf den Funktionsbezug, der wiederum auf den mindestens einen Polstermodul angeordnet ist, wird der Sichtbezug und somit die Außenhaut unternäht. Somit können eine Haptik und eine Optik der Außenhaut auch über eine übliche Nutzung des Kraftfahrzeugs hinaus erreicht werden. Weiterhin ist zu erreichen, dass eine aus Leder gebildete Außenhaut sich nunmehr nicht mehr hart anfühlt und dass nach längerer Nutzung des Sitzes keine harte und/oder brüchige Oberfläche entsteht.
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Je nach Definition bilden der Funktionsbezug sowie der Sichtbezug, der die Zwischenlage umfasst, in der unternähten Variante einen insgesamt mehrschichtigen Bezug für den Sitz. Dabei kommt der Funktionsbezug als unterste Schicht des Bezugs direkt auf dem mindestens einen Polstermodul, das aus Polsterschaum gebildet ist, zu liegen. Die von außen sichtbare Außenhaut, die insgesamt eine oberste Schicht des Bezugs bildet, kann aus Leder oder Stoff aus synthetischem und/oder organischem textilen Material, bspw. aus Alcantara, gebildet sein. Die zwischen der Außenhaut und dem Funktionsbezug angeordnete Zwischenlage umfasst in der Regel mindestens eine Schicht bzw. Zwischenschicht, deren Dicke je nach Anwendung zu wählen ist. Dabei ist die Zwischenlage bspw. aus Schnittschaum gebildet. Der Funktionsbezug als unterste Schicht ist in der Regel wie ein gewöhnlicher Bezug auf dem Sitz aufgebaut, der mit einem möglichst einfachen Nahtbild versehen ist, das sich hier durch die mindestens eine zwischen zwei Polstermodulen angeordnete Grenze ergibt. Durch Befestigung des Funktionsbezugs entlang der mindestens einen Grenze zwischen zwei benachbarten Polstermodulen ist somit ein sogenanntes Leiternahtbild bereitzustellen, das durch mehrere zueinander parallel verlaufende, zumeist horizontal angeordnete Anheftmodule, die innerhalb der mindestens einen Grenze angeordnet sind, bestimmt ist.
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Ein eigentliches Design und somit Aussehen der Sitzstruktur ergibt sich jedoch durch Aufnähen des Sichtbezugs, also dessen Außenhaut und dessen Zwischenlage auf der Polsteranordnung, die den Polsterkörper und den Funktionsbezug umfasst. Dabei wird durch eine Dicke der Zwischenlage, die eine Zwischenschicht zwischen dem Sichtbezug und dem Funktionsbezug bildet, eine Haptik sowie auch eine Optik der bereitzustellenden Sitzstruktur bestimmt, wobei eine Art des Materials zum Bereitstellen der Zwischenlage und deren Dicke anwendungsspezifisch zu wählen ist.
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Die Zwischenlage ist üblicherweise ebenfalls aus elastisch verformbarem Material gebildet, dessen Dichte ebenfalls anwendungsspezifisch zu wählen ist. In Ausgestaltung ist die Zwischenlage zumindest einschichtig, d. h. einschichtig oder eventuell auch mehrschichtig ausgebildet. Durch Aufpolstern des Sichtbezugs auf der Polsteranordnung, die den Funktionsbezug und das mindestens eine Polstermodul umfasst, ergibt sich eine Stabilität für einen Verbund, der hier durch den Sichtbezug, und somit unter anderem durch die Zwischenlage und den Funktionsbezug gebildet ist. Durch Aufnähen der Naht, üblicherweise einer Ziernaht, in den Verbund aus dem Sichtbezug und dem Funktionsbezug ist ein Erscheinungsbild der Sitzstruktur beliebig zu variieren.
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Weiterhin ist es möglich, dass für unterschiedliche Varianten eines Sitzes, bspw. für einen Normalsitz oder einen Sportsitz, nur ein Polsterkörper mit einer Schaumform erforderlich ist. Eine optische Varianz mit unterschiedlichen bereitzustellenden Sitzen ergibt sich durch ein Bild der Naht, die durch einen Abschnitt des Funktionsbezugs geführt ist, die auf mindestens einem Polstermodul des Polsterkörpers angeordnet ist. In Ausgestaltung ist ein Verlauf der mindestens einen Grenze zwischen zwei benachbarten Polstermodulen des Polsterkörpers an eine Form und/oder geometrische Gegebenheit des bereitzustellenden Sitzes angepasst, wodurch auch Befestigungspunkte des Funktionsbezugs entlang der mindestens einen Grenze an die Form des Sitzes anzupassen sind. Unabhängig davon ist die mindestens eine Naht beliebig auszuführen.
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Mit der Zwischenlage, die zwischen dem Funktionsbezug bzw. Polsterbezug und der Außenhaut angeordnet ist, ist eine Überdehnung der bspw. aus Leder gebildeten Außenhaut zu reduzieren. Dabei ist die Außenhaut in die Zwischenlage einzubetten. Durch einen Aufbau der Sitzstruktur und somit des Sitzes, die bzw. der die Zwischenlage bzw. den Sichtbezugskörper umfasst, ist u. a. zu erreichen, dass ansonsten bei einer Außenhaut eines Sitzes durch regelmäßige Nutzung entstehende Wellen reduziert werden. So wird über die Zwischenlage eine Rückstellkraft bereitgestellt, die die nach außen sichtbare Außenhaut des Sichtbezugs gegenüber einer Kraft, die daraus resultiert, dass auf dem Sitz eine Person sitzt, reduziert.
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Durch Vorsehen des mindestens einen Moduls einer Sitzheizung in der Zwischenlage ist diese als eine eigene Lage in eine in Ausgestaltung mehrschichtige Zwischenlage zu integrieren. Somit befindet sich das mindestens eine Modul der Sitzheizung unterhalb der Außenhaut des Sichtbezugs, wodurch Wärme, die von der Sitzheizung erzeugt wird, an einer Oberfläche der Sitzstruktur wirkt.
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Die vorgestellte Sitzstruktur ist durch eine funktionale Unterseite und eine sichtbare Oberseite gebildet, die voneinander getrennt bereitgestellt werden. Dabei umfasst die funktionale Oberseite den Sichtbezug mit der Zwischenlage und der Außenhaut und die Unterseite die Polsteranordnung mit dem Funktionsbezug und dem Polsterkörper. Dabei ist die Unterseite für unterschiedliche Varianten des bereitzustellenden Sitzes, bspw. für einen Basissitz oder Sportsitz, in Ausgestaltung gleich auszubilden, wohingegen die Oberseite je nach vorgesehener Ausgestaltung und/oder Art des Sitzes unterschiedlich ausgebildet ist. Die Oberseite bzw. der Sichtbezug ist auf der Unterseite bzw. der Polsteranordnung unabhängig von dessen Ausgestaltung je nach Anforderung aufzunähen. Eine Form und/oder ein Verlauf der Naht, über die die Oberseite auf der Unterseite befestigt wird, ist bzw. sind lediglich abhängig von der Sitzvariante auszugestalten. Weiterhin ist eine Materialstärke der Zwischenlage und somit deren Dicke variabel zu wählen, wobei ein Komfort des Sitzes durch Ausgestaltung der Zwischenlage einzustellen ist.
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Weitere Vorteile und Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung und der beiliegenden Zeichnung.
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Es versteht sich, dass die voranstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Die Erfindung ist anhand von Ausführungsformen in den Zeichnungen schematisch dargestellt und wird unter Bezugnahme auf die Zeichnungen schematisch und ausführlich beschrieben.
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1 zeigt in schematischer Darstellung eine aus dem Stand der Technik bekannte Sitzstruktur.
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2 zeigt in schematischer Darstellung einen aus dem Stand der Technik bekannten Sitz, der die Sitzstruktur aus 1 umfasst.
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3 zeigt eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Sitzstruktur in schematischer Darstellung.
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4 zeigt eine erste Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Sitzes in schematischer Darstellung.
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5 zeigt eine zweite Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Sitzes in schematischer Darstellung.
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Das in 1 schematisch dargestellte Beispiel für eine aus dem Stand der Technik bekannte Sitzstruktur 2 umfasst einen Polsterkörper 4 mit hier zwei nebeneinander angeordneten Polstermodulen 6, 8, die hier durch eine als Nut ausgebildete Grenze 10 voneinander getrennt sind. Unmittelbar auf beiden Polstermodulen 6, 8 ist jeweils eine Schicht 12 einer Sitzheizung durch Aufkleben befestigt. Außerdem umfasst die hier gezeigte Sitzstruktur 2 einen Bezug 14, der durch mindestens ein Anheftmodul 16 in der Grenze 10 zwischen den beiden benachbarten Polstermodulen 6, 8 befestigt ist, wobei entlang der Grenze 10 eine nach außen sichtbare Naht 18 bereitgestellt wird.
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Das in 2 gezeigte, aus dem Stand der Technik bekannte Beispiel des Sitzes 20 umfasst die anhand von 1 vorgestellte Sitzstruktur 2 mit mehreren zueinander parallel angeordneten Nähten 18, die in gleicher Weise wie Grenzen 10 verlaufen, die zwischen jeweils benachbarten Polstermodulen 6, 8 der Polsterung 4 angeordnet sind. Somit ist bei der aus dem Stand der Technik bekannten Sitzstruktur 2 eine Form der Naht 18 durch die Ausbildung des Polsterkörpers 4 und mindestens einer darin zwischen Polstermodulen 6, 8 verlaufenden Grenze 10 bestimmt.
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Die in 3 schematisch dargestellte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Sitzstruktur 22 umfasst eine Polsteranordnung 24, die einen Polsterkörper 26 sowie einen Funktionsbezug 28 bzw. Polsterbezug umfasst. Die Polsteranordnung 24 umfasst hier mehrere Polstermodule 30, 32, von denen in 3 lediglich zwei dargestellt sind. Zwischen jeweils zwei derartigen Polstermodulen 30, 32 ist eine Grenze 34 angeordnet, durch die die zwei benachbarten Polstermodule 30, 32 voneinander getrennt sind. Außerdem sind die beiden benachbarten Polstermodule 30, 32 hier über einen Polsterboden 36 entlang der Grenze 34 miteinander verbunden. Sämtliche hier beschriebenen Komponenten des Polsterkörpers 26, d. h. die Polstermodule 30, 32 und der die beiden Polstermodule 30, 32 verbindende Polsterboden 36 sind aus elastisch formbarem Material, sogenanntem Schaummaterial, gebildet.
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In der vorgestellten Ausführungsform ist die Grenze 34 als Nut ausgebildet. Zumindest ist es je nach Definition möglich, die Grenze 34 alternativ oder ergänzend als eine Nut zu bezeichnen. Wobei der Polsterboden 36 in diesem Fall als Nutboden ausgebildet und/oder zu bezeichnen ist. Unabhängig davon ist vorgesehen, dass die zwei benachbarten Polstermodule 30, 32 durch die Grenze 34 und/oder die Nut voneinander getrennt sind. Hier weist die Grenze 34 und somit die Nut zwischen den beiden benachbarten Polstermodulen 30, 32 eine Breite von einigen Millimetern auf.
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Der Funktionsbezug 28 ist entlang der Grenze 34 zwischen den zwei benachbarten Polstermodulen 30, 32 mit dem Polsterkörper 26 befestigt. Hierbei wird eine Befestigung des Funktionsbezugs 28 mit dem Polsterkörper 26 über Anheftmodule 38 als Befestigungselemente, die innerhalb der Grenze 34 angeordnet und an dem Polsterboden 36 befestigt sind, bereitgestellt.
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In alternativer Ausgestaltung ist es möglich, dass die Grenze 34 bzw. die Nut, durch die die beiden Polstermodule 30, 32 voneinander getrennt sind, eine verschwindende Breite mit dem Wert null aufweist, wobei sich die Polstermodule 30, 32 in diesem Fall entlang ihrer gemeinsamen Grenze 34 berühren. Allerdings kann die Grenze 34 auch in diesem Fall als Nut mit verschwindender Breite bezeichnet werden. Da die Polstermodule 30, 32 sowie der Polsterboden 36 aus elastisch verformbaren Material gebildet sind, ist entlang der Grenze 34 unabhängig von deren Breite ein Anheftmodul 38 zum Befestigen des Funktionsbezugs 28 an dem Polsterkörper anzuordnen.
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Der Funktionsbezug 28 umfasst mindestens ein Funktionsbezugsmodul. Falls im Bereich der Grenze 34 lediglich ein Funktionsbezugsmodul vorgesehen ist, ist dieses entlang der Grenze 34 zumindest teilweise innerhalb der Grenze 34 anzuordnen und mit dem Polsterkörper 26 zu befestigen. Es ist jedoch auch möglich, dass der Funktionsbezug 28 im Bereich der Grenze 34 zwei Funktionsbezugsmodule aufweist, wobei jeweils ein Ende eines Funktionsbezugsmoduls innerhalb der Grenze 34 angeordnet und darin mit dem Polsterkörper 26 befestigt wird. Falls der Funktionsbezug mehrere Funktionsbezugsmodule umfasst, ist jeweils einem Polstermodul 30, 32 ein Funktionsbezugsmodul zugeordnet sowie auf dem jeweiligen Polstermodul 30, 32 angeordnet.
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Als weitere Komponente der Sitzstruktur 22 ist ein Sichtbezug 40 vorgesehen, der hier eine Außenhaut 42 sowie eine Zwischenlage 44 bzw. Sicht- oder Sitzbezugskörper aufweist, die miteinander verbunden sind. Dieser Sichtbezug 40 wird auf der Polsteranordnung 24 angeordnet und hier über eine Naht 46 mit dem Polsterkörper 26 verbunden. Dabei ist die Naht 46 durch einen Faden 48 gebildet, der durch die Außenhaut 42, die Zwischenlage 44 sowie wenigstens durch den Funktionsbezug 28 in einem Abschnitt geführt ist, der auf einem Polstermodul 30, 32 unmittelbar angeordnet ist. Weiterhin ist es möglich, den Faden 48 zum Bereitstellen der Naht 46 auch durch eine Oberfläche eines Polstermoduls 30, 32 zu führen. Die Zwischenlage 44 ist hier aus steifem, elastisch verformbarem Material gebildet.
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Wie 3 zeigt, befindet sich die Naht 46 auf einem Polstermodul 32 und somit neben der als Nut ausgebildeten Grenze 34 zwischen den zwei benachbarten Polstermodulen 30, 32, entlang der der Funktionsbezug 28 mit dem Polsterkörper 26 befestigt ist. Somit ist es möglich, eine Naht 46 auf der Oberfläche der Sitzstruktur 22 unabhängig von einem Verlauf einer Grenze 34 anzuordnen.
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Hierbei wird über die Anheftmodule 38 als Befestigungselemente zwischen dem Funktionsbezug 28, der auch als Unterbezug bezeichnet werden kann, und dem Polsterkörper 26 eine Verbindung hergestellt, die als Basis für den Sichtbezug 40 zu verwenden ist. Die Zwischenlage 44 kann auch als Zwischenschicht zwischen dem Funktionsbezug 28 und der Außenhaut 42 bezeichnet werden. Dabei umfasst die Zwischenlage 44 mindestens eine Schicht. Je nach Anforderung kann die Zwischenlage 44 und somit der Sichtbezug 40 durch eine Wahl eines Materials sowie einer Dicke der mindestens einen Schicht angepasst werden. Falls die Zwischenlage 44 mehrere Schichten aufweist, sind diese, wie bei einer Sandwichstruktur, übereinander angeordnet. Dabei ergibt sich auch die Möglichkeit, in der Zwischenlage 44 mindestens ein Modul einer Sitzheizung zu integrieren.
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Auf Grundlage der in 3 gezeigten Ausführungsform der Sitzstruktur 22 sind die in den beiden 4 und 5 vorgestellten Ausführungsformen von erfindungsgemäßen Sitzen 50, 52, die jeweils eine Variante der Ausführungsform der erfindungsgemäßen Sitzstruktur 22a, 22b aus 3 aufweisen, bereitzustellen. Dabei weisen beide Sitzstrukturen 22a, 22b identisch ausgebildete Polsteranordnungen 24a, 24b auf. Außerdem umfassen die Polsteranordnungen 24a, 24b beider Sitze 50, 52 ebenfalls Polstermodule, wobei jeweils zwischen zwei der Polstermodule je eine Grenze 34a, 34b angeordnet ist. Die Gesamtheit der so gebildeten Grenzen 34a, 34b ist in den 4, 5 durch gestrichelte Linien angedeutet, wobei die Grenzen 34a, 34b bei den Ausführungsformen der Sitze 50, 52 jeweils als Nuten ausgebildet sind. Dabei ist auch hier jeweils ein Funktionsbezug innerhalb und/oder entlang einer Grenze 34a, 34b mit einem Polsterkörper verbunden. Auf den Polsteranordnungen 24a, 24b ist jeweils ein Sichtbezug 40a, 40b angeordnet, der über Nähte 46a, 46b mit dem jeweiligen Polsterkörper 24a, 24b verbunden ist. Die beiden 4, 5 zeigen, dass bei beiden Ausführungsformen der Sitze 50, 52 die Nähte 46a, 46b unabhängig von den Grenzen 34a, 34b verlaufen.
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Die in den 4 und 5 gezeigten Ausführungsformen für Sitze 50, 52 sind als Sitze in einem Fahrzeug, bspw. einem Kraftfahrzeug, ausgebildet. Dabei kann es sich bei derartigen Sitzen 50, 52 um Vordersitze oder Rücksitze handeln. Die vorzusehenden Nähte 46a, 46b können zur Bereitstellung eines Aussehens der Sitze 50, 52 unabhängig von einer Ausgestaltung der Polsteranordnung 24a, 24b und einem Verlauf der Grenzen 34a, 34b auf dem jeweiligen Sichtbezug 22a, 22b beliebig geführt sein. Somit ist es auch möglich, frei geformte, bspw. gebogene Nähte 46a, 46b bereitzustellen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102010035845 A1 [0003]
- DE 102005012987 A1 [0004]