DE102013217226A1 - Fahrzeugsitz, insbesondere für eine hintere sitzreihe - Google Patents
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Abstract
Description
- Die Erfindung betrifft einen Fahrzeugsitz mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1.
- Stand der Technik
- Durch Benutzung sind Fahrzeugsitze bekannt, die auf Sitzschienen relativ zur Fahrzeugstruktur verschiebbar sind, eine relativ zu einem Sitzteil schwenkbare Lehne aufweisen und eine Easy-Entry-Stellung einnehmen können, um den Zugang zu einer hinter dem Fahrzeugsitz angeordneten weiteren Fahrzeugsitzreihe zu erleichtern. Dazu wird die Lehne des Fahrzeugsitzes zumindest teilweise nach vorne geschwenkt und der Fahrzeugsitz durch Druck auf die Sitzlehne nach vorne geschoben.
- Zusätzlich zur Easy-Entry-Stellung kann der Fahrzeugsitz eine Ladebodenstellung einnehmen, in der die Lehne nach vorne in eine möglichst waagerechte Position geschwenkt ist. Diese Lehnenposition ist zum Erreichen der Easy-Entry-Position ungeeignet, da der Benutzer des Fahrzeugsitzes diesen am besten bei nur teilweise vorgeschwenkter Lehne nach vorne schieben kann.
- Dieses Problem lässt sich durch sogenannte Doppelbeschläge lösen, bei denen auf jeder Fahrzeugsitze zwei Beschläge vorgesehen sind, die vorzugsweise untereinander verbunden sind. Zum Erzeugen einer Ladebodenstellung wird der jeweils erste der beiden Beschläge geöffnet; zum Erreichen der Easy-Entry-Position der jeweils zweite Beschlag, der nur einen begrenzten Schwenkwinkel der Lehne zulässt. Solche Doppelbeschläge sind kosten- und bauraumintensiv.
- Die
DE 103 53 242 B3 offenbart einen Fahrzeugsitz mit einer an der Lehne gelagerten Klinke, die in einem betätigten Zustand in Anlage an eine drehbar auf einem Beschlag zur Lehnenneigungseinstellung gelagerten Mitnehmerscheibe gerät und diese beim Vorschwenken der Lehne mitnimmt. Die Mitnehmerscheibe ist mit einer Schienenverriegelung gekoppelt, so dass das Vorschwenken der Lehne die Schienenverriegelung öffnet. Die Mitnehmerscheibe kann aufgrund deren Lagerung auf dem Beschlag nur mit einem bestimmten Beschlagtyp kombiniert werden. Die Lösung lässt sich nicht einfach auf Fahrzeugsitze übertragen, die andere Beschlagtypen aufweisen. - Aufgabe
- Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, einen Fahrzeugsitz der eingangs genannten Art zu verbessern, insbesondere unabhängig vom verwendeten Beschlag zu machen. Die Lehne soll auf zwei unterschiedliche Weisen entriegelbar sein: Ist das Erreichen einer Ladebodenstellung gewünscht, soll die Lehne vollständig in eine möglichst waagerechte Position schwenkbar sein. Soll eine Easy-Entry-Position eingenommen werden, so ist es wünschenswert, dass sich die Lehne nur teilweise nach vorne schwenken lässt. Die Beschläge sollen in der Easy-Entry-Stellung nicht verriegeln, sondern die Lehne soll nach vorne lediglich in eine Anschlagposition kommen, damit der Fahrzeugsitz bei entriegelten Sitzschienenpaaren nach vorne geschoben werden kann.
- Lösung
- Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen Fahrzeugsitz mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
- Dadurch, dass der Fahrzeugsitz eine beweglich gelagerte Klinke aufweist, die Klinke zum Einnehmen der Easy-Entry-Stellung des Fahrzeugsitzes aus einer Ausgangslage heraus in eine ausgesteuerte Lage bewegt werden kann, und die Klinke in ihrer ausgesteuerten Lage während des Vorschwenkens der Lehne um die Schwenkachse ein mit der Sitzschienen-Verriegelungsvorrichtung wirkverbundenes Schiebersegment bewegt und dadurch die Sitzschienen-Verriegelungsvorrichtung öffnet, wird ein Fahrzeugsitz bereitgestellt, dessen Easy-Entry-Ansteuerung ohne Mitnehmerscheibe erfolgen kann und dadurch unabhängig von der Art des verwendeten Beschlags ist.
- Unter dem Begriff Schiebersegment sind dreh- und/oder verschiebbare Elemente zu verstehen, die in Führungsmitteln beweglich geführt sind, die von reinen Drehachsen abweichen. Solche Schiebersegmente können auf einer um eine Drehachse herumgeführten Bahn beweglich sein, ohne im Bereich dieser Drehachse angeordnet zu sein. Dadurch kann das erfindungsgemäße Schiebersegment beispielsweise um die Lehnenschwenkachse beweglich sein, aber deutlich außerhalb des Bauraums eines Lehnenbeschlags angeordnet sein. Auf diese Weise können in dem erfindungsgemäßen Fahrzeugsitz beliebige Beschläge verwendet werden.
- Vorzugsweise ist die Klinke relativ drehbar zur Lehne gelagert. Auf diese Weise lässt sich die Klinke mit einfachen Mitteln zwischen zwei Positionen bewegen. In einer ersten Position schwenkt die Klinke während des Vorschwenkens der Lehne an dem Schiebersegment vorbei, ohne dieses mitzunehmen. In einer zweiten, ausgesteuerten Position nimmt die Klinke während des Vorschwenkens der Lehne das Schiebersegment mit und öffnet dadurch die Sitzschienen-Verriegelungsvorrichtung.
- Eine bevorzugte Lagerung der Klinke sieht vor, dass die Klinke drehbar an einem mit der Lehne fest verbundenen Klinkenadapter gelagert ist. Der Klinkenadapter kann als Blechbiegeteil ausgebildet sein, an dem ein einfach ausgebildeter Lagerbolzen befestigt, vorzugsweise angeschraubt, ist.
- Die Klinke, der Klinkenadapter und der Lagerbolzen weisen einfach geformte Bauteilgeometrien auf und können daher aus nahezu allen bekannten Konstruktionswerkstoffen gebildet sein, beispielsweise aus Stahl, Kunststoff oder Faserverbundwerkstoffen.
- Vorzugsweise weist die Klinke ein Klinkenmaul zum Zusammenwirken mit einem Zapfen des Schiebersegments auf. Das Klinkenmaul lässt sich in an sich bekannter Weise so formen, dass der Zapfen in nur einer Bewegungsrichtung der Klinke in das Klinkenmaul eintreten kann und von dem Klinkenmaul mitgenommen wird, der Zapfen das Klinkenmaul jedoch in der entgegengesetzten Bewegungsrichtung ungehindert verlassen kann.
- Die Lehnenneigung des Fahrzeugsitzes um die Schwenkachse ist vorteilhaft mittels wenigstens eines an sich bekannten Beschlags einstellbar, der beispielsweise als Getriebebeschlag mit zentrischer Freischwenkung, wie beispielsweise aus der
DE 10 2008 029 438 A1 bekannt, oder als Rastbeschlag, wie beispielsweise aus derDE 10 2006 015 560 B3 bekannt, ausgebildet sein kann. Anstelle des Beschlags sind jedoch auch Koppelgetriebe denkbar, die ein Schwenken der Lehne ermöglichen, beispielsweise Viergelenkanordnungen. Die Schwenkachse der Lehne wandert in diesem Fall während des Schwenkens der Lehne innerhalb eines Fahrzeugsitz-Koordinatensystems. - Die Klinke lässt sich besonders einfach vom Sitzbenutzer aussteuern, indem die Klinke mittels eines ersten Bedienelements, das beispielsweise als ein drehbar in einem an der Lehnenstruktur befestigten Kunststoffgehäuse gelagerter Griff ausgebildet ist, betätigt werden kann.
- Indem das erste Bedienelement mittels eines ersten Kopplungsmittels, insbesondere eines Bowdenzuges, mit dem wenigstens einen Beschlag und mittels eines zweiten Kopplungsmittels, insbesondere eines zweiten Bowdenzuges, mit der Klinke wirkverbunden ist, und eine Betätigung des ersten Bedienelements den wenigstens einen Beschlag öffnet und die Klinke in die relativ zur Lehne veränderte Lage bewegt, können der Beschlag und die Klinke an unterschiedlichen, voneinander entfernten Positionen im Fahrzeugsitz angeordnet sein und dennoch mittels eines gemeinsamen Bedienelements angesteuert werden.
- Ein zweites Bedienelement, das ausschließlich den wenigstens einen Beschlag oder ausschließlich die Beschläge öffnet, nicht jedoch die Klinke ausschwenkt, ermöglicht eine Einstellung der Lehnenneigung ohne die Sitzschienen-Verriegelungsvorrichtung zu öffnen. Dazu schwenkt die Klinke bei betätigtem zweiten Bedienelement während des Vorschwenkens der Lehne an dem Schiebersegment vorbei, ohne diesen mitzunehmen.
- Figuren und Ausführungsformen der Erfindung
- Im Folgenden ist die Erfindung anhand eines in den Figuren dargestellten vorteilhaften Ausführungsbeispiels näher erläutert. Die Erfindung ist jedoch nicht auf dieses Ausführungsbeispiel beschränkt. Es zeigen:
-
1 : eine perspektivische Ansicht des erfindungsgemäßen Fahrzeugsitzes in der Gebrauchsstellung, -
2 : eine perspektivische Ansicht des Fahrzeugsitzes in der Ladebodenstellung, -
3 : eine Seitenansicht des Fahrzeugsitzes in der Gebrauchsstellung, -
4 : eine Seitenansicht des Fahrzeugsitzes in der Easy-Entry-Stellung, -
5 : eine perspektivische Ansicht auf die Lehne des Fahrzeugsitzes mit einem schematisch dargestellten ersten Bedienelement in der Gebrauchsstellung des Fahrzeugsitzes, -
6 : eine Detailansicht auf den Bereich des zweiten Bedienelements in der Gebrauchsstellung des Fahrzeugsitzes, -
7 : eine Detailansicht des Fahrzeugsitzes von schräg hinten mit Blick auf eine Übertragungsstange zwischen den Beschlägen in der Gebrauchsstellung des Fahrzeugsitzes, -
8 : eine perspektivische Detailansicht des Fahrzeugsitzes in der Gebrauchsstellung mit Blick auf die Klinke, -
9 : eine8 entsprechende Ansicht ohne Sitzteilkoppel, -
10 : eine9 entsprechende Ansicht mit ausgesteuerter Klinke, -
11 : eine perspektivische Detailansicht des Fahrzeugsitzes in der Easy-Entry-Stellung mit Blick auf die Klinke und -
12 : eine Explosionsdarstellung der Bauteile zur Easy-Entry-Ansteuerung. - Ein Fahrzeugsitz
1 ist nachfolgend in einem kartesischen Koordinatensystem beschrieben, das durch drei senkrecht aufeinander stehende Raumrichtungen definiert ist. Eine Längsrichtung x verläuft bei einem im Fahrzeug eingebauten Fahrzeugsitz1 weitgehend horizontal und vorzugsweise parallel zu einer Fahrzeuglängsrichtung, die der gewöhnlichen Fahrtrichtung des Fahrzeuges entspricht. Eine zu der Längsrichtung x senkrecht verlaufende Querrichtung y ist im Fahrzeug ebenfalls horizontal ausgerichtet und verläuft parallel zu einer Fahrzeugquerrichtung. Eine Vertikalrichtung z verläuft senkrecht zu der Längsrichtung x und senkrecht zu der Querrichtung y. Bei einem im Fahrzeug eingebauten Fahrzeugsitz verläuft die Vertikalrichtung z parallel zu der Fahrzeughochachse. - Die verwendeten Positions- und Richtungsangaben, wie beispielsweise vorne, hinten, oben und unten beziehen sich auf eine Blickrichtung eines Insassen des Fahrzeugsitzes
1 in normaler Sitzposition, wobei der Fahrzeugsitz1 wie üblich in Fahrtrichtung ausgerichtet ist. Der erfindungsgemäße Fahrzeugsitz1 kann jedoch auch in abweichender Ausrichtung, beispielsweise quer zur Fahrtrichtung, verbaut werden. - Gemäß dem vorliegenden Ausführungsbeispiel ist der Fahrzeugsitz
1 ein 60%-Sitz einer im Verhältnis 60:40-geteilten Fondsitzanlage. Der Fahrzeugsitz1 weist ein Sitzteil3 und eine Lehne5 auf, die relativ zum Sitzteil3 um eine in Querrichtung y durch zwei Beschläge7 definierte Schwenkachse S schwenkbar ist. Die beiden Beschläge7 sind dabei über eine vorliegend ebenfalls in Querrichtung y ausgerichtete, aber exzentrisch zur Schwenkachse S angeordnete Übertragungsstange85 miteinander wirkverbunden, so dass ein Entriegeln eines der beiden Beschläge7 zwangsweise eine Entriegelung des anderen Beschlages7 bewirkt. - Der Fahrzeugsitz
1 ist mittels zweier in Längsrichtung x ausgerichteter und an sich bekannter Sitzschienenpaare in Längsrichtung x längsverschiebbar an der Fahrzeugstruktur angebunden. Die beiden Sitzschienenpaare umfassen zwei relativ zur Fahrzeugstruktur bewegliche, parallel zueinander angeordnete erste Schienen11 und zwei zugeordnete, fahrzeugstrukturfeste, zweite Schienen13 , welche die ersten Schienen11 umgreifen und führen. Mittels jeweils einer an sich bekannten Sitzschienen-Verriegelungsvorrichtung17 können die jeweils ersten Schienen11 mit den jeweils zweiten Schienen13 verriegelt werden. Bei entriegelten Sitzschienen-Verriegelungsvorrichtungen17 kann die Position des Fahrzeugsitzes1 relativ zur Fahrzeugstruktur in Längsrichtung x verändert werden. - Auf beiden Sitzseiten ist jeweils ein Sitzfuß
10 an der ersten Schiene11 befestigt, vorliegend verschraubt. Die beiden Sitzfüße10 haben eine weitgehend ebene Grundform, die sich in Längsrichtung x und Vertikalrichtung z erstreckt, und sind mittels eines in Querrichtung y verlaufenden Querprofils14 , vorliegend einem Querrohr, miteinander verbunden. Jeder der beiden Beschläge7 ist mit jeweils einem der Sitzfüße10 verbunden, so dass die Lehne5 über die Beschläge7 mit den beiden Sitzfüßen10 verbunden ist. - Das Sitzteil
3 ist in seinem vorderen Bereich auf beiden Sitzseiten mittels jeweils einer vorderen Schwinge9 an einem vorderen Bereich des Sitzfußes10 angelenkt. Dazu ist jede der beiden Schwingen9 mit einem ersten Schwingenende drehbar an dem Sitzteil3 und mit einem zweiten Schwingenende drehbar an dem Sitzfuß10 angelenkt. Die zugehörigen Drehachsen verlaufen dabei jeweils in Querrichtung y - Das Sitzteil
3 umfasst in seinem hinteren Bereich beidseitig jeweils eine Sitzteilkoppel3a , mittels derer das Sitzteil3 in jeweils einem Drehpunkt3b an der Lehne5 angelenkt ist. Die Drehpunkte3b liegen zumindest in einer zum Personentransport geeigneten Gebrauchsstellung des Fahrzeugsitzes1 oberhalb der Schwenkachse S und bilden eine parallel zur Querrichtung y verlaufende Drehachse. - Die Lehne
5 des Fahrzeugsitzes1 kann aus der in den1 und3 dargestellten Gebrauchsstellung sowohl in eine in2 dargestellte Ladebodenstellung, bei welcher die Lehne5 um die Schwenkachse S nach vorne auf das Sitzteil3 geschwenkt ist, als auch – in Verbindung mit einem Vorfahren des Fahrzeugsitzes1 – in eine in4 dargestellte Easy-Entry-Stellung gebracht werden. In der Easy-Entry-Stellung ist die Lehne5 um die Schwenkachse S vorgeschwenkt und das Sitzteil3 ist aufgrund der Kopplung zwischen den Sitzteilkoppeln3a und der Lehne5 und einem Vorschwenken der Schwingen9 dicht am Sitz der vorderen Sitzreihe positioniert. Dadurch kann ein möglichst großer Ein- bzw. Ausstiegsbereich für einen hinter dem Fahrzeugsitz1 angeordneten, in den Figuren nicht dargestellten Sitz einer hinteren, insbesondere dritten Sitzreihe zur Verfügung gestellt werden. - Für ein Entriegeln der Sitzschienen-Verriegelungsvorrichtung
17 und somit die Einstellbarkeit des Fahrzeugsitzes1 in Längsrichtung x ist ein im vorderen Bereich des Fahrzeugsitzes1 unterhalb des Sitzteils3 angeordneter, schwenkbarer Bügel15 vorgesehen, dessen Enden in an sich bekannter Weise mit der Sitzschienen-Verriegelungsvorrichtung17 wirkverbunden sind. Der Bügel15 ermöglicht eine manuelle Entriegelung der Sitzschienenpaare durch ein Hochziehen des Bügels15 . Ein Verschieben des Fahrzeugsitzes1 innerhalb eines vorgegebenen Bereichs in Längsrichtung x kann erfolgen, so lange der Bügel15 hochgezogen und dadurch die Sitzschienen-Verriegelungsvorrichtung17 außer Eingriff gehalten wird. Der Bügel15 ist hierbei an einem versteifenden Übertragungsbügel19 angebracht, welcher bei einem Hochziehen des Bügels15 gedreht wird. Dieser Übertragungsbügel19 ist auf beiden Sitzseiten an der jeweils ersten Schiene11 oder dem jeweiligen Sitzfuß10 gelagert und koppelt den Verriegelungszustand der beiden Verriegelungsvorrichtungen17 der beiden Sitzschienenpaare miteinander. - Im oberen Bereich der Lehne
5 ist ein in der5 schematisch dargestelltes erstes Bedienelement25 zum Überführen des Fahrzeugsitzes1 in die Easy-Entry-Stellung vorgesehen. An dem ersten Bedienelement25 sind ein erstes Zugmittel, vorliegend ein erster Bowdenzug41 mit einer ersten Seele41a und einer ersten Hülle41b und ein zweites Zugmittel, vorliegend ein zweiter Bowdenzug42 mit einer zweiten Seele42a und einer zweiten Hülle42b , mit ihren jeweils ersten Enden angelenkt. Eine Betätigung des Bedienelementes25 bewegt die Seelen41a ,42a der beiden Bowdenzüge41 ,42 relativ zu deren Hüllen41b ,42b . - Das zweite Ende des ersten Bowdenzugs
41 ist mit beiden Beschlägen7 wirkverbunden. Dazu ist an der Übertragungsstange85 zwischen den beiden Beschlägen7 ein radial abstehender Hebel80 vorgesehen, vorzugsweise angeschweißt. Die Hülle41b des ersten Bowdenzuges stützt sich an einem mit dem Sitzfuß10 verbundenen Stützwinkel82 ab. Die Seele41a ist in eine Hebelöffnung des Hebels80 eingehängt, so dass eine Betätigung des Bedienelementes25 zu einer Bewegung des Hebels80 und somit einer Drehung der Übertragungsstange85 und zu einem Entriegeln der beiden Beschläge7 führt. - Das zweite Ende des zweiten Bowdenzuges
42 ist mit einer auf einer der beiden Sitzseiten gelagerten Klinke30 wirkverbunden. - Die Klinke
30 ist mittels eines Bolzens32 drehbar an einem mit der Lehne5 verbundenen Klinkenadapter35 gelagert und weist ein Klinkenmaul30a zum Zusammenwirken mit einem Zapfen62 eines federvorbelasteten Schiebersegments60 und eine Klinkenöffnung30b zum Befestigen der zweiten Seele42a des zweiten Bowdenzuges42 auf. Eine Betätigung des Bedienelementes25 führt neben der beschriebenen Entriegelung der beiden Beschläge7 somit auch zu einem Schwenken der Klinke30 , deren Klinkenmaul30a dadurch in nachfolgend noch näher beschriebener Weise mit dem Zapfen62 zusammenwirken kann. - An dem Schiebersegment
60 ist ein drittes Zugmittel, vorliegend ein dritter Bowdenzug43 , mit einem ersten Ende einer dritten Seele43a angelenkt, vorliegend in eine Schiebersegmentöffnung60a eingehängt. Ein zweites Ende der dritten Seele43a ist derart an der Sitzschienen-Verriegelungsvorrichtung17 befestigt, dass eine Betätigung des Schiebersegments60 , entgegen der Kraft einer in den Figuren nicht dargestellten Feder, die Sitzschienen-Verriegelungsvorrichtung17 öffnet. Über den Übertragungsbügel19 wird auch die gegenüberliegende Sitzschienen-Verriegelungsvorrichtung17 geöffnet, so dass der Fahrzeugsitz1 in Längsrichtung x verschoben werden kann. - Zum Ausgleich von Toleranzen weist der dritte Bowdenzug
43 vorliegend eine zwischen zwei Teilen einer dritten Hülle43b des dritten Bowdenzugs43 zwischengeschaltete, an sich bekannte Kompensationsfeder43c auf, die optional auch entfallen kann oder durch einen Bowdenzug-Einstellmechanismus ersetzt werden kann. - Das Schiebersegment
60 ist in einer mittels eines Halteblechs68 an einem hinteren Fuß10 befestigten Führung63 in der Art einer Kulissenführung begrenzt verschiebbar gelagert. - Der Grundkörper des Schiebersegments
60 hat die Form eines flachen Kreisringsegments, so dass zwei gegenüberliegende Seitenflächen des Schiebersegments60 kreisbogenförmig sind. Der imaginäre Mittelpunkt der Kreisbogenform liegt vorzugsweise auf der Schwenkachse S, so dass die Schwenkachse S den Krümmungsmittelpunkt des Schiebersegments definiert. - Der Zapfen
62 ist an dem Schiebersegment60 befestigt oder einteilig mit diesem ausgeführt und steht senkrecht, vorliegend in Querrichtung y, von dem flachen Grundkörper des Schiebersegments60 ab. - Die Führung
63 ist ein Gehäuse, innerhalb dessen das Schiebersegment60 beweglich angeordnet ist. Die Führung63 ist aus einem im Wesentlichen flach geformten, ersten Führungsteil64 und einem zweiten Führungsteil66 mit im Wesentlichen C-förmigem Querschnitt, zusammengesetzt. Das erste Führungsteil64 liegt derart an dem zweiten Führungsteil66 an, dass das erste Führungsteil64 und das zweite Führungsteil66 einen Hohlraum zur Aufnahme des Schiebersegments60 zwischen sich bilden. Vorzugsweise bestehen die beiden Führungsteile64 ,66 aus Kunststoff und sind nach dem Einlegen des Schiebersegments60 miteinander verklebt, verschweißt oder verclipst. - Die Führung
63 ist kreisbogenförmig gekrümmt und weist dieselbe Krümmung und denselben Krümmungsmittelpunkt wie das Schiebersegment60 auf, so dass dieses im ebenfalls kreisbogenförmig gekrümmten Hohlraum der Führung63 beweglich geführt ist. - In einer dem ersten Führungsteil
64 gegenüberliegenden Fläche des zweiten Führungsteils66 ist ein Langloch66a eingearbeitet, das entlang seiner Erstreckung kreisbogenförmig gekrümmt ist. Das Langloch66a weist dieselbe - Krümmung und denselben Krümmungsmittelpunkt wie das Schiebersegment
60 auf. Der Zapfen62 des Schiebersegments60 tritt durch das Langloch66a aus der Führung63 heraus und ist dadurch für ein Zusammenwirken mit der Klinke30 zugänglich. Die beiden Enden des Langlochs66a bilden jeweils einen Endanschlag für den Zapfen62 und somit für die Bewegung des Schiebersegments60 . - Die Führung
63 ist formschlüssig in dem Halteblech69 angeordnet und mittels des Halteblechs69 an dem Sitzfuß10 befestigt. Das Halteblech69 hat einen im Wesentlichen C-förmigen Querschnitt und ist kreisbogenförmig gekrümmt mit derselben Krümmung und demselben Krümmungsmittelpunkt wie die Führung63 . Drei Flansche69 des Halteblechs68 liegen bündig an dem Sitzfuß10 an und sind mit diesem verschweißt. Das Halteblech68 bildet mit dem Sitzfuß10 ein geschlossenes Gehäuse zur Aufnahme der Führung63 , die den Schieber60 begrenzt beweglich führt. Die Führung ist kreisbogenförmig geschlitzt, so dass sich der Zapfen62 in der zuvor beschriebenen Weise frei bewegen kann. - Bei Betätigen des ersten Bedienelements
25 wird die Klinke30 derart geschwenkt, dass das Klinkenmaul30a so weit von der Schwenkachse S weg in eine Position bewegt wird, in der das Klinkenmaul30a während des Vorschwenkens der Lehne5 um die Schwenkachse S den Zapfen62 des Schiebersegments60 aufnimmt und mitnimmt, bis der Zapfen62 des Schiebersegments60 in seinen Endanschlag, also an den Rand des Langloches66a gerät. Das Zusammenwirken zwischen der Klinke30 und dem im Endanschlag befindlichen Zapfen62 verhindert ein weiteres Vorschwenken der Lehne5 . Dadurch kommt auch die Lehne5 in einer nicht vollständig vorgeschwenkten Position (Easy-Entry-Position) in einen Endanschlag. Die beiden Sitzschienenpaare sind aufgrund der zuvor beschriebenen Kopplung zwischen dem Schiebersegment60 und der Sitzschienen-Verriegelungsvorrichtung17 geöffnet und der Fahrzeugsitz1 kann nach vorne hinter die erste Sitzreihe geschoben werden. - Die Easy-Entry-Position der Lehne
5 ist nicht verriegelt und das Klinkenmaul30a der Klinke30 wirkt nur in einer Richtung mit dem Zapfen62 zusammen. - Eine in den Figuren nicht dargestellte Lehnenkompensationsfeder oder das Eigengewicht der Lehne
5 hält die Lehne5 in dem beschrienen Anschlag, d.h. in der Easy-Entry-Stellung. Die Easy-Entry-Stellung der Lehne5 wird dabei auch bei einem Zurückschieben des Fahrzeugsitzes durch den Benutzer in die ursprüngliche Längseinstellposition eingehalten. Erst wenn die ursprüngliche Längseinstellposition erreicht ist und die beiden ersten Schienen11 gegen einen Anschlag zu den zweiten Schienen13 laufen, schwenkt die Lehne5 aufgrund der vom Benutzer auf die Lehne5 aufgebrachten Verschiebekraft, die ein Drehmoment um die Schwenkachse S erzeugt, in die Gebrauchsstellung zurück. Da die Easy-Entry-Stellung der Lehne5 nicht verriegelt ist und das Klinkenmaul30a der Klinke30 nicht in der Rückschwenkrichtung mit dem Zapfen62 zusammenwirken kann, kann der Fahrzeugsitz1 aus der Easy-Entry-Stellung in die Gebrauchsstellung zurückgeschoben und -geklappt werden, ohne erneut eine Entriegelung der Lehne5 vorzunehmen. - Zur Komforteinstellung der Lehne
5 oder für ein Schwenken der Lehne5 aus der Gebrauchsstellung in die Ladebodenstellung ist ein zweites Bedienelement75 vorgesehen. Das zweite Bedienelement75 zur Betätigung der Beschläge7 ist an einem der Beschläge7 oder an der die Beschläge7 miteinander verbindenden Übertragungsstange85 angebracht. Durch Betätigung des zweiten Bedienelements75 können die Beschläge7 entriegelt werden, ohne dass die Klinke30 geschwenkt wird. Das Klinkenmaul30a liegt deshalb so nahe an der Schwenkachse S, dass es beim Schwenken der Lehne5 den Zapfen62 nicht erreichen kann. Beim Vorklappen der Lehne5 schwenkt das Klinkenmaul30a an dem Zapfen62 vorbei, so dass die Sitzschienenpaare verriegelt bleiben. - Abweichend von dem vorstehend beschriebenen Fahrzeugsitz
1 , kann es sich bei dem Fahrzeugsitz auch um einen Einzel-Fondsitz für eine Person oder eine Fondsitzbank für bis zu drei Personen handeln, die ungeteilt sein kann. Ebenfalls ist die Verwendung eines derartigen Sitzes als Vordersitz möglich - In einer Abwandlung des Ausführungsbeispiels sind das Schiebersegment und die Führung nicht kreisbogenförmig, sondern linear oder andersartig gekrümmt ausgebildet.
- Die in der vorstehenden Beschreibung, den Ansprüchen und den Zeichnungen offenbarten Merkmale können sowohl einzeln als auch in Kombination für die Verwirklichung der Erfindung in ihren verschiedenen Ausgestaltungen von Bedeutung sein.
- Bezugszeichenliste
-
- 1
- Fahrzeugsitz
- 3
- Sitzteil
- 3a
- Sitzteilkoppel
- 3b
- Drehpunkt
- 5
- Lehne
- 7
- Beschlag
- 9
- Schwinge
- 10
- Sitzfuß
- 11
- erste Schiene
- 13
- zweite Schiene
- 14
- Querprofil
- 15
- Bügel
- 17
- Sitzschienen-Verriegelungsvorrichtung
- 19
- Übertragungsbügel
- 25
- erstes Bedienelement
- 30
- Klinke
- 30a
- Klinkenmaul
- 30b
- Klinkenöffnung
- 32
- Bolzen
- 35
- Klinkenadapter
- 41
- erster Bowdenzug
- 41a
- erste Seele
- 41b
- erste Hülle
- 42
- zweiter Bowdenzug
- 42a
- zweite Seele
- 42b
- zweite Hülle
- 43
- dritter Bowdenzug
- 43a
- dritte Seele
- 43b
- dritte Hülle
- 43c
- Kompensationsfeder
- 30a
- Klinkenmaul
- 60
- Schiebersegment
- 60a
- Schiebersegmentöffnung
- 62
- Zapfen
- 63
- Führung
- 64
- erstes Führungsteil
- 66
- zweites Führungsteil
- 66a
- Langloch
- 68
- Halteblech
- 69
- Flansch
- 75
- zweites Bedienelement
- 80
- Hebel
- 82
- Stützblech
- 85
- Übertragungsstange
- S
- Schwenkachse
- x
- Längsrichtung
- y
- Querrichtung
- z
- Vertikalrichtung
- ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
- Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
- Zitierte Patentliteratur
-
- DE 10353242 B3 [0005]
- DE 102008029438 A1 [0014]
- DE 102006015560 B3 [0014]
Claims (10)
- Fahrzeugsitz (
1 ), insbesondere Kraftfahrzeugsitz, mit einem Sitzteil (3 ), einer gegenüber dem Sitzteil (3 ) um eine Schwenkachse (S) schwenkbaren Lehne (5 ), mindestens einem Sitzschienenpaar (11 ,13 ) zur Längsverstellung des Fahrzeugsitzes (1 ) und einer Sitzschienen-Verriegelungsvorrichtung (17 ) zur Verriegelung des mindestens einen Sitzschienenpaars (11 ,13 ), wobei der Fahrzeugsitz (1 ) eine zum Personentransport geeignete Gebrauchsstellung und eine Easy-Entry-Stellung einnehmen kann, in welcher der Fahrzeugsitz (1 ) gegenüber der Gebrauchsstellung mittels des mindestens einen Sitzschienenpaars (11 ,13 ) in eine vordere Längsposition verschoben und die Lehne (5 ) um die Schwenkachse (S) nach vorne geschwenkt ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Fahrzeugsitz (1 ) eine beweglich gelagerte Klinke (30 ) aufweist, die Klinke (30 ) zum Einnehmen der Easy-Entry-Stellung des Fahrzeugsitzes (1 ) aus einer Ausgangslage heraus in eine ausgesteuerte Lage bewegt werden kann, und die Klinke (30 ) in ihrer ausgesteuerten Lage während des Vorschwenkens der Lehne (5 ) um die Schwenkachse (S) ein mit der Sitzschienen-Verriegelungsvorrichtung (17 ) wirkverbundenes Schiebersegment (60 ) bewegt und dadurch die Sitzschienen-Verriegelungsvorrichtung (17 ) öffnet. - Fahrzeugsitz (
1 ) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Klinke (30 ) zur Lehne (5 ) relativ drehbar gelagert ist. - Fahrzeugsitz (
1 ) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Klinke (30 ) drehbar an einem mit der Lehne (5 ) fest verbundenen Klinkenadapter (35 ) gelagert ist. - Fahrzeugsitz (
1 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Klinke (30 ) ein Klinkenmaul (30a ) zum Zusammenwirken mit einem Zapfen (62 ) des Schiebersegments (60 ) aufweist. - Fahrzeugsitz (
1 ) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Zapfen (62 ) während des Vorschwenkens der Lehne (5 ) in das Klinkenmaul (30a ) eintritt und von diesem mitgenommen wird. - Fahrzeugsitz (
1 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Neigung der Lehne (5 ) um die Schwenkachse (S) mittels wenigstens eines Beschlags (7 ) einstellbar ist. - Fahrzeugsitz (
1 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Klinke (30 ) mittels eines ersten Bedienelements (25 ) betätigbar ist. - Fahrzeugsitz (
1 ) nach Anspruch 6 und 7, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Bedienelement (25 ) mittels eines ersten Kopplungsmittels (41 ) mit dem wenigstens einen Beschlag (7 ) und mittels eines zweiten Kopplungsmittels (42 ) mit der Klinke (30 ) wirkverbunden ist, und eine Betätigung des ersten Bedienelements (25 ) den wenigstens einen Beschlag (7 ) öffnet und die Klinke (30 ) in die ausgesteuerte Lage bewegt. - Fahrzeugsitz (
1 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Fahrzeugsitz (1 ) ein zweites Bedienelement (75 ) aufweist und eine Betätigung des zweiten Bedienelements (75 ) ausschließlich den wenigstens einen Beschlag (7 ) oder ausschließlich die Beschläge (7 ) öffnet. - Fahrzeugsitz (
1 ) nach Anspruch 8 und 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Klinke (30 ) bei betätigtem zweitem Bedienelement (75 ) und Vorschwenken der Lehne (5 ) um die Schwenkachse (S) an dem Zapfen (62 ) vorbeischwenkt ohne diesen mitzunehmen.
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