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Die Erfindung betrifft eine Wäschespinne mit einem Leinenschutz mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1.
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Bei einer Vielzahl von Wäscheschirmen mit an Tragarmen angelenkten Wäscheleinen sind die Leinen nicht nur im aufgespannten Zustand, sondern auch dann, wenn der Wäscheschirm zusammengeklappt ist, Wind und Wetter ausgesetzt. Dabei können die Leinen durch Regen, Wind, Staub, UV-Belastung, Verwitterungseffekte oder ähnliche Einwirkungen verdrecken und/oder vorschnell altern, was sich im ungünstigsten Fall an der aufgehängten, frisch gewaschenen Wäsche niederschlagen kann.
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Um die Leinen von Wäscheschirmen vor derartigen Einwirkungen zu schützen, ist aus der
DE 10 2004 060 508 B3 bekannt, an den Tragarmen Schutzabdeckungen (Schutzklappen bzw. Abdeckflügel), anzubringen, die im zusammengeklappten Zustand der Wäschespinne ein von den Tragarmen bzw. Schutzabdeckungen vollumfänglich umschlossenen, länglichen und im Querschnitt ringähnlichen, den Mast umgebenden Schutzraum bilden, in dem die Leinen aufgenommen sind. Eine ähnliche Lösung ist auch in den Druckschriften
EP 0 219 571 A1 oder
EP 1 253 234 A1 beschrieben.
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Nachteilig an den vorstehend genannten Lösungen zum Schutz der Wäscheleinen vor äußeren Einwirkungen ist, dass nicht ausreichend sichergestellt ist, dass die Leinen bei der Schließbewegung auch tatsächlich von den Schutzklappen oder Abdeckflügeln eingefangen werden, sich also nach dem Schließen der Wäschespinne tatsächlich vollständig innerhalb des beschriebenen Schutzraums befinden. Vielmehr ist zu beobachten, dass ein Teil der Leinen bei geschlossener Wäschespinne zwischen den Schutzklappen bzw. Abdeckflügeln hervorschaut und daher faktisch nicht vor äußeren Einwirkungen geschützt ist. Zudem macht das Hervorschauen der Leinen einen schlechten Qualitätseindruck und ist auch optisch wenig gefällig.
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Die in der
EP 1 253 234 A1 gezeigte Lösung hat außerdem dem Nachteil, dass die Wäschespinne auch im geschlossenen Zustand im Bereich des Gleitgelenks wegen der vorgesehenen Abwinklung der Tragarme verhältnismäßig ausladend ist und optisch wuchtig erscheint.
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Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Wäschespinne bereitzustellen, bei der das vollständige Einfangen der im zusammengeklappten Zustand der Wäschespinne frei herabhängenden Wäscheleinen während des Schließvorgangs besser gewährleistet ist, um einen besseren Schutz der Wäscheleinen vor Witterungseinflüssen zu erzielen. Außerdem soll ein guter optischer und qualitativer Eindruck besser gewährleistet sein.
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Diese Aufgabe wird nach der Erfindung mit den Merkmalen des kennzeichnenden Teils des Anspruchs 1 gelöst.
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Demnach sieht die Erfindung eine Wäschespinne mit einem Mast, einem ersten Gleitgelenk und einer Mehrzahl von Tragarmen vor, die durch Verschieben des ersten Gleitgelenks entlang des Mastes im Rahmen einer Schließbewegung aus einer geöffneten Stellung in eine geschlossene Stellung und im Rahmen einer Öffnungsbewegung aus der geschlossenen Stellung in eine geöffnete Stellung, überführt werden können, wobei Schutzabdeckungen mit einem im geschlossenen Zustand der Wäschespinne oberen Ende und einem im geschlossenen Zustand der Wäschespinne unteren Ende vorgesehen sind, die im geschlossenen Zustand der Wäschespinne einen Schutz der Wäscheleinen vor äußeren Einwirkungen und/oder eine optische Abdeckung der Wäscheleinen ausbilden.
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Um die vorstehend genannten Aufgabe zu lösen, ist vorgesehen, dass eine Leineneinfangmechanik vorgesehen ist, mittels der die Schutzabdeckungen im letzten Teil der Schließbewegung um eine zur Schwenkebene der Tragarme senkrechte Schwenkachse verschwenkt werden, um aus einer Einfangstellung in eine Schutzstellung überführt zu werden, wobei in der Einfangstellung das untere Ende der Schutzabdeckungen weiter vom Mast entfernt ist als in der Schutzstellung.
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Der Leineneinfangmechanismus ermöglicht somit das Einfangen frei herunter hängender Leinen, indem der von den Schutzflügeln zwischen Mastaußenseite und der zum Mast weisenden Schutzflügelinnenseite gebildete Schutzraum kurz vor dem Schließen noch geöffnet ist beziehungsweise, wie weiter unten noch erläutert werden wird, kurz vor Beenden des Schließvorgangs noch einmal durch Abspreizen der unteren Enden der Schutzabdeckungen gezielt geöffnet und anschließend wieder geschlossen wird. Herunterhängende Leinen, die zwischen Stoßkanten benachbarter Schutzabdeckungen eingeklemmt oder beim Schließvorgang außerhalb der Schutzkanten zu liegen kommen, können somit zum Ende der Schließbewegung durch die von den Schutzabdeckungen infolge des Leineneinfangmechanismus kurz vor Beendigung des Schließvorgangs vollzogenen Aufspreizvorgang noch zwischen die Schutzabdeckungen fallen und von den Schutzabdeckungen eingefangen werden.
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Die Schutzabdeckungen bilden im zusammengeklappten Zustand der Wäschespinne bevorzugt einen weitgehend vollumfänglich umschlossenen, länglichen und im Querschnitt ringähnlichen, den Mast umgebenden Schutzraum, der die Leinen aufnimmt.
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Das Verschwenken erfolgt dabei um eine horizontale Schwenkachse herum. Aufgrund der Überlagerung der sowohl translatorischen als auch rotatorischen Anteile der Tragarmbewegung lässt sich die Schwenkachse als ein in der Schwenkebene des Tragarms liegender Momentanpol auffassen, der sich entlang einer in dieser Schwenkebene liegenden Rastpolkurve bewegt. Es handelt sich demnach bevorzugt um eine nicht raumfeste Schwenkachse, die weitgehend senkrecht zu der vom Tragarm während der Öffnungs- bzw. Schließbewegung überstrichenen Schwenkebene liegt.
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Bevorzugt ist vorgesehen, dass die Schutzflügel unter Zwischenschaltung eines Schubstangengetriebes an dem Gleitgelenk angelenkt sind. Das Schubstangengetriebe weist bevorzugt eine Schubstange auf, deren erstes Ende gelenkig mit einem ersten Gleitgelenk und deren zweites Ende gelenkig mit dem unteren Ende der Schutzabdeckung oder dem unteren Ende eines Tragarms verbunden ist.
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Die Schutzabdeckungen sind bevorzugt an den Tragarmen angeordnet. Dabei kann vorgesehen sein, dass die Schutzabdeckung fest, also in einer definierten, gegenüber dem Tragarm unverrückbaren Position, am Tragarm angeordnet ist. In diesem Fall bietet es sich an, dass der Tragarm gelenkig mit dem ersten Gleitgelenk verbunden ist und die an dem Tragarm angeordnete Schutzabdeckung mit dem Tragarm mitbewegt wird. Alternativ hierzu kann vorgesehen sein, dass die Schutzabdeckungen – bevorzugt mit ihrem oberen Ende – gelenkig am Tragarm angeordnet sind und mit dem unteren Ende am zweiten Ende der Schubstange gelenkig angelenkt sind. Die Tragarme sind in diesem Fall bevorzugt gelenkig an einem zweiten Gleitgelenk angelenkt, dass sich oberhalb des ersten Gleitgelenks befindet und bei einer Aufwärtsbewegung des ersten Gleitgelenks vom ersten Gleitgelenk mitgenommen und von diesem abgestützt wird.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele anhand der Zeichnungen.
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In den Zeichnungen zeigt:
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1 eine Abfolge der Öffnungs- und Schließbewegung einer Wäschespinne aus einer geschlossenen Stellung (a) über eine geöffnete Stellung (d) zurück in eine geschlossene Stellung (f),
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2 eine Ansicht eines ersten Gleitgelenks mit daran angelenkten Tragarmen in verschiedenen Stellungen der in 1 gezeigten Abfolge von Stellungen, und
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3 eine Abfolge verschiedener Stellungen, die die Wäschespinne im Rahmen der Schließbewegung bei einer zweiten Ausführungsform der Erfindung einnimmt.
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In 1 ist eine Wäschespinne 1 gezeigt, die einen Mast 2, Tragarme 3, Spreizarme 4 und ein Gleitgelenk 5 aufweist. Der Einfachheit und Übersichtlichkeit halber ist nur ein Tragarm 3 mit zugehörigem Spreizarm 4 gezeigt. Tatsächlich weist die Wäschespinne 1 eine Mehrzahl von Tragarmen 4 auf, typischerweise drei oder vier Stück.
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Die in 1 gezeigt Abfolge der Einzelabbildungen (a) bis (g) verdeutlicht, wie der Öffnungsvorgang und Schließvorgang vonstattengeht. Im Grundsatz ähnelt er dem einer herkömmlichen Wäschespinne 1 insoweit, als dass durch eine Bewegung des am Mast 2 geführten Gleitgelenks 5 nach oben die Tragarme 3 aus einer geschlossenen Stellung (a) in eine geöffnete Stellung (d) und durch ein wieder Absenken des Gleitgelenks 5 die Tragarme 3 von der geöffneten Stellung (d) in die geschlossene Stellung (g) überführt werden, die mit Stellung (a) identisch ist.
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Als erfindungsgemäße Besonderheit ist vorgesehen, dass das untere Ende 6 der Tragarme 3 nicht unmittelbar an dem Gleitgelenk 5 angelenkt ist, sondern dass eine Schubstange 7 zwischengeschaltet ist, deren erstes Ende 8 mit dem Gleitgelenk 5 an einem ersten Schwenkpunkt 10 gelenkig verbunden ist und deren zweites Ende 9 mit dem unteren Ende 6 des Tragarms 3 an einem zweiten Schwenkpunkt 11 verbunden ist. Dies führt dazu, dass zu Beginn der Öffnungsbewegung die unteren Enden 6 der Tragarme 3, und mit ihnen die daran angeordneten Schutzabdeckungen 12, zunächst vom Mast 2 weggerückt werden, sich also im Rahmen einer dem Öffnungsvorgang vorgelagerten Abspreizbewegung radial vom Mast 2 entfernen (Stellung (b)).
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Im Anschluss an die erste Abspreizung der unteren Enden 6 der Tragarme 3 vom Mast 2 überholt der erste Schwenkpunkt 10 den zweiten Schwenkpunkt 11 und die Schubstange 7 geht aus der im Wesentlichen horizontalen Stellung (b) in eine weitgehend vertikale Stellung (c) über, in der der erste Schwenkpunkt 10 oberhalb des zweiten Schwenkpunkts 11 liegt. Die Schutzabdeckungen 12 sind in diesem Zustand wieder weitgehend vertikal, also parallel zum Mast 2, ausgerichtet. Die ebenfalls weitgehend vertikale Ausrichtung der Schubstange 7 bleibt dann für den Rest der Öffnungsbewegung (Stellung (c) nach Stellung (d)) und auch für den ersten Teil der Schließbewegung (Stellung (d) nach Stellung (e)) bestehen.
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Anschließend vollzieht sich die bereits zum Übergang der Stellung (a) nach Stellung (c) beschriebene Vorgang für den Rest der Schließbewegung (Stellung (e) nach Stellung (g)) in umgekehrter Reihenfolge. Die Abfolge von einer zunächst erfolgenden radialen Abspreizung der unteren Enden 6 der Tragarme 3 und somit bzw. der unteren Enden 16 der an den Tragarmen 3 angeordneten Schutzabdeckungen 12 weg vom Mast 2 und das anschließende radiale Wiederheranrücken der Schutzabdeckungen 12 hin zum Mast 2 stellt eine Leineneinfangbewegung dar. In Stellung (f) haben herunterhängende Wäscheleinen 15 die Möglichkeit, durch die zwischen den Schutzabdeckungen 12 in Umfangsrichtung entstehende Lücke in den Schutzraum zu schwenken und können so wirksam von den Schutzabdeckungen 12 eingefangen werden.
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Die Schutzabdeckungen 12 sind, wie aus 2 ersichtlich ist, am Tragarm 3 angeordnet, und werden zusammen mit den Tragarmen 3 im letzten Abschnitt der Schließbewegung um eine horizontale Schwenkachse verschwenkt und aus einer Einfangstellung (Stellung (f)) in eine Schutzstellung (Stellung (g) bzw. Stellung (a)) überführt. In der Einfangstellung ist das untere Ende 16 der Schutzabdeckungen 12 erkennbar weiter vom Mast 2 entfernt als in der Schutzstellung. Dies führt dazu, dass Wäscheleinen 15, insbesondere die unteren Enden der vom Tragarm 3 lose herunterhängenden Leinenschlaufen, die nicht richtig durch die Schutzabdeckung 12 eingefangen wurden, noch einmal die Gelegenheit haben, bestimmungsgemäß in den Schutzraum einzuschwenken und von diesem aufgenommen zu werden.
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Das Verschwenken erfolgt dabei um eine horizontale Schwenkachse herum. Die horizontale Ausrichtung bedeutet für den in 1 tatsächlich gezeigten Tragarm 3, dass die Schwenkachse für diesen von der Seite gezeigten Tragarm 3 senkrecht durch die Zeichenebene hindurchtritt, also der Schwenkebene, die der Tragarm 3 durch seine Bewegung definiert.
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3 verdeutlicht eine alternative Ausgestaltung der Erfindung. Hierbei sind die Schutzabdeckungen 12 nicht fest an den Tragarmen 3 angeordnet, sondern das obere Ende 17 der Schutzabdeckungen 12 ist gelenkig mit dem oberen Ende 13 der Tragarme 3 verbunden und das untere Ende 16 der Schutzabdeckung 12 ist am zweiten Ende 9 der Schubstange 7 angelenkt. Die Schubstange 7 wiederum ist mit ihrem ersten Ende – wie auch in der zuvor beschriebenen Ausführungsform – am ersten Gleitgelenk 5 angeordnet.
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Im Gegensatz zu der in 1 und 2 gezeigten Ausführungsform, bei der die Schutzabdeckungen 12 fest an den Tragarmen 3 angeordnet sind oder als bevorzugt einstöckiger Bestandteil der Tragarme 3 auch von den Tragarmen 3 gebildet sein können, sind bei der in 3 gezeigten Ausführungsform die Tragarme 3 an einem zweiten Gleitgelenk angeordnet, das während eines Großteils der Öffnungs- und Schließbewegung auf dem ersten Gleitgelenk 5 aufliegt und diesem vorauseilt.
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Bei Schließen der Wäschespinne 1 erreicht das zweite Gleitgelenk dann, wenn die Tragarme 3 ihre bestimmungsgemäße Ruhestellung einnehmen, seinen unteren Ruhepunkt, während das erste Gleitgelenk 5 sich vom zweiten Gleitgelenk löst und weiter nach unten am Mast 2 entlanggleitet. Während dieses letzten Abschnitts der Schließbewegung vollziehen, wie der Übergang von Stellung (e) zu Stellung (g) in 3 zeigt, die Schutzabdeckungen 12 eine von den Tragarmen 3 losgelöste zusätzliche Schwenkbewegung um eine horizontale bzw. senkrecht zur Schwenkebene der Tragarme 3 ausgerichtete Schwenkachse, wie bereits zu 1 und 2 beschrieben.
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Diese Schwenkbewegung stellt wiederum eine Leineneinfangbewegung dar, bei der die Schutzabdeckungen 12 in radialer Richtung vorübergehend vom Mast 2 weggeschwenkt werden, um sich anschließend wieder in radialer Richtung auf den Mast 2 zuzubewegen und den Schutzraum zu schließen.
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Zusammenfassend sieht die Erfindung demnach vor, bei einer Wäschespinne 1 mit Schutzabdeckungen, die in einer geschlossenen Stellung der Wäschespinnen 1 einen Schutzraum zur Aufnahme der Wäscheleinen 15 bilden, mittels einer Leineneinfangmechanik eine Leineneinfangbewegung der Schutzabdeckungen 12 zu vollziehen, bei der am Ende des Schließvorgangs die Schutzabdeckungen 12 vom Mast 2 der Wäschespinne 1 weggerückt und anschließend wieder auf den Mast 2 zubewegt werden, um etwaige Wäscheleinen 15, die sich nicht im Schutzraum befinden, die Möglichkeit zu geben, nachträglich in diesen einzuschwenken.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Wäschespinne
- 2
- Mast
- 3
- Tragarm
- 4
- Spreizarm
- 5
- erstes Gleitgelenk
- 6
- unteres Ende der Tragarme
- 7
- Schubstange
- 8
- erstes Ende der Schubstange
- 9
- zweites Ende der Schubstange
- 10
- erster Schwenkpunkt
- 11
- zweiter Schwenkpunkt
- 12
- Schutzabdeckungen
- 13
- oberes Ende der Tragarme
- 14
- zweites Gleitgelenk
- 15
- Wäscheleinen
- 16
- unteres Ende der Schutzabdeckung
- 17
- oberes Ende der Schutzabdeckung