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Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf einen Presscontainer für zu entsorgende Abfälle, der an einem Endbereich mit einer Einfüllöffnung für die Abfälle und einer integrierten Pressvorrichtung ausgestattet ist, und der am gegenüberliegenden Endbereich mit einem um eine vertikale, im Bereich einer Seitenwand liegende Achse schwenkbaren Türflügel ausgerüstet ist, der in der Schließlage durch Verriegelungselemente gesichert ist.
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Der die Einfüllöffnung aufweisende Bereich wird als vorderer Bereich und der den Türflügel aufweisenden Bereich als rückwärtiger Bereich bezeichnet.
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Der in Rede stehende Presscontainer ist vorzugsweise zur Aufnahme von zu entsorgenden Verpackungen ausgelegt. Das Aufnahmevolumen eines solchen Presscontainers beträgt mehrere Kubikmeter. Die Abfälle bzw. die Verpackungen sind im leeren Zustand relativ sperrig und deshalb ist die Pressvorrichtung notwendig, damit eine größtmögliche Menge von Abfall aufgenommen werden kann, bzw. es sollen keine Leerräume entstehen. Die Pressvorrichtung ist üblicherweise ein hydraulisch betätigtes, quer zu den Seitenwänden des Presscontainers verfahrbares Presselement.
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Die vertikale Achse, um die der Türflügel schwenkbar ist, wird üblicherweise durch Scharniere gebildet. Die Verriegelungselemente zur Sicherung des Türflügels in der Schließlage sind mehrere im Abstand zueinander angeordnete Verriegelungshebel die auf ortsfesten, an der zugehörigen Seitenwand des Presscontainers angesetzten Bolzen gelagert sind. Türflügelseitig sind sie mit maulartigen Ausnehmungen versehen und in der Schließlage greift darin ein Bolzen ein. Die Betätigung dieser Verriegelungselemente erfolgt über ein manuell betätigbares Verriegelungsgestänge.
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Die zuvor beschrieben Ausführung hat sich in der Praxis bewährt. Die gepressten Abfälle üben jedoch einen Druck auf den Türflügel aus. Dies ist unter anderem dadurch bedingt, dass beispielsweise bei gepressten Verpackungen Rückstellkräfte entstehen. Der auf den Türflügel einwirkende Druck bewirkt, dass nach dem Entriegeln der Verriegelungselemente der Türflügel selbsttätig mit einer relativ hohen Winkelgeschwindigkeit gedreht wird, wobei diese Winkelgeschwindigkeit so hoch sein kann, dass er an die scharnierseitige Seitenwand schlägt. Da der Presscontainer eine Breite von über zwei Metern haben kann, wird das der Schwenkachse abgewandte Ende des Türflügels um einen entsprechenden Radius geschwenkt. Die selbsttätige Schwenkbewegung des Türflügels stellt dadurch eine Unfallgefahr dar.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Presscontainer der eingangs näher beschriebenen Art so auszubilden, dass die Unfallgefahr beim Öffnen des Türflügels zwecks der Entleerung des Presscontainers möglichst ausgeschlossen werden kann, zumindest jedoch wesentlich vermindert wird.
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Die gestellte Aufgabe wird durch mindestens einen an der der vertikalen Achse gegenüberliegenden Seitenwand angeordneten und beweglichen Anschlag zur Begrenzung der Schwenkbewegung des Türflügels nach der Freigabe durch Entriegeln der Verriegelungselemente gelöst.
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Der bewegliche Anschlag ist in seiner Position so veränderbar, dass er in den Schwenkbereich des Türflügels gebracht werden kann, wenn der Türflügel geöffnet werden soll. Der Türflügel kann dann nur um einen bestimmten Winkel schwenken, wobei der Schwenkwinkel so groß sein sollte, dass der Türflügel nach der Freigabe durch den Anschlag, in dem dieser aus dem Schwenkbereich des Türflügels herausbewegt wurde, nicht oder nur mit geringem Druck belastet ist. Es ist dann nur möglich, den Türflügel manuell zu schwenken, bis dass er an der der Schwenkachse zugeordneten Seitenwand des Presscontainers anliegt. Man kann dann davon ausgehen, dass durch diese Sicherheitsmaßnahme beim Schwenken des Türflügels versehentlich eine Verletzung von Personen vermieden wird. Darüberhinaus kann er nicht gegen Gegenstände schlagen, die im Schwenkbereich des Türflügels liegen. Der Schwenkwinkel bis zum Anschlag kann im Bereich von 15°, insbesondere 10° bis 20° liegen.
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Zur Erhöhung der Sicherheit wird die Bewegung des Anschlages so gesteuert, dass dieser selbsttätig nach der Entriegelung der Verriegelungselemente in eine die Schwenkbewegung des Türflügels begrenzende Anschlagstellung bewegbar ist, d.h. unmittelbar nach der Entriegelung der Verriegelungselement wird der Anschlag in den Schwenkbereich des Türflügels gebracht.
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Es ist ferner vorgesehen, dass der Anschlag manuell ohne ein Werkzeug von der Anschlagsstellung in die Freigabestellung zum vollständigen Öffnen des Türflügels bringbar ist.
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Die Verriegelungselemente sind auch bei dieser Ausführung als zweiarmige Verriegelungshebel ausgebildet, die im Abstand zueinander an der der Schwenkachse gegenüberliegenden Seitenwand des Presscontainers festgelegt sind. Diese Verriegelungshebel sind auf ortsfesten Bolzen gelagert, die außenseitig an der Seitenwand des Containers angesetzt sind. Die Verriegelungshebel sind mit maulartigen Ausnehmungen versehen, so dass in der Schließlage des Türflügels angesetzte Bolzen eingreifen. Vorzugsweise sind an der Seitenwand drei Verriegelungshebel im Abstand zueinander gelagert. Die Verriegelungshebel werden bevorzugt über ein manuell betätigbares Gestänge bewegt.
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Eine konstruktiv einfache und sichere Lösung ist gegeben, wenn jeder Anschlag als Fanghaken ausgebildet ist, der einem Verriegelungshebel zugeordnet ist und dieser Verriegelungshebel ein Stützelement derart aufweist, dass in der Schließstellung des Türflügels der Fanghaken in einer Freigabestellung und beim Verschwenken des Verriegelungshebels selbsttätig in die Anschlagsstellung schwenkbar ist. Dabei ist die Schwenkrichtung des Verriegelungshebels und des Fanghakens gleich.
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In der Schließstellung des Türflügels stützt sich jeder Fanghaken an einem Stützelement vorzugsweise in Form eines Stützzapfens ab, der am Verriegelungshebel angeordnet ist.
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Für die Lagerung des Fanghakens gibt es mehrere Möglichkeiten. So ist in einer ersten Ausführung vorgesehen, dass jeder Fanghaken und jeder zugehörige Verriegelungshebel auf einem gemeinsamen Lagerbolzen schwenkbar gelagert sind. Diese Ausführung bietet den Vorteil, dass für die Lagerung des Verriegelungshebel und des Lagerbolzens eine möglichst geringe Anzahl von Bauteilen benötigt wird.
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Alternativ ist es jedoch auch möglich, dass jeder Fanghaken auf einem Bolzen gelagert ist, der im Versatz zum Lagerbolzen steht und der Bolzen an dem Verriegelungshebel angesetzt ist. In bevorzugter Ausführung ist der Abstand dieses Bolzens zum Türflügel größer als der Abstand des Lagerbolzens zum Türflügel.
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Es ist ausreichend, wenn einem Verriegelungshebel der Fanghaken zugeordnet ist. In einer bevorzugten Ausführungsform ist der Fanghaken dem bodenseitigen Regelungshebel zugeordnet.
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Anhand der beiliegenden Zeichnungen wird die Erfindung noch näher erläutert.
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Es zeigen:
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1 den hinteren Bereich eines Presscontainers mit den Verriegelungselementen und dem Anschlag in Form eines Fanghakens ohne Türflügel,
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2 die Verriegelungselemente und den Anschlag als Einzelheiten in einer perspektivischen Darstellung,
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3 eine Teilansicht des dem Türflügel zugeordneten Bereiches in einer zweiten Ausführungsform,
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4 eine der 3 entsprechenden Darstellung, jedoch in der entriegelten Stellung des Türflügels in den 1, 3, 4 ist der Presscontainer 10 nur andeutungsweise dargestellt.
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Die Entladeöffnung des Presscontainers 10 ist durch einen um einen Winkel von 270° schwenkbaren Türflügel 11 verschlossen. Der dem Türflügel 11 zugeordnete Randbereich ist umlaufend verstärkt. In diesem Bereich sind im dargestellten Ausführungsbeispiel in Abstand zueinander angeordnete Lagerbolzen 12, 13, 14 fest angesetzt. Diese Lagerbolzen 12, 13, 14 stehen gegenüber der Außenfläche des verstärkten Randbereiches vor. Außerdem stehen sie senkrecht zu der Außenfläche des Presscontainers 10. Auf jeden Lagerbolzen 12, 13, 14 ist ein Verriegelungselement für den in 1 nicht dargestellten Türflügel 11 in Form von Verriegelungshebeln 15, 16, 17 drehbar gelagert. Die Verriegelungshebel 15, 16, 17 sind als zweiarmige Hebel ausgebildet. Die dem Türflügel 11 abgewandt liegenden Enden sind mit Bohrungen versehen, in die Bolzen 18, 19, 20 eingreifen. Diese Bolzen sind einer, bezogen auf die Schließstellung des Türflügels 11 parallel verlaufenden Betätigungseinrichtung 21 angeordnet, und diese Betätigungseinrichtung 21 ist im dargestellten Ausführungsbeispiel eine Betätigungsstange. Einer der Verriegelungshebel 15, 16 ist als Winkelhebel ausgebildet. Im dargestellten Ausführungsbeispiel betrifft dies den unteren bodenseitigen Verriegelungshebel 15. An den abgewinkelten Bereich des Verriegelungshebels 15 ist eine manuell betätigbare Handhabe 22 angelenkt, die an der gegenüberliegenden Seite an einem Profil des Presscontainers 10 angelenkt ist und die aus einem Betätigungshebel 23 und zur Einstellung der Verriegelungshebel 15, 16 aus einer Ratsche 24 besteht.
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Wie die 1 bis 4 zeigen, ist im dargestellten Ausführungsbeispiel auf dem bodenseitigen unteren Lagerbolzen 12 ein Anschlag in Form eines Fanghakens 25 schwenkbar gelagert.
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Bei der Ausführung gemäß den 1 und 2 stützt sich der Fanghaken 25 in der Schließlage des Türflügels 11 auf einen Zapfen 26 ab, der fest an dem zugeordneten Verriegelungshebel 15 angesetzt ist.
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Die 2 zeigt besonders, dass jeder Verriegelungshebel 15, 16, 17 in dem Türflügel 11 zugeordneten Wandbereich an der dem Boden des Presscontainers 10 abgewandten Seite mit jeweils einer maulartigen Ausnehmung 27, 28, 29 versehen ist.
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In jede maulartige Ausnehmung 27, 28, 29 greift in der Schließstellung des Türflügels 11 ein am Türflügel 11 angesetzter Bolzen 31, 32 ein. Aus den 1 und 2 ergibt sich, dass beim Betätigen des Betätigungshebels 23 die Verriegelungshebel 15, 16, 17 im Uhrzeigersinn geschwenkt werden. Dadurch erfolgt eine Freigabe des Fanghakens 25, da er sich in dieser Stellung des Verriegelungshebels nicht mehr abstützt. Der sich schwenkende Türflügel 11 ist in nicht dargestellter Weise mit einem Zapfen versehen, der gegen das dem Lagerbolzen 12 abgewandte Ende des Fanghakens 25 schlägt. Nach dem der durch den eingefüllten Abfall auf den Türflügel 11 einwirkende Druck durch Öffnen des Türflügels 11 zumindest teilweise abgebaut ist, wird manuell der Fanghaken 25 so geschwenkt, dass der Türflügel 11 weiter in Öffnungsrichtung geschwenkt werden kann. Dies erfolgt vorzugsweise manuell.
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Die 3 und 4 zeigen eine weitere Ausführungsform des Anschlages in Form eines Fanghakens 25 zur Begrenzung der Schwenkbewegung des Türflügels 11. Der wesentliche Unterschied zu dem Ausführungsbeispiel der 1 und 2 liegt darin, dass der Fanghaken 25 an der dem Türflügel 11 abgewandten Seite nach Art eines Gabelkopfes gestaltet ist und auf einem in den Verriegelungshebel 15 eingesetzten Bolzen 30 gelagert ist, der im Versatz zum Lagerbolzen 12 steht und zwar zu der dem Türflügel 11 abgewandten Seite. Ferner sind auch die an dem Türflügel 11 angesetzten Bolzen 31, 32 erkennbar, die in die maulartigen Ausnehmungen der Verriegelungshebel eingreifen. Die 3 zeigt, dass sich in der Schließlage des Türflügels 11 der Fanghaken 25 auf dem Verriegelungshebel 15 abstützt, und das zur Verbindung mit dem Verriegelungshebel 15 der Fanghaken 12 nach Art eines Gabelkopfes gestaltet ist. Es ergibt sich aus dieser Figur, dass durch die Schwenkbewegung des Verriegelungshebels 15 der Fanghaken 25 in der gleichen Drehrichtung bewegt, so dass der Bolzen 31 von dem Fanghaken 25 hintergriffen wird.
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Die 4 zeigt die Freigabe des Türflügels 11 durch den Fanghaken 25, wobei der Türflügel 11 aus Gründen der vereinfachten Darstellung in der Seitenansicht dargestellt ist. Die Freigabe des Türflügels 11 erfolgt durch manuelles Verschwenken des Fanghakens 25 entgegen dem Uhrzeigersinn. Zum Schließen des Türflügels 11 kann der Bolzen 31 den Fanghaken 25 durch Auflaufen auf eine Anlaufschräge 33 nach oben verschwenken, damit dann die Bolzen 31 und 32 in den Ausnehmungen 27 und 28 eingefügt werden können.
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Die Erfindung ist nicht auf die dargestellten Ausführungsbeispiele beschränkt. Wesentlich ist, dass nach der Freigabe des Türflügels 11 durch die Verriegelungselemente bzw. die Verriegelungshebel 15, 16, 17 ein Anschlag vorzugsweise in Form eines schwenkbar gelagerten Fanghakens 25 in den Schwenkbereich des Türflügels 11 gebracht wird, so dass zunächst der Schwenkwinkel des Türflügels 11 relativ gering ist. Die vollständige Schwenkbewegung wird durch die Druckentlastung des Türflügels 11 vorzugsweise dann manuell durchgeführt, so dass der Türflügel 11 nicht versehentlich auf Gegenstände im Schwenkbereich oder auf Personen auftrifft.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Presscontainer
- 11
- Türflügel
- 12
- Lagerbolzen
- 13
- Lagerbolzen
- 14
- Lagerbolzen
- 15
- Verriegelungshebel
- 16
- Verriegelungshebel
- 17
- Verriegelungshebel
- 18
- Bolzen
- 19
- Bolzen
- 20
- Bolzen
- 21
- Betätigungseinrichtung
- 22
- Handhabe
- 23
- Betätigungshebel
- 24
- Ratsche
- 25
- Fanghaken
- 26
- Stützelement
- 27
- Ausnehmung
- 28
- Ausnehmung
- 29
- Ausnehmung
- 30
- Bolzen
- 31
- Bolzen
- 32
- Bolzen
- 33
- Anlaufschräge