DE102013014562B3 - Sicherheitsverriegelung für eine Tresortür - Google Patents

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Abstract

Riegelwerk (1) für die Tür eines Wertbehältnisses mit einer mindestens einen Schaft (4, 5, 6) zum Verriegeln der Tür aufweisenden Grundplatte (2), die über eine Mehrzahl von Verbindungspunkten (7, 8, 9) mit der Tür des Behältnisses verbunden ist und mit einer das Verstellen von Zusatzriegeln (10) in eine Sperrstellung auslösenden Sicherheitsverriegelung, dadurch gekennzeichnet, dass die Grundplatte (2) des Riegelwerks (1) an den Verbindungspunkten (7, 8, 9) in ihrer Plattenebene in mindestens einer Richtung verschieblich gelagert ist und dass die Sicherheitsverriegelung in Folge einer Verschiebung der Grundplatte (2) des Riegelwerks (1) auslöst.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Riegelwerk für die Tür eines Wertbehältnisses mit einer mindestens einen Schaft zum Verriegeln der Tür aufweisenden Grundplatte, die über eine Mehrzahl von Verbindungspunkten mit der Tür des Behältnisses verbunden ist und mit einer das Verstellen von Zusatzriegeln in eine Sperrstellung auslösenden Sicherheitsverriegelung.
  • Gegenstand der Erfindung sind Wertbehältnisse, insbesondere Tresore. Für diese sind Sicherheitsverriegelungen mit Zusatzriegeln gebräuchlich, die zwischen einer Freigabe- und einer Sperrstellung verstellbar sind. Wird versucht, ein solches Wertbehältnis manipulativ zu öffnen, können einzelne Bauteile der Baugruppe rund um das Riegelwerk die Notverriegelung auslösen. Aus der Aus der DE 212 453 A ist eine Sicherung gemäß oben wiedergegebenem Oberbegriff des Anspruchs 1 bekannt, bei der sich auf der Türplatte eine Panzerplatte befindet, die lose in den Schlossstiften aufgehängt ist und mittels Federn gegen die Türplatte gedrückt wird, sodass diese bei einem Einbruchsversuch nach innen bewegt wird und dabei Metalldrähte abgeschnitten werden, wobei die an diesen Metalldrähten aufgehängten Einfallhaken teils in Folge ihres Eigengewichts und teils unter der Wirkung von Federn hinter die auf den Riegelschäften befestigten Stifte einfallen und das Riegelwerk nicht mehr geschlossen werden kann. Vergleichbare Verriegelungen sind auch aus der DE 44 01 555 C2 oder der DE 100 29 120 A1 bekannt. In der Sicherheitstechnik, insbesondere im Tresorbau hat sich eine Technik rund um eine z. B. aus Glas hergestellte und parallel zu der Grundplatte des Riegelwerks angeordnete Sicherungsplatte etabliert, die bei einer Manipulation an der Tür zur Zerstörung gebracht wird. Zerspringt das Glas, rasten etwa als Zusatzriegel dienende, federnd gelagerte Bolzen in eine Sperrposition ein. Der Tresor lässt sich dann mechanisch auch gewaltsam nicht mehr öffnen. Ausgehend von dieser Idee für eine Sicherheitsverriegelung existieren auf dem Markt diverse Lösungen, die alle gemeinsam haben, dass die Sicherheitsverriegelung in dem beschriebenen Sinne auf unterschiedliche von dem Riegelwerk umfasste Mechanismen und Bauteile anspricht.
  • Der vorliegenden Erfindung stellt sich die Aufgabe, diese Technik unter Sicherheitskriterien zu optimieren und eine günstig herzustellende Sicherung zu schaffen.
  • Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einem Gegenstand gemäß Oberbegriff des Anspruchs 1 dadurch gelöst, dass die Grundplatte des Riegelwerks an den Verbindungspunkten in ihrer Plattenebene in mindestens einer Richtung verschieblich gelagert ist und dass die Sicherheitsverriegelung in Folge einer Verschiebung der Grundplatte des Riegelwerks auslöst.
  • Im Falle einer Manipulation an der Tür des Wertbehältnisses und dem Aufbringen entsprechender Kräfte verschiebt sich also bei der erfindungsgemäßen Lösung die gesamte Baugruppe Riegelwerk. Das Riegelwerk als zentrale Baugruppe entzieht sich also unterschiedlichsten Beanspruchungen beim Aufbrechen der Tür des Wertbehältnisses als Ganzes durch eine Verschiebung, die letztlich zum Auslösen der Sicherheitsverriegelung führt.
  • Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ist dabei, dass die Sicherheitsverriegelung mindestens eine parallel zu der Grundplatte angeordnete Sicherungsplatte aus einem zerbrechlichen Material umfasst, welche mit den Zusatzriegeln so in Verbindung steht, dass eine Zerstörung der Sicherungsplatte zum Verstellen der Zusatzriegel in eine Sperrstellung führt. Die Sicherungsplatte ist zwischen Tür und Grundplatte so positioniert, dass eine Verschiebung der Grundplatte zur Zerstörung der Sicherheitsplatte und damit zum Auslösen der Sicherheitsmechanismen, etwa zum Verstellen von federnd gelagerten Zusatzriegeln in eine Sperrstellung führt; die Tür lässt sich nicht mehr mechanisch öffnen.
  • Was die Ausbildung der Verbindungspunkte betrifft, ist vorgesehen, dass diese türseitig durch Dorne und auf Seiten der Grundplatte durch Aufnahmen für die Dorne gebildet sind. Diese an der Tür fixierten Dorne sind über die Grundplatte verteilt an mehreren Stellen angeordnet und dienen als tür- oder gehäuseseitiges Verbindungselement. Ergänzend dazu weist die Grundplatte im Bereich der Verbindungspunkte Aufnahmen für die Dorne auf. Kommt es nun zu einer Verschiebung der Grundplatte, geht dies mit einer Zerstörung der ein- oder mehrteilig ausgebildeten Sicherungsplatte einher. Diese Zerstörung der Struktur führt zu einem Auslösen der Sicherungsmaßnahmen, beispielsweise schnellen Zusatzriegel, die auch als Relocker bezeichnet werden, in eine Sperrstellung, nachdem die „weggebrochene“ Sicherungsplatte sie nicht mehr in der Freigabeposition halten kann.
  • Eine Sicherheitsmaßnahme bewirkt, dass die Verbindungspunkte ein Spiel in horizontaler Richtung zwischen der Grundplatte und den Dornen zulassend ausgebildet und/oder angeordnet sind. Das Maß, in dem die Grundplatte des Riegelwerks sich ggf. noch verschieben darf, bis es zu der beabsichtigten Zerstörung der Sicherungsplatte kommt, ist damit einstellbar. Maßgeblich für diese einstellbaren Toleranzen ist die Ausbildung von Grund- und Sicherungsplatte im Bereich der Verbindungspunkte.
  • Eine besonders vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass die Aufnahmen als rechteckförmige Ausnehmung in der Grundplatte ausgebildet sind, in welche ein U-förmig ausgebildeter Bügel hineinragt, welcher an seiner Innenseite mit dem Dorn zwischen Tür und Grundplatte korrespondiert. Solch ein U-förmig ausgebildeter Bügel erweist sich gleich in mehrerlei Hinsicht als vorteilhaft. Bereits bei der Installation gibt diese Formgebung für die Aufnahme die Montageposition für die Tresorhersteller vor, weil der U-förmige, in die Ausnehmung hereinragende Bügel die Punkte über mehrere Anschraubpositionen genau festlegt.
  • Insbesondere ist daran gedacht, dass die offene Flanke des U-förmig ausgebildeten Bügels sich parallel zur Längsseite der Grundplatte erstreckt. Die beiden Schenkel des Bügels verlaufen also parallel zur Querseite der Grundplatte. Damit liegt ein Vorteil dieser Lösung darin, dass das Riegelwerk zumindest in einem vorgegebenen Maß in drei Richtungen ausweichen kann, nämlich nach hinten, oben und unten.
  • Es empfiehlt sich, dass der Bügel einteilig mit der Grundplatte hergestellt ist, was die Kosten erheblich reduziert, da zusätzliche Teile entfallen.
  • Die Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass das Riegelwerk für die Tür eines Wertbehältnisses geschaffen ist, das als Baugruppe mit seinen zugeordneten Bauteilen und Mechanismen durch mögliche Verschiebebewegungen im Falle von Manipulationen an der Tür die Sicherheitsmaßnahmen in Form der Zerstörung der parallel zu der Grundplatte verlaufenden Sicherungsplatte auslöst. Die vorzugsweise aus Glas hergestellte Sicherungsplatte ist hierzu fest mit dem Riegelwerk verbunden, nicht aber mit den eigentlichen Fixierpunkten des Riegelwerks an der Tür. In der Sicherungsplatte befinden sich an diesen Stellen stattdessen Ausnehmungen, die zu den zur Fixierung dienenden Dornen oder Zapfen der Grundplatte korrespondierend ausgebildet sind.
  • Weitere Einzelheiten und Vorteile des Erfindungsgegenstandes ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung der zugehörigen Zeichnung, in der ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel mit den dazu notwendigen Einzelheiten und Einzelteilen dargestellt ist. Es zeigen:
  • 1 das Riegelwerk einer Tresortür mit einer Sicherungsplatte und
  • 2 ein Verbindungspunkt.
  • 1 zeigt ein Riegelwerk 1 mit den diesem zugeordneten Bauteilen und Mechanismen, zuvorderst dem Schaft 4 an der Längsseite 18 und den beiden Schäften 5 und 6 an den Querseiten 19, 20. Optional ist eine Hilfsfalle 23 vorhanden. Erkennbar sind darüber hinaus die Nuss 24 mit Vierkant zur Installation des Griffs sowie die beiden Federn 25 und 26. Einbaupositionen für Schlösser sind mit den Bezugszeichen 27 und 28 versehen. Unterhalb der Grundplatte 2 des Riegelwerks 1 befindet sich die vorzugsweise aus Glas hergestellte Sicherungsplatte 3, beide sind an verschiedenen Punkten miteinander fest verschraubt, jedoch nicht an den Punkten 7, 8 und 9. Kommt es zu einer Manipulation an der hier nicht dargestellten Tür des Wertbehältnisses, etwa einer Tresortür, durch Schläge oder Aufhebelversuche, verschiebt sich die Grundplatte in eine der drei mit den Pfeilen 30, 31 und 32 bezeichneten Richtungen in ihrer Plattenebene. Dies führt – unter der Voraussetzung, dass ggf. ein als Spiel dienendes Maß überschritten ist – zu einer zumindest teilweisen Zerstörung der in diesem Beispiel einteilig ausgebildeten Sicherungsplatte 3 durch die Dorne, welche von der Sicherungsplatte 3 umgeben sind. Daraufhin greifen die Sicherheitsmechanismen. Dabei handelt es sich in der Ausführung gem. 1 um einen beispielhaft gezeigten Zusatzriegel 10, einen so genannten Relocker, der, ausgelöst durch die Zerstörung der Sicherungsplatte 3 von dieser nicht mehr wie zuvor gehalten wird und in eine Sperrposition ausfährt, aus der dieser auch nicht herausgedrückt werden kann. Weitere oder alternative Sicherheitsmechanismen, die bei Zerstörung der Sicherungsplatte 3 zum Auslösen führen, sind denkbar.
  • In 2 ist ein Verbindungspunkt 7 dargestellt. Dieser umfasst seitens der Grundplatte 2 eine Ausnehmung 17, in die ein U-förmiger Bügel 15 mit den beiden Schenkeln 21 und 22 hineinragt. Mit diesem Bügel 15 korrespondiert seitens der hier nicht erkennbaren Tresortür ein Dorn 12 oder Zapfen, der in dieser Darstellung unter den beiden Schenkeln 21, 22 liegt und mittels einer Schraube den U-förmigen Teil einklemmt und damit die Position des Riegelwerkes in der Tür genau festlegt.

Claims (7)

  1. Riegelwerk (1) für die Tür eines Wertbehältnisses mit einer mindestens einen Schaft (4, 5, 6) zum Verriegeln der Tür aufweisenden Grundplatte (2), die über eine Mehrzahl von Verbindungspunkten (7, 8, 9) mit der Tür des Behältnisses verbunden ist und mit einer das Verstellen von Zusatzriegeln (10) in eine Sperrstellung auslösenden Sicherheitsverriegelung, dadurch gekennzeichnet, dass die Grundplatte (2) des Riegelwerks (1) an den Verbindungspunkten (7, 8, 9) in ihrer Plattenebene in mindestens einer Richtung verschieblich gelagert ist und dass die Sicherheitsverriegelung in Folge einer Verschiebung der Grundplatte (2) des Riegelwerks (1) auslöst.
  2. Riegelwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Sicherheitsverriegelung mindestens eine parallel zu der Grundplatte (2) angeordnete Sicherungsplatte (3) aus einem zerbrechlichen Material umfasst, welche mit den Zusatzriegeln (10) so in Verbindung steht, dass eine Zerstörung der Sicherungsplatte (3) zum Verstellen der Zusatzriegel (10) in eine Sperrstellung führt.
  3. Riegelwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungspunkte (7, 8, 9) türseitig durch Dorne (12) und auf Seiten der Grundplatte (2) durch Aufnahmen (14) für die Dorne (12) gebildet sind.
  4. Riegelwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungspunkte (7, 8, 9) ein Spiel zwischen der Grundplatte (2) und den Dornen (12) zulassend ausgebildet und/oder angeordnet sind.
  5. Riegelwerk nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahmen (14) als rechteckförmige Ausnehmung (17) in der Grundplatte (2) ausgebildet sind, in welche ein U-förmig ausgebildeter Bügel (15) hineinragt.
  6. Riegelwerk nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die offene Flanke (16) des U-förmig ausgebildeten Bügels (15) sich parallel zur Längsseite (18) der Grundplatte (2) erstreckt.
  7. Riegelwerk nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Bügel (15) einteilig mit der Grundplatte (2) hergestellt ist.
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