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Die Erfindung betrifft einen Schutzhelm, insbesondere Motorradhelm und/oder Skihelm oder dergleichen, mit einer stoßabsorbierenden Helmschale und einem Visier.
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Derartige Schutzhelme sind bekannt. Bei derartigen Helmen mit einem Visier zum Schutz der Augenpartie und des Gesichts des Trägers des Helmes vor Wettereinflüssen wie Regen, Schnee und dergleichen hat es sich als nachteilig erwiesen, dass sich Regentropfen und Schmutzpartikel auf dem Visier ablagern und hierdurch die Sicht des Trägeres des Schutzhelmes erheblich beeinträchtigt wird.
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Bekannte Maßnahmen wie Wischeinrichtungen oder Abreißvisiere können hierbei nur unzureichend Abhilfe schaffen, da sich bereits nach kurzer Zeit wiederum Regentropfen auf dem Visier ablagern und die Sicht beeinträchtigen.
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Die Aufgabe, die der Erfindung zugrunde liegt ist es daher, einen Schutzhelm der Eingangs genannten Art derart weiterzubilden, dass es vermieden wird, dass sich Regentropfen, Schmutz und dergleichen auf dem Visier ablagern, so dass eine Sichtbeeinträchtigung des Trägers des Schutzhelmes zuverlässig vermieden wird.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen Schutzhelm gemäß Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Besonders vorteilhaft bei dem Schutzhelm, insbesondere Motorradhelm und/oder Skihelm oder dergleichen, mit einer stoßabsorbierenden Helmschale und einem Visier, ist es, dass der Helm eine Windleitvorrichtung aufweist, die einen Teil des Fahrtwindes derart umlenkt, dass ein Luftstrom erzeugt und entlang des Visiers geleitet wird.
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Durch diesen auf das Visier und entlang des Visiers geleiteten Luftstrom werden sowohl Anlagerungen von Regentropfen als auch Schmutzablagerungen auf dem Visier zuverlässig vermieden. Stattdessen wird das Visier durch den Luftstrom permanent gereinigt und von derartigen sichtbehindernden Ablagerungen wie Regentropfen oder Schmutz freigehalten.
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Der Kern der Erfindung besteht somit darin, den Fahrtwind zu nutzen, um mittels einer Windleitvorrichtung einen entlang des Visiers gerichteten Luftstrom zu erzeugen und durch diesen Luftstrom, der durch den Fahrtwind bei entsprechender Fahrgeschwindigkeit automatisch erzeugt wird, das Visier permanent zu reinigen und von Ablagerungen frei zu halten. Besonders vorteilhaft ist dies bei einem Motorradfahrer. Die Erfindung ist jedoch nicht hierauf beschränkt und kann beispielsweise auch von Wintersportlern etc. genutzt werden.
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Vorzugsweise ist die Windleitvorrichtung unterhalb des Visiers angeordnet und erzeugt einen nach oben auf das Visier gerichteten Luftstrom. Dabei kann die Windleitvorrichtung gegenüber dem Verlauf des Visiers angestellt sein, so dass der Luftstrom parallel oder unter einem Winkel von weniger 45°, insbesondere von weniger als 30°, von unten auf das Visier geleitet wird.
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Es hat sich gezeigt, dass ein besonders guter Reinigungseffekt erzielt wird, wenn der Luftstrom parallel zum Verlauf des Visiers gerichtet ist. Die Strömungsrichtung des Luftstromes kann jedoch leicht angestellt sein unter einem Winkel gegenüber der Oberfläche des Visiers.
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Da ein Visier üblicherweise bei einem Schutzhelm wie bei einem Motorradhelm oder Skihelm eine konvexe Krümmung aufweist, ist der Luftaustrittsbereich der Windleitvorrichtung vorzugsweise derart gestaltet, dass dieser Austrittsbereich eine dem Visier angepasste Kontur aufweist, so dass das Visier auf der gesamten Breite gleichmäßig von dem erzeugten Luftstrom überstrichen und von Schmutzpartikeln, Regentropfen und dergleichen freigehalten wird.
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In einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist die Windleitvorrichtung an einem integrierten Kinnschutz des Helmes insbesondere lösbar angeordnet. Insbesondere kann es sich um einen Integralhelm handeln, an dessen Kinnschutz die Windleitvorrichtung angeordnet ist. Dabei kann es sich um eine lösbare Anordnung der Windleitvorrichtung an dem Kinnschutz des Integralhelmes handeln.
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Besonders bevorzugt ist die Windleitvorrichtung an Aufnahmen am Helm lösbar befestigt, insbesondere an einem Kinnschutz des Helmes, beispielsweise durch Einhängen und/oder Einklemmen in entsprechende Rastaufnahmen und/oder mittels Druckknöpfen und/oder Clipsverbindungen und/oder Klettverschlüssen und/oder Magnetverbindungen oder dergleichen lösbar befestigt.
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Eine derartige lösbare Befestigung der Windleitvorrichtung an dem Schutzhelm ermöglicht es, diese im Bedarfsfall, das heißt insbesondere bei Regen, an dem Helm zu befestigen, um mittels der Windleitvorrichtung einen das Visier durch den Fahrtwind automatisch reinigenden Luftstrom zu erzeugen, wobei die Windleitvorrichtung abgenommen werden kann, wenn diese nicht benötigt wird.
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Besonders bevorzugt ist die Neigung der Windleitvorrichtung gegenüber der senkrechten des Helmes verstellbar, so dass verschiedene Anstellwinkel der Windleitvorrichtung gegenüber dem Visier einstellbar sind. Dies bedeutet, dass die Abströmrichtung des mittels der Windleitvorrichtung erzeugten Luftstromes variabel ist, so dass die Richtung des Luftstromes in Bezug auf das Visier verstellbar ist, so dass der Benutzer eine der jeweiligen Wetterbedingung und Fahrgeschwindigkeit optimal angepasste Einstellung herbeiführen kann.
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Vorzugsweise ist die Windleitvorrichtung teleskopartig nach unten ausziehbar und damit längenverstellbar.
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Vorzugsweise ist die Windleitvorrichtung unterhalb des Visiers angeordnet und bildet gleichzeitig einen Wetterschutz für den Halsbereich des Trägers des Helmes.
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Durch eine derartige Anordnung der Windleitvorrichtung unterhalb des Visiers, insbesondere wenn die Windleitvorrichtung ferner teleskopartig nach untern ausziehbar und längenverstellbar ist, kann die Windleitvorrichtung gleichzeitig einen Wetterschutz, das heißt sowohl einen Regenschutz als auch einen Schutz vor Fahrtwind im Halsbereich des Trägers des Helmes bilden, was insbesondere für Motorradfahrer bei Regen besonders vorteilhaft ist.
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Vorzugsweise weist die Windleitvorrichtung sich verengende auf das Visier gerichtete Strömungskanäle auf. Durch derartige sich verengende Strömungskanäle kann eine Beschleunigung der Strömung herbeigeführt werden, da sich gezeigt hat, dass durch eine beschleunigte Luftströmung eine besonders gute Wirkung zur Reinigung und Freihaltung des Visiers von Regentropfen, Schmutzpartikeln und dergleichen erzieht wird.
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Die Windleitvorrichtung ist vorzugsweise derart ausgestaltet, dass sie in horizontaler Ansicht von vorne und/oder in vertikaler Ansicht von oben eine konkave Krümmung aufweist, das heißt, dass die Windleitvorrichtung gegenüber dem in vertikaler Ansicht von oben konvex gekrümmten Visier eine umgekehrte Krümmung aufweist und somit optimal ausgestaltet werden kann, um den in Fahrtrichtung von vorne auf den Helm auftreffenden Fahrtwind umzuleiten, um einen Luftstrom auf das Visier zu erzeugen, um das Visier von Regentropfen und Schmutzpartikeln frei zu halten. Dabei geht die konkave Krümmung der Windleitvorrichtung in vertikaler Ansicht von oben vorzugsweise über einen Übergangsbereich über in einen Luftaustrittsbereich, der von seiner Kontur her wiederum an die konvexe Krümmung des Visiers angepasst ist, so dass sämtliche Bereiche des Visiers über die gesamte Breite des Visiers optimal angeströmt und von dem erzeugten Luftstrom überstrichen werden, so dass das Visier auf seiner gesamten Breite von Regentropfen und Schmutzpartikeln freigehalten wird.
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Vorzugsweise weist die Windleitvorrichtung in Strömungsrichtung senkrecht auf der Windleitvorrichtung stehende Leiteinrichtungen zur Ausbildung von auf das Visier gerichteten Strömungskanälen auf. Insbesondere können diese Strömungskanäle in Strömungsrichtung sich verjüngend ausgebildet sein, um die Strömung zu beschleunigen und den Reinigungseffekt des Luftstromes auf der Oberfläche des Visiers zu verbessern.
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Besonders bevorzugt weist die Windleitvorrichtung eine Sollbruchstelle auf, um im Falle eines Sturzes Verletzungen vorzubeugen. Alternativ oder kumulativ kann die Windleitvorrichtung lösbar an dem Helm angeordnet sein, wobei die lösbaren Verbindungen wie beispielsweise Druckknöpfe und/oder Clipsverbindungen und/oder Klettverschlüsse und/oder Magnetverbindungen derart ausgestaltet sind, dass diese sich bei einer definierten Last lösen, um einer Verletzungsgefahr des Trägers des Helmes im Falle eines Sturzes vorzubeugen.
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Ferner ist vorzugsweise das Visier teilweise oder vollständig getönt und/oder das Visier ist teilweise oder vollständig selbsttönend bei Bestrahlung mit Sonnenlicht. Ferner kann der Helm zusätzlich eine oberhalb des Visiers angeordnete Sonnenblende aufweisen.
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Vorzugsweise sind sowohl der Helm, als auch das Visier sowie die Windleitvorrichtung aus Kunststoff gefertigt. Besonderer Vorteil dabei ist, dass es sich dabei um ein sehr leichtes Material handelt und der Träger dadurch nicht unnötig belastet wird.
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Zwei Ausführungsformen der Erfindung sind in den Figuren dargestellt und werden nachfolgend näher erläutert. Es zeigen:
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1 eine Seitenansicht einer ersten Ausführungsform eines Schutzhelmes mit einer Windleitvorrichtung;
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2 die Frontansicht der Ausführungsform nach 1;
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3 eine Frontansicht einer zweiten Ausführungsform einer Windleitvorrichtung zur Befestigung an einem Schutzhelm.
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In 1 ist eine Seitenansicht eines Schutzhelmes 1 mit einer erfindungsgemäßen Windleitvorrichtung 3 dargestellt. Bei dem Schutzhelm 1 handelt es sich um einen Integralhelm mit Visier 2.
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Am Kinnschutz des Integralhelmes 1 ist unterhalb des Visiers 2 die Windleitvorrichtung 3 befestigt. Die Windleitvorrichtung 3 ist unter dem Winkel α gegenüber der Neigung des Visiers 2 angestellt. Mittels der Windleitvorrichtung 3 wird der in Pfeilrichtung 4' auf dem Helm 1 auftreffende Fahrtwind umgelenkt und entlang des Visiers 2, wie durch den gestrichelten Pfeil 4 angedeutet, umgeleitet.
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Dadurch, dass der auf den Helm 1 auftreffende Fahrtwind durch die Windleitvorrichtung 3 entlang der Linie 4 umgeleitet und über das Visier 2 geleitet wird, wird ein Luftstrom entlang des Visiers 2 erzeugt, der dazu führt, dass Schmutzpartikel und Regentropfen durch die Wirkung des Fahrtwindes von dem Visier 2 automatisch entfernt werden.
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Die Windleitvorrichtung 3 ist in dem dargestellten Ausführungsbeispiel an der oberen Kante des Kinnschutzes des Helmes 1 angelenkt und längenveränderlich. Das bedeutet, dass die Windleitvorrichtung 3 wie durch den Doppelpfeil 5 angedeutet teleskopierbar ist. Ferner ist der Anstellwinkel α gegen die Neigung des Visiers 2 wie durch den Doppelpfeil 6 angedeutet veränderbar, indem die Windleitvorrichtung 3 um den oberen Anlenkpunkt am Kinnschutz des Helmes 1 drehbar angelenkt ist. Durch die Veränderung des Anstellwinkels α gegen die Neigung des Visiers 2 kann die Führung des Luftstromes entlang des Visiers 2 verändert und somit der jeweiligen Fahrgeschwindigkeit angepasst werden, um eine optimale Säuberung des Visiers 2 von Regentropfen und dergleichen zu erreichen.
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Dabei kann die Windleitvorrichtung 3 soweit nach unten ausgezogen werden, dass diese gleichzeitig einen Wetterschutz für den Halsbereich des Trägers des Helmes, also beispielsweise eines Motorradfahrers oder Skiläufers, bildet. Besonders beim Motorradfahren bei Regen ist dies ein erheblicher Vorteil, wenn zwischen der üblichen Motorradschutzkleidung und dem Helm 1 auch der Halsbereich des Fahrers von der Windleitvorrichtung 3 abgedeckt und somit vor Regen geschützt wird.
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2 zeigt die Ansicht von vorne auf den Helm 1 mit dem daran befestigten Visier 2. Wie in 2 zu erkennen ist, ist die Windleitvorrichtung 3 so angeordnet, dass das obere Ende der Windleitvorrichtung 3 im Bereich der Unterkante des Visiers 2 endet, so dass der durch die Windleitvorrichtung 3 erzeugte Luftstrom optimal von unten auf das Visier 2 geleitet wird. Der Luftstrom überstreicht dann das gesamte Visier 2 von unten und hält dies von Regentropfen frei.
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Die Unterkante der Windleitvorrichtung 3 ist, wie in 2 erkennbar, konkav gekrümmt und geht dann entlang der Strömungsrichtung über in eine konvexe Krümmung entsprechend der Kontur der Unterkante des Visiers 2, um einen optimalen Anschluss der Windleitvorrichtung 3 an das Visier 3 zu schaffen. An der Oberseite der Windleitvorrichtung 3 sind Windleitbleche 7 zur Ausbildung von Strömungskanälen 8 vorgesehen. In Strömungsrichtung verjüngen sich diese Strömungskanäle 8 in Richtung auf das Visier 2, um die Strömung zu beschleunigen und hierdurch den Reinigungseffekt der Luftströmung auf dem Visier 2 zu verbessern.
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Die Windleitvorrichtung 3 ist am Kinnschutz des Integralhelmes 1 mittels Klipsverbindungen lösbar an dem Helm 1 befestigt. Durch diese lösbare Befestigung ist es gewährleistet, dass sich die Windleitvorrichtung 3 im Falle eines Sturzes von dem Helm 1 löst, um eine Verletzungsgefahr des Trägers des Helmes zu minimieren.
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Alternativ oder kumulativ kann die Windleitvorrichtung 3 eine nicht dargestellte Sollbruchstelle aufweisen, um einer Verletzungsgefahr entgegen zu wirken.
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In 3 ist eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Windleitvorrichtung 3' zur Befestigung an einem in dieser Ansicht nicht dargestellten Helm abgebildet.
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Diese Windleitvorrichtung 3' weist an der Vorderseite gegen die Richtung des Fahrtwindes gerichtete Lufteinlässe 9, 9' auf, wobei im inneren der Windleitvorrichtung 3' Strömungskanäle zur Umleitung des in die Lufteinlässe 9, 9' eintretenden Fahrtwindes ausgebildet sind. Der innerhalb der Windleitvorrichtung 3' umgelenkte Fahrtwind tritt sodann an der Oberseite der Windleitvorrichtung 3' durch die Luftaustrittsöffnungen 10, 10' aus, wobei die Luftaustrittsöffnungen 10, 10' derart angeordnet sind, dass der Luftstrom wiederum entlang des Visiers gerichtet ist, um das Visier von Schmutzpartikeln und Regentropfen frei zu halten. Hierzu wird die Windleitvorrichtung 3' gemäß 3 an dem Kinnschutz eines Integralhelmes unmittelbar unterhalb des Visiers des Integralhelmes 1 angebracht.
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Eine besonders einfache Befestigung der Windleitvorrichtung 3' an dem Helm kann durch Klettverschlüsse erfolgen. Durch die besonders schlanke Ausführung der Windleitvorrichtung 3' gemäß der 3 kann diese Windleitvorrichtung stets am Helm befestigt bleiben, da sie nur geringe Ausmaße aufweist.