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Die Erfindung liegt auf dem Gebiet containerförmiger, modularer und mobiler Behausungen. Bei derartigen Behausungen kann es sich insbesondere um Wohncontainer, Bürocontainer oder Raumzellen handeln. Diese dienen dazu, Räume zum Wohnen und/oder Arbeiten an Orten anzubieten, wo diese zeitweise und vorübergehend benötigt werden. Beispiele hierfür sind Bürocontainer für Bauarbeiter und Konstrukteure nahe einer Baustelle oder Übernachtungsgelegenheiten für Hilfspersonal und Opfer in Katastrophengebieten. Die mobile Behausung muss hierbei bestimmte Mindestabmessungen aufweisen, um die benötigten Gegenstände und Einrichtungen für den jeweils vorgesehenen Zweck aufnehmen zu können, beispielsweise Schlaf- und Arbeitsmöbel und dergleichen. Zudem muss die Behausung stabil genug sein, um möglichen starken Witterungen zu trotzen und gegebenenfalls auch um zu einer Wohn- beziehungsweise Arbeitssiedlung stapelbar zu sein.
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Eine der Bauweisen für Bürocontainer, die kommerziell sehr erfolgreich ist und eine hohe Akzeptanz insbesondere im Einsatz auf Baustellen besitzt, ist eine Seecontainer-ähnliche, modulare Struktur, die in Europa und insbesondere in Deutschland weit verbreitet ist. In den letzten Jahren scheint es ebenfalls einen Trend zum Einsatz derartiger modularer Strukturen in Fern-Ost, in Nordamerika und anderswo zu geben. Dabei gibt es unterschiedliche Ausführungen, von leichten, preiswerten Bauweisen, bis zu schweren und höherwertigen Konstruktionen, die den höchsten Sicherheitsstandards folgen. Sie bieten gute Wärmedämmung und erfüllen die Anforderungen der Bauordnungen in den meisten entwickelten Ländern.
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Es gibt jedoch Nachteile, die mit der Herstellung, dem Transport und der Handhabung von solchen großen modularen Einheiten verbunden sind. Insbesondere die Herstellung des üblichen Containerrahmens ist sehr arbeitsintensiv und erfordert umfangreiche Schweißarbeiten und viel Oberflächenbearbeitung, so dass die Herstellung viel Zeit in Anspruch nehmen kann. Ferner sind die Größe und die Breite derartiger Module in der Regel auf die Höhe und Breite eines Transportfahrzeugs begrenzt, was das Überwinden großer Distanzen (insbesondere beim Transport nach Übersee) für größere Baueinheiten unpraktisch und teuer macht. Darüber hinaus erfordert das Be- und Entladen bisher üblicher Bürocontainer, auch in zusammengelegter Form, spezielle Geräte wie Krane und Gabelstapler. Aufgrund der niedrigen Produktionsgeschwindigkeit und der begrenzten Transportmöglichkeiten, kann eine plötzlich auftretende große Nachfrage, beispielsweise im Falle von Naturkatastrophen, nicht ohne weiteres erfüllt werden.
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US 2011/0000146 A1 offenbart eine Einhausung für ein Bett oder einen privaten Aufenthaltsraum. Die Einhausung weist eine Rahmenstruktur auf, welche aus Profilen zusammengesetzt ist. Es handelt sich um stranggepresste Aluminiumprofile, die miteinander zu der Rahmenstruktur verschraubt sind. Um die Festigkeit der Rahmenstruktur zu erhöhen, werden zudem ein Basisrahmen und Verstärkungsmaterialien eingesetzt, die aus Stahl gebildet sind.
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Aus
US 2004/0074204 A1 ist ein stranggepresstes Profilelement bekannt, welches sich in Längsrichtung erstreckende Nuten aufweist. Die Nuten weisen Querstrukturen auf, die dazu dienen, Schraubgewinden aufzunehmen.
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EP 1 749 948 A2 offenbart Hohlprofile aus Edelstahl, welche mittels Walzverfahren derart geformt sind, dass sie jeweils vier Längsnuten aufweisen. Diese Längsnuten sind so angeordnet, dass die Nutenböden zusammen einen Hohlkanal bilden, in die Befestigungsmittel eingeführt werden können. Um die Stabilität des Hohlkanals zu erhöhen, sind sich berührende seitlichen Stege der Längsnuten miteinander verschweißt.
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Es ist Aufgabe der Erfindung, eine mobile Behausung, eine Rahmenstruktur und einen Bausatz hierfür sowie ein entsprechendes Hohlprofil für die Rahmenstruktur bereitzustellen, welche preisgünstig hergestellt und kurzfristig bereitgestellt werden können. Insbesondere sollten solche Behausungen durch eine kurzfristige Verfügbarkeit und eine einfache Zwischenlagerung gekennzeichnet sein.
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Die Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch eine metallische Rahmenstruktur mit den Merkmalen des Anspruchs 1, durch einen Bausatz mit den Merkmalen des Anspruchs 14, durch eine Behausung mit den Merkmalen des Anspruchs 15 und durch ein Hohlprofil mit den Merkmalen des Anspruchs 16 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen aufgeführt.
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Die Erfindung beruht auf der Überlegung, ein System an Profilen für den Zusammenbau einer mobilen Behausung bereitzustellen, wobei die Profile zunächst auf einfache und sichere Weise zu einer Rahmenstruktur der Behausung montiert werden. Anschließend kann diese Rahmenstruktur um weitere Wand-, Dach- und Bodenelemente erweitert werden, um die komplette Behausung zu bilden. Die Profile sind lösbar miteinander verbindbar, also insbesondere mittels Steck-, Klemm- und/oder Schraubverbindungen. Hierdurch entfallen bei der Montage insbesondere die sonst üblichen und notwendigen Schweißarbeiten. So könnten die Montagekosten und die Montagezeiten solcher Behausungen reduziert werden. Daneben würden eine kurzfristige Verfügbarkeit, eine einfache Zwischenlagerung, sowie ein Austausch solcher Behausungen zwischen den unterschiedlichen Nutzungen ermöglicht.
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Die hierin beschriebenen Vorrichtungen weisen aufgrund der Verwendung von Profilen mit beliebig ausgestaltbaren Längsstrukturen eine Reihe von Vorteilen auf. Sie können eine einheitliche und systematische Konstruktionsweise für relativ stabile und feste Rahmenkonstruktionen aus Metall bieten, welche transportabel und stapelbar sind. Sie erlauben einen einfachen Zusammenbau, eine nach Größe flexible Konstruktion, hohe Mobilität sowie eine effiziente Montage und Demontage. Sie erlauben aufgrund der Vielzahl an möglichen Längsstrukturausführungen viele Funktionalitäten, einen schnellen Herstellungsprozess, den Einsatz nachhaltiger Herstellungsverfahren, niedrige Produktionskosten, Vereinfachung der Lagerung, der Verpackung, des Transports, der Handhabung, der Pflege und der Reparatur. Ferner wird der Einsatz vieler Standardtypen an Boden-, Dach- und Wandelementen ermöglicht.
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Aufgrund der Längsstrukturierung der Profile können diese zudem eine höhere Steifheit und Biegefestigkeit aufweisen, so dass im Gegenzug Metallprofile mit geringerer Wandstärke verwendet werden können. Hierdurch können das Gewicht und die Kosten niedrig gehalten werden.
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Die containerförmige, modulare und mobile Behausung ist ein in sich geschlossenes, modulares, selbsttragendes Gebäude, das transportabel ist und als vorübergehendes Büro, als Wohnraum, oder auch als Notunterkunft genutzt werden kann. Eine solche Behausung ähnelt einem üblichen Seecontainer in Form und Größe. Sie weist jedoch eine wesentlich leichtere Rahmenkonstruktion auf, die in der Regel nach verbindlichen Bauvorschriften gebaut sein muss. Derartige modulare Behausungen lassen sich kombinieren und/oder stapeln, um zwei-, drei- oder höhergeschossige Bauwerke zu errichten. Was derartige Container-ähnliche modulare Gebäude von anderen Arten von modularen Konstruktionen unterscheidet, ist insbesondere die Konstruktion des Rahmens, die dem Bürocontainer seine charakteristische Container-Form verleiht. Die metallische Rahmenstruktur und somit auch die daraus gebildete mobile Behausung weist vorzugsweise eine Länge von mindestens 2, 3, 4, 5 oder 6 Meter, eine Breite von mindestens 1, 1,5 oder 2 Meter und/oder eine Höhe von mindestens 1, 1,5, 2 oder 2,5 Meter auf. Bevorzugterweise weist die Behausung die Abmessungen eines 20-Fuß- oder eines 40-Fuß-ISO-Containers auf. In bevorzugten Ausführungsformen kann die mobile Behausung eine Breite von bis zu 3 Meter, eine Länge von bis zu 10 oder 13 Meter und/oder eine Höhe von bis zu 3 Meter aufweisen, gegebenenfalls in Kombination mit einem der vorangehend genannten Abmessungen.
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Die metallische Rahmenstruktur umfasst einen unteren Bodenrahmen, einen oberen Dachrahmen und vertikalen Stützen, insbesondere vier solcher Stützen entlang vertikaler Kanten der Rahmenstruktur, welche die beiden Boden- und Dachrahmen miteinander verbinden. Der vorzugsweise rechteckige Bodenrahmen ist aus horizontalen Bodenhauptprofilen gebildet, welche miteinander lösbar verbunden sind. Dementsprechend ist der vorzugsweise rechteckige Dachrahmen aus horizontalen Dachhauptprofilen gebildet, welche miteinander lösbar verbunden sind. Bodenhauptprofil und Dachhauptprofil können auch als Bodenträger beziehungsweise Dachträger bezeichnet werden, während die vertikalen Stützen oder Stützprofile als vertikale Träger bezeichnet werden können.
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Die vertikal angeordneten Stützprofile verbinden den Bodenrahmen mit dem Dachrahmen in paralleler Anordnung in einem vertikalen Abstand zueinander, mittels einer lösbaren Verbindung. Vorzugsweise wird mittels der Stützprofile eine starre Verbindung zwischen den beiden Rahmen gebildet. Die Stützprofile sind derart ausgebildet und angeordnet, dass bei einer Stapelung zweier oder mehrerer Rahmenstrukturen, beziehungsweise einer Stapelung von zwei Behausungen umfassend jeweils eine solche Rahmenstruktur, eine aufgestapelte weitere Rahmenstruktur beziehungsweise weitere Behausung vorwiegend mittels der vertikalen Stützprofile gestützt wird. Mit anderen Worten erfolgt das Stützen einer oberen Rahmenstruktur im Wesentlichen nur mittels der Stützprofile der unteren Rahmenstruktur. Die Lastverteilung erfolgt also kaum oder überhaupt nicht beispielsweise über Wandelemente, welche die Behausung vervollständigen, aber selbst keine Kräfte aufnehmen oder übertragen müssen.
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Jedes Stützprofil bildet jeweils mittels der angrenzenden Bodenhauptprofile des Bodenrahmens eine Bodeneckverbindung und mittels der angrenzenden Dachhauptprofilen des Dachrahmens eine Dacheckverbindung. Diese Eckverbindungen spielen nicht nur eine wichtige Rolle bei der Verbindung der horizontalen und vertikalen Hauptträger, das heißt der Rahmenhauptprofile, der Dachhauptprofile und der Stützprofile. Sondern sie bilden auch die Anschlagpunkte, beispielsweise bei der Umsetzung mittels eines Krans. Auch können mehrere Behausungen beziehungsweise Rahmenstrukturen an ihren Ecken fest miteinander verbunden oder aneinander fixiert werden. Darüber hinaus befinden sich bei vorteilhaften Ausführungsformen an diesen Ecken die Ein- und Austrittspunkte für Regenwasser.
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Zumindest eines der Bodenhauptprofile, Dachhauptprofile und/oder Stützprofile ist ein Hohlprofil aus Metall ist, welches eine sich entlang der Profillängsrichtung erstreckende und von einer Profilaußenfläche ausgehende, Längsstruktur aufweist, die als Längserhöhung oder Längsvertiefung beziehungsweise Längsnute ausgebildet ist und an Ihrem Ansatz an der Profilaußenfläche quer zur Profillängsrichtung eine Ansatzbreite von weniger als 20, 15 oder 10 Millimeter aufweist. Das Hohlprofil kann teilweise oder vollständig einen runden, einen kreisförmigen, einen Ovalen, einen quadratischen, einen rechteckigen und/oder einen vieleckigen Querschnitt aufweisen. Dass die Längsstruktur von einer Profilaußenfläche ausgehend gebildet ist, bedeutet, dass sie geometrisch betrachtet aus einem Umfang des Querschnitts des Hohlprofils nach innen oder nach außen ragt. Der Ansatz der Längsstruktur liegt hierbei an dem Umfang des Querschnitts und hat entlang des Umfangs, und somit quer oder senkrecht zur Profillängsrichtung eine maximale Ausdehnung von 10, 15 oder 25 Millimeter. Wenn die Längsstruktur vom Ansatz am Umfang des Hohlprofilquerschnitts nach innen ragt, handelt es sich um eine Längsvertiefung oder Längsnute, also eine Nute, welche sich entlang der Profillängsrichtung erstreckt. Demgegenüber ist die Rede von einer Längserhöhung, also einer Erhöhung auf dem Hohlprofil entlang der Profillängsrichtung, wenn die Längsstruktur vom Ansatz am Umfang des Hohlprofilquerschnitts nach außen ragt.
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Die hier behandelten Längsstrukturen haben zudem jeweils eine Höhe, also eine Ausdehnung senkrecht zur Hohlprofiloberfläche gemessen vom Ansatz beziehungsweise vom Umfang des Hohlprofilquerschnitts nach innen oder nach außen, vom mindestens 5, 10, 15, 20 oder 25 Millimeter oder mehr. Das bedeutet, dass die Längsstruktur mindestens um diese Höhe aus dem Umfang des Querschnitts des Hohlprofils nach bei einer Längsnute innen oder bei einer Längserhöhung nach außen ragt.
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Die Längsstruktur dient dazu, Montagegelegenheiten für lösbare Verbindungen von Elementen mit dem Hohlprofil zu bilden. Insbesondere können die Bodeneckverbindung und/oder die Dacheckverbindung mittels der Längsstruktur ausgebildet sein. Eine Längsstruktur in Form einer Längserhöhung am Stützprofil kann dazu dienen, eine Anlagefläche zum Anlegen des Bodenhauptprofils und/oder des Dachhauptprofils während der Montage zu bilden. Die Längserhöhung kann es zudem erlauben, eine Bohrung hierdurch herzustellen, um eine Schraubverbindung zwischen den miteinander zu verbindenden Profilen zu bilden.
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Weitere Elemente und Verbindungsteile können als Teil der Bodeneckverbindung und/oder der Dacheckverbindung vorgesehen sein. In besonderen Ausführungsformen sind Stapelelemente oder Stapelplatten vorgesehen, welche die Stützprofile nach oben und/oder nach unten hin abschließen. Sie bilden Auflageflächen um die Last übereinander gestapelter Rahmenstrukturen beziehungsweise Behausungen auf die jeweiligen darunter liegenden Stützprofile zu verteilen. Weiterhin können Verstärkungselemente in Form von Verstärkungseinschüben oder Verstärkungshülsen vorgesehen sein, welche an den Verbindungen in anliegende Hohlprofiel eingeschoben werden, um sowohl als Führungselemente die Montage zu erleichtern, als auch die Verbindungen selbst zu stabilisieren.
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Auch können Winkelelemente und Befestigungsbügel vorgesehen sein, um die Bodeneckverbindung und/oder die Dacheckverbindung zu verstärken. Beispielsweise kann ein solcher Befestigungsbügel bei einer Eckverbindung zwei auf das Stützprofil stoßende Bodenhauptprofile oder Dachhauptprofile ausschließlich oder zusätzlich fixieren.
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Das Hohlprofil mit der Längsstruktur kann in preiswerten Ausführungsformen aus einem stranggepressten Aluminiumprofil gebildet sein. Mit dem Verfahren des Strangpressens lassen sich sehr komplizierte Profilstrukturen in nahezu beliebiger Länge herstellen.
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Um jedoch Hohlprofile mit höherer Stabilität und Tragkraft zu erzeugen, ist es vorteilhaft, diese aus Metallblech herzustellen, insbesondere aus Stahlblech. Hierzu wird das Hohlprofil mit der Längsstruktur aus einem einstückig, zweistückig oder mehrstückig gebogenen und entlang der Profillängsrichtung verschweißten Metallblech, vorzugsweise Stahlblech, gebildet, wobei die von der Profilaußenfläche ausgehende Längsstruktur mittels Biegung gebildet wird. Anstelle des Verschweißens können alternativ auch andere Verbindungsverfahren eingesetzt werden, um die gebogenen Metallbleche entlang der Profillängsrichtung zu schließen, so dass ein Hohlprofil entsteht. Das Metallblech weist vorzugsweise eine Stärke von mindestens 1, 2, 3 oder 4 Millimeter auf, bevorzugterweise liegt die Metallblechstärke jedoch zwischen 2 und 5 Millimeter.
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Das Verschweißen des gebogenen Metallblechs entlang der Profillängsrichtung kann die Biegesteifigkeit und die Festigkeit des Profils insbesondere bei Druck entlang der Profillängsrichtung erheblich erhöhen.
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Das Biegen des Metallblechs kann bei einfachen Profilstrukturen mittels einer Abkantpresse durchgeführt werden. Es ist jedoch für die vorliegend vorteilhafterweise ausschließlich eingesetzten Hohlprofile mit komplexen Längsstrukturen notwendig, diese mittels Walzprofilierung oder mit anderen geeigneten Verfahren herzustellen. Das Walzprofilieren oder Kaltwalzen von Profilen, ein kontinuierliches Biegeverfahren, bei dem Bandmaterial aus Blech von einer Anzahl Walzenpaaren schrittweise zum gewünschten Endquerschnitt umgeformt wird, erlaubt es hierbei beinahe beliebig lange Hohlprofile mit Längsstrukturen herzustellen, wie sie vorangehend und nachfolgend erläutert sind. Die vorliegend erläuterten Profile mit Längsstrukturen können mittels Walzprofilierens im Vergleich zum Abkantpressen mit einer erheblich höheren Geschwindigkeit und damit mit einem erheblich höheren Durchsatz produziert werden. Beispielsweise kann eine vollständiger Satz an Profilen für eine Rahmenstruktur, umfassend Stütz-, Boden- und Dachhauptprofile sowie Sekundärprofile, innerhalb von 5 bis 10 Minuten hergestellt werden. Diese Profile können anschließend innerhalb von einer oder zwei Stunden zu einer Rahmenstruktur zusammengesteckt und/oder -geschraubt werden. Der Zusammenbau üblicher Bürocontainer, bei denen die Profile mittels Schweißens verbunden werden müssen, kann bis zu 6 oder 8 Stunden Arbeit beanspruchen.
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Bei der Längsstruktur in Form einer Längserhöhung kann es sich um eine Faltung, Doppelung oder Falz des Metallblechs handeln. In diesem Fall ist die Ansatzbreite nur etwa so groß, wie die doppelte Metallblechstärke, und das Metall auf der einen Seite der Faltung berührt das Metall auf der anderen Seite der Faltung. Eine derartige Faltung oder eine Längserhöhung, bei welcher ein Abstand zwischen den beiden Metallseiten der Längserhöhung im Millimeterbereich vorliegt, kann beispielsweise leicht durchbohrt werden, um eine entlang der Profillängsrichtung beliebig platzierbare Schraubverbindung zu ermöglichen.
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Bei Betrachtung des Hohlprofils in Querschnitt weist die Längsstruktur vorzugsweise einen fingerförmigen, dreieckigen, rechteckigen, quadratischen, T-förmigen, schwalbenschwanzförmigen oder kreisförmigen Querschnitt auf. Bevorzugt weitet sich die Längsstruktur vom Ansatz ausgehend auf. Das bedeutet, dass die Längsstruktur entlang des Umfangs des Hohlprofils eine geringere Breite (gleich der Ansatzbreite) aufweist, als weiter weg vom Umfang. Dies ist insbesondere bei einer Längsnute von Vorteil, welche dann ein Nutenstein aufnehmen kann, der entlang der Profillängsrichtung in der Längsnute beliebig verschoben werden kann. Wenn der Nutenstein eine Gewindebohrung aufweist, kann hierdurch eine entlang Nutenlängsrichtung variabel platzierbare Schraubverbindung erzeugt werden. Mit anderen Worten ist die Längsstruktur des Hohlprofils bei derartigen Ausführungsformen als Längsnute ausgebildet, in welcher ein Nutenstein mit einem Innengewinde angeordnet ist, wobei mittels des Nutensteins eine Schraubverbindung gebildet ist, mittels der eines der Bodenhauptprofile, Dachhauptprofile und/oder Stützprofile mit einem weiteren der Bodenhauptprofile, Dachhauptprofile und/oder Stützprofile lösbar verbunden ist. Wie nachfolgend beschrieben, kann eine derartige Schraubverbindung auch dazu dienen, andere Elemente wie Sekundärbodenprofile oder Sekundärdachprofile an den Bodenhauptprofilen beziehungsweise Dachhauptprofilen zu befestigen.
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Wie vorangehend in Zusammenhang mit dem Stützprofil erläutert, ist in einer zweckmäßigen Ausführungsform vorgesehen, dass die Längsstruktur des Hohlprofils als Längserhöhung oder Längsnute derart ausgebildet ist, dass sie eine Anlegekante zum Anlegen eines Abschnittes eines der Bodenhauptprofile, Dachhauptprofile und/oder Stützprofile bildet. Hierbei kann die entlang der Profillängsrichtung gestreckte Anlegekante an einem ersten Bodenhauptprofil, Dachhauptprofil und/oder Stützprofil ausgebildet sein, um ein Anlegend eines zweiten Profils zu erlauben, welcher mit ersten Profil verbunden werden soll. Diese Anlegekante stützt und unterstützt die sichere Verbindung und dient außerdem als Führungselement beim Anordnen der zu verbindenden Profile.
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Bevorzugterweise weist das Hohlprofil zwei als Längserhöhungen ausgebildete Längsstrukturen auf, welche zwischen sich einen Längskanal, insbesondere einen C- oder U-förmigen Längskanal ausbilden. In der Rahmenstruktur nimmt der Längskanal in bestimmten Ausführungsformen einen Abschnitt eines weiteren Profils auf. Beispielsweise kann der Längskanal an dem Stützprofil ausgebildet sein und das Ende oder de Stirnseite eines Boden- und/oder Dachhauptprofils aufnehmen. Alternativ oder zusätzlich kann der Längskanal als Regenrinne und/oder Abwasserkanal ausgebildet sein. Schließlich kann der Längskanal in vorteilhaften Ausführungsformen zur Aufnahme von Wand-, Boden- oder Dachelementen dienen. Ein C- oder U-förmiger Längskanal kann auch mittels nur einer Längserhöhung im vorliegenden Sinne gebildet sein, welche eine Begrenzung des Längskanals bildet. In diesem Fall wird die weitere Begrenzung des Längskanals mittels einer Kantung, beispielsweise einer 90-Grad-Kantung gebildet.
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Das Hohlprofil kann je nach Bedarf bei vorteilhaften Ausführungsformen zumindest zwei, drei, vier oder fünf Längsstrukturen aufweisen, welche jeweils als Längserhöhung oder Längsnute ausgebildet sind. Beispielsweise können die Stützprofile vier Längserhöhungen aufweisen, welche paarweise jeweils einen Längskanal zum Anlegen der Boden- und Dachhauptprofile ausbilden. Die Bodenhauptprofile können wiederum beispielsweise zwei dreieckige oder T-förmige Längsnuten aufweisen, in denen Nutensteine mit Gewindebohrungen angeordnet sind, sowie einen Längskanal zur Aufnahme von Wandelementen und eine Längsvertiefung oder Längsnute zur Aufnahme von Bodenelementen. Schließlich können die Dachhauptprofile jeweils eine oder zwei Längsnuten, in denen Nutensteine mit Gewindebohrungen angeordnet sind, einen Längskanal zur Aufnahme von Wandelementen, einen dem gegenüber liegenden Längskanal als Regenrinne und eine Längserhöhung in Form einer Faltung zum Halten eines Dachelementes aufweisen.
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In bevorzugten Ausführungsformen der Rahmenstruktur, der Behausung beziehungsweise des Bausatzes weisen die Bodenhauptprofile jeweils eine oder zwei Längsnuten und eine oder zwei Längserhöhungen, die Dachhauptprofile jeweils eine oder zwei Längsnuten und eine oder zwei Längserhöhungen und die Stützprofile jeweils zwei, drei oder vier Längserhöhungen auf.
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In einer vorteilhaften Weiterbildung ist vorgesehen, dass Sekundärbodenprofile, welche jeweils zwischen zwei parallelen Bodenhauptprofilen angeordnet und mit den zwei parallelen Bodenhauptprofilen lösbar verbunden sind, und/oder Sekundärdachprofile, welche jeweils zwischen zwei parallelen Dachhauptprofilen angeordnet und mit den zwei parallelen Dachhauptprofilen lösbar verbunden sind, wobei die Sekundärbodenprofile mittels Längsstrukturen der Bodenhauptprofile gestützt oder montiert sind und/oder die Sekundärdachprofile mittels Längsstrukturen der Dachhauptprofile gestützt oder montiert sind. Die Sekundärdachprofile bilden einen Teil des Dachrahmens und dienen ihrer horizontalen Versteifung. Außerdem bieten sie zusätzliche Auflageflächen für Dachelemente oder für eine Dachverkleidung, welche hierauf angeordnet werden können, um die Behausung nach oben hin zu schließen. Gleichermaßen bilden die Sekundärbodenprofile einen Teil des Bodenrahmens und dienen ihrer horizontalen Versteifung. Auf den Sekundärbodenprofilen können Bodenelemente angeordnet werden, um die Behausung nach unten hin zu schließen und eine begehbare Innenraumfläche zu bieten. Wenn die Grundfläche der Rahmenstruktur beziehungsweise der Behausung rechteckig ist, das heißt, wenn zwei der Bodenhauptprofile beziehungsweise der Dachhauptprofile länger sind, als die anderen beiden, sind die Sekundärbodenprofile beziehungsweise Sekundärbodenprofile vorzugsweise an den längeren Bodenhauptprofilen beziehungsweise Dachhauptprofilen befestigt.
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Gemäß einer zweckmäßigen Ausgestaltung ist vorgesehen, dass die Längsstruktur des Hohlprofils als Längsnute ausgebildet ist, in welcher ein Nutenstein mit einem Innengewinde angeordnet ist, wobei mittels des Nutensteins eine Schraubverbindung gebildet ist, mittels der die Sekundärprofile mit den Bodenhauptprofilen und/oder Dachhauptprofilen lösbar verbunden sind. Die Längsnute ist also an einem oder mehreren der Bodenhauptprofile und/oder Dachhauptprofile ausgebildet, vorzugsweise entlang der längeren Bodenhauptprofile beziehungsweise Dachhauptprofile. Zweckmäßigerweise weist das Hohlprofil zwei parallel nebeneinander verlaufende Längsnuten auf, welche dazu genutzt werden können das Sekundärprofil mittels zwei Schraubverbindungen sicherer am Hohlprofil zu fixieren.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Längsstruktur des Hohlprofils als Längsnute ausgebildet ist, in der jeweils ein Halteabschnitt oder Einsteckelement der Sekundärprofile eingreift, um Steckverbindungen zwischen dem Hohlprofil und den Sekundärprofilen zu bilden.
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In einer einfachen Ausgestaltung sind die Sekundärbodenprofile als offene C- oder I-Profile ausgebildet. Bevorzugterweise ist jedoch vorgesehen, dass die Sekundärbodenprofile jeweils als ein Hohlprofil aus einem einstückig, zweistückig oder mehrstückig gebogenen Metallblech, vorzugsweise Stahlblech, gebildet sind. Vorzugsweise kann das Metallblech entlang der Profillängsrichtung verschweißt sein, um eine robuste Hohlprofilstruktur zu bieten. Die Sekundärbodenprofile können mittels Schraubverbindungen an den Boden- oder Dachhauptprofilen befestigt sein. Alternativ oder zusätzlich kann ein Abschnitt oder ein Einsteckelement eines Sekundärbodenprofils in eine Längsnute des Boden- beziehungsweise Dachhauptprofils eingreifen, vorzugsweise formschlüssig derart eingreifen, dass eine Steck- oder Klemmverbindung entsteht.
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Die hierin beschriebene metallischen Rahmenstruktur in all ihren möglichen Ausführungsformen kann verwendet werden, um eine containerförmige, modulare und mobile Behausung zu bilden, insbesondere einen Wohncontainer, einen Bürocontainer oder eine Raumzelle. Hierzu werden an der Rahmenstruktur Wandelemente, Dachelemente und Bodenelemente angeordnet, welche gemeinsam mit der Rahmenstruktur einen Innenbereich der Behausung umschließen. Die Wandelemente, Dachelemente und/oder Bodenelemente können insbesondere Wärmeisoliermittel aufweisen und sie können vorzugsweise Feuerfest ausgebildet sein. Ferner können eines oder mehrere dieser Elemente Öffnungen für Türen, Fenster, Lüftungen und dergleichen aufweisen.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Wandelemente, Dachelemente und/oder Bodenelemente an jeweiligen Längserhöhungen und/oder in jeweiligen Längsnuten der Bodenhauptprofile, Dachhauptprofile und/oder Stützprofile angeordnet sind. Bevorzugterweise weisen einige oder alle Bodenhauptprofile, einige oder alle Dachhauptprofile und/oder einige oder alle Stützprofile an ihren von dem Innenbereich der Behausung abgewandten Seiten Faltungen auf, welche parallel zu den Wandelementen, Dachelementen und/oder Bodenelementen verlaufen und somit die Auflagekanten oder -fugen dieser Elemente auf den zugehörigen Profilen verdecken.
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Die metallische Rahmenstruktur oder die containerförmige, modulare und mobile Behausung mit der Rahmenstruktur wird vorzugsweise in Form eines Bausatzes bereitgestellt. Dieser Bausatz umfasst also die Boden- und Dachhauptprofile entweder vereinzelt oder in zum Bodenrahmen oder Dachrahmen zusammengesetzter Form, sowie die Stützprofile. Der Bausatz kann im zusammengelegten Zustand platzsparend gelagert und leicht transportiert werden.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die Figuren erläutert. Hierbei zeigen:
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1 eine perspektivische Ansicht auf eine Rahmenstruktur gemäß einer bevorzugten Ausführungsform;
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2 eine Explosionsdarstellung der Rahmenstruktur aus 1;
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3 eine Bodeneckverbindung einer Rahmenstruktur mit Wand- und Bodenelementen und einem Sekundärbodenprofil, gemäß einer bevorzugten Ausführungsform;
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4 eine Teil-Explosionsdarstellung der Bodeneckverbindung aus der 3 ohne Wand- und Bodenelemente und Sekundärbodenprofil;
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5 eine Dacheckverbindung einer Rahmenstruktur mit Wand- und Dachelementen und einem Sekundärdachprofil, gemäß einer bevorzugten Ausführungsform;
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6 eine Teil-Explosionsdarstellung der Dacheckverbindung aus der 5 ohne Wand- und Dachelemente und Sekundärdachprofil;
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7 ein Boden- oder Dachhauptprofil und ein zugehöriges Sekundärprofil;
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8 die Profile aus der 7, welche mittels einer Steckverbindung verbunden sind;
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9 unterschiedliche bevorzugte Ausgestaltungen eines Stützprofils in Querschnittansicht;
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10 unterschiedliche bevorzugte Ausgestaltungen eines Dachhauptprofils in Querschnittansicht;
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11 unterschiedliche bevorzugte Ausgestaltungen eines Bodenhauptprofils in Querschnittansicht;
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12 unterschiedliche bevorzugte Ausgestaltungen von Boden- oder Dachhauptprofilen, welche für Steckverbindungen geeignet sind, in Querschnittansicht; und
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13 einen Querschnitt eines imaginären Hohlprofils zur Verdeutlichung und Erläuterung unterschiedlicher Längsstrukturausführungen.
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Die 1 zeigt eine Perspektivenansicht auf eine Rahmenstruktur für eine mobile Behausung, insbesondere für einen Bürocontainer, einen Wohncontainer oder eine Raumzelle. Die Rahmenstruktur hat einen quaderförmigen Aufbau mit einem Bodenrahmen und einem Dachrahmen, welche über die Stützprofile 3 miteinander verbunden sind. Der Bodenrahmen ist aus vier über die Stützprofile 3 miteinander verbundenen Bodenhauptprofilen 1 und einer Vielzahl an Sekundärbodenprofilen 41 gebildet, welche zwischen den zwei längeren Bodenhauptprofilen 1 angeordnet und an diesen montiert sind. In ähnlicher Weise bilden vier über die Stützprofile 3 miteinander verbundene Dachhauptprofile 2 und eine Vielzahl an Sekundärdachprofilen 42 den Dachrahmen.
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Die Bodenhauptprofile 1 sind mit den Stützprofilen 3 an Bodeneckverbindungen lösbar verbunden, während die Dachhauptprofile 2 mit den Stützprofilen 3 an Dacheckverbindungen verbunden sind. Diese Eckverbindungen bilden wesentliche Elemente der vorliegenden Rahmenstruktur und werden nachfolgend genauer erläutert. An den Ecken der Rahmenstruktur sind ferner mehrere Haltebohrungen 51 vorgesehen, die dazu dienen, die Rahmenstruktur mit einem oder mehreren weiteren Rahmenstrukturen zu verbinden. Eine weitere Rahmenstruktur kann beispielsweise auf die Rahmenstruktur gestapelt werden. Hierbei wird die Last der weiteren Rahmenstruktur vorzugsweise im Wesentlichen vollständig von den vier Stützprofilen 3 der Rahmenstruktur aufgenommen, so dass keine vertikale Kraft aufgrund der Stapelung auf die Bodenhauptprofile 1 oder die Dachhauptprofile 2 drückt. Die Rahmenstruktur aus der 1 kann mit Wand-, Dach- und Bodenelementen vervollständigt werden, um die komplette Behausung zu bilden.
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Die 2 ist eine Explosionszeichnung der Rahmenstruktur aus der 1. Hier ist erkennbar, dass die Stützprofile 3 jeweils beidseitig mit Stapelplatten 31 abgeschlossen sind. Eine Stapelplatte 31 dient einerseits dazu, das Innere des zugehörigen Stützprofils 3 vor Verunreinigungen und Wasser zu schützen. Zusätzlich bietet sie eine Auflagefläche für eine auf der Rahmenstruktur gestapelte weitere Rahmenstruktur. Ferner sind in der 2 Verstärkungshülsen 32 abgebildet, welche an den Enden der Bodenhauptprofile 1 und der Dachhauptprofile 2 in die Bodenhauptprofile 1 beziehungsweise in die Dachhauptprofile 2 eingeführt werden und somit die jeweilige Eckverbindung verstärken.
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Wie aus den 1 und 2 erkennbar, handelt es sich bei den Sekundärbodenprofilen 41 und den Sekundärdachprofilen 42 um I-Profile, auch Doppel-T-Träger oder Doppel-T-Profile genannt. Alternativ können auch andere Arten von Profilen eingesetzt werden, insbesondere Profile aus gebogenem und vorzugsweise entlang einer Längsrichtung zu Hohlprofilen geschweißten Metallblech, bevorzugt aus Stahlblech.
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Eine mögliche Umsetzung einer Bodeneckverbindung wird in den 3 und 4 veranschaulicht, wobei die 3 eine dreidimensionale Schnittzeichnung und 4 eine Explosivdarstellung der Bodeneckverbindung ist. Die Verbindung zweier auf das Stützprofil 3 treffender Bodenhauptprofile 11, 12 wird über das Stützprofil 3 gebildet. Bei den Bodenhauptprofilen 11, 12 handelt es sich um ein langes Bodenhauptprofil 11, welches sich entlang einer Länge der Rahmenstruktur erstreckt, und ein kurzes Bodenhauptprofil 12 des Bodenrahmens, welches sich entlang einer Breite des Rahmenstruktur erstreckt. Das Stützprofil 3 weist einen im Wesentlichen quadratischen Querschnitt und vier Längsstrukturen 74, 75 in Form von Faltungen beziehungsweise Falze des Metallblechs auf, aus dem das Stützprofil 3 mittels Biegung hervorgegangen ist. Jeweils zwei Längsstrukturen 74, 75 bilden die Begrenzungen eines Längskanals 82 entlang der Profillängsrichtung des Stützprofils 3. In diesen Längskanälen 82 werden die Stirnseiten der Bodenhauptprofile 11, 12 eingeschoben und mittels Schrauben fixiert. Hierbei werden die Schrauben durch Bohrungen in den Längsstrukturen 74, 75 gesteckt. Die am Stützprofil 3 anliegenden Stirnseiten der Bodenhauptprofile 11, 12 sind mittels eingeschobener Verstärkungshülsen 32 verstärkt, um dort eine ungewünschte Profilverbiegung zu vermeiden. Das Stützprofil 3 ist nach unten hin durch eine Stapelplatte 31 abgeschlossen, welche auch eine Anlegefläche für die Enden der Bodenhauptprofile 11, 12 bietet.
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Die beiden Bodenhauptprofile 11, 12 weisen im Wesentlichen den gleichen Querschnitt auf. Ihr Querschnitt ist rechteckig und mit insgesamt vier Längsstrukturen 71, 72, 73 versehen. Zwei der Längsstrukturen 71 sind als Längsnuten mit einem T-förmigen Querschnitt ausgebildet, mit einem schmalen Hals an Ihrem Ansatz an der Profilaußenfläche und eine sich hiervon in den Innenbereich des Hohlprofils erstreckende Verbreiterung. In diese Längsnuten 71 werden Nutensteine mit Innengewindebohrungen eingesetzt, welche Schrauben aufnehmen können. Sie dienen zum einen dazu, die beiden Bodenhauptprofile 11, 12 im Bereich der Bodeneckverbindung mittels eines Eckfixierelements 52 direkt miteinander zu verbinden und gleichzeitig gegen das Stützprofil 3 zu drücken. Mittels des sich zwischen den beiden Bodenhauptprofilen 11, 12 um das Stützprofil 3 herum erstrechenden Eckfixierelements 52 wird somit die Bodeneckverbindung gesichert und gestärkt.
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Darüber hinaus bieten die beiden parallelen Längsstrukturen 71 mit hierin angeordneten Nutensteinen die Möglichkeit, entlang der Profillängsrichtung verteilt Sekundärbodenprofile 41 anzuordnen und am Bodenhauptprofil 1, 11 zu befestigen. In der Ausführungsform gemäß den 3 und 4 geschieht dies für jedes Sekundärbodenprofil 41 mittels eines Winkelfixierelements 53, welches an dem Sekundärbodenprofil 41 verschraubt, vernietet, verschweißt oder auf andere Weise fixiert und an Nutensteinen in den Längsstrukturen 71 verschraubt ist. Vorliegend sind die Sekundärbodenprofile 41, von denen in den 3 und 4 nur eines dargestellt ist, an dem langen Bodenhauptprofil 11 befestigt.
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Eine weitere Längsstruktur 72 in Form einer Längsnute ist unterhalb der beiden vorgenannten Längsstrukturen 71 angeordnet und nimmt eine Kante einer Bodenverkleidung 61 auf, welche die Behausung nach unten hin abschließt. Die Bodenverkleidung 61 umfasst mehrere Segmente, welche jeweils auf einer unteren horizontalen Fläche benachbarter Sekundärbodenprofile 41 aufliegen. Auf der Bodenverkleidung 61 sind Isolierelemente 64 angeordnet und in Ausnehmungen der Sekundärbodenprofile 41 eingeschoben. Schließlich ist ein Bodenelement 63 als Fußboden der Behausung vorgesehen. Das Bodenelement 63 liegt auf den oberen Kanten der Bodenhauptprofile 11, 12 und der Sekundärbodenprofile 41 auf.
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Eine weitere Längsstruktur 73 erhebt sich an den äußeren Kanten der Bodenhauptprofile 11, 12. Diese Längsstruktur 73 bildet eine Begrenzung eines Längskanals 81 entlang jedes Bodenhauptprofils 11, 12 und dient der Aufnahme der Wandelemente 62. Die Wandelemente sind also an ihren vom Behausungsinneren abgewandten Außenflächen umlaufend von außenliegenden Längsstrukturen 73, 75 eingerahmt, welche als Faltungen an den Bodenhauptprofilen 11, 12 und dem Stützprofil 3 gebildet sind. Die Bodenverkleidung 61, die Wandelemente 62, das Bodenelement 63 und das Isolierelement 64 aus der 3 sind in der Explosionsdarstellung der Rahmenstruktur in 4 der Übersicht halber nicht dargestellt.
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In den 5 und 6 ist die Dacheckverbindung entsprechend den 3 und 4 als dreidimensionale Schnittzeichnung in 5 und als Explosionszeichnung in 6 gezeigt. Es handelt sich hierbei um das gleiche Stützprofil 3 wie in den 3 und 4 dargestellt. Dieses ist nach oben hin ebenfalls mittels einer Stapelplatte 31 abgeschlossen. In den 5 und 6 sind zudem Haltebohrungen 51 in der Stapelplatte 31 und in dem Stützprofil 3 sichtbar, welche dazu verwendet werden können, mehrere aneinander gereihte und/oder übereinander gestapelte Rahmenstrukturen miteinander zu verbinden.
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In den beiden mittels der Längsstrukturen 74, 75 entlang des Stützprofils 3 gebildeten Längskanälen 82 werden ähnlich wie bei den Bodenhauptprofilen 11, 12 nun Stirnflächen zweier Dachhauptprofile 21, 22 eingeführt und mittels Schrauben fixiert. Das lange Dachhauptprofil 21 und das kurze Dachhauptprofil 22 sind in ihrem Querschnitt ähnlich den Bodenhauptprofilen 11, 12 aus den 3 und 5 aufgebaut. Sie weisen ebenfalls zwei parallele, zur Aufnahme von Nutensteinen geeignete Längsstrukturen 71 in Form von Längsnuten auf und ihre Fixierung am Stützprofil 3 ist ebenfalls mittels Verstärkungshülsen 32 und einem Eckfixierelement 52 verstärkt, welches jedoch in der 5 der Übersicht halber nicht dargestellt ist.
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Ebenso erfüllt die Längsstruktur 73 an den äußeren Oberkanten der Dachhauptprofile 21, 22 eine ähnliche Funktion, wie bei den Bodenhauptprofile 11, 12, indem sie jeweils eine äußere Begrenzung eines Längskanals 81 bilden. Anders als die Längskanäle 81 in den Bodenhauptprofile 11, 12, dienen jedoch die Längskanäle 81 in den Dachhauptprofile 21, 22 nicht der Aufnahme von Wandelementen, sondern vorzugsweise als Regenrinnen oder als Abwasserläufe. Dementsprechend weis das Stützprofil 3 am oberen Ende in der Verlängerung der Längskanäle 81 Ausnehmungen auf, durch welche Regen- oder Abwasser aus den Längskanälen 81 heraus in das Hohlprofil des Stützprofils 3 und dort nach unten fließen kann.
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Entsprechend der Anordnung des Sekundärbodenprofils 41, des Bodenelements 63, des Isolierelements 64 und der Bodenverkleidung 61 im unteren Bereich der Rahmenstruktur an den Bodenhauptprofilen 11, 12, sind im oberen Bereich der Behausung an den Dachhauptprofilen 21, 22 ein Sekundärdachprofil 42, eine Dachinnenverkleidung 65, ein weiteres Isolierelement 64 und ein Dachelement 66 beziehungsweise eine Dachaußenverkleidung 66 angebracht dargestellt. Die Dachaußenverkleidung 66 ist hierbei um eine Längsstruktur 76 gefaltet, welche in Form einer Faltung oder eines Falzes ausgebildet ist, welche sich in den Längskanal 81 neigt. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass die Dachaußenverkleidung 66 über den Innenraum der Behausung gespannt ist und das Eindringen von Regenwasser verhindert. Denn auf die Dachaußenverkleidung 66 treffendes Regenwasser, oder Tauwasser von auf der Dachaußenverkleidung 66 liegendem Schnee, wird in die als Regenrinnen dienenden Längskanäle 81 und von dort in die Stützprofile 3 geleitet. Die Längsstruktur 76 ist hierbei in Richtung des Längskanals 81 geneigt um den Fluss des Wassers von der Dachaußenverkleidung 66 in den Längskanal 81 zu unterstützen.
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Zudem weisen die Dachhauptprofile 21, 22 entlang ihrer dem Innenraum der Behausung abgewandten Außenseite nach unten erstreckend jeweils eine weitere Längsstruktur 77 in Form einer Faltung auf. Diese dient als Anlagefläche für die Wandelemente 62 und vervollständigt zusammen mit den Längsstrukturen 73 der Bodenhauptprofile 11, 12 und den äußeren Längsstrukturen 77 des Stützprofils 3 die oben erläuterte umlaufende Umrahmung des Wandelementes 62.
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Die Längsstrukturen vergrößern darüber hinaus die Biegefestigkeit der Dachhauptprofile 21, 22. Weitere, in den 5 und 6 gezeigte Längsstrukturen der Dachhauptprofile 21, 22 dienen dazu, die Biegefestigkeit weiter zu erhöhen.
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Die 7 und 8 verdeutlichen eine alternative Verbindungsmöglichkeit zur Fixierung eines Sekundärbodenprofils 41 an einem Bodenhauptprofil 1 oder eines Sekundärdachprofils 42 an einem Dachhauptprofil 2. Hierzu weist das entsprechende Hauptprofil 1, 2 anstelle zweier Längsnuten, in denen Nutensteine mit Gewindebohrungen einschiebbar sind, eine Einstecknute auf. Hierbei handelt es sich beispielsweise wie in den 7 und 8 dargestellt um eine Längsstruktur 78 in Form einer schmalen Längsnute, welche vorliegend unmittelbar benachbart einer Faltung 78' gebildet ist. Entsprechend weist das Sekundärprofil 41, 42 ein Einsteckelement 411 auf. Wenn das Einsteckelement 411 in die Längsnute eingesteckt ist, umgreift es die Faltung 78'. Beim Einsteckelement 411 kann es sich selbst um eine Faltung eines Metallblechs handeln, oder, wie in den 7 und 8 gezeigt, um einen einfachen, also nicht doppel-gefalteten, Blechabschnitt.
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Hier ist das Sekundärprofil 41, 42 aus einem Metallblech gefaltet und weist einen im Gegensatz zu einem Hohlprofil offenen Querschnitt auf. Es handelt sich um ein C-förmiges Profil. Das Hauptprofil 1, 2 weist ferner eine Längsstruktur 79 in Form eines Vorsprungs aus, auf dem das Sekundärprofil 41, 42 mit einer unteren Auflagefläche 412 aufliegt und gestützt wird.
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Mit Hilfe des Walzprofilier-Verfahrens lässt sich eine Vielzahl unterschiedlicher Hohlprofile mit zum Teil sehr komplizierten Strukturen aus Stahlblech herstellen. Die Querschnitte einiger derartiger Hohlprofile, welche als Stützprofile 3, Bodenhauptprofile 1, 11, 12 oder Dachhauptprofile 2, 21, 22 eingesetzt werden können, sind in den 9 bis 12 dargestellt. Sie weisen jeweils eine, zwei, drei, vier, fünf oder mehr Längsstrukturen auf, welche jeweils eine Form wie im Folgenden beschrieben aufweisen könne.
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Eine Faltung 91 kann dazu dienen, eine Begrenzung eines Längskanals zu bilden, oder eine Anschlag- oder Auflagefläche zum Anlegen eines weiteren Hohlprofils oder weiterer Bauelemente, wie beispielsweise Wand-, Boden- oder Dachelemente. Ferner kann eine Faltung 91 leicht und sicher durchbohrt werden, um ein derartiges Bauelement oder ein weiteres Hohlprofil mittels Verschraubung zu fixieren.
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Die gleichen Funktionen wie die Faltung 91 kann ein Vorsprung 94 erfüllen. Hierbei handelt es sich um eine Erhöhung mit gleichbleibender Breite, gemessen senkrecht zur Profillängsrichtung, wobei jedoch diese Breite größer ist, als die doppelte Metallblechstärke. Mit anderen Worten, liegen die beiden aufeinander gebogenen Abschnitte des Metallblechs nicht unmittelbar aufeinander, wie bei der Faltung, sondern weisen einen Abstand auf, der leer oder mit einem Material gefüllt sein kann, beispielsweise mit einem Dämmmaterial. In allen Ausführungsformen kann anstelle einer Faltung 91 auch ein Vorsprung 94 eingesetzt werden, oder umgekehrt.
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Ferner kann eine sich nach innen hin verbreiternde Nute 92 vorgesehen sein, also eine Nute, die am Ansatz entlang des Umfangs des Hohlprofil-Querschnitts eine geringere Breite ausweist, als in einem Abstand zum Innenbereich des Hohlprofils hin. Hierbei kann die sich verbreiternde Nute 92 einen schwalbenschwanzförmigen Querschnitt gemäß 11f), einen runden oder kreisförmigen Querschnitt gemäß 11g), einen rautenförmigen oder gekipptquadratischen Querschnitt gemäß 11i), einen T-förmigen Querschnitt gemäß einem der 11b), 11c), 11d) oder 11e) oder einen anders geformten Querschnitt aufweisen.
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Eine Einstecknute 93 ist schmal genug gehalten, um ein passendes Plattenelement, einen Blechabschnitt oder einen Faltungsabschnitt möglichst ohne Spiel senkrecht zur Nutenbreite aufzunehmen. Vorzugsweise wird ein derartiges Element oder ein derartiger Abschnitt mittels Klemmwirkung in der Einstecknute 93 gehalten.
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Eine gebogene Faltung 95 ist eine Faltung, bei der die beiden aufeinander liegenden Metallblechabschnitte zusammen wiederum geknickt oder gebogen sind. Alternativ kann die gebogene Faltung 95 auch nur im zusammengefalteten Bereich angewinkelt sein. Anders ausgedrückt handelt es sich bei einer gebogene Faltung 95 um eine Faltung, welche nicht senkrecht von der Hohlprofiloberfläche absteht.
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Die 9a) 9b), 9c) und 9d) zeigen jeweils Querschnitte unterschiedlicher vorteilhafter Stützprofile. Demgegenüber werden in den 10a), 10b), 10c) und 10d) unterschiedliche bevorzugte Ausgestaltungen eines Dachhauptprofils in Querschnittansicht dargestellt. Die 11a), 11b), 11c), 11d), 11e), 11f), 11g), und 11i) zeigen wiederum Querschnittdarstellungen bevorzugter Ausführungsformen für eines Bodenhauptprofils. Schließlich zeigen die 12a), 12b) und 12c) unterschiedliche Ausführungsformen eines Bodenhauptprofils und die 12d) und 12e) unterschiedliche Ausführungsformen eines Dachhauptprofils, wobei sich die Bodenhauptprofile und die Dachhauptprofile gemäß 12a) bis 12e) dadurch auszeichnen, dass sie jeweils zumindest eine vertikale Einstecknute 93 aufweisen, in der entsprechende Abschnitte eines Sekundärprofils eingesteckt und so ohne Schrauben oder Schweißen mit reiner Steckverbindung fixiert werden können. Das Profil in der 12c) weist zusätzlich eine weitere vertikale Einstecknute 93.
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Anhand der 13, bei dem es sich um eine Querschnittansicht eines imaginären Hohlprofils handelt, wird die Definition des Ansatzes einer Längsstruktur und dessen Breite erläutert. Das dargestellte Hohlprofil weist insgesamt sechs unterschiedliche Längsstrukturen aus, wobei die jeweiligen Ansatzbreiten mittels Maßpfeilen verdeutlicht sind. Es handelt sich hierbei von oben nach unten um eine T-förmige Längsnute 92, eine gleichbleibend breite Längsnute oder Einstecknute 93, einen Vorsprung 94, eine Faltung 91, eine schwalbenschwanzförmige Längsnute 922 und eine gebogene oder geknickte Faltung 95. Es ist diese Ansatzbreite, gemessen entlang des Umfangs des Querschnitts des Hohlprofils, welches einen Wert von maximal 20, 15 oder 10 Millimeter aufweisen darf. Derartige Strukturen lassen sich üblicherweise nicht mittels Abkantverfahren erzielen. Hierzu müssen stattdessen auf Profil-Herstellungsverfahren wie das Strangpressen für Aluminium oder ähnliche Materialien und das Walzprofilier-Verfahren bei Metallblechen eingesetzt werden, insbesondere bei Stahlblechen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Bodenhauptprofil
- 11
- langes Bodenhauptprofil
- 12
- kurzes Bodenhauptprofil
- 2
- Dachhauptprofil
- 21
- langes Dachhauptprofil
- 22
- kurzes Dachhauptprofil
- 3
- Stützprofil
- 31
- Stapelplatte
- 32
- Verstärkungshülse
- 41
- Sekundärbodenprofil
- 411
- Einsteckelement
- 412
- Auflagefläche
- 42
- Sekundärdachprofil
- 51
- Haltebohrungen
- 52
- Eckfixierelement
- 53
- Winkelfixierelement
- 61
- Bodenverkleidung
- 62
- Wandelement
- 63
- Bodenelement
- 64
- Isolierelement
- 65
- Dachinnenverkleidung
- 66
- Dachelement, Dachaußenverkleidung
- 71, 72, 73, ...
- Längsstrukturen
- 81, 82, ...
- Längskanäle
- 91, 92, 93, 94, 95, 921, 922
- spezielle Längsstrukturquerschnitte