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Technisches Gebiet:
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Die Erfindung betrifft eine Sitzkissenanordnung und einen Fahrzeugsitz mit der Sitzkissenanordnung.
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Hintergrund:
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Viele Fahrzeugsitze bieten die Möglichkeit, eine Sitztiefe eines Sitzpolsters zu vergrößern und dadurch an eine Körpergröße eines Insassen anzupassen. Hierfür weisen die Sitzpolster relativ zueinander bewegbare Polsterbereiche auf.
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Beispielsweise beschreibt die Offenlegungsschrift
DE 10 2010 039 027 A1 , die wohl den nächstliegenden Stand der Technik bildet, einen Sitz für ein Kraftfahrzeug, bei dem die Entstehung eines Spaltes beim Ausfahren einer Schenkelauflage durch die Verformung der Schenkelauflage vermieden wird. Dies wird dadurch erreicht, dass ein vorderes Ende eines Sitzbezuges über mindestens ein Federelement in jeder Position der Schenkelauflage in einem gespannten Zustand gehalten ist und dass der Sitzbezug einen Spalt zwischen einem vorderen Ende des Sitzkissens und einem hinteren Ende der Schenkelauflage überdeckt.
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Beschreibung:
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine funktional verbesserte Sitzkissenanordnung bereitzustellen. Diese Aufgabe wird durch eine Sitzkissenanordnung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und durch einen Fahrzeugsitz mit den Merkmalen des Anspruchs 15 gelöst. Bevorzugte oder vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, der nachfolgenden Beschreibung und/oder den beigefügten Figuren.
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Es wird eine Sitzkissenanordnung für einen Fahrzeugsitz vorgeschlagen. Der Fahrzeugsitz ist vorzugsweise in einen Pkw oder Lkw integrierbar. Insbesondere ist der Fahrzeugsitz als ein Vordersitz oder ein Rücksitz einer Rücksitzbank des Fahrzeugs ausgebildet.
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Die Sitzkissenanordnung umfasst einen ersten und einen zweiten Polsterbereich, wobei der erste Polsterbereich einen ersten Polsterbezug und der zweite Polsterbereich einen zweiten Polsterbezug aufweist. Vorzugsweise bilden der erste und zweite Polsterbereich zusammen ein Sitzkissen des Fahrzeugsitzes, auf dem ein Insasse des Fahrzeugs Platz nimmt. Insbesondere ist der zweite Polsterbereich an einem freien Ende des Sitzkissens angeordnet. Beispielsweise kontaktieren die Knie eines Insassen, der auf dem Sitzkissen sitzt, den zweiten Polsterbereich.
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Der zweite Polsterbereich ist dazu ausgebildet, von einer Basisposition in eine Abstandsposition überführt zu werden. In der Basisposition des zweiten Polsterbereichs sind der erste und zweite Polsterbereich benachbart zueinander angeordnet. Zwischen dem ersten und zweiten Polsterabschnitt ist ein Spalt angeordnet. Bevorzugt weist der Spalt eine maximale Breite von 15 Millimetern, vorzugsweise eine maximale Breite von 10 Millimetern, insbesondere eine maximale Breite von 5 Millimetern auf. Optional kann der zweite Polsterabschnitt den ersten Polsterabschnitt zumindest teilweise oder zumindest abschnittsweise kontaktieren.
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Der zweite Polsterbereich ist relativ zum ersten Polsterbereich von der Basisposition in die Abstandsposition überführbar. In der Abstandsposition ist zwischen dem ersten und zweiten Polsterbereich ein Abstand gebildet, sodass die Sitzkissenanordnung in einer Sitztiefe vergrößert ist. Der Abstand weist eine Breite von vorzugsweise mehr als 30 mm, insbesondere mehr als 50 mm, im Speziellen mehr als 70 mm. Optional hat der Abstand eine maximale Breite von 330 mm, vorzugsweise von 320 mm, insbesondere von 305 mm.
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Der zweite Polsterbezug des zweiten Polsterbereichs umfasst einen Überbrückungsabschnitt, insbesondere ist der Überbrückungsabschnitt mit dem zweiten Polsterbezug einteilig und/oder einmaterialig verbunden. Der Überbrückungsabschnitt ist in der Abstandsposition des zweiten Polsterabschnitts zur Überbrückung des Abstands ausgebildet. Insbesondere überdeckt der Überbrückungsabschnitt den zwischen dem ersten und zweiten Polsterbereich entstandenen Abstand vollständig. Optional bildet der Überbrückungsabschnitt einen Zwischenabschnitt der Sitzfläche.
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Die Sitzkissenanordnung umfasst eine Führungseinrichtung zur Führung des Überbrückungsabschnitts. Die Führungseinrichtung ist im Spalt zwischen dem ersten und zweiten Polsterabschnitt angeordnet. Optional führt der Führungskanal den Überbrückungsabschnitt parallel oder im Wesentlichen parallel zu einer Stirnseite des ersten und/oder zweiten Polsterbereichs. Vorzugsweise ist die Führungseinrichtung dazu ausgebildet, den Überbückungsabschnitt in einem Bereich, der zwischen der Sitzfläche und einer oberen Auslassöffnung der Führungseinrichtung angeordnet ist, einlagig zu führen. Insbesondere tritt der Überbrückungsabschnitt einlagig aus der oberen Auslassöffnung aus und wird bei der Überführung des zweiten Polsterbereichs von der Basisposition in die Abstandsposition nach und nach einlagig über den entstehenden Abstand bewegt.
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Durch die vorzugsweise einlagige Führung und den vorzugsweise einlagigen Austritt des Überbrückungsabschnitts aus der Führungseinrichtung kann insbesondere in der Basisposition des zweiten Polsterbereichs vermieden werden, dass sich im Spalt eine Falte oder Mulde bildet, in der sich Staub oder Krümel sammeln. Dies wäre insbesondere dann der Fall, wenn der Überbrückungsabschnitt zwei- oder mehrlagig im Spalt aufgenommen wäre. Dadurch dass der Überbrückungsabschnitt in der Abstandsposition des zweiten Polsterbereichs den Abstand überbrückt, wird in vorteilhafter Weise eine ebene Verbindung zwischen den beiden Polsterbezügen herstellt. Insgesamt kann eine optisch ansprechende und hochwertige Anmutung der Sitzkissenanordnung erzielt werden.
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In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Führungseinrichtung am ersten Polsterbereich befestigt. Alternativ oder optional ergänzend ist die Führungseinrichtung am ersten Polsterbezug befestigt. Insbesondere ist die Führungseinrichtung form- und/oder kraftschlüssig, zum Beispiel durch Vernähen oder Verhaken und/oder Verrasten, am ersten Polsterbereich und/oder ersten Polsterbezug befestigt. Alternativ ist es möglich, dass die Führungseinrichtung mit dem ersten Polsterbereich und/oder dem ersten Polsterbezug verklebt ist. Somit kann eine kostengünstige Befestigung der Führungseinrichtung im Spalt realisiert werden.
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Eine bevorzugte Umsetzung der Erfindung sieht vor, dass sich die Führungseinrichtung in ihrer Längserstreckung entlang des Spaltes erstreckt. Vorzugsweise weist die Führungseinrichtung eine Länge auf, die an eine Sitzbreite des ersten und/oder zweiten Polsterabschnitts angepasst ist oder dieser gleicht. Beispielsweise beträgt die Länge der Führungseinrichtung mindestens 85%, vorzugsweise mindestens 90%, im Speziellen mindestens 95% der Sitzbreite des ersten und/oder zweiten Polsterabschnitts. Dies führt dazu, dass der Überbrückungsabschnitt durch die Führungseinrichtung über einen Großteil der Sitzbreite oder über die gesamte Sitzbreite sicher geführt ist.
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Bevorzugt ist weiterhin, dass die Führungseinrichtung eine Höhe aufweist, die an eine Höhe des ersten Polsterabschnitts angepasst ist oder dieser gleicht. Vorzugsweise sind mindestens 70 Prozent, insbesondere mindestens 80 Prozent, im Speziellen mindestens 90 Prozent der Stirnseite des ersten Polsterbereichs von der Führungseinrichtung bedeckt. Durch die Ausnutzung eines Großteils der Höhe des ersten Polsterabschnitts oder einer Gesamthöhe des ersten Polsterabschnitts kann insbesondere in der Basisposition des zweiten Polsterbereichs mehr Länge des Überbrückungsabschnitts in der Führungseinrichtung aufgenommen und darin bevorratet werden. Dies birgt den Vorteil, dass der Überbrückungsabschnitt über den Großteil der Höhe des ersten Polsterabschnitts oder über dessen Gesamthöhe faltenfrei in der Führungseinrichtung aufgenommen ist und beim Austritt aus der oberen Auslassöffnung der Führungseinrichtung keine Knitterfalten aufweist.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung weist die Führungseinrichtung die obere, zur Sitzfläche der Sitzkissenanordnung gerichtete, Auslassöffnung auf, durch die der Überbrückungsabschnitt herausbewegt wird, wenn der zweite Polsterbereich in die Abstandsposition überführt wird. Es ist bevorzugt, dass die Führungseinrichtung in einer von einer Sitzfläche des ersten Polsterbereichs abgewandten Richtung nach unten versetzt angeordnet ist. Besonders bevorzugt ist, dass die obere Auslassöffnung der Führungseinrichtung, vorzugsweise im optimalen Komfortbereich, um optional 50 mm, insbesondere 35 mm, im Speziellen um 25 mm zu der Sitzfläche des ersten Polsterbereichs nach unten versetzt angeordnet ist. Dadurch wird erreicht, dass der Insasse, der auf dem Fahrzeugsitz sitzt, die Führungseinrichtung nicht spürt, beziehungsweise nicht von dieser beim Sitzen gedrückt wird.
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Eine bevorzugte konstruktive Umsetzung der Erfindung sieht vor, dass die Führungseinrichtung als ein Haltestreifen oder als eine Halteleiste ausgebildet ist. Vorzugsweise bildet der Haltestreifen oder die Halteleiste zusammen mit dem ersten Polsterbereich und/oder dem ersten Polsterbezug einen Führungskanal für den Überbrückungsabschnitt. Alternativ ist die Führungseinrichtung als ein Flachgehäuse mit einer ersten und einer zweiten Gehäuseseite ausgebildet. Insbesondere bilden die beiden Gehäuseseiten zusammen einen Führungskanal für den Überbrückungsabschnitt. Durch die lang gestreckte und schmale Ausgestaltung der Führungseinrichtung als Haltestreifen, Halteleiste oder Flachgehäuse kann diese bauraumsparend im Spalt integriert werden.
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Beispielsweise ist die Führungseinrichtung aus einem Kunststoffmaterial gebildet. Alternativ ist es möglich, dass die Führungseinrichtung aus einem festen Gewebematerial oder aus einem Leichtmetall gebildet ist. Somit kann die Führungseinrichtung gewichtssparend in der Sitzkissenanordnung integriert werden. Insgesamt kann eine kostengünstige Führungseinrichtung umgesetzt werden.
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Besonders bevorzugt ist, dass der Führungskanal die obere Auslassöffnung und eine untere Einlassöffnung aufweist. Vorzugsweise gelangt der Überbrückungsabschnitt durch die untere Einlassöffnung in den Führungskanal hinein und tritt an der oberen Auslassöffnung aus diesem wieder aus, sodass er den Abstand überbrücken kann.
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In einer bevorzugten Umsetzung der Erfindung ist der Führungskanal zur einen und/oder mehrmaligen Umlenkung des Überbrückungsabschnitts um einen Winkel von mindestens 70 Grad, vorzugsweise mindestens 80 Grad, im Speziellen mindestens 90 Grad ausgebildet. Insbesondere wird der Überbrückungsabschnitt durch den Führungskanal ein- oder mehrmalig in einem maximalen Winkel von 120 Grad umgelenkt. Beispielsweise erfolgt die Umlenkung des Überbrückungsabschnitts beim Austritt aus der oberen Auslassöffnung und/oder beim Eintritt in die untere Einlassöffnung und umgekehrt.
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Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass die Sitzkissenanordnung eine Spanneinrichtung umfasst. Bevorzugt ist die Spanneinrichtung ein einem Raum unterhalb des ersten Polsterabschnitts angeordnet. Alternativ kann die Spanneinrichtung auch in einem Raum unter dem zweiten Polsterbereich, wenn sich dieser in der Basisposition befindet, angeordnet sein. Beispielsweise umfasst die Spanneinrichtung mindestens ein elastisches Element, das als Zugfeder oder als ein gummielastisches Band ausgebildet ist. Somit kann die Spanneinrichtung bauraumsparend und in einer kostengünstigen Ausführung in die Sitzkissenanordnung integriert werden. Vorzugsweise ist der Überbrückungsabschnitt an einem freien Ende mit der Spanneinrichtung verbunden bzw. daran befestigt.
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In einer möglichen Umsetzung der Erfindung ist die Spanneinrichtung dazu ausgebildet, den Überbrückungsabschnitt vorzuspannen, wenn der zweite Polsterbereich von der Basisposition in die Abstandsposition überführt wird oder wenn der Überbrückungsabschnitt die Abstandsposition einnimmt. Durch die Vorspannung kann Faltenfreiheit und eine optisch ansprechende Anmutung des Überbrückungsabschnitts beim Überbrücken des Abstands gewährleistet werden.
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Insbesondere ist die Spanneinrichtung zum Zurückbewegen oder Zurückziehen des Überbrückungsabschnitts ausgebildet, wenn der zweite Polsterbereich von der Abstandsposition in die Basisposition überführt wird. Somit wird der Überbrückungsbereich glatt und ohne Faltenwurf durch die obere Auslassöffnung in den Führungskanal hinein, durch diesen hindurch und nach unten durch die untere Einlassöffnung in Richtung des Raums unterhalb des ersten Polsterbereichs bewegt.
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Optional ergänzend ist die Spanneinrichtung zum gespannten Zurückhalten des Überbrückungsabschnitts im Führungskanal und/oder im Raum unterhalb des ersten Polsterbereichs ausgebildet, wenn der zweite Polsterbereich die Basisposition einnimmt. Zusammenfassend ist der Überbrückungsabschnitt durch die Befestigung an der Spanneinrichtung in jeder Position des zweiten Polsterbereichs gespannt und faltenfrei ausgebildet.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung bilden der Führungskanal und optional ergänzend die Spanneinrichtung und/oder der Raum unter dem ersten oder alternativ zweiten Polsterbereich einen oder mehrer Aufnahmebereiche für den Überbrückungsabschnitt. Insbesondere ist der Überbrückungsabschnitt in der Basisposition des zweiten Polsterabschnitts in dem oder den Aufnahmebereichen aufgenommen. Bevorzugt ist, dass der Überbrückungsabschnitt aus dem oder den Ausnahmebereichen teilweise oder größtenteils heraussteht und den Abstand abdeckt, wenn der zweite Polsterabschnitt die Abstandsposition einnimmt.
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Ein weiterer Gegenstand der Erfindung betrifft einen Fahrzeugsitz mit der Sitzkissenanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche.
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Weitere Merkmale, Vorteile und Wirkungen der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele der Erfindung. Dabei zeigen:
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1a eine Draufsicht von oben auf eine Sitzkissenanordnung mit einem zweiten Polsterbereich in einer Basisposition;
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1b eine Schnittansicht entlang der Schnittlinie A-A durch die Sitzkissenanordnung aus 1a;
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2a eine Draufsicht von oben auf eine Sitzkissenanordnung mit einem zweiten Polsterbereich in einer Abstandsposition;
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2b eine Schnittansicht entlang der Schnittlinie B-B durch die Sitzkissenanordnung aus 1a.
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Einander entsprechende oder gleiche Teile sind in den Figuren jeweils mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
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1a zeigt eine Draufsicht auf eine Sitzfläche S einer Sitzkissenanordnung 1 für einen Fahrzeugsitz, der in einem Fahrzeug integrierbar ist. Die Sitzkissenanordnung 1 umfasst einen ersten und einen zweiten Polsterbereich 2; 3, die benachbart zueinander angeordnet sind. Der erste Polsterbereich 2 weist einen ersten Polsterbezug 4 und der zweite Polsterbereich 3 einen zweiten Polsterbezug 5 auf. Zwischen den beiden Polsterbereichen 2; 3 ist ein Spalt 6 von vorzugsweise bis maximal 15 mm, insbesondere bis maximal 10, im Speziellen bis maximal 5 mm angeordnet.
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Der zweite Polsterbereich 3 nimmt eine Basisposition B ein, wenn er benachbart zum ersten Polsterbereich 2 angeordnet ist. Um eine Sitztiefe der Sitzkissenanordnung 1 zu vergrößern, ist der zweite Polsterbereich 3 relativ zum ersten Polsterbereich 2 von der Basisposition B in eine Abstandsposition A (2a; 2b) überführbar.
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Die Sitzkissenanordnung 1, bei der der zweite Polsterbereich 3 die Abstandsposition A einnimmt, ist in 2a gezeigt. In der Abstandsposition 2 ist zwischen dem ersten und zweiten Polsterbereich 2; 3 ein Abstand 11 (2a, 2b) angeordnet. Der Abstand 11 weist eine Breite von vorzugsweise mehr als 30 mm, insbesondere mehr als 50 mm, im Speziellen mehr als 70 mm und bis maximal 330 mm, insbesondere bis maximal 320 mm, im Speziellen bis maximal 305 mm auf.
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Der zweite Polsterbezug 3 umfasst einen Überbrückungsabschnitt 12 zur Überrürückung des Abstands 11, wenn der zweiten Polsterabschnitt 3 die Abstandposition A einnimmt. Der Überbrückungsabschnitt 12 ist einteilig und/oder einmaterialig mit dem zweiten Polsterbezug 3 verbunden, insbesondere bildet der Überbrückungsabschnitt 12 einen Bestandteil des zweiten Polsterbezugs 5.
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1b zeigt eine Schnittansicht der Sitzkissenanordnung 1 aus 1a entlang der Schnittlinie A-A, während 2b eine Schnittansicht der Sitzkissenanordnung 1 aus 2a entlang der Schnittlinie B-B zeigt.
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Im Spalt 6 zwischen dem ersten und zweiten Polsterbereich 2; 3 ist eine Führungseinrichtung 7 angeordnet. Diese weist eine Höhe auf, die einer Sitzhöhe des ersten und/oder zweiten Polsterbereichs 2; 3 entspricht, jedoch von der Sitzfläche S aus nach unten versetzt angeordnet ist.
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Gemäß 1a erstreckt sich die Führungseinrichtung 7 in ihrer Längsersteckung entlang dem Spalt 6. Sie weist eine Länge auf, die einer Sitzbreite B des ersten und/oder zweiten Polsterbereichs 2; 3 entspricht. Die Führungseinrichtung 7 bedeckt eine Stirnseite 15 des ersten Polsterbereichs 2 zu vorzugsweise mindestens 70 Prozent, insbesondere mindestens 80 Prozent, im Speziellen mindestens 90 Prozent.
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Die Führungseinrichtung 7 ist als ein Streifen oder als eine Leiste ausgebildet, der/die zusammen mit dem ersten Polsterbereich 2 und/oder dem ersten Polsterbezug 4 einen Führungskanal 8 für den Überbrückungsabschnitt 12 bildet. Alternativ ist die Führungseinrichtung 7 als ein Flachgehäuse mit einer ersten und zweiten Gehäuseseite ausgebildet, wobei die beiden Gehäuseseiten miteinander den Führungskanal 8 für den Überbrückungsabschnitt 12 bilden.
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Der Führungskanal 8 weist eine von der Sitzfläche S abgewandte und nach unten gerichtete untere Einlassöffnung 9 und eine nach oben zur Sitzfläche S gerichtete obere Auslassöffnung 10 für den Überbrückungsabschnitt 12 auf. Die Führungseinrichtung 7 ist so in den Spalt 6 integriert, dass die obere Auslassöffnung 10 gegenüber der Sitzfläche S um vorzugsweise bis maximal 50 mm, insbesondere bis maximal 35 mm, im Speziellen bis maximal 25 mm nach unten versetzt angeordnet ist. Somit wird gewährleistet, dass ein Insasse, der auf dem Fahrzeugsitz sitzt, nicht von der Führungseinrichtung 7 gedrückt wird.
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Die Führungseinrichtung 7 führt den Überbrückungsabschnitt 12 einlagig und faltenfrei durch den Spalt 6 nach oben in Richtung der Sitzfläche S. Sie ist dazu ausgebildet, den Überbrückungsabschnitt 12 einlagig aus der oberen Auslassöffnung 10 nach oben zur Sitzfläche S zu entlassen und in Richtung des Abstands 11 zu führen und/oder umzulenken. Durch die einlagige Führung und den einlagigen Austritt aus der oberen Auslassöffnung 10 wird in vorteilhafter Weise die Bildung einer Staub- und/oder Krümelfalte, insbesondere in der Basispostion B des zweiten Polsterbereichs 3, vermieden. Dies wäre bei einer zwei- oder mehrlagigen Ausbildung oder Anordnung des Überbrückungsabschnitts 12 im Spalt 6 der Fall.
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Die Sitzkissenanordnung 1 weist eine Spanneinrichtung 13 auf, die in einem Raum 14 unterhalb des ersten Polsterbereichs 2 angeordnet ist. Die Spanneinrichtung 13 umfasst mindestens eine Zugfeder, an der der Überbrückungsabschnitt 12 an einem freien aus der unteren Einlassöffnung 9 herausstehenden Ende befestigt ist. Sie weist ein Gehäuse 16 auf, in dem die Zugfeder angeordnet ist.
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Der Führungskanal 8 ist dazu ausgebildet, den Überbrückungsabschnitt 12 um einen Winkel von mindestens 70 Grad, vorzugsweise mindestens 80 Grad, im Speziellen mindestens 90 Grad und um maximal 130 Grad umzulenken. Der Überbrückungsabschnitt 12 wird bei der Überführung des zweiten Polsterbereichs 3 von der Basisposition B in die Abstandsposition A nach und nach durch den Führungskanal 8 hindurch und aus der oberen Auslassöffnung 10 herausgezogen. Dabei wird er so umgelenkt, dass er den Abstand 11 überbrücken kann. Bei der Überführung des zweiten Polsterbereichs 3 von der Abstandsposition A in die Basisposition B wird der Überbrückungsabschnitt 12 wieder umgelenkt und durch die obere Auslassöffnung 10 in den Führungskanal 8 hineinbewegt, insbesondere von der Spanneinrichtung 13 hineingezogen.
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Der Überbrückungsabschnitt 12 wird ein weiteres Mal um einen Winkel von mindestens 70 Grad, vorzugsweise mindestens 80 Grad, im Speziellen mindestens 90 Grad und um maximal 130 Grad umgelenkt, wenn er sich vom Führungskanal 8 aus durch die untere Einlassöffnung 9 in den Raum 14 unterhalb des ersten Polsterbereichs 2 erstreckt. Alternativ oder optional ergänzend erstreckt sich der Überbrückungsabschnitt 12 auch in das Gehäuse 16 der Spanneinrichtung 13 hinein. Insbesondere bildet der Führungskanal 8, das Gehäuse 16 der Spanneinrichtung und/oder der Raum 14 einen Aufnahmeraum für den Überbrückungsabschnitt 12, wenn sich der zweite Polsterbereich 3 in der Basisposition B befindet.
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Die Spanneinrichtung 13 ist dazu ausgebildet, den Überbrückungsabschnitt 12 vorzuspannen, wenn der zweite Polsterbereich 3 von der Basisposition B in die Abstandposition A überführt wird oder wenn der zweite Polsterbereich 3 die Abstandsposition A einnimmt. Durch die Vorspannung kann der Überbrückungsabschnitt den Abstand 11 faltenfrei überbrücken. Insbesondere wird die Bildung einer sogenannten Krümelfalte vermieden.
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Wenn der zweite Polsterbereich 3 von der Abstandsposition A in die Basisposition B überführt wird, zieht die Spanneinrichtung 13 den Überbrückungsabschnitt 12 durch die obere Auslassöffnung 10 zurück in den Führungskanal 8 und weiter in Richtung des Raumes 14 unterhalb des ersten Polsterbereichs 2 und/oder in das Gehäuse der Spanneinrichtung 13. In der Basisposition B des zweiten Polsterbereichs 3 hält die Spanneinrichtung 13 den Überbrückungsabschnitt 12 im Führungskanal 8, im Gehäuse der Spanneinrichtung und/oder im Raum 14 unterhalb des ersten Polsterbereichs 2 gespannt zurück.
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Während vorstehend mindestens ein Ausführungsbeispiel detailliert offenbart wurde, ist es anzuerkennen, dass eine Vielzahl von erfindungsgemäßen Variationen existieren. Es ist ebenfalls anzuerkennen, dass das mindestens eine Ausführungsbeispiel nur beispielhaften Charakter hat und keine Begrenzung des Schutzumfangs, der Anwendungsgebiete oder der Konfiguration darstellt. Vielmehr soll die vorliegende Offenbarung einen angenehmen Fahrplan zur Umsetzung mindestens eines Ausführungsbeispiels sein. Somit sollte es anzuerkennen sein, dass verschiedene Variationen der Funktion oder der Anordnung der Elemente des mindestens einen Ausführungsbeispiels umgesetzt werden können, ohne den Umfang zu verlassen, der durch die Ansprüche und deren rechtmäßigen Äquivalente vorgegeben ist.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Sitzkissenanordnung
- 2
- erster Polsterbereich
- 3
- zweiter Polsterbereich
- 4
- erster Polsterbezug
- 5
- zweiter Polsterbezug
- 6
- Spalt
- 7
- Führungseinrichtung
- 8
- Führungskanal
- 9
- untere Auslassöffnung
- 10
- obere Auslassöffnung
- 11
- Abstand
- 12
- Überbrückungsabschnitt
- 13
- Spanneinrichtung
- 14
- Raum
- 15
- Stirnseite
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102010039027 A1 [0003]