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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Erzeugen eines Kommunikationssignals durch ein Kraftfahrzeug an ein weiteres Fahrzeug. Die Erfindung betrifft außerdem eine Vorrichtung zum Durchführen eines solchen Verfahrens, wie auch ein Kraftfahrzeug mit einer derartigen Vorrichtung.
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Vorzugsweise richtet sich das Interesse vorliegend auf das so genannte Fernlichtassistenzsystem für ein Kraftfahrzeug. Solche Assistenzsysteme sind bereits Stand der Technik und dienen zur automatischen Ansteuerung von Scheinwerfern des Kraftfahrzeugs. Mittels einer Frontkamera des Kraftfahrzeugs, welche Bilder des Umgebungsbereiches vor dem Kraftfahrzeug erfasst, können dabei Leuchten entgegenkommender sowie vorausfahrender Fahrzeuge detektiert werden. Abhängig von dieser Detektion erfolgt dann die Ansteuerung der eigenen Scheinwerfer. Hierbei wird beispielsweise vom Fernlicht zum Abblendlicht umgeschaltet oder es wird die Lichtkeule der Scheinwerfer automatisch an die Position des anderen Fahrzeugs angepasst.
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Ein Fernlichtassistenzsystem ist beispielsweise aus dem Dokument
US 2007/0211482 A1 bekannt.
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Die bekannten Fernlichtassistenzsysteme sorgen dafür, dass die anderen Verkehrsteilnehmer durch das Licht des eigenen Kraftfahrzeugs nicht geblendet werden. Als problematisch können sich jedoch solche Situationen erweisen, bei denen der Fahrer des Kraftfahrzeugs selbst durch die Scheinwerfer entgegenkommender Fahrzeuge geblendet wird, weil beispielsweise bei einem entgegenkommenden Fahrzeug das Fernlicht nicht rechtzeitig deaktiviert wird. Eine solche Situation kann dann vorkommen, wenn das entgegenkommende Fahrzeug über kein entsprechendes Fernlichtassistenzsystem verfügt und der Fahrer des entgegenkommenden Fahrzeugs vergisst, das Fernlicht selbst zu abzuschalten.
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Aus der
KR 2009 001 0259 ist ein System bekannt, welches zur Messung der Lichtstärke von Leuchten eines Fahrzeugs dient. Die Lichtstärke wird mit im Verkehr zugelassenen Referenzwerten verglichen, und es wird festgestellt, ob die eingestellte Lichtstärke verkehrswidrig ist oder nicht. Ein derartiges System ist insbesondere für Organe der Staatsgewalt vorgesehen.
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Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Lösung aufzuzeigen, wie mithilfe eines Kraftfahrzeugs ein unzulässiger Zustand einer Leuchte eines weiteren Fahrzeugs verhindert werden kann.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren, durch eine Vorrichtung sowie durch ein Kraftfahrzeug mit den Merkmalen gemäß den jeweiligen unabhängigen Patentansprüchen gelöst. Vorteilhafte Ausführungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Patentansprüche, der Beschreibung und der Figuren.
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Ein erfindungsgemäßes Verfahren dient zum Erzeugen eines Kommunikationssignals durch ein Kraftfahrzeug. Es wird eine Leuchte eines weiteren Fahrzeugs mittels einer Detektionseinrichtung des Kraftfahrzeugs identifiziert. Dann wird eine aktuelle Lichtintensität bzw. Lichtstärke der identifizierten Leuchte bestimmt, und es wird mittels einer elektronischen Steuereinrichtung des Kraftfahrzeugs überprüft, ob die Lichtintensität innerhalb eines vorgegebenen, zulässigen Wertebereiches liegt oder nicht. Falls die Lichtintensität außerhalb des Wertebereiches liegt, bewirkt die Steuereinrichtung, dass das Kommunikationssignal automatisch erzeugt und an das weitere Fahrzeug abgegeben wird.
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Auf diese Art und Weise kann ein unzulässiger Zustand der Leuchte des weiteren Fahrzeugs verhindert werden, weil der Fahrer des anderen Fahrzeugs mit dem Kommunikationssignal beispielsweise darauf hingewiesen werden kann, dass die Leuchte seines Fahrzeugs einen unzulässigen Zustand aufweist, beispielsweise das Fernlicht unzulässig aktiviert ist. Wird als Kommunikationssignal beispielsweise zumindest eine Lichthupe automatisch erzeugt, so wird der Fahrer des weiteren Fahrzeugs entsprechend zuverlässig alarmiert. Somit kann insgesamt die Aufmerksamkeit des Fahrers des weiteren Fahrzeugs erweckt werden, ohne dass der Fahrer des Kraftfahrzeugs selbst tätig werden muss. Ist das weitere Fahrzeug ein entgegenkommendes Fahrzeug, so wird somit auch eine Blendung des Fahrers des Kraftfahrzeugs verhindert.
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Wie bereits ausgeführt, kann als Kommunikationssignal zumindest eine Lichthupe mittels eines Scheinwerfers des Kraftfahrzeugs erzeugt werden, wenn die gemessene Lichtintensität außerhalb des vorgegebenen Wertebereiches liegt. Das Kommunikationssignal ist somit durch den Fahrer des weiteren Fahrzeugs direkt wahrnehmbar. Beispielsweise wird dabei eine zeitliche Sequenz von solchen Lichthupen erzeugt, um die Wahrscheinlichkeit zu erhöhen, dass der Fahrer des weiteren Fahrzeugs die Lichtsignale auch sofort wahrnimmt und entsprechend reagiert. Mit einer Lichthupe erfolgt das Alarmieren des Fahrers des weiteren Fahrzeugs besonders wirkungsvoll und zuverlässig.
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Ergänzend oder alternativ kann als Kommunikationssignal auch ein Datensignal, beispielsweise ein Funksignal, elektronisch erzeugt und an das weitere Fahrzeug – beispielsweise mithilfe eines entsprechenden Senders – drahtlos übermittelt werden. Dieses Datensignal wird dann durch einen Empfänger des weiteren Fahrzeugs empfangen und bewirkt dann vorzugsweise die Ausgabe einer Information mittels einer elektronischen Ausgabeeinrichtung im Innenraum des weiteren Fahrzeugs. Diese Information weist den Fahrer des weiteren Fahrzeugs darauf hin, dass der Zustand der Leuchte unzulässig ist und der Fahrer entsprechende Handlungen vornehmen soll. Diese Information kann z. B. als Warnung auf einem Display – einem Bildschirm und/oder einem Head-up-Display – optisch angezeigt und/oder akustisch mittels eines Lautsprechers ausgegeben werden, so dass der Fahrer entsprechend reagieren kann.
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Weiterhin ergänzend oder alternativ kann als Kommunikationssignal ein elektronisches Steuersignal erzeugt und an das weitere Fahrzeug drahtlos übermittelt werden. Mit diesem Steuersignal kann ein Steuergerät des weiteren Fahrzeugs dazu angesteuert werden, die Lichtintensität der Leuchte so einzustellen, dass die Lichtintensität innerhalb des vorgegebenen Wertebereiches liegt. Diese Ausführungsform wird vorzugsweise nur dann durchgeführt, wenn die gemessene Lichtintensität besonders störend wirkt und beispielsweise extrem hoch ist oder aber (insbesondere bei Dunkelheit) Null beträgt (Leuchte ist ausgeschaltet). Ein solches Steuersignal kann beispielsweise nur unter der Voraussetzung erzeugt werden, dass die gemessene Lichtintensität einen vorgegebenen Grenzwert überschreitet, der noch größer als der obere Grenzwert des vorgegebenen Wertebereiches ist. Auf diesem Wege kann sicher verhindert werden, dass die zu hohe Lichtintensität der Leuchte den Fahrer des Kraftfahrzeugs blendet.
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Bei den beiden letztgenannten Ausführungsformen, bei denen als Kommunikationssignal das Datensignal und/oder das Steuersignal erzeugt wird, wird eine Fahrzeug-zu-Fahrzeug-Kommunikation vorausgesetzt. Die dabei verwendete Kommunikation kann unterschiedlich gestaltet werden, beispielsweise mithilfe einer Bluetooth-Schnittstelle, falls beide Fahrzeuge eine solche Schnittstelle aufweisen, und/oder mithilfe jeweiliger Mobiltelefone (Smartphones), welche beispielsweise mit dem Fernlichtassistenzsystem der jeweiligen Fahrzeuge gekoppelt sind, und/oder mithilfe des hierfür leicht abgewandelten standardisierten drahtlosen LAN-Protokolls (Car-2-Car Communication). Ergänzend oder alternativ kann auch vorgesehen sein, dass diese Kommunikation direkt über optische Signale durchgeführt wird, beispielsweise mithilfe einer LED-basierten Fernleuchte, wie sie in dem Dokument
US 2009/0072996 A1 beschrieben ist.
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Als Leuchte kann insbesondere ein frontaler Scheinwerfer eines entgegenkommenden Fahrzeugs identifiziert werden. Diese Ausführungsform erweist sich insbesondere dann als besonders vorteilhaft, wenn die Lichtintensität des von der Leuchte erzeugten Lichts größer als der vorgegebene Wertebereich ist, was bedeutet, dass das Fernlicht bei dem entgegenkommenden Fahrzeug aktiviert ist. Wird nun das Kommunikationssignal erzeugt, etwa in Form einer Lichthupe, so wird damit verhindert, dass der Fahrer des eigenen Kraftfahrzeugs durch das Fernlicht des entgegenkommenden Fahrzeugs geblendet wird. Nach Wahrnehmung des Kommunikationssignals kann der Fahrer des entgegenkommenden Fahrzeugs nämlich selbst das Fernlicht deaktivieren.
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Ergänzend oder alternativ kann als Leuchte auch eine am Heck angeordnete Heckleuchte eines vorausfahrenden Fahrzeugs identifiziert werden. Diese Ausführungsform wiederum ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn die Lichtintensität Null beträgt und somit detektiert wird, dass diese Heckleuchte ausgeschaltet ist. Wird zusätzlich beispielsweise Regen und/oder Nebel und/oder Dunkelheit detektiert, so wird der Fahrer des vorausfahrenden Fahrzeugs mit dem Kommunikationssignal vorzugsweise darauf hingewiesen, dass seine Heckleuchten ausgeschaltet sind und bei gegebenen Verhältnissen eingeschaltet werden sollen.
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Insgesamt kann somit ein aktuell unzulässiger Zustand der Leuchte des weiteren Fahrzeugs verhindert werden.
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Es kann also grundsätzlich zwischen Scheinwerfern einerseits und Heckleuchten andererseits unterschieden werden. Die Identifizierung der Leuchte kann beispielsweise durch Farberkennung erfolgen, falls die Leuchte eingeschaltet ist. Ergänzend oder alternativ – falls beispielsweise die Leuchte ausgeschaltet ist – kann die Identifizierung der Leuchte mittels einer Musterkennung bzw. Objekterkennung erfolgen. Dabei kann die Detektionseinrichtung insbesondere eine Kamera sein, welche Bilder des Umgebungsbereiches vor dem Kraftfahrzeug bereitstellt. Die Identifizierung der Leuchte erfolgt dann anhand der aufgenommenen Bilder.
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Bevorzugt umfasst das Identifizieren der Leuchte, dass ein Typ der Leuchte bestimmt wird. Wie bereits ausgeführt, kann hierbei zwischen Heckleuchten sowie Scheinwerfern unterschieden werden. Weiterhin kann auch beispielsweise zwischen Nebelleuchten und normalen Leuchter} unterschieden werden. Abhängig von dem Typ der identifizierten Leuchte kann dann der Wertebereich individuell festgelegt werden, mit welchem die aktuelle Lichtintensität der Leuchte verglichen werden soll. Für unterschiedliche Typen von Leuchten können dabei jeweils unterschiedliche Wertebereiche abgelegt sein, aus denen dann ein Wertebereich abhängig von dem Typ der Leuchte ausgewählt wird. Während bei Heckleuchten beispielsweise lediglich zwischen den Zuständen „Ein” und „Aus” unterschieden werden kann, kann bei frontalen Scheinwerfern ein Wertebereich festgelegt werden, der bei einem ersten Wert beginnt, der z. B. etwas höher als 0 ist, und bei einem zweiten Wert endet, der etwas geringer als die standardisierte Lichtintensität des Fernlichts ist.
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Vorzugsweise wird das Kommunikationssignal dann erzeugt, wenn die erfasste Lichtintensität oberhalb des vorgegebenen Wertebereiches liegt. Dies deutet nämlich darauf hin, dass bei dem weiteren Fahrzeug das Fernlicht aktiviert ist, welches gegebenenfalls den Fahrer des Kraftfahrzeugs blenden könnte. Wird nun das Kommunikationssignal abgegeben, kann diese Blendung verhindert werden.
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Ergänzend oder alternativ kann das Kommunikationssignal auch dann erzeugt werden, wenn die erfasste Lichtintensität unterhalb des Wertebereiches liegt, insbesondere Null beträgt, und zusätzlich noch ein weiteres vorbestimmtes Kriterium erfüllt ist. Dies bedeutet, dass das Kommunikationssignal auch dann erzeugt werden kann, wenn erkannt wird, dass die Leuchte des weiteren Fahrzeugs ausgeschaltet ist und ein zusätzliches Kriterium erfüllt ist. Somit kann der Fahrer des weiteren Fahrzeugs auch darauf hingewiesen werden, dass er die Leuchte einschalten soll, und/oder diese Leuchte kann automatisch mittels des Steuersignals eingeschaltet werden.
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Das vorbestimmte Kriterium beinhaltet vorzugsweise, dass mittels eines Sensors des Kraftfahrzeugs Dunkelheit detektiert wird. Bei Dunkelheit sollen nämlich die Leuchten des weiteren Fahrzeugs aktiviert sein. Wird jedoch erkannt, dass diese Leuchten deaktiviert sind, kann das Kommunikationssignal abgegeben werden.
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Das Kriterium kann zusätzlich oder alternativ beinhalten, dass auch Nebel und/oder Regen mittels eines Sensors des Kraftfahrzeugs detektiert wird/werden. Auch bei Nebel bzw. bei Regen sollten die Leuchten – zum Beispiel Nebelleuchten – aktiviert sein, so dass bei ausgeschalteten Leuchten entsprechend reagiert werden kann.
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Die Leuchte des weiteren Fahrzeugs wird vorzugsweise – wie bereits erwähnt – anhand von Bildern einer Kamera des Kraftfahrzeugs als Detektionseinrichtung identifiziert. Vorzugsweise wird dabei eine Frontkamera eines Fernlichtassistenzsystems verwendet, mittels welchem die Scheinwerfer des Kraftfahrzeugs automatisch angesteuert werden. Somit erübrigt sich der Einsatz einer zusätzlichen Detektionseinrichtung, und es kann eine im Kraftfahrzeug ohnehin vorhandene Frontkamera verwendet werden.
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Die Erfindung betrifft außerdem eine Vorrichtung für ein Kraftfahrzeug, welche zum Durchführen eines erfindungsgemäßen Verfahrens ausgebildet ist. Die Vorrichtung ist bevorzugt ein Fernlichtassistenzsystem.
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Ein erfindungsgemäßes Kraftfahrzeug umfasst eine erfindungsgemäße Vorrichtung.
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Die mit Bezug auf das erfindungsgemäße Verfahren vorgestellten bevorzugten Ausführungsformen und deren Vorteile gelten entsprechend für die erfindungsgemäße Vorrichtung sowie für das erfindungsgemäße Verfahren.
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Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen, den Figuren und der Figurenbeschreibung. Alle vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in den Figuren alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder aber in Alleinstellung verwendbar.
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Die Erfindung wird nun anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels, wie auch unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen näher erläutert.
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Es zeigen:
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1 in schematischer Darstellung ein Kraftfahrzeug gemäß einer Ausführungsform der Erfindung, das sich in einer Verkehrssituation befindet;
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2 in schematischer Darstellung das Kraftfahrzeug in einer anderen Situation; und
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3 ein Flussdiagramm eines Verfahrens gemäß einer Ausführungsform der Erfindung.
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In den Figuren werden gleiche oder funktionsgleiche Elemente mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
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Ein in 1 dargestelltes Kraftfahrzeug 1 gemäß einer Ausführungsform der Erfindung ist beispielsweise ein Personenkraftwagen. Das Kraftfahrzeug 1 weist eine Vorrichtung auf, die im Ausführungsbeispiel ein Fernlichtassistenzsystem 2 ist. Das Fernlichtassistenzsystem 2 dient zum automatischen Ansteuern von Scheinwerfern 3 des Kraftfahrzeugs 1 in Abhängigkeit von detektierten externen Lichtquellen.
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Zum Fernlichtassistenzsystem 2 gehört eine Frontkamera 4, welche beispielsweise hinter der Windschutzscheibe 5 platziert ist. Die Kamera 4 erfasst Bilder eines Umgebungsbereiches 6 in Fahrtrichtung vor dem Kraftfahrzeug 1. Sie ist beispielsweise eine CCD-Kamera oder eine CMOS-Kamera und insbesondere eine Video-Kamera. Eine elektronische Steuereinrichtung 7 verarbeitet die Bilder und steuert die Scheinwerfer 3 an. Die Steuereinrichtung 7 kann in die Frontkamera 4 integriert sein, sie kann jedoch auch ein zur Frontkamera 4 separat ausgebildetes Steuergerät sein. Die Steuereinrichtung 7 stellt ein Steuergerät dar, welches beispielsweise einen Mikrocontroller und/oder einen digitalen Signalprozessor beinhaltet.
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In den Bildern der Frontkamera 4 kann die Steuereinrichtung 7 externe Lichtquellen detektieren und nach Detektion einer Lichtquelle die Scheinwerfer 3 in einen Blendschutzmodus umschalten, in welchem das Fernlicht deaktiviert wird oder die Lichtkeule der Scheinwerfer 3 entsprechend derart gestaltet wird, dass die Verkehrsteilnehmer nicht geblendet werden.
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Die Steuereinrichtung 7 kann in den Bildern insbesondere Leuchten 8 eines weiteren Fahrzeugs 9, insbesondere eines Kraftfahrzeugs, identifizieren. Im Beispiel gemäß 1 identifiziert die Steuereinrichtung 7 die frontalen Scheinwerfer 8 des entgegenkommenden Fahrzeugs 9. Beide Fahrzeuge 1, 9 befinden sich dabei auf einer Straße 10, etwa einer Landstraße.
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Die Steuereinrichtung 7 kann die Leuchten 8 z. B. durch eine Mustererkennung in den Bildern und/oder durch Auswertung der Farbe des Lichts (falls eingeschaltet) identifizieren. Die Steuereinrichtung 7 bestimmt dann den Typ der Leuchten 8, wobei z. B. zwischen Scheinwerfern einerseits und Heckleuchten andererseits unterschieden wird. Im Beispiel gemäß 1 stellt die Steuereinrichtung 7 fest, dass es sich bei den Leuchten 8 des Fahrzeugs 9 um Scheinwerfer handelt.
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Die Steuereinrichtung 7 ermittelt dann – z. B. anhand der Bilder – die aktuelle Lichtintensität des Lichts der Scheinwerfer 8. Diese erfasste Lichtintensität vergleicht die Steuereinrichtung 7 mit abgelegten Referenzwerten, nämlich mit einem vorgegebenen, zulässigen Wertebereich. Wird durch die Steuereinrichtung 7 erkannt, dass die Lichtintensität höher als der Wertebereich ist und somit außerhalb des Wertebereiches liegt, wird ein Kommunikationssignal durch das Kraftfahrzeug 1 an das Fahrzeug 9 abgegeben. Dieses Kommunikationssignal wird vorzugsweise in Form von Lichthupen 11 erzeugt, mit denen der Fahrer des Fahrzeugs 9 darauf hingewiesen wird, dass er das Fernlicht abschalten soll. Es kann beispielsweise eine gesamte Sequenz von solchen Lichthupen 11 erzeugt werden, nämlich beispielsweise vier oder fünf oder sechs Lichthupen. Zur Erzeugung dieser Lichthupen werden die Scheinwerfer 3 pulsweise zwischen dem Abblendlicht und dem Fernlicht umgeschaltet.
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Ein solches Kommunikationssignal kann auch dann abgegeben werden, wenn die Lichtintensität der Leuchten 8 Null beträgt, wenn also die Leuchten 8 ausgeschaltet sind. Hier wird jedoch eine zusätzliche Voraussetzung bzw. zusätzliches Kriterium definiert, welches erfüllt sein muss, damit das Kommunikationssignal erzeugt werden kann. Als zusätzliches Kriterium wird vorzugsweise vorausgesetzt, dass mittels eines entsprechenden Sensors des Kraftfahrzeugs 1 – gegebenenfalls auch mittels der Kamera 4 – Dunkelheit und/oder Regen und/oder Nebel detektiert wird.
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Optional kann als Kommunikationssignal auch ein Datensignal 12 generiert werden, welches beispielsweise ein Funksignal ist. Zu diesem Zweck kann das System 2 einen Sender 13 umfassen, mittels welchem ein solches Datensignal 12 drahtlos ausgesendet werden kann. Der Sender 13 wird durch die Steuereinrichtung 7 angesteuert. Das Datensignal 12 beinhaltet dann eine Information darüber, dass der Zustand der Leuchten 8 unzulässig ist und beispielsweise das Fernlicht ausgeschaltet werden soll. Das Datensignal 12 wird durch einen Empfänger 14 des Fahrzeugs 9 drahtlos empfangen und an eine Ausgabeeinrichtung 15 übermittelt. Die elektronische Ausgabeeinrichtung 15 gibt dann die Information an den Fahrer aus. Als Ausgabeeinrichtung 15 kann/können z. B. ein Display und/oder ein Lautsprecher dienen, so dass die Information akustisch und/oder optisch ausgegeben wird.
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Ergänzend oder alternativ kann als Kommunikationssignal auch ein Steuersignal 16 mittels des Senders 13 ausgesendet werden. Mit einem solchen Steuersignal 16 kann dann ein Steuergerät 17 des Fahrzeugs 9 dazu angesteuert werden, die Lichtintensität der Leuchten 8 entsprechend anzupassen, und insbesondere das Fernlicht abzuschalten. Die Übermittlung des Steuersignals 16 kann jedoch zusätzlich voraussetzen, dass die Lichtintensität der Leuchten 8 einen größeren Grenzwert überschreitet, der höher als der genannte Wertebereich ist.
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In 2 ist nun eine Straßensituation dargestellt, bei welcher die Steuereinrichtung 7 in den Bildern der Kamera 4 Heckleuchten 8 des vorausfahrenden Fahrzeugs 9 identifiziert. Die Steuereinrichtung 7 überprüft nun, ob die Intensität des Lichts der Heckleuchten 8 Null beträgt und somit die Leuchten 8 ausgeschaltet oder eingeschaltet sind. Falls die Leuchten 8 ausgeschaltet sind und das oben genannte Kriterium erfüllt ist bzw. Dunkelheit und/oder Regen und/oder Nebel detektiert wird, wird ebenfalls ein Kommunikationssignal erzeugt, nämlich insbesondere die Lichthupe 11. Optional kann/können auch das Datensignal 12 und/oder das Steuersignal 16 mittels des Senders 13 drahtlos ausgesendet werden.
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Ein Flussdiagramm eines Verfahrens gemäß einer Ausführungsform der Erfindung ist in 3 dargestellt. In einem ersten Schritt S1 werden die Bilder durch die Frontkamera 4 bereitgestellt. In einem nachfolgenden Schritt S2 verarbeitet die Steuereinrichtung 7 die Bilder und identifiziert die Leuchten 8 des weiteren Fahrzeugs 9. In einem weiteren Schritt S3 erfolgt dann die Bestimmung des Typs der identifizierten Leuchten 8, etwa durch eine Mustererkennung und/oder durch Auswertung der Farbe. Ist der Typ der Leuchten 8 bekannt, so wird in einem weiteren Schritt S4 der zulässige Wertebereich für die Lichtintensität der Leuchten 8 festgelegt und hierbei beispielsweise aus mehreren vorgegebenen Wertebereichen ausgewählt. In einem weiteren Schritt S5 erfasst die Steuereinrichtung 7 die Lichtintensität I und überprüft, ob die Lichtintensität I innerhalb des vorgegebenen Wertebereiches WB liegt oder nicht. Liegt die Intensität I in dem zulässigen Bereich WB, so kehrt das Verfahren zum Schritt S1 zurück. Wird jedoch eine Abweichung detektiert, so geht das Verfahren zu einem weiteren Schritt S6 über, in welchem überprüft wird, ob die Lichtintensität I größer als ein oberer Grenzwert G1 des Wertebereiches WB ist. Ist die Lichtintensität I größer als G1, erfolgt in einem weiteren Schritt S7 die Abgabe des Kommunikationssignals, beispielsweise der Lichthupe 11. Im Schritt S7 kann zusätzlich auch überprüft werden, ob die Lichtintensität I auch größer als ein weiterer Grenzwert ist, der größer als der obere Grenzwert G1 des Wertebereiches WB ist. Wird erkannt, dass die Lichtintensität I größer als der höhere Grenzwert ist, so kann zusätzlich noch das Steuersignal 16 ausgesendet werden.
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Wird im Schritt S6 jedoch festgestellt, dass die Lichtintensität I kleiner als G1 und somit auch kleiner als der untere Grenzwert des Wertebereichs WB ist, so überprüft die Steuereinrichtung 7 in einem weiteren Schritt S8, ob die Lichtintensität I gleich Null ist und somit die identifizierten Leuchten 8 abgeschaltet sind. Ist dies nicht der Fall, so kehrt das Verfahren zum Schritt S1 zurück. Ist die Lichtintensität I gleich Null, so überprüft die Steuereinrichtung 7 in einem weiteren Schritt S9, ob zumindest eines der oben genannten Kriterien (Regen und/oder Nebel und/oder Dunkelheit) erfüllt ist oder nicht. Ist dieses Kriterium erfüllt, so erfolgt im Schritt S7 die Abgabe des Kommunikationssignals. Ist das Kriterium nicht erfüllt, kehrt das Verfahren zum Schritt S1 zurück.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- US 2007/0211482 A1 [0003]
- KR 20090010259 [0005]
- US 2009/0072996 A1 [0013]