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Nachfolgend werden ein Verfahren zum Betrieb eines Scheinwerfers eines Kraftfahrzeugs sowie ein Kraftfahrzeugscheinwerfer beschrieben. Der Scheinwerfer ist in einem Fernlichtmodus oder in einem Teilfernlichtmodus betreibbar.
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Scheinwerfer der eingangs genannten Art sind im Stand der Technik bekannt. Bekannte Scheinwerfer können in mehreren Modi betrieben werden. Bekannt ist, dass Scheinwerfer in einem Abblendlichtmodus betrieben werden können, der eine begrenzte Reichweite hat, dafür aber den Gegenverkehr nicht blendet. Darüber hinaus können die meisten Scheinwerfer auch in einem Fernlichtmodus betrieben werden, in dem eine weitere Reichweite mit höherer Lichtintensität und bei geringeren Lichtkegelwinkeln erreicht wird. Die relativ schmalen Fernlichtverteilungen sollen unter anderem eine Behinderung des Gegenverkehrs durch Blenden reduzieren.
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Zudem sind sogenannten Kurvenlichter bekannt, also Fahrzeugscheinwerfer, die bei Kurvenfahrt ihre Leuchtrichtung in Richtung des Kurveninneren hin verändern. Dadurch soll bei Dunkelheit ein besseres Sichtfeld in der Kurve erreicht werden. Bekannt sind einerseits statische Kurvenlichter, die häufig auch als Abbiegelichter bezeichnet werden, die durch Zuschalten einer separaten Lichtfunktion realisiert werden. Der Reflektor des Kurvenlichts ist feststehend und so ausgerichtet, dass er den gewünschten Bereich vor dem Fahrzeug ausleuchtet. Zudem sind andererseits dynamische Kurvenlichter bekannt, das durch horizontales Schwenken eines Abblendlichts um den Brennpunkt realisiert wird.
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Des Weiteren ist es bekannt, Kurvenlichter als Funktion von Geschwindigkeit, Lenkwinkel und Gierrate als Eingangsgrößen zu aktivieren. Dafür wird ein Steuergerät der Fahrzeugelektronik verwendet, das die Eingangsgrößen auswertet. Das Steuergerät gibt dann die notwendigen Signale an entsprechende Aktoren weiter.
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Des Weiteren ist die Entwicklung von blendfreien Sicherheitslichtsystemen bekannt. Diese Sicherheitslichtsysteme basieren auf einer LED-Matrix. Dabei wird das Fernlicht stets blendfrei eingestellt und je nach Verkehrssituation automatisch angepasst. Das Matrixlicht arbeitet im Zusammenspiel mit einer Frontkamera. Sobald die Sensoren der Frontkamera entgegenkommende oder vorausfahrende Fahrzeuge erkennen, werden diese Bereiche automatisch aus dem Lichtkegel ausgeblendet, während das Umfeld weiterhin mit Fernlicht hell erleuchtet bleibt.
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Die Lichtauslegung dieses Scheinwerfersystems basiert auf den Restriktionen, die von der Frontkamera ausgehen. Die Kamera hat einen Öffnungswinkel von ca. ±16°. Wenn das Fernlicht also größer als ±16° ist, kann zum Beispiel auf Autobahnen im Falle eines Überholmanövers der Überholende durch Reflexionen seines eigenen Lichts in einem Außenspiegel des Überholten geblendet werden. Dies würde zu einer spontanen Deaktivierung des Lichts in diesem Bereich führen, was den Fahrer eines entsprechenden Kraftfahrzeugs verwirren könnte. Die Fernlichtverteilung muss daher an die entsprechende Kameracharakteristik angepasst sein. Dies bedingt Restriktionen bei der Auslegung des entsprechenden Fernlichts.
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Aus der
DE 199 23 187 C1 ist zudem ein Beleuchtungssystem für ein Kraftfahrzeug bekannt, das zum Erzeugen eines an die Fahrsituation angepassten Abbiegelichts ausgelegt ist, wobei das Beleuchtungssystem mehrere auf eine Fahrzeuglängshälfte unbeweglich angeordnete Leuchtmittel zur Erzeugung unterschiedlicher Abbiegelichtbündel und eine Steuereinrichtung umfasst, die in Abhängigkeit von der Fahrsituation die einzelnen Leuchtmittel unabhängig voneinander zu- oder abschaltet.
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Es stellt sich somit die Aufgabe, eine Fernlichtkonfiguration sowie ein Verfahren zum Betrieb eines Fernlichts anzugeben, die eine bessere und sicherere Ausleuchtung als bisher bekannt unter verschiedenen Verkehrsbedingungen erreicht.
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Die Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren zum Betrieb eines Scheinwerfers eines Kraftfahrzeugs gemäß Anspruch 1 sowie durch einen Kraftfahrzeugscheinwerfer gemäß dem nebengeordneten Anspruch 11. Weitere Ausgestaltungen des Verfahrens sowie des Kraftfahrzeugscheinwerfers sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Ein Verfahren zum Betrieb eines Scheinwerfers eines Kraftfahrzeugs sieht vor, dass der Scheinwerfer in einem Fernlichtmodus oder einem Teilfernlichtmodus betrieben wird. Ein solcher Fernlichtmodus zeichnet sich dadurch aus, dass er eine weiterreichende Lichtverteilung als ein Abblendlicht aufweist, wodurch es eine bessere Fernsicht für einen Fahrer des Kraftfahrzeugs erlaubt. Ein Teilfernlichtmodus kann ein blendfreies Fernlicht der eingangs genannten Art sein.
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Dabei ist vorgesehen, dass eine Lichtverteilung des Fernlichts des Scheinwerfers in Abhängigkeit von einem Straßenverlauf einer von dem Kraftfahrzeug befahrenen Straße angepasst wird. Durch eine derartige Anpassung des Fernlichts in Abhängigkeit von dem Straßenverlauf kann eine diesbezüglich optimierte Ausleuchtung der Straße im Fernlicht- bzw. Teilfernlichtmodus erreicht werden. Gleichzeitig kann eine bessere Ausleuchtung des Straßenverkaufs als bisher erreicht werden. Zudem erlaubt das System eine breitere Straßenausleuchtung als bei kamerabasierten Systemen der eingangs genannten Art bisher üblich. Das Verfahren erlaubt es, den Lichtkegel auf geraden Straßen kamerakonform eng zu halten und auf kurvigen Straßen entsprechend dem Straßenverlauf anzupassen. Dies erhöht die aktive sowie die passive Verkehrssicherheit.
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Eine erste weiterführende Ausgestaltung des Verfahrens sieht vor, dass die Lichtverteilung des Fernlichts oder Teilfernlichts in Abhängigkeit von einer vorausliegenden Kurve derart verändert wird, dass die Lichtverteilung in Richtung des Kurveninneren der Kurve verbreitert wird. Dies erlaubt eine bessere Ausleuchtung der kurveninneren Bereiche der Strecke. Dadurch wird im Fernlichtmodus eine bessere Ausleuchtung der Strecke erreicht.
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Gemäß einem weiterführenden Aspekt kann vorgesehen sein, dass die Lichtverteilung in Richtung des Kurvenäußeren der Kurve verschmälert wird. Dies erlaubt eine Verringerung der Blendgefahr auf kurvenäußeren Gegenspuren.
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Gemäß einem weiteren Aspekt des vorliegenden Verfahrens kann die Lichtverteilung in einer ersten Stufe und in einer zweiten Stufe angepasst werden. In manchen Ausgestaltungen können weitere Stufen bis hin zu einer inkrementellen Anpassung vorgesehen sein. Eine Vorsehung von wenigstens mehreren Stufen erlaubt eine bessere Anpassung der Lichtverteilung auf unterschiedliche Situationen und unterschiedliche Straßenverläufe.
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Gemäß einer weiterführenden Ausgestaltung kann für die erste Stufe ein erstes Seitensegel aktiviert werden und für die zweite Stufe das erste Seitensegel und ein zweites Seitensegel. Durch die selektive Hinzuschaltung der zwei Seitensegel kann jedes Seitensegel einen bestimmten Winkelbereich abdecken, sodass durch beide Seitensegel zusammen bei der zweiten Stufe eine breite Lichtverteilung in Abhängigkeit des Straßenverlaufs erreicht werden kann. Das zweite Seitensegel kann in manchen Ausgestaltungen auch alleine als Abbiegelicht verwendet werden.
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Gemäß einer weiterführenden Ausgestaltung des Verfahrens kann die erste Stufe bei Kurven mit einem Kurvenradius kleiner einem ersten Grenzradius aktiviert werden, wobei die zweite Stufe bei Kurven mit einem Kurvenradius kleiner einem zweiten Grenzradius aktiviert wird, wobei der zweite Grenzradius kleiner ist als der erste Grenzradius. So kann die erste Stufe bei Kurven in einem bestimmten Radienbereich aktiviert werden und die zweite Stufe bei Kurven mit noch engerem Kurvenradius.
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Ein anderer Aspekt des hier beschriebenen Verfahrens sieht vor, dass bei einer Verkehrsdichte größer einer Grenzverkehrsdichte ein Fernlichtmodus deaktiviert oder nicht aktiviert wird. Auf diese Weise kann ein Blenden des entgegenkommenden oder in gleiche Richtung vorausfahrenden Verkehrs vermieden werden. Die Verkehrsdichte kann beispielsweise durch externe Informationen oder durch kraftfahrzeugeigene Überwachungssysteme ermittelt werden.
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Gemäß einem weiterführenden Aspekt kann vorgesehen sein, dass der Scheinwerfer nicht geschwenkt wird. Nicht schwenkbare Scheinwerfer haben den Vorteil, dass die Ausführung des Scheinwerfers kostengünstiger und wartungsärmer möglich ist.
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Ein weiterführender Aspekt des Verfahrens sieht vor, dass der Scheinwerfer ein Matrixscheinwerfer, Pixelscheinwerfer oder Laserscheinwerfer ist. Derartige Scheinwerfersysteme erlauben die einfache Ausführung des Verfahrens.
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In einer weiteren möglichen Ausgestaltung des Verfahrens kann vorgesehen sein, dass der Straßenverlauf mit Hilfe einer Kamera und/oder anhand von Kartendaten ermittelt wird. Eine Kamera kann eine nach vorne gerichtete Kamera sein und den vor dem Kraftfahrzeug liegenden Straßenverlauf aufnehmen. Kartendaten können beispielsweise aus einem in dem Kraftfahrzeug vorhandenen Navigationssystem entnommen sein, wodurch auch mögliche Abbiegewünsche eines Fahrers ermittelbar sind.
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Ein erster unabhängiger Gegenstand betrifft eine Vorrichtung zum Betrieb eines Scheinwerfers eines Kraftfahrzeugs mit einem Mittel zum Aktivieren eines Fernlichtmodus oder eines Teilfernlichtmodus, wobei ein Mittel vorgesehen ist, das eine Lichtverteilung des Fernlichts des Scheinwerfers in Abhängigkeit von dem Straßenverlauf einer von dem Kraftfahrzeug befahrenen Straße angepasst wird.
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In einer ersten möglichen Weiterbildung kann vorgesehen sein, dass die Mittel derart ausgebildet sind, dass die Lichtverteilung des Fernlichts in Abhängigkeit von einer vorausliegenden Kurve derart verändert wird, dass die Lichtverteilung in Richtung des Kurveninneren der Kurve verbreitert wird.
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In einer weiteren möglichen Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass die Mittel dazu ausgebildet sind, die Lichtverteilung zum Kurvenäußeren der Kurve hin zu verengen.
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In einer weiteren möglichen Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass die Mittel dazu ausgebildet sind, die Lichtverteilung in einer ersten Stufe und in einer zweiten Stufe anzupassen.
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Gemäß einem anderen weiterführenden Aspekt können die erste Stufe als erstes Seitensegel und die zweite Stufe als zweites Seitensegel ausgebildet sein, wobei die Mittel dazu ausgebildet sind, die erste Stufe durch Aktivieren des ersten Seitensegels und die zweite Stufe durch Aktivieren des ersten Seitensegels und des zweiten Seitensegels vorzunehmen.
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Eine weiterführende Ausgestaltung der Vorrichtung sieht vor, dass Mittel zur Erkennung eines Kurvenradius vorgesehen sind, wobei die zuvor beschriebenen Mittel zur Anpassung der Lichtverteilung dazu ausgebildet sind, bei einem Kurvenradius kleiner einem ersten Grenzradius die erste Stufe zu aktivieren, und bei einem Kurvenradius kleiner einem zweiten Grenzradius die zweite Stufe zu aktivieren, wobei der zweite Grenzradius kleiner ist als der erste Grenzradius.
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Des Weiteren können in einer Ausgestaltung die Mittel dazu ausgebildet sein, bei einer Verkehrsdichte größer als einer Grenzverkehrsdichte einen Fernlichtmodus zu deaktivieren oder nicht zu aktivieren. Zur Ermittlung der Verkehrsdichte können entsprechende Mittel vorgesehen sein, beispielsweise Nahverkehrskommunikationsmittel, die mit anderen in der Nähe befindlichen Kraftfahrzeugen kommunizieren können, oder anderen Mitteln zur Erkennung einer Verkehrsdichte.
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Insbesondere kann der Scheinwerfer feststehend ausgebildet sein. Der Scheinwerfer kann des Weiteren ein Matrixscheinwerfer, Pixelscheinwerfer oder Laserscheinwerfer sein.
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Gemäß einem weiterführenden Aspekt kann vorgesehen sein, dass eine Kamera und/oder Kartendaten zur Verfügung stehen, mit Hilfe derer der Straßenverlauf ermittelt wird.
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Ein weiterer unabhängiger Gegenstand betrifft einen Kraftfahrzeugscheinwerfer, der ein Fernlicht und eine Steuerung aufweist, wobei die Steuerung dazu ausgelegt ist, eine Lichtverteilung des Fernlichts in Abhängigkeit von einem Straßenverlauf einer von dem Kraftfahrzeug befahrenen Straße anzupassen, wobei der Kraftfahrzeugscheinwerfer feststehend angeordnet ist. Ein entsprechender Kraftfahrzeugscheinwerfer erlaubt die bessere Ausleuchtung einer Straße in Abhängigkeit vom Straßenverlauf mit einem Fernlicht bei gleichzeitig geringem Wartungsaufwand und geringer Defektanfälligkeit.
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Eine erste weiterführende Ausgestaltung des Kraftfahrzeugscheinwerfers sieht vor, dass die Steuerung mit einem Kamerasystem verbunden ist, welches in Fahrtrichtung ausgebildet ist. Das Kamerasystem kann aus einer Kamera alleine oder aus einer Kamera und einer Recheneinheit bestehen, sodass es möglich ist, das Kamerabild auszuwerten und daraus einen Straßenverlauf abzuleiten.
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Gemäß einem weiterführenden Aspekt kann die Steuerung dazu ausgelegt sein, Kartendaten einer zu befahrenden Straße zu empfangen. Eine solche Quelle für Kartendaten kann beispielsweise ein Navigationssystem sein, mit dem die Steuerung verbunden ist.
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Ein weiterführender Aspekt des Kraftfahrzeugscheinwerfers kann vorsehen, dass die Steuerung dazu ausgelegt ist, Informationen über die Verkehrsdichte der zu befahrenden Straße zu empfangen. Die Verkehrsdichte kann beispielsweise durch Kraftfahrzeug-zu-Kraftfahrzeug-Kommunikationsmittel oder entsprechende Sensoren empfangen werden, beispielsweise Kameras und/oder Radarsensoren. Somit kann bei zu hoher Verkehrsdichte eine Deaktivierung des Fernlichts oder Aktivierung eines Teilfernlichts ermöglicht werden.
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Gemäß einer weiterführenden Ausgestaltung kann der Kraftfahrzeugscheinwerfer ein Matrixscheinwerfer, Pixelscheinwerfer oder Laserscheinwerfer sein. Diese Scheinwerferarten erlauben eine Modulation der Lichtverteilungen mit geringem Aufwand.
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Weitere Merkmale und Einzelheiten ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, in der – gegebenenfalls unter Bezug auf die Zeichnung – zumindest ein Ausführungsbeispiel im Einzelnen beschrieben ist. Beschriebene und/oder bildlich dargestellte Merkmale bilden für sich oder in beliebiger, sinnvoller Kombination den Gegenstand, gegebenenfalls auch unabhängig von den Ansprüchen, und können insbesondere zusätzlich auch Gegenstand einer oder mehrerer separater Anmeldung/en sein. Gleiche, ähnliche und/oder funktionsgleiche Teile sind mit gleichen Bezugszeichen versehen. Dabei zeigen schematisch:
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1 eine Draufsicht auf ein Kraftfahrzeug;
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2 eine Frontalansicht eines Scheinwerfers sowie
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3 ein Ablaufdiagramm des hier beschriebenen Verfahrens.
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1 zeigt eine Draufsicht auf ein Kraftfahrzeug 2 auf einer Straße 4.
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Das Kraftfahrzeug 2 fährt in Fahrtrichtung X. In dieser Richtung liegt eine Rechtskurve 6 in Fahrtrichtung voraus. Die Rechtskurve 6 hat einen Kurvenradius R, der einen Kurvenradius kleiner eines Grenzkurvenradius rG1 aber größer eines kleineren Grenzkurvenradius rG2 aufweist.
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Das Kraftfahrzeug 2 weist zwei Frontscheinwerfer 8, 10 auf. Die Frontscheinwerfer 8, 10 sind Matrixscheinwerfer. Die Scheinwerfer 8, 10 sind mit einer Steuerung 12 verbunden, die die Lichtverteilung der Scheinwerfer 8, 10 steuert. So sind mehrere Lichtverteilungen einstellbar, von denen hier zwei dargestellt sind, eine Standardfernlichtverteilung LVs und eine Rechtskurvenfernlichtverteilung erster Stufe LVr1. Weitere Lichtverteilungen sind möglich, zum Beispiel eine nicht dargestellte breitere Kurvenlichtverteilung für engere Kurven.
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Die Steuerung 12 ist des Weiteren mit einer Kamera 14 verbunden, die einen Bereich in Fahrtrichtung X vor dem Kraftfahrzeug 2 überwacht. Des Weiteren ist ein Navigationssystem 16 vorgesehen, das mit der Steuerung 12 verbunden ist. Mit Hilfe des Navigationssystems 16 können Informationen über den folgenden Straßenverlauf der Straße 6 an die Steuerung 12 übermittelt werden. Auch über die Kamera 14 kann der Straßenverlauf der Straße 6 in manchen Ausgestaltungen ermittelt werden.
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In der Kurve 6 befindet sich ein weiteres Kraftfahrzeug 18, das dem Kraftfahrzeug 2 entgegenkommt. Das Kraftfahrzeug 18 wird von der Kamera 14 erfasst und die Lichtverteilung der Scheinwerfer 8, 10 kann daraufhin angepasst werden, wenn die Lichtverteilung LVr1 das Kraftfahrzeug 18 blenden würde. Die Lichtverteilung wird durch die Steuerung 12 somit insgesamt in Richtung des Kurveninneren der Kurve 6 hin verlagert.
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2 zeigt eine Frontalansicht des Scheinwerfers 8.
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Der Scheinwerfer 8 ist als Matrixscheinwerfer mit einer Leuchtmittelmatrix 20 ausgestattet. Die Leuchtmittelmatrix 20 weist verschiedene Segmente auf. Ein Segment 22 bildet ein Abblendlicht. Ein Segment 24 bildet ein Fernlicht. Des Weiteren sind ein erstes Seitensegelsegment 26 und ein zweites Seitensegelsegment 28 ausgebildet. Erstes Seitensegelsegment 26 und zweites Seitensegelsegment 28 sind zur Ausleuchtung von Bereichen seitlich zur Fahrtrichtung ausgerichtet, sodass Winkelbereiche zwischen einem Grenzwinkel des Fernlichts 24 und weiteren Winkelbereichen ausleuchtbar sind.
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Bekannte Fernlichtkonfigurationen weisen einen Winkelbereich von ca. ±16° auf, sodass für ein solches Fernlicht die beiden Seitensegel 26, 28 Bereiche von 16° bis zu einem Grenzwinkel ausleuchten können. Dieser Grenzwinkel kann je nach Ausgestaltung bei bis zu 90° liegen. Die Grenze zwischen dem Winkelbereich des ersten Seitensegels 26 und des zweiten Seitensegels 28 kann abhängig von der Ausgestaltung gemacht werden, so kann das erste Seitensegel 26 beispielsweise einen Bereich bis 40° ausleuchten und das zweite Seitensegel 28 den Bereich von 40° bis 90°.
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Mit Hilfe der Steuerung 12 für den Scheinwerfer 8 kann die Lichtverteilung auch dynamischer angepasst werden und auf die jeweilige Verkehrssituation reagieren, beispielsweise durch Zusammenwirken mit der Kamera 14. So können einzelne Matrixelemente der Leuchtmittelmatrix 20 gezielt aktiviert und deaktiviert werden, um die passende Lichtverteilung zu erreichen.
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3 zeigt ein Ablaufdiagramm des hier beschriebenen Verfahrens.
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Nach einem Start des Verfahrens wird zunächst die Verkehrsdichte geprüft. Ist die Verkehrsdichte niedrig genug, wird ein Fernlicht oder ein Teilfernlicht aktiviert. Die Entscheidung darüber, ob ein Fernlicht oder Teilfernlicht aktiviert wird, kann beispielsweise von dem Straßentyp abhängen. Des Weiteren kann die Frage, ob ein Teilfernlicht oder ein Fernlicht aktiviert wird, von dem Straßenverkehr abhängen. Bei einem entsprechend starken Straßenverkehr kann statt eines vollständigen Fernlichts ein Teilfernlicht aktiviert werden. In einem nächsten Schritt wird der Kurvenradius einer vorausliegenden Kurve geprüft. Ist der Kurvenradius kleiner als ein Grenzradius rG1, wird das erste Seitensegelsegment 26 aktiviert. Ist der Kurvenradius des Weiteren kleiner als ein Grenzwinkel rG2, wobei rG2 kleiner ist als rG1, wird zusätzlich zum ersten Seitensegel das zweite Seitensegel aktiviert. Die Überprüfung der Kurvenradien passiert fortlaufend. Sobald sich die Kurvenradien ändern, werden die Seitensegel 26 und 28 bedarfsweise ab- und zugeschaltet.
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Nach Beendigung der Fahrt wird das Verfahren beendet.
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Obwohl der Gegenstand im Detail durch Ausführungsbeispiele näher illustriert und erläutert wurde, so ist die Erfindung nicht durch die offenbarten Beispiele eingeschränkt und andere Variationen können vom Fachmann hieraus abgeleitet werden. Es ist daher klar, dass eine Vielzahl von Variationsmöglichkeiten existiert. Es ist ebenfalls klar, dass beispielhaft genannte Ausführungsformen nur Beispiele darstellen, die nicht in irgendeiner Weise als Begrenzung etwa des Schutzbereichs, der Anwendungsmöglichkeiten oder der Konfiguration der Erfindung aufzufassen sind. Vielmehr versetzen die vorhergehende Beschreibung und die Figurenbeschreibung den Fachmann in die Lage, die beispielhaften Ausführungsformen konkret umzusetzen, wobei der Fachmann in Kenntnis des offenbarten Erfindungsgedankens vielfältige Änderungen beispielsweise hinsichtlich der Funktion oder der Anordnung einzelner, in einer beispielhaften Ausführungsform genannter Elemente vornehmen kann, ohne den Schutzbereich zu verlassen, der durch die Ansprüche und deren rechtliche Entsprechungen, wie etwa weitergehenden Erläuterung in der Beschreibung, definiert wird.
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Bezugszeichenliste
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- 2
- Kraftfahrzeug
- 4
- Strasse
- 6
- Kurve
- 8
- Scheinwerfer
- 10
- Scheinwerfer
- 12
- Steuerung
- 14
- Kamera
- 16
- Navigationssystem
- 18
- Kraftfahrzeug
- 20
- Leuchtmittelmatrix
- 22
- Abblendlichtsegment
- 24
- Fernlichtsegment
- 26
- erstes Seitensegelsegment
- 28
- zweites Seitensegelsegment
- LVs
- Standardfernlichtverteilung
- LVr1
- Rechtskurvenfernlichtverteilung erster Stufe
- r
- Kurvenradius
- rG1
- Grenzkurvenradius
- rG2
- Grenzkurvenradius
- x
- Fahrtrichtung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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