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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Tuftingmaschine zum Erzeugen eines Veloursteppichs mit zwei unterschiedlichen Florhöhen.
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In der Vergangenheit wurden Versuche unternommen, eine Tuftingmaschine zum Erzeugen eines Veloursteppichs mit zwei unterschiedlichen Florhöhen in derselben Anlage herzustellen. Dies umfasst das Erzeugen einer Hakenanordnung, welche obere und untere Haken aufweist, und einen gefederten Clip, welcher anfänglich alle Schlingen des Garns auf dem unteren Haken hält. Die Spannung im Garn wird so gesteuert, um ausgewählt bestimmte Schlingen des Garns am Clip vorbei und auf die oberen Haken zu ziehen, worauf dann ein Messer sowohl an den unteren als auch an den oberen Haken vorbeibewegt wird, um das Garn durchzuschneiden, von welchem Haken auch immer es zurückgehalten wird. Das Messer ist typischerweise in einem zweifachen Winkel angebracht, z. B. mit einem Druckwinkel von 8° bis 10° und einem Scherenwinkel von ungefähr 2° bis 4° in Bezug auf den Haken. Dies bedeutet, dass während der Aufwärtsbewegung des Messers der Seitendruck, welcher durch den Druckwinkel verursacht wird, die Schneidkante des Messers dazu veranlasst in die Schneidkante gezwungen zu werden, wobei der Haken mit dem Scherenwinkel eine Scherhandlung zwischen den zwei Schneidkanten erzeugt. Der Messerdruck und der Scherenwinkel erzeugen wirksam einen druckvollen Kontakt zwischen den Schneidkanten, welcher sich fortschreitend über die Schneidkanten bewegt, während sich das Messer weiter in Bezug auf den Haken bewegt. Dies stellt sicher, dass Druck zwischen den zwei Schneidkanten aufrecht erhalten wird, um einen sauberen Schnitt des Garns bereitzustellen.
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Die Schwierigkeit mit der Hakenanordnung, welche zwei Florhöhen erzeugen kann, besteht darin, dass der untere Haken den Messerscherenwinkel am oberen Haken einschränkt, wodurch der Druck zwischen der Schneidkante des Messers und der Schneidkante des oberen Hakens verringert wird, was für den Schneidvorgang abträglich ist. Dies würde daher einen beträchtlichen Abstand zwischen dem oberen und dem unteren Haken erfordern, um so dem Messer ausreichend Platz zu bieten, sich in Richtung des oberen Hakens zurückzubiegen.
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Ein anderer Lösungsweg für dieses Problem ist in
GB 1 318 222 A ,
US 4 266 491 A und
JP H05- 59 656 A offenbart. Diese offenbaren die Idee von zwei Schneidkanten, entweder unter Verwendung von zwei getrennten Messern oder von zwei Schneidkanten auf einem einzigen Messer, wobei eine Schneidkante mit jeweils dem oberen und dem unteren Haken zusammen wirkt. Obwohl dies das Problem einer einzelnen Schneidkante eines Messers, wie oben vorgestellt, löst, indem dies vermeidet, dass der untere Haken den Scherenwinkel am oberen Haken einschränkt, erhöht es doch deutlich die Komplexität des Messers, wodurch die Kosten gesteigert werden und es erhöht auch den kleinsten Winkel der Maschine, der mit solch einer Konstruktion erzielt werden kann. Außerdem wird, da sich das Messer mit zwei Bereichen der Hakenanordnung während des gesamten Schneidvorgangs in Druckkontakt befindet, der Reibungseingriff zwischen den Messern und dem Haken ungefähr verdoppelt, wodurch der Stromverbrauch der Maschine und auch die Erzeugung unerwünschter Wärme erhöht wird. Ferner ist eine gattungsgemäße Tuftingsmaschine in
US 4 353 317 A beschrieben, artverwandte Tuftingmaschinen in
JP H04- 114 587 U und
JP H05- 78 971 A .
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Nach der vorliegenden Erfindung wird eine Tuftingmaschine zum Erzeugen eines Veloursteppichs mit zwei unterschiedlichen Florhöhen bereitgestellt, wobei die Maschine umfasst: ein Gehäuse; eine Nadelstange, welche im Gehäuse relativ zu einer Hakenanordnung auf und ab bewegbar ist und auf welcher eine Mehrzahl von Nadeln angebracht ist, wobei im Betrieb, wenn eine Bahn von Rückenmaterial durch die Maschine in einer ersten Richtung zugeführt wird, die Nadeln sich in Richtung zur und zurück von der Bahn in einer zweiten Richtung hin und her bewegen; eine jeweilige Hakenanordnung, welche jede den Nadeln zugeordnet ist; wobei die Hakenanordnung relativ zur Nadelstange auf und ab bewegbar angebracht ist, um so jede Garnschlinge zu ergreifen, wenn sie durch eine jeweilige Nadel erzeugt wird; und je ein Messer, welches der jeweiligen Hakenanordnung zugeordnet ist und welches eine Schneidkante aufweist, wobei die Messer auf und ab bewegbar angebracht und in Bezug auf eine jeweilige Hakenanordnung geneigt sind, um so das Messer gegen die Hakenanordnung mit Druck anzusetzen; wobei wenigstens eine Hakenanordnung mit oberen und unteren Haken ausgestattet ist, welche jeweils eine Schneidkante an der unteren Kante und ein Mittel zum wahlweisen Führen des Garns auf entweder den oberen oder den unteren Haken aufweisen; wobei das jeweilige Messer nur eine einzelne Schneidkante besitzt, welche so angeordnet ist, dass sie sowohl mit dem oberen als auch mit dem unteren Haken zusammen wirkt, um jede Garnschlinge, welche durch eine jeweilige Hakenanordnung gehalten wird, in einem Schervorgang zu schneiden; Erfindungsgemäß ist eine Druckentlastung zwischen dem Messer und dem unteren Haken vorgesehen und derart ausgestaltet, dass sie es dem Messer ermöglicht, vom unteren Haken freizukommen, wenn sich die Schneidkante des Messers der Schneidkante des oberen Hakens nähert.
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Mit dieser Anordnung stellt die Druckentlastung sicher, dass der untere Haken mit dem Messer nicht in Kontakt tritt, sobald die Schneidkante des Messers am unteren Haken vorbei ist, so dass der Scherenwinkel wiederhergestellt ist, wenn die Schneidkante des Messers sich der Schneidkante des oberen Hakens nähert. Dies bedeutet, dass die Schneidkanten des oberen und des unteren Garnhakens viel näher zueinander gebracht werden können, was es gestattet, einen Teppich mit zwei unterschiedlichen Florhöhen zu schaffen, die in ihrer Höhe knapp beieinander liegen.
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Die Druckentlastung ist erfindungsgemäß wenigstens teilweise dadurch gebildet, dass die Schneidkanten des oberen und des unteren Hakens in eine Richtung versetzt sind, die im Wesentlichen quer zur ersten und zur zweiten Richtung liegt, so dass die Schneidkante des oberen Hakens auf der Messerseite über die Schneidkante des unteren Hakens hinaus hervor ragt.
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Der obere und der untere Haken können Teil eines einzigen Bauteils sein. Jedoch sind sie vorzugsweise einzeln bzw. getrennt von einander in der Hakenanordnung angebracht. Dies stellt sicher, dass es leichter ist, die erforderlichen relativ komplexen Formen der zwei Haken spanabhebend herzustellen. Auch die Halterung des oberen und des unteren Hakens stellt vorzugsweise eine zweiteilige Struktur dar, wobei der obere Haken an einem ersten Teil angebracht und der untere Haken an einem zweiten Teil angebracht ist. Auch dies verbessert den Aufbau, indem die oberen Haken und die unteren Haken getrennt ohne Störung vom anderen Satz Haken angebracht werden können. Dies erleichtert auch das Nachschleifen des Hakens, da erneut der relativ uneingeschränkte Zugriff auf die Haken gegeben ist.
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Vorzugsweise weist die Schnittfläche zwischen dem oberen und dem unteren Teil eine gestufte Konfiguration auf, so dass der untere Teil eine erste Passfläche mit einer allgemein nach unten gewandten Richtungskomponente senkrecht zur Passfläche aufweist und der obere Teil eine entsprechende Passfläche mit einer allgemein nach oben gewandten Richtungskomponente senkrecht zur Passfläche aufweist, wobei die Passflächen ein Abheben der zwei Teile voneinander verhindern. Durch Bereitstellen dieser gestuften Konfiguration wird das senkrechte Abheben des oberen und des unteren Hakens von einander im Einsatz verhindert.
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Alternativ oder zusätzlich kann die Druckentlastung wenigstens teilweise in der der Hakenanordnung zugewandten Seite des Messers bereitgestellt werden. Die Druckentlastung besteht vorzugsweise in der Form einer Vertiefung, welche sich über die gesamte Breite des Messers angrenzend an dessen Schneidkante und unterhalb dieser erstreckt.
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Um sicherzustellen, dass das Garn vom unteren Haken so wirkungsvoll wie möglich am oberen Haken zurückgehalten wird, weist der obere Haken vorzugsweise eine Spitze auf, welche sich über den unteren Haken hinaus erstreckt und sich nach unten an eine Stelle erstreckt, welche allgemein auf derselben Ebene mit der unteren Kante des unteren Hakens liegt.
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Vorzugsweise ist die Spitze des oberen Hakens dünner als der verbleibende Teil des oberen Hakens, wobei die Verdünnung an der Fläche auf der Messerseite vorgenommen ist, so dass die Spitze des oberen Hakens enger gefluchtet mit der Spitze des unteren Hakens ist. Dies erlaubt eine verlässlichere Übergabe des Garns vom unteren auf den oberen Haken.
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Um bei der Bereitstellung der Druckentlastung unterstützend zu wirken, weist der untere Haken vorzugsweise eine Abschrägung an seiner oberen Kante auf der Messerseite auf.
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Vorzugsweise ist eine Abschrägung hinter der Schneidkante im Bereich des oberen Hakens vorgesehen, gegen welche das Messer im Einsatz anstößt, um dem Messer den Übergang vom unteren Haken zum oberen Haken zu ermöglichen. Die Tiefe der Abschrägung in die zweite Richtung steigert sich vorzugsweise fortweisend von der Spitze des Hakens, um einen glatten Übergang bereitzustellen.
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Vorzugsweise weist das Messer eine verringerte Dicke wenigstens entlang des Abschnitts auf, welcher im Einsatz die Hakenanordnung passieren würde. Dies erlaubt, dass benachbarte Hakenanordnungen näher beieinander sind, da das Messer weniger Platz für das Passieren braucht.
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Das Mittel zum wahlweisen Leiten des Garns auf entweder den oberen oder den unteren Haken wird am einfachsten durch ein Mittel zum Steuern der Spannung im Garn bereitgestellt, so dass Erhöhen der Spannung eine Schlinge Garn vom unteren Haken auf den oberen Haken abzieht. Jedoch wird vorzugsweise zusätzlich zum Mittel für die Steuerung der Garnspannung eine elastische Federklammer vorgesehen, welche mit dem unteren Haken derart zusammenarbeitet, dass die Garnschlingen auf dem unteren Haken solange zurückzuhalten, bis die Spannung ausreichend erhöht ist, um das Garn an der Federklammer vorbei zu ziehen, welche sich elastisch verformt, wodurch das Garn auf den oberen Haken gleiten kann.
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Die vorliegende Erfindung erstreckt sich auch auf eine Hakenanordnung für die obige Tuftingmaschine, wobei die Hakenanordnung obere und untere Haken umfasst, wobei jede jeweils eine Schneidkante an der unteren Kante und ein Mittel zum wahlweisen Leiten des Garns auf entweder den oberen oder den unteren Haken aufweist, wobei die Schneidkanten der oberen und unteren Haken in Bezug auf einander versetzt sind, so dass die Schneidkante des oberen Hakens über die Schneidkante des unteren Hakens hinaus hervor ragt.
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Ein Messer für die obige Maschine kann nur eine an einem Ende befindliche Schneidkante und eine Vertiefung aufweisen, welche sich über die gesamte Breite einer Seite des Messers angrenzend an die Schneidkante und unterhalb dieser erstreckt.
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Beispiele der vorliegenden Erfindung werden mm mit Bezugnahme auf die begleitenden Zeichnungen beschrieben, wobei:
- 1A eine Frontalansicht eines ersten Beispiels eines Hakens und Messers ist, wobei das Messer sich in seiner untersten Position befindet;
- 1 B eine Draufsicht des Hakens und Messers in derselben Position wie in 1A ist;
- 1C eine Ansicht von hinten des Hakens und Messers in derselben Position wie in 1A ist, wobei die Vorderseite des Hakens entfernt ist;
- 2A bis 2C Ansichten ähnlich jenen der 1A bis 1C sind, wobei sie jeweils das Messer in einer Zwischenposition zeigen;
- 3A bis 3C Ansichten ähnlich jenen der 1A bis 1C sind, wobei sie jeweils das Messer in seiner obersten Position zeigen;
- 4 ein Detail in einem vergrößerten Maßstab eines Abschnitts des Hakens und Messers zeigt, wie es in 2C dargestellt ist;
- 5 eine Frontalansicht eines zweiten Beispiels eines Hakens und Messers ist, wobei das Messer sich in seiner untersten Position befindet;
- 5A ein Querschnitt entlang der Linie A-A in 5 ist;
- 5B eine Endansicht ist, welche eine Reihe von unteren Haken (obere Haken sind nicht dargestellt) mit Messern (nur zwei davon sind gezeigt) in einer Position etwas angehoben von der Position nach 5 zeigt;
- 5C eine Draufsicht ist, welche zu 5B korrespondiert;
- 6 eine Ansicht ähnlich 5 ist, wobei sich das Messer in einer Zwischenposition befindet;
- 7 eine Ansicht ähnlich jenen der 5 und 6 ist, wobei sich das Messer in seiner obersten Position befindet;
- 7A eine Ansicht ähnlich 5B ist, welche eine Reihe von oberen Haken (untere Haken sind nicht dargestellt) zeigt, wobei das Messer in seiner obersten Position dargestellt ist;
- 7B eine Ansicht ähnlich 5C ist, wobei die Messer sich in der obersten Position befinden (nur die oberen Haken sind dargestellt);
- 8 ein Querschnitt ist, welcher einen Abschnitt von 5 (aber im umgekehrten Sinn) detaillierter zeigt; und
- 8A ein Querschnitt entlang der Linie A-A in 8 ist.
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Die meisten Aspekte der Tuftingmaschine, darunter die Nadeln und die Antriebsmechanismen für die Nadeln, sind herkömmlich und werden hierin nicht beschrieben.
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Eine Hakenanordnung 1 ist an einer Hakenstange mittels ihres Schafts 2 angebracht. Ein Hals 3 erstreckt sich vom Schaft 2 aus und endet an einer Spitze 4. Eine Aussparung 5 ist in die Spitze 4 eingearbeitet und erstreckt sich von der Spitze 4 entlang des Halses 3 in Richtung des Schafts 2, um so einen oberen Haken 6 und einen unteren Haken 7 zu definieren. Die Unterkanten dieser zwei Haken 6, 7 sind geschärft, um so eine obere Schneidkante 8 und eine untere Schneidkante 9 bereitzustellen.
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Eine Federklammer 10 ist am Schaft 2 des Hakens 1 angebracht und erstreckt sich in Richtung der Spitze 4, wobei sie in einem nach oben gerichteten Vorsprung 11 endet. Die Federklammer 10 ist elastisch, so dass die Elastizität des Materials den nach oben vorspringenden Abschnitt 11 gegen den unteren Haken 7 drücken lässt. Der obere Haken 6 erstreckt sich über die volle Länge der Spitze 4, nämlich deutlich über den unteren, das Garn ergreifenden Abschnitt hinaus.
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Nadeln N (5) sind an einer Nadelstange angebracht und werden im Betrieb relativ zu Hakenanordnungen 1, welche jeweils je einer Nadel N zugeordnet sind, wiederkehrend auf und ab bewegt. Umgekehrt sind die Hakenanordnungen 1 relativ zur Nadelstange mit den Nadeln N wiederkehrend auf und ab bewegbar. Diese relative Auf und Abbewegbarkeit bedeutet, dass wahlweise die Nadelstange und/oder die Hakenanordnungen 1 relativ zur Tuftingmaschine auf und ab bewegt werden können, und umfasst auch die Option, dass beispielsweise die Hakenanordnung 1 relativ zur Tuftingmaschine feststeht und nur die Nadelstange bewegt wird. In jedem Falle kommt es darauf an, dass zwischen beiden eine Relativbewegung in der Hochrichtung bzw. in der zweiten Richtung stattfindet. Im Einsatz ist die Hakenanordnung 1 angeordnet, um in eine Garnschlinge einzuhaken, welche soeben durch eine Nadel N (5) erzeugt wurde, so dass die Schlinge zwischen der Federklammer 10 und dem unteren Haken 7 hindurch geht, wobei sich die Federklammer 10 elastisch verformt, um der Schlinge das Hindurchgehen zu ermöglichen. Dann wird, wenn die an das Garn angelegte Spannung hoch ist, die Schlinge an dem nach oben gerichteten Vorsprung 11 vorbei zurückgezogen und von der Spitze 4 gefangen und herum in Richtung der oberen Schneidkante 8 gezwungen. Andererseits, wenn weniger Spannung auf das Garn angelegt wird, wird dieses einfach durch die Federklammer 10 auf dem unteren Haken 7 zurückgehalten.
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Ein Messer 20 weist eine vordere Kante 20A, eine hintere Kante 20B und eine Schneidkante 21 auf seiner obersten Fläche auf. Bei jedem Hub wird das Messer 20 über eine ausreichende Strecke bewegt, so dass es über die obere Schneidkante 8 des oberen Hakens 6 hinaus vorbeigeht.
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Das Messer 20 und die Hakenanordnung 1 sind beide im Wesentlichen planar, wobei die Flächen des Messers 20 und des Hakens 6, 7 in einem Scherenwinkel in Richtung zueinander vom Schaft 2 der Hakenanordnung 1 in Richtung der Spitze 4 geneigt sind. Der Neigungswinkel weist die Größenordnung von 2° bis 4° auf. Die Messer 20 sind außerdem so angebracht, dass sie zur Vertikalen in einem Druckwinkel von ungefähr 8° bis 10° angebracht sind, wie zum Beispiel in 1C gezeigt. Bei der Montage der Messer 20 an einer Tuftingmaschine werden ihre befestigten Enden zur jeweiligen Hakenanordnung 1 hin bewegt, wobei sie dazu neigen, jedes Messer 20 gegen die Fläche des Hakens 6, 7 zu biegen, wie zum Beispiel in 1C gezeigt. Die Messer 20 und die Hakenanordnungen 1 wirken folglich in einer Scherenfunktion zwischen der Schneidkante 21 des Messers 20 und der unteren Schneidkante 9 des unteren Hakens 7. Folglich verursacht der Scherenwinkel, wenn das Messer 20 nach oben verfährt und zur Hakenanordnung 1 hin infolge des Druckwinkels gedrückt wird, dass Druck zwischen den Schneidkanten 9, 21 ausgeübt wird, wenn der Kontaktpunkt zwischen den Schneidkanten 9, 21 sich nach links bewegt, bis die Schneidkante 21 vollständig an der unteren Schneidkante 9 in eine Position zwischen jenen vorbeigezogen ist, die in den 1A und 2A gezeigt sind.
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Das Messer 20 ist mit einer Vertiefung 22 versehen, welche sich über die volle Breite des Messers gerade eben unterhalb der Schneidkante 21 erstreckt und welche durch eine obere Kante 22A und eine untere Kante 22B begrenzt ist. Die Vertiefung 22 ist so bemessen, dass, sobald das Messer 20 die Position nach den 2A - 2C erreicht, wo es auf der Fläche des unteren Hakens 7 liegt, dann kein weiterer Kontakt mehr zwischen dem unteren Haken 7 und dem Messer 20 besteht, wie aus 4 hervorgeht. Der Druck des Messers 20 gegen den Hakenaufbau 1, welcher durch den Druckwinkel erzeugt wird, kann folglich den Scherenwinkel ohne Störung durch den unteren Haken 7 wieder herstellen. Dies wird wirkungsvoll durch den Druck auf das Messer 20 und die Tatsache erzielt, dass die Vertiefung 22 der Vorderkante 20A des Messers 20 den notwendigen Freiraum lässt, um ein wenig unter den oberen Haken 6 zurückbewegt zu werden.
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Eine fortgesetzte Bewegung des Messers 20 nach oben lässt den Kontaktpunkt zwischen der Schneidkante 21 des Messers 20 und der oberen Schneidkante 8 nach links bewegen, während die Scherwirkung mittels der Neigung zwischen dem Haken 6 und dem Messer 20 aufrechterhalten wird.
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Man wird verstehen, dass, wenn die Vertiefung 22 nicht im Messer vorgesehen wäre, sich die Schneidkante 21 des Messers 20, sobald sie am unteren, das Garn ergreifenden Abschnitt des Hakens 7 vorbei ist, tatsächlich weiter gerade nach oben bewegt, da der untere, das Garn ergreifende Abschnitt die Vorderkante des Messers 20 daran hindert, sich in eine Position unter dem oberen Haken 6 in Folge seiner eigenen Elastizität zu bewegen.
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Ein zweites Beispiel eines Hakenaufbaus 1 und Messers 20 wird in den 5 bis 7 gezeigt.
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Der grundsätzliche Unterschied zwischen den zwei Beispielen liegt darin, dass, während die Druckentlastung zwischen dem Messer 20 und dem unteren Haken 7 im ersten Beispiel durch die Vertiefung 22 bereitgestellt wurde, im zweiten Beispiel keine Vertiefung vorhanden ist. Stattdessen wird die Druckentlastung dadurch bereitgestellt, dass der obere Haken 6 und der untere Haken 7, wie unten beschrieben, zueinander versetzt sind. Vor dieser Beschreibung werden zuerst einige strukturelle Unterschiede im Folgenden dargestellt.
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Der bedeutsamste strukturelle Unterschied besteht darin, dass, statt aus einer einzigen Komponente mit einer eingearbeiteten Aussparung 5 ausgebildet, um die zwei Schneidkanten 8, 9 bereitzustellen, die Hakenanordnung 1 des zweiten Beispiels durch zwei getrennte Komponenten für den oberen Haken 6 und den unteren Haken 7 bereitgestellt ist, welche unabhängig voneinander in einem Hakenmodul 30 angebracht sind. Der obere Haken 6 weist einen hinteren Befestigungsabschnitt 31 auf, welcher auf einem oberen Hakenmodulabschnitt 32 angebracht ist. Der untere Haken 7 weist einen hinteren Befestigungsabschnitt 33 auf, welcher auf einem unteren Hakenmodulabschnitt 34 angebracht ist. Die Federklammer 10 ist ebenfalls an diesem unteren Hakenmodulabschnitt 34 angebracht. Der untere Hakenmodulabschnitt 34 weist eine Öffnung 35 auf, mittels derer er an einem Hakenbalken 36 angeschraubt ist.
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Die Schnittstelle zwischen dem oberen Hakenmodulabschnitt 32 und dem unteren Hakenmodulabschnitt 34 weist eine gestufte Konfiguration auf. Der obere Hakenmodulabschnitt 32 weist eine allgemein nach oben geneigte Fläche 37 auf und der untere Hakenmodulabschnitt 34 weist eine komplementäre, nach unten geneigte Fläche 38 auf. Diese geneigten Flächen stehen einer abhebenden Trennung zwischen den zwei Modulabschnitten 32, 34 entgegen. Um ein Modul zusammenzubauen, werden die oberen Haken 6 im oberen Hakenmodulabschnitt 32 befestigt und die unteren Haken 7 und die Federklammern 10 werden unabhängig davon im unteren Hakenmodulabschnitt 34 befestigt. Dies erlaubt es, dass die oberen Haken 6 und die unteren Haken 7 leicht ohne gegenseitige Störung befestigt werden können.
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Details der geschraubten Schnittstelle sind in 8 und 8A gezeigt.
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Die Modulabschnitte 32, 34 weisen zueinander fluchtende Bohrungen 80, 81 auf. Die Bohrung 81 weist einen Senkungsabschnitt 82 auf. Ein hohler Stift 83 mit einem Innenschraubgewinde wird in den unteren Hakenmodulabschnitt 34 vor dem Zusammenbau der zwei Hakenmodulabschnitte 32, 34 eingeschoben. Dieser Stift 83 weist einen vergrößerten Kopf 84, welcher in den Senkungsabschnitt 82 passt, und einen Schaft 85 auf, welcher mit einem Paar von ebenen seitlichen Flächen 86 ausgestattet ist, die mit den entsprechenden ebenen Flächen in der Bohrung 81 in Eingriff stehen. Oben und unten am Schaft 85 sind vertikale Freiräume 87. Wenn der Stift 83 seinen Platz eingenommen hat, werden die zwei Hakenmodulabschnitte 32, 34 in die Position zueinander gebracht, wie in 8A gezeigt, und eine Schraube 88 wird in den hohlen Stift 83 eingeschraubt, um die Verbindung abzuschließen.
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Die ebenen Flächen 86 stellen sicher, dass die seitliche Ausrichtung der zwei Module richtig ist, während die geneigten Flächen 37, 38 die richtige vertikale Ausrichtung garantieren. Die Freiräume 87 stellen sicher, dass der Stift 83 in der Lage ist, die Veränderungen in der vertikalen Ausrichtung, welche durch Herstellungstoleranzen verursacht sind, aufzunehmen.
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Der obere Haken 6 ist mit einer Abschrägung 41 unmittelbar hinter dem Hals 3 ausgestattet. Wie in 5 ersichtlich, ist die Abschrägung 41 am entferntesten vom Hals 3 am tiefsten und verringert sich auf null am Hals 3. Der Zweck dieser Abschrägung 41 besteht darin, das Messer 20 auf die obere Schneidkante 8 zu führen, wie detaillierter unten beschrieben. Eine zweite Abschrägung 41A benachbart dem Hals 3 stellt eine zusätzliche Druckentlastung für das Messer 20 bereit.
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Der untere Haken 7 ist auf seiner oberen Fläche mit einer Abschrägung 42 versehen. Diese ist vorgesehen, um das Messer während seines Fortschreitens vom unteren Haken 7 zum oberen Haken 6 nicht unnötig zu behindern.
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Wie in 5A ersichtlich, ist der obere Haken 6 in Bezug auf den unteren Haken 7 versetzt, wobei der obere Haken 6 näher zur Messerseite liegt als der untere Haken 7. Um sicherzustellen, dass der Hakenaufbau 1 in die Garnschlinge eindringt, ist das ferne Ende des oberen Hakens 6 dünner als der verbleibende Teil des oberen Hakens 6, wie in 5C gezeigt, wobei die Spitze des oberen Hakens 6 in Richtung der Ebene des unteren Hakens 7 geneigt ist, so dass die Spitzen der oberen und unteren Haken 6, 7 im Wesentlichen in derselben Ebene liegen, um sicherzustellen, dass sie leicht eine Garnschlinge von der Nadel N abnehmen können.
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Wie aus 5B ersichtlich, ist der obere Abschnitt 45 jedes Messers 20 dünner als der verbleibende Teil des Messers 20. Dies bedeutet, dass das Messer 20 einen geringeren Freiraum zwischen benachbarten Hakenanordnungen 1 erfordert. Auch ist die ansonsten gegen die Abschrägung 41 stoßende Spitze 46 des Messers 20 beseitigt, so dass das Messer 20 anstelle einer scharfen Spitze eine kleine dreieckige Facette zur Abschrägung 41 hin aufweist.
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Nun wird der Betrieb des zweiten Beispiels beschrieben.
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Die Hakenanordnung 1 nimmt das Garn auf, wie für das erste Beispiel beschrieben, und die Art, in welcher es vom unteren Haken 7 auf den oberen Haken 6 bewegt wird, ist wie zuvor beschrieben.
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Das Messer 20 beginnt aus der Position wie in 5 gezeigt, und schreitet zu einer etwas höheren Position voran, wie in 5B und 5C gezeigt, wo die Schneidkante 21 des Messers 20 mit der Schneidkante 9 des unteren Hakens 7 in Eingriff gelangt, um das Garn zu schneiden, wenn es sich auf dem unteren Haken 7 befindet. Das Messer 20 bewegt sich dann weiter hinauf zu der in 6 gezeigten Position, wo es auf die Abschrägung 41 zu treffen beginnt. Die Abschrägung 41 zwingt das Messer 20 nach außen, wobei sie das Messer 20 hinter die obere Schneidkante 8 biegt und dort das Messer 20 mit der oberen Schneidkante 8 mit angemessenem Druck in Eingriff kommen lässt, um einen Scherenwinkel auszubilden und das Garn zu schneiden, wie in 7A gezeigt.