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Die Erfindung betrifft eine Serviceeinheit zur Betriebsmittelergänzung gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1. Die Erfindung betrifft des Weiteren einen Verschlussdeckel und/oder eine Serviceschale einer derartigen Serviceeinheit. Die Erfindung betrifft darüber hinaus ein Kraftfahrzeug mit einer derartigen Serviceeinheit.
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Aus der deutschen Offenlegungsschrift
DE 10 2005 021 456 A1 ist eine gattungsgemäße Serviceeinheit mit einer Auffangschale und einem Verschlussdeckel bekannt. Der Verschlussdeckel kann mit einem Symbol, wie einer Ölkanne, versehen sein, das einen Benutzer darüber informiert, welches Betriebsmittel bei Bedarf in die Einfüllöffnung einzufüllen ist. Die deutsche Übersetzung
DE 698 11 401 T2 der europäischen Patentschrift
EP 1 042 593 B1 offenbart eine Verschlussvorrichtung für eine Öleinfüllöffnung eines Motors, eines Getriebes oder eines Differentials für ein Kraftfahrzeug, bei der das freie obere Ende einer zylindrischen kegelstumpfförmigen Einfüllöffnung einen Deckel aufnimmt, der mit einer ringförmigen Dichtung versehen ist und der zwei diametral gegenüberliegende Vorsprünge aufweist, die in Axialrichtung in zwei zugehörige radiale Aussparungen in einer mittigen Öffnung der kegelstumpfförmigen zylindrischen Öffnung eingreifen und die während der klemmenden Verdrehung mit zwei zugehörigen geneigten Rampen zusammenwirken, die in Umfangsrichtung an einer unteren Querwand der zylindrischen Öffnung angeordnet sind, um eine bajonettartige Verriegelung des Deckels in der Verschlussstellung zu ermöglichen. Die deutsche Gebrauchsmusterschrift
DE 88 04 305 U1 offenbart einen Verschlussdeckel zum Aufsetzen auf einen Behälter-Stutzen, insbesondere eines Kraftfahrzeugtanks, wobei der Verschlussdeckel mit einem Spannbügel versehen ist, dessen freie Enden in Ausnehmungen am freien Stützende einsteckbar und beim Drehen des Deckels entlang der freien Kante von ins Stutzeninnere weisenden, ansteigenden, kreisbogenförmigen Nocken des Stutzens bewegbar sowie an einem Drehanschlag anlegbar sind, wobei ferne die freien Spannbügelenden einen inneren Ansatz oder eine gedachte Verlängerung seiner Mantelfläche in radialer Richtung überragen.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine falsche Ausrichtung von Symbolen auf einem Verschlussdeckel einer Serviceeinheit gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 zu vermeiden.
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Die Aufgabe ist durch eine Serviceeinheit zur Betriebsmittelergänzung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Beim Aufsetzen des Verschlussdeckels werden zum Beispiel Federzungen, die an dem Verschlussdeckel ausgebildet sind, in Einführausnehmungen eingeführt, die zwischen Bajonettrampen an einer die Einfüllöffnung begrenzenden Struktur vorgesehen sind. Herkömmliche Bajonettverschlüsse können in zwei um 180 Grad zueinander versetzten Lagen aufgesetzt und verdreht werden, um den Bajonettverschluss zu aktivieren. Durch die erfindungsgemäße Lagecodierung wird eine dieser Lagen gesperrt. Eine der brückenartigen Strukturen hat in radialer Richtung vorzugsweise eine etwa um die Hälfte geringere Ausdehnung als die diametral angeordnete brückenartige Struktur.
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Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Serviceeinheit ist dadurch gekennzeichnet, dass der Bajonettverschluss asymmetrisch ausgeführt ist. Der Bajonettverschluss ist vorzugsweise in sich asymmetrisch, um sicherzustellen, dass der Verschlussdeckel nur in genau einer Lage aufgesetzt werden kann, bevor er verdreht wird.
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Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Serviceeinheit ist dadurch gekennzeichnet, dass zwischen einem Deckelgrundkörper des Verschlussdeckels und den brückenartigen Strukturen eine Federeinrichtung angeordnet ist, die mit Bajonettrampen zusammenwirkt, welche die Einfüllöffnung begrenzen. Die Federeinrichtung sorgt dafür, dass der Verschlussdeckel beim Verdrehen verspannt wird, um ihn sicher in einer Schließstellung zu halten. Gegebenenfalls kann die Federeinrichtung mit einer Rasteinrichtung kombiniert sein, um den Verschlussdeckel in seiner Schließstellung zu verrasten.
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Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Serviceeinheit ist dadurch gekennzeichnet, dass die Federeinrichtung Federzungen aufweist, die sich zwischen dem Deckelgrundkörper des Verschlussdeckels und den brückenartigen Strukturen radial nach außen erstrecken. Die Federzungen ragen in radialer Richtung über die brückenartigen Strukturen hinaus.
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Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Serviceeinheit ist dadurch gekennzeichnet, dass in Umfangsrichtung zwischen den Bajonettrampen Einführausnehmungen für die Federzungen vorgesehen sind. Beim Aufsetzen werden die Federzungen durch die Einführausnehmungen hindurch geführt.
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Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Serviceeinheit ist dadurch gekennzeichnet, dass eine der Einführausnehmungen für die Federzungen mit einer Störkontur versehen ist. Die Störkontur wirkt vorzugsweise mit einer der brückenartigen Strukturen zusammen.
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Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Serviceeinheit ist dadurch gekennzeichnet, dass die Störkontur radial nach innen eine Ausdehnung aufweist, die mit den Ausdehnungen der brückenartigen Strukturen radial nach außen abgestimmt ist, um die Lagecodierung des Bajonettverschlusses darzustellen. Die brückenartige Struktur mit der in radialer Richtung geringeren Ausdehnung wird auch als kurze brückenartige Struktur bezeichnet. Analog wird die andere brückenartige Struktur auch als lange brückenartige Struktur bezeichnet. Gemäß einem wesentlichen Aspekt der Erfindung kann nur die kurze brückenartige Struktur beim Aufsetzen des Verschlussdeckels an der Störkontur vorbei bewegt werden.
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Die Erfindung betrifft des Weiteren einen Verschlussdeckel und/oder eine Serviceschale einer vorab beschriebenen Serviceeinheit.
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Die Erfindung betrifft darüber hinaus ein Kraftfahrzeug mit einer vorab beschriebenen Serviceeinheit.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, in der unter Bezugnahme auf die Zeichnung ein Ausführungsbeispiel im Einzelnen beschrieben ist. Es zeigen:
- 1 eine erfindungsgemäße Serviceeinheit mit einem Verschlussdeckel in der Draufsicht;
- 2 den Verschlussdeckel aus 1 von oben;
- 3 den Verschlussdeckel aus 1 von unten ohne Lagecodierung;
- 4 die Serviceeinheit aus 1 ohne Verschlussdeckel;
- 5 eine perspektivische Darstellung einer Stützstruktur des Verschlussdeckels beim Aufsetzen oder Ansetzen des Verschlussdeckels im Bereich einer Einfüllöffnung;
- 6 die gleiche Darstellung wie in 5 nach dem Schließen eines Bajonettverschlusses und
- 7 die gleiche Darstellung wie in 6 aus einer anderen Perspektive.
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In 1 ist eine Serviceeinheit 1 mit einer Serviceschale 2 in der Draufsicht dargestellt. Die Serviceschale 2 umfasst eine Funktionsöffnung 4 und eine Einfüllöffnung 5 zum Einfüllen von Betriebsmittel, insbesondere Öl. Die Einfüllöffnung 5 ist durch einen Verschlussdeckel 8 verschlossen. Durch Verdrehen des Verschlussdeckels 8 in Richtung eines Pfeils 10 kann ein Bajonettverschluss geöffnet und der Verschlussdeckel 8 von der Einfüllöffnung 5 abgenommen werden.
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Die Serviceeinheit 1 ist vorzugsweise innerhalb eines Kraftfahrzeugs, beispielsweise im Gepäckraum oder im Motorraum, angeordnet, und weist für die Betriebsmittelergänzung einen Einfüllstutzen auf, beispielsweise für Kühlflüssigkeit der Antriebsmaschine, sowie eine den Befüllstutzen zumindest teilweise umgebende Auffangschale, die dazu dient, bei der Betriebsmittelergänzung verschüttete Flüssigkeit aufzufangen und vorzugsweise über einen Ablauf abzuleiten.
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In den 2 und 3 ist der Verschlussdeckel 8 von oben und von unten dargestellt. Der Verschlussdeckel 8 umfasst einen Deckelgrundkörper 20, der im Wesentlichen die Gestalt einer Kreisscheibe aufweist. Auf seiner Oberseite weist der Deckelgrundkörper 20, wie man in 2 sieht, einen erhabenen Bereich 32 mit einem Ölkannensymbol auf. Das Ölkannensymbol informiert darüber, dass in die von dem Verschlussdeckel 8 verschlossene Einfüllöffnung Öl einzufüllen ist. Der erhabene Bereich 32 wird von zwei Angriffsflächen 33, 34 begrenzt, die das Anpacken und Verdrehen des Verschlussdeckels 8 zum Öffnen und Abnehmen desselben von der Einfüllöffnung erleichtern.
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Der Verschlussdeckel 8 umfasst des Weiteren eine zwei Federzungen 21, 22 umfassende Federeinrichtung 23. Die Federeinrichtung 23 ist zwischen dem Deckelgrundkörper 20 und einer Stützstruktur 24 des Verschlussdeckels 8 angeordnet. Die Stützstruktur 24 umfasst eine zentrale brückenartige Struktur 25 und zwei diametral angeordnete brückenartige Strukturen 26, 27. Die Federeinrichtung 23 ist so zwischen dem Deckelgrundkörper 20 und der Stützstruktur 24 angeordnet, dass sich die beiden Federzungen 21, 22 zwischen dem Deckelgrundkörper 20 und den brückenartigen Strukturen 26, 27 hindurch in entgegengesetzten Richtungen radial nach außen erstrecken.
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In 3 sieht man, dass der Verschlussdeckel 8 einen umgebogenen Umfangsrandbereich 28 aufweist, mit dem der Verschlussdeckel 8 beim Schließen der Einfüllöffnung einen Einfüllstutzen umgreift. Zur Abdichtung ist an der Unterseite des Verschlussdeckels 8 eine Dichtung 30 vorgesehen, welche die Schnittstelle zwischen dem Deckelgrundkörper 20 und dem Einfüllstutzen abdichtet.
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In 4 sieht man, dass sich der Einfüllstutzen 40 von der Serviceschale 2 zu einem (nicht dargestellten) Betriebsmittelaufnahmebehälter erstreckt. Die Einfüllöffnung 5 wird von zwei Bajonettrampen 41, 42 begrenzt, die zur Darstellung des Bajonettverschlusses mit den freien Enden der Federzungen 21, 22 zusammenwirken.
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Die Bajonettrampen 41, 42 haben in der Draufsicht im Wesentlichen die Gestalt von Kreisbögen. In Umfangsrichtung zwischen den Bajonettrampen 41, 42 sind Einführausnehmungen 45, 46 ausgespart, die ein Einführen der Federzungenenden beim Aufsetzen des Verschlussdeckels 8 auf die Einfüllöffnung 5 ermöglichen.
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Gemäß einem wesentlichen Aspekt der Erfindung ist die Einführausnehmung 45 größtenteils durch eine Störkontur 48 verdeckt. Die Störkontur 48 hat in der Draufsicht im Wesentlichen die Gestalt eines Kreisbogens, der sich in Umfangsrichtung zwischen den Bajonettrampen 41 und 42 oberhalb der Einführausnehmung 45 erstreckt.
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In den 5 bis 7 sind nur die Federeinrichtung 23 und die Stützstruktur 24 ohne den Rest des Verschlussdeckels 8 dargestellt, um das Zusammenwirken dieser Elemente mit den Bajonettrampen 41, 42 und der Störkontur 48 zur Darstellung der Lagecodierung des Bajonettverschlusses sichtbar zu machen.
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In den 5 bis 7 sieht man, dass die brückenartigen Strukturen, die in 3 mit 26 und 27 bezeichnet sind, nicht, wie in 3 gezeigt ist, symmetrisch ausgeführt sind, sondern gemäß einem weiteren wesentlichen Aspekt asymmetrisch ausgeführt sind.
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In den 5 bis 7 sieht man, dass die brückenartige Struktur 26' in Richtung einer Radialen, welche die brückenartigen Strukturen 26' und 27 miteinander verbindet, eine geringere Ausdehnung als die brückenartige Struktur 27 aufweist. Daher wird die brückenartige Struktur 26' auch als kurze brückenartige Struktur bezeichnet. Analog wird die brückenartige Struktur 27 auch als lange brückenartige Struktur bezeichnet.
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Durch die asymmetrischen brückenartigen Strukturen 26', 27 wird zusammen mit der Störkontur 48 der somit ebenfalls asymmetrisch ausgeführten Einfüllöffnung 5 auf einfache Art und Weise eine Lagecodierung ermöglicht, die ein korrektes Aufsetzen des Verschlussdeckels 8 auf die Einfüllöffnung 5 nur in genau einer Lage zulässt.
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In 5 sieht man, dass die kurze brückenartige Struktur 26' so ausgeführt und bemessen ist, dass sie sich beim Aufsetzen des Verschlussdeckels 8 auf die Einfüllöffnung 5 radial innen an der Störkontur 48 vorbei bewegen kann. Die lange brückenartige Struktur 27 kann sich ohne weiteres in die Einführausnehmung 46 hinein bewegen, nicht aber in die teilweise von der Störkontur 48 verdeckte Einführöffnung 45.
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Nach dem in 5 angedeuteten Aufsetzen des Verschlussdeckels 8 auf die Einführöffnung 5 muss der Verschlussdeckel 8 gegen den Uhrzeigersinn verdreht werden. Durch Verdrehen des Verschlussdeckels 8 und das Zusammenwirken der Federzungenenden der Federeinrichtung 23 mit den Bajonettrampen 41, 42 wird der Verschlussdeckel 8 sicher in einer Verschlussstellung gehalten.
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In den 6 und 7 ist der Verschlussdeckel 8 beziehungsweise die Stützstruktur 24 in der Schließstellung dargestellt. In der Schließstellung kommt die lange brückenartige Struktur 27 an der Störkontur 48 zur Anlage.