-
Die Hülle der bekannten Foliengewächshäuser/Folienzelte besteht aus einer Lage transparenter Plastikfolie (
DE 00 0002 734 392 A1 )/(
DE 00 0007 626 173 U ) oder Gitterfolie, teilweise auch kombiniert mit Luftpolsterfolie, teilweise auch aus 2 Lagen transparenter Plastikfolie (
DE 00 0009 101 933 U1 ) oder Gitterfolie. Diese Foliengewächshäuser benötigen für die Überwinterung frostempfindlicher Pflanzen einen unverhältnismäßig hohen Heizenergiebedarf. Auch das optische Erscheinungsbild dieser Foliengewächshäuser ist für den anspruchsvollen Hausgarten/Ziergarten zur mindestens 5-monatigen Überwinterung in Deutschland von z. B. mediterranen Pflanzen ungeeignet.
-
Der im Patentanspruch 1–8 angegebenen Erfindung liegt das Problem zugrunde, dass alle bekannten Folienzelte für die Überwinterung von frostempfindlichen Pflanzen im Freien nur eingeschränkt geeignet sind, da sie einen sehr hohen Bedarf an Heizenergie haben, um auch bei strengem Frost (z. B. –15°C bis –20°C) das erforderliche Temperaturniveau im Inneren des Zeltes frostfrei zu halten. Als weiteres Problem, welches der Erfindung zugrunde liegt, ist die sehr eingeschränkte Haltbarkeit und die fragwürdige optische Erscheinung dieser Folienzelte im Hinblick auf einen anspruchsvollen Hausgarten/Ziergarten zu nennen.
-
Diese Probleme werden durch die in den Patentansprüchen 1–8 aufgeführten Merkmalen gelöst. Der hohe Wärmeisolationswert dieser 3-schichtig aufgebauten Zelthülle gewährleistet eine erhebliche Einsparung von Heizenergie. Die robuste und optional auch bedruckbare Plane für die Außenschicht der Zelthülle ermöglicht die Entwicklung langfristig haltbarer und optisch attraktiver Kälteschutzzelte.
-
Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, dass durch den 3-schichtigen Hüllenaufbau zwischen Außenhülle und Innenhülle ein Abstand haltendes, hoch isolierendes Faservlies als 3. Schicht eingebracht wird. Dieses isolierende Faservlies (z. B. Polyestervlies) wird je Hüllensegment umlaufend wasserdicht zwischen Außenhülle und Innenhülle eingeschweißt. Durch die damit verbundene erhebliche Verbesserung der Isoliereigenschaften kann die erforderliche Heizenergiemenge sehr stark reduziert werden.
-
Bereits bei einer Polyestervlies-Stärke von 20 mm kann die Heizenergiemenge gegenüber Folienzelten mit Luftpolsterfolie um über 50% reduziert werden.
-
Das isolierende Polyestervlies übersteht z. B. auch Druck- oder Quetschbelastungen, wie sie bei Transport oder Zeltaufbau vorkommen können, völlig unbeschadet. Luftpolsterfolie hingegen trägt bei derartigen Belastungen schwerste dauerhafte Schäden davon.
-
Je nach Anwendung oder Erfordernis kann die Dicke und/oder das Raumgewicht des isolierenden Faservlieses und damit die Isolierleistung konstruktiv weitgehend frei gewählt werden.
-
Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass mit dem in der Erfindung erwähnten Hüllenaufbau langfristig haltbare und optisch sehr attraktive Überwinterungszelte für den anspruchvollen Ziergartenfreund realisiert werden können. Der Gartenfreund wird in die Lage versetzt, mediterrane Pflanzen wie z. B. Zitrone, Orange, Olive, Feige oder Oleander, aber auch Palmen, direkt in den Gartenboden einzupflanzen. Dort können diese auch im Winter bei strengem Frost mit dem erfindungsgemäßen Kälteschutzzelt gefahrlos bei geringer Beheizung mit minimalen Heizenergiekosten verbleiben. Das Einlagern und Schleppen schwerer Pflanzenkübel kann entfallen. Der 3-schichtige Zelthüllenaufbau gewährleistet auch ausreichend Licht für die Pflanzenüberwinterung, was in Kellerräumen oder Garagen oft nicht sichergestellt ist. Gleichzeitig bietet dieses Kälteschutzzelt ein sehr attraktives Erscheinungsbild als „Winterersatz” für den sommerlichen Anblick dieser Pflanzen. Die Zelthülle kann mit einem dekorativen Motivaufdruck versehen werden.
-
Die vorteilhafte Ausgestaltung dieses Überwinterungszeltes für frostempfindliche Pflanzen sieht vor, dass das Zelt ähnlich einem Campingzelt mit steckbarem Zeltgestänge und wenigen Hüllensegmenten sehr einfach und schnell aufzubauen ist und mit Abspannschnüren gegen Wind gesichert werden kann. Öffnungen mit z. B. Reißverschlüssen erlauben den Zugang und die Belüftung. Die einzelnen Hüllensegmente können mit Klettbandlaschen sicher am Zeltgestänge befestigt werden. Eine zugluftdichte Verbindung der einzelnen Hüllensegmente kann z. B. mit Klettverschlussbändern erfolgen. Um am Bodenabschluss Zugluft zu vermeiden, ist ein Bodenstreifen/Faulstreifen wie bei Dauercamper-Vorzeiten vorgesehen. Beim Dach ist eine pyramidale Form ideal, damit Regen und Schnee zwangsweise abgleiten und keine unnötigen Lasten erzeugt werden können.
-
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den beigefügten Zeichnungen dargestellt und wird im Folgenden näher beschrieben.
-
Es zeigen
-
1 Zeltgerüst aus steckbaren Zeltstangen.
-
2 Segmente der Zelthülle.
-
3 Schematischer Aufbau der Zelthülle
-
1 zeigt das Zeltgerüst aus steckbaren Zeltstangen 1 mit einem möglichen 6-eckigen Grundriss und pyramidenförmigem Dach. Praxisgerecht liegt die Gesamthöhe des Zeltgerüstes bei ca. 2,0 m bis 3,5 m. Beim fertig aufgebauten Kälteschutzzelt befindet sich das Zeltgerüst innen.
-
2 zeigt eine mögliche Aufteilung der in diesem Beispiel 6-eckigen Zelthülle in einzelne Segmente. Bei diesem Beispiel besteht die gesamte Zelthülle aus einem Dachsegment 2 und wegen einfacherer Handhabung aus zwei Mantelsegmenten 4.
-
Das in diesem Ausführungsbeispiel 6-eckige Dachsegment 2 kann als 1-teilige Haube verschweißt werden, um eine perfekte Dichtigkeit zu garantieren. Die Überstände 3 besitzen auf ihrer Innenseite umlaufend Klettverschlussbänder, welche bei allen sechs Überständen die zugluftfreie Verbindung zu den Mantelsegmenten 4 bilden.
-
Die Mantelsegmente 4 besitzen oben umlaufend auf der Außenseite ebenfalls Klettverschlussbänder 5, um die zugluftfreie Verbindung zu den Überständen von Dachsegment 2 zu bilden. Die Mantelsegmente 4 besitzen an einem vertikalen Ende auf der Außenseite, am anderen vertikalen Ende auf der Innenseite Klettverschlussbänder 5. So lassen sich die beiden Mantelsegmente 4 zugluftfrei miteinander verbinden. Beide Mantelsegmente sind in diesem Beispiel baugleich. Jedes Mantelsegment 4 besitzt eine Tür-/Lüftungsöffnung, welche sich mit Reißverschluss 6 öffnen und schließen lässt. Am unteren Ende der Mantelsegmente 4 befindet sich der überstehende Bodenstreifen 7, um eine zugluftfreie Verbindung zum Erdboden zu gewährleisten. Die Schlaufen 8 erlauben eine Befestigung von Abspannschnüren an jeder Zeltecke, um das Zelt gegen Wind zu sichern. Die Mantelsegmente 4 werden auf der Zeltinnenseite mit zahlreichen Klettbandlaschen 9 am Zeltgestänge befestigt.
-
3 zeigt einen schematischen Schnitt durch den 3-schichtigen Aufbau der Zelthülle.
-
Die Außenhülle 10 besteht aus witterungsresistentem, verschweißfähigem Material wie z. B. gewebeverstärkter leichter LKW-Plane, optional mit bedruckbarer Oberfläche. Dieses Material garantiert extreme Robustheit und sehr lange Lebensdauer bei ausreichender Lichtdurchlässigkeit. Aber auch andere Planen oder Folienartige Materialien mit robusten Bewitterungseigenschaften, einer ausreichenden Lichtdurchlässigkeit und Verschweißfähigkeit/Vernähbarkeit können für die Außenhülle 10 zur Anwendung kommen.
-
Die Innenhülle 11 besteht z. B. aus verschweißfähiger, transparenter Kunststofffolie.
-
Das isolierende Faservlies 12 besteht z. B. aus 20 mm starkem, weißem Polyestervlies. Dieses stellt die eigentliche Isolierung der Zelthülle dar und hat aus diesem Grund auch die zusätzliche Aufgabe, Außenhülle 10 und Innenhülle 11 entsprechend auf Abstand zu halten, bei diesem Beispiel 20 mm. Die Stärke des Faservlieses 12 kann den Isoliererfordernissen konstruktiv entsprechend größer oder kleiner als die 20 mm in diesem Beispiel erfolgen. Umlaufend am Zelthüllen-Randbereich und im Bereich entlang der Reißverschlüsse sind Außenhülle 10 und Innenhülle 11 mit dem dazwischen liegenden Faservlies 12 an der Schweißnaht 13 miteinander wasserdicht verschweißt. Dadurch ist das isolierende Faservlies 12 hermetisch dicht zwischen Außenhülle 10 und Innenhülle 11 eingeschlossen. Im Bereich der Schweißnaht 13 können die Reißverschlüsse angenäht werden.
-
Der untere Teil von 3 zeigt die Möglichkeit einer Scharnierschweißnaht 14. Damit lässt sich der 3-schichtige Zelthüllenverbund an gewünschten Bereichen gelenkartig gestalten, um z. B. eine Faltung gezielt zu positionieren.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- DE 000002734392 A1 [0001]
- DE 000007626173 [0001]
- DE 000009101933 U1 [0001]