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Die Erfindung betrifft ein Einhängegestell für ein Gargerät.
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Bei Profi-Gargeräten, wie sie beispielsweise in Großküchen und für die Großgastronomie eingesetzt werden, kann der Garraum automatisiert gereinigt werden. Zu dem Zweck wird Wasser, das mit einem Reinigungsmittel versehen ist, so im Garraum verteilt und umgewälzt, dass alle Flächen möglichst gleichmäßig gereinigt werden. Im Idealfall verbleibt nach Abschluss des Reinigungsvorgangs keinerlei Reinigungsflüssigkeit im Garraum, sondern läuft vollständig von allen Flächen ab.
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Im Inneren des Garraums befindet sich üblicherweise das Einhängegestell, das allgemein ausgedrückt mehrere Paare von auf demselben Niveau angeordneten Einhängeschienen aufweist, die jeweils eine Einschubebene definieren. In eine solche Einschubebene können Zubehörteile eingeschoben werden, beispielsweise Backbleche, Gargutträger oder Grillplatten. Dabei sind die Einhängeschienen so angeordnet, dass sich der Auflageschenkel im Wesentlichen horizontal (oder geringfügig zur Mitte des Garraums hin abfallend) erstreckt, während der Befestigungsschenkel an vertikal verlaufenden Trägern des Einhängegestells angebracht ist.
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Da sich der Auflageschenkel der Einhängeschienen im Wesentlichen waagrecht erstrecken muss, um die Zubehörteile aufnehmen zu können, lässt es sich nicht vermeiden, dass dort am Ende eines Reinigungsvorgangs Reinigungsflüssigkeit verbleibt. Wenn die Reinigungsflüssigkeit abtrocknet, bleiben leichte Flecken zurück, die nicht immer pH-neutral sind, da in der Reinigungsflüssigkeit Klarspülerreste enthalten sein können.
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Aus der
EP 1 321 719 A1 ist das Problem von Rückständen der Reinigungsflüssigkeit bereits angesprochen. Dort ist zur Vermeidung von Rückständen gemäß einer Ausführungsform vorgesehen, dass anstelle von profilierten Einhängeschienen Drahtbügel verwendet werden, die einen kreisförmigen Querschnitt haben. Eine weitere Ausführungsform zeigt Einhängeschienen, bei denen der Auflageschenkel nicht exakt waagrecht angeordnet ist, sondern schräg nach unten abfällt. In der Theorie sollte erwartet werden, dass auf diese Weise verhindert werden kann, dass nach Abschluss des Reinigungsvorgangs Rückstände der Reinigungsflüssigkeit auf den Einhängeschienen verbleiben. Allerdings ist in diesem Dokument explizit angesprochen, dass bei geneigten Schenkeln die Oberfläche profiliert werden soll, um ein zu rasches Abfließen der Reinigungsflüssigkeit zu vermeiden. Unter praktischen Gesichtspunkten kann darüber hinaus der Auflageschenkel eine Einhängeschiene nicht beliebig stark schräg nach unten abfallen, da sich ab einem gewissen Grad an Neigung eine unerwünschte Klemmwirkung ergibt.
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Ferner zeigt die US 2009 / 0 200 906 A1 einen Ofen mit einem Einschub, Seitenwänden und Vorsprüngen, die an gegenüberliegenden Seitenwänden angeordnet sind und eine im Wesentlichen flache Oberfläche definieren. Der Einschub ist auf gegenüberliegenden Vorsprüngen angeordnet und jeder Vorsprung weist ein gewelltes oder gerades Mittel- und Hinterteil auf. Die Vorsprünge sind durch Ausbuchtungen in den Seitenwänden des Ofens gebildet.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein Einhängegestell zu schaffen, auf dem sich möglichst wenig Rückstände der Reinigungsflüssigkeit halten können, die jedoch hinsichtlich ihrer Funktionalität zu keinerlei Einschränkungen oder Komforteinbußen führt, insbesondere beim Einschieben von Zubehörteilen.
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Zur Lösung der oben genannten Aufgabe ist ein Einhängegestell mit den Merkmalen gemäß Anspruch 1 vorgesehen. Dieses Einhängegestell zeichnet sich dadurch aus, dass es in bekannter Weise verschiedene Zubehörteile aufnehmen kann, während zusätzlich gewährleistet ist, dass keine Rückstände der Reinigungsflüssigkeit auf den Einhängeschienen verbleiben.
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Die Erfindung beruht auf dem Grundgedanken, die Einhängeschiene in ihrer Struktur unverändert zu belassen, also insbesondere einen durchgehenden Auflageschenkel zu verwenden, jedoch mit den Ablaufvertiefungen zu gewährleisten, dass die Reinigungsflüssigkeit vom Auflageschenkel abfließt. Dies kann unterstützt werden durch ein Reversieren des Gebläses des Gargeräts, sodass durch die sich ändernden Strömungsverhältnisse im Garraum etwaige Reste der Reinigungsflüssigkeit entlang der Längsrichtung der Einhängeschienen in der einen oder anderen Richtung vorangeblasen werden, sodass sie automatisch auf die nächste Ablaufvertiefung treffen und dann abgeführt werden. Die Ablaufvertiefungen führen dabei weder zu einer Verringerung der Stabilität der Einhängeschiene, noch beeinträchtigen sie das Einschieben von Zubehörteilen in die entsprechenden Einschubebenen. Selbst wenn die Zubehörteile schräg oder verkantet eingeschoben werden, weist die Einhängeschiene keinerlei Kanten auf, an denen die Zubehörteile hängen bleiben könnten.
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Vorzugsweise ist vorgesehen, dass sich der Boden jeder Ablaufvertiefung zum Außenrand hin kontinuierlich absenkt. Dies gewährleistet, dass auch innerhalb der Vertiefung keinerlei Reste der Reinigungsflüssigkeit stehen bleiben.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass sich die Ablaufvertiefungen, in der Ebene des Auflageschenkels betrachtet, zum Außenrand hin erweitern. Dies ist fertigungstechnisch vorteilhaft, da zum Befestigungsschenkel hin weniger Material verformt werden muss, um die Ablaufvertiefungen herzustellen.
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Gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Ablaufvertiefungen sich bis in den Befestigungsschenkel erstrecken. Diese Gestaltung führt zu einer Erhöhung der Stabilität der Einhängeschiene, da die Ablaufvertiefung nach Art einer Sicke im Bereich des Übergangs vom Auflageschenkel zum Befestigungsschenkel wirkt.
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Gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass sich zwischen benachbarten Ablaufvertiefungen ein ebener Abschnitt des Auflageschenkels befindet, der sich bis zum Außenrand des Auflageschenkels erstreckt. Bei dieser Ausführungsform steht eine vergleichsweise große, ebene Fläche zur Verfügung, auf der die Zubehörteile geführt werden.
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Gemäß einer alternativen Ausgestaltung ist vorgesehen, dass benachbarte Ablaufvertiefungen am Außenrand des Auflageschenkels unmittelbar ineinander übergehen. Diese Ausführungsform zeichnet sich dadurch aus, dass die Ablaufvertiefungen einen vergleichsweise großen Anteil an der Gesamtfläche des Auflageschenkels einnehmen, sodass die Wahrscheinlichkeit verringert ist, dass Rückstände der Reinigungsflüssigkeit auf dem Auflageschenkel verbleiben.
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Vorzugsweise sind die Einhängeschienen aus Metallblech ausführt. Dieses Material hat sich sowohl hinsichtlich seiner Beständigkeit gegen die im Garraum anzutreffenden Medien als auch im Hinblick auf die Fertigung bewährt; die Einhängeschienen können mit geringem Aufwand durch Stanzen und Biegen oder aus einem Profilteil hergestellt werden.
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Vorzugsweise ist dabei vorgesehen, dass die Ablaufvertiefungen durch plastisch verformte Abschnitte des Auflageschenkels gebildet sind. Dies ermöglicht, die Ablaufvertiefungen mit geringem Aufwand herzustellen.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand verschiedener Ausführungsformen beschrieben, die in den beigefügten Zeichnungen dargestellt sind. In diesen zeigen:
- - 1 in einer schematischen, perspektivischen Ansicht ein erfindungsgemäßen Einhängegestell, das mit Einhängeschienen versehen ist;
- - 2 in einer vergrößerten, abgebrochenen Ansicht eine Einhängeschiene, die beispielhaft mit mehreren unterschiedlichen Ablaufvertiefungen versehen ist;
- - 3 einen Schnitt entlang der Ebene III-III von 2; und
- - 4 einen Schnitt entlang der Ebene IV-IV von 2.
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In 1 ist ein Einhängegestell 10 gezeigt, das dafür vorgesehen ist, im Innenraum eines Gargeräts angeordnet zu werden, insbesondere im Innenraum eines Profi-Gargeräts für Großküchen und Gastronomie. Das Einhängegestell weist vier vertikal verlaufende Träger 12 sowie zehn Paare von Einhängeschienen 14 auf. Die Einhängeschienen haben jeweils einen L-förmigen Querschnitt, sodass ein Befestigungsschenkel 16 und ein Auflageschenkel 18 gebildet sind (siehe auch 2). Die Einhängeschienen 14 sind mit ihrem Befestigungsschenkel 16 an jeweils zwei Trägern 12 angebracht, sodass sie sich etwa waagrecht erstrecken, wenn die Träger 12 mit Haken 20 oder ähnlichen Gestaltungen im Inneren des Gargeräts angebracht sind. Die sich jeweils auf demselben Niveau gegenüberliegenden Einhängeschienen 14 definieren dabei Einschubebenen, in die Zubehörteile 22 eingeschoben werden können. Beim gezeigten Ausführungsbeispiel sind diese Zubehörteile 22 in die unterste und in die dritte Einschubebene von unten eingeschoben.
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Der Vollständigkeit halber wird darauf hingewiesen, dass das Einhängegestell 10 mit mehr oder weniger Einschubebenen ausgeführt sein kann, als dies in 1 gezeigt ist, und dass die Einhängeschienen 14 zusätzlich zum Befestigungsschenkel und dem Auflageschenkel 18 noch weitere Schenkel aufweisen können, beispielsweise einen sich ausgehend vom oberen Rand des Befestigungsschenkels 16 waagrecht erstreckenden Schenkel, mit dem sich dann insgesamt ein C-förmiger Querschnitt ergibt.
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Der Auflageschenkel 18 der Einhängeschienen 14 ist mit mehreren Ablaufvertiefungen 24, 26, 28, 30 versehen, die beispielhaft in 2 dargestellt sind. Allen Ablaufvertiefungen 24, 26, 28, 30 ist gemeinsam, dass sie einen Boden 32 aufweisen, der vom Übergang zwischen dem Befestigungsschenkel 16 und dem Auflageschenkel 18 zum Außenrand 34 des Auflageschenkels 18 hin abfällt. Der Außenrand 34 ist die Stirnseite des Auflageschenkels 18, die im Wesentlichen parallel zum Befestigungsschenkel 16 und auch parallel zu einer Biegekante 36 zwischen dem Auflageschenkel 18 und dem Befestigungsschenkel 16 verläuft.
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Die Ablaufvertiefung 24 hat die Form eines Ellipsenabschnittes, wobei der Scheitelpunkt der Biegekante 36 dem Befestigungsschenkel 16 zugewandt ist, jedoch im Abstand von diesem liegt. Wie am Verlauf des Außenrandes 34 zu sehen ist, ist der Boden der Ablaufvertiefung 24 gekrümmt, wobei die größte Tiefe, also der größte Abstand von der Ebene des Auflageschenkels 18, am Außenrand 34 vorliegt.
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Die Ablaufvertiefung 26 unterscheidet sich von der Ablaufvertiefung 24 dadurch, dass ihre Ränder gerade ausgeführt sind, sodass die Ablaufvertiefung 26 in der Draufsicht eine dreieckige Form hat. Ferner liegt die Spitze des Dreiecks an der Biegekante 36 (siehe auch 3).
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Die Ablaufvertiefung 28 entspricht hinsichtlich ihrer Grundform mit den gekrümmten Rändern im Wesentlichen der Ablaufvertiefung 24, wobei die Ablaufvertiefung 28 bis in den Befestigungsschenkel 16 hinein ausgeführt ist. Dadurch ergibt sich im Bereich der Biegekante 36 eine Art Sicke (siehe auch 4), die zur Versteifung des Auflageschenkels 18 relativ zum Befestigungsschenkel 16 beiträgt.
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Die Ablaufvertiefungen können in Abhängigkeit von den jeweiligen Anforderungen variiert werden. So kann die Außenkontur, also der Übergang von den ebenen, nicht vertieften Abschnitten des Auflageschenkels 18 zum Boden 32 der Ablaufvertiefungen, mit abweichender Gestalt ausgeführt werden. Beispielsweise ist denkbar, dass die Außenränder jeder Ablaufvertiefung parallel zueinander ausgeführt werden oder so schräg verlaufen, dass die Ablaufvertiefungen im Bereich der Biegekante breiter sind als im Bereich des Außenrandes 34. Wichtig ist nur, dass der Boden 32 zum Außenrand 34 hin nach unten geneigt ist. Auch kann die Breite der Ablaufgestaltung variiert werden. Dabei kann für jede Einhängeschiene durchgehend dieselbe Art von Ablaufvertiefung vorgesehen werden, oder es können unterschiedliche Ablaufvertiefungen an ein und derselben Einhängeschiene verwendet werden.
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Außerdem kann der Abstand zwischen benachbarten Ablaufvertiefungen in der gewünschten Weise gewählt werden. In 1 ist für die oberste Einhängeschiene 14 beispielhaft dargestellt, dass mehrere identische Ablaufvertiefungen 24 mit konstantem Abstand voneinander angeordnet sind. Somit verbleibt zwischen benachbarten Ablaufvertiefungen 24 ein vergleichsweise langer, ebener Bereich des Auflageschenkels 18, der zur Führung der Zubehörteile zur Verfügung steht. Die Ablaufvertiefungen können aber auch unmittelbar aneinander angrenzen, wie dies in 2 beispielhaft für die Ablaufvertiefungen 30 dargestellt ist. Bei dieser Ausgestaltung verbleiben nur vergleichsweise kleine Bereiche des ebenen Auflageschenkels 18 für die Führung der Zubehörteile.
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Die Einhängeschienen 14 bestehen aus Metall, sodass die Ablaufvertiefungen 24, 26, 28, 30 durch plastisches Verformen des Auflageschenkels 18, insbesondere durch Prägen, hergestellt werden können. Im Hinblick auf das gewünschte Abfließen der Reinigungsflüssigkeit hat sich herausgestellt, dass eine Neigung des Bodens 32 um mindestens etwa 10° relativ zur Waagrechten vorzusehen ist. Bei einer Breite in der Größenordnung von maximal 20 mm liegt somit der Außenrand 34 an der tiefsten Stelle jeder Ablaufvertiefung um etwa 5 mm unterhalb der Ebene des Auflageschenkels 18.
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Um zu verhindern, dass aufgrund der Kohäsionskräfte Tropfen der Reinigungsflüssigkeit am Übergang vom Boden 32 zum Außenrand 34 „hängen bleiben“, kann dort ein Radius eingeprägt werden, der zum vollständigen Abfließen der Reinigungsflüssigkeit führt. Es kann auch vorgesehen sein, dass der Übergang von den ebenen Abschnitten des Auflageschenkels 18 zu den Ablaufvertiefungen abgerundet ausgeführt ist. Auch dies unterstützt ein Abfließen der Reinigungsflüssigkeit in die Ablaufvertiefungen. Außerdem ist ein abgerundeter Übergang vorteilhaft beim Einschieben von Zubehörteilen in die Einhängeschienen, da die Zubehörteile auf keine Kanten treffen können, die einem sanften Einschieben entgegenstehen.