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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Reinigung eines Förderers für landwirtschaftliche Produkte, insbesondere Eier. Außerdem betrifft die Erfindung einen Förderer für landwirtschaftliche Produkte, insbesondere Eier.
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Transportsysteme für landwirtschaftliche Produkte insbesondere zum Transport innerhalb einer Produktionsstätte, sind für eine wirtschaftliche und reibungslose Produktion von großer Wichtigkeit. Für die Handhabung und den Transport von Eiern, insbesondere von Hühnereiern in Legefarmen, werden dabei Transport- bzw. Fördersysteme eingesetzt, an die besondere Anforderungen zu stellen sind.
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Die hier diskutierten Fördersysteme zeichnen sich durch ein umlaufendes Förderorgan aus, das beispielsweise als Förderband oder vorzugsweise als Förderkette ausgebildet ist. Die Förderkette besteht dabei aus einer Vielzahl Stangen gleicher Längsabmessungen, die an beiden Enden Kettenglieder aufweisen, die mit jeweils korrespondierenden Kettengliedern benachbarter Stangen in Eingriff stehen. Dazu sind die benachbarten Kettenglieder im Allgemeinen um jeweils 90° zum nächsten Kettenglied verdreht angeordnet. Der Abstand benachbarter Stangen ist dabei kleiner als der typische Minimaldurchmesser der kurzen Achse der zu transportierenden Eier. Somit liegen diese auf jeweils zwei Stangen auf, ohne dazwischen zu fallen. Um eine weichere Lagerung der Eier auf den im Wesentlichen horizontal verlaufenden Stangen zu ermöglichen, können diese jeweils mit einem stoßdämpfenden Überzug, beispielsweise aus Kunststoff, versehen sein.
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Das Fördersystem kann mit einer Vielzahl unterschiedlicher Elemente und separater Förderketten den lokalen Bedingungen der Produktionsstätte angepasst werden. Beispielsweise können Kurvensegmente, Steigungsabschnitte und ähnliches vorgesehen sein.
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Insbesondere um den lebensmittelrechtlichen Hygienevorschriften gerecht zu werden, ist es notwendig, das Fördersystem für Eier und dabei insbesondere das Förderorgan in regelmäßigen Abständen zu reinigen. Dazu kann beispielsweise eine aufwändige manuelle Reinigung erfolgen oder auch ein besenähnlicher Abstreifer im Bereich der Förderkette installiert werden. Dieser sorgt dafür, dass locker anhaftende Verunreinigungen, wie Federn oder Streugut, entfernt werden.
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Nachteilig an dem bekannten Reinigungsverfahren per Abstreifer ist, dass damit lediglich locker anhaftende Verunreinigungen entfernbar sind. Angetrocknete oder stark haftende Verunreinigungen, wie mikrobielle Anhaftungen, insbesondere von Mikroorganismen wie Bakterien, können damit nur unzureichend entfernt werden.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Reinigung eines Förderers für landwirtschaftliche Produkte, insbesondere Eier, zu schaffen, mit dem eine gegenüber dem Stand der Technik wesentlich verbesserte Reinigungswirkung erreicht wird.
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Ein Verfahren zur Lösung dieser Aufgabe weist die Maßnahmen des Anspruchs 1 auf. Demnach erfolgt die Reinigung des Förderorgans bzw. der Förderkette mittels eines Ultraschallreinigungsbades. Ein Ultraschallreinigungsbad löst Verunreinigungen von zu reinigenden Gegenständen, wie beispielsweise hier dem Förderorgan, indem Kavitationseffekte in dem durch Ultraschall erregten Bad ausgenutzt werden. Dies wird durch eine ausreichend große Amplitude der Schallwellen in dem Bad hervorgerufen, die zu einer spontanen Bildung und einem anschließenden Zerfall von Gasblasen führt. Die dadurch entstehenden Schockwellen lösen anhaftende Verunreinigungen von der Oberfläche des zu reinigenden Gegenstandes. Dabei kann die Reinigung insbesondere zumindest nahezu ohne manuellen Eingriff erfolgen.
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Vorzugsweise wird lediglich ein Teilabschnitt des Förderers bzw. des Förderorgans, insbesondere der Förderkette, in das Ultraschallreinigungsbad getaucht. Bevorzugt wird der übrige Abschnitt bzw. der Rest des Förderorgans außerhalb des Ultraschallreinigungsbades belassen. Vorzugsweise wird das Förderorgan mit einem Teilabschnitt durch das Ultraschallreinigungsbad geleitet, vorzugsweise kontinuierlich. Das umlaufende Förderorgan wird somit bei einem vollständigen Umlauf einmal vollständig durch das Ultraschallreinigungsbad bewegt. Dies bietet den Vorteil, dass lediglich ein vergleichsweise kleines Ultraschallreinigungsbad vorgesehen werden muss, um das Förderorgan zu reinigen. Insbesondere muss das Ultraschallreinigungsbad somit lediglich in Breite, Länge und Tiefe zur Aufnahme eines Abschnitts des Förderorgans bzw. der Förderkette geeignet sein. Vorzugsweise genügt dazu ein Volumen von etwa zwischen 50 l und 2000 l, vorzugsweise in etwa 200 l bis 500 l, bevorzugt etwa 250 l.
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Als Flüssigkeit für das Ultraschallreinigungsbad wird vorzugsweise Wasser verwendet. Wasser bietet den Vorteil der Kavitation mit entstehenden und wieder kollabierenden Gasblasen, woraus die Reinigungswirkung des Ultraschallbads resultiert. Insbesondere können der Flüssigkeit zusätzlich noch Reinigungsmittel, Desinfektionsmittel oder ähnliches zugegeben werden. Damit wird einerseits die Reinigungswirkung erhöht bzw. andererseits eine ergänzende Bekämpfung mikrobiologischer Verunreinigungen erreicht.
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Das Ultraschallreinigungsbad wird vorzugsweise in einem insbesondere fahrbaren Behälter deponiert. Das Behältnis wird zum Ermöglichen der Reinigung des Förderorgans derart in den Bereich des Förderorgans verfahren, dass zumindest ein Abschnitt des Förderorgans in das Ultraschallreinigungsbad eingetaucht werden kann. Umgekehrt kann das Behältnis nach Abschluss des Reinigungsvorgangs vorzugsweise wieder aus dem Bereich des Förderorgans wegbewegt werden. Somit lassen sich beispielsweise mit einem einzigen Reinigungsbad mehrere separate Förderorgane reinigen. Außerdem ist so das Ultraschallreinigungsbad auf einfache Weise selber reinigbar bzw. ersetzbar.
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In dem Ultraschallreinigungsbad werden Ultraschallwellen in der Flüssigkeit erzeugt. Dazu ist insbesondere wenigstens ein, vorzugsweise mehrere Ultraschallerzeuger bzw. Ultraschallschwinger vorgesehen. Die Flüssigkeit des Ultraschallreinigungsbads wird insbesondere wandseitig und/oder bodenseitig des Behältnisses der Ultraschallreinigungsbads durch den bzw. die Ultraschallerzeuger bzw. Ultraschallschwinger erregt. Die Ultraschallerzeuger bzw. Ultraschallschwinger werden dazu vorzugsweise durch eine zugehörige Steuerungs- bzw. Treibereinheit angesteuert und dazu mit vorzugsweise elektrischer Energie versorgt.
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Weiter bevorzugt wird das Ultraschallreinigungsbad auf eine vorgegebene Temperatur erhitzt bzw. auf dieser Temperatur gehalten. Die Temperatur beträgt vorzugsweise mehr als 50°C, bevorzugt zwischen 60°C und 100°C, weiter bevorzugt zwischen 70°C und 80°C. Insbesondere wird das Reinigungsbad zumindest zeitweise beheizt. Die Erhöhung der Temperatur gegenüber der Raumtemperatur sorgt einerseits für eine Verbesserung der Reinigungswirkung und andererseits für eine Abtötung von Keimen. Schließlich ergibt sich noch ein Trocknungseffekt für die aus dem Ultraschallreinigungsbad heraustretenden, gereinigten Förderkettenglieder.
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Weiter bevorzugt wird das Förderorgan durch wenigstens einen Abstreifer vorgereinigt und/oder nachgereinigt. Somit können grobe bzw. locker anhaftende Verunreinigungen insbesondere vorab entfernt werden, um das Ultraschallreinigungsbad nicht unnötig zu kontaminieren. Alternativ können bisher nicht vollständig durch das Reinigungsbad gelöste, aber dadurch eingeweichte Anhaftungen möglicherweise auf mechanischem Weg beseitigt werden, bevor beispielsweise in einem zweiten Durchlauf die Reste in dem Ultraschallreinigungsbad beseitigt werden. Weiter bevorzugt wird das Förderorgan insbesondere nach der Reinigung getrocknet, vorzugsweise mit einer Heißluft- bzw. Warmlufttrocknungsanlage.
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Besonders bevorzugt wird ein Abschnitt des Förderorgans bzw. eine Anzahl von Förderkettengliedern durch eine Auslenkeinheit auf eine vorzugsweise schleifenförmige Bahn ausgelenkt. Dazu weist das Auslenkorgan insbesondere wenigstens ein Umlenkorgan, wie insbesondere wenigstens eine Umlenkrolle oder Umlenkwalze, auf. Vorzugsweise sind drei oder sogar fünf Umlenkorgane vorgesehen. Damit kann ein (offener) schleifenförmiger bzw. U-förmiger Umlauf des Förderorgans im Bereich der Auslenkeinheit erreicht werden. Zwei Abschnitte des Förderorgans liegen vorzugsweise an einem zentralen Umlenkorgan an. Sie verlaufen dabei vorzugsweise parallel zueinander in gegenläufiger Richtung. Zusätzlich verlaufen diese beiden parallel zueinander angeordneten Abschnitte umgelenkt durch weitere, wenigstens zwei Umlenkorgane winklig zu den an diesen zusätzlichen Umlenkorganen benachbarten Abschnitten des Förderorgans. Die Auslenkeinheit mit den beiden parallelen Abschnitten des Förderorgans ist insbesondere in einer vertikalen Richtung ausgerichtet, insbesondere vertikal nach unten zeigend. Das zentrale Umlenkorgan ist dazu vorzugsweise an einem beweglich gelagerten Ausleger der Auslenkeinheit angeordnet, insbesondere an dessen Endbereich.
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Weiter bevorzugt wird das Förderorgan, insbesondere die Auslenkeinheit bzw. deren Ausleger mit dem umgelenkten Abschnitt des Förderorgans zum Reinigen in das Ultraschallreinigungsbad verlagert. Dazu wird das Bauteil vorzugsweise verschwenkt, verschoben oder insbesondere linear verfahren. Bevorzugt findet diese Bewegung in vertikaler Richtung statt. Bei einer Bewegung der Auslenkeinheit bzw. des Auslegers wird insbesondere das zentrale Umlenkorgan in der entsprechenden Richtung bewegt. Das um dieses Umlenkorgan herumlaufende Förderorgan bewegt sich dann entsprechend in derselben Richtung. Dazu kann es allerdings bevorzugt notwendig sein, dass das Förderorgan mittels einer vorzugsweise automatischen Spannvorrichtung zumindest leicht unter Spannung gehalten wird, sodass es an den Umlenkorganen anliegt.
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Das Förderorgan wird insbesondere im Bereich eines Untertrums ausgelenkt. Im Gegensatz zum Obertrum, auf dem die landwirtschaftlichen Produkte bzw. die Eier transportiert werden, läuft der Untertrum als Rücklauf des als geschlossene Schleife ausgebildeten Förderorgans leer. Wenn die Auslenkung in diesem Bereich erfolgt, kann prinzipiell eine Reinigung auch im laufenden Betrieb erfolgen. Die Auslenkeinheit zum Eintauchen eines zu reinigenden Abschnitts wird insbesondere im Bereich der Auslenkeinheit höhenverstellt.
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Die eingangs gestellte Aufgabe wird ebenfalls gelöst durch einen Förderer für landwirtschaftliche Produkte, insbesondere Eier, mit den Merkmalen des Anspruchs 10.
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Der Förderer weist vorzugsweise wenigstens ein bewegliches, insbesondere geschlossenes und/oder schräg umlaufendes Förderorgan, vorzugsweise ein Förderband oder eine Förderkette zum Fördern der landwirtschaftlichen Produkte auf. Er ist dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Abschnitt des Förderorgans derart in ein Ultraschallreinigungsbad eintauchbar bzw. mit einem Ultraschallreinigungsbad in Eingriff bringbar ist, dass das gesamte Förderorgan durch einen vollständigen Umlauf reinigbar ist. Das bedeutet, dass das Förderorgan, auch wenn es nur mit einem Abschnitt in den Ultraschallreinigungsbad angeordnet ist, durch den normalen umlaufenden Transport des Förderorgans über seine gesamte Länge gereinigt werden kann.
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Weiter bevorzugt ist dem Förderorgan eine Auslenkeinheit zugeordnet. Diese Auslenkeinheit ist insbesondere einem Untertrum des Förderorgans zugeordnet. Die Anordnung einer Auslenkeinheit im Untertrum, d. h. dem Rücklauf des Förderorgans, stört den normalen Betrieb des Förderers nicht, während eine Anordnung im Obertrum, auf dem die zu transportierenden landwirtschaftlichen Produkte, wie insbesondere Eier, abgelegt sind, jede Veränderung des Verlaufs störend ist. Im Bereich der Auslenkeinheit verläuft das Förderorgan vorzugsweise schleifenförmig bzw. U-förmig. Dies bedeutet, dass das Förderorgan lediglich einen Umweg entlanggeführt wird. Dazu verfügt die Auslenkeinheit vorzugsweise über wenigstens ein Umlenkorgan, insbesondere eine Umlenkrolle bzw. Umlenkwalze. Vorzugsweise wenigstens eine der Umlenkorgane ist als zentrales Umlenkorgan derart an einem Ausleger der Auslenkeinheit angeordnet, dass es das Förderorgan um 180° umlenkt. Somit verlaufen die zwei an das zentrale Umlenkorgan angrenzenden Abschnitte des Förderorgans zumindest nahezu parallel und gegenläufig zueinander bzw. zur Längserstreckung des Auslegers, also insbesondere schleifenförmig bzw. U-förmig. Das zentrale Umlenkorgan bzw. der Ausleger der Auslenkeinheit ist bzw. sind vorzugsweise höhenverstellbar. Somit wird ein Anheben bzw. Absenken der Auslenkeinheit bzw. deren Ausleger und damit des bzw. der ausgelenkten Abschnitte des Förderorgans erreicht. Zum Anheben bzw. Absenken des Auslegers bzw. des Umlenkorgans ist vorzugsweise eine insbesondere linear verschiebbare bzw. verschwenkbare Anordnung der Auslenkeinheit bzw. deren Ausleger vorgesehen. Das Anheben bzw. Absenken kann manuell oder auch motorisch erfolgen. Um ein Anliegen des Förderorgans an eine Umlenkrolle und im Übrigen einen sicheren Transport entlang der Förderstrecke des Förderers sicherzustellen, kann insbesondere eine Vorrichtung für den Längenausgleich bzw. zum Spannen des Förderorgans vorgesehen sein. Diese Vorrichtung kann in der Lage sein, die Längenänderung des Förderorgans durch Verschieben des Auslegers der Auslenkeinheit in die beiden Extremstellungen zu kompensieren. Alternativ ist das Förderorgan vorzugsweise lediglich in einer Stellung gespannt.
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Weiter bevorzugt ist die Auslenkeinheit bzw. deren Ausleger nach unten zeigend ausgerichtet, d. h. in einer zumindest nahezu vertikalen Richtung. Damit kann die verschiebbare bzw. verschwenkbare Auslenkeinheit insbesondere zum Einsetzen bzw. Eintauchen des Auslegers mit dem Abschnitt des Förderorgans in ein Reinigungsbad, insbesondere ein Ultraschallreinigungsbad abgesenkt werden bzw. zum Entfernen des Reinigungsbads entsprechend angehoben werden.
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Vorzugsweise ist dem Förderer mindestens ein Abstreifer zugeordnet. Ein solcher Abstreifer, der beispielsweise besenförmig oder ähnlich ausgebildet sein kann, dient zum Reinigen des Förderorgans von groben bzw. insbesondere leicht anhaftenden Verschmutzungen. Der Abstreifer kann in Bewegungsrichtung des Förderorgans vor und/oder nach dem Ultraschallreinigungsbad angeordnet sein. Im ersten Fall sorgt er für eine Vorreinigung des Förderorgans, um eine übermäßige Verschmutzung des Reinigungsbads zu verhindern. Anderenfalls können damit beispielsweise bereits angelöste, aber noch nicht vollständig entfernte Verschmutzungen nach Durchlaufen des Reinigungsbads entfernt werden.
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Besonders bevorzugt ist das Förderorgan kontinuierlich umlaufend ausgebildet. Somit kann für eine gleichmäßige Förderleistung gesorgt werden und andererseits kann gleichzeitig auch der Reinigungsprozess kontinuierlich durchgeführt werden. Durch die Anordnung des zu reinigenden Abschnitts im Untertrum des Förderorgans kann somit auch insbesondere eine Reinigung im laufenden Betrieb des Förderers erfolgen. Vorzugsweise ist wenigstens eine Antriebseinheit vorgesehen, um das Förderorgan anzutreiben. Somit kann die Reinigung zumindest nahezu vollautomatisch durchgeführt werden.
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Die eingangs genannte Aufgabe wird auch durch ein System aus einem Förderer, wie er oben beschrieben ist, und einem Ultraschallreinigungsbad gelöst. Das System ist dadurch gekennzeichnet, dass ein Abschnitt des Förderers bzw. des Förderorgans desselben vorzugsweise im Bereich der Auslenkeinheit in das Ultraschallreinigungsbad eintauchbar ist zur Reinigung des gesamten Förderorgans durch vorzugsweise kontinuierliches Umlaufen des gesamten Förderorgans. Das Ultraschallreinigungsbad wird insbesondere durch Ultraschallschwinger bzw. Ultraschallerzeuger zur Erzeugung der Reinigungswirkung erregt. Dazu wird eine Flüssigkeit, vorzugsweise Wasser, möglicherweise ergänzt durch Reinigungs-, Desinfektionsmittel oder ähnliches verwendet. Das Förderorgan durchläuft insbesondere durch einen vollständigen Umlauf auch das Ultraschallreinigungsbad vollständig. So wird sichergestellt, dass das gesamte Förderorgan in dem verhältnismäßig kleinen Ultraschallreinigungsbad gesäubert werden kann.
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Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im Folgenden anhand der Zeichnung näher beschrieben. In diesen zeigen:
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1 ein Ausschnitt aus einem Förderer mit einer Auslenkeinheit gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel in einer Schnittansicht,
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2 eine Darstellung des ersten Ausführungsbeispiels mit ausgefahrener Auslenkeinheit ohne Förderorgan in einer Seitenansicht,
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3 die Darstellung der 2 mit eingefahrener Auslenkeinheit,
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4 ein Ausschnitt aus einem Förderer gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel mit ausgefahrener Auslenkeinheit in einer Schnittansicht,
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5 die Darstellung der 4 mit eingefahrener Auslenkeinheit,
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6 die Darstellung der 4 in einer Seitenansicht,
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7 die Darstellung der 5 in einer Seitenansicht,
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8 eine perspektivische Ansicht des Förderers gemäß dem zweiten Ausführungsbeispiel mit ausgefahrener Auslenkeinheit,
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9 die Darstellung der 8 mit eingefahrener Auslenkeinheit, und
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10 eine Detailansicht der 8.
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Die 1 bis 3 zeigen ein erstes Ausführungsbeispiel der Erfindung. Dabei ist ein Ausschnitt eines Förderers 10 zu sehen, der zwei Fördersegmente 12 aufweist. Die Fördersegmente 12 sind in einer gemeinsamen Ebene horizontal verlaufend angeordnet. Da es sich um einen Abschnitt eines Förderers 10 handelt, können benachbarte separate, aber auch die Fördersegmente 12 sollen auch beispielsweise als Kurvensegmente, Steigungsabschnitte oder ähnliches ausgebildet sein.
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Im Inneren der Fördersegmente 12 wird als Förderorgan eine Förderkette 14 seitlich geführt. Des Weiteren zeigen die Figuren eine Auslenkeinheit 16, die die Förderkette 14 von ihrem horizontalen Verlauf innerhalb der Fördersegmente 12 auslenkt. Dazu sind mehrere Umlenkrollen 18, 20 und 22 vorgesehen.
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Die hier gezeigten Umlenkrollen 18, 20, 22 sind jeweils paarweise auf einer Achse 48 angeordnet. Die Umlenkrollen 18, 20, 22 selber dienen zur Führung der Förderkette 14, insbesondere von Kettengliedern 44 an Stäben 42. Alternativ können aber auch Umlenkwalzen oder ähnliches vorgesehen sein. Die Umlenkrollen 18, 20, 22 weisen eine Oberflächenprofilierung auf, die entsprechend mit der Förderkette 14 korrespondiert. Die Umlenkrollen 18, 20, 22 sind dabei jeweils als Paare auf eine gemeinsame Achse angeordnet, wenngleich hier nur von einer Rolle bzw. Umlenkrolle 18, 20, 22 gesprochen wird, sind im Allgemeinen beide gemeint. Im Übrigen ist der Aufbau wie vorstehend beschrieben. Im Wesentlichen gelten die folgenden Ausführungen auch für das erste Ausführungsbeispiel entsprechend.
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Die oberen Umlenkrollen 18 und 20 dienen dazu, die Förderkette 14 aus dem Bereich der Fördersegmente 12 zu einem zueinander parallelen, vertikalen Verlauf abzulenken. Dementsprechend sind jeweils zwei Umlenkrollen 18 und 20 vorgesehen. Die zentrale Umlenkrolle 22 befindet sich an einem unteren Endbereich eines Auslegers 24 der Auslenkeinheit 16. Die Förderkette 14 läuft um diese zentrale Umlenkrolle 22 herum, sodass sich insgesamt die beiden parallel verlaufenden Abschnitte 26 der Förderkette 14 ergeben.
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Der Ausleger 24 mit den beiden zu ihm parallelen Abschnitten 26 der Förderkette 14 verläuft zum überwiegenden Teil im Inneren eines grundsätzlich zu beweglichen, hier aber an dieser Stelle platzierten Behältnisses 28 für ein Ultraschallreinigungsbad 30. Das Behältnis weist eine innere Kammer 32 auf, in die Wasser als Reinigungsflüssigkeit mit Zusätzen eingefüllt wird. Um das Behältnis 28 leichter handhaben und insbesondere wegbewegen zu können, sind mehrere Rollen bzw. Räder 34 vorgesehen.
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Im Bereich der Kammer 32, hier einerseits am Boden und anderersetis an den Seitenwänden weist das Behältnis 28 mehrere in Kästen integrierte Ultraschallschwinger 36 auf. Diese dienen dazu, Reinigungsflüssigkeit, insbesondere das Wasser, im Inneren der Kammer 32 durch Ultraschallschwingungen zu erregen. Zur Ansteuerung der Ultraschallschwinger 36 ist außerdem noch eine Steuerungseinheit 38 außen am Behältnis 28 vorgesehen.
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Um den Ausleger 24 aus dem Inneren des Behältnisses 28, also aus der Kammer 32 entfernen zu können, beispielsweise zur Verwendung des Behältnisses 28 an einer anderen Stelle, kann der Ausleger 24 in der Höhe verstellt werden. In 3 ist beispielsweise zu erkennen, dass der Ausleger 24 nahezu vollständig nach oben mit der Umlenkrolle 22 in dem Bereich einer Basisplatte 40 der Auslenkeinheit 16 hochgezogen werden kann. Dadurch, dass der Ausleger 24 nun nicht mehr in das Innere des Behältnisses 28 hineinragt, kann das Behältnis 28 seitlich wegbewegt werden. Für einen erneuten Einsatz des Ultraschallreinigungsbads 30 kann das Behältnis 28 dementsprechend wieder unterhalb des Auslegers 24 platziert werden, um diesen wieder in die Kammer 32 hinein abzusenken.
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In den 4 bis 10 ist ein zweites Ausführungsbeispiel der Erfindung gezeigt. Diese unterscheidet sich vom ersten Ausführungsbeispiel im Wesentlichen nur dadurch, dass die ebenfalls in einer gemeinsamen Ebene angeordneten Fördersegmente 12 nun nicht horizontal ausgerichtet sind, sondern unter einem Winkel von 50° zur Horizontalen schräg verlaufen. Hierdurch kann die Funktionsweise der Auslenkeinheit 16 mit der Vielzahl von Umlenkrollen 18, 20 und 22 besser beschrieben werden. Die Auslenkeinheit 16 weist eine Schwenkachse 50 zum Verschwenken in eine geeignete Stellung relativ zu den benachbarten Fördersegmenten 12 auf.
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Beispielsweise in der 4 ist zu erkennen, dass die Förderkette 14 über die jeweiligen Umlenkrollen 18 in dem Bereich der Auslenkeinheit 16 verläuft. Die linke Umlenkrolle 20 dient in diesem Fall als tatsächliche Umlenkrolle für den linken Abschnitt 26 der Förderkette 14. Für den rechten Abschnitt 26 ist in diesem Fall allerdings die Umlenkrolle 18 zuständig. Die Anordnung der Umlenkrollen 18 und 20 in der hier gezeigten Form führt dazu, dass zumindest bei allen Ausrichtungen zwischen der horizontalen Ausrichtung und dem hier gezeigten Winkel von 50° jederzeit die beiden Abschnitte 26 parallel zueinander im Abstand des Durchmessers der Umlenkrolle 22 verlaufen.
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Auch durch ein Heraufziehen des Auslegers 24 ändert sich die Geometrie der Anordnung der Umlenkrollen 18 und 20 grundsätzlich nicht, sodass dies zur Freigabe des Behältnisses 28 mit dem Ultraschallreinigungsbad 30 unproblematisch möglich ist.
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Bei dem hier gezeigten Abschnitt der Förderkette 14 handelt es sich um einen Abschnitt des Untertrums, also des leer zurücklaufenden Teils der Förderkette 14, der dementsprechend mit Nutzlast beladen wird. Anderenfalls würden auch im Bereich des Auslegers 24 die aufliegenden landwirtschaftlichen Produkte Schaden nehmen. Im Übrigen sorgt die Anordnung der Auslenkeinheit 16 im Untertrum dafür, dass ein Durchlaufen des Ultraschallreinigungsbads 30 auch im normalen Betrieb des Förderers 10 ermöglicht wird. Indem an anderer Stelle des Förderers 10 eine Spannvorrichtung für die Förderkette 14 vorgesehen sein kann, die in der Lage ist, eine vollständige Bewegung des Auslegers 24 zwischen seinen beiden Extrempositionen im nach unten ausgefahrenen und nach oben eingefahrenen Zustand zu kompensieren, kann die Förderkette 14 in jeder Position bzw. Stellung der Auslenkeinheit 16 unter Spannung gehalten werden. Dementsprechend liegt die Förderkette 14 auch bei vollständig eingefahrenem Ausleger 24 noch an der zentralen Umlenkrolle 22 an und kann so aus dem Behältnis 28 herausgezogen werden. In der oberen Stellung befindet sich der Ausleger 24 mit der Umlenkrolle 20 in der Nähe einer Basisplatte 40 der Auslenkeinheit 16. Ohne Spannvorrichtung bzw. Kettenspanner ist die Förderkette 14 lediglich bei vollständig ausgefahrenen Ausleger 24 in der unteren Stellung gespannt.
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In den dreidimensionalen Darstellung der 8 und 9 und insbesondere in der Detailansicht der 10 sind außerdem einzelne Stäbe 42 der Förderkette 14 zu erkennen. Die hier gezeigte Förderkette 14 ist bei allen hier gezeigten Ausführungsbeispielen zumindest im Wesentlichen identisch. Dementsprechend sind an den Enden der Stäbe 42 jeweils Kettenglieder 44 befestigt, die mit den Kettengliedern 44 der jeweils benachbarten Stäbe 42 in Eingriff stehen. Dazu sind benachbarte Kettenglieder 44 zueinander jeweils um 90° versetzt bzw. verdreht angeordnet. Aufgrund des ausreichend geringen Abstands der Stäbe 42 voneinander passen die landwirtschaftlichen Produkte, insbesondere normale Hühnereier nicht zwischen den Stäben 42 hindurch. Dementsprechend können sie oben auf der Förderkette 14 aus Stäben 42 aufliegend transportiert werden.
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Das erfindungsgemäße Verfahren funktioniert wie folgt:
Zunächst wird der Ausleger 24 in seine obere Stellung gebracht. Dies kann beispielsweise manuell erfolgen, in der der Ausleger 24 einfach nach oben gezogen wird. Alternativ kann auch eine maschinelle, insbesondere motorische Lösung vorgesehen sein, bei der der Ausleger 24 insbesondere durch einen Seilzug, einen Spindelantrieb oder ähnliches nach oben gezogen wird. Sie liegt nach wie vor an der unteren Umlenkrolle 22 an, die sich zu diesem Zeitpunkt oben unterhalb der Basisplatte 40 befindet. Dementsprechend ist unterhalb des Auslegers 24 mit der Umlenkrolle 22 ausreichend Platz, um das Behältnis 28 mit dem Ultraschallreinigungsbad 30 darunter zu bewegen und gegebenenfalls unterhalb zu platzieren.
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Aufgrund eines gegebenenfalls im Förderer 10 an anderer Stelle vorhandenen und hier nicht gezeigten Kettenspanners behält die Förderkette 14 ihre Spannung bei. Alternativ wird die Förderkette 14 lediglich bei vollständig nach unten ausgefahrenem Ausleger 24 gespannt.
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Das Behältnis 28 mit dem Ultraschallreinigungsbad 30 wird entsprechend vorbereitet, indem eine ausreichende Menge Flüssigkeit, insbesondere Wasser mit eventuellen Zusätzen, wie einem Reinigungsmittel bzw. einem Desinfektionsmittel in die Kammer 32 eingefüllt wird. Dann wird das Behältnis 28 in den Bereich unterhalb des Auslegers 24 gefahren. Nun kann der Ausleger 24 wieder im umgekehrten Wege nach unten ausgefahren werden. Die Förderkette 14 wird dementsprechend zusammen mit dem Ausleger 24 in das Ultraschallreinigungsbad 30 eingetaucht.
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Um den Reinigungsvorgang zu starten, werden nun die Ultraschallschwinger 36 durch die Steuerungseinheit 38 aktiviert. Das Ultraschallreinigungsbad 30 in der Kammer 32 wird nun mit Ultraschall erregt. Aufgrund von Kavitationen, d. h. durch die Entstehung und den Zerfall mikroskopisch kleiner Gasbläschen in der Flüssigkeit, kommt es zu einer Vielzahl kleiner Schockwellen in dem Ultraschallreinigungsbad, die wiederum zu einem Ablösen von Verschmutzungen auf der Förderkette 14 führen. Unterstützt wird die Reinigungswirkung durch die eventuell zugegebenen Reinigungs- bzw. Desinfektionsmittel.
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Indem nun die Förderkette 14 durch eine hier nicht gezeigte Antriebsvorrichtung auf ihrem Transportweg angetrieben wird, durchlaufen sämtliche Stäbe 42 mit den Kettengliedern 44 der Förderkette 14 sukzessiv das Ultraschallreinigungsbad 30. Nach einem vollständigen Umlauf der in sich geschlossenen Förderkette 14 sind somit sämtliche Stäbe 42 und Kettenglieder 44 einmal gereinigt worden. Falls die Reinigungswirkung noch nicht ausgereicht hat, kann beispielsweise auch wenigstens ein weiterer Durchlauf stattfinden. Dazu kann ggf. die Flüssigkeit des Ultraschallreinigungsbads 30 ausgetauscht werden.
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Zur Verbesserung der Reinigungswirkung kann das Innere der Kammer 32 zusätzlich beheizt werden. Durch Einstellung einer Temperatur von etwa 70°C bis 80°C kommt dann durch Wärme zusätzlich zu dem Reinigungseffekt noch ein Effekt eines Abtötens von Mikroorganismen zum Tragen. Grundsätzlich wird die Reinigungswirkung durch die erhöhte Temperatur ebenfalls verbessert.
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Ein zusätzlicher Effekt der erhöhten Temperatur besteht darin, dass die Stäbe 42 und Kettenglieder 44 der Förderkette 14, die aufgrund des kontinuierlichen Durchlaufs der Förderkette 14 gerade das Ultraschallreinigungsbad 30 verlassen haben, an der Luft schneller trocknen, da sie eine demgegenüber erhöhte Temperatur aufweisen. Das anhaftende Wasser verdunstet bei erhöhter Temperatur schneller. Dementsprechend verbessert die Erwärmung des Ultraschallreinigungsbads 30 durch die Heizelemente 46 zusätzlich die Verfügbarkeit des Förderers 10 insgesamt, da die Reinigung insbesondere im laufenden Betrieb ohne Wasserückstände stattfinden kann.
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Als anhaftende Verschmutzungen an der Förderkette 44 kommen beispielsweise Einstreu aus den Ställen, Federn, aber auch Schalen und andere Bestandteile defekter Eier, insbesondere deren Inhalt in Betracht. Sobald vor allem Eierbestandteile antrocknen, sind deren Reste nur schwer zu entfernen.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Förderer
- 12
- Fördersegment
- 14
- Förderkette
- 16
- Auslenkeinheit
- 18
- Umlenkrolle
- 20
- Umlenkrolle
- 22
- Umlenkrolle
- 24
- Ausleger
- 26
- Abschnitt
- 28
- Behältnis
- 30
- Ultraschallreinigungsbad
- 32
- Kammer
- 34
- Rad
- 36
- Ultraschallschwinger
- 38
- Steuerungseinheit
- 40
- Tischplatte
- 42
- Stab
- 44
- Kettenglied
- 46
- Heizelement
- 48
- Achse
- 50
- Schwenkachse