DE102010048164B4

DE102010048164B4 - Airbag für ein Kraftfahrzeug

Info

Publication number: DE102010048164B4
Application number: DE102010048164.5A
Authority: DE
Inventors: Mark Donais; Bryan Walston; Ugo Zanier; Pamela Knight
Original assignee: Autoliv Development AB
Current assignee: Autoliv Development AB
Priority date: 2010-10-13
Filing date: 2010-10-13
Publication date: 2019-05-09
Anticipated expiration: 2030-10-14
Also published as: CN103079906A; WO2012050504A1; DE102010048164A9; DE102010048164A1; CN103079906B; US20130187368A1; US8770622B2

Abstract

Airbag für ein Kraftfahrzeug mit einem aufblasbaren Abschnitt (1) und am Rand des aufblasbaren Abschnitts (1) angeordneten Fahnen (2), wobei der Airbag im Einstückwebverfahren mit einer aus Kettfäden (6) und Schussfäden (5) bestehenden Struktur hergestellt ist, und wobei der Airbag ferner eine Markierung (4) aufweist, welche eine Erkennung einer fehlerhaften Befestigung des Airbags an dem Kraftfahrzeug ermöglicht, dadurch gekennzeichnet, dass die Markierung (4) durch eine codierte Webstruktur in mindestens einer Fahne (2) verwirklicht ist.

Description

Die Erfindung betrifft einen Airbag für ein Kraftfahrzeug mit den Merkmalen des Oberbegriffs von Anspruch 1.
Airbags werden in verschiedenen Bereichen der inneren Fahrzeugstruktur, wie zum Beispiel in den Lenkrädern, Armaturenbrett, an der Dachstruktur oder in der Sitzstruktur verwendet.
Der Zweck des Airbags ist es, den Insassen bei einem Unfall zu schützen und schwere Verletzungen zu verhindern. Besonders bei großen Airbags, wie zum Beispiel bei Vorhangairbags, sind mehrere Befestigungspunkte nötig, um den Airbag im Fahrzeug zu montieren. Aufgrund dieser verschiedenen Befestigungspunkte kann es passieren, dass der Airbag nicht richtig montiert ist und daher bei Auslösung nicht bestimmungsgemäß aufgeblasen wird.
Aus der EP 1 978 430 A1 ist es bekannt, den Airbag mit einem Indikator zu versehen, welcher als eine Anzahl von parallelen Linien oder anderen Markierungen auf der sichtbaren Außenfläche eines Vorhangairbags ausgebildet sein kann. Ferner ist eine Vorrichtung zur Fehlererkennung mit einem Kamera-Sensorsystem vorgesehen, welche eine Fehlmontage erkennt, wenn der Verlauf der parallelen Linien nicht mit einer vorgegebenen Ausrichtung übereinstimmt oder wenn sich die Markierungen nicht an einer vorgegebenen Position befinden.
Da der Indikator als ein separates Teil ausgebildet ist, besteht die Gefahr, dass der Indikator falsch montiert ist und außerdem muss der Indikator in einem separaten Montageschritt während der Herstellung des Airbags montiert werden.
Aus der WO 2008/143557 A1 ist es bekannt, das Gewebe des Airbags mit Markierungen zu versehen, welche zum Beispiel durch die Verwendung unterschiedlich gefärbter Fäden unterschiedliche Webmuster aufweisen können. Diese Markierungen können Informationen enthalten, wie zum Beispiel ein Datum oder Bezugspositionen, anhand derer das automatische Schneidegerät bestimmt, wo das Gewebe geschnitten werden sollte.
Ferner ist aus der Druckschrift JP 2002 - 327 351 A ein Airbag bekannt, bei dem die Markierungen durch unterschiedliche Webmuster in einem Randabschnitt des Airbaggewebes gebildet sind.
Die Markierungen sind nicht darauf ausgelegt, eine fehlerhafte Montage des Airbags an der Fahrzeugstruktur zu verhindern. Dies ist insbesondere nicht möglich, da die Markierungen nicht darauf ausgelegt oder so angeordnet sind, dass sie nach dem Aufroll- oder Faltvorgang an dem Airbag sichtbar sind.
Aus der Druckschrift DE 42 36 783 A1 ist ferner ein Airbag bekannt, welcher ein zwischen die Lagen des Airbags eingenähtes Etikett aufweist, das in einem gesonderten Arbeitsschritt eingenäht werden muss.
Es ist daher Aufgabe der Erfindung, einen Airbag mit einer Markierung zu versehen, um eine fehlerhafte Montage an der Fahrzeugstruktur zu verhindern, welche die Herstellungskosten und den Herstellungsaufwand nicht erhöht. Die Markierung sollte ferner für eine Vorrichtung zur Fehlererkennung nicht verdeckt sein.
Die Erfindung schlägt einen Airbag mit den Merkmalen von Anspruch 1 vor. Weitere bevorzugte Ausführungsformen sind in den Unteransprüchen aufgeführt und können aus den Figuren und der dazugehörigen Beschreibung entnommen werden.
Erfindungsgemäß wird vorgeschlagen, dass die Markierung durch eine codierte Webstruktur in mindestens einer Fahne verwirklicht ist. Der Vorteil des vorgeschlagenen Airbags ist, dass die Markierung in das Gewebe integriert ist, und daher beim Webvorgang mit hergestellt werden kann, ohne einen zusätzlichen Herstellungs- oder Montageschritt. Da keine zusätzliche Montage oder ein separater Indikator nötig sind, werden die Herstellungskosten dadurch verringert. Ferner ist die Markierung in der Fahne angeordnet, welche nicht mit dem aufblasbaren Abschnitt aufgerollt oder gefaltet ist, so dass die Markierung nach dem Aufrollen oder Falten für eine Überprüfung frei zugänglich ist.
Weiterhin wird vorgeschlagen, dass zumindest einige Kett- und Schussfäden in der Fahne unterschiedlich gefärbt sind. Die unterschiedliche Farbe der Kett- und Schussfäden verbessert die Erkennbarkeit der Markierung, insbesondere wenn eine optische Sensoreinrichtung verwendet wird, um die fehlerhafte Befestigung zu erkennen.
Vorzugsweise werden schwarz und weiß als unterschiedliche Farben verwendet, so dass die Markierung sehr unterscheidungskräftig ist.
Weiterhin wird vorgeschlagen, dass die codierte Webstruktur einen zweidimensionalen Barcode bildet. Die Markierung kann daher mit noch mehr Informationen versehen sein. Der zweidimensionale Barcode besteht aus mehreren Bündeln von Schussfäden mit unterschiedlicher Webstruktur, wobei jedes Bündel von Schussfäden eine durch die individuelle Webstruktur gebildete codierte Information wiedergibt.
Eine weitere bevorzugte Ausführungsform der Erfindung kann darin gesehen werden, dass die codierte Webstruktur von beiden Seiten der Fahne zu sehen ist, und dass sich die Markierung auf der Rückseite von der Markierung auf der Vorderseite unterscheidet. Der Vorteil von auf der Rückseite und auf der Vorderseite unterschiedlichen Markierungen ist, dass es im Falle einer fehlerhaften Befestigung auch möglich ist, eine Markierung zu erkennen, jedoch mit einer unterschiedlichen Charakteristik. Dadurch ist es möglich, eine fehlerhafte Befestigung eindeutig zu erkennen und es ist ausgeschlossen, dass eine Fehlfunktion der Erfassungseinrichtung zu einem falschen Erkennen einer Fehlbefestigung führen würde.
Diese auf beiden Seiten unterschiedlichen Markierungen können verwirklicht werden, indem zum Beispiel durch die Verwendung einer einlagigen Fahne die Markierung von der Vorderseite auf der Rückseite umgekehrt wird.
Die Markierung kann ferner zusätzliche Informationen über den individuellen Airbag enthalten, wie zum Beispiel eine Losnummer, Teilenummer, Produktname oder Produktionsstätte und Produktionsdatum.
Weiterhin wird vorgeschlagen, dass die codierte Webstruktur Schussfäden in unterschiedlichen Farben aufweist. Der Vorteil der Verwendung von Schussfäden in unterschiedlichen Farben kann darin gesehen werden, dass die codierte Webstruktur ein optisches Erscheinungsbild hat, welches von dem zuständigen Arbeiter oder einer Erkennungsvorrichtung viel leichter erkannt werden kann. Die bevorzugten Farben sind schwarz und weiß, um einen eindeutig unterscheidbaren Code zu schaffen.
Der Code kann sogar noch besser von anderen Codes unterschieden werden, wenn die Schussfäden in den unterschiedlichen Farben unterschiedlich mit den Kettfäden verwoben werden. Die Schussfäden in den unterschiedlichen Farben können ein Muster erzeugen, welches vorzugsweise ein zweidimensionaler Barcode ist, wobei jeder Schussfaden oder jedes Bündel von Schussfäden in derselben Farbe und derselben Webstruktur in einem Strang eine Information enthalten kann.
Die Erfindung wird im Folgenden anhand einer bevorzugten Ausführungsform erläutert, wobei die Figuren zeigen:

1: Vorhangairbag vor dem Aufroll- oder Faltvorgang;
2: Vorhangairbag aus 1 nach dem Aufroll- oder Faltvorgang im Querschnitt;
3: Vorhangairbag mit einer eine erfindungsgemäße Markierung aufweisenden Fahne;
4: Kett- und Schussfäden der Markierung mit einer codierten Webstruktur in vergrößerter Ansicht;
5: Codierte Webstruktur mit Schussfäden in unterschiedlichen Farben in Sicht von oben und im Querschnitt A-A;
6: Codierte Webstruktur mit Schussfäden in unterschiedlichen Farben in Sicht von unten und im Querschnitt B-B.

1 zeigt einen Airbag zum seitlichen Schutz im Innenraum, auch Vorhangairbag genannt, mit einem aufblasbaren Abschnitt 1, mehreren über den Rand des aufblasbaren Abschnitts 1 angeordneten Fahnen 2 und einem Gaseinlass 3, an welchen ein nicht gezeigter Gasgenerator angeschlossen werden kann. Da der Vorhangairbag die innere seitliche Struktur von der A- bis zur C- oder D-Säule abdecken muss, kann der Airbag eine Gesamtlänge von 2 Metern oder mehr aufweisen.
2 zeigt denselben Airbag nach dem Aufroll- oder Faltvorgang, wobei der aufblasbare Abschnitt 1 zu einem Schlauch aufgerollt oder gefaltet ist und die Fahne 2 sich nach oben erstreckt und eine Befestigungsfläche für die Befestigung des Airbags an dem Fahrzeug oder ein Poka Yoke-Merkmal bietet, um eine Befestigung des Airbags in nur einer Position sicherzustellen. Nach dem Aufrollen hat der Airbag eine Schlauchform mit einer Länge von 2 Metern oder mehr. Aufgrund der langen Schlauchform ist es möglich, dass der Airbag verdreht montiert wird, mit dem Ergebnis, dass der Airbag im Unfall nicht bestimmungsgemäß aufgeblasen werden kann.
3 zeigt eine vergrößerte Ansicht eines Ausschnitts des Airbags mit einer Fahne 2 und einem Teil des aufblasbaren Abschnitts 1. Der Airbag ist aus einem einstückig gewebten Gewebe (OPW) mit Kettfäden 6 und Schussfäden 5 hergestellt. Die Kettfäden und die Schussfäden 6 und 5 haben grundsätzlich dieselbe Farbe, vorzugsweise weiß, mit Ausnahme eines Streifens 7, in welchem die Kettfäden 6 schwarz sind.
In der Fahne 2 ist eine Markierung 4 vorgesehen, welche durch eine codierte Webstruktur verwirklicht ist. Die codierte Webstruktur ist in einer vergrößerten Ansicht auch in 4 gezeigt. Die weißen Schussfäden 5 sind in einer festgelegten Struktur verwoben, wobei eine vorgegebene unregelmäßige Anzahl an Schussfäden 5 unter den Kettfäden 6 durchläuft und diese überlappt. Weiterhin sind mehrere nebeneinander liegende Schussfäden 5 zu einem Bündel 5a mit einer identischen Webstruktur zusammengefasst. An das Bündel 5a angrenzend ist ein weiteres Bündel 5b angeordnet, welches eine Webstruktur aufweist, die sich von der Webstruktur des Bündels 5a unterscheidet. Die verschiedenen Bündel 5a, 5b und 5c erzeugen mit ihrer individuellen Webstruktur einen zweidimensionalen Barcode, welcher verschiedene Informationen, wie zum Beispiel Art und Nummer des Produkts, Produktionsstätte und Produktionsdatum, Kunde, Losnummern usw., wiedergibt. Außerdem ist es möglich, das Produkt von der Herstellung bis zur Montage im Fahrzeug nach zu verfolgen.
Indem für die Fahne 2 ein einlagiges Gewebe verwendet wird, ist die codierte Webstruktur auf der Rückseite der Fahne 2 automatisch umgekehrt sichtbar, so dass eine fehlerhafte Befestigung auch eine Markierung zeigen würde, welche von der Erkennungsvorrichtung erkannt werden kann. Daher würde eine fehlerfrei arbeitende Erkennungsvorrichtung eine Markierung 4 erfassen, unabhängig von der Tatsache, ob der Airbag in der falschen oder in der richtigen Position montiert ist. Indem die verschiedenen Markierungen auf der Vorderseite und auf der Rückseite unterschieden werden, ist es möglich, ein eindeutiges Signal zu erzeugen, ob die Befestigung richtig oder fehlerhaft ist. Wenn keine Markierung erfasst wird, ist das ein eindeutiges Anzeichen dafür, dass entweder die Erkennungsvorrichtung nicht fehlerfrei arbeitet oder dass die falsche Oberfläche von der Erkennungsvorrichtung erfasst wurde. Auf jeden Fall muss die Überprüfung in diesem Fall wiederholt werden. Die 5 und 6 zeigen eine weitere bevorzugte Ausführungsform, bei welcher mehrere Schussfäden 5 unterschiedliche Farben und eine unterschiedliche Webstruktur aufweisen. Die Schussfäden 5 können in schwarze Schussfäden 51 und in weiße Schussfäden 52 unterschieden werden. Die schwarzen und weißen Schussfäden 51 und 52 sind außerhalb der Markierung 4 auf verschiedenen Seiten des Gewebes angeordnet, so dass eine Seite ein schwarzes Erscheinungsbild und die andere Seite ein weißes Erscheinungsbild hat. Im Bereich der Markierung sind die Schussfäden 51 und 52 unterschiedlich mit den Kettfäden 6 verwoben, so dass verschiedene Bereiche 510 und 520 erzeugt werden, in welchen von einer Seite entweder die schwarzen Schussfäden 51 oder die weißen Schussfäden 52 sichtbar sind.
5 zeigt eine Sicht auf die Seite, auf welcher die weißen Schussfäden 52 außerhalb der Markierung 4 sichtbar sind, und 6 zeigt eine Sicht auf die Seite, auf welcher die schwarzen Schussfäden 51 außerhalb der Markierung 4 in Form eines Streifens mit derselben Breite wie die Markierung 4 sichtbar sind.

Claims

Airbag für ein Kraftfahrzeug mit einem aufblasbaren Abschnitt (1) und am Rand des aufblasbaren Abschnitts (1) angeordneten Fahnen (2), wobei der Airbag im Einstückwebverfahren mit einer aus Kettfäden (6) und Schussfäden (5) bestehenden Struktur hergestellt ist, und wobei der Airbag ferner eine Markierung (4) aufweist, welche eine Erkennung einer fehlerhaften Befestigung des Airbags an dem Kraftfahrzeug ermöglicht, dadurch gekennzeichnet, dass die Markierung (4) durch eine codierte Webstruktur in mindestens einer Fahne (2) verwirklicht ist.
Airbag nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest einige Kett- (6) und Schussfäden (5) in der Fahne (2) unterschiedlich gefärbt sind.
Airbag nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die unterschiedlichen Farben schwarz und weiß sind.
Airbag nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die codierte Webstruktur einen zweidimensionalen Barcode bildet.
Airbag nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die codierte Webstruktur von beiden Seiten der Fahne (2) sichtbar ist, und dass sich die Markierung (4) auf der Rückseite von der Markierung (4) auf der Vorderseite unterscheidet.
Airbag nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Markierung (4) auf der Rückseite die umgekehrte Markierung (4) der Vorderseite ist.
Airbag nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Markierung (4) zusätzliche Informationen in Bezug auf den Airbag enthält.
Airbag nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die codierte Webstruktur Schussfäden (5) in unterschiedlichen Farben aufweist.
Airbag nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Schussfäden (5) in den unterschiedlichen Farben unterschiedlich mit den Kettfäden (6) verwoben sind.