DE102018003421A1

DE102018003421A1 - Vorrichtung mit einer Kamera

Info

Publication number: DE102018003421A1
Application number: DE102018003421.7A
Authority: DE
Inventors: Wolfgang Stolzmann
Original assignee: Daimler AG
Current assignee: Mercedes Benz Group AG
Priority date: 2018-04-26
Filing date: 2018-04-26
Publication date: 2018-10-11

Abstract

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung mit einer Kamera zur Ermittlung eines Anlegezustandes eines einem Fahrzeugsitz (6) zugeordneten Sicherheitsgurtes (4) in einem Fahrzeug (1). Erfindungsgemäß ist die Kamera als eine Stereokamera (7) zur Ermittlung eines dreidimensionalen Verlaufes des Sicherheitsgurtes (4) ausgebildet.

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung mit einer Kamera zur Ermittlung eines Anlegezustandes eines einem Fahrzeugsitz zugeordneten Sicherheitsgurtes in einem Fahrzeug.
Aus der EP 1 498 328 A1 ist eine Sicherheitsgurt-Warnvorrichtung bekannt. Diese umfasst eine Vorrichtung zum Erfassen einer Belegung eines Sitzes durch einen Passagier, eine Vorrichtung zum Erfassen eines Anlegezustandes eines dem Sitz zugeordneten Sicherheitsgurtes und eine Vorrichtung zur Ausgabe eines Warnsignals. Die Vorrichtung zur Erfassung der Belegung des Sitzes durch einen Passagier umfasst dabei ein optisches bildgebendes System mit einer Bildauswerteeinheit.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine gegenüber dem Stand der Technik verbesserte Vorrichtung zur Ermittlung eines Anlegezustandes eines einem Fahrzeugsitz zugeordneten Sicherheitsgurtes anzugeben.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die in Anspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
Eine Kamera einer Vorrichtung zur Ermittlung eines Anlegezustandes eines einem Fahrzeugsitz zugeordneten Sicherheitsgurtes in einem Fahrzeug ist erfindungsgemäß als eine Stereokamera zur Ermittlung eines dreidimensionalen Verlaufes des Sicherheitsgurtes ausgebildet.
Dadurch, dass ein dreidimensionaler Verlauf des Sicherheitsgurtes zur Ermittlung des Anlegezustandes desselben ermittelbar ist, kann ein Manipulationsversuch in Bezug auf ein Nichtanlegen des Sicherheitsgurtes weitestgehend ausgeschlossen werden.
Mittels der Vorrichtung können eine Anschnallwahrscheinlichkeit und die Sicherheit für Insassen des Fahrzeuges erhöht werden.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im Folgenden anhand von Zeichnungen näher erläutert.
Dabei zeigen:

1 schematisch eine perspektivische Ansicht eines Ausschnittes eines Fahrzeuges mit einer B-Säule und einer mechanischen Höhenverstellung eines Sicherheitsgurtes,
2 schematisch einen Ausschnitt eines Fahrzeuges mit einem Insassen und angelegtem Sicherheitsgurt und
3 schematisch einen weiteren Ausschnitt des Fahrzeuges mit dem Insassen und dem angelegten Sicherheitsgurt.

Einander entsprechende Teile sind in allen Figuren mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
1 zeigt eine perspektivische Ansicht eines Ausschnittes eines Fahrzeuges 1, wobei eine B-Säule 2 mit einer mechanischen Höhenverstellung 3 für einen Sicherheitsgurt 4 gezeigt ist.
In den 2 und 3 ist jeweils eine Ansicht eines Ausschnittes eines Fahrzeuges 1 mit einem Insassen 5 auf einem Fahrzeugsitz 6 mit angelegtem Sicherheitsgurt 4 dargestellt.
Im Allgemeinen ist bekannt, dass eine Sitzbelegung mittels einer entsprechenden Sensorik sowie ein Anlegezustand des Sicherheitsgurtes 4, beispielsweise mittels eines Gurtschlosssensors ermittelbar sind.
Gemäß dem Stand der Technik ist ein Anlegezustand eines Sicherheitsgurtes 4 mittels einer Vorrichtung, die eine Kamera umfasst, erfassbar.
Um einen Manipulationsversuch in Bezug auf den Anlegezustand des Sicherheitsgurtes 4, beispielsweise mittels eines T-Shirts mit einem aufgedruckten Sicherheitsgurt 4 weitestgehend ausschließen zu können, ist vorgesehen, dass die Kamera als Stereokamera 7 ausgebildet und im Innenraum des Fahrzeuges 1 angeordnet ist. Beispielsweise handelt es sich bei der Stereokamera 7 um eine Fahrerkamera, eine Gestenkamera und/oder eine Bilderfassungseinheit zur Videotelefonie. Die Stereokamera 7 ist dazu z. B. in einen nicht näher gezeigten Innenspiegel oder in ein ebenfalls nicht näher gezeigtes höhenverstellbares Lenkrad integriert. Alternativ dazu kann die Stereokamera 7 auch an einer anderen geeigneten Position im Innenraum des Fahrzeuges 1 angeordnet sein, wobei zudem vorgesehen sein kann, dass die Stereokamera 7 beweglich gelagert ist, so dass ein Erfassungsbereich verändert werden kann.
In den erfassten Bilddaten der Stereokamera 7 ist ein dreidimensionaler Verlauf des Sicherheitsgurtes 4 ermittelbar, wobei zur Bildverarbeitung eine Breite des Sicherheitsgurtes 4 und ein typischer Verlauf des Sicherheitsgurtes 4 an einem Körper eines Insassen 5 als Sollwerte in einer nicht näher dargestellten Auswerteeinheit der Vorrichtung hinterlegt und vorgegeben sind.
Beispielsweise ist anhand von Tiefeninformationen in den aufgenommenen Bilddaten der Stereokamera 7 ermittelbar, dass der Sicherheitsgurt 4 im Bereich der B-Säule 2 endet. Zudem ist in den Bilddaten die mechanische Höhenverstellung 3 für den Sicherheitsgurt 4 erkennbar.
Zur Ermittlung des Verlaufes des Sicherheitsgurtes 4 ist es nicht erforderlich, dass in erfassten Rohbildern der Stereokamera 7 auftretende weiße Bereiche bei der Bildverarbeitung erkannt werden. Aufgrund einer vergleichsweise statischen Fahrzeuggeometrie sind diese Bereiche vorgebbar. Zur Erfassung der mechanischen Höhenverstellung 3 ist nur erforderlich, dass ein hervorgehobener Bereich in den aufgenommenen Bilddaten erkennbar ist.
Mittels der Stereokamera 7 ist ein Verlauf des Sicherheitsgurtes 4 dreidimensional ermittelbar, beispielsweise berechenbar, wobei insbesondere anhand des Verlaufes erkennbar ist, ob der Sicherheitsgurt 4 an einer Schulter des Insassen 5 anliegt. Dadurch kann ein Manipulationsversuch bezüglich des Anlegezustandes des Sicherheitsgurtes 4 weitestgehend ausgeschlossen werden.
Da der Verlauf des Sicherheitsgurtes 4 in Bezug auf den Insassen 5 sowie die mechanische Höhenverstellung 3 des Sicherheitsgurtes 4 in den Bilddaten erkennbar sind, kann eine Information hinsichtlich einer geeigneten Höheneinstellung des Sicherheitsgurtes 4 für den Insassen 5 ermittelt werden. Denkbar hierzu ist, dass bei ungeeigneter Höheneinstellung ein Hinweis im Fahrzeug 1 ausgebbar ist.
Ist der Insasse 5, ein nicht näher dargestellter weiterer Insasse, ein Kindersitz, ein Kind im Kindersitz oder eine Transportkiste für ein Tier nicht mittels eines dem entsprechenden Fahrzeugsitz 6 zugeordneten Sicherheitsgurtes 4 gesichert, so ist mittels einer nicht gezeigten Warnvorrichtung ein Warnhinweis im Fahrzeug 1 ausgebbar, dass nicht alle einer Anschnallpflicht nachkommen.
Zudem kann die Vorrichtung eine nicht näher dargestellte Beschränkungsvorrichtung umfassen, so dass im Fall, dass trotz belegter Fahrzeugsitze 6 nicht alle Sicherheitsgurte 4 angelegt sind, ein Start einer Antriebseinheit des Fahrzeuges 1 nicht möglich ist oder nur Schrittgeschwindigkeit gefahren werden kann, eine mögliche Fahrgeschwindigkeit des Fahrzeuges 1 also auf 7 km/h beschränkt ist.
Mittels einer oben beschriebenen Vorrichtung ist ein Manipulationsversuch, insbesondere mittels eines T-Shirts mit aufgedrucktem Sicherheitsgurt 4 im Wesentlichen nicht möglich, da der Verlauf des Sicherheitsgurtes 4 oberhalb einer Schulter und insbesondere im Bereich der B-Säule 2 bei im vorderen Bereich des Fahrzeuges 1 sitzenden Insassen 5 bei der Bildverarbeitung erfassbar ist.
Bezugszeichenliste

1: Fahrzeug
2: B-Säule
3: mechanische Höhenverstellung
4: Sicherheitsgurt
5: Insasse
6: Fahrzeugsitz
7: Stereokamera

ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
Zitierte Patentliteratur

EP 1498328 A1 [0002]

Claims

Vorrichtung mit einer Kamera zur Ermittlung eines Anlegezustandes eines einem Fahrzeugsitz (6) zugeordneten Sicherheitsgurtes (4) in einem Fahrzeug (1), dadurch gekennzeichnet, dass die Kamera als eine Stereokamera (7) zur Ermittlung eines dreidimensionalen Verlaufes des Sicherheitsgurtes (4) ausgebildet ist.
Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass Sollwerte einer Gurtbandbreite und/oder eines Verlaufes des am Körper eines Insassen (5) angeordneten Sicherheitsgurtes (4) in einer Auswerteeinheit zur Auswertung erfasster Bilddaten hinterlegt sind.
Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass eine Warnvorrichtung zur Ausgabe eines Warnhinweises bei Ermittlung eines nichtangelegten Sicherheitsgurtes (4) und/oder eine Beschränkungsvorrichtung zur Beschränkung einer Fahrgeschwindigkeit des Fahrzeuges (1) bei Ermittlung eines nichtangelegten Sicherheitsgurtes (4) vorgesehen sind bzw. ist.