DE102015010282A1 - Vorrichtung zur Sitzbelegungserkennung - Google Patents
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Abstract
Eine erfindungsgemäße Vorrichtung zur Sitzbelegungserkennung in einem Fahrzeug (6) ist derart ausgebildet, dass ein Sitzpolster (1.1 bis 5.1) und/oder eine Sitzlehne (1.2 bis 5.2) eines Fahrzeugsitzes (1 bis 5) zumindest abschnittsweise an einer einem Insassen (7) auf dem Fahrzeugsitz (1 bis 5) zugewandten Fläche ein Material (M) aufweisen bzw. aufweist, welches in einem für ein menschliches Auge nicht sichtbaren Spektralbereich Licht reflektiert und eine Bilderfassungseinheit (8) derart ausgebildet ist, dass diese das reflektierte Licht erfasst.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Sitzbelegungserkennung in einem Fahrzeug.
- Aus der
DE 41 10 702 A1 ist ein Fahrzeugsitz bekannt. Bei dem Fahrzeugsitz bildet ein in der Sitzfläche angeordneter durch Stromdurchgang aufheizbarer Leiter einer elektrischen Sitzheizung die erste Elektrode eines zwei Elektroden umfassenden Sensors für eine Sitzbelegungserkennung. - Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine gegenüber dem Stand der Technik verbesserte Vorrichtung zur Sitzbelegungserkennung in einem Fahrzeug anzugeben.
- Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die in Anspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst.
- Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
- Eine erfindungsgemäße Vorrichtung zur Sitzbelegungserkennung in einem Fahrzeug ist derart ausgebildet, dass ein Sitzpolster und/oder eine Sitzlehne eines Fahrzeugsitzes zumindest abschnittsweise an einer einem Insassen auf dem Fahrzeugsitz zugewandten Fläche ein Material aufweist, welches in einem für ein menschliches Auge nicht sichtbaren Spektralbereich Licht reflektiert und eine Bilderfassungseinheit derart ausgebildet ist, dass diese das reflektierte Licht erfasst.
- Die Sitzbelegungserkennung ist durch Verdecken oder teilweises Verdecken der das Material zumindest abschnittsweise aufweisenden Fläche durch einen Insassen auf dem Fahrzeugsitz ermittelbar.
- Dadurch, dass mittels der Bilderfassungseinheit im Wesentlichen ausschließlich das reflektierte Licht zur Ermittlung der Sitzbelegung erfasst wird, kann eine Bilderfassungseinheit verwendet werden, welche eine vergleichsweise geringe Auflösung aufweist und dadurch wiederum kostengünstig sein kann.
- Des Weiteren werden insbesondere mittels einer solchen Bilderfassungseinheit mit einer geringen Auflösung und/oder mittels einer Bilderfassungseinheit, welche lediglich Licht im für das menschliche Auge nicht sichtbaren Frequenzbereich erfasst, vorzugsweise lediglich Bilddaten in Bezug auf den Fahrzeugsitz erfasst, wobei ein Insasse nicht gefilmt wird und somit keine Persönlichkeitsrechte missachtet und verletzt werden.
- Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im Folgenden anhand von Zeichnungen näher erläutert.
- Dabei zeigen:
-
1 schematisch eine perspektivische Ansicht einer Anordnung von Fahrzeugsitzen mit einem Material, welches in einem für ein menschliches Auge nicht sichtbaren Spektralbereich Licht reflektiert, -
2 schematisch eine perspektivische Ansicht der Anordnung der Fahrzeugsitze mit reflektiertem Licht, -
3 schematisch eine perspektivische Ansicht der Anordnung der Fahrzeugsitzes mit einer Anzahl belegter Fahrzeugsitze und -
4 schematisch eine weitere perspektivische Ansicht der Anordnung der Fahrzeugsitze mit belegten Fahrzeugsitzen gemäß3 . - Einander entsprechende Teile sind in allen Figuren mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
-
1 zeigt eine perspektivische Ansicht einer Anordnung von Fahrzeugsitzen1 bis5 in einem Fahrzeug6 . - Zwei Fahrzeugsitze
1 ,2 befinden sich in einem vorderen Bereich des Fahrzeuges6 , wobei ein Fahrzeugsitz1 den Fahrersitz und ein weiterer Fahrzeugsitz2 den Beifahrersitz bildet. Die weiteren Fahrzeugsitze3 bis5 sind im Fondbereich des Fahrzeuges6 angeordnet. - Jeder der Fahrzeugsitze
1 bis5 umfasst ein Sitzpolster1.1 bis5.1 und eine Sitzlehne1.2 bis5.2 , die vorzugsweise mit einem Sitzbezug versehen sind. Jedem oder einer vorgegebenen Anzahl der Fahrzeugsitze1 bis5 ist zumindest ein nicht näher gezeigtes Insassenschutzmittel, beispielsweise ein Aufrollstraffer und/oder ein Airbag, zugeordnet. - Das jeweilige Insassenschutzmittel wird bei einer Kollision des Fahrzeugs
6 und/oder bei einer dem Fahrzeug6 bevorstehenden unvermeidbaren Kollision vorzugsweise in seine Wirkstellung positioniert, wenn der entsprechend zugeordnete Fahrzeugsitz1 bis5 von in3 und4 dargestellten Insassen7 belegt ist. - Eine Sitzbelegungserkennung ist also insbesondere als Grundlage zur Ansteuerung eines dem jeweiligen Fahrzeugsitz
1 bis5 zugeordneten Insassenschutzmittels vorgesehen. - Die Sitzbelegungserkennung ist mittels einer Vielzahl von Erfassungseinheiten möglich, wobei in dem vorliegenden Ausführungsbeispiel dazu der Einsatz einer Bilderfassungseinheit
8 in Form einer Kamera vorgesehen ist. - Dabei ist die Bilderfassungseinheit
8 derart im Innenraum des Fahrzeuges1 angeordnet, dass sich eine vorgegebene Anzahl von Fahrzeugsitzen1 bis5 , insbesondere die Fahrzeugsitze3 bis5 im Fondbereich und/oder die beiden vorderen Fahrzeugsitze1 ,2 , im Erfassungsbereich E der Bilderfassungseinheit8 befindet. Alternativ kann auch eine Mehrzahl von Bilderfassungseinheiten8 vorgesehen sein, welche jeweils einen oder mehrere der Fahrzeugsitze1 bis5 erfasst bzw. erfassen. - Zur Sitzbelegungserkennung ist vorgesehen, dass der jeweilige Fahrzeugsitz
1 bis5 an einer dem Insassen7 zugewandten Fläche ein Material M aufweist, welches in einem für ein menschliches Auge nicht sichtbaren Spektralbereich Licht reflektiert, wie in2 näher dargestellt ist. Das Material M reflektiert Licht, beispielsweise Infrarotlicht und/oder ultraviolettes Licht, insbesondere Licht in einem Spektralbereich von kleiner als 380 Nanometer und/oder größer als 780 Nanometer. Dabei verbleibt eine Tönung der Sitzbezüge für das menschliche Auge trotz der Beschichtung im Wesentlichen unverändert. - In dem vorliegenden Ausführungsbeispiel gemäß
2 ist insbesondere der jeweilige Fahrzeugsitz1 bis5 in den Bereichen mit dem Material M beschichtet, welche mit dem auf dem Fahrzeugsitz1 bis5 sitzenden Insassen7 in Kontakt stehen. Alternativ dazu können die Sitzbezüge vollflächig mit dem Material M beschichtet sein, wobei auch vorgesehen sein kann, dass der jeweilige Sitzbezug aus dem Material M selbst gebildet ist. Mit anderen Worten bildet das Material M dabei das Sitzbezugsmaterial. - Dadurch, dass die Sitzbezüge der Fahrzeugsitze
1 bis5 in den gezeigten Bereichen mit dem Material M beschichtet sind, verdecken auf den Fahrzeugsitzen1 bis5 sitzende Insassen7 größere Flächen der mit den Material M beschichteten Bereiche, wie in den3 und4 gezeigt ist. - Ein Insasse
7 sitzt auf einem der vorderen Fahrzeugsitze1 und ein Insasse7 sitzt auf einem der hinteren Fahrzeugsitze3 , wobei ein weiterer hinterer Fahrzeugsitz5 mit einem Kindersitz9 belegt ist. Durch die beiden Insassen7 sind Bereiche der Sitzpolster1.1 ,3.1 und der Sitzlehnen1.2 ,3.2 verdeckt, wodurch weniger Licht reflektiert wird. - Der Kindersitz
9 verdeckt zumindest Bereiche des Sitzpolsters5.1 , so dass ermittelbar ist, dass auf dem Fahrzeugsitz5 ein Kindersitz9 angeordnet ist und die Ansteuerung des dem Fahrzeugsitz5 zugeordneten Insassenschutzmittels entsprechend erfolgt oder verhindert wird. - Das mittels des Materials M reflektierte Licht ist von der Bilderfassungseinheit
8 erfassbar, so dass anhand der Verringerung der mit dem Material M beschichteten Flächen die Sitzbelegung erfassbar ist. Auch ist die Sitzbelegung erfassbar, wenn der Insasse7 auf dem entsprechenden Fahrzeugsitz1 ,3 Kleidung mit gleicher Farbe wie der Sitzbezug trägt. - Die Sitzbelegungserkennung ermöglicht eine Plausibilisierung hinsichtlich der Aktivierung oder Deaktivierung des dem jeweiligen Fahrzeugsitz
1 bis5 zugeordneten Insassenschutzmittels und/oder dessen Aktivierung oder Deaktivierung. - Zudem ist es möglich, anhand des reflektierten Lichtes Körpermaße des Insassen
7 zu ermitteln, so dass eine Aktivierung des Insassenschutzmittels in Abhängigkeit einer Körpergröße und/oder eines Körpergewichtes erfolgen kann. - Die Bilderfassungseinheit
8 kann zur Erfassung des reflektierten Lichtes eine vergleichsweise geringe Auflösung aufweisen, so dass ein relativ kostengünstiger Sensor einsetzbar ist. - Alternativ kann eine verhältnismäßig einfach ausgebildete Kamera zur Erfassung der Sitzbelegung eingesetzt werden. D. h. es kann eine wesentlich einfachere Bilderfassungseinheit
8 , insbesondere in Form einer Kamera und auch eine einfachere Auswerteelektronik zur Auswertung erfasster Bilddaten verwendet werden. - Mittels der Bilderfassungseinheit
8 wird das vom jeweiligen Fahrzeugsitz1 bis5 reflektierte Licht erfasst, wobei vorzugsweise keine Filmaufnahmen des entsprechenden oder der entsprechenden Insassen7 getätigt werden, so dass keine Persönlichkeitsrechte bei der mittels der Bilderfassungseinheit8 durchgeführten Sitzbelegungserkennung missachtet und verletzt werden. - Bezugszeichenliste
-
- 1 bis 5
- Fahrzeugsitz
- 1.1 bis 5.1
- Sitzpolster
- 1.2 bis 5.2
- Sitzlehne
- 6
- Fahrzeug
- 7
- Insasse
- 8
- Bilderfassungseinheit
- 9
- Kindersitz
- E
- Erfassungsbereich
- M
- Material
- ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
- Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
- Zitierte Patentliteratur
-
- DE 4110702 A1 [0002]
Claims (3)
- Vorrichtung zur Sitzbelegungserkennung in einem Fahrzeug (
1 ), dadurch gekennzeichnet, dass ein Sitzpolster (1.1 bis5.1 ) und/oder eine Sitzlehne (1.2 bis5.2 ) eines Fahrzeugsitzes (1 bis5 ) zumindest abschnittsweise an einer einem Insassen (7 ) auf dem Fahrzeugsitz (1 bis5 ) zugewandten Fläche ein Material (M) aufweisen bzw. aufweist, welches in einem für ein menschliches Auge nicht sichtbaren Spektralbereich Licht reflektiert und eine Bilderfassungseinheit (8 ) derart ausgebildet ist, dass diese das reflektierte Licht erfasst. - Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Material (M) Licht in einem Spektralbereich von kleiner als 380 Nanometer und/oder größer als 780 Nanometer reflektiert.
- Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Material (M) als Sitzbezugsmaterial, Sitzpolstermaterial, Sitzlehnenmaterial und/oder als Beschichtung des Sitzbezuges, des Sitzpolsters (
1.1 bis5.1 ) oder der Sitzlehne (1.2 bis5.2 ) ausgebildet ist.
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Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102019204157A1 (de) * | 2019-03-26 | 2020-10-01 | Brose Fahrzeugteile Se & Co. Kommanditgesellschaft, Bamberg | Verfahren zur Innenraumüberwachung eines Fahrzeugs, Überwachungsanordnung und Fahrzeug |
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DE112020001011B4 (de) | 2019-04-04 | 2023-07-13 | Joyson Safety Systems Acquisition Llc | Erkennung und Überwachung von aktiven optischen Retroreflektoren |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4110702A1 (de) | 1991-04-03 | 1992-10-08 | Bosch Gmbh Robert | Fahrzeugsitz |
-
2015
- 2015-08-08 DE DE102015010282.6A patent/DE102015010282A1/de not_active Withdrawn
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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