DE102010030174A1 - Verfahren zur Herstellung eines geschlossenen profilierten Ringes, insbesondere eines Felgenringes für ein Zweiradfahrzeug - Google Patents
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Abstract
Description
- Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines geschlossenen, profilierten Ringes, insbesondere eines Felgenringes für ein Zweiradfahrzeug, bei welchem ein Werkstück durch Drückwalzen umgeformt wird.
- Es ist bekannt, Felgen für Räder von Zweiradfahrzeugen durch Drückwalzen herzustellen. Aus der
DE 100 03 791 A1 ist ein Verfahren zur Herstellung von solchen Felgen bekannt, bei welchen zunächst eine Vorform durch Thixoschmieden erzeugt wird, welche anschließend durch Drückwalzen endgeformt wird. Da der Schmiedevorgang bei anderen Temperaturen stattfindet als das Drückwalzen ist dieses Verfahren sehr zeitaufwendig, da die jeweils gewünschte Weiterverarbeitungstemperatur sowohl für das Schmieden als auch für das Drückwalzen erst eingestellt werden muss. - Aus der
EP 0 984 837 B1 ist ein Verfahren zur Herstellung eines einteiligen Fahrzeugrades bekannt, welches eine Felge aufweist, in der zentrisch eine Nabe angeordnet ist. Dabei wird zunächst eine scheibenförmige Vorform gegossen, die unmittelbar nach dem Gießen unter Beibehaltung einer Restwärme zu einer Drückwalzmaschine transportiert wird, wo die eingespannte Vorform in ihrem Umfangsbereich gespalten und durch anschließendes Drückwalzen zu einem Felgenbett geformt wird. Nach dem endgültigen Abkühlen der Vorform wird die Form kalibriert und zu einem fertigen Fahrzeugrad endbearbeitet. Auch hier sind zur Erzeugung der gewünschten Felge mehrere Prozessschritte notwendig, welche den Herstellungsprozess sehr zeit- und kostenintensiv gestalten. - Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung eines geschlossenen profilierten Ringes anzugeben, welches trotz reduzierter Kosten eine hohe Qualität des profilierten Ringes gewährleistet.
- Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, dass das unprofilierte, geschlossene, ringähnliche Werkstück, welches frei von einem zentrischen Einsatz ist, auf eine Profil gebende Matrize aufgelegt wird und während des Drückwalzens mit einem nicht formspeichernden Werkzeug umgeformt wird. Das hat den Vorteil, dass allein durch den plastischen Materialfluss, welcher durch das Drückwalzen erzielt wird, das gewünschte Profil des Ringes eingestellt wird. Als Werkstück kann dabei ein unprofiliertes hohlzylinderförmiges Halbzeug verwendet werden, welches besonders preisgünstig ist und dessen Einsatz die Kosten des Herstellungsprozesses des profilierten Ringes weiter reduziert. Die Verwendung von nicht formspeichernden Werkzeugen führt ebenfalls zu einer Kostensenkung, da auf teure Spezialanfertigungen von Werkzeugen verzichtet werden kann. Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht somit ein kostengünstiges Herstellen des profilierten Ringes unter Beibehaltung einer hohen Qualität des profilierten Ringes.
- Vorteilhafterweise rotiert die, das geschlossene ringähnliche Werkstück tragende radähnliche Matrize während des Drückwalzens. Dabei ist das Werkzeug in einer Position fest eingestellt und treibt das Material des ringförmigen Werkstückes in das Profil der Matrize. Insbesondere bei der Verwendung des profilierten Ringes als Felgenring für ein Rad eines Zweiradfahrzeuges wird der gewünschte Felgenring aus einem einstückigen Werkstück hergestellt. Somit entfällt ein Zusammenschweißen von mindestens zwei Teilen, was den Herstellungsprozess deutlich verkürzt.
- In einer Ausgestaltung wird das geschlossene, ringähnliche Werkstück auf einem obersten Rand der Matrize, insbesondere der obersten Ebene des Profils der Matrize, aufgezogen und anschließend während des Drückwalzens durch das Angreifen mindestens einer profillosen Rolle umgeformt. Durch diese Ausgangsanordnung für das Drückwalzen lässt sich das Profil der Matrize mittels der Rolle besonders einfach auf das ringförmige Werkstück übertragen, da die Rolle mit einer Angriffsfläche von nur wenigen Quadratmillimetern wesentlich schmaler ist, als die Breite des ringförmigen Werkstückes. Die Rolle fährt dabei das ringförmige Werkstück vollständig ab und verteilt das Material des ringförmigen Werkstückes entsprechend dem Profil in der Matrize.
- Alternativ wird das geschlossene, ringähnliche Werkstück auf einer annähernd mittleren Ebene des Profils der Matrize positioniert und anschließend während des Drückwalzens durch das Angreifen der mindestens einen profillosen Rolle umgeformt. Eine solche Positionierung hat den Vorteil, dass das Material während des Drückwalzens sowohl innen gegen die Matrize verteilt wird als sich auch nach außen an der Wand der Matrize ausdehnen kann. Insbesondere bei der Herstellung von Felgenringen für Räder eines Zweiradfahrzeuges wird in einem Arbeitsgang mit der Profilierung des Felgenringes gleichzeitig ein Felgenhorn ausgebildet. Mit der Verwendung einer formlosen Rolle wird ein besonders kostengünstiges Werkzeug eingesetzt.
- In einer Weiterbildung wird das geschlossene, ringähnliche Werkstück durch Abschneiden von einem Rohr hergestellt. Damit kann als Ausgangsmaterial ein kostengünstiges Material verwendet werden, aus welchem sich einfach das ringförmige Werkstück herstellen lässt. Es entfallen Arbeitsschritte zum Vorformen des ringförmigen Werkstückes.
- In einer Variante wird das geschlossene, ringähnliche Werkstück aus einem Materialstreifen geformt, dessen Enden miteinander verbunden werden. Durch diese Maßnahme lässt sich das ringähnliche Werkstück aus jedem flächig ausgebildeten Material formen, was den Aufwand zur Herstellung des ringähnlichen Werkstückes sehr begrenzt.
- Insbesondere besteht das geschlossene, ringähnliche Werkstück aus Metall, insbesondere Aluminium, oder Kunststoff oder einem formbaren Verbundwerkstoff. Zum Drückwalzen lassen sich somit vielfältige Werkstücke und Materialien heranziehen, soweit diese die Stabilität aufweisen, um beispielsweise als Felgenring eines Zweiradfahrzeuges beansprucht zu werden.
- Um die Bestückung und die Entnahme des Werkzeuges von bzw. auf der Matrize besonders einfach zu gestalten, ist die Matrize in mindestens einer radialen Ebene teilbar. Somit können auch komplexere Formen oder gar ein asymmetrischer Aufbau durch mehrere Teilungsebenen realisiert werden.
- Entsprechend der Geometrie des gewünschten Endproduktes ist die Matrize in einer radialen Symmetrieachse teilbar ausgebildet.
- Die Erfindung lässt zahlreiche Ausführungsformen zu. Einige davon sollen anhand der in der Zeichnung dargestellten Figuren näher erläutert werden.
- Es zeigt:
-
1 : eine erste Variante zur Herstellung von Felgenringen für Räder für Zweiradfahrzeuge -
2 : eine zweite Variante zur Herstellung von Felgenringen für Räder für Zweiradfahrzeuge -
3 : eine dritte Variante zur Herstellung von Felgenringen für Räder für Zweiradfahrzeuge. - Gleiche Merkmale sind mit gleichen Bezugszeichen gekennzeichnet.
- Anhand der Figuren soll der Prozess zur Herstellung eines Felgenringes ohne Nabe für ein Rad eines Zweiradfahrzeuges erläutert werden. Die Anfangssituation bei der Herstellung des Felgenringes ist in
1a dargestellt und der fertig profilierte Felgenring für ein Zweiradfahrzeug ist in1b abgebildet. Sowohl1a als auch1b sind dabei zweigeteilt. Der obere Teil A erlaubt eine Draufsicht, wobei in1a eine Teilansicht der mit einem Profil ausgestatteten Matrize1 dargestellt ist, auf welcher ein unprofiliertes, ringähnliches Werkstück2 aufliegt. Die Matrize1 ist dabei radähnlich ausgebildet, wobei das Profil4 die gesamte Außenfläche der Matrize1 ausfüllt. Das ringähnliche Werkstück2 , welches aus Aluminium besteht, ist dabei mit seiner Breitseite auf die, das Profil tragende Außenseite der Matrize1 aufgezogen. - Die
1b zeigt eine Draufsicht auf einen fertig gestellten Felgering3 mit ausgebildetem Profil, welcher noch in der Matrize1 eingespannt ist. - Der untere Teil B der
1a und1b zeigt jeweils einen Querschnitt durch die Matrize1 . Dabei ist gemäß der1a das Werkstück2 in Form eines unprofilierten Metallringes, der mit seiner Breitseite oben am Rand der Matrize1 eingelegt ist, dargestellt. Durch das anschließende Druckwalzen mittels mindestens einer nicht weiter dargestellten, nicht formspeichernden Rolle, bei welchem die Matrize1 mit dem Werkstück2 rotiert, wird das Material des Werkstückes2 in das Profil4 der Matrize1 unter Druck eingewalzt. Bei diesem Prozess erhält der Felgenring3 die gewünschte Kontur durch die Materialverteilung über das Profil4 der Matrize2 . Dabei wird ein plastischer Materialfluss erreicht. Die1b zeigt den fertig gestellten Felgenring3 im Querschnitt, wie er in das Profil4 eingearbeitet wurde. - Die Darstellung in der
2 hat dieselbe Aufteilung wie in1 . Das heißt, im oberen Teil A ist eine Draufsicht dargestellt, während im unteren Teil B wieder ein Querschnitt durch die das Werkstück2 tragende Matrize1 abgebildet ist. In2a ist die Matrize1 mit aufgelegtem Werkstück2 darstellt, während die2b die Matrize1 mit ausgearbeitetem Felgenring3 darstellt. Im Unterschied zu1 ist das Werkstück2 hier in einer mittleren Ebene des Profils4 der Matrize1 eingelegt. Das hat zur Folge, dass beim Druckwalzen durch die nicht weiter dargestellten profillosen Rollen sich das Material des Werkstückes2 sowohl in Richtung des Inneren des Profils4 der Matrize1 verdünnen kann als auch die Ränder des Werkstückes2 am Außenrand der Matrize1 heraus wachsen können. Dadurch wird nicht nur das Profil des Felgenringes3 hergestellt, sondern gleichzeitig ein Felgenhorn5 . Auch bei diesem Prozess rotiert die Matrize1 mit dem darauf gespannten Werkstück2 , so dass die feststehenden Rollen das Material in die Matrize1 unter Druck einwalzen. - In
3 ist ein mehrstufiger Prozess zur Herstellung eines Felgenringes3 für ein Rad eines Zweiradfahrzeuges dargestellt. Die Stufe1 zeigt eine zweiteilige Matrize1 mit den Matrizenteilen6 und7 . Das erste Matrizenteil6 weist dabei eine rechteckige Aufnahme8 für das Werkstück2 auf, während das zweite Matrizenteil7 , welches direkt an dem ersten Matrizenteil6 und auch an dem eingelegten Werkstück2 anliegt, mit Federn9 gegen das erste Matrizenteil6 gedrückt wird. Ausgehend von diesem Ausgangszustand wird die Matrize1 in Rotation versetzt und das Werkstück2 wird mit den Rollen derart druckgewalzt, dass das Werkstück2 in seinem mittleren Bereich abgestreckt wird, was einer Materialdehnung entspricht. Bei dieser Vorprofilierung verbreitert sich das Werkstück2 und weist an seinen Rändern jeweils einen Materialspeicher10 auf. Bei diesem Prozess bewegt sich, bedingt durch die Abstreckung des Werkstückes2 , das erste Matrizenteil6 entgegen dem zweiten Matrizenteil7 aus seiner vorgegebenen Position. Die Feder9 , welche an dem zweiten Matrizenteil7 angreift, ist dabei so vorgespannt, dass das zweite Matrizenteil7 seine Position beibehält. - In einer zweiten Stufe
2 wird das in Stufe1 vorgeformte Werkstück2 in eine zweite Matrize11 eingelegt. Diese zweite Matrize11 weist mittig ein Profil4 auf, wobei das vorgeformte Werkstück2 so auf die zweite Matrize11 aufgelegt wird, dass der abgestreckte Mittelteil des Werkstückes2 dem Profil4 gegenüberliegt. Die beiden Materialspeicher10 liegen auf einer unprofilierten Ebene der Matrize11 auf. Während des nun folgenden Drückwalzens, welches auch als Walzdrücken oder Fließdrücken bezeichnet wird, wird mit Hilfe der nicht weiter dargestellten Rollen das vorgeformte Werkstück2 derart rotatorisch umgeformt, dass sich das abgestreckte Mittelstück des Werkstücks2 in das Profil4 der Matrize11 einlegt und dessen Form annimmt. - In einer dritten Stufe wird das so vorgefertigte Werkstück
2 in eine dritte Matrize12 eingelegt, welche solche Abmessungen aufweist, dass das eingelegte Werkstück2 mit den Materialspeichern10 die Matrize12 überragt. Ein Profilhalter13 wird nun von außen zentrisch auf das Werkstück2 aufgelegt, wobei die Abmessungen des Profilhalters13 so ausgebildet sind, dass dieser schmäler ist als die Breite der Matrize12 . Mittels einer Rolle14 , werden anschließend die Materialspeicher10 , die die Matrize12 beidseitig überragen, in Richtung des Profilhalters13 gebogen, woraus das Felgenhorn5 des Felgenringes3 gebildet wird. - Der Geometrie des gewünschten Endproduktes folgend muss die Matrize
1 ,11 oder12 , welche auch als Drückdorn bezeichnet wird, in mindestens einer bestimmten radialen Ebene teilbar sein, um die Bestückung und Entnahme des Werkstückes2 zu ermöglichen. In der3 sind beispielhaft eine Teilungsebene17 in der Stufe1 und eine Teilungsebenen16 in der Stufe2 dargestellt. Bei komplexeren Formen oder einem asymmetrischen Aufbau können auch mehrere Teilungsebenen notwendig sein. - ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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- Zitierte Patentliteratur
-
- DE 10003791 A1 [0002]
- EP 0984837 B1 [0003]
Claims (9)
- Verfahren zur Herstellung eines geschlossenen, profilierten Ringes, insbesondere eines Felgenringes für ein Zweiradfahrzeug, bei welchem ein Werkstück durch Drückwalzen umgeformt wird, dadurch gekennzeichnet, dass das unprofilierte, geschlossene, ringähnliche Werkstück (
2 ), welches frei von einem zentrischen Einsatz ist, auf eine Profil gebende Matrize (1 ,11 ,12 ) aufgelegt wird und während des Drückwalzens mit einem nicht formspeichernden Werkzeug umgeformt wird. - Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die das geschlossene ringähnliche Werkstück (
2 ) tragende radähnliche Matrize (1 ,11 ,12 ) während des Drückwalzens rotiert. - Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das geschlossene, ringähnliche Werkstück (
2 ) auf einem obersten Rand der Matrize (1 ), insbesondere der obersten Ebene des Profils (4 ) der Matrize (1 ), aufgezogen wird und anschließend während des Drückwalzens durch das Angreifen mindestens einer profillosen Rolle umgeformt wird. - Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das geschlossene, ringähnliche Werkstück (
2 ) auf einer annähernd mittleren Ebene des Profils der Matrize (1 ) positioniert wird und anschließend während des Drückwalzens durch das Angreifen der mindestens einen profillosen Rolle umgeformt wird. - Verfahren nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das geschlossene, ringähnliche Werkstück (
2 ) durch Abschneiden von einem Rohr hergestellt wird. - Verfahren nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das geschlossene ringähnliche Werkstück (
2 ) aus einem Materialstreifen geformt wird, dessen Enden miteinander verbunden werden. - Verfahren nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das geschlossene, ringähnliche Werkstück (
2 ) aus Metall, insbesondere Aluminium, oder Kunststoff oder einem formbaren Verbundwerkstoff besteht. - Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Matrize (
1 ,11 ) in mindestens einer radialen Ebene (16 ,17 ) teilbar ist. - Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Matrize in einer radialen Symmetrieachse (
16 ) teilbar ist.
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