DE2442785B2 - Verfahren zur herstellung einer einteiligen ringfelge oder eines ringfelgenteils - Google Patents
Verfahren zur herstellung einer einteiligen ringfelge oder eines ringfelgenteilsInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Hersteilung
einer aus einem Eiscn-Kohlcnstoff-Gußwerkstoff begehenden
einteiligen, mit einer Radschüssel, einem Stützring oder mit Stützlappen versehenen Rin^felge
bzw. eines Ringfelgenteils für luftbereifte Fahrzeugräder, insbesondere für Fahrzeugräder mit schlauchloser
Bereifung.
Foleen für luftbereifte Personen- und Kraftfahrzeug
räder werden gegenwärtig meist aus Stahlblech hergestellt. Ein gewalzter Blechstreiten von geeigneten Abmessungen
wird zu einem Ring gebogen und an den Enden verschweißt. Nach dem Egalisieren der
Schweißnaht wird in mehreren Stufen fortschreitend das Felgenprofil gerollt, worauf mittels mehreren Preßvorgängen
in radialer (Aufweiten oder Stauchen) und axialer Richtung das Werkstück in die endgültige Form
gebracht wird. Die Felgen werden sodann, üblicherweise
durch Schweißen, mit einer Radschüssel zu einem sogenannten Scheibenrad verbunden oder zwecks
Montage auf einem gegossenen Speicherkörper (Radstern) mit einem Stützring versehen.
Das vorstehend stark vereinfacht wiedergegebene Herstellverfahren bec-:eht aus einer großen Zahl von
Einzeloperationen. Es werden hierfür entsprechend spezialisierte und komplizierte Fertigungseinrichtungen
benötigt, die hohe Investitionen, teuren Unterhalt und laufende Überwachung erfordern. Die Formgebung
durch Walzen und Rollen bietet relativ wenig Spie -.1Ui1I für das Felgenprofil, und es ist schwierig, die
Toleranzen bezüglich Durchmesser, Rundheit usw. einzuhalten. Die Schweißoperationen führen zu örtlicher
Gel'ügeveränderung und Schwächung des Materials, wobe; sich innere Spannungen freisetzen und das
Werkstück verziehen. Schließlich sind Felgen aus Stahlblech auch relativ korrosionsanfällig.
Es ist auch bekannt geworden (CH-PS J 47 44b). Felgen
zusammen mit einer Radschüssel bzw. dem Stüiz-
ring zu gießen, um die Vorteile der Formgebung direkt
aus der Schmelze ausnutzen zu können; es werden dabei entweder Leichtmetalle. Gußeisen oder Stahl verwendet.
Bei diesem bekannten Verfahren ist es notwendig, im Hinblick auf die Oberflächenbeschaffenheit.
vorstehende Gießgrate und Maßabweichungen ck-s rohen
Gußstückes dieses an der Außenseite der Felge /u überdrehen, um eine einwandfreie Reifcnauflage zu erhalten.
Diese genaue und umfangreiche spanabhebende Bearbeitung des Felgenprofils erfordert einen beträchtliehen
Aufwand und setzt entsprechende Bearbeitungszugaben an der Felge voraus. Vor allem ist nachteilig,
daß infolge der dem Gußteil häufig anhaftenden Ovalität oder Exzentrizität das Material beim Überdrehen
ungleichmäßig abgetragen wird, so daß sich über den Felgenumfang ungleiche Wandstärken ergeben. DR-Folge
davon sind erhebliche Unwuehten sowie unter Belastung unterschiedliche Durchbiegungen. Die genannten
Umstände haben bisher eine verbreitete Anwendung des Gießens bei der Felgenherstellung stark
behindert.
Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt dem erfindungsgemäßen Verfahren die Aufgabe zugrunde,
ein wirtschaftliches Verfahren zur Fertigung hochwertiger gegossener Ringfelgen bzw. von Teilen längsgeteilter
Ringfelgen zu schaffen, wobei eine spanabhebende Nacharbeit an der Felgen-Außenseite vermieden
werden kann.
Diese Aufgabe wird durch die im kennzeichnender1
Teil des Anspruches 1 angegebene Lehre gelöst.
Gemäß zwei verschiedenen, bevorzugten Varianter des erfindungsgemäßen Verfahrens wird entweder eine
Gußeisenschmelze verwendet, welche für Kugelgra phit-Ausscheidung vorbehandelt ist. oder aber eim
Stahlguß-Schmelze, die nach der üblichen Warmbe handlung der Gußteile ebenfalls ein für die nachfolgen
de plastische Verformung geeignetes duktiles Gefüge liefert.
Ls ist zu betonen, daß unter den beim erfindungsge
näßen Verfahien vorgesehenen Abweichungen von
den endgültigen radialen Abmessungen nicht etwa die übliche Berücksichtigung der Schwindung beim Erstarren
der Gußstücke oder eine (in anderen Fällen erforderliche)
Bearbeitungszugabe zu verstehen ist. sondern ein in solchem Ausmaß vergrößerter bzw. verkleinerter
Durchmesser des rohen Gußstückes, daß bei der Stauchung bzw. beim Aufweiten auf das Fertigmaß die
Fließ- bzw. Quetschgrenze des Werkstoffes überschritten
wird.
Die Erfindung bezieht sich ferner auf eine nach dem vorstehend angegebenen Verfahren hergestellte Ringfelge
oder ein Ringfelgenteil, welche dadurch gekennzeichnet sind, daß die dem Reifen zugekehrte Außenfläche
durch die unverletzte Gußhaut gebildet ist.
Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht eine sehr wirtschaftliche Fertigung, wobei alle Vorteile des
Gießens in übliche, nach Modellen geformte Sandformen zur Geltung kommen, wie größere Freiheit bei der
Formgebung, die auch Abweichungen vom reinen Rolaüonskörper
zuläßt, cinstückigc Herstellung von Feige mit Radschüssel bzw. Stützring oder Stüt/.lappcn im
selben Arbeitsgang, Fertigung verschiedener Werkstücktypen auf einer einzigen Anlage, einfache Typen-Umstellung
usw. Gegenüber bisherigen Gießverfahren kann das aufwendige, zeitraubende Überdrehen der
Außenfläche entfallen, was einerseits durch die Formung als ungeteilte Ringfläche, welche keine Gieürippen
ergibt, und andererseits durch die endgültige Formgebung mittels plastischer Kaltverformung be- w
dingt ist. Das radiale Stauchen und/oder Aufweiten der Felge bewirkt eine Verfestigung des duktilen Gußwerkstoffes
und den Aufbau von Druck- b/w. Zug-Figenspannungcn, die sich als erwünschte Vorspannungen
im Hinblick auf die Radbelastung auswirken. Die si; gefertigten Felgen zeichnen sich durch geringe, ringsum
gleichmäßige Wanddicke aus. Dank der intakten Gußhaut sind sie auch beständiger gegen Korrosion als
Blechfelgen oder gegossene und überdrehte Felgen.
Die Erfindung wird nachstehend an Hand von Ausführungsbeispielen
in Verbindung mit der Zeichnung näher erläutert.
F i g. 1 veranschaulicht schematisch als Blockschcma eine bevorzugte Variante des erfindungsgemäüen Verfahrens;
F i g. 2 ist ein Vertikalschnitt entlang der Felgenachse durch eine Gießform für eine Felge mit Radschüssel:
F i g. 3 ist die hälftige Ansicht eines in einer Form
nach F i g. 2 gegossenen Scheibenrades;
F ig. 4 ist die entsprechende Ansicht einer gegossenen
Felge mit Stützring bzw. Stützlappen;
F i g. 5 ist ein Schnitt entlang der Linie V-V m Flg. 3:
F i g. 6 ist ein Schnitt enilang der Linie vl-VI in
F i g. 4;
F i g. 7, 8 und 9 veranschaulichen eine Einrichtung /um radialen Stauchen von gegossenen ("eigen in drei
aufeinanderfolgenden Phasen;
Fig. 10 ist ein Vertikalschnitt durch eine Gießform
analog I·" i g. 2, jedoch für einen Teil einer langsgeteilten
Ringfelge mit Stützring;
1 i g. 11 ist ein Schnitt durch eine längsgeteilte, unter
Verwendung eines in der Form nach F ig. 10 gegossenen
und anschließend kaltverformten Felgenteils zusammengesetzte Ringfelge. (\s
An Hand der F i g. 1 sollen zunächst die wesentlichen Schritte A bis Deiner Variante des Herstellungsverfahrens
kurz im Zusammenhang genannt werden, bevor auf die einzelnen Schritte näher eingegangen wird. Die
Variante nach F i g. 1 ist charakterisiert durch die Verwendung einer für Kugelgraphit-Ausscheidung vorbehandelten
Gußeisenschmeize.
Mit dem Block A ist die Herstellung der Gießform angedeutet. Es können konventionelle verlorene Formen,
z. B. Sandformen (mit Formkasten oder kastenlos) verwendet werden, für welche zwei Beispiele weiter
unten an Hand der F i g. 2 und 10 erläutert werden. Die
zum Abgießen der Formen benötigte Gußeisenschmelze wird gemäß Block B nach einem bekannten Verfahren
vorbehandelt (z. B. Magnesiumbehandlung), damit nach dem Abgießen (Block C) bzw. bei der Erstarrung
der Kohlenstoff sich überwiegend als Kugelgraphit ausscheidet und ein duktiles Gußgefüge entsteht.
Nach der Erstarrung der Gußteile folgen die im Gießereibetrieb üblichen, hier nicht näher dargestellten
Operationen wie Auspacken. Putzen, Abtrennen des Gießsystems und Entgraten. Von besonderer Bedeutung
ist schließlich gemäß Block D das plastische Kaltverformen,
wobei die mit radialem Übermaß und/oder Untermaß gegossenen Felgen durch radiale Stauchung
bzw. Aufweitung kalibriert werden. Dieser Vorgang wird an Hand der F i g. 7 bis 9 sowie 5. 6 und 11 näher
beschrieben. Mit dem Schritt D ist die wesentliche Formgebung der Felgen oder Felgenteile abgeschlossen;
es sind lediglich noch an der Radschüssel der Montageflansch zu bearbeiten und die Montagelöcher /u
bohren bzw. die Stützlappen oder der Stützflansch fertig zu bearbeiten.
F.inc von F i g. 1 abweichende Variante des erfindungsgemiißen
Verfahrens unterscheidet sich lediglich in der Wahl des Gußwerkstoffes, indem an Stelle einer
Gußeisenschmelze eine Stahlgußschmelze \erwendet wird. Es entfällt dann die Vorbehandlung der Schmelze
(Block B); hingegen ist es in der Regel notwendig, die erstarrten Stahlgußstücke einer bekannten Warmbehandlung
zu unterziehen, um das Primärgefüge in ein feinkörnigeres Sekundärgefüge überzuführen, welches
die für die nachfolgende Kaltverformung erforderliche Duktilität aufweist. Das Verfahren ist jedoch auch in
der Stahlguß-Variante hinsichtlich der Schritte A, C
und D dasselbe.
Die bei der Formherstellung wesentlichen Gesichtspunkte werden nun an Hand der F i g. 2 beschrieben.
Diese zeigt im Schnitt eine Wandform, bestehend aus einem Formunterteil 1, einem Formoberteil 2 und
einem im Bereich der Fornitrennfläche 4 eingelegten,
vorzugsweise hohlen Ringkern 3. Der Oberteil 2 enthält einen Oberlauf 5, welcher zu einem Gießsystem 6
führt. In der Form ist ein Formhohiraum 8 mit Speisern
7 ausgespart. Beim vorliegenden Beispiel handelt es sich um die Form für ein sogenanntes Scheibenrad IO
nach F i g. 3 und 5, bestehend aus einer einteiligen
Flachschulter-Tiefbett-Ringfelgc 11 und einer Radschüssel
12. An der Radschüssel 12 sind Durchbrüchc 13 und an einem an der Radschüssel 12 anschließenden
Flansch 14 Vertiefungen 15 mit eingeformt; Montage bohrungen Ib am Flansch werden dagegen erst nachträglich
111 ilen Gußteil gebohrt. In gleicher Weise läßt sich auch eine Ringfelge 20 nach F i g. 4 und b formen
deren Felgenpartie mit derjenigi 11 nach F i g. 5 und ':
identisch ist. jedoch tür die Montage auf einem Spei
chenkörper (Radstern) vorgesehen ist und hierfür eine
Anzahl Stützlappen 21 aulweist. An ihrer Stelle kam auch cm an sich bekannter, durchgehender Stützrinj.
vorgesehen sein, wie dies mit der strichpunktierten Li
nie 22 in F 1 g. 4 und b angedeutet ist.
Beim Formen solcher Felgen ist es im Zusammenhang mit dem hier beschriebenen Herstellungsverfahren
wesentlich, daß die dem Reifen zugekehrte Felgen-Außenfläche
19 (F i g. 2, 5 und 6) als ungeteilte Ringflächc
geformt wird, damit auf ihr keine quer laufenden Gießgrate (Gußfedern) und kein Versa!/ entstehen.
Dies wird bei der Form nach F i g. 2 durch den einteiligen,
geschlossenen Ringkern 3 erreicht. Es können hierbei höchstens an den Felgenrändern außerhalb der
Reifenauflage (Stellen 9, F i g. 2) umlaufende Gießgratc
entstehen, die sich leicht, z. B. durch Abscheren, entfernen lassen.
Außerdem wird die Felge, im Hinblick auf die spätere platsische Verformung, mit radialem Übermaß geformt,
welches über die übliche Berücksichtigung der Schwindung beim Erstarren und die (hier nicht erforderliche)
Bearbeitungszugabe hinausgeht. Zur Verdeutlichung dieses Übermaßes sind in den F i g. 5 und 6 die
Felgenkontur des erstarrten Gußteils strichpunktiert und die Kontur der fertigen, plastisch radial gestauchten
Felge ausgezogen gezeichnet mit den entsprechenden Radien Ri (Gußzustand) und R 2 (Fertigmaß) an
den Felgenrändern 18. Dieses Übermaß bzw. die nachfolgende plastische Verformung kann — wie ersichtlich
— am Felgenrand 18 größer sein als am Felgengrund 17. wo die Felge 11 in die Radschüssel 12 bzw. in die
Stüt7-Iappen 21 oder den Stützring übergeht. Das Übermaß soll so bemessen sein, daß beim Kaltverformen
des duktilen Gußwerkstoffes dessen Fließgrenze deutlich überschritten wird. Es soll damit am Felgenrand
etwa zwischen ' und 10%. vorzugsweise etwa 1,5 bis 2%, betragen. So wurde beispielsweise bei einer 22,5"
Tiefbettfelge (Nenndurchmesser 571,5 mm) nach F i g. 5 oder 6 aus Kugelgraphit-Gußeisen GGG-42 die Durchmesser-Differenz
am Felgenrand 10 mm und am Felgengrund 6 mm bemessen. Ähnliche Werte sind auch bei Verwendung von Stahlguß geeignet.
Ein für das Verfahren sehr geeigneter Werkstoff ist Gußeisen mit Kugelgraphit. Eine Gußeisenschmelze
kann nach einem bei der Anmelderin entwickelten Verfahren mittels metallischem Magnesium vorbehandelt
werden: eine ausführliche Beschreibung dieses Verfahrens ist in der Zeitschrift »Gießerei« (59). Heft 1 vom
13. 1. 1972, S. 1 bis 12. gegeben. Eine so vorbehandelte
Schmelze mit z. B. 3.6 bis 3.8% C und etwa 2.4% Si (nach Vorbehandlung) liefert denmach ein duktiles, ferritisches
Gefüge mit überwiegend sphärolitiseher Kohlenstoff-Ausscheidung.
Die Werkstoffdaten entsprechen der Klasse GGG-42 nach DlN 1963 (Zugfestigkeit min.
42 kp/mm2, Streckgrenze min. 28 kp/mm2. Dehnung min. 12%. Brinellhärte 140 bis 190).
Eine geeignete Stahlguß-Sorte ist z. B. GS-45.3 nach DIN. indem eine Stahlschmelze mit etwa 0,21% C,
0.7% Mn und 0.4% Si nach der üblichen Warmbehandlung (Glühen bei 900 bis 1000'C) der Gußstücke ein
duktiles Gefüge mit folgenden minimalen Kennwerten liefert: Zugfestigkeit 45 kp/mm2. Streckgrenze
23 kp/mm2, Dehnung 22%. Brinellhärte 125 bis 165.
Solche Gußstücke, mit Wandstärken von etwa 7 bis 8 mm im Bereich des Felgenprofils gegossen (bezogen
auf das oben angegebene Maß-Beispiel), lassen sich sehr gut in der erforderlichen Weise plastisch kaltverformen.
Eine geeignete Art der Kaltverformung der in der beschriebenen Weise gegossenen Felgen wird nachstehend
an Hand der F i g. 7 bis 9 erläutert. Als Beispiel sind Scheibenräder 10 nach F i g. 3 und ^ dargestciii.
doch kann grundsätzlich die gleiche Einrichtung für Felgen gemäß F i g.4 und 6 verwendet werden. F.s wird
angenommen, daß die Räder 10 auf durchgehenden Schienen 30 einer Bearbeitungsstraße nacheinander
S schrittweise vorgeschoben werden, wobei sie die Verformungseinrichtung
nach F i g. 7 bis 9 durchlaufen; ein Werkstück 10' befindet sich in der Darstellung noch
außerhalb der Einrichtung. Im Bereich der Verformungseinrichtung sind zwischen den Schienen 30 Hubstangen
31 angeordnet, welche durch einen pneumatischen Antrieb oder auf andere Weise heb- und senkbar
sind. Die Stangen 31 sind am oberen Ende mit horizontalen Traversen 32 verschen, die in Ausnehmungen 33
der Schienen 30 absenkbar sind, so daß die Oberkante
■5 der Traversen mit derjenigen der Schienen 30 bündig
ist. In dieser (nicht dargestellten) Lage der Hubstangen 31 wird jeweils ein Werkstück 10 auf die Traversen 32
vorgeschoben. Anschließend wird das Werkstück 10 mittels der Hubstangen 31 auf die aus F i g. 7 ersichtliehe
Höhe angehoben.
Die Verformungseinrichtung nach F i g. 7 bis 9 ist ähnlich aufgebaut wie an sich bekannte Einrichtungen
zum Verformen von ringförmigen Blechteilen. Aul einem Sockel 34 ist über Säulen 35 ein massiver Führungsring
36 abgestützt, welche auf der Innenseite eine Anzahl ebener, geneigter Führungsflächen 37 aufweist
Entlang dieser Führungsflächen 37 sind Gesenksegmente 40 verschiebbar, welche auf der Innenseite mil
einer dem jeweiligen Werkstück angepaßten Gesenk· flache versehen sind. Die Gesenksegmente 40 lieger
auf einem Ring 39 auf. welcher auf den Stempeln vor mehreren über den Umfang verteilten hydraulischer
Hubaggregaten 38 ruht.
In der in F i g. 7 dargestellten, unteren Grenzlage de?
Ringes 39 und der Segmente 40 weisen die letzterer zur vertikalen Mittelachse der Einrichtung den größter
radialen Abstand auf. In diesen geöffneten Kranz vor Segmenten 40 wird, wie erwähnt, das Werkstück K
mittels der Hubstangen 31 angehoben. Anschließenc werden der Ring 39 mittels der hydraulischen Aggrega
te 38 und gleichzeitig das Werkstück mittels der Hub stangen 31 weiter angehoben. Die Segmente 40 gleiter
dabei entlang den Führungsflächen 37 hoch und näherr sich radial dem Werkstück 10. F i g. 8 zeigt diejenige
Hublage, in welcher die Gesenksegmente gerade ar den Felgenrändern aufliegen. Sofern, wie an Hand dei
F i g. 5 und 6 erläutert, das radiale Übermaß der gegos senen Felgen am Felgengrund 17 geringer ist als an der
Rändern 18. besteht in der Lage nach F i g. 8 zwischei
dem Felgengrund und der entsprechenden Partie de auf das Fertigprofil gearbeiteten Segmente 40 noch eii
gewisser Abstand. In der Folge werden der Ring 39 um die Segmente 40 bis in die Lage nach F i g. 9 hochge
preßt, wobei der Kranz der Segmente vollends ge schlossen wird und die Felge durch plastische Kaltver
formung radial auf das Fertigmaß gepreßt bzw. kali briert wird.
Nachdem die Felge so ihr endgültiges Profil erhaltei
hat. wird durch Entlastung der Hubaggregate 38 de Ring 39 mit den Segmenten 40 in die Stellung nacl
F i g. 7 abgesenkt, wobei der Segmentkranz sich öffnet gleichzeitig wird das verformte Werkstück mittels de
Hubstangen 31 auf .den Schienen 30 abgesetzt. Das be arbeitete Werkstück wird dann aus der Einrichtung ge
hs fahren, während das nächste Werkstück zur Verfor
mung nachfolgt.
Ein weiteres Ausführungsbeispiel, welches sich au
den einen Teil einer längsgeteilten Steilschultcr-Ring
felge bezieht, wird nachstehend an Hand der F i g. 10 und 11 beschrieben. Ein geschlossener Ringfclgenteil 50
nach Fig. 11, welcher das eine Felgenhorn 52 und
einen umlaufenden Stützring 53 mit Konusfläche aufweist, wird nach Montage des Reifens mit dem zweiten.
ringförmigen Felgenhorn 51 z. B. verschraubt. Die so zusammengesetzte Felge ist zur Montage auf einem
Radstern 54 mittels Klemmteilen 55 bestimmt (in F i g. 11 strichpunktiert angedeutet).
Die Fig. 10 zeigt einen Vertikalschnitt durch eine
Gießform (verlorene Sandform) für den Felgenteil 50. Die Form besteht aus einem Unterteil 41 und einem
Oberteil 42, welche an der Trennfläche 44 aufeinandcriiegen
und einen Formhohlraum 48 einschließen. Mit dem Formhohlraum 48 sind wiederum Speiser 47. ein
Gießsystem 46 und ein Oberlauf 45 verbunden. Im Gegensatz
zu den weiter oben beschriebenen, ungeteilten Felgen nach F i g. 3 bis b kann der Felgenteil ohne
Ringkern geformt werden. Die Trennfläche 44 der Gießform nach Fig. 10 ist aber ebenfalls so gewählt,
daß die dem Reifen zugekehrte Außenfläche 49 des Fclgenteils 50 als ungeteilte Ringfläche geformt wird.
In F i g. 11 ist wieder das Profil des Gußtcils strichpunktiert
und das Fertigprofil des Fclgentcils 50 ausgezogen
gezeichnet. Daraus geht hervor, daß ein Teil des Felgenquerschnitts (rechts in F i g. 11), welcher das Felgenhorn
52 umfaßt, mit radialem Übermaß geformt ist.
Hinsichtlich der Bemessung dieses Übermaßes (Radiusdifferenz R\-R2) im Hinblick auf den verwendeten
duktilen Gußwerkstoff gelten dieselben Überlegungen, wie sie beim vorstehenden Beispiel angestellt wurden.
Aus formtechnischen Gründen kann es zweckmäßig sein, eine andere Qucrschnitispartie 5g (links in
Fig. 11) mit radialem Untermaß zu formen. Die mit Übermaß geformte Partie des Felgenquerschnitt!» wird
mit einer Einrichtung entsprechend F i g. 7 bis 9 durch radiale Stauchung plastisch kaltverformt und kalibriert.
Die mit Untermaß gegossene Qucrschniuspartic 56 — welche für die Reifenauflage beim vorliegenden Beispiel
unbedeutend ist — muß dagegen auf das Ferügmaß aufgeweitet werden. Dies kann mit einer an sich
bekannten, nicht näher dargestellten Spreizeinrichtung z. B. im selben Arbeitsgang wie das radiale Stauchen
durchgeführt werden.
Bei bestimmten Felgenausführungen kann die ganze Felge mit radialem Untermaß gegossen und auf Fertigmaß
aufgeweitet werden, wozu sich die vorstehend erwähnten Spreizeinrichtungen ebenfalls eignen.
Die zu den Beispielen mit einteiliger Ringfelgc nach
F i g. 3 bis 6 gegebenen Erläuterungen und Beispielsan
gaben bezüglich duktiler Gußwerkstoffe gelten ent sprechend auch für den Ringfelgenteil 50 und braucher
deshalb nicht wiederholt zu werden.
Hierzu 6 Blatt Zeichnungen $09 585/
Claims (8)
1. Verfahren zur Herstellung einer aus einem Eisen-Kohlenstoff-Gußwerkstoff bestehenden einteiligen,
mit einer Radschlüssel, einem Stützring oder mit Stützlappen versehenen Ringfelge bzw.
eines Ringfelgenteils für luftbereifte Fahrzeugräder. insbesondere für Fahrzeugräder mit schlauchloser
Bereifung, dadurch gekennzeichnet, daß
a) in der Gießform (1, 2; 41,42) die Felge (17) bzw.
das Felgenteil (49, 52. 56) mit der dem Reifen zugekehrten Außenfläche als ungeteilte Ringfläche
geformt wird, wob:i in der Gießform mindestens ein Teil des Felgenquerschnittes
mit radialen Abmessungen geformt wird, die von den endgültigen Abmessungen um mehr
als das normale Sehwundmaß abweichen;
b) der Hohlraum der Gießform mn einer ein duktiles Gefüge liefernden Eisen-Kohlenstoff-Schmelze
abgegossen wird;
c) am erstarrten Gußteil die Felge bzw. der Felgenteil
durch radiale plastische Kaltverformung kalibriert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1. dadurch gekennzeichnet,
daß die dem Reifen zugekehrte Außenfläche in der Gießform (1, 2) durch einen einteiligen,
geschlossenen Ringkern (3) geformt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder Anspruch 2. dadurch gekennzeichnet, daß die radiale Maßabweichung
bzw. die plastische Verformung am Felgenrand größer ist als am Felgengrund.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder Anspruch 2. dadurch gekennzeichnet, daß die radiale Maßabweichung
bzw. die plastische Verformung am Felgcnrand zwischen 1 und 10%, vorzugsweise etwa 1.5
bis 2%. beträgt.
5. Verfahren nach Anspruch 1 oder Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß an einem Ringfelgenteil der Felgenrand gestaucht, der Stützring (53) und
die angrenzende Felgenpartie dagegen durch plastische Verformung aufgeweitet werden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5. dadurch gekennzeichnet, daß der Hohlraum der
Gießform mit einer für Kugelgraphit-Ausscheidung vorbehandelten Gußeisenschmelze abgegossen
wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5. dadurch gekennzeichnet, daß der Hohlraum der
Gießform mit einer Stahlguß-Schmelze abgegossen wird.
8. Ringfelge oder Ringfelgenteil, hergestellt nach
dem Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die dem Reifen zugekehrte
Außenfläche durch die unverletzte Gußhaut gebildet ist.
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