DE3801104C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen eines
aus einer Aluminium-Gußlegierung gegossenen einteiligen
Leichtmetallrades entsprechend der im Oberbegriff des
Patentanspruchs 1 angegebenen Art.
Fahrzeugräder, auf deren Fertigung die Erfindung gerichtet
ist, sind in verschiedenen Ausführungen bekannt.
Diese in der Praxis auch
als CTS-Räder bezeichneten luftbereiften Fahrzeugräder
weisen bekanntlich Notlaufeigenschaften auf, da der die
Felge beidseitig umgreifende und mit seinen Reifenwülsten
auf dem Innenumfang der Felgenschultern sitzende Reifen
bei Druckverlust infolge der Abstützung auf der Felge
selbst eine längere Weiterfahrt ohne Schaden zu überstehen
vermag.
Die vorgenannten Räder sind sowohl als Stahl-Scheibenräder
als auch als Leichtmetallräder konzipiert und gefertigt
worden. Bei Leichtmetallgußrädern mußte bisher wegen
des hinterschnittenen Felgeninneren sowohl beim Kokillengieß-
als auch beim Sandgießverfahren mit Kernen gearbeitet werden.
Diese Herstellungsverfahren sind nachteilig in Bezug auf
technologische Eigenschaften und die Wirtschaftlichkeit.
Bei aus Aluminium-Knetlegierungen in mehreren Umformstufen
einteilig hergestellten Scheibenrädern ist es auch nicht
mehr neu, zunächst durch mehrstufiges Gesenkpressen einen
geschmiedeten Radkörper herzustellen, dessen Felgenschulter-
und -Hornpartien anschließend in mehreren Umformstufen
durch Drückrollen bzw. Fließdrücken in die Endform gebracht
werden.
Es ist daneben ein Verfahren zum Herstellen von Fahrzeugrädern mit
Notlaufeigenschaften als Stahl- oder Gußrad bekannt, bei dem
zunächst ein Radrohling hergestellt wird, der anschließend
in mehreren Arbeitsoperationen zu dem Felgenprofil ausgeformt
wird (DE-OS 34 10 308). Dies geschieht in der Weise,
daß der Umfangsbereich des Radrohlings zunächst durch einen
radialen Schnitt aufgespalten wird, worauf die so gebildeten
Schenkel beiderseits der Schnittstelle auseinandergedrückt
und dann durch Fließdrücken zu dem gewünschten Felgenprofil
ausgeformt werden.
Weiterhin gehört es zum Stand der Technik, Leichtmetallräder
aus einem Vorwerkstück mit der späteren Endform angenähertem
Ausgangsquerschnitt herzustellen, das anschließend durch
Preß- bzw. Fließdrückoperation spanlos zu dem Fertigprofil bearbeitet
wird, wobei als Vorwerkstück ein im Gegendruckverfahren
hergestelltes Leichtmetallgußteil verwendet wird (DE-OS 28 45 341).
Die Preß- bzw. Fließdrückoperation umfaßt hier den gesamten
Felgenbereich, während der Radschüsselbereich am Vorwerkstück
bereits die Endform des Rades aufweist.
Schließlich ist es bekannt, Fahrzeugräder aus einem Eisenkohlenstoff-Gußwerkstoff
zu fertigen. Dies geschieht in der
Weise, daß die Felge mindestens über einen Teil ihres Felgenquerschnittes
mit radialem Übermaß und/oder Untermaß gegossen
wird, worauf das Gußteil durch radiale plastische Kaltverformung
kalibriert wird. Dabei wird die Felge unter Einschluß des Flegenbettes
mit dem gewünschten Felgenprofil mit Übermaß gegossen,
so daß nachfolgend lediglich noch die Kalibrierung erforderlich
ist (DE-OS 24 42 785).
Ausgehend von dem im Oberbegriff des Patentanspruches 1 angegebenen
gattungsgemäßen Verfahren liegt der Erfindung die
Aufgabe zugrunde, dieses Verfahren so auszugestalten, daß
eine wirtschaftliche Fertigung der genannten Räder in Großserie
und mit den geforderten hohen Festigkeitseigenschaften im
Kokillen-Gießverfahren od. dgl. möglich ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den im Kennzeichen
des Patentanspruchs 1 angegebenen Verfahrensmerkmalen gelöst.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren läßt sich der Radrohling
in wirtschaftlicher Weise im Kokillen-Gießverfahren unter Verwendung
von Gießmaschinen so gießen, daß sich die nachfolgende
Umformung im wesentlichen nur auf die Ausformung der Felgenhörner
und gegebenenfalls auch der Felgenschulterpartien beschränkt.
Da diese Teile mit einem positiven Konuswinkel, also
mit ausreichend großer Aushebeschräge, angegossen werden, lassen
sich gießtechnisch ungünstige Hinterschneidungen vermeiden,
die zur Verwendung von aufwendigen Formeinsätzen u. dgl. beim
Kokillenguß zwingen würden. Bei der auf die Felgenschulter-
und Felgenhornpartien beschränkten plastischen Verformung
des Radrohlings zur Endform werden die Felgenschulter- und
Felgenhornpartien bis zur Einstellung eines negativen Konuswinkels
nach innen gedrückt und die Wulstverdickungen der
Felgenhornpartien in mindestens einer Umformstufe zur Endform
der Felgenhörner ausgeformt. Dies kann durch einfache Druckverformung,
insbesondere unter Verwendung der bei der Herstellung
von Stahlrädern oder Leichtmetallrädern aus Leichtmetall-Knetlegierungen
bekannten Drückrollen bzw. durch
Fließdrücken erfolgen. Insgesamt lassen sich mit dem erfindungsgemäßen
Verfahren Leichtmetallräder mit Notlaufeigenschaft
in Großserie und mit einem technisch gut zu beherrschenden
Verfahren mit einer geringstmöglichen Anzahl an Arbeitsoperationen
wirtschaftlich fertigen, die auch höchsten Ansprüchen
an Festigkeit sowie Form- und Maßgenauigkeit genügen. Da der
Radscheiben- und Felgenbettbereich des Gußkörpers zumindest
angenähert die Endform des Rades aufweist, bedarf es nur noch
einer abschließenden spanenden Bearbeitung des Rades zur Erzielung
der geforderten hohen Maßgenauigkeit und Rundlaufeigenschaften.
Bei mehrstufiger Umformung des Radrohlings an den Felgenschulter-
und Felgenhornpartien wird zweckmäßig so vorgegangen,
daß in einer vorausgehenden Umformstufe die Felgenschulterpartie
des Radrohlings nach innen gedrückt und dann in einer
weiteren Umformstufe die Hornpartie bzw. die sie bildende
Wulstverdickung gegenüber der stehenden Felgenschulter nach
innen und in die Endform gedrückt wird. Andererseits besteht
aber auch die Möglichkeit, den Umformprozeß so durchzuführen,
daß die Schulterpartien des Radrohlings zugleich auf ihre Endform
durch Fließdrücken ausgewalzt bzw. auf ihre Endstärke
abgestreckt werden.
Im einzelnen läßt sich das erfindungsgemäße Verfahren mit
Vorteil in der Weise durchführen, daß der negative Konus
winkel der Felgenschulter am fertigen Rad größer ist als
der positive Konuswinkel der Schulterpartien am Radroh
ling, wobei der negative Konuswinkel zweckmäßig mindestens
etwa 4° bis 6° beträgt, während der positive Konuswinkel
im Hinblick auf das Ausformen des Radrohlings aus der
Kokille verhältnismäßig klein sein kann. Es genügt hier
ein Konuswinkel von etwa 2° bis 4°. Beide Schulter- und
Hornpartien des Radrohlings werden vorteilhafterweise spiegelbildlich
gleich gegossen, so daß sie sich durch gleiche
Umformung in die Endform des Rades bringen lassen. Hierdurch
sind verfahrensmäßige Vereinfachungen erreichbar.
Der Radrohling wird vorzugsweise aus einer warm-aushärtbaren
Aluminium-Gußlegierung hergestellt. Der Umformprozeß erfolgt
hierbei im erwärmten Zustand, im allgemeinen in einem Temperaturbereich
um 200°C bis 350°C. Dabei kann die Umformung unter
Ausnutzung der Gußhitze oder durch Zuführen des Lösungsglühens
erfolgen. Vorzuziehen ist aber im allgemeinen eine
Verfahrensweise, bei der der abgekühlte Radrohling für die
Durchführung der Umformung im Bereich seiner Schulter- und
Hornpartien partiell, also nur in diesem umzuformenden
Bereich erwärmt wird, was sich auf einfache Weise auf
induktivem Wege oder auch mit Hilfe von Gasbrennern erreichen
läßt.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungsmerkmale des erfindungsgemäßen
Verfahrens ergeben sich aus den einzelnen Ansprüchen.
Die Erfindung wird nachfolgend im Zusammenhang mit den in
der Zeichnung gezeigten Ausführungsbeispielen näher
erläutert. In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 ein nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren hergestelltes Leicht
metallrad im Radialschnitt;
Fig. 2 im Radialschnitt den gegossenen
Radrohling, aus dem das einteilige
Rad nach Fig. 1 hergestellt
werden kann;
Fig. 3
bis 5 die verschiedenen Arbeitsstufen
bei der Umformung der Felgenschulter
und des Felgenhornes des Radrohlings
nach Fig. 2 in die Form nach Fig. 1,
wobei die Schulter- und Hornpartie
in größerem Maßstab im Schnitt
gezeigt ist;
Fig. 6
bis 9 in der Darstellung der Fig. 3 bis 4
eine geänderte Verfahrensweise, bei
der die Schulterpartien der Felge
zugleich eine Ausformung durch Aus
walzen bzw. Abstrecken erfahren;
Fig. 10 eine einfache Einrichtung nach der
Erfindung zur Durchführung des Um
formprozesses an dem gegossenen
Radrohling.
Das in Fig. 1 gezeigte fertige Leichtmetallrad 1 (CTS-Rad)
für luftbereifte Kraftfahrzeuge besteht in einem Stück
aus der Radscheibe 2 mit der Radnabe 3 und der Radfelge
4. Letztere umfaßt das mit der Radscheibe 2 einstückig
verbundene Felgenbett 5, die beiden seitlichen Felgen
schultern 6 und die Felgenhörner 7 an den freien Enden
der Felgenschultern. Die Felgenhörner 7 werden von end
seitigen Wulstverdickungen der Felgenschultern 6 gebildet.
Wie Fig. 1 zeigt, sind die beiden Felgenhörner 7 so ange
formt, daß sie gegenüber den Felgenschultern 6 radial
nach innen in Richtung auf die Radmitte vorspringen. Dem
gemäß werden die Reifensitzflächen von den inneren Um
fangsflächen 9 der beiden Felgenschultern 6 gebildet.
Wie z.B. aus der DE-PS 30 00 428 oder der DE-PS 30 19 742
bekannt, umfaßt der Gürtelreifen die beiden Felgenhörner
7 des Rades, wobei er sich mit seinen verstärkten Reifen
wülsten auf den Innenumfangsflächen 9 der Felgenschultern
6 in Seitenanlage an den nach innen weisenden Felgenhör
nern 7 abstützt.
Fig. 1 läßt erkennen, daß die beiden Felgenschultern 6
mit ihren die Reifensitzflächen bildenden Innenumfangs
flächen 9 in Richtung der Radachse zu den entgegengesetz
ten Seiten hin unter einem negativen Konuswinkel X, der
zweckmäßig bei 4° bis 6° liegt, geneigt sind. Demgemäß
verjüngen sich die beiden Felgenschultern 6 vom Felgenbett
5 zu ihren Felgenhörnern 7 hin im Innendurchmesser. Die
Innenumfangsflächen 9 der Felgenschultern 6 verlaufen am
fertigen Rad 1 vom Felgenbett 5 bis zu den Felgenhörnern
7 in Richtung der Radachse ungestuft konisch.
Das in Fig. 1 gezeigte einstückige Leichtmetallrad 1 läßt
sich mit Vorteil aus dem in Fig. 2 gezeigten Radrohling 10
herstellen, der als Gußkörper aus einer Aluminium-Guß
legierung im Kokillenguß gefertigt worden ist. Dabei wird
der Radrohling 10 so gegossen, daß die Radscheibe 2 und
das Felgenbett 5 zumindest angenähert die Endform des
fertigen Rades aufweisen, so daß in einem nachfolgenden
Umformprozeß im wesentlichen nur noch die angegossenen
Schulterpartien 6′ und Hornpartien 7′ des Radrohlings 10
ausgeformt zu werden brauchen. Wie Fig. 2 zeigt, werden
die Felgenhornpartien 7′ als gerundete Wulstverdickungen
an den Schulterpartien 6′ derart angegossen, daß sie
gegenüber den Schulterpartien 6′ radial nach außen weisen.
Die Schulterpartien 6′ weisen im wesentlichen bereits
ihre endgültige Länge und Dicke auf. Sie sind jedoch am
Radrohling 10 so angeformt, daß sie unter einem positiven
Konuswinkel X′, der bei 2° bis 4° liegen kann, geneigt
sind. Demgemäß vergrößert sich der Innendurchmesser des
Rades im Bereich der Schulterpartien 6′ vom Felgenbett 5
zu den Hornpartien 7′ hin. Demgemäß weist der gegossene
Radrohling 10 an seinen beiden Felgenschulter- und Horn
bereichen keine gießtechnisch ungünstigen Hinterschnei
dungen auf.
Die Umformung des Radrohlings 10 gemäß Fig. 2 zu dem Rad 1
nach Fig. 1 kann mit Vorteil in der im Zusammenhang mit
den Fig. 3 bis 5 gezeigten Weise erfolgen. Dabei wird ge
mäß Fig. 3 zunächst der Radrohling 10 im Bereich seiner
Schulter- und Hornpartie 6′, 7′ auf eine für den Verfor
mungsprozeß günstige Temperatur erwärmt, die bei 200°C
bis 350°C liegen mag. Hierbei genügt eine partielle Erwär
mung des Radrohlings 10 nur im Bereich der Schulter- und
Hornpartie 6′, 7′. Die Schulter- und Hornpartie umgreift eine
Innenform 11, deren Außenkontur der gewünschten Endform der
Felgenschulter und des Felgenhornes entspricht. Gemäß Fig.
4 wird die Schulterpartie 6′ mit einer radial nach innen
zur Radmitte hin gerichtete Kraft, die hier nur durch die Pfeile
12 angedeutet ist, in die Außenkontur der Innenform 11 gedrückt, wobei
die Schulterpartie 6′ von dem positiven Konuswinkel X′ auf
den negativen Konuswinkel X gebracht wird. In einer zweiten
Umformstufe wird dann die Felgenhornpartie 7′ in die Form
einziehung 11′ gedrückt und in dieser zu dem Felgenhorn 7
ausgeformt. Dies ist in Fig. 5 gezeigt.
Die beiden Umformstufen nach Fig. 4 und 5 werden zweckmäßig
in einem Arbeitsgang durchgeführt. Dies kann mit besonderem
Vorteil mit Hilfe der in Fig. 10 gezeigten Vorrichtung ge
schehen, die mit einem Drehtisch 13, einer Spanneinrichtung
14 für den Radrohling 10, einer Umformeinheit 15 und einer
Vorrichtung 16 zum partiellen Erwärmen des Radrohlings 10
auf die für den Umformprozeß erforderliche Temperatur ver
sehen ist. Die Umformeinheit 15 weist hier zwei Drückrollen
17 und 18 auf, die an einem z.B. mittels eines Stellzylin
ders 19 gegen den Radrohling 10 anstellbaren Rollenträger
20 bzw. 21 gelagert sind. Die Rollenträger 20, 21 können
unabhängig voneinander einstellbar oder zu einer gemeinsam
gegen den Radrohling 10 anstellbaren Einheit verbunden sein.
Der Radrohling 10 wird, wie in Fig. 10 dargestellt, mit
Hilfe der Spanneinrichtung 14 auf dem Drehtisch 13 einge
spannt und von diesem um die vertikale Radachse gedreht.
Der Drehtisch trägt die von unten in die Felge einfassende
Innenform 11. Anschließend wird die Schulter- und Horn
partie 6′, 7′ des eingespannten Radrohlings 10 mit Hilfe
der Vorrichtung 16 erwärmt. Letztere weist eine an eine
Wechselspannung anlegbare Induktionsspule 22 auf, die mit
ihrem Spulenträger 23 an einer Säule 24 heb- und senkbar
geführt ist, wobei die Hubbewegungen mit Hilfe eines Hub
zylinders 25 bewerkstelligt werden. Mit Hilfe der Hubvor
richtung 25 wird die Induktionsspule 22 abgesenkt, so daß
sie die zu erwärmende Schulter- und Hornpartie 6′, 7′ um
greift. Nach Erreichen der gewünschten Temperatur wird die
Induktionsspule 22 wieder hochgefahren. Anschließend werden
die Drückrollen 17, 18 gegen die erwärmte Schulter- und
Hornpartie 6′, 7′ angestellt, wobei die in Umfangsrichtung
vorlaufende Drückrolle 17 die Schulterpartie 6′, wie in
Fig. 4 gezeigt, nach innen drückt, während die in Umfangs
richtung nachlaufende Drückrolle, deren Rollenachse zur
Vertikalen spitzwinklig geneigt ist, die Hornpartie 7′ aus
formt, wie dies in Fig. 5 gezeigt ist.
Die beiden Umformstufen nach den Fig. 4 und 5 werden demgemäß
in einem Arbeitsgang an dem sich drehenden
Radrohling 10
durchgeführt.
Da an dem Radrohling 10 die beiden Schulter- und Hornpartien
6′, 7′ symmetrisch, d.h. spiegelbildlich gleich ausgebildet
sind, braucht für die Durchführugn des Verformungsprozesses
an der anderen Schulter- und Hornpartie der Radrohling 10
lediglich gedreht und in seiner anderen Wendelage am Dreh
tisch 13 eingespannt zu werden.
Das vorstehend beschriebene Verfahren läßt sich auch so durch
führen, daß bei dem Verformungsprozeß die Schulterpartien 6′
des Radrohlings 10 nicht nur zur Anlage an das Innenwerkzeug
11 gebracht werden, sondern auch eine Umformung durch Ab
strecken bzw. Walzen erfahren. Dies ist in den Fig. 6 bis 9
gezeigt. Die Schulterpartie 6′ des Radrohlings 10 ist, wie
der Vergleich der Fig. 6 mit der Fig. 3 zeigt, etwas kürzer
und dafür dickwandiger gegossen. Bei der ersten Umformstufe
nach Fig. 7 wird die die Schulterpartie 6′ unter Verminde
rung ihrer Dicke auf das endgültige Dickenmaß abgestreckt
und zugleich unter Änderung des Konuswinkels in Anlage an
die Innenform 11 gebracht. Anschließend wird dann in zwei
Umformstufen, die in den Fig. 8 und 9 gezeigt sind, die die
Hornpartie 7′ bildende Wulstverdickung zu dem Felgenhorn 7
ausgeformt.
Bei dem vorstehend beschriebenen Verfahren wird davon aus
gegangen, daß der Radrohling 10 aus einer warm-aushärtbaren
Aluminium-Gußlegierung hergestellt wird. Dabei wird der Rad
rohling 10 für den Umformprozeß nur im Bereich seiner
Schulter- und Hornpartien erwärmt. Dies kann, statt auf
induktivem Wege, auch z.B. mit Hilfe von Gasbrennern od.
dgl. erfolgen. Andererseits wäre es aber auch möglich,
die Umformung der Schulter- und Hornpartien der Felge
unter Ausnutzung der Gießhitze beim Gießen des Radrohlings
10 durchzuführen. Im allgemeinen empfiehlt es sich, das
Leichtmetallrad bzw. den Radrohling einem Lösungsglühen
zu unterwerfen. Wird dieses vor dem Umformungsprozeß
durchgeführt, so kann dieser auch unter Ausnutzung der
Wärme des Lösungsglühens durchgeführt werden.
Es besteht weiterhin die Möglichkeit, den Radrohling 10
aus einer nicht-aushärtbaren Aluminium-Gußlegierung her
zustellen. In diesem Fall sind die für den Umformprozeß
der Schulter- und Hornpartien vorgesehenen Wärmebehand
lungen möglicherweise entbehrlich.
Es versteht sich, daß das Leichtmetallrad bzw. sein Rad
rohling nach dem Gießvorgang entgratet wird. Nach dem Um
formprozeß wird zweckmäßig das Rad einer Feinbearbeitung
unterworfen, zweckmäßig abgedreht, wie dies bei gegossenen
Leichtmetallrädern bekannt ist.
Claims (14)
1. Verfahren zum Herstellen eines aus einer Aluminium-Gußlegierung
gegossenen einteiligen Leichtmetallrades mit
vom Innenumfang der Felgenschultern gebildeten Reifensitzflächen
und mit gegenüber den Reifensitzflächen zur
Radmitte hin vorspringenden Felgenhörnern, wobei an einem
gegossenen Radrohling anschließend das Felgenprofil
durch plastische Materialverformung zur Endform ausgeformt
wird,
dadurch gekennzeichnet, daß
dadurch gekennzeichnet, daß
- - der Radrohling (10) unter Einschluß seines Radscheiben- und Felgenbettbereichs (8, 5) bis auf eine etwaige spanende Nachbearbeitung auf die Endform gegossen wird, wobei an den Felgenschulterpartien (6′) als Felgenhornpartien (7′) gerundete Wulstverdickungen angegossen werden, die am Felgen-Innenumfang unter einem positiven Winkel (X′) geneigt sind, so daß ihr Innendurchmesser vom Felgenbett (5) zu den Felgenhornpartien (7′) hin ansteigt,
- - anschließend der gegossene Radrohling (10) ausschließlich im Bereich seiner Felgenschulter- und Felgenhornpartien (6′, 7′) durch plastische Verformung zur Endform ausgeformt wird, wobei die Felgenschulter- und Felgenhornpartien (6′, 7′) bis zur Einstellung eines negativen Konuswinkels (X) nach innen gedrückt und ie Wulstverdickungen der Felgenhornpartien (7′) in mindestens einer Umformstufe zur Endform der Felgenhörner (7) ausgeformt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Umformung des Radrohlings
(10) durch an sich bekanntes Drückrollen bzw.
Fließdrücken erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß bei mehrstufiger Umformung
in einer vorausgehenden Umformstufe die Felgenschulterpartie
(6′) des Radrohlings nach innen in die
negative Neigung (Konuswinkel X) gedrückt und in einer
nachfolgenden Umformstufe die Hornpartie (7′) bzw. die
sie bildende Wulstverdickung gegenüber der stehenden
Felgenschulter nach innen in die Endform gedrückt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, da
durch gekennzeichnet, daß die Um
formung derart erfolgt, daß der negative Konuswinkel (X)
der Felgenschultern (6) am fertigen Rad (1) größer ist
als der positive Konuswinkel (X′) der Schulterpartien
(6′) am Radrohling (10), wobei der negative Konuswinkel
vorzugsweise bei mindestens 4° bis 6° und der positive
Konuswinkel vorzugsweise bei 2° bis 4° liegt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, da
durch gekennzeichnet, daß die Um
formung des Radrohlings (10) derart erfolgt, daß die
Innenumfangsflächen (9) der Felgenschultern (6) des
fertigen Rades (1) vom Felgenbett (5) bis zum Felgen
horn (7) in Richtung der Radachse ungestuft konisch
verlaufen.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, da
durch gekennzeichnet, daß beide
Schulter- und Hornpartien (6′, 7′) des Radrohlings (10)
spiegelbildlich symmetrisch gegossen und durch gleiche
Umformung in die Endform des Rades (1) gebracht werden.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, da
durch gekennzeichnet, daß der
Radrohling (10) aus einer warm-aushärtbaren Aluminium-
Gußlegierung hergestellt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Radrohling (10) für
die Umformung im Bereich seiner Schulter- und Hornpartie
(6′, 7′), vorzugsweise auf induktivem Wege oder mittels
eines Gasstroms, partiell erwärmt wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, da
durch gekennzeichnet, daß die Um
formung der Schulter- und Hornpartien (6′, 7′) unter
Ausnutzung der Gießhitze erfolgt.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 9, da
durch gekennzeichnet, daß das Rad
(1) vor oder nach dem Umformen der Schulter- und Horn
partien (6′, 7′) einem Lösungsglühen unterworfen wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Umformung der
Schulter- und Hornpartie (6′, 7′) unter Ausnutzung der
Wärme des Lösungsglühens erfolgt.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, da
durch gekennzeichnet, daß der
Radrohling (10) aus einer nicht-aushärtbaren Aluminium-Gußlegierung
hergestellt wird.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, da
durch gekennzeichnet, daß die
Schulterpartien (6′) des Radrohlings (10) bei der Um
formung auch in axialer Richtung auf ihre Endstärke
abgestreckt werden.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Umformung in drei
Umformstufen erfolgt, wobei in der ersten Umformstufe
im wesentlichen die Abstreckung der Schulterpartie
(6′), in der zweiten Umformstufe im wesentlichen das
Einwärtsdrücken der abgestreckten Schulterpartie (6′)
und in der dritten Umformstufe das Einwärtsdrücken und
Ausformen des Felgenhorns (7) erfolgt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883801104 DE3801104A1 (de) | 1988-01-16 | 1988-01-16 | Verfahren zum herstellen eines leichtmetallrades |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883801104 DE3801104A1 (de) | 1988-01-16 | 1988-01-16 | Verfahren zum herstellen eines leichtmetallrades |
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DE3801104A1 DE3801104A1 (de) | 1989-08-03 |
DE3801104C2 true DE3801104C2 (de) | 1991-05-23 |
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ID=6345388
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19883801104 Granted DE3801104A1 (de) | 1988-01-16 | 1988-01-16 | Verfahren zum herstellen eines leichtmetallrades |
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